3/2009 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

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P.b.b. Verlagspostamt 1140 Wien · 08Z037934M · www.noelfv.at Porträt: Harald Knabl NÖN-Chefredakteur 20 Topstory: Feuerwehrhäuser: Planen und Bauen 12 Feuerwehr im Schnee Feuerwehr im Schnee Tausende Stunden für die Sicherheit Die Zeitschrift der Niederösterreichischen Feuerwehren 3 · 2009 Brandaus Brandaus Die Zeitschrift der Niederösterreichischen Feuerwehren 3 · 2009

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Forderung nach Rettungsgasse, Stephan Pernkopf löst Josef Plank ab, Schneechaos in Niederösterreich, Planen und Bauen von Feuerwehrhäusern, Porträt: Harald Knabl, NÖN-Chefredakteur, 7. Schibewerb am Annaberg, Brandschutzpläne für Kleinbetriebe, Interview: LFR Franz Wöhrer über Truppmann- bzw. Truppführerabschluss, TLFA für die FF Krems, Flugzeugabsturz bei Bad Vöslau: Digitalfunk im Einsatz, Brandschutz in der Antike

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P.b.b.Verlagspostamt1140Wien·08Z037934M·www.noelfv.at

Porträt:Harald KnablNÖN-Chefredakteur 20

Topstory:Feuerwehrhäuser:Planen und Bauen 12

Feuerwehr im SchneeFeuerwehr im SchneeTausende Stunden für die Sicherheit

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren3 · 2009BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren3 · 2009

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DieNiederösterreichischenFeuerwehren standen imFebruaroft imBrennpunkt derMedien.Nicht immerwaren es jedochpositiveNachrichten.

Zunächst waren unsere rund 3.000Feuerwehrmitglieder, die Sicher-heit ins Schneechaos brachten,im Zentrumder Berichterstattung.Hunderte Dächer wurden Schaufelfür Schaufel vom Schnee befreit,viele unserer freiwilligenHelferwaren bis an die Grenze ihrerBelastbarkeit gefordert.Dass der Einsatz so reibungslosfunktioniert hat, ist nicht nur denörtlichen Feuerwehren, sondernauch den vielenMännern undFrauen zu verdanken, die in denZügen des Katastrophenhilfsdiens-tes schnelle und gut organisierteHilfe gebracht haben. Ich dankeallen Feuerwehrmitgliedern, dieihre Arbeit oder ihre Familienwieder einmal hintangestellthaben, umgemeinsamesHelfen indenMittelpunkt zu stellen.

WenigeTage zuvor haben fast500.000 Österreicherinnen undÖsterreicher ein vomORFbun-desweit ausgestrahltes„Österreich-Bild“ über die Aufgaben der NÖFeuerwehren verfolgt. Die Filme-macher haben sich bei der Pro-duktion des 25-minütigen Filmessehr erfolgreich in das„Feuerwehr-milieu“ eingearbeitet, sodass dieDokumentation das breiteSpektrum des Freiwilligenwesenstreffend abbildete. Für das Zustan-dekommen dieses Filmes bedankeichmich beimORF-LandesstudioNiederösterreich und bei denvielen Feuerwehren, die die Dreh-arbeiten unterstützt haben.

DieNiederösterreichischen Feu-erwehrenhaben aber nicht nurin SachenTV-Präsenz gut abge-schnitten. Gemeinsammit demRoten Kreuz haben wir in Sachen„Einführung von Rettungsgas-sen“ über die Printmedien mitNachdruck auf Umsetzung dieser

wichtigenMaßnahme bestanden.Ich appelliere hier nochmals andie politischenVerantwortungsträ-ger, die Rettungsgassemöglichstrasch umzusetzen.

Ein andererVorfall hat leidermindestens ebenso großes Inte-resse bei denMedien geweckt:Dermutmaßliche Brandstifter,dem inHirschwang sogar eine Fa-brikshalle zumOpfer gefallen ist,kommt aus den Reihen der ortsan-sässigen Betriebsfeuerwehr. KeinWunder, dass so etwas raschSchlagzeilenmacht.Wir warenaber nach einem ähnlichenVorfallim letzten Jahr nicht untätig undhaben schon damals begonnen,ein neuesModul für die Führungs-kräfteausbildung auszuarbeiten,das unseren Kommandanten beider Prävention solcher FälleUnterstützung geben soll. DasZiel ist dabei, rechtzeitig erken-nen zu können, ob es einem Feu-erwehrmitglied so schlecht geht,dass man sich verstärkt um ihnkümmernmuss. Solche Mitglie-der müssen nämlich durch dassoziale Netz der Feuerwehr auf-gefangen werden, bevor etwaspassiert. Ich bin zuversichtlich,dass wir mehr tun können, alsnur im Nachhinein Schadensbe-grenzung zu betreiben.

Abschließend ist esmir ein großesAnliegen, unserem ehemaligenLandesrat Josef Plank für seinetatkräftige Unterstützung und seinehrliches Engagement herzlichstzu danken. Unseremneuen Lan-desrat Stephan Pernkopf wünscheich viel Erfolg und freuemich aufgute Zusammenarbeit!

Euer

Josef BuchtaLandesbranddirektorPräsident des ÖsterreichischenBundesfeuerwehrverbandes

Im Brennpunkt:Die NÖ Feuerwehren

Auch freiwilligeHelfer brauchenUnterstützung.Wir dürfen nichtaufhören, dieseeinzumahnen.Schließlich ist daszum Besten aller.

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Brandaus: Inhalt

Als Zeitschrift der NÖ Feuerwehrensoll Brandaus nicht nur über aktuelleVorgänge aus dem Landesfeuerwehr-verband, aus den Bezirken und deneinzelnen Feuerwehren berichten.Brandaus soll den Feuerwehren auchals Servicemagazin dienen, das denFeuerwehralltag erleichtert.Wirberichten deshalb über Anschaffung undPflege von persönlicher Schutzausrüs-tung, über vorbeugenden Hochwasser-schutz oder über den Ankauf vonWärmebildkameras. Für die aktuelleAusgabe haben wir uns den Neu- undUmbau von Feuerwehrhäusern vorge-nommen. Für die eine oder andereFeuerwehr, die gerade Um- oder Neu-baupläne wälzt, werden sich beim

Studium der Titelge-schichte sicher einigeneue Gedanken auf-tun, die sich dafür alshilfreich erweisen.

Brandaus stellt einFormular des Bezir-kes Zwettl vor, dasauch vielen anderen

Feuerwehren gute Dienste leisten kann,und wir informieren über den Einsatzvon Druckbelüftungsgeräten. Natürlichberichtet die NÖ Feuerwehrzeitungauch über die Geschehnisse in den vomSchneefall beeinträchtigten Gebietenund über die vielen Einsätze der Feuer-wehren in den einzelnen Bezirken.

Landesrat Josef Plank hat Brandaussein Abschiedsinterview gegeben unddabei auch einen Blick in die Zukunftdes NÖ Feuerwehrwesens riskiert, undHarald Knabl, Chef der Niederösterrei-chischen Nachrichten, stellte sichunserer Feuerwehrzeitung zum Porträtzur Verfügung. Auch die Premiere deserfolgreichen „Österreich-Bild“ über dieneuen Aufgaben der Freiwilligen Feuer-wehren in Tulln darf nicht fehlen.

Unsere Redaktion hat also wieder eineMenge hilfreicher und interessanterBeiträge gestaltet, bei deren Durchlesenich unseren Lesern viel persönlichenGewinn wünsche.

Brandaus – dasServicemagazin

LSBThomas Neuhauser

Brandaus: Topstories

Forderung nach Rettungsgasse 5

Stephan Pernkopf löst Josef Plank ab 6

Titelstory: Schneechaos in Niederösterreich 7

Premiere von Österreich-Bild in Tulln 10

Sonderthema: Planen und Bauen von Feuerwehrhäusern 12

Porträt: Harald Knabl, NÖN-Chefredakteur 20

Brandaus: NewsKurzmeldungen 38

Flugzeugabsturz bei Bad Vöslau: Digitalfunk im Einsatz 40

Brandaus: DialogInterview: Josef Plank, „Feuerwehr-Landesrat“ 48

Fragen an den Landesfeuerwehrkommandanten 50

Leserbriefe, Kontakte im NÖ LFKDO 51

Jugend 52

Brandaus: AlbumVermischtes 54

Historisches: Brandschutz in der Antike 55

Brandaus: RubrikenCartoon „Flo & Co“ 53

Feuerwehr-Fragebogen 58

Vorwort 3

Editorial 4

Brandaus: Wissen7. Schibewerb am Annaberg 22

Hochwasserschutz: Behördliche und private Vorsorge 24

Formularvorlage: Brandschutzpläne für Kleinbetriebe 29

Interview: LFR Franz Wöhrer über Truppmann- bzw. Truppführerabschluss 32

TLFA für die FF Krems 33

Druckbelüftungsanlagen 36

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Brandaus: TopstoriesBrandaus: Topstories

Feuerwehr und RotesKreuz fordern die Umset-zung der Rettungsgasseauf Hochleistungsstraßen,um verletzten Personennach Unfällen so rasch wiemöglich helfen zu können.

„Wir appellieren an die poli-tischenVerantwortungsträger,die Rettungsgasse, wie imRegierungsübereinkommenvorgesehen, möglichst raschumzusetzen“, forderten derPräsident des Österrei-chischen Bundesfeuerwehr-verbandes Josef Buchta undRotkreuz-Präsident FredyMayer kürzlich unisono ineiner Presseaussendung.„Die Rettungsgasse garan-tiert, dass Einsatzkräfteschnellstmöglich zur Unfall-stelle gelangen und denbetroffenenMenschen Hilfeleisten können.“

Starke Zunahme des Ver-kehrs auf Autobahnen undSchnellstraßenFeuerwehr und Rettungs-

dienst haben durch diestarke Zunahme desVerkehrsauf österreichischen Auto-

bahnen und Schnellstraßenhäufig Schwierigkeiten, beiUnfällenmit Staubildung dierasche Bergung undVersor-gung vonVerletzten gewähr-leisten zu können. Lkws undPkws weichen auf Pannen-streifen aus und versperrensomit denWeg für die Ein-satzkräfte. Bundesfeuerwehr-präsident Josef Buchta:„Das in den Nachbarländernerfolgreich praktizierte Systemder Rettungsgasse soll auchin Österreich übernommenwerden. Sie muss nun raschgesetzlich verankert werden,damit nicht weiterhinMen-schen auf lebenswichtigeHilfe wartenmüssen!“Auch der Chef der ÖAMTC-

Interessensvertretung,MarioRohracher, unterstützt dieForderung der Feuerwehr.„DieVerpflichtung auf derStraße Platz zu schaffen,wenn sich ein Einsatzfahr-zeug nähert, gibt es zwarbereits.Was aber fehlt, isteine klare gesetzliche Anwei-sung, wie eine Rettungsgassezu bilden ist und auf welcherSeite man Platz machenmuss."

Vor allem auf stark frequentierten Autobahnen und Schnellstraßen hat sich die Rettungsgasse in Nachbarländern bewährt

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Forderung nach RettungsgasseBlaulichtorganisationen: Nicht nur die Feuerwehr wünscht sich die Rettungsgasse

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Deutschland unddie Schweiz habendie RettungsgasseIn Deutschland und der

Schweiz ist die Rettungsgasseschon gesetzlich verankert.Wenn sich ein Stau gebildethat, weichen Pkws und Lkwsan den rechten und linkenFahrbahnrand, sodass in der

Mitte die Spur für Einsatz-und Rettungsfahrzeugebefahrbar bleibt. „Vonseitender Politik wird zwar Bereit-schaft signalisiert, derWillezur Durchführung scheintjedoch zu fehlen“, drängtenBuchta undMayer auf einebaldige Umsetzung. „Für eineoptimale Akutversorgung beischwerenVerkehrsunfällenzählt für denVerunfallten je-de Minute bis zum Eintreffender Rettungs- und Einsatz-kräfte. Zudem können durchschnelle Hilfe die volkswirt-schaftlichen Unfallkosten,wie etwa die medizinischenBehandlungskosten, redu-ziert werden“, so Buchta.

ImVerkehrsausschuss desNationalrates wurde MitteFebruar bereits eine gemein-same niederösterreichische

Initiative eingebracht. Auchdiese fordert die raschePrüfung und Umsetzung derRettungsgasse auf Öster-

reichs Straßen, damit künftigUnfallopfer nicht unnötiglange auf lebensnotwendigeHilfe warten müssen.

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Nicht Wehmut, sondernseine Dankbarkeit dafür,dass er „so tolle Menschengetroffen habe“, verspür-ten die Bediensteten desNÖ Landesfeuerwehrkom-mandos in Tulln, alssich Josef Plank in derletzten Februarwocheauf seiner landesrätlichenAbschiedstour auch vonihnen und Landesfeuer-wehrkommandant JosefBuchta verabschiedete.

Im Interviewmit Brandausließ der scheidende Landes-rat auch jene aufregendenMomente Revue passieren,die ihm weiter in Erinnerungbleiben werden (siehe Inter-view in dieser Ausgabe aufSeite 48). Selbst in seinerAbschiedsrede im NÖ Land-tag dankte Plank „meinenFeuerwehren, die mir imLaufe meiner neun Jahreals Zuständiger für Katastro-phenschutz den nötigenSicherheitspolster gewähr-leisteten.“ Auch LBD JosefBuchta sparte nicht mit Lobfür den scheidenden Lan-

Plank: Abschied von„seiner“ Feuerwehr

Stephan Pernkopfneuer Landesrat

Übergabe: Stephan Pernkopf löst Josef Plank ab

Landesrat Stephan Pernkopfvor neuer Herausforderung

NÖLandesregierung

Abschied vom Landes-feuerwehrkommando undvon LBD Buchta

Staubildung hinter der Unfallstelle: Oft ist die Rettungsgassedie einzige Zufahrtsmöglichkeit

Die Krone vom 24. 2. 2009

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desrat: „Josef Plank war unsneun Jahre lang ein treuerWegbegleiter; einer, dem dasFeuerwehrwesen wirklich amHerzen lag. Sein Engagementfür die Freiwilligen und seinEinsatz für die Feuerwehrenwaren wirklich vorbildhaft.Ich wünsche ihm für seineneue Tätigkeit alles Gute!“

agrarpolitisch kompetentenKopf, der in NiederösterreichseineWurzeln hat und sichauch auf BundesebeneErfahrung und Kompetenzangeeignet hat“, betonteLandeshauptmann ErwinPröll. Pernkopf selbst sprachvon einer „spannenden undherausfordernden Aufgabe“,der er sich sehr gerne stelle.In seiner neuen Funktion istPernkopf auch für das Feuer-wehrwesen und den Kata-strophenschutz zuständig.

Mit hohemVertrauensvotum– 52 von 54 möglichenStimmen –wurdeDr. StephanPernkopf in der Sitzung desNÖ Landtages am 26. 2. zumneuen Landesrat für Land-wirtschaft, Umwelt undLandentwicklung gewählt.Er tritt damit die Nachfolgevon Josef Plank an, der nunin die Privatwirtschaft wech-selt. Stephan Pernkopf wurdeam 17. August 1972 geboren.Der Gemeinderat vonWieselburg-Land (seit 2000)ist Absolvent des Francisco-Josephinum inWieselburgund promovierte 1999 an derUniversitätWien zumDoktorder Rechtswissenschaften.Seine berufliche Tätigkeitführte ihn u. a. als politischerReferent in dieVP NÖ, da-nach als Ministersekretär insLandwirtschaftsministerium.Bis Dezember 2008 war erKabinettschef im Landwirt-schaftsministerium, seitDezember desVorjahresKabinettschef von Finanzmi-nister undVizekanzler JosefPröll. „Mit Stephan Pernkopfhaben wir einen jungen und

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In der letzten Februarwoche wurdedie winterliche Pracht im südlichenund westlichen Niederösterreich zurPlage, ja sogar zur eminenten Gefahr.Zur Beseitigung der Schneemassenwaren die örtlichen Feuerwehren von26 Zügen des Katastrophenhilfsdiens-tes des NÖ Landesfeuerwehrverbandesunterstützt worden. Insgesamt warenrund 3.000 Feuerwehrmänner und–frauen im Einsatz, um Häuser vonden Schneemassen zu befreien unddamit die Sicherheit der Bevölkerungzu gewährleisten.

Text: Georg Perschl, Angelika Zedka

Fotos: BFKDO Tulln

Zum Teil mehr als zwei Meter hoheSchneemassen waren ohne überörtlicheHilfe nicht mehr zu bewältigen. An denHaupteinsatztagen – 23. bis 25. Februar–warendie freiwilligenHelfer auf folgen-de Bezirke aufgeteilt:• Amstetten (St. Georgen/Reith,

Ybbsitz, Oed, Opponitz)

Fast 3.000 Feuerwehrmitgliederim Schnee-Einsatz

Schaufeln bis an die Grenze der BelastbarkeitSchneechaos:

Schaufeln im Akkord: Durch Schneelast drohten Dächer einzustürzen

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FF Rabenstein-Tradigist in Sicherheit ge-bracht werden.In Loich (Bezirk St. Pölten) konnte ein

StalldachdasGewicht der Schneemassennicht mehr tragen und stürzte ein. Mit-gliederdesKremserKHD-ZugesbefreitendasDachderörtlichenSchule vonderbe-drohlichen„weißen Pracht“.In St. Georgen/Reith im Bezirk Amstet-

tenmusstenetlicheHaus-undFirmendä-cher abgeräumt werden. Zusätzliche Er-schwernis brachte die Tatsache mit sich,dass der Schnee überaus nass und damitextrem schwer war.

Bezirk Scheibbs warextrem betroffenExtrem vom Schnee betroffen war der

Bezirk Scheibbs, wo es bereits am 22. Fe-bruar notwendig war, Dächer in den Ge-meindegebieten Puchenstuben, Gaming,Lackenhof, Lunz am See und Göstling an

KHD-Einheiten in Loich im unermüdlichen EinsatzKein Weiterkommen ohne Ketten

Lahmgelegte Infrastruktur

• Scheibbs (Göstling, Lunz/See,Gaming, Lackenhof, Puchenstuben,St. Anton/Jeßnitz, Gresten-Land, Gresten)• St. Pölten-Land (Frankenfels,

Schwarzenbach/Pielach, Loich)• Lilienfeld (Annaberg,Wienerbruck)• Neunkirchen (Schwarzau/Gebirge)•Wiener Neustadt (Rohr/Gebirge)

In Schwarzenbach im Bezirk St. Pöltenwurden 40 bis zu 2,5 Meter hoch einge-schneite als potenziell einsturzgefährdeteingestufte Häuser vom Schnee befreit.Diemit 5-Punkt-Gurten gesicherten Feu-erwehrmitglieder erklommen die vomSchneedruck belasteten Dächer und be-gannen die schwere körperliche Arbeitdes Schneeabschaufelns. Haus um Hauswurde so von den Schneemassen befreit.Eine in ihrem Haus eingeschlossene alteDame musste am 24. 2. von der FFSchwarzenbach mit Unterstützung der

Weitere Informationen in dieser Ausgabe auf Seite 45!

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der Ybbs von der Schneelast zu befreien.AndiesemTagfandmannochmitdenEin-satzkräftenausdemBezirkdasAuslangen.Wesentlich dramatischer präsentierte

sich die Situation dann am 23. 2.: In dengenannten Orten spitzte sich die Lageimmermehr zu, unddieDächer indiesenGebieten erreichten die Grenze der stati-schen Belastbarkeit. Einsatzkräfte desKatastrophenhilfsdienstes (KHD)wurdenangefordert. KHD-Züge aus den Bezir-ken Melk und St. Pölten unterstütztendie neun im Einsatz stehenden bezirks-eigenen Feuerwehren.Mittlerweile wurde Lawinenwarnstufe

5(höchsteStufe)angeordnet.DieSchulenin Puchenstuben, Lunz und Göstling (inGöstling auch der Kindergarten) wurdengesperrt. In Lackenhof musste das Res-taurant „Ötscher-Treff“ wegen extremerGefahr geräumt und gesperrt werden.

Fast 3.000 Freiwillige imKräfte raubenden EinsatzDas gleiche Szenario bot sich am 24. 2.

– an diesem Tag waren zwei KHD-Zügeaus Melk und einer aus Tulln zur Unter-stützung angerückt. Am darauffolgendenTag halfen bereits 12 KHD-Zuge, unteranderemausBadenundMödling,umderSchneemassen einigermaßen Herr zuwerden. Im Schigebiet Hochkar begannmanmit Lawinensprengungen. Jetzt ent-spannte sich die Lage allerdings zumGlück. Bereits am26. 2. fandmanmit derHilfe der jeweils vor Ort befindlichenEinsatzkräfte das Auslangen.Aber auch in den Bezirken Amstetten,

Lilienfeld,NeunkirchenundWienerNeu-stadt kamen die Feuerwehren zum Ein-satz, meist unterstützt durch KHD-Zügeaus dem eigenen Bezirk. Weitere zweiTullner KHD-Züge unterstützten zudemdie Mannschaften im Bezirk Lilienfeld.Enorm, was die Helfer, die oftmals an

die Grenze ihrer eigenen Belastbarkeitgegangen sind, in diesen Tagen – vielebegaben sich vom Feiern des Faschings-ausklangs auf direktem Weg in die„Schneehölle“ – für die Sicherheit ihrerMitmenschen geleistet haben.

Buchta: Stärke desFreiwilligensystemsNÖ Landesfeuerwehrkommandant

Buchta sah jedenfalls ausreichend Helfervor Ort: „In den einzelnen GemeindenwarengenügendFeuerwehrmitglieder imEinsatz, um die Sicherheit der Bevölke-rungzugewährleisten.Durch ihreAusbil-dung in den Zivilberufen als DachdeckeroderMaurer etwawussten sie genau,wassie zu tun hatten. Hier zeigt sich einmalmehr die Stärke des Freiwilligensystems,das Angehörige aller Berufsgruppen zumgemeinsamen Helfen vereint! Ich dankeallen, die hier mitgeholfen haben, damitin den vielen Ortschaften wieder dasgewohnte Leben einkehren konnte!“

KHD-Führung bei der Einsatzplanung

Ladekran mit Arbeitskorb imSchneeeinsatz

Bevölkerungsnahe Nachbarschaftshilfe

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Fast 500.000 Österreicherverfolgten Ende Februar ein „Öster-reich-Bild“ über die neuen Aufgabender Freiwilligen Feuerwehren.Die 25-minütige Dokumentationwurde vom Landesstudio Nieder-österreich mit kräftiger Hilfe derNÖ Feuerwehren produziert.

Text: Pamela Hniliczka,Thomas Neuhauser

Fotos: Pamela Hniliczka, Leander Hanko,Jörg Toman, Moviementum

Mit großer Spannung erwarteten rund200 Premierengäste in der NÖ-Landes-Feuerwehrschuleam17.Februardasvonden Filmemachern Andi Leitner undChristian Puluj gestaltete „Österreich-Bild“. ORF-NÖ-Landesdirektor NorbertGollinger begrüßte als Gastgeber Lan-desrat Josef Plank und Landesfeuer-wehrkommandant Josef Buchtaundvieleprominente Gäste aus Politik, Verwal-tungunddenbefreundetenEinsatzorga-nisationen. Unter den Premierengästenwaren freilich auch jene Feuerwehrmit-

glieder stark vertreten, die selbst im FilmHand angelegt hatten, wie etwa die Mit-glieder der FreiwilligenFeuerwehrenausSt. Pölten, Hollabrunn, Hohenberg oderNeuRiegers. Landesfeuerwehrkomman-dant Josef Buchta nahm den Film zumAnlass, einmal mehr darauf hinzuwei-sen, dass der Einsatz der Freiwilligenniemals eine Selbstverständlichkeit seindarf. Dass auch die Eigenverantwortungder Bürger gefordert ist, um die „neuenAufgaben der Freiwilligen Feuerwehren“künftig umsetzen zu können.

Premiere von „Österreich-Bild“in Tulln

„Die neuen Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehren“Österreichbild:

Die abendliche Premiere des Filmes über Niederösterreichs Feuerwehren war eine hervorragende Werbung

... in den voll besetzten Festsaal der NÖLFWS in Tulln

... aus ganz Niederösterreich folgtender Einladung zur Premiere ...

Ehrengäste, mitwirkende Feuerwehrenund Funktionäre ...

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„Mir fiel ein krassesMissverhältnis auf“Drehbuchautor Christian Puluj, als

Wiener von Freiwilligenwesen bisherkaumbetroffen,beeindrucktedasPremie-renpublikummit einer sehr einfühlsamenRede,dievielenFeuerwehrmitgliedernausdemHerzen sprach: „Der Aspekt der Frei-willigkeit wird im Film besonders hervor-gehoben. Und gerade in diesem Zusam-menhangistmireinkrassesMissverhältnisaufgefallen, das ich gerne unter die Leutebringen will: Zwischen jenen Menschen,den Angehörigen der Freiwilligen Feuer-wehren, die sehr viel von sich hergeben –unddafürauchmanchmaleinigeseinste-cken müssen – vom Partner, vom Arbeit-geber – und jenem Teil der Bevölkerung,der sich gerne den Dreck wegräumenlässt, der sich„Sicherheit“ wünscht, dazuaber rein gar nichts beitragen möchte.JenenMenschen,dienicht imstandeoderwillens sind, daran zu denken, welcheAnstrengungen hinter dem,waswir heute„Sicherheit“ nennen dürfen, stehen.“

Vielfalt der Aufgaben undOrganisationseinheitenPräsentiert wurde dann im 25-minüti-

genFilmdieVielfalt der Aufgabender nie-derösterreichischen Feuerwehren, vonder Großfeuerwehr im Ballungszentrumbis zur Feuerwehr eines kleinen Dorfes.Wobei sich die Aufgabenstellung drama-tisch erweitert hat, wie Beispiele aus denverschiedenen Regionen Niederöster-reichs zeigten. Vom sprichwörtlichen„Schlachtfeld Straße“, dargestellt am Bei-spiel der Feuerwehr Brunn am Gebirge,bis zuHollabrunn imWeinviertel spanntesich der Bogen,wo sich die FlorianijüngerverstärktvorgrenzüberschreitendeAufga-ben gestellt sehen.Den Gestaltern war es hervorragend

gelungen,dasbreiteSpektrumdesFreiwil-ligenwesens und die lokalen Eigenheitender Regionen darzustellen. So verblüffteetwaderplötzlicheWechselvonderFeuer-wehr St. Pölten-Stadt zur Feuerwehr NeuRiegers,welcherdieVielfaltderFeuerweh-ren quer über das Bundesland treffendeingefangen hatte. Auch den Zusehernaußerhalb der Feuerwehren blieb geradedieser Gegensatz zwischen der mit vielenEinsätzen belasteten Stadtfeuerwehr undeiner Feuerwehr, die trotz bescheidenerAusrüstung die Sicherheit der Bevölke-rung gewährleistet, imGedächtnis.

480.000 Seher österreichweitAmdarauffolgendenSonntagzählteder

ORF 397.000 Seher im gesamten Bundes-gebiet,dieWiederholungverfolgtenweite-re 83.000 Österreicher. Regisseur AndreasLeitner freute sich zudem über die her-

Gespannte Zuseher: Ehrengäste undFeuerwehren aus ganz Niederösterreich

Freundschaftsbecher für dieFilme-macher Leitner und Puluj

Feuerwehrdarsteller und Tschechisch-Dolmetscherin bei der Premiere

Die Ehrengäste beim Plausch über denFeuerwehrfilm

Großes Interesse für die ORF-Premierein der NÖ Landes-Feuerwehrschule

Schlacht am heißen Buffet stattSchlachtfeld Straße

Unterhaltung bis in den späten Abend

Die Filmcrew von Moviementum mitORF Direktor Gollinger, LR Plank, LBDBuchta und GVV-Präsident Riedl

vorragende Bewertung: 4,4 auf einerfünfteiligen Skala, wobei die bisher ver-gebeneBestnote bei 4,6 liegt. Die„neuenAufgaben der Freiwilligen Feuerwehr“könnten auch noch von 3sat übernom-men werden und so über Europa hinausgesehen werden. Schon jetzt kann derFilm jedenfalls alsgroßerErfolgverbuchtwerden. Für die Filmemacher, die sichmit viel Engagement und Einfühlungs-vermögen in das „Feuerwehrmilieu“ be-geben haben, für das NÖ-ORF-Landes-studio, das eines der erfolgreichsten„Österreich-Bild“ produziert hat und fürdie NÖ Feuerwehren, die österreichweiteinem großen Publikum ihre Leistungenpräsentieren konnten. Nicht zuletztnützt der Film natürlich allen Freiwilli-genFeuerwehrenÖsterreichs,weil erdasHerz des Freiwilligenwesens – die Kame-radschaft, die hohe Motivation der Feu-erwehrmitglieder unddie Familie Feuer-wehr – so treffend ins Bild gerückt hat.

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Ohne eigenesAnpacken geht meistgar nichts

Ohne eigenesAnpacken geht meistgar nichts

Wenn das MTF hinter dem Feuerwehrhaus

geparkt werden muss, weil im zweiten Zubau

kein Platz mehr ist, ist das neue Feuerwehrhaus

vermutlich schon fertig geplant ...

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Der wohl häufigste Grund für den Neu- oder Umbau eines

Feuerwehrhauses ist der Mangel an Platz für Geräte, Fahr-

zeuge und Mannschaft. Meistens ist dann der Einsatz der

Feuerwehrmitglieder gefordert, um in Tausenden Stunden

gemeinsamer Arbeit eine neue Heimstätte errichten zu

können Brandaus hat zwei Feuerwehrhäuser unter die Lupe

genommen, um die Entstehung dieser Gebäude von der

Planung bis zur Eröffnung zu verfolgen.

Text: Max Mörzinger, Karl Lindner,Florian Schmidtbauer, Angelika Zedka

Fotos: Mario Krammel, FF Mödling,FF Ober-Grafendorf, Euro Unitech,FF Greifenstein

Bevor ein neues Haus entsteht, gilt eszunächst abzuwägen, ob nicht auch einZubau oder einUmbau des bestehendenHauses die neuen Anforderungen erfül-len könnte. Vorausgesetzt werden mussdannnatürlich,dassdasGrundstückundder Altbestand dies auch zulässt. Egal fürwelche Lösung sich eine Feuerwehr ent-scheidet, zukunftssicher sollte sie aufalle Fälle sein. Zwar wird man nie alleEventualitäten berücksichtigen können,dochsolltemanzumindest fürdienächs-ten 20 bis 30 Jahre planen. Von dem Ent-schluss zumNeu-,Um-oder Zubau solltejedenfalls der Bürgermeister in Kenntnisgesetzt werden. Spätestens jetzt musssich die Feuerwehr nämlich über ihrefinanzielle Situation im Klaren sein, weilwohl in den seltensten Fällen die Ge-meinde alleine die Kosten tragen kann.Bevor noch an eine konkrete Planunggedachtwird, istzudemeineStandortwahlim Falle eines Neubaus notwendig. Dasentsprechende Grundstück sollte denfeuerwehrspezifischen Anforderungen –wie etwa gute Erreichbarkeit, sichereAn- und Abfahrt – entsprechen.

Zukunftsweisende PlanungMeistens wird im Einvernehmen mit

der Gemeinde ein Architekt oder Bau-meistermit der Planung beauftragt. Hierleistet der Österreichische Bundesfeuer-wehrverband (ÖBFV) mit einem Fach-schriftenheft eine guteHilfestellung: Die

ÖBFV-Richtlinie FH-01 enthält eineVielzahl von Empfehlungen für dieErrichtung von Feuerwehrhäusern, siesollte auf jeden Fall zu Rate gezogenwerden. Darin werden neben den allge-meinenAnforderungenauchdieAspekteGrundstück, technische Anforderungen,Raumbedarf, Raumprogramm (Ausstat-tung) sowie die Außenanlagen erläutert.Die Richtlinie soll bei der Planung jegli-cher Hausgröße unterstützen und denBau eines zukunftssicheren Feuerwehr-hauses garantieren.Ist schließlich ein Plan vorhanden,

wird eine Kostenschätzung eingeholt.Nur wenige Gemeinden werden in derLage sein, ihrer Feuerwehr den Bau desFeuerwehrhauses alleine durch die Ar-beit von Fremdfirmen zu ermöglichen.In der Regel werden die Feuerwehrmit-glieder viele Stunden an Eigenleistungbis zur Fertigstellung erbringenmüssen.Diesen Tatsachen sollte sich das Kom-mando im Einvernehmen mit derGemeinde und der Mannschaft stellen.

Waldenstein: Errichtungdurch EigenleistungDie Freiwillige Feuerwehr Waldenstein

ist im Bezirk Gmünd zu Hause. Das alteFeuerwehrhaus stammt aus dem Jahr1963 und platzte aus allenNähten. Eswarkaummehr Platz für die Einsatzfahrzeu-ge, die Ausrüstungsgegenstände und dievielen Gerätschaften, die notwendig sind,um einen geordneten Dienstbetrieb auf-rechterhalten zu können. Bei der Mitglie-derversammlung am 25. 10. 2003 wurdedeshalb der Bau eines neuen Feuerwehr-hauses beschlossen, sowie ein Bauaus-schuss eingerichtet. Von allem Anfang anentschieden sich die Feuerwehrmitglieder

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dazu, beim Bau eine möglichst hohe Ei-genleistung zu erbringen. Am13. 10. 2003wurde an die GemeindeWaldenstein einBauansuchen gestellt und sogleich umeinen finanziellen Zuschuss für das Bau-vorhaben angesucht.Nunbeganndie Phaseder Planungund

der Kalkulation. Die erste Fragestellungwar:Wohinmit demneuemGebäude?Dadas alte FF-Haus zentral lag und für jedenKameraden rasch erreichbar war, wurdeeine danebenliegende Bauparzelle ange-kauft.Darüberhinausstellte sichdieFrageder Größenordnung des neuen Objekts.Ein Baumeister wurde mit Planung undBauführungbeauftragt,Kostenvorschlägeeingeholt,verglichenundderAuftragletzt-endlich an den Bestbieter vergeben. EinHolzauszugfürdieDachkonstruktionundfür den Schlauchturm wurde erstellt.Noch im Winter 2003 machte sich eineGruppe von Feuerwehrmitgliedern be-waffnet mit Motorsägen und Forstseil-windeaufdenWeg,umimGemeindewalddas nötige Bauholz zu schlägern. Ein TeildesBauholzeswurdevondenBewohnernWaldensteins gespendet.Mit dem Erdaushub und demVerlegen

der Versorgungseinrichtungen für denBau wurde im Frühjahr 2004 begonnen.

Ab nun ging es Schritt für Schritt mit demBau voran. Alle Arbeiten wurden von derFeuerwehr in Eigenleistung unentgeltlichausgeführt, ausgenommen Innenputz,Estrich und Asphaltierungsarbeiten, mitdenen Fachfirmen beauftragt wurden. Sowurden von den Feuerwehrkameraden –unter denen viele Professionisten undEigenheimbauer sind – rund 11.750 Stun-den an Eigenleistung erbracht. Ohne die-senhohenEinsatzwäreeinderartigerBauunmöglich finanzierbar gewesen.Im Feuerwehrhaus befindet sich der

Garagentrakt mit drei Einstellplätzen,einem 18 Meter Schlauchturm mitSchlauchaufzugfür30Coder24B-Schläu-che und den Werkstätten für Fahrdienst,Atemschutz und den Zeugmeister. DerKommandoraum im Verwaltungstraktliegt neben dem Spindraum und den Sa-nitäranlagen sowie dem Florianistüberl.AuchdieMitglieder der Feuerwehrjugendhaben einen eigenen Raum erhalten.Im Herbst war der letzte Handgriff ge-

tan, das FF-Haus mit einer Nutzflächevon 824 m2 war fertig. Anfang Oktoberwurde es seiner Bestimmungübergeben.Im Rahmen der Eröffnungsfeier begrüß-te Kommandant OBI Siegfried Wurzneben zahlreichen Festgästen auch den

Präsidenten des NÖ Landtages HansPenz, den Bürgermeister der Marktge-meinde Waldenstein, Bezirksfeuerwehr-kommandant OBR Otmar Bauer undFeuerwehren aus den Bezirken Gmündund Zwettl.

Großwolfgers –Bau eines GemeindehausesDie Freiwillige Feuerwehr Großwolf-

gers wurde 1888 gegründet. Um dieMechanischeHandspritzeunterzubringen,wurde ein sogenanntes „Spritzenhaus“benötigt. Damals genügte ein einräumi-ger Holzschuppen, um die wenigenUtensilien zu verstauen. 1952 übersie-deltedieFeuerwehr indenSchuppenderalten Dorfschule, der zum Feuerwehr-hausumgebautwurde.AusPlatzgründenwurde im Jahr 1988 zur 100-Jahr-Feierein Zubau errichtet. Jahr um Jahrverging. Die Ausstattung und der Fuhr-park der Feuerwehr wurden immer grö-ßer, im Feuerwehrhaus wurde der Platzimmer knapper und die Erhaltung deralten Bausubstanz unrentabel. Immeröfterwurde voneinemzeitgemäßenmo-dernen Bau, in dem alle Einsatzfahrzeu-ge und Ausrüstungsgegenstände Platzhaben, gesprochen.

Vom Spatenstich zu Baubeginn ... ... über die Montagearbeiten ... ... bis zu Fertigstellung des Gebäudes

Feuerwehrhaus im Bau: Gut geplant ist halb gewonnen

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Brandaus: Topstories14

Foto:FFOber-Grafendorf

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Da auch die angrenzende „Alte Schule“renovierungsbedürftig war, setzten sichdie Freiwillige Feuerwehr, der Tennisver-ein, der Dorferneuerungsverein, dieAgrargemeinschaftundderBürgermeisteran einenTischund fasstendenBeschluss,ein neues Gemeinschaftshaus zu bauen.Es wurden fleißig Pläne geschmiedet undKostenvoranschlägeeingeholt.MitUnter-stützung von Land und Gemeinde kamein finanzierbaresBauvorhabenzustande.Ziel war es, mit möglichst hoher Eigen-

leistung die Kosten des Baues so niedrigwie möglich zu halten. Im Herbst 2000wurde mit dem Abbruch des altenGebäudes begonnen. Und so wurde derGemeinschaftsbauSchritt fürSchritt vonden Feuerwehrmitgliedern und denDorfbewohnern fertig gestellt. Im Mai2004 wurde das Feuerwehr- undDorfge-meinschaftshaus im Beisein zahlreicherEhrengäste eröffnet. Die Kosten für dasGemeinschaftsprojekt beliefen sich inetwa 450 000 Euro, darin enthalten sindrund 7.500 Stunden Eigenleistung.

Besonderheiten des BausEine Lüftung sorgt nun im Feuerwehr-

haus kontinuierlich für frische Zuluft.Über mehrere Deckenventile, ein Rohr-system und Zuluftventilator wird dieFrischluft in die Räume eingeleitet.Durch den Abluftrohrstrang wird mit

Montagearbeiten mit Fremdfirma

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einem Absaugventilator die verbrauchteRaumluft ins Freie geblasen. In das Sys-tem sind zwei Feinstaubfilter integriert.Die Frischluft kann entweder über einenEnergiebrunnen (zwei parallele Rohre,die unter der Bodenplatte desGebäudesverlegt sind) oder direkt aus dem Freienangesaugt werden. Dies wird automa-tisch geregelt. So wird im Winter bei

Minusgraden vorgewärmte und imSommer kühle Luft über den Energie-brunnen angesaugt. Bei extremer Kältewird ein Heizregister zugeschaltet. EineWärmerückgewinnungsanlage in dieserGrößenordnung hätte sich zurzeit nichtgerechnet. Diese Anlage hat VerwalterRobert Fuchs geplant und gebaut.Zusätzlich gibt es eine Tiefkühlanlage

und einen Zerlegeraum, ein Bereich derAgrargemeinschaft, der auch von derFeuerwehr – speziell beim Feuerwehr-fest – genutzt wird. Das Feuerwehrhausverfügtüberdrei großeEinstellplätzemitAbgasabsaugung, einen Werkstättenbe-reich, Spind- und Sanitärbereich, zweiTechnikräume und einen Kommando-raum, der auch als Schulungsraumverwendet wird. Der Dachbodenbereichdient als Lager und Trainingsbereich.ImGesellschaftsteil des Gebäudes gibt

es eine voll ausgestatteteKüchemit fahr-barem Buffet und einen Lagerraum. DerFestsaal fasst 140 Sitzplätze und ist mitstapelbarenMöbelnausgestattet, umbeiVeranstaltungen Platz zu schaffen. EineSchankanlage und Kaffeemaschine zähltzur Standardausrüstung. Für Schulungenund Vorträge ist ein Videobeamer mit inder Decke integrierter Auszugleinwandvorhanden.Eine leistungsstarkeLautspre-cheranlage hat sich bei diversen Schulun-gen undAusbildungen bestens bewährt.

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Brandaus: Topstories 15

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16 Brandaus: Topstories

Greifenstein/Altenberg:Zwei Häuser nebeneinanderIn Greifenstein (Gemeinde St. Andrä-

Wördern im Bezirk Tulln) hat man rundums Feuerwehrhaus eine interessanteLösung mit der NachbarfeuerwehrAltenberg gefunden:Hier stehen die bei-denHäusernebeneinanderundsindvonaußen praktisch als „ein“ Haus erkenn-bar. Als das Feuerwehrhaus in Altenbergzu klein wurde, ergab sich die Möglich-keit, neben dem Haus in Greifensteinauch das Gebäude für Altenberg zu er-richten. Die Gemeinde nutzte den vor-handenenPlatz auchalsRäumlichkeitenfürdasGemeindeamt.DiebeidenFeuer-wehren sind zwar räumlich eng verbun-den, aber doch eigenständig geblieben. Zwei Feuerwehren in einem Gebäude Ober-Grafendorf: KNX-Bussystem

Mödling: Das „ausgezeichnete“FeuerwehrhausVom24.bis zum30.April 1984übersie-

deln die Mödlinger vom alten Feuer-wehrhaus in der Altstadt in das neueHaus am Schulweg 9. Am 1. Mai 1984

fand die Eröffnung statt. In New Yorkwurde das Feuerwehrhaus Mödling mitdem 1. Platz des Weltarchitekturpreisesfür Kommunalbauten ausgezeichnet.

Ober-Grafendorf –Das Feuerwehrhaus mit„Hirn“Das besondere am neuen Haus in

Ober-Grafendorf ist die gebäudetechni-sche Steuerung durch KNX – ein herstel-lerunabhängiges, computergestütztesBussystem, das alle Anwendungen imBereichHaus- undGebäudesystemtech-nik, von der Beleuchtung, Heizung, Lüf-tung, Torantrieb und Überwachung biszur Alarmierungssteuerung managenkann. Das Systemwurde von den beidenHTL-Schülern Christian Thallauer undMartin Ringseis als Abschlussarbeit fürihre Schule durchgeführt. Die beidenFeuerwehrkameraden haben dabei dieErfordernisse und praktischen Erfah-rungen der Feuerwehr Ober-Grafendorfin das Pflichtenheft eingearbeitet. Siekonnten2008mit ihremEngagement so-gar einen internationalen Preis gewin-nen: den KNX-Young Award der KonnexAssociation.

Feuerwehrhaus in Mödling: Funktionelle Unterkunft seit 25 Jahren

Langenlois: Gemeinsames Haus für Feuerwehr und Rotes Kreuz

Sicherheitszentrum „UnteresKamptal“ der FF LangenloisDas Feuerwehrhaus von Langenlois

wurde am 5.Mai 2002 als Teil des Sicher-heitszentrums „Unteres Kamptal“ eröff-net. Die Baukosten betrugen damals fürden Feuerwehrteil 16 Millionen Schil-ling. Acht Garagen für die Einsatzfahr-zeuge sowie eine Waschbox stehen zurVerfügung. Neben einer funktionellenEinsatzzentrale, die sich bereits beimHochwassereinsatz 2002 bewährenmusste, gibt es eine Küche, einenMann-schaftsraum, Büros für Kommando,Ver-waltung, Chargen und ein Archiv. Nebeneinem Sitzungszimmer kann gemein-sam mit der Bezirksstelle des RotenKreuzes Langenlois auch der Schulungs-raum genutzt werden. Eine schalldichte,mobile Raumteilung macht dies mög-lich. Eigene Garderoben für Frauen undMänner, eine Werkstätte, Atemschutz-werkstätte, Monturkammer undSchlauchwaschanlage stehen in diesemmodernen Haus zur Verfügung. AmSchlauchturm ist ein vollautomatischerSchlauchaufzug installiert.

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Brandaus: Topstories 17

Richtlinien mittels Infoblättern aktuali-siert, die ebenfalls beim ÖBFV bezogenwerden können.Im Folgenden einige kürzlich neu he-rausgegebene Infoblättermit kurzenwe-sentlichen Kommentaren:

Räume für Bekleidung:� Umkleideräume für Einsatzbeklei-dungsind ineinemeigenenRaumunter-zubringen.� Umkleideräume sind nach Ge-schlechtern zu trennen. Um die Flexibi-lität zu wahren sindmobile Trennwändemöglich.� Fahrzeugräume sind für die Aufstel-lung von Bekleidungskästen nicht geeig-net (Temperatur, Feinstaubbelastung,Hygiene, ...)� Der Begriff Schmutzschleuse wurdeerstmals eingeführt – sie ist zwischenUmkleideraum und Fahrzeugraum an-

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Das Feuerwehrhaus der Gegenwartund Zukunft muss ganz anderenAnforderungen gerecht werden, alsdies in der Vergangenheit der Fall war.Früher war ein Feuerwehrdepot alsLagerstätte für Geräte und Spritzen,ein sogenanntes Zeughaus, ausrei-chend. Heute sind die Aufgaben einerFeuerwehr vielfältiger, und technischaufwendiger, daher ist auch diePlanung einer neuen Unterkunft umvieles komplizierter geworden.

Text und Fotos: Andreas Höfer

Baumeister und Feuerwehrhaus-Planer

Bei genauer Betrachtung der heutigenEinsatzstatistiken sind immermehr, teilssehr komplexe technische Einsätze zuverzeichnen. Dies erfordert immermehrtechnischesGerätundzwangsläufigneue

Bereiche im Feuerwehrhaus (Serviceund Wartung, Schulung, Lagerung, ...).Weiters stellen geänderte Voraussetzun-gen im Bereich derVerwaltung (EDV, ...),der Hygiene, der Kommunikation, derHaustechnik (Stichwort Betriebskosten)an die Feuerwehrhausplaner großeAnforderungen.Um dieser Entwicklung Rechnung zutragen, wurde seitens des österrei-chischen Bundesfeuerverbandes eineBaurichtlinie – Errichtung von Feuer-wehrhäusern – erstellt. Diese Richtliniewird im Sachgebiet 3.5 des ÖBFV„bauli-cheAngelegenheiten“ausgearbeitetundkann beimÖBFV angefordert werden. Indiesem Sachgebiet sind kompetenteFachleute aus beinahe allen Bundeslän-dern vertreten, damit auch regionaleAspekte berücksichtigt werden können.Um immer auf dem neuesten Stand zubleiben, werden diese oben genannten

Anforderungsprofil hat sichmassiv gewandelt

Neubau von FeuerwehrhäusernPlanung:

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zuordnen (Schwarz-weiß-Trennung) –und dient auch als thermische Schleusezwischen den einzelnen Temperaturbe-reichen.

Fahrzeugräume:�Der Achsabstand zwischen den Fahr-zeugen bleibt 4,50 m. Das Randachs-maß (Abstand Stellplatzachse zu fixenEinbauten bzw. Außenwand) soll mind.3 Meter betragen.� Stellplatzbreite 1-toriges Feuerwehr-haus daher mindestens 6 Meter�Mindeststellplatzlänge: 10 Meter�Mindest-Torgröße: Breite 3,6 MeterHöhe 4 Meter.

Wartungs- undInstandhaltungsräume:

� Atemschutzpflegeraum: Bei Feuer-wehren mit Atemschutzausrüstungzwingend notwendig. Bei Neubauten istein Atemschutzpflegeraum unbedingtvorzusehen.Die meisten technischen Details für

den Feuerwehrhausbau sind aus denoben genannten Richtlinien und Info-blättern, welche einfach, für den einzel-nen Feuerwehrmann leicht verständlichund ohne große Querverweise auf ande-re Normen gehalten sind, zu entneh-men.

Chronologie für den Baueines Feuerwehrhauses

�BEDARFSERMITTLUNGKannmit dembestehenden FeuerhausdieEinsatzbereitschafterhaltenwerden?Entspricht es den Baurichtlinien?(technische u. hygienische Standards ...)

�AUSWAHL DES GRUNDSTÜCKESVerkehrsanbindungLage undVerbauungPark- und ÜbungsplätzeHochwasser bzw.Katastrophensicher –sollte bei Katastrophen als örtlichebzw. überörtliche Einsatzleitung ver-wendet werden können (Notstromein-speisung ...)ZukünftigeErweiterungsollmöglichsein

�RAUMKONZEPTLt. Richtlinien bzw. Infoblättern

�PLANUNGBereichsgliederungen„Kreuzungsfreie Einbahnregelung“Einfache Erweiterungsmöglichkeit

�KOSTENERMITTLUNGNicht nur die Errichtungskosten sindvon Bedeutung auch eine Betriebskos-tenanalyse sollte durchgeführt werden

�FINANZIERUNGSonderbedarfszuweisungen,FörderungenIst Eigenleistung möglich?Bei Eigenleistung ist auf eineprofessio-nelle Bauüberwachung zu achten, umGewährleistung für Statik und Qualitätzu erhalten (Haftung!)

�BAUAUSFÜHRUNGAuf qualitativ gute Baustoffe undBauausführung ist zu achtenFinanziellerRahmenmuss eingehaltenwerden!!!

�FEUERWEHRHAUSAUSSTATTUNGVon der Leitstellentechnik bis zur Gar-derobenausstattung ist auf Qualitätund Erfahrungsaustauschmit anderenFeuerwehren zu achten.

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Ausgeklügeltes Raumkonzept ermöglicht einen optimalen Dienstbetrieb

Alarmzentrale: besonders hier mussdie Technik am neuesten Standgehalten werden

Praktische Lagerung der PSA alswichiges Kriterium

18 Brandaus: Topstories

Bei der Errichtung vonFeuerwehrhäu-sern soll die Funktionalität und Zu-kunftsorientierung im Vordergrund ste-hen. Es soll aber nicht heißen, dass jetztriesengroße, in Errichtungs- und Be-triebskosten kaum leistbare Feuerwehr-häuser gebaut werden müssen. In ersterLinie ist und bleibt das Feuerwehrhausein Zweckbau.

BR Bmstr. Ing. Andreas HÖFER istArchitekt und Konsulent des NÖ Landes-feuerwehrrates sowie Sachgebietsleiterdes S.G.3.5 Bauliche Angelegenheitendes ÖBFV

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Brandaus 3 · 2009

Brandaus: News 19Bestellschein

Brandaus 3 · 2009

Feuerwehr

Name des Bestellers

PLZ, Ort

Telefon

NÖ LandesfeuerwehrverbandLandesfeuerwehrkommando

Langenlebarner Straße 108A-3430 TULLN

Artikel Preis/Stück Stückzahl

Fachschriftenreihe des ÖBFV, Stand 10/2007Nr. 2 Ausbildungsvorschrift für die Löschgruppe, die Tanklöschgruppe, den Tanklöschtrupp und den Löschzug; Ausgabe 1998 3,00Nr. 4 Bestimmungen für den Bewerb um das Feuerwehrjugendleistungsabzeichen (FJLA) in Bronze und Silber; 6.9.2005 3,00Nr. 5 Feuerwehrfunk; Ausgabe 1998 3,00Nr. 6 Richtlinien für das Atemschutzwesen; Ausgabe 2004 3,00Nr. 10 Abkürzungen im Schriftverkehr, taktische und technische Zeichen für den Feuerwehrdienst; Ausgabe 10/1990 4,00Nr. 11 Bestimmungen für den Bewerb um das Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze und Silber (2002) 2,00Nr. 12 Die Gruppe im technischen Feuerwehreinsatz; Ausgabe 1995 (Kopie) 0,80Nr. 22 Sicherer Feuerwehrdienst; Ausgabe 1996 (Unfallverhütung) 4,00Bestimmungen für den Bewerb um das Wasserwehrleistungsabzeichen (WLA) in Bronze/Silber; Ausgabe 11/00 (Beiblatt NÖ RL) 2,00

Fachschriftenhefte des NÖ LFV, Stand 10/2007Nr. 1 NÖ Feuerwehrgesetz NÖ FG und Dienstordnung der Freiwilligen Feuerwehren; Ausgabe 10/2000 1,50Nr. 6 Bestimmungen um das Wasserwehrleistungsabzeichen (WLA) in Gold; 7. Ausgabe 2002 2,20Nr. 7 Bestimmungen für die Leistungsprüfung „Technische Hilfeleistung“ 2,50Nr. 10 Bestimmungen für den Bewerb um das Sprengdienstleistungsabzeichen in Bronze; Ausgabe 05/2005 1,50Nr. 13 Bestimmungen für den Bewerb um das NÖ Funkleistungsabzeichen; Ausgabe 01/2004 1,00Nr. 14 Bestimmungen für den Bewerb um das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold; Ausgabe 01/2007 6,00Nr. 16 Bestimmungen für den Bewerb um das Sprengdienstleistungsabzeichen in Silber; Ausgabe 09/2005 1,50Nr. 17 Bestimmungen für die Ausbildungsprüfung „Löscheinsatz“ 4,00Bestimmungen für den Bewerb um das Feuerwehrjugendbewerbsabzeichen (FJBA); Ausgabe Jänner 1995 1,00

Sonstige ArtikelFalter Ausbildungsnachweis für die Grundausbildung 0,20Falter „Die Löschgruppe“ 2,00Falter „Löschwasserförderung über längere Strecken“ 1,10Falter „Der Einsatzleiter“ 0,80Blattler „Gefährliche Stoffe“; Ausgabe 2007 3,00Lehrunterlage „Gefährliche Stoffe, Strahlenschutz Grundinfo für Feuerwehrmänner“; Ausgabe 1997 7,00Lehrunterlage „Anschlagmittel“; Ausgabe 2000 3,00Lernbehelf „Der TS-Maschinist“ 2,90DVD „Ausbildungsfilm FJLA“ 7,00DVD „Ausbildungsprüfung Löscheinsatz“ 15,00DVD „Hydraulik rettet Leben“ 18,50DVD „Handbuch für die Grundausbildung“ 22,00Zivilabzeichen Feuerwehr 1,20Zivilabzeichen Feuerwehrjugend 1,00Fahrtenbuch 1,10Ordner „Dienstanweisungen“ 40,00Dienstanweisung 1.5.3 Dienstbekleidung u. Dienstgrade; Stand 1/2007 5,00Heft „Der kleine Gefahrguthelfer“ Dr. Otto Widetschek; Ausgabe 2005 5,90Barettabzeichen Bronze/Silber/Gold 4,40Ledergürtel Goldschnalle/Silberschnalle – verschiedene Längen 22,00Video „Gefährliche Stoffe“, Teil 1 Gefahren und Risiken 43,00Video „Gefährliche Stoffe“, Teil 2 Gefahr erkennen und Kennzeichen 46,00Video „Gefährliche Stoffe“, Teil 3 Die Gruppe bei Einsätzen mit Gefährlichen Stoffen 50,00Video „Ein starkes Stück Freizeit“ Die Feuerwehrjugend 40,00Video „Handhabung von tragbaren Feuerlöschgeräten“; Ausgabe 1999 15,00Diverse Foliensätze zu den Fachschriften des ÖBFV sind lagernd. (Bitte um Anfrage!)

E-Mail: [email protected] • Fax: 02272/9005-13135 • Telefon: 02272/9005-13154 oder DW 13170

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Brandaus: Topstories20

Brandaus 3 · 2009

Brandaus besuchte Harald Knabl,Chef der NiederösterreichischenNachrichten, im NÖ Pressehaus inSt. Pölten. Seine Wochenzeitung istder auflagenstärkste Transporteur fürNachrichten aus dem Feuerwehrwe-sen und gehört mittlerweile für mehrals 600.000 Leser wöchentlich wiedie Butter aufs Frühstückssemmerl.

Text: Thomas Neuhauser

Fotos: www.stamberg.at/BernhardWangler

KeinMedium informiert dieNiederöster-reicher so ausführlich über das Feuer-wehrwesen wie die Niederösterrei-chischen Nachrichten, die hierzulandejedermann nur als „NÖN“ kennt. Bis indie kleinste Ortschaft wird über Feuer-wehrfeste, Kommando-Wahlen und na-türlich über lokale Einsätze berichtet. Die

Feuerwehren danken dies mit tausendenBerichten und Fotos, die regelmäßig andie Lokalredakteure der Wochenzeitungübermittelt werden. Geleitet werden dieNÖN von ihrem Ersten ChefredakteurHarald Knabl. Als Geschäftsführer desNiederösterreichischen PressehausesstehterzudemanderSpitzeeinesdergro-ßenMedienhäuser Österreichs.

„Haben aus NÖN eine ernstzu-nehmende Zeitung gemacht“„Wir haben aus der NÖN, die vor 13, 14

Jahren noch oft belächelt wurde, unum-stritten eine ernstzunehmende Zeitunggemacht“, ziehtKnablBilanzüberdenEr-folg seines Wochenblattes. „Wir habenuns zu einemnötigen Bestandteil des ge-sellschaftlich-politischen Systems entwi-ckelt, ohne dabei überheblich zu wirken.WirbildenNiederösterreichab,wir gehenrunter in die Regionen und haben somit

„Wer etwas für die Gesellschaftleistet, soll gelobt werden“

Anteil an der rasanten Entwicklung Nie-derösterreichs.“ Das Erfolgsgeheimnisder NÖN ist für den Mann in Schwarzschnell umschrieben:„JederNiederöster-reicher soll einmal im Jahr in der Zeitungerwähnt werden. Man darf eigentlichnicht geboren und gestorben sein, ohnedasses inderNÖNsteht!“GeradeMitglie-der freiwillig tätiger Organisationen kön-neneinLieddavon singen.KaumeineEr-öffnung oder Charity-Veranstaltung, dieohne NÖN-Redakteur über die Bühnegeht. „Wer etwas für die Gesellschaft leis-tet, soll gepflegt und gelobt werden. Dastut die Politik hervorragend und wir sinddas Transportmittel dafür“, so Knabl.Aus dem Pressehaus in St. Pölten hat

Knablmit seinemTeaminwenigen Jahrenein erfolgreiches Medienhaus gemacht.2004 zeichnete ihn das Branchenmagazin„DerÖsterreichischeJournalist“alsÖster-reichs„Medienmanager des Jahres“ aus.

NÖN-Chefredakteur Harald KnablPorträt:

Harald Knabl, Medienmanager, Golfer und Gourmet im Brandaus-Interview im St. Pöltener Pressehaus

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21Brandaus: Topstories

Brandaus 3 · 2009

„Wir gehen sorgsammit Macht um“Mehr als 600.000 Niederösterreicher

greifen Woche für Woche zur NÖN undverleihen ihr damit eine mächtige Positi-on im Lande. „Wir gehen sorgsam mitMacht um, Inhalt geht uns vor Schlagzei-le“, meint Knabl nur dazu. Konkurrentenam Printmediensektor wissen jedoch,dass der NÖN-General dieMarktpositionder auflagenstärksten Wochenzeitungschon zu nützen weiß.Seine journalistische Karriere startete

Harald Knabl als Lokalredakteur beimFaber-Verlag, danach wechselte er zuden Niederösterreichischen Nachrich-ten: „Meine ersten Artikel haben allesignoriert, was der Journalismus zu be-achten hat. Da zählte noch das Eigenin-teresse, nicht das Interesse der Leser“.Ab 1982 war er für zehn Jahre mit dem

Aufbau der Lokalredaktionen von BadenundWienerNeustadtbetraut. 1995wurdeder Niederösterreicher zum Chefredak-teur der NÖN bestellt. Eigentlich hättenihn die Eltern gerne als Lehrer gesehen:„Ich hatte meinen Eltern versprochendass ich Englisch-Lehramt studiere, aberbei der Inskription an der Uni habe ichdanndie langeSchlangegesehenundmirauchgedacht,dassmirdieGeduldfürdenLehrberuf fehlt. So habe ich ein Publizis-tikstudium begonnen und gleich neben-her gearbeitet.“

„Lokaljournalismus von derPike auf lernen“Seither hat Knabl es noch keine Sekun-

de bereut, Journalist geworden zu sein.„Es ist einfach einer der schönsten, inte-ressantesten, aber auch schwierigstenBerufe. Ständig neue Inhalte – das istwahnsinnig spannend“, kann er seinePassion für die schreibende Zunft nurschwer verhehlen. „Würde ich nochmalsbeginnen,dannwürde ichwiederdenLo-kaljournalismus von der Pike auf lernen.Harald Knabls prägsamstes Erlebnis alsJournalist ist ihm bis heute nur zu gut inErinnerung: „Ich habe einmal einemMenschen sehr weh getan. Von der jour-nalistischen Handarbeit her habe ichzwar alles richtig gemacht, aber persön-lich und menschlich wurde eine Grenzeüberschritten. Ich habe mich fast einDreivierteljahr später anlässlich vonWeihnachten mit einem sehr persönli-chen Schreiben entschuldigt. Das wurdezwar herzlich angenommen, aber seit-dem habe ich das immer im Kopf wennichetwasmenschlichWertendesschreibe.Das würde ich heute nichtmehr tun.“Harald Knabl wurde 1959 in Wiener

Neustadt geboren, ist verheiratet undVater zweier erwachsener Kinder, „dienoch in den Urlaub mitfahren und zuWeihnachten zuHause sind.“Der 23-jäh-rige Sohn studiert an der Uni, die 19-jäh-rige Tochter an der Fachhochschule.

In Bad Fischau haben sich die Knablshäuslich niedergelassen: „Ich bin wahn-sinnig gerne daheim in unserem neuenHaus.“ Dort schwingt der Harry-Potter-Fan zwar nicht den Zauberstab, aber im-merhin den Kochlöffel: „Ich koche selten,aberwenn,dannsehr intensiv.FürFreun-de traue ich mir noch nicht zu kochen,Opfer sind die Familienmitglieder.“

87-mal in der TürkeiFür leibliche Genüsse ist der Presse-

mann mittlerweile bekannt. 2005 wurdeer sogarTourismuspreisträger,weil er„dietouristische Vielfalt vom Wein- und Ge-nussangebot kommuniziert hat.“ Knablist zudem Sprecher der „Niederösterrei-chischenWirtshauskultur“, die jedes JahrTop-Wirteauszeichnet.„Ichesseund trin-ke wahnsinnig gerne und bin da auchkompetent, weil ich gerne in RestaurantsundWirtshäusernunterwegsbin“,gestehtder dennoch Schlankgebliebene gegen-über Brandaus ein.„Ich bin ein Raubtier“,so der Hobby-Koch zu seinen kulinari-schen Vorlieben. „Ich mag keine süßenHauptspeisen, ich mag lieber Wild.“ DerGourmet nennt auch einen gut sortiertenWeinkeller sein Eigen, wo zu 80 Prozentösterreichische Weine der Entkorkungharren.Kulinarischzwar italophil, zieht esdenNÖN-Chef imUrlaub jedochmeist indie Türkei – mittlerweile schon 87-mal (!)seit 1992. „Das Land gefällt mir und dieLeistungen der Menschen dort. Mittler-weile habe ich natürlich auch einengroßen Freundeskreis in derTürkei.“

„Es ist einfach nicht wurscht,wie man mit Leuten redet!“„IchbineineFührungsperson, ichhabe

Durchsetzungsvermögen und sehr vielMenschenkenntnis“, beantwortet Knabldie Frage nach seinen Stärken. Bei denSchwächen muss er schon ein weniglängerüberlegen:„UngeduldundJähzorn,aber da versuche ich, anmir zu arbeiten.“Wenn er heuer 50 wird, möchte derpassionierte Golfer am schottischenUrboden in St. Andrews spielen. SeinSingle-Handicapunter10zubringen,hälter jedoch erst in der Pension fürmöglich.Bisdahin ist janochZeit, schließlichhat

es sein Vorgänger Hans Ströbitzer aufmehr als 30 Jahre bei der NÖN gebracht.Und Herausgeber Prälat Josef Eichingerist mittlerweile auch schon 81. „PrälatEichinger ist eine Person, die ich bewun-dere. Er hat Haus und Mitarbeitern auchin katholisch schwierigen Zeiten denRücken gestärkt“, erinnert sich Knabl anschlimme Zeiten des Kren(n)-Reibenszurück. Vielleicht hat ihn auch diese Zeitgelehrt, wie wichtig der richtige Ton imUmgangmitMitarbeitern ist. Knabl dazuabschließend: „Fachliche Kompetenz istdas eine, menschliche Kompetenz istaber ebenso wichtig. Es ist einfach nichtwurscht, wiemanmit Leuten redet!“

„Ich bin eine Führungsperson“ –Harald Knabl, NÖN-Chefredakteur

Journalismus aus Leidenschaft:„Würde ich wieder machen.“

Knabl ist Juryvorsitzender der NÖWirtshauskultur

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Brandaus:WissenBrandaus:Wissen

450 Schifahrer und 60 Snowboarder zeigtenihr Können im Riesentorlauf. Neben denBewerben genossen die Jugendlichen undrund 800 Betreuer, Schlachtenbummlersowie Organisationsmitglieder einen wunder-schönen Schitag im winterlichen Annaberg.

NÖ Feuwehrjugend:

Fotos:Pam

elaHniliczka,PhilippGutlederer

Wartezeit. Kurz vor dem Start zum Rennen treffeneinander die Jugendlichen, gehen nochmals in sich, unddann geht es los ...

Rennen. Voll Elan und Begeisterung gehen die Jugend-lichen ins Rennen, meistern Tor um Tor und freuen sich aufdas Ziel.

Ohne Helfer kein Bewerb. Nicht nur im Ziel ist eswichtig, dass die Startnummern eingesammelt werden, auchauf der Strecke ist viel Arbeit (Torposten und Pistenrutscher)

Ehrengäste. LBD KR Buchta fuhr selbst Schi und freutesich mit den weiteren Funktionären und Politikern über diehohe Anzahl der Teilnehmer und den gelungenen Bewerben.

Anmeldung. Bevor alles losgehen kann, melden dieBetreuer die anwesenden Jugendlichen zum Bewerb undkaufen die verbilligten Liftkarten.

7. Schibewerbam Annaberg

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Boarder sind nie allein. Auch am Snowboard-Hang heißt es gemeinsames Warten vor dem Start.

Auf los geht's los. Der Starter der SchischuleAnnaberg gibt das Zeichen, und des Boarders-Herz kannhöher schlagen.

Der Tag kann beginnen. Mit den ersten Sonnen-strahlen und einer gemütlichen Liftfahrt beginnt für alleAnwesenden ein wunderschöner Schitag am Annaberg.

Teambildung. So ein gemeinsamer Schitag fördertauch das Zusammenleben der Jugendlichen und derenBetreuer. Und die Stimmung steigt.

Spannung vor dem Abschluss. Das großeWarten auf die Siegerehrung zeigte, wie viele Jugendlichetatsächlich mit Feuereifer dabei waren.

Stolze Sieger. Die bezirksweise Auswertung erfolgtein den Kategorien Schi und Snowboard, so hatten alle diegleiche Chance, eine Medaille zu erringen.

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Grundsätzlich versteht man unterKatastrophenschutzmanagement inNiederösterreich das organisatorischeZusammenwirken aller Behörden,Einsatzorganisationen, der Wirt-schaft, der Wissenschaft undder Privatpersonen um Menschen,Tiere und Sachwerte vor drohendenKatastrophen zu schützen bzw. imKatastrophenfall die Auswirkungenzu mindern und zu bewältigen.

Text: Stefan Kreuzer

Fotos: Friedrich Reiner, Stefan Kreuzer

Kommandofahrzeug der FF AmstettenFahrzeugtechnik:

Maßnahmen desKatastrophenschutzes inNiederösterreichDas LandNÖhat aus den Erfahrungen

der letzten Jahre eine umfassendeHoch-wasserstrategie entwickelt, die von denAbteilungen der GruppeWasser des Am-tes der NÖ Landesregierung federfüh-rend umgesetzt werden.Die Gruppe Wasser arbeitet eng mit

der Abteilung IVW4 – Feuerwehr undZivilschutz zusammen und unterstützthier fachlich bei der Umsetzung der be-hördlichen Katastrophenschutzpläneund Sonderalarmpläne für Hochwasser.Im Anlassfall sind die Landeswarnzen-trale und die Hochwasserzentrale der

AbteilungHydrologie inengstemKontakt,um hier die bestmöglichen Informatio-nen für die Bezirke und die GemeindenzurVerfügung zu stellen.Die Leistungsparameter der Abteilung

Hydrologie können sich im internatio-nalenVergleich sehen lassen,wie der fol-gende Artikel zeigt. Die Homepage derNÖ Hochwasserzentrale gehört zu denmeist aufgerufenen Homepages desLandes Niederösterreich. (siehewww.wasserstand-niederoesterreich.at)

Uns entgeht kein Tropfen —die „pure Überwachung“ —1.000 Messstellen in NÖDas Land Niederösterreich betreibt

eineVielzahl an Messstationen rund umdas Element Wasser. Insgesamt liefernknapp 1.000 Messstationen ein sehrklares Bild über die Wassersituation inunserem Bundesland.Von der Zentralanstalt für Meteorolo-

gie und Geodynamik, die ein wichtigerPartner des NÖ Katastrophenschutzesist, werdendieUnwetterwarnungenund

Hochwasser –ein großes Thema in NieHochwasser –ein großes Thema in NieVorsorgeder Behörden

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Brandaus: Wissen24

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Niederschlagsprognosen rund um dieUhr an die AbteilungHydrologie bzw. andie Landeswarnzentrale weitergegeben.

NiederschlagsmessstellenAn über 260 Messstellen wird der

Niederschlag in Niederösterreich ge-messen. Aktuell sind fast 60 Stationenüber Internet online abfragbar.

Pegelmessstellen anOberflächengewässernDas Land NÖ betreibt an Oberflächen-

gewässerneinNetzvonrund160Pegelsta-tionen. Davon sind ebenfalls rund 60Stationenonlineabrufbar.DieDonauundein Teil der größeren Donauzubringersind mittlerweile mit modernen Hoch-wasserprognosesystemen ausgestattet.

Hochwasserprognosesystemein NiederösterreichDas Hochwasserprognosemodell für

die Donau wurde in Kooperation derLänderNiederösterreich undOberöster-reich unter wissenschaftlicher Leitung

der Technischen Universität Wien er-stellt.Die erwarteten Zuflüsse aus den Teil-

einzugsgebieten von Inn und deutscherDonau werden zunächst mit einem pro-visorischenNiederschlagsabfluss-Modellberechnet. Sobald die Prognosen desBayrischenLandesamtes fürWasserwirt-schaft ander Schnittstelle Passauverfüg-bar sind, sollen diese eingebunden unddadurch die Genauigkeit des österrei-chischenModells erhöht werden.Bei der automatisierten Berechnung

der Prognosen werden neben gemesse-nenNiederschlägen und Abflüssen auchnumerische Wettervorhersagen (Raster-daten von Niederschlag und Lufttempe-ratur) berücksichtigt.

Die Berücksichtigung der Wettervor-hersagen ermöglicht die Verlängerungder Prognosefrist von ursprünglich 6–10Stunden auf 48 Stunden. Der aus derWettervorhersage resultierende Unsi-cherheitsfaktor steigt mit der Länge desPrognosezeitraumes.

Das Hochwasserprognosemodell fürden Kamp wurde in Kooperation desLandesNiederösterreichmit der EVNAGunter wissenschaftlicher Leitung derTechnischen Universität Wien erstellt.Da der Prognosezeitraum wesentlichvon der Größe des jeweiligen Flussesabhängt, sindbeimKampPrognosen aufder Basis von gemessenen Niederschlä-gen und Abflüssen nur für einen Zeit-raum von rund 6 Stunden möglich. ZurVerlängerung dieser Frist fließen in diePrognoseberechnung auch numerischeWettervorhersagen (Rasterdaten vonNiederschlag und Lufttemperatur) ein.Der daraus resultierende Unsicherheits-faktor steigtmit der Längedes Prognose-zeitraumes. Weiters geht der Betriebder Kraftwerkskette Ottenstein-Dobra-Thurnberg als aktuelle und geplanteAbgabemenge in die Modellierung desAbflusses ein. Die Prognosen am Kampwerden kontinuierlich berechnet; eineVeröffentlichung im Internet erfolgtnur bei Hochwassergefahr.

Das Hochwasserprognosesystem fürdie Traisenwurde in Form eines Nieder-schlagsabfluss-Modells unter wissen-schaftlicher Leitung der Universität fürBodenkultur entwickelt.In die automatisierte Berechnung der

Prognosen fließen neben gemessenenNiederschlägen und Abflüssen auchnumerische Wettervorhersagen (Raster-daten von Niederschlag und Lufttempe-ratur) ein. Die gewählte Form derDarstellung der Prognosen (Ganglinienund Zahlenwerte für die Profile Herzo-genburg, Windpassing, St. Veit und Lili-enfeld bzw. Größenklassen für dieProfileTürnitz,HohenbergundRamsau)berücksichtigt den Umstand, dass mitfallender Größe des Einzugsgebietesauch die erreichbare Prognosegenauig-keit abnimmt.

Für 15 kleinere Einzugsgebiete (wieTriesting, Piesting, Lainsitz etc.) wurdeein Hochwasserprognosesystem aufGrundlage eines vereinfachten Verfah-rens entwickelt. ImGegensatz zudenbeider Donau, dem Kamp und der Traiseneingesetzten Niederschlags-Abfluss-Modellen wird beim gewählten Unit-Hydrograf-Verfahren keine physikali-sche Modellierung der Gebietsabflüssedurchgeführt, sondern anhand histori-scher Ereignisse ein funktionalerZusammenhang zwischen dem Input(gemessener und prognostizierter Nie-derschlag) unddemOutput (gemessenerund prognostizierter Abfluss) herge-stellt. Die gegenüber den physikalischenModellen verminderte Genauigkeit derAbflussberechnung wird bei diesemVerfahren in Kauf genommen, da diemaßgeblicheUnsicherheit bereits indenEingangsdaten – nämlich der kleinräu-

iederösterreichiederösterreich

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migenWetterprognose – gelegen ist.Hochwässer bei kleinenEinzugsgebie-

ten werden meist durch kurze, lokalbegrenzte aber dafür umso intensivere

Niederschläge (vielfach Gewitterregen)verursacht. Selbst bei einer sehr gutenPrognose der Großwetterlage könnenOrt, Zeitpunkt und Intensität von lokalen

Starkregen-Ereignissen nicht exakt vor-hergesagt werden. Die Bewegung einerGewitterzelle um nur wenige KilometerkanndieVerlagerungderHochwasserge-fahr in ein benachbartes Flussgebiet be-wirken, sodass Hochwasserprognosenbei kleinen Einzugsgebieten erheblichepotenzielle Unschärfen aufweisen.

HochwasserabflussbereicheHochwasserabflussbereiche sind jene

Flächen, die bei verschieden großenHochwässern überflutet werden. Im In-ternet auf der Homepage des Landessind die Abflussbereiche eines 30- und100-jährlichenHochwassers an rd. 2.500Flusskilometern grundstücksscharf dar-gestellt.(siehe http://www.noe.gv.at/Umwelt/Wasser/Hochwasserschutz/Hochwasser_Hochwasseranschlagslinien_Niederoesterreich.html)Ein 30-jährliches Hochwasser bedeu-

tet, dass ein solchesHochwasser im lang-jährigen Durchschnitt alle 30 Jahre auf-tritt. Ein 100-jährliches Hochwasser trittstatistischnuralle100Jahreauf.Diesesta-tistische Definition heißt aber nicht, dassnunamKamp,woein1000 jährigesEreig-nis zweimal hintereinander stattgefun-denhat, nundienächsten2000 Jahre keingroßesHochwassermehr auftreten kann.

Alarm „Rot“ an den rund 60 Niederschlagsmessstellen in NÖ —Niederschlagssituation am 16. 8. 2008

Prognose für den Pegel Kienstock in derWachau vom 15. 8. 2008. Die prognosti-zierten Niederschläge (vgl. Warnungder ZAMG) werden in der Prognose imAbfluss der Donau bereits dargestellt.

Das Land NÖ hat mittlerweile an 2.500Flusskilometern die Ausweisung derHQ 100 Abflussbereiche durchgeführt.Im Bild die Ausmaße eines HQ 100 inder Ortschaft Pitten an der Pitten

Die Unwetterwarnungen der ZAMGsind mittlerweile ein gewohntesHilfsmittel zur vorausschauendenEinsatzplanung. Niederschlagsprognosevom 15. 8. 2008 mit der Angabe dererwarteten Niederschlagsmengen

Hochwasserschutz an der Traisen —Gerinneaufweitung und Hochwasser-schutzdamm für den Siedlungsbereichverbessern auch die Ökologie

Erfahrungen der letztenHochwasserhaben gezeigt, dass durch dieVeröffentlichung der Prognosewerte(Internet, aber auchMedien), sichbeimBürger ein etwa sehr hochprognostizierterWert imGedächtnisförmlich„einbrennt“. Sollte also dasPrognosesystem einen sehr hohenWert in 48 Stunden berechnen –der wegen der langen Prognosefristnaturgemäß nochmit großenUnsi-cherheiten verbunden ist –, so istdieser schwermit aktuellerenWertenwieder aus den Köpfen der Betroffe-nen zu bekommen. Es ist daher imHochwasserfall besonders wichtig,die Entwicklung im Internet laufendzu verfolgen und stets die jüngstenPrognosen als Entscheidungsgrund-lage heranzuziehen. An dieser Stelleverweisenwir auf die detailliertenInformationen auf den Seiten derLandeshomepage zumThema Prog-nosegenauigkeit,Vertrauensbereiche.

AlsNutzer der Prognosesystemesollten Feuerwehrführungskräfteunbedingt über diesesGrundwissenverfügen.

Informationen

Wichtiger Hinweis zuPrognosen

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26 Brandaus: Wissen

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Die letzten Hochwasserkatastrophenan der Thaya und March habengezeigt, wie aufwendig eineeffiziente Hochwasserbekämpfungist, wenn die betroffenen BürgerIn-nen im Privatbereich nichtvorbereitet sind.

Um die Bevölkerung optimal aufKrisen- und Katastrophensituationenvorzubereiten, bietet der NÖ Zivil-schutzverband einen eigenen Hochwas-serratgeber bzw. umfassende Informa-tionen auf der NÖZSV-Homepage zurVerfügung. Weiters werden sogar eigeneHochwasserseminare für interessierteBürger angeboten. (www.noezsv.at)

Privathaushalte können durch einen geeigneten Objektschutz ihren Schadenminimieren und den Einsatzkräften viel Arbeit ersparen. Positives Beispiel vonEigenvorsorge mit mobilen Elementen am Seniorenwohnheim in Melk.Der Zivilschutzverband hat dazu die notwendigen Ratgeber parat

Bevölkerung kann ihreGefährdung im InternetabfragenAktuell sind durch die Ausweisung der

Hochwasserabflussbereiche an 2.500niederösterreichischen Flusskilometerndie betroffenenObjekte imHochwasser-fall bereits für jeden Bürger im Interneteinsehbar. Vielfach kann der Betroffeneselbst aber die Darstellungen der Kartennicht deuten bzw. die erforderlichenMaßnahmen daraus ableiten.Im Rahmen der Neuerstellung der

Sonderalarmpläne Hochwasser auf Ge-meindeebene wird ein wichtiger SchrittauchdieKommunikationdesRestrisikosund der daraus resultierenden Folgen

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bzw. der erforderlichen Maßnahmen et-wa im Falle eines Dammbruches an diebetroffene Bevölkerung sein.Hier wird der Zivilschutzverband auf

Gemeindeebene speziell gefordert sein,diese Risikokommunikation mit demBürger zupraktizieren.DasMotto lautet:„Den Bürger vorher über die möglicheGefahr aufzuklären und nicht erst in derSituation selbst damit zu konfrontieren.Die negativen Erfahrungen an der

March haben diesen wichtigen Schrittfür die Zukunft deutlich aufgezeigt.Somit kann der Bürger im Anlassfallgezielt und überlegt durch seine Eigen-vorsorgedieserSituationentgegenwirkenund fällt den Einsatzorganisationennicht zusätzlich zur Last.

Hochwasser erleben —Gefahren besser einschätzen— spezielles Lernen für KinderIn unsererWohlstandsgesellschaft, die

gewohnt ist in völliger Sicherheit zuleben,habenwir verlernt,Naturgefahrenrichtig einzuschätzen. Die Konsequen-zen auf Leib und Leben von Lawinen,Wasser, Feuer, Rauch werden teilweisefalsch eingeschätzt oder gar nicht er-kannt. Der Trend, die Schuld für einenSchaden im eigenen Bereich woanderszu suchen, hält an und verstärkt sich.Um eine bessere Gefahreneinschät-

zung im Hochwasserfall zu ermöglichenorganisiert die Abteilung Wasserbau(WA3), Regionalstelle Mostviertel spe-ziell für Schulklassen die sogenanntenFlussRaum-Führungen.Diese bieten den SchülerInnen die

Möglichkeit, den Themenkreis „Schutzvor Hochwasser“ mit allen Sinnen zu er-leben. Mit Spielen und Aktionen erfor-schen die TeilnehmerInnen den Fluss-raum, spüren die Kraft des Wassers undbetätigen sich alsWasserbauingenieure.Die Führungen werden von Mai bisJuni kostenlos imMostviertel angeboten.Die Dauer beträgt ca. 3–4 Stunden.Rechtzeitige Anmeldung erbeten. Link:www.noe.gv.at/Umwelt/Wasser/Hochwasserschutz/Flussfuehrungen.html

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Generation blue —Internetportal für Jugendlichezum Thema WasserUm Jugendlichen eine Plattform rund

umsWasser zu ermöglichen, hat das Le-bensministerium die Generation blueins Lebengerufen.Generationblue stehtfür junge Menschen, die zum Wasser inÖsterreich stehen (undhoffentlich künf-tig auf dasWasser stehen), sich dafür in-teressieren und vielleicht auch ein ge-wisses Engagement entwickeln.

Tipp für die Jugendfeuerwehr: DasPortal eignet sich perfekt, um sich aufdas Thema Wasser für die Feuerwehrju-gend vorzubereiten.

Link: www.generationblue.atSämtliche im Artikel angeführte Linkskönnen über das Hochwasserportal derAbteilungFeuerwehrundZivilschutzab-gefragt werden.

www.noe.gv.at/Land-Zukunft/Katastrophenschutz/Weiterfuehrende-Infos/Notfalltipps_Hochwasser.html

Hochwasser: Die Konsequenzen für Leib und Leben werden oftmals falscheingeschätzt

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1. Ein Pegel zeigt 120 cmWasserstandan.Was bedeutet dieserWert?

a) dass dieWassertiefe 120 cmbeträgtb) dass dies nur ein relativerWertist, weil der Pegelnullpunkt nichtmit der Flusssohle ident sein mussc) dass 120 m³/s Durchfluss gemes-sen werden

2.Was ist ein Pegelschlüssel?

a) ein Schlüssel zum Aufsperreneiner Pegelstationb) eine Grafik, die eine Hochwasser-prognose zeigtc) eine Tabelle, die den Zusammen-hang zwischenWasserstand undDurchfluss an einem bestimmtenFlussprofil darstellt

3.Wieviel LiterWasser pro Quadrat-meter werden bei einem starkenGewitter innerhalb kürzester Zeitabgeregnet?

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Page 29: 3/2009 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

29Brandaus: Wissen

Gute Informationen sind imEinsatzfall sehr wichtig. Sie könnenden Einsatzverlauf maßgeblichbeeinflussen und dazu beitragen,dass ein Schaden minimiert wird.Aus diesem Grund wurde dieVerpflichtung für Brandschutzpläneim § 42 des NÖ Feuerwehrgesetzesaufgenommen, um bei größerenBetrieben entsprechendeInformationen zu erhalten.

Text: BezirksfeuerwehrkommandoZwettl

Kleinere Betriebe, kleinere Schulen,Kindergärten, Arztpraxen, Kleinkläran-lagen, Einzelgeschäfte und viele mehrwerden aber dadurch nicht erfasst undso gibt es darüber keine Informationen.Im Bezirk Zwettl sammelt die Bezirks-alarmzentrale nun diese fehlendenAngaben.Derzeit gibtesetwa200Hänge-mappenmitBrandschutzplänen.NeuerePläne sind auch digital vorhanden. Nun-mehrwerdenmit einemDatenblatt etwa400 Liegenschaften angeschrieben. JeneDatenblätter, die ausgefüllt retourniertwerden, werden von der Bezirksalarm-

zentrale am PC – unterteilt nach Feuer-wehrabschnitten, Orten und in alphabe-tischer Reihenfolge – eingegeben undsomit vorgehalten. Liegenschaftseigen-tümer, die diesem Aufruf nachkommen,geben somit der Feuerwehr bestmögli-che Informationen, die sich im Ernstfallbezahlt machen. Die durchschnittlicheAusfülldauer für einen Betriebsinhaberliegt bei etwa einer halben Stunde oderweniger.

Das Formular finden Sie auf denfolgenden beiden Seiten.

Infos für den Ernstfall:Ein Formular macht’s leichter!

Brandschutzpläne für KleinbetriebeDatenblatt:

Am Samstag, den 25. 4. 2009,findet eine ganztägige Ausbildungfür neue Bewerter auf Abschnitts-oder Bezirksebene des Feuerwehr-jugendleistungsbewerbes statt.

Text: Pamela Hniliczka

Foto: NOELFV/Lagerzeitung

Für diese Ausbildung müssen Teilneh-mer entweder die FJF-Ausbildung (Feu-erwehrjugendführer „alt“ oder Ab-schlussmodul Feuerwehrjugendführer)abgeschlossen haben oder das Modul„Umgang mit jungen Menschen“ absol-viert haben.DasModul „Umgangmit jungenMen-

schen“ wird auch am 24. 4. 2009 amAbend an der NÖ Landes-Feuerwehr-schule angeboten. Die Anmeldung zurBewerterausbildung muss über dasBezirksfeuerwehrkommando (FDISKZugang BFKDO) erfolgen, die Anmel-dung zum Modul „Umgang mit jungenMenschen“ kann sowohl das BFKDO alsauchdie eigeneFeuerwehrdurchführen.

Bewerter gehenzur FortbildungAmFreitag,dem24.4.2009von16:00bis

20:00 Uhr wird zudem eine Bewerterfort-

bildung für bestehende Bewerter beiAbschnitts- und Bezirksfeuerwehr-jugendleistungsbewerben in der NÖLandes-Feuerwehrschule durchgeführt.Bewerter, die an dieser Fortbildung teil-nehmenmöchten,müssendie Bewerter-ausbildung (Modul „Feuerwehrjugend-

leistungsbewerb – Bewerter“) bereitsabsolviert haben. Die Anmeldung erfolgtüber das zuständige Bezirksfeuerwehr-kommando via FDISK – Modul „Feuer-wehrjugendleistungsbewerb BewerterFortbildung“ (FJLBBWF – Kursnummer:100218) bis spätestens 3. April 2009.

Aus- und Fortbildungfür Bewerter

Modulanmeldung für AprilFeuerwehrjugendleistungsbewerbe:

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Bewerter für die Feuerwehrjugend: Neue Module an der NÖ Landes-Feuerwehrschule

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Ausgefülltes Musterformular (Kopiervorlage auf der linken Seite)

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Text und Fotos: Norbert Stangl

Brandaus: Was waren die Beweggründefür die Schaffung des Truppmann-bzw. Truppführer-Abschlusses?

Wöhrer: Der Anstoß dazu liegt schonetwas weiter zurück. Die Grundausbil-dung 2000 (GA2000) wird bereits dasneunte Jahr durchgeführt, und es gabseitens der Modulleiter der Bezirke undauch bei der Evaluierung der ModuledurchdieLandesfeuerwehrschule immerwieder Rückmeldungen über mangel-haften Wissenstand einiger Teilnehmer.Die gut Ausgebildeten waren frustriert,weil sie Inhalte bereits gehört hatten,und andere mussten „mitgeschleift“werden . Für dieModulleiterwar es nichtimmer leicht, Teilnehmer, die bei derWissenstandüberprüfung am Beginndes Modules die Voraussetzung nichterfüllten, nach Hause zu schicken.Der zweite Beweggrund war, dass das

„junge“ Feuerwehrmitgliedmit demAb-schlussTruppmann viele weitere Ausbil-dungen genießen kann, die nicht unbe-dingt Führungsausbildungen sind. Ganznach dem Motto des Landesfeuerwehr-kommandanten: „Wir brauchen nichtnur Häuptlinge, sondern wir brauchenauch die Indianer“. Es stehen demTruppmann eine Fülle von Ausbildun-gen im Bezirk, in der Feuerwehr undauch in der Landesfeuerwehrschule zurVerfügung, die er mit dem erfolgreichen„Abschluss Truppmann“ absolvierenkann. Es handelt sich dabei um rund 70Module aus den verschiedensten Sach-gebieten wie Atemschutzdienst, Nach-richtendienst, Verkehrsregler, Wasser-dienst, Ausbildung, EDV, Fahrzeug- undGerätedienst, Feuerwehrjugend, vorallem auch der Bereich Technik, undvieles mehr, die den Truppführern offenstehen.Mit dem neuen Modul „Grundlagen

der Führung“ (GFÜ) kann der Trupp-mann in die Führungslaufbahn einstei-gen.

Brandaus: Die Prüfung wird ineinem Lehrgespräch abgehalten.Gibt es einen besonderen Grund dafür?

Wöhrer: Es gibt Mitglieder, die sich miteiner Liste an Fragen und einemKreuzerltest schwer tun. In einem Ge-spräch kann der Modulleiter bzw. derAusbilder relativ leicht feststellen obder Prüfling den Inhalt der GA 2000verstanden hat.

Brandaus: Gibt es aufgrund desTruppmann- bzw. Truppführer-abschlusses Änderungen in derGA 2000?

Wöhrer: In der Grundausbildung 2000ändert sich nichts. Was als Vorausset-zung für den Abschluss Truppmanndazukommt, ist ein abgeschlossener16-Stunden Erste-Hilfe-Kurs. Dieserkannentweder inKursendesFeuerwehr-medizinischen Dienstes oder bei Ret-tungsorganisationen erworben werden.

Brandaus: Bisher bildete das ModulTruppführer den Abschluss derGA 2000. Hat sich der Abschlussgeändert?

Wöhrer: Den Abschluss der GA 2000bildet der „Abschluss Truppmann“. Erdauert nicht wie bisher zwei Tage (ehe-maliges Modul Truppführer) sondernwird in einem Lehrgespräch mit demFeuerwehrmitglied durchgeführt, beidemausdem„HandbuchderGrundaus-bildung“ Fragen gestellt werden. DerPrüfling zieht mittels Kärtchen Positio-nen aus der Löschgruppe und aus derTechnischen Gruppe und erklärt dieTätigkeiten der einzelnen Trupps. Prak-tisch müssen zwei Knoten aus demFeuerwehrdienst vorgeführt werden.

Brandaus: Wo wird diese Prüfungdurchgeführt?

Wöhrer:Es ist schon fast so, dass die Prü-fer ins Haus kommen. Den Prüflingenwird angeboten den „Abschluss Trupp-mann“ in den Feuerwehrabschnitten zu

machen. Die ersten Termine wurdendurch die Landesfeuerwehrschule orga-nisiert. Ab Herbst 2009 werden dieTermine und die Orte von den Bezirkenfestgelegt. Abgenommen werden diesePrüfungen von den Modulleitern bzw.von den Bezirksausbildern mit Lehrauf-tritt. In sehr vielen Bezirken haben dieBezirksausbilder bereits den Lehrauftrittgemacht und sind somit zertifiziert. BisHerbstsolltenalleBezirksausbilderdiesenLehrauftritt absolvieren um für den„Abschluss Truppmann“ bzw. andereAusbildungendesBezirkesals verlänger-ter Arm der Landesfeuerwehrschule zurVerfügung zu stehen. Wenn von jungenFeuerwehrmitgliedern verlangt wird,sich fortzubilden, müssen sich auch dieBezirksausbilder fortbilden, damit diezukünftigen Feuerwehrmitglieder ent-sprechend geschult werden können.

Brandaus: Wie kann ein Truppmannein Truppführer werden?

Wöhrer:DerTruppmannkann indenBe-zirken amModul„GrundlagenFührung“(GFÜ) teilnehmen. Das Modul entwi-ckelte sich aus dem altenModul „Trupp-führer“ welches inhaltlich um vieles er-weitert wurde. Das Modul wird zwei Ta-ge dauern und wird mit einem Modul„Abschluss Grundlagen Führung“ been-det. Damit ist der Grundstock für sämtli-che Ausbildungen gelegt – auch für Füh-rungsausbildungen.

Brandaus: Gibt es für den AbschlussTruppführer und Truppmann Alters-grenzen?

Wöhrer: Nein, und es gibt auch keineMindestdauer für die GA 2000. Die alteRegelung für den Antritt zum alten Mo-dul „Truppführer“ ist hinfällig.Wenn dieGA 2000 in der Feuerwehr so weit fertigist, kann das Feuerwehrmitglied zum„Abschluss Truppmann“ antreten.

Brandaus: Sind noch weitere Ände-rungen in der Ausbildung geplant?

Wöhrer: In der derzeitigen Truppmann-und Truppführer-Ausbildung sind keineÄnderungen geplant. Derzeit wird dieAtemschutzausbildung überarbeitet.Die Löschstaffel im Einsatz ist ebenfallseinThema inHinblick auf die vermehrteAusrüstung der Feuerwehrenmit KLF-Wmit einer Besatzung von 1:5 bzw. 1:6. DieRichtlinien dazu werden derzeit ausge-arbeitet.

Neue Ausbildungsgrundlage in NÖmit dem Vorsitzenden des Ausbildungsausschusses LFR Franz WöhrerInterview:

LFR Franz Wöhrer (FF Markt Piesting)ist Vorsitzender des Ausbildungsaus-schusses

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Nach fast zweijähriger Planungs-und Bauzeit konnte die FeuerwehrKrems ihr neues City-Löschfahrzeugin Empfang nehmen. Das speziell aufdie Anforderungen einer modernenStadtfeuerwehr ausgelegte Tank-löschfahrzeug wurde bei Rosenbauerin Leonding bei Linz aufgebaut.

Text: Christoph Gruber

Fotos: Florian Schmidtbauer

Bei der Freiwilligen Feuerwehr Krems/Donau stehen sieben wasserführendeLöschfahrzeuge im Dienst, davon sinddrei bei der einsatzstärksten Wache imZentrum stationiert. Die Hauptwachehat das einwohnermäßig größteEinsatz-gebiet innerhalb der Kremser Feuerwehrzu betreuen.

Modernes City-Löschfahrzeugfür die FF Krems

Antwort auf die Herausforderungen in der City: kompakte Bauweise und erweiterte Ausrüstung im TLFA

Normaldruck-Schnellangriff für Stadt und GeländeInnovation:

Nach über 25 Jahren härtestem Einsatz-dienstes (statistisch zwischen zwei unddrei Einsätze pro Tag) entsprachen zweidieser drei Fahrzeuge weder taktischnoch technisch den heutigen Anforde-rungen. Was vor 25 Jahren noch als mo-dern und fortschrittlich galt, ist heutenur mehr mit viel Kreativität und hohenErhaltungskosten für den Einsatzdienstgeeignet. Beim 27 Jahre alten TLF etwakönnen die gesetzlich vorgeschriebenenM+S Reifen nicht erneuert werden, dieReifendimension wird schon seit Jahrennicht mehr erzeugt.Aus diesem Grund wurden im Jahr 2006erste Überlegungen gestartet, wie diebeiden fast gleich alten Fahrzeuge sinn-voll erneuert werden können. DieseArbeiten führtenanschließendEnde2007zu einer europaweiten Ausschreibung,

bei welcher Rosenbauer als Bestbieterhervorging. Anfang 2008 wurde – nacherfolgter Finanzierungszusage seitensder Stadt Krems – der Auftrag vergeben.

Technik alt und neu fürden Einsatz in der StadtEin kleiner Einblick in die technischen

Details: Bei dem alten Fahrzeug handeltes sich um ein 1981 gebautes Tanklösch-fahrzeug mit einem 2.000-Liter-Wasser-tank. Das Fahrzeug hatte ein Gewichtvon ca. 9 Tonnen und eine Antriebsleis-tung von 130 PS. Das neue Fahrzeug isthingegen ein 15-Tonner auf MAN-Fahr-gestell (MAN TGM 13.280) mit 280 PSLeistung. Das Fahrzeug verfügt übereinen permanenten Allradantrieb, wo-durch die Fahrsicherheit bei schlechtenFahrbahnverhältnissen erhöht wird, so-

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mit einem zusätzlichen Atemschutz-träger vorgehen – bei Menschenrettungoft ein Vorteil. Die Atemschutzgerätewurden so eingebaut, dass vom Mann-schaftsraum freie Sicht nach vorne ge-währleistet ist, um die Kommunikationim Fahrzeug zu verbessern. Dies hatteeinen etwas kostspieligeren Aufbau zurFolge, die Einsatzerfordernisse machendies aber notwendig, weil eine freiwilligeFeuerwehr nicht von fix eingeteiltenMannschaften ausgehen kann, sichdaher während der Anfahrt zum Einsatzabstimmen muss. Eigentlich logisch,aber derzeit eine noch nicht alltäglicheLösung. Neben den erforderlichenBeleuchtungs- und Funkgeräten befin-den sich auch eine Wärmebildkamerasowie ein mobiler Rauchverschluss imMannschaftsraum. Ein leistungsstarkesDruckbelüftungsgerät sorgt dafür, dassRauch effektiv aus dem Brandobjekt ge-blasen werden kann.Zwei Tauchpumpen machen den Ein-

satz vonTank1auchbeiUnwettereinsät-

zen möglich, ermöglichen gleichzeitigaber auch dieWasserversorgung von na-türlichen Wasserentnahmestellen (z. B.Teich, Fluss). Dafür wurden zusätzlicheB-Druckschläuche aufgepackt, um takti-sche Vorteile gegenüber einem „stan-dardmäßig“ beladenen Tanklöschfahr-zeug zu haben.

Für den Großeinsatz gerüstetNachdem Krems auch Standort meh-

rerer Industriebetriebe ist, war es not-wendig, sich auch für diesen Einsatz-zweck zu rüsten. Brände in den Großbe-trieben sindmit hohemGefahrenpoten-zial verbunden und lassen sich nicht im-mer nur mit Wasser und Standard-schaummittel löschen. Nach der Ein-schulungsphasewirdder Schaummittel-tank daher mit qualitativ hochwertigemalkoholbeständigem Schaummittel ge-füllt, das über die Druckzumischanlageexakt zugemischt werden kann. Selbst-verständlich lässt sichbeiGroßeinsätzenauchSchaummittel vonexternenGebin-

Wasserführende Armaturen

Permanenter Allradantrieb für mehrSicherheit

Normaldruck-Schnellangriff mitHohlstrahlrohr

Die Mannschaft vor dem neuen TLFA

Besatzung: Vier Atemschutzgeräte für flexible Einsatztaktik im Brandeinsatz

wie über ein modernes automatisiertesSchaltgetriebe, das dem Kraftfahrer dieSchaltvorgänge abnimmt. Da die Was-serversorgung in Krems topografischnicht immer optimal ist, verfügt diesesFahrzeug über einen 3.000 LiterWasser-tank und einen zusätzlichen 200 LiterSchaummitteltank.

Durchdacht undmaßgeschneidertAlle Ausrüstungsmerkmale des neuen

Fahrzeugeswurdenauf dieneuen„Krem-ser Standardeinsatzregeln“ abgestimmt.Ziel war es, ein Fahrzeug zu schaffen, dasalle aus heutiger Sicht denkbaren Brand-einsatz-Szenarien problemlos bewälti-gen kann. So sind neben der Pflichtbela-dung für Tanklöschfahrzeuge noch vielesinnvolle Ausrüstungsgegenstände zu-sätzlich aufgepackt worden.Statt der drei vorgeschriebenen Press-

luftatmer befinden sich deren vier StückamFahrzeug. Damit kann bei Bedarf der3-Personen-Standard-Atemschutztrupp

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den (z. B. Fass, IBC-Container) ansau-gen, und es muss nicht immer derSchaummitteltank verwendet werden.Das Schaummittel ist auf die in Kremsumgeschlagenen Produkte (z.B. Metha-

nol) abgestimmt.Im Heck des Fahrzeuges befindet sich

nicht der übliche Hochdruck-Schnell-angriffsschlauch, sondern ein 30-m-Normaldruck-Schnellangriff mit einem

universell adaptierbarenHohlstrahlrohr.Diese Anschaffung musste speziell vomLandesfeuerwehrverband genehmigtwerden, konnte abermit derEinsatztaktikder Feuerwehr Krems sinnvoll begrün-det werden. Das Hohlstrahlrohr amSchnellangriff kann innerhalb kürzesterZeit mit unterschiedlichen Aufsätzenversehen werden, die dann auch andereEinsatzszenarien zulassen. Zusätzlichzum Hohlstrahlrohr-Aufsatz ist eineFlachstrahldüse für Straßenreinigungenund ein Kombinationsschaumrohr vor-handen. Das Fahrzeug verfügt aber auchüber den gängigen normgerechtenHochdruckpumpenteil undeinenHoch-druckabgang.

Aufräumarbeiten beiHochwassereinsätzenNachdem es nahezu jährlich zu Hoch-

wassereinsätzen kommt, bei denen dieFeuerwehr der Stadt Krems bei den Auf-räumarbeiten unter die Arme greift,wurde auch eine Straßenwaschanlage indie Front des Fahrzeuges fix integriert.Pneumatisch lässt sich diese vom Füh-rerhaus aus absenken und bedienen.Alles in allem ist dieses Löschfahrzeugein effektives Erstangriffsfahrzeug fürBrandeinsätze ganz nach den Einsatz-erfordernissen einer nach österrei-chischenMaßstäbenmittelgroßenStadt.

Kennenlernen des neuen Geräts für Einsätze im Stadtbereich

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Um das Eindringen von Brandrauchvon angrenzenden Brandräumen inein Treppenhaus zu verhindern, ver-wendet man Druckbelüftungsanlagen.Diese erzeugen einen Überdruck, umdas Stiegenhaus rauchfrei zu halten.

Eine wesentliche Eigenschaft des Brand-rauches ist es, sich nach den Gesetzmä-ßigkeiten der Thermodynamik auszu-breiten. Brandrauchbreitet sich zunächstnach oben aus, und sobald er die Deckeerreicht, verteilt er sich in horizontalerRichtung. Somit füllt sich ein geschlosse-ner Raum von oben nach unten mitBrandrauch. Um das Eindringen vonBrandrauch in das Treppenhaus zuverhindern, verwendetmanDruckbelüf-tungsanlagen,diedieVerrauchungdurchErzeugung eines Überdruckes verhin-dern sollen.Diese Anlagen verhüten zwar keinen

Brand und stellen auch keine Löschein-richtungen dar, ihre FunktionsfähigkeitzurRauchfreihaltung ist aber zurRettungvon Menschenleben und für den Lösch-angriff der Feuerwehr unverzichtbar.Im Vergleich zu mechanischen Rauch-abzugs- undEntrauchungsanlagen saugtdie Druckbelüftungsanlage nicht ab. EinDruckunterschied zwischen den Flucht-undRettungswegenunddensogenanntenBrandräumen, wie Wohnungen oderAufenthaltsräume, sorgt dafür, dass keingefährlicher Rauch die Flucht- undRettungswege unpassierbar macht. Diebedrohten Personen können sich retten,die Feuerwehr findet rauchfreie Zu-gangswege zum Brandherd.

Rauchfreihaltungvon Flucht- und Rettungswegen

DruckbelüftungsanlagenBrandeinsatz:

Durch Überdruck im Stiegenhaus werden Flucht- und Rettungswege rauchfreigehalten

Druckbelüftungsanlagensind unverzichtbarStiegenhäuser und Gänge sind keine

Brandräume. Dagegen stellen angren-zendeWohnungenundNutzungsflächenmögliche Brandräume dar. Beim Einsatzeiner maschinellen Entrauchung, wiezumBeispiel eines Dachventilators, wirdimmer ein Unterdruck im beaufschlag-ten Raum erzeugt. Dies kann bewirken,dass aus den angrenzendenWohnungenBrandrauch in das Stiegenhaus und dieGänge gesaugt wird. In diesem Fallwerden die Flucht- und Rettungswegeunpassierbar. Bei natürlicher Entrau-chung über herkömmliche Rauchabzügebesteht wiederum die Gefahr, dass mitabkühlendem Rauch die Anlage unwirk-samwird. Flucht- und Rettungswege sol-len immer mit Außenluft in Verbindungmit einem Zuluftventilator durchspültwerden, um im Rettungsbereich einenÜberdruck gegenüber den Wohnungenund Nutzungsflächen zu erzielen unddasEindringenvonRauchzuverhindern.

Anforderungen fürDruckbelüftungsanlagenDie Anlagen haben dabei folgende

Anforderungen zu erfüllen: Zwischen

Stiegenhaus und Brandraum ist beigeschlossener Tür ein kontrollierterÜberdruckzu realisieren.DamitdieTürenohne größere Anstrengung auch vonschwächeren Personen zu öffnen sind,darf der dabei zulässige Differenzdrucknicht größer als 50 Pa sein.

Luftgeschwindigkeitsaufbauim geöffneten TürquerschnittDer Überdruck verhindert den Rauch-

eintritt, solangedieTürezumBrandraumgeschlossen bleibt. Wenn die Türe geöff-netwird,erfolgt ineinemZeitraumkleinerals 1 Sekunde der Druckausgleich. Hierist sicherzustellen, dass der offene Tür-querschnitt mit einer ausreichendenLuftgeschwindigkeit hin zum Brand-raumdurchströmtwird.NurdieGewähr-leistung einer Mindestluftgeschwindig-keit stellt auchbeioffenerTür sicher,dassder Rauch nicht in das Stiegenhausgelangen kann.DieDimensionierungderunterschied-

lichen Luftgeschwindigkeiten hängt da-von ab, ob ein Gang, eine Schleuse odereine Wohnung anschließt. Gemäß TRVBS 112 ist mit einer Luftgeschwindigkeitvon 1 m/s bei Türen, die für Rettungs-maßnahmen genutzt werden, und mit

Brandrauch dringt durch das Stiegen-haus nach oben

Foto:ffm

oedling.at

Foto:w

ww.stamberg.at

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strom steht für die Durchströmung deroffenen Tür bereit.Druckbelüftungsanlagen sind aktive

Systeme des vorbeugenden Brandschut-zes, die in entscheidendem Maße dieSicherheit von Personen in Gebäudenbeeinflussen.Es istdaherdringendemp-fohlen, Druckbelüftungsanlagen nichtGewerke übergreifend auszuschreiben,sondern als autarkes System einzuset-

zen, welches aus aufeinander abge-stimmten Bauteilen und Komponentenwie Zuluftgerät, Druckentlastungssys-tem, Abströmeinheit, Rauchmelder,Alarmsirene, Handtaster, Blitzleuchte,Klappensteller etc. und Schaltschrankfür die Auslösung und Ansteuerung, be-steht.

SachverständigeneinbeziehenEs wird zudem empfohlen, einen

Sachverständigen in die Planung vonDruckbelüftungsanlagen einzubezie-hen, um die Sicherheit für die reibungs-lose, behördliche Endabnahme zu ge-ben. Die Inbetriebnahme erfolgt überden Systemlieferanten durch Anlegender elektrischen Leitungen, der elektri-schen Inbetriebnahme, Einregulierungdes Überdruckes und Erstellung allererforderlichen Messprotokolle sowieEinweisung des Bedienungspersonals.Wartung, Instandhaltung und regelmä-ßigeFunktionskontrollenerfolgendurchqualifiziertes Personal vom Systemliefe-ranten. Dies ist über ein Betriebsfüh-rungsbuch nachzuweisen.

Quelle: ADJUTUMVERLAG,Brandschutz News 4/2008,Ing. Rudolf Kramar

Systembeispiel einer Druckbelüftungs-anlage

2 m/s bei Türen, die zusätzlich für dieBrandbekämpfung genutzt werden, zurechnen. Um eine Durchströmung deroffenen Türen sicherzustellen, ist es er-forderlich, dass Abströmeinheiten ausden nachfolgenden Räumen vorhandensind. Dies kann etwa über geschoßweiseangeordnete Entrauchungsklappen übereinen L90 Schacht erfolgen.

Bemessung vonRauchschutz-DruckanlagenJede Anlage muss neben der Durch-

strömung offener Türen auch Leckage-verluste abdecken. Der Zuluft-Volumen-strom ist daher entsprechend zu dimen-sionieren und entspricht demVolumen-strom für die Durchströmung offenerTüren zuzüglich der Leckluftraten.Leckagen sind an allen Türen, Fenstern,Aufzugsschachttüren, Spalten oderRissen in Wänden zu finden und daherzu berücksichtigen. Ebenso gehört dieeventuell gewünschte kontinuierlicheDurchspülung über dafür geschaffeneÖffnungen berücksichtigt.

Ausführungsbeispiel einerRauchschutz-Druckanlagemit selbsttätig regelnderAbströmeinheitDie nachfolgend beschriebene Rauch-

schutz-Druckanlage besteht aus demRauchschutz-Druckgerät sowie der aufdemDach befindlichen Abströmeinheit.In dieser integriert ist die selbsttätigregelnde Druckentlastungsklappe mitNachgeschalteter motorischer Jalousie-klappe sowie Lamellenhaube für dieSicherstellung der Druckentlastungunabhängig von Windrichtung undWindgeschwindigkeit.Die Ansteuerung der Anlage erfolgt

über Rauchmelder, die innerhalbund/oder außerhalb des Stiegenhausesim Bereich der Zugangstüren angeord-net werden, oder durch Handauslösung.Bei Rauchdetektierung der Rauchmel-deraußerhalbdesStiegenhauseswerdenalle eventuell für Lüftungszwecke geöff-neten Fenster im Stiegenhaus zugefah-ren; die der Druckentlastungsklappenachgeschaltete Jalousieklappe im Kopfdes Stiegenhauses wird über einenFederrücklaufmotor geöffnet (stromlosoffen). Nach Signalisierung der Stellung„offen“ über den integrierten Endlagen-schalter wird die Druckanlage in Betriebgesetzt.Die Lage der Druckentlastungsklappe

im Kopf des Stiegenhauses bewirkt, dassbei geschlossenen Türen und resultie-renden Druckaufbau die Klappe öffnetund eine Durchspülung des Stiegenhau-ses von unten nach oben erfolgt. Öffnetsich eine Tür und die Abströmung kannhorizontal durch die Nutzungseinheiterfolgen, schließt die Druckentlastungs-klappe und der Bemessungsvolumen- A

nzeige

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Bergung des Unfallwracks

Foto::FFWaidhofen/Thaya–MartinGranner

„Verkehrsunfall mit mehrereneingeklemmten Personen“ –so lautete der Alarm für dieFFWaidhofen an der Thayaam 14. Februar. Kurz danachrücktenVoraus, SRF, Lastfahr-zeug, Kommando undVer-sorgungsfahrzeug RichtungUnfallstelle aus. Nach demEintreffen wurde festgestellt,dass ein Pkw von der Fahr-bahn abgekommenwar undsich überschlagen hatte. DieFahrzeuglenkerin, die sichselbst befreit hatte, wurdevomNotarzt medizinisch ver-sorgt und in das KrankenhausWaidhofen an der Thaya ge-bracht. Das Unfallauto wurdevon den FF-Mitgliedern wie-der zurück auf die Bereifunggestellt undmittels Kran aufdas Lastfahrzeug gehoben.

Bezirk Waidhofen/Thaya-

Pkw überschlug sich – Feuerwehr half

Am 11. 02. 2009 wurde die FFTulln um 15:06 Uhr zu einemVerkehrsunfall auf der S5,RichtungsfahrbahnWien,alarmiert. Nachdembei km71ein Unimog wegen einestechnischen Gebrechens amPannenstreifen anhaltenmusste, wurde das Baufahr-zeug von einem nachkom-menden Lkw seitlich ge-rammt und in den Straßen-graben geschoben.Der Planen-Lkw kam da-durch von der ersten Fahr-spur ab, durchbrach denWildschutzzaun und kam imangrenzenden Auwald zumStehen. Beide Fahrzeuglenkerblieben unverletzt. AmUni-mog entstand erheblicherSachschaden und am LkwTo-talschaden. Nach der Unfal-laufnahme durch die Exekuti-ve wurde das Heck des LKWsmit demKran parallel zurFahrbahn gehoben. Anschlie-ßend erfolgte die Bergungdurch einen zufällig im Auge-biet anwesenden Kettenbag-germit dem dasWrack auf ei-nen befestigten Begleitweggezogen wurde Nachdem dieRichtungsfahrbahnWien um16:45 Uhr gesperrt wurde,konnte der 12TonnenUnimogmit demKran angehobenundmit der Bergeseilwinde desschweren Rüstfahrzeuges zu-rück auf die Fahrbahn gezo-gen werden. Abschließendwurde das Baufahrzeug aufeinen beigestelltenTieflade-anhänger geschoben undmitdiesem abtransportiert.

Foto:Tulln-Stadt

Bezirk Tulln

Unimog gerammt

Der Trennjäger im Einsatz

Die aufgebogene Dehnfuge

Schwierige Bergung

Ein Schneepflug räumte am22. 2. gegen 22:30 Uhr diezweite Spur der A4 Rich-tungsfahrbahnWien beiSchwechat. Dabei kam ermitdem Frontpflug unter eineDehnfuge und riss bzw. bogdiese ca. 30 cm senkrechtnach oben. Der Fahrer des

unmittelbar nach dem PflugfahrendenMercedes hattekeine Chance die beschädigteDehnfuge zu sehen und fuhrauf diese auf. Das Stück Stahlglitt unter denMotor undstoppte das Fahrzeug aprupt.Der Fahrer erlitt einenSchock. Die FeuerwehrSchwechat-Mitte hob denstark beschädigtenMercedesmit demKran des ASP vonder Dehnfuge. Nachdem derPkw auf den ASP verladenwar, konntemit der Beseiti-gung des beschädigtenDehnfugenstückes begonnenwerden.Mit einemTrennjä-ger wurde dasmassive Stück

Stahl abgetrennt. NachInspektion durch einenMit-arbeiter der Straßenaufsichtkonnte die A4 gegen 23:45Uhr wieder für denVerkehrfreigegeben werden. Der be-schädigteMercedes wurdegesichert abgestellt.

Bezirk Wien-Umgebung

Pkw-Bergung auf der A4 Richtungsfahrbahn Wien

Foto:FF

Foto:FF

Bezirk Gänserndorf -

Wegen eines Zimmerbrandeswurde die FF Gänserndorfam 14. 2. um 13.33 Uhrarlarmiert. Bei Eintreffen desLöschzuges der Feuerwehrwar das Gebäude stark ver-raucht, aber kein Brandmehrfeststellbar. Der Brand dürftevermutlich aufgrund von

Sauerstoffmangel von selbstwieder erloschen sein.Ein Atemschutztrupp führteNachlöscharbeiten durch.Nachdem die Feuerwehr dasGebäude belüftet hatte, wur-de das Ausmaß des Schadenssichtbar. DasWohnzimmerwar komplett ausgebrannt.

Wohnzimmer ausgebrannt

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Suche nach Glutnestern

Brandaus: NewsBrandaus: News

Foto:FFGänserndorf

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Aufwendige Lkw-Bergung auf rutschigem Untergrund

Foto:FFHorn

Zur Bergung eines Lkw beiDietmannsdorf wurden dieFeuerwehren Brunn an derWild, Dietmannsdorf undHorn amDienstag, 17. 2., um13:45 Uhr von der Landes-warnzentrale Tulln alarmiert.Ein LKWwar im Kreuzungs-bereich LB 2 - Dietmanns-dorf von der Straße abge-kommen und seitlich in denStraßengraben gestürzt.Mit den Seilwinden von dreiRüstfahrzeugen gelang esden Feuerwehren, dasSchwerfahrzeug aufzurichten.

Gefährliche Kurve: Zwei Unfälle innerhalb von 2,5 Stunden

Im Anschluss wurde der Lkwvon einem schweren Rüst-fahrzeug gesichert und derUnimog der FF Horn zog denLaster auf einenWaldwegzurück. Nach kurzer Durch-sicht konnte der Lenker dieFahrt mit seinem Lkw fort-setzen. Im Einsatz warendrei Feuerwehren mit sechsFahrzeugen und 18 Mann.Der Einsatz war nach zweiStunden beendet. Für dieDauer der Bergungsarbeitenkam es auf der LB 2 zu leich-tenVerkehrsbehinderungen.

Bezirk Mistelbach -

Foto:FF

Die FF Hochleithen wurdezu einemVerkehrsunfall miteiner einklemmten Personmittels Sirene, Funkrufemp-fänger und SMS alarmiert.Nach zwei Minuten rücktedasVorausfahrzeug zur Un-fallstelle vor der Brücke aufder B7 aus. Am Einsatzortangekommen, versperrtenungeduldige Autofahrer dasErreichen der Unfallfahrzeu-ge. Nach Erkundung derLage stellte sich heraus dasskeine Personen eingeklemmtwaren, die Verletzten bereitsvon der Rettung betreutwurden und die Bundesstraßedurch die Polizei komplettgesperrt war. Da zwei Fahr-zeuge fahrunfähig waren,wurden diese von der Fahr-

bahn entfernt und auf derAutobahnbaustelle abge-stellt. Nach Freimachen derStraße konnte diese wiedervon der Polizei freigegebenwerden. Nach zweieinhalbStunden folgte bereits dienächste Alarmierung zurFahrzeugbergung auf derBundesstraße. Beim Eintref-fen an der Unfallstelle botsich dasselbe Bild wie beimEinsatz zuvor. Drei Fahrzeugekollidierten wieder an der-selben Stelle. Diesmal wurdezum Glück niemand verletzt.Da alle drei Fahrzeugefahruntauglich waren,wurden diese zu den beidenbereits stehenden Unfall-fahrzeugen des letztenEinsatzes dazugestellt.

Zwei Verkehrsunfälle am selben Ort

Zu einem schwerenVerkehrs-unfall kam es am Sonntag, 15.2., in den späten Nachmit-tagsstunden auf derWestau-tobahn A1, FahrtrichtungSalzburg, kurz nach der Auto-bahnauffahrt Amstetten Ost.Ein 26-jähriger Lenker undseine Beifahrerin kamenmitihrem Pkw aus bisher nochunbekannter Ursache vonder Fahrbahn ab, fuhren aufdie Leitschiene auf und wur-den frontal gegen einen Brü-ckenpfeiler katapultiert, be-richtete ein Ersthelfer der denUnfallhergang beobachtete.Durch dieWucht des Auf-pralls wurden der Lenker und

Foto:144NotrufNÖ

Bezirk Amstetten

Schwierige Bergung bei Autobahnunfall

Besonders schwierige Bergung der beiden Insaßen

Bezirk Horn -

Lkw-Bergung im Schnee

seine Beifahrerin im Fahr-zeug eingeklemmt und derMotorblock herausgeschleu-dert. Der Lenker und seineBeifahrerinmussten von denFreiwilligen FeuerwehrenBlindenmarkt und St. Geor-gen/Ybbsfelde unter beson-ders schwierigen Bedingun-genmit Hilfe der hydrauli-schen Rettungsgeräte ausdemUnfallwrack geschnittenwerden.Die Beifahrerin wurde in dasLandesklinikumAmstetteneingeliefert und der Lenkermit demÖAMTCNotarzt-hubschrauber Christophorus15 in das UKH Linz geflogen.

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Ende Jänner wurde im FeuerwehrhausBad Vöslau eine Einsatznachbespre-chung abgehalten, die den Einsatz„Flugzeugabsturz am 14. Dezember2008 im Gemeindegebiet von BadVöslau – Bereich Hoher Lindkogel –Bezirk Baden“ zum Thema hatte.

Bericht: Stefan Schneider,Protokollauszug von Paul Klampfl,Katastrophenschutz BH Baden

Zweckdieser Besprechungwar einerseitsaufdengenauenAlarmierungs-bzw.Ein-satzablauf zurückzublicken, andererseitsErfahrungen aufgrund der erstmaligenorganisationsübergreifenden Verwen-dung des digitalen Funksystems BOS beieinem Einsatz auszutauschen.

Rückblick Einsatzablaufund Einsatzprotokoll:Am Sonntag, den 14. Dezember 2008

meldete um 13:18 Uhr die Landeswarn-zentrale NÖ (LWZ) bei der Feuerwehr-Bezirksalarmzentrale Baden (BAZ) einenvermutlichen Flugzeugabsturz bei BadVöslau„Lindkogel“.

Flugzeugabsturz bei Bad Vöslau:Digitalfunk im Einsatz

Lehren aus dem EinsatzDigitalfunk:

Absturz einer 6-sitzigen Piper 46 Malibu bei Bad Vöslau

NachRücksprachederLWZmitderAus-troControl, diedenVorfallmeldeteund inder Zwischenzeit weitere Ermittlungendurchführte, konnten dann auch weitereAngaben zum vermutlichen Flugzeugab-sturz übermittelt werden.

Plötzlich vomRadar verschwundenBei dem Flugzeug, welches plötzlich

vom Radar verschwunden war, handeltees sich um eine 6-sitzige Piper 46Malibu,die von Großbritannien kommend inRichtung Flugplatz Bad Vöslau bzw.Ungarnunterwegswar.DieMaschine floglt.Flugplanin27.000ftundwarimSinkflugnach Bad Vöslau. Im Bereich des HohenLindkogels ziemlich genau auf Höhe derSchutzhütte Eisernes Tor verschwand sievom Radarschirm. Ein Notsendersignalwurde aber auch von anderen über die-sem Gebiet befindlichen Flugzeugennicht empfangen.

Das Netzwerk läuft anSomit alarmierte um 13:24 Uhr der

diensthabende Feuerwehr – Leitstellen-disponent der BAZ Baden laut Alarmplan

die Freiwilligen Feuerwehren Maria Rai-senmarkt, Alland, Gainfarn und Baden-Stadt zurMenschenrettung nach vermut-lichem Flugzeugabsturz. Ebenso verstän-digte der BAZ Disponent die 144 NotrufNÖ Rettungsleitstelle (Standort Baden)unddieBezirksleitstellederPolizeiinspek-tion Baden. Über die Rettungsleitstellewurden sofort der Notarztwagen vomRoten Kreuz Baden, zwei Rettungsmann-schaften des RK Bad Vöslau, der Notarzt-hubschrauber Christophorus 3 aus Wr.Neustadt und in Folge die Bergrettungs-mannschaften des Gebietes SÜD (Tries-tingtal, Hohe Wand, Wienerwald-Süd)alarmiert. Die Bezirksleitstelle der Poli-zeiinspektion Baden entsendete mehre-re Streifen Richtung Suchgebiet HoherLindkogel.

Sichtprobleme:Heli blieb am BodenDer Hubschrauber der Polizei (Libelle

ausWien-Meidling) konnte aufgrund derschlechtenSichtverhältnissenicht fliegen,und die Wärmebildkamera war auch de-fekt. Auch der eintreffende ÖAMTC-Not-arzthubschrauber CH 3 ausWr. Neustadt

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Page 41: 3/2009 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Die Lage der Absturzstelle im Bereich Hoher Lindkogel bei Bad Vöslau

konnte das Suchgebiet wegen derschlechten Sicht nicht direkt abfliegenund landete neben der Landesstraße imBereich Haidlhof.Die Freiwillige Feuerwehr Großau er-

fuhr vonder Suchenachdemvermutlichabgestürzten Flugzeug und rückte um13:49 Uhr ebenfalls aus.

LagebesprechungDa sich das Suchgebiet teilweise in sehr

unwegsamem Gelände befand, wurdenum14:04UhrüberdieBAZBadendieFrei-willigen Feuerwehren Bad Vöslau, Soossund Baden-Weikersdorf nachalarmiert.14:13: Last Gainfarn übernahm die

Suche im Bereich Brunntal bei Sooss.14:17: Eingetroffene Einheiten der

Bergrettungwurden zur Suche in den Be-reichMerkenstein undVöslauerhütteentsendet.

Um 14:25 Uhr kam der Befehl vonHBITretthann (EL Feuerwehr) an alle Ein-satzkräfte, dass Digitalfunk auf KanalBOS Baden eingestellt werden soll !!!14:35: Einsatzleiter der Bergrettung

(Franz Lindenberg LandeseinsatzleiterNÖ) entsandteTeile seinerMannschaft inden Bereich Murggengartengraben bzw.Kalkgraben.14:36: Die FF Großau meldete der

Einsatzleitung, dass ca. 20 Mann der FFGroßauimBereichMurggengartengrabenunterwegs seien. Der Einsatzleiter Berg-rettung dirigierte nun die gesamten Berg-rettungsmannschaften in den Kalkgra-ben.14:45: Einteilung des Suchgebietes in

SektorendurchdenEinsatzleiterderBerg-rettung.Rüstlösch Bad Vöslau übernahm auf-

grund der unbekannten Flugrichtung dieSuche imBereich Lindenwald.14:51: Aufgrund der ungeklärten Flug-

richtungnahmdiePolizei (KIWöhrer)mitder Austro-Control Kontakt auf.Gleichzeitig nahm EL Bergrettung mit

dem Christophorus-Piloten StephanSchneider telefonisch Kontakt auf.

14:55:Die BAZ Baden teilt der Einsatz-leitung telefonischmit, dass einWandererTreibstoffgeruch im Bereich zwischenPrennersteig und Jägerhaus wahrgenom-men habe.Kräfte der FF Baden-Weikersdorf über-

nahmen die Suche auf15:01:Polizei (KIWöhrer) teiltemit, dass

das Flugzeug vor dem Landeanflug zumFlugplatzBadVöslaueineSchleifegedrehthat.Bei letztemRadarkontaktseidasFlug-zeugRichtungNordwestenunterwegs ge-wesen.

Suche erfolgreichIm Bereich oberhalb von Merkenstein,

wo starker Kerosingeruch wahrnehmbarwar,bildetenKräftederFFGroßauzusam-men mit einigen Kameraden der FF Ba-den-StadteineSuchkette,umeingezieltesWaldgebiet abzusuchen. Bereits nachwe-nigen Minuten konnten dann auch dieersten Trümmer des abgestürzten Flug-zeuges aufgefundenwerden.Um 15:10 Uhr gab dann die FF Großau

der Einsatzleitung den Fundort der Ab-sturzstelle des Flugzeugesbekannt. Sämt-liche Einsatzkräfte und Rettungsgerät-schaftenwurdendaraufhin indenBereichSchlossMerkenstein beordert.Eine Zufahrt zum Einsatzort war nur

teilweise mit Einsatzfahrzeugen möglich.So mussten die größeren Fahrzeuge weitunterhalbderAbsturzstelleaufeinerLich-tung neben einer Forststraße abgestelltwerden. Rettungskräfte bzw. die Notärzte

und Teile der Einsatzmannschaft wurdenmit geländegängigen kleineren Fahrzeu-gen näher zur Absturzstelle gebracht. Dieletzten 70–80 Meter mussten zu FußdurchsunwegsameGeländezurückgelegtwerden.Noch im Cockpit sitzend wurde der

Pilot in der abgestürzten, total zertrüm-merten Maschine vorgefunden. ObwohlRettungskräfte raschvorOrtwaren, konn-ten die Notärzte nur mehr den Tod desPiloten feststellen.

Keine Rettung fürden PilotenDas Flugzeug war gegen ca. 13:04 Uhr

Lokalzeit in ca. 700 Höhenmetern in un-wegsames Gelände des Hohen Lindkogelgestürzt. Beim Aufprall flog das Flugzeugannähernd im Horizontalflug in Lande-konfiguration (Fahrwerk und Landeklap-pen ausgefahren). Durch den Aufschlagwurde eine Schneise von ca. 65 MeternLänge und ca. 12 Metern Breite in denBuchenwald geschlagen. Das kompletteFahrwerk, die Tragflächen, Teile des Leit-werkesbrachenvomRumpfderMaschineab und waren über mehrere Meter imWald verstreut. Auch der komplette restli-che Treibstoff des Flugzeuges übergosssich über die Absturzstelle.Eintreffende Bergrettungsleute bauten

ein kleines transportables StromaggregatundScheinwerferauf,dabereitsdieDäm-merung hereinbrach und im Bereich derAbsturzstelle Bodennebel die Sicht beein-trächtigte.VondenFeuerwehreinsatzkräf-ten wurden ein tragbarer hydraulischerRettungssatz und mehrere Feuerlöscherzur Absturzstelle gebracht. In FolgewurdennochweitereStromaggregateundHalogenscheinwerfer vor Ort gebracht.Das komplette Absturzgebiet wurde vonden Einsatzkräften auf eventuelle weitereFlugzeuginsassen abgesucht. Dabei ka-men auch Suchhundestaffeln der PolizeizumEinsatz.DiebehördlichenErmittlun-gen ergaben aber, dass sich nur der Pilotim Flugzeug befunden hatte.

41Brandaus: News

Brandaus 3 · 2009

Das Fahrwerk brach vom Rumpf ab

Leitwerk und Tragflächen warenweggebrochen

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Um 16:38 Uhr ersuchte die FeuerwehrGainfarndiePolizeiinspektionBadVöslauum Kontaktaufnahme mit dem Journal-beamten der BezirkshauptmannschaftBaden–Wasserrechtsbehörde –bezüglichdes ausgetretenen Treibstoffes (Kerosin)des Flugzeuges.

Gegen ca.16:45 Uhr teilte die Polizeimit, dass die Tatortgruppe des Landes-kriminalamtes NÖ verständigt wurdeund gegen ca. 18:00 Uhr beim Feuer-wehrhaus Gainfarn eintreffen wird.Diese traf dann gegen ca. 18:30 Uhr an

der Absturzstelle ein. Die ersten Ermitt-lungen beschränkten sich aufgrund derschlechten Sicht vor Ort auf das Cockpitund den verstorbenen Piloten. DerLeichnam wurde anschließend imBeiseinderBeamtendesLKANÖvonderFeuerwehr geborgen und in weitererFolge der Bestattung übergeben.

Brandwache ab 19:30 UhrMit ca.19:30Uhr begann die Brandwa-

chedurchKräftederFFGainfarn,welchegegen 24:00 Uhr abgelöst wurden undgemeinsam mit der Polizei die Absturz-stelle weiterhin sicherten.Beamte der Bezirkshauptmannschaft

Baden Abteilung WasserrechtsbehördeentnahmenamdarauffolgendenMontag,den 15. 12. Bodenproben im Bereich derAbsturzstelle bezüglich derVerseuchungdesErdreichesdurchdenausgeflossenenFlugzeugtreibstoff. Auch ein Kamera-team und Radioteam des ORF NÖ trafwieder an der Absturzstelle ein.

Im Einsatz standenfolgende Kräfte:8FreiwilligeFeuerwehren(FFGainfarn,

Maria Raisenmarkt, FF Alland, FF Baden-Stadt, FF Baden-Weikersdorf, FF Sooss,FF Bad Vöslau und FF Großau) mit 27Fahrzeuge und 152 FeuerwehrleutenRettungskräfte: Notarztwagen Rotes

Kreuz Baden, RK BadVöslaumit2 Rettungseinheiten, ÖAMTC Notarzt-

hubschrauber C3, Bergrettung mit 20BergretterInnen, 1 Höhlenretter und 4Fahrzeuge).Polizei: Mehrere Streifen und Hunde-

staffeln, Landeskriminalamt NÖ Tatort-gruppe, Flugunfallkommission und Be-amtederBezirkshauptmannschaftBaden

Erkenntnisse aus demAlarmierungsablauf:Da es derzeit seitens der Feuerwehr-

leitstellen (BAZ, LWZ) im Einsatzleitsys-tem ELDIS kein eigenes Einsatzmelde-bild für Flugunfälle gibt, wurde vomdiensthabenden Leitstellendisponentdas Meldebild T2 „Menschenrettung“herangezogen. Hier wäre es sinnvoll fürdie Zukunft vonseiten der Feuerwehr eineigenesMeldebild für solcheNotfällewiezum Beispiel „Flugunfall klein“ und einMeldebild„Flugunfall groß“. So könntengezielt spezielle Einsatzkräfte, anders alsbeimherkömmlichen„TechnischenEin-satz“ alarmiert werden. Angeregt wurdeauch, neben der Alarmierung der Berg-rettung auch ortskundige Personen wiez.B. Waldbesitzer, Beschäftigte in denForstverwaltungen, Jäger und Jagdaus-übungsberechtigte in solche Suchaktio-nen einzubinden, weil diese über sehrdetailierte Ortskenntnisse verfügen.

InformationsflussverbessernDas Bezirkspolizeikommando Baden

berichtete, dass beim nächsten Ereignismit einem Luftfahrzeug ein Verbin-dungsmann der Polizei zum FlughafenBad Vöslau gesandt werden wird, umdort direkt Informationen im kurzenWege einholen zu können. Diese Infor-

mationen sind für die polizeilichenArbeiten notwendig, auch wenn derFlugplatzbetriebsleiternur fürdenSuch-und Rettungsbereich des Flughafenswährend der Betriebszeiten zuständigist.Ing. Reichert von Austro Control er-

klärte, dass zwischendemVerschwindeneines Luftfahrzeuges vom Radarschirmund dem Bodenkontakt ca. 3–5 Sekun-den, in Abhängigkeit von derTopografie,vergehen. Dies entspricht in Abhängig-keit der Geschwindigkeit des Luftfahr-zeugeseinerEntfernungvonca. 3–500m.Da die Austro Control für ganz Öster-reich zuständig ist, braucht sie einenzentralen Ansprechpartner pro Bundes-land, der die Informationen dann internentsprechend den Alarmplänen weiter-gibt.

Erkenntnisse mit dem neuenDigitalfunk BOS und demanalogen Funksystem:Anhand einer eigens erstellten Grafik

konnte die Erreichbarkeit sämtlicherEinsatzkräfte aufgelistet werden. Dazuwurde seitensderFeuerwehr festgestellt,dass das analoge Funken vomEinsatzortnach Baden (Florian Baden–BAZ) undGainfarn direkt nicht möglich war. Hierwar nur die Verwendung des digitalenFunksystems BOS erfolgreich. Direkt im

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Teamwork der Einsatzorganisationen 152 Feuerwehrmitglieder im Einsatz Suchhunde der Polizei

42 Brandaus: News

Der Pilot konnte nur noch tot geborgen werden

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Einsatzraum musste aufgrund der nochgeringen Anzahl an neuen digitalenFunkgeräten (Erstausstattung ein Gerätpro Feuerwehr durch den NÖ LFV Mitte2008) mit beiden Systemen gearbeitetwerden. Dabei wurde festgestellt, dassauch das BOS-Netz nicht überall flä-chendeckend im Einsatzgebiet ver-wendbar war. Speziell dort wo das Tele-fonnetz von A1 nicht funktionierte hatteauch das BOS-Netz keine Abdeckung.

Eindeutige VerbesserungAber bei der Kommunikation mit den

anderenOrganisationenwiederBergret-tung (3 Geräte im Einsatz) und der Bun-despolizei war diese „Doppelausstat-tung“ eine eindeutige Verbesserunggegenüber früheren Einsätzen.Seitens der Bundespolizei war bei die-

sem Einsatz jeder Polizist mit einem Ge-rät ausgestattet, dasAbhörenvonPolizei-kanalunddemgemeinsamenBOS-Kanalwar keinProblem,dabei Zwei-Personen-Streifen jeweils ein Gerät für jeden Kanalgeschaltet wurde, ansonsten die Scan-nerfunktion der Geräte aktiviert wurdeund somit einMithörenmöglich war.Stefan Spielbichler, Vertreter der 144

Notruf NÖ Rettungsleitstelle, berichtete,dass der Notarzthubschrauber derzeitüber digitales als auch analoges Funk-system verfügt, in der Leitstelle ein digi-tales Gerät vorhanden und die restlicheUmstellung der Rettungsdienste mitEnde Februar vorgesehen ist.

Learning by doingZur Verwirrung bei Verwendung des

BOS-Funkes hat anfangs geführt, dassder Name der jeweiligen Organisationbei der Bezeichnung Einsatzleiter bzw.Einsatzleitung nicht dazugesagt wurdeund somit unklar war, welche Organisa-tion eine Information weitergibt. Im

Zuge dieses Einsatzes wurde der gesam-te Funkverkehr am BOS-Kanal im offe-nen Ruf durchgeführt, weil nur so einsinnvoller Informationsaustausch gege-ben war. Stefan Spielbichler erklärte da-zu, dass die Leitstelle Notruf 144 einenEinzelruf an die Zentrale nicht zulässt,um den Informationsstand möglichstaufgleichemNiveau füralleeingesetztenKräfte zu belassen. Einvernehmlich wirdvon allen eingesetzten Organisationennochmals festgestellt, dass durch dieVerwendung des BOS-Kanals die Kom-munikationder Einsatzkräftewesentlichvereinfacht wurde.

Erkenntnisse bezüglich desverwendeten Kartenmaterialsund der Koordinaten:Vom Vertreter der Bergrettung wurde

erläutert, dass im Zuge dieses Ereignis-ses bei den verschiedenen Einsatzorga-nisationen verschiedene Koordinaten-

systeme verwendet wurden. Die zu die-sem Punkt folgende Diskussion ergab,dass auch unterschiedliches Kartenma-terial der ÖK50 in Verwendung ist undkeine eindeutige Klarheit über das ver-wendeteGitternetzsystemherrscht.Hierwurde angeregt, dass zumindest einelandeseinheitliche Lösung für alle Orga-nisationen inNiederösterreichgefundenwird,umeineeindeutigeZuordnungvonPunkten im Gelände zu ermöglichen.Dazu führte Bergrettungsvertreter

Hofmann an, dass das derzeitige Projek-tionssystem des Bundesamtes für Eich-und Vermessungswesen, das UTM-Sys-tem imWGS 84 ist. Es sollte eine einheit-liche Kartenausstattung der Organisa-tionen erfolgen. Im Bereich der Polizeistehen derzeit überhaupt nur eventuellvorhandene Straßen- undWandergartenzurVerfügung.Zur Bergung des Wracks erläuterte

GeraldPeter,KommandantderFFBadenStadt, dass eine solche Bergung seitensder Feuerwehreinsatzkräfte nur über ei-nen Auftrag der Behörde oder des Eigen-tümers durchgeführt werden kann unddabei die entsprechenden rechtlichenGrundlagen zu beachten sind bzw. auchdie entsprechende Gerätschaft vorhan-den sein muss.

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Der zerstörte Rumpf der Maschine im Absturzgebiet

Die Bergrettung baute ein Stromaggregat und Scheinwerfer auf

Die Maschine wurde totalzertrümmert aufgefunden

Brandaus: News 43

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Brandaus: News44

Brandaus 3 · 2009

Bezirk Baden-

Fahrzeugbergung

Wie so viele andereWehrendes Bezirkes Badenwurdeauch die FF St.Veit/Triestingauf Grund der Schneefälle am20.2. zu einer Fahrzeugber-gung alarmiert. Auf Grund derSchneefahrbahn geriet einPkw-Fahrermit seinemFahr-zeug von der B 18 ab und kamim Straßengraben zu stehen.Um23.50Uhr wurde die Feu-erwehr von der Bezirksalarm-zentrale zu diesemEinsatzalarmiert. Nach demEintref-fen amEinsatzort wurde dieUnfallstelle abgesichert unddas verunfallte Fahrzeugmitder Seilwinde des KRF-S ge-borgen. Da der PKWkeineSchäden aufwies, konnte derLenker die Fahrt wieder fort-setzen. Nach ca. 30Minutenwar der Einsatz beendet unddie FF St.Veit/Triesting, diemit 26Mann und drei Fahr-zeugen (KRF-S, RLF-A 2000,LF-Bmit Abschleppachse)unter Einsatzleiter HBI JosefMarschall im Einsatz war,konnte wieder ins Feuerwehr-haus einrücken.

Bezirk Korneuburg-

Unfall auf A22

Zu einemVerkehrsunfall aufder A22, RichtungsfahrbahnStockerau, wurde die Feuer-wehr Korneuburg am Freitag,20. 2. um 22:23 Uhr gerufen.Bereits wenigeMinuten nachdem Alarm setzten sich dreiEinsatzfahrzeugemit 13Mann in Bewegung. Im dich-ten Schneetreiben waren dreiPersonenkraftfahrzeuge ineinen Unfall verwickelt undjeweils auf der dritten Spurbzw. auf dem Pannenstreifenliegen geblieben. Die dreiVerletzten Personen wurdenbereits vor dem Eintreffender Feuerwehr durch das Ro-te Kreuz versorgt und zurweiteren Behandlung ab-transportiert. Nach Absiche-rung der Unfallstelle wurdemit der Fahrzeugbergung be-gonnen. Nach ca. einer Stun-de war die A22 wieder ohneProbleme befahrbar .

Bezirk Bruck/Leitha-

Lieferwagen pralltegegen SchnellbahnEinVerkehrsunfall beimBahnübergang RichtungScharndorf machte am Frei-tag, 13. 2, um ca. 06.30 Uhrdas Ausrücken der Feuer-wehrWildungsmauer not-wendig. Der Alarm erfolgtevon der Landeswarnzentralemittels Sirenen- und SMS-Alarmierung.Der Lenker eines Kleintrans-porters der MarkeMercedesSprinter, der allein im Fahr-zeug war, hatte aus RichtungScharndorf kommend beimBahnübergang aus unbe-kannten Gründen den aus

Richtung Petronell kommen-den Schnellbahnzug der Li-nie S7 übersehen und warmit der Zugsagarnitur zu-sammengestoßen.Verletztwurde zumGlück niemand.Die Feuerwehr übernahm dieFahrzeugsicherstellung, dieReinigung der Fahrbahn unddas Zusammenräumensämtlicher Fahrzeugteile.Das Unfallfahrzeug wurdevon einem Pannendienst-fahrzeug abgeholt.Nach Abschluss der Arbeitenkonnte die FeuerwehrWil-dungsmauer, die mit elf Mit-gliedern, TLFA-2000 undLAST ausgerückt war, um7:20 Uhr wieder ins Feuer-wehrhaus einrücken.

Bezirk Krems-

Drei Katzen beiWohnungsbrandgerettetKeineMittagsruhe für dieMitglieder der FreiwilligenFeuerwehr Krems: gegen12:45 Uhr wurde in der Be-zirksalarmzentrale Krems einWohnungsbrand in der Reif-gasse gemeldet. Der Dispo-nent alarmierte unverzüglichdie Hausmannschaft, dieMitglieder der Hauptwachevia Generalalarm (alle dreiZüge) und die FeuerwacheKrems Stein. Kurz nach demAlarm konnte das erste Tank-löschfahrzeug zum Einsatz-ort ausrücken. Die Drehlei-ter, ein Kleinlöschfahrzeugsowie ein weiteres Tank-löschfahrzeug rückten kurzeZeit später zum Einsatzortaus. Der erste Atemschutz-trupp konnte nach der Er-kundung durch den Fahr-zeugkommandanten undAbsperren des Gashahnesden Brand in der Küche sehrrasch lokalisieren undmitkurzen Sprühstößenmit demC-Hohlstrahlrohr ablöschen.Ein etwaigerWasserschadenkonnte durch die kurzenSprühstöße gänzlich vermie-den werden. Parallel zurBrandbekämpfung wurdedas StiegenhausmittelsDruckbelüfter entraucht.Da von derWohnungseigen-tümerin in der Panik beim

Bezirk Gmünd-

Kaminbrand inSchremsAm 12. 02. 09 um 21:40 Uhrwurde die FeuerwehrSchrems zu einem Kamin-brand nach Eugenia gerufen.8 Mitglieder rückten umge-hendmit demTanklösch-fahrzeug aus. Am Einsatzorteingetroffen wurde nach derErkundung sofort der Rauch-fangkehrermeister angefor-dert. Der Kamin wurde abge-sperrt und nachdem er aus-gebrannt war vom Rauch-fangkehrer gereinigt. Nach1,5 Stunden konnte die FFSchrems wieder in die Feuer-wehrzentrale einrücken.

Wohnzimmer druch Brand zerstört

Am 16. 2. 2009 verständigteeine Fraumittels Notruf dieFeuerwehr über einen Zim-merbrand in derWohnungihrerMutter im ersten Ober-geschoß desMehrparteien-wohnhauses in der Feldgasse13 inTulln. Aus bislangungeklärter Ursache ist dasFernsehgerät imWohnzimmerwährend des Betriebes inBrand geraten. Die 64-jährigePensionistin konnte sichselbst unverletzt in Sicherheitbringen und verständigte perMobiltelefon ihre Tochter.EineMitarbeiterin aus dem

Büro des Rauchfangkehrer-meisters Albin Landa im Erd-geschoß des Gebäudes warauf denVorfall aufmerksamgeworden und kam der Pen-sionistinmit einemHandfeu-erlöscher zu Hilfe. Auch dieals erstes am Einsatzort ein-getroffeneTullner Polizei-streife leistete Löschhilfe miteinemHandfeuerlöscher ausdemDienstfahrzeug. BeimEintreffen der Feuerwehr warder Brand bereits gelöscht,sodass lediglich der Raum aufmögliche Glutnester kontrol-liert werdenmusste.

Fernseher löst Brand aus

Foto:FFTulln-Stadt

Bezirk Tulln

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45Brandaus: News

Brandaus 3 · 2009

Pkw auf Schneefahrbahn ins Schleudern gekommen

„Hier Florian NÖ um 14.36Uhr, technischer Einsatz fürdie Feuerwehr Gmünd, Fahr-zeugbergung auf der StraßeRichtung Albrechts, kurznach dem Feuerwehrhaus.“Am 24. Februar 2009 wurdedie Freiwillige Feuerwehr der

Stadt Gmünd um 14:36 Uhrvon der Leitstelle FlorianNiederösterreich zu einerFahrzeugbergung auf derL69 Richtung Albrechts alar-miert. Zehn Feuerwehrmit-glieder rückten u.a. mit demKranfahrzeug zum Einsatz

Fahrzeug im Schnee

Bezirk Gmünd-Verlassen derWohnung dieWohnungstüre offen gelas-sen wurde, stand auch derFluchtweg für alle anderenWohnungseigentümer unterRauch. Eine Evakuierung desObjektes war aufgrund desraschen Löscherfolgesjedoch nicht notwendig. Dadie Einsatzkräfte schon beimBetreten derWohnung einenKatzenbaum entdeckten,begann nach dem raschenLöscherfolg die Suche nachder oder den Katzen. Drei dervier Katzen konnten sehrschnell gefunden und insFreie gebracht werden.Die vierte Katze hatte sich imnicht vom Brand betroffenenBereich derWohnung verkro-chen.Von den nachrücken-den Einsatzkräften wurde dieWasserversorgung für denLöschangriff sichergestellt,im rückwärtigen Teil desObjektes eine Anleiterbereit-schaft bei der Brandwoh-nung (Hochparterre) sowieein Sicherungstrupp für deneingesetzten Atemschutz-trupp gestellt. Bereits eineStunde nach Eingang desNotrufes konnte der Einsatzbeendet, und dieWohnungan das Brandursachenermitt-lungsteam der Polizei über-geben werden.

Bezirk Melk-

Fünf Stiere wurdenin letzter Minuteaus Feuer gerettet

Ein Brand vernichtete am14. 1. kurz vor 7 Uhr Früh,ohneVerletzung vonMenschund Tier, ein landwirtschaft-liches Anwesen in Roggen-dorf. Der Besitzer selbst alar-mierte mit Sirene die FF Rog-gendorf. BI Siegfried Gund-acker, einer der ersten im FFHaus, alarmierte sofort dieBAZMelk, die Alarmstufe B3auslöste. Da das Anwesengegenüber dem Feuerwehr-haus der FF Roggendorfliegt, konnte bereits nacheinigen Minuten mit derBrandbekämpfung und demSchützen desWohngebäudesvon der Hofseite mit einemHD – Rohr begonnen wer-den. Ein großer Vorteil war

auch die Feuermauer, diedasWohngebäude vom Stall-gebäude trennte.Die Einsatzleitung wurde imKommandoraum im FFHaus eingerichtet. Unter-stützung bekamen die Ein-satzkräfte durch die FF An-zendorf, FF Schollach, FFLoosdorf, FF Melk, FF Spiel-berg/Pielach, FF Inning, FFHürm und der FF Albrechts-berg/Neubach. Insgesamtwaren neun Feuerwehrenmit 22 Fahrzeugen und 89Mann im Einsatz.Der Besitzer teilte denLöschkräften mit, dass aufder Nordseite des Gebäudesnoch fünf Stiere in einemkleinen Laufstall einge-schlossen seien. Nach derErkundung musste festge-stellt werden, dass von derInnenseite kein Rettungsan-griff vorgenommen werdenkonnte, weil das Dach einzu-stürzen drohte. So wurde aufder Südseite des Gebäudesein Fenster mitsamt der Zie-gelmauer heraus gebrochenund die Tiere befreit.„Brand aus“ konnte um ca.9:30 Uhr gegeben werden.

Foto:FFGmünd

aus, zwei Kameraden besetz-ten die Alarmzentrale.Eine Lenkerin war mit ihremPkw von Albrechts kom-mend ins Schleudern ge-kommen, derWagen drehtesich um die Achse, stürzteüber die Böschung und kamauf der Beifahrerseite zuliegen. Größerer Schadenwurde vom Schnee verhin-dert, der den Aufprall ent-sprechend abbremste.Die Lenkerin konnte dasFahrzeug unverletzt verlas-sen. Von der Einsatzkräftenwurde zunächst die Fahr-zeugbatterie abgeklemmt,derWagen aufgerichtet undmit der Seilwinde des schwe-ren Rüstfahrzeuges zurFahrbahn zurückgezogen.Während der Bergungsmaß-nahmen sicherten zweiBeamte der Polizeiinspekti-on Gmünd die Einsatzstelleab. Abschließend wurde dieBatterie wieder angeschlos-sen, das Unfallfahrzeugkonnte die Fahrt ohnefremde Hilfe fortsetzen.

Das Schneewasseräquivalent ent-spricht der Wassersäule in mm, diesich durch vollständiges Schmelzender gesamten Schneedecke auf einerdefinierten Fläche ergibt. In denBereichen Wasserkraft und Hoch-wasservorhersage sind genaue undregelmäßigeMessungen des Schnee-wasseräquivalents Voraussetzung,um verlässliche Abschätzungen derzu erwartendenWassermengen wäh-rend der Schneeschmelze machen zukönnen und den zeitlichen Beginn desAbschmelzvorgangs zu erkennen. Inder Bautechnik findet das Schnee-wasseräquivalent bei der Erfassungvon Schneelasten auf Dächern An-wendung. Für Schneemodelle ist dasWasseräquivalent ein wichtiger Para-meter. Neue automatische Messme-thoden können aufwendige manuelleMessungen ersetzen und somit zueiner beträchtlichenVerringe-rung des Arbeits-aufwandes und der damitverbundenen Kosten führen.

Das Schneekissen besteht aus einerPVC-Hülle, die mit einer Seiteneinfas-sung auf einer ebenen Fläche ausge-legt und mit frostbeständiger Flüssig-keit gefüllt wird. Der Druck der einge-schlossenen Flüssigkeit wird konti-nuierlich erfasst. Eine Schneedeckeauf dem Schneekissen verursachteinen zusätzlichen hydrostatischenDruck, der direkt dem Schneewas-seräquivalent entspricht. Dabei ent-spricht 1 mm WS (Wassersäule)gleich 10 N/m² bzw. 1 kg/m².Entscheidend ist eine horizontaleInstallation, um eine einheitlicheVerteilung der Flüssigkeit zu ge-währleisten, und eine entsprechendgroße Abmessung, um Einflüssedurch Brückenbildungen in derSchneedecke zu minimieren.Das Schneekissen ergänzt ideal be-stehende Schneemessstationen und

wird von Kraftwerks-betreibern, hydro-

graphischen Institutio-nen und zur Schneelastmes-

sung auf Flachdächern eingesetzt.

Schneewasseräquivalent –Schneelast auf Dächern

Wolfgang Widauer, Fa. SOMMER GmbH & Co KG,A-6842 Koblach www.sommer.at

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Page 46: 3/2009 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Bezirk Mistelbach-

Einsatzmarathonfür die FeuerwehrZistersdorf

Einen wahren Einsatzmara-thon hatten die ZistersdorferFlorianis in der vergangenenWoche zu bewältigen. Am 17.2. 09 mussten siebenMannzu einer Fahrzeugbergungauf der B40 in den frühenMorgenstunden ausrücken.Ein Lieferwagen war gegendas Geländer der neu errich-teten Brücke geprallt, zumGlück blieb es nur bei Blech-schäden. ZuMittag desgleichenTages rückten zweiMannmit der Drehleiter aus,um den ORF bei Filmaufnah-men imMuseumsdorf Nie-dersulz zu unterstützen. Füreine Universumfolge, die imSpätherbst ausgesendet wird,wurden Aufnahmen aus lufti-ger Höhe gedreht. Am 19. 2.09 kam es wiederum auf derB40 in denMorgenstundenzu einem schwerenVerkehrs-unfall, bei dem zwei Fahrzeu-ge zusammenstießen. Einjunger Lenker verlor auf eis-glatter Fahrbahn die Kontrol-le über seinenWagen undprallte in einen entgegen-kommenden Geländewagen.Die Beifahrerin des Unfall-verursachers musste mitVer-letzungen unbestimmtenGrades in das Krankenhauseingeliefert werden. BeideWracks wurden von der Feu-erwehr Zistersdorf mittelsKran geborgen und sicherge-stellt. Die Bergungsarbeitendauerten über eine Stunde,derVerkehr musste teilweiseangehalten werden.

Bezirk Neunkirchen-

Kleinbus brannteBereits zum zweiten Fahr-zeugbrand auf der A2 an die-semTagwurde die FF EdlitzamDonnerstag, 19. 2. um22:57Uhr alarmiert. Die FFEdlitz rücktemit TLFA 4000-200, KDO-F und Kran zumEinsatzort auf die A2 Rich-tung Graz, Kilometer 65, aus.Nach einemFehlalarm amVormittag ging es amAbend

heiß her: derVorderteil einesKleinbusses stand beim Ein-treffen desTLFA 4000-200 inVollbrand. Ausgelöst war derBrand durch einen Auffahr-unfall auf einen LKWworden.Der Fahrzeuglenker wurdewie durch einWunder nichtverletzt und konnte sichselbst aus dem total zerstör-tenUnfallwrack befreien.Während der Lenker denNot-ruf absetzte fing das Fahrzeugplötzlich Feuer. Die FF Edlitzführte den Löschangriff mitschweremAtemschutz undzwei HDRohren durch.Durch den schnellen und effi-zienten Einsatz konnte daskomplette Heck des Bussessamt demdarin befindlichenWerkzeug imWert vonmeh-reren tausend Euro gerettetwerden. Der Kleinbus wurdeanschließendmittels Hubbril-le des Kranfahrzeuges gebor-gen und von der A2 verbracht.

Bezirk Mödling-

Assistenzleistungnach ArbeitsunfallZu einer Assistenzleistung,für das Rote Kreuz wurde dieFreiwillige FeuerwehrWienerNeudorf am 18. 2. um 8:17Uhr alarmiert. In einerSchuhfabrik inWiener Neu-dorf war es aus unbekannterUrsache zu einem Arbeitsun-fall gekommen, bei dem derFinger eines Arbeiters durcheineMaschine abgetrenntwurde. Die verletzte Personkonnte noch vor dem Ein-treffen der FeuerwehrWienerNeudorf durch den Notarztins Krankenhaus transpor-tiert werden. Die Tätigkeitder Feuerwehr bestand darinden Finger aus derWelle zubefreien. Da keineMöglich-keit bestand die Maschinen-

welle in kurzer Zeit auszu-bauen, wurde dieWelle mit-tels Säbelsäge abgeschnitten.Der Transport des Fingers insKrankenhaus wurde durchdie PolizeiWiener Neudorfdurchgeführt.

Bezirk Wr. Neustadt-

Haus brannte –höchste Gefahr fürdrei Kinder

Aus vorerst ungeklärter Ursa-che geriet am 10. 2 abendseinWohnhaus in Felixdorf inBrand. Um 19:25 Uhr wurdedie Feuerwehr Felixdorf alar-miert. Gemäß Alarmplanwurden die FeuerwehrenHölles, Matzendorf, SollenauundTheresienfeld parallelmit alarmiert. Beim Eintref-fen wurde die Feuerwehr voneinem Anrainer eingewiesen.Drei Kleinkinder warenbereits im Freien in Sicher-heit, sie wurden sofort vonder Feuerwehr erstversorgt,der Hausbesitzer war nochmit Löschmaßnahmen be-schäftigt. Dieser wurde eben-falls sofort in Sicherheitgebracht. Er wies die Feuer-wehr noch ein, dadurchkonnte ein Atemschutztruppsofort den Brandherd lokali-sieren und ablöschen.Wegen eines technischenDefekts an einemHeizlüfterdürften Kleidungsstücke inBrand geraten sein. Das Hauswar bis in den Dachbodenmit Rauchgasen gefüllt. EinAtemschutztrupp brachtemehrere Haustiere in Sicher-heit. Mittels Belüftungsgerätwurde das Einfamilienhausbelüftet. Zwischenzeitlichhatten ein Feuerwehrarztund das Rote Kreuz die wei-tereVersorgung der Betroffe-nen übernommen. Die Kin-der erlitten glücklicherWeisekeine körperlichen Schäden,der Hausbesitzer eine leichteRauchgasvergiftung.Durch die Rauchgase ent-stand enormer Sachschaden.Die FF. Felixdorf, die mit vierFahrzeugen im Einsatz war,wurde durch die Kameradenaus Hölles, Matzendorf,Sollenau undTheresienfeldunterstützt.

Brandaus 3 · 2009

46 Brandaus: News

Spektakuläre Landung

Bezirk Tulln

Pkw landet auf dem Dach einesanderen PkwKurz vor 7 Uhr morgens er-eignete sich amValentinstag,14. 2., auf der Anhöhe desRiederbergs ein spektakulärerVerkehrsunfall. Drei Fahr-zeuge waren daran beteiligt.Ein aus RichtungWien kom-mender Lenker kam auf derLB1 aus bislang unbekannterUrsache mit seinemVWGolfvon der Fahrbahn ab.In der Folge touchierte erdrei Verkehrsschilder undschleuderte in das Heck eines

abgestellten Kleinbusses.Durch dieWucht des Auf-pralls hob das Fahrzeug abund kam auf demDach einesebenfalls parkenden PkwzumLiegen.Der Lenkerwurdebei diesem Unfallhergangwie durch einWunder nichtverletzt, es entstand lediglichenormer Sachschaden. DieFeuerwehr Ollern führte dieFahrzeugbergung durch undreinigte die Unfallstelle vonTrümmern der Fahrzeuge.

Foto:w

ww.feuerwehr-ollern.at

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Page 47: 3/2009 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Wir trauern um

Johannes StanzlBei einemForstunfallverunglück-te JohannesStanzl ausRapotten-stein am 4.Februartödlich.Der am 22.Mai 1966 gebo-rene Forstfacharbeiter war22 Jahre lang beimHeeres-forst in Allentsteig beschäf-tigt. Eine weitere große Lei-denschaft war die FF Rap-pottenstein. Dieser tratStanzl im Jahr 1991 bei.Durch sein unermüdlichesEngagement wurde erschon fünf Jahre späterzum Stellvertreter desKommandanten gewählt.Mit derWettkampfgruppenahm er erfolgreich an vie-len Leistungsbewerben inganzNiederösterreich teil,was ihn auch dazumoti-vierte, die Prüfung für dasgoldene Leistungsabzei-chen der Feuerwehr abzu-legen.Mit dem viel zu frühenAbleben von JohannesStanzl verloren nicht nurVereine und Feuerwehrein engagiertes Mitglied,sondern alle die ihn kann-ten einen guten Freundund Kameraden.

HFM Martin Pöll ist am23. Jänner2009 nachschwererKrankheitim 40. Le-bensjahrverstorben.Martin Pöllwar seit 1996Mitglied derFreiwilligen FeuerwehrGroßweißenbach. Er er-warb das Funkleistungsab-zeichen in Gold und dasAbzeichen technische Hil-fe in Bronze. Mit ihm ver-liert die Freiwillige Feuer-wehr einen stets engagier-ten Kameraden, der bis zu-letzt eine engeVerbunden-heit zu seiner Feuerwehrhatte. Die Feuerwehr trau-ert um einen hilfsbereitenKameraden, der viel zufrüh von uns gegangen ist.

Leichenfund bei Wohnungsbrand

Zu einemWohnungsbrand inder Hauptstraße 35 in 2640Gloggnitz wurde die Freiwil-lige Feuerwehr Gloggnitz-Stadt amMittwoch, 25. Fe-bruar, um 21:31 Uhr alar-miert. Ein Anrainer hatte dasFeuer in derWohnung ge-genüber entdeckt und sofortden Notruf betätigt. BeimEintreffen der Feuerwehrstand die ebenerdigeWoh-nung in demMehrparteien-haus bereits inVollbrand.Mit zwei Hochdruckrohrenund unter Einsatz vonschwerem Atemschutz wur-de die Brandbekämpfung

aufgenommen. Das Feuerkonnte in rund 15 Minutengelöscht werden. Im Zugeder Löscharbeiten wurdeim Inneren der total ausge-branntenWohnung einLeichnam entdeckt. Dermittlerweile ebenfalls alar-mierte Notarzt konnte nurmehr den Tod der Personfeststellen. Die anderenParteien wurden in einemGasthaus untergebracht. DieBrandermittler werden amDonnerstag, 26. Februar, vorOrt sein. Insgesamt standen35 Feuerwehrmitglieder bis23:50 im Einsatz.

Wohnungsbrand in Mehrparteienhaus

Bezirk Neunkirchen-

Foto:GerhardBrandtner,FFGloggnitz-Stadt

Foto:FF

EOBI Johann HaimerAm 24. Jänner 2009 beglei-tete die FFWilfersdorfihren Kameraden JohannHaimer unter zahlreicherTeilnahmeauf seinemletztenWeg.Er trat 1956in die FFWilfersdorfein undwarvon 1976bis 1986 Kommandant-stellvertreter. 1984 wurdeermit demVerdienstzei-chen des NÖ LFV 2. Klassein Silber ausgezeichnet.2006 wurde ihm vom LandNÖ für 50 Jahre Tätigkeitauf demGebiet des Feuer-wehr- und Rettungswe-sens die Ehrenmedailleverliehen. KameradHai-mer war immer zur StellewennNot amMannwar.Bei den Umbauten desFeuerwehrhauses war ereine treibende Kraft. Mankann sagen, die Feuerwehrwar seine zweite Familieund das Feuerwehrhaussein zweites zu Hause.

EABI Ferdinand SchwarzDie Kameraden der FFGleichenbach trauernum ihren Alt-Kdt. EABIFerdinand Schwarz, deram27. 12. 2008 nach langer,schwerer Krankheit ver-storben ist. FerdinandSchwarz trat 1953 der FFGleichen-bach bei.Von 1976bis 1996war er Kom-mandant.Für sein En-gagementwurde er vomNÖLFVmitdemVerdienstzeichen 2.Klasse in Silber und vomÖBFVmit demVerdienst-zeichen 3. Stufe ausge-zeichnet. 2003 erhielt er für50-jährige verdienstvolleTätigkeit im Feuerwehrwe-sen das Ehrenzeichen inGold. Bis zuletzt war er beider Feuerwehr anzutreffenund die vielen schönenStundenmit ihmwerdenallen Kameraden in guterErinnerung bleiben.

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Bezirk St. Pölten-

Auto geriet inBrand, Feuerwehrlöschte

Ein brennendes Auto imStadtgebiet vonWilhelms-burg rief am 14. 2. um 16.12Uhr die FeuerwehrWilhelms-burg auf den Plan.Ein Fahrzeug hatte währendder Fahrt durch die ObereHauptstraße im unteren Be-reich desMotorraums zubrennen begonnen undwarvom Lenker im Bereich derMühlgasse abgestellt worden.Aufmerksame Anrainer stell-ten dem Lenker einen Feuer-

löscher zurVerfügung, mitdiesemwurde ein ersterLöschversuch unternommen.EinMitglied der FeuerwehrWilhelmsburg hatte dasbrennende Fahrzeug be-merkt und konnte den Brandmit einem Schaumlöscher ander weiteren Ausbreitunghindern. Die Mannschaft desTLF-A 4000 konnte denBrandmit demMittel-schaum-Schnellangriff raschablöschen, anschließendwurde das Fahrzeug von derVerkehrsfläche entfernt unddie Straßemit demHoch-druckrohr gereinigt.Für die Dauer der Arbeitenwar die Mühlgasse gesperrt.Die Feuerwehr konnte gegen17 Uhr wieder einrücken.

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Brandaus: DialogBrandaus: Dialog„Feuerwehr-Landesrat“ Josef PlankInterview:

Interview: Thomas NeuhauserText: Angelika Zedka

Fotos: www.stamberg.at/ChristianSchopper, G. Schnabl, N. Stangl

Brandaus:Herr Landesrat, gibt es in denfast neun Jahren Ihres politischen Man-dates ein Ereignis, das besonderen Ein-druck hinterlassen hat?

Plank: Es war eine sehr schöne Zeit, dieextremschnell vergangen ist.Und ich se-he diese Zeit als absolut positiven Ab-schnitt in meinem Leben. Die Arbeit fürNÖ stand im Mittelpunkt, wobei ichauch sagen muss, dass ich Glück gehabthabe. Glück, weil ich in einer besonderserfolgreichen Phase für das Land mitge-stalten durfte. Prägenden Eindruck hin-terließ zweifellos die Hochwasserkata-strophe von 2002.

Brandaus: Inwiefern prägend?

Plank:Nun,dasAusmaßdieserKatastro-phe war eigentlich unvorstellbar. Unddie Bewältigung dieses verheerendenNaturereignisses hatte ein Zusammen-rücken von Behörden, Feuerwehren, zi-vilenHelfernundPartnerorganisationenzur Folge, das mich zutiefst beeindruck-te. Das ging hin bis zur Aufarbeitung derSchäden–eineArbeit, dieauf sehrgutemNiveau absolviert wurde. Immerhin gabes um die 20.000 Geschädigte, die Zahlder Unzufriedenen war trotz dieser un-geheurenMenge überschaubar.

Brandaus:Mit welchen Folgen?

Plank: Wir haben einen Weg gefunden,alles sachlich abzuwickeln, und darausresultierend konnten wir erreichen, dassdie Hochwasserschutzmittel seitens desLandes massiv aufgestockt wurden. Wirhaben seither die gemeinsame Katastro-phenausbildung der Blaulichtorganisa-

tionen noch forciert. Das war ein Meilen-stein,derunssehrvielweitergebrachthat,denn davor gab es immerwiederVerstän-digungsprobleme zwischenden verschie-denenHilfsmannschaften.

Brandaus:Dieses Zusammenrücken, die-ses gemeinsame Anpacken – ist das nichtin der Bevölkerung einwenig aus derMo-de gekommen?

Plank: Das tagtägliche Unterstützen istunter den Bürgerinnen und Bürgern viel-leicht etwas weniger geworden. Je stärkerabereineKatastrophe–undmitdemWortKatastrophemussmanüberausvorsichtigumgehen – in der Öffentlichkeit kommu-niziertwird,destowichtigeristes,denEin-satzallerHelferzentralzusteuern.Faktumist, dass eine große Welle an Hilfsbereit-schaft – in welcher Form auch immer –professionellgebündeltwerdenmuss. EinSteuerungsmechanismusimHintergrundist nötig.

Brandaus: Manchmal ist Helfen ja auchnicht ungefährlich…?

Plank: ImHinblickaufdieVerantwortlich-keit von Helfern hat sich eine äußerst kri-tische Problematik entwickelt, die ich füreine kapitale gesellschaftliche Fehlent-wicklung halte. Menschen helfen undwerden dann auch noch für eventuelleFehlerverantwortlichgemacht.Das ist einsehr schlimmes Szenario, und in diesemBereich wird sich der Gesetzgeber weiterbewegen müssen. Es kann nicht so sein,dass Helfen durch die Unkultur des Re-gresses quasi bestraft wird. Wir müssentransportieren, dass jeder mit einem ge-wissenMaßanRisikounddamitanEigen-verantwortlichkeit lebenmuss.

Brandaus: Neun Jahre Feuerwehrwesenunter IhrerÄgide–welcheVeränderungenhat es während dieser Zeit gegeben?

Plank: Die Feuerwehr war seit jeher gutaufgestellt. Naturgemäß haben wir eineneue Dimension in Richtung Ausbildungeingeschlagen, und damit ist auch eineZukunftsdiskussion entstanden. Notwen-dig isteineEvaluierung,waseineGemein-

Abschied von der Politik: Josef Plank im Brandaus-Interview

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„Es kann nicht sein,dass Helfen bestraft wird!“

Fast neun Jahre lang war Agrar-Landesrat Josef Plank in seinerFunktion auch Schirmherr des Landes über die NÖ Feuerwehren.Mit 26. Februar sagte Plank der Politik adieu. Im Brandaus-Interviewzog er Bilanz und riskierte einen Blick in die Zukunft.

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de sich leisten kann und mit welchenPersonen man die Freiwilligkeit insbe-sondere tagsüber aufrechterhaltenkann. Zusätzlich erhebt sich die Frage,wie man im Ernstfall den Zugriff aufmöglichst viele ausgebildete Leute absi-chern kann. Es sollen alle das Gefühlhaben können, dass ihre Freiwilligkeiterwünscht ist, aber es geht eben nichtalles. Und je technisch aufwendiger eineGerätschaft ist, desto aufwendiger istauch deren richtiger Einsatz.

Brandaus: Freiwilligkeit wird aber auchmanchmal ausgenützt.

Plank: Eben. Es kann keiner sagen, er seisich für eine Arbeit, die er leicht selbst er-ledigen könnte, zu gut, die Feuerwehrmuss es machen. Wir müssen schauen,dass sich die Einstellung der Menschenwieder in Richtung Eigenverantwortlich-keit bewegt. Ich weiß aber, dass die Nie-derösterreicher zu 100 Prozent hinter derFeuerwehr stehen.

Brandaus: Was halten Sie von dermanchmal angedachten Blaulichtsteu-er, die von jenen bezahlt werdenmüsste,die sich nicht freiwillig engagieren?Odervon einer steuerlichen Begünstigungenfür freiwillige Helfer?

Plank: Dinge wie die Blaulichtsteuersind Lenkungsinstrumente, die ich nichtsehr mag. Wenn jemand freiwillig tätigsein will, dann sollte er das wirklich wol-len und nicht deswegen tun, weil er eineGegenleistung inwelcher Formauch im-mer dafür bekommt. Die Feuerwehr inNÖ lebt es ja ohnehin vor: 95.000 Men-schen sagen: Ich bin aus ÜberzeugungFeuerwehrmitglied.

Brandaus: In Zeiten wie diesen ist auchdie Finanzierung eine brennenden Frage.

Plank: Die Aufgabengebiete der Feuer-wehrenhaben sich schwer verändert. Einwichtiger Aspekt der künftigen Finanzie-rung ist die Einbeziehung jener, diemitt-lerweile einen Großteil aller Feuerwehr-einsätze verursachen. Die Feuerwehr istja zusehends auch zu einer „Straßen-wehr“ mutiert. Daher wird dieser Sektor–unddastimme ichvollmitPräsident Jo-sef Buchta überein – künftig auch etwaszur Finanzierung beitragenmüssen.Klar, dass im Augenblick weniger Mittelzur Verfügung stehen, auch die Feuer-wehren sind von aktuellen konjunkturel-len Problemen nicht abgekoppelt. Die-sem momentanen „Durchhänger“ müs-sen auch wir uns anpassen. Das gefähr-det aber in keiner Weise den laufendenBetrieb. Aber noch einmal: Langfristigmuss jener Sektor, der federführend zuMehrkosten beiträgt, auch zur Finanzie-rung herangezogen werden.

Brandaus: Es wurde viel erreicht in denvergangenenneunJahren,wasbliebuner-ledigt oder ist imWerden?

Plank:Wir sind mitten in den Abschluss-arbeiten für den Digitalfunk, was einenorm wichtiger Schritt in Richtung Ein-satzeffizienz ist. Die Frage der Mindest-ausrüstungwirdlangfristigneuzudefinie-ren sein. Auf diesem Sektor sind auch dieWeichenfürkünftigeInvestitionenzustel-len.Wir sind auf bestemWegedie Landes-feuerwehrschule in Tulln optimal zu nüt-zen, haben Schwerpunktausbildungenvonaußen indieZentrale verlegt.DerOp-timierung in Sachen Katastrophenschutzist ebenfalls auf Schiene, die Einsatzplänewerden evaluiert und für alle Blaulichtor-ganisationen vereinheitlicht. Die Partner-schaft für Niederösterreich ist ja ein Sym-bol dafür, dass es gelungen ist, aus guterZusammenarbeit eine echte Partner-schaft zu entwickeln. Was mich ärgert istdie Diskussion, ob Frauen zur Feuerwehrgehören.Dasmöchte ich schon festgehal-ten haben – die Feuerwehr ist wedermännlich noch weiblich. Die FeuerwehristeineKörperschaft,dievonallenNieder-österreicherinnen und Niederösterrei-chern getragenwird!

Brandaus:Die Freiwilligkeit ist eigentlichein System, das auf den deutschsprachi-gen Raum beschränkt ist. In Frankreichund England beispielsweise funktioniertdas ganz anders. Könnte es sein, dass davonBrüsselhereinmalSchwierigkeitenzuerwarten sind?

Plank:DasHauptaugenmerkwird primärdarauf zu richten sein, dass unser Systemder Freiwilligkeit welt- oder europaweitzugelassenist.Dazuistauchzubemerken,dass auchdas freiwillige Feuerwehrwesenbereits Tendenzen aufweist, dass sich ei-nander – etwa in größeren Kommunen -gewisse berufliche Tätigkeiten mit denender Feuerwehren ergänzen.

Brandaus: Abschließend noch eine per-sönliche Frage – wie schwer ist es nun fürSie, die Politik zurückzulassen?

Plank: Ich weiß noch nicht, ob es schwerfällt. Ich bin aber sicher, dass ich denUm-gang mit vielen tollen Menschen vermis-sen werde. Man erlebt unglaublich schö-ne Entwicklungen, man erlebt eine Be-geisterung, diemananderswoerst einmalfinden muss. Insgesamt war der Rückzugaber wohl durchdacht. Ich wünsche je-denfalls dem NÖ Feuerwehrwesen allesGute. Sehr viel an Begeisterung für diesesBundesland ist über die Feuerwehrschie-ne zu mir zurückgekommen. Dafür sageich danke!

Brandaus: Vielen Dank für das Gesprächund alles Gute für die Zukunft!

Zwei Josefs an der Spitze derFeuerwehr: Plank und Buchta

Bei den Leistungsbewerben stets mitdabei

Ehrliche Begeisterung für dasFeuerwehrwesen, Josef Plank

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Erkennung von BrandstifternFrage: Ich habe in einemInterview mit Ihnengehört, dass Sie die Kom-mandanten nun schulenwollen, wie sie möglicheBrandstifter erkennenkönnen. Ich frage mich,ob man uns da nicht zuviel zumutet, wir haben jaschließlich ohnehin schongenug zu tun. Wie sollenwir uns da jetzt auch nochum jedes einzelne Feuer-wehrmitglied kümmern?

Antwort: Ich habeVerständ-nis dafür, dass unsere Kom-mandanten hier nicht auchnoch in die Pflicht genom-men werden möchten. Siehaben tatsächlich bereits ge-nug zu leisten, wofür sie Ver-antwortung tragen müssen.Es geht hier aber nicht da-

Frage 1

rum, jemand für etwas ver-antwortlich zu machen.Auch erwarte ich nicht, dasssich ein Kommandant nunum die regelmäßige Befind-lichkeit eines jeden einzel-nenMitgliedes kümmernsoll.Es geht lediglich darum, diesoziale Kompetenz unsererFührungskräfte für die Auf-nahme neuer Mitglieder zustärken, um sie für bestimm-te Eigenschaften eines neu-enMitglieds zu sensibilisie-ren. Der wichtigste Punktwird aber sein, dass künftigalle Mitglieder einer Feuer-wehr etwas mehr darauf ach-ten, ob es einem Kameradenoder einer Kameradin geradenicht gut geht, ob es etwa of-fenkundige Probleme im fa-miliären Bereich oder im Be-

ruf gibt. Gerade bei den letz-ten beiden Fällen hat sichgezeigt, dass der Auslöser fürein Missverhalten im priva-ten Bereich zu suchen war.Das Prinzip der Kamerad-schaft sagt uns, dass wir unsum diese Mitglieder beson-ders bemühenmüssen. Siemüssen nämlich durch dassoziale Netz der Feuerwehraufgefangen werden, bevoretwas passiert. Das diesbe-züglich geplante Modul sollbei der nächsten Komman-dantenfortbildung als Unter-richtseinheit aufgenommenwerden. Bereits jetzt ist jader soziale Zusammenhaltein bestens funktionierendesElement des FreiwilligenFeuerwehrwesens.Wir müs-sen es lediglich ausbauenund verbessern.

Frage: Im Brandaus Nove-mer 2008 wurde ein digi-tales Brandaus angekün-digt, das schon Anfang2009 online zu sehen seinsollte. Nun habe ich schondie Februar-Ausgabe, aberder Jänner ist noch nichteinmal online. Wann und wowird Brandaus online zufinden sein?

Antwort: Die Jänner-Num-mer ist bereits digital umge-setzt undwirdmitVersandder DruckausgabeMärz 2009über einen Link auf unsererHomepagewww.noelfv.atonline gestellt. Ab dannwer-denweitere Ausgaben jeweilsmitVersand der übernächs-tenNummer dort zu findensein.Manwird dann richtig-gehend in der Ausgabe blät-tern können, nach Begriffensuchen und einzelne Artikelals PDF-Dokument downloa-den und ausdrucken können.Es ist ein tolles und kosten-freies Service!

Brandausonline

Frage 3

Haben Sie Fragenzum Feuerwehrwesen?

An dieser Stelle beant-wortet Landesfeuerwehr-kommandant Landes-branddirektor JosefBuchta Ihre Fragen.

E-Mail:[email protected]

Dialog

Fragen an denLandesfeuerwehr-kommandanten

Österreich-Bild — die neuenAufgaben der FeuerwehrFrage: Ich habe dasÖsterreich-Bild über dieFeuerwehr gesehen, dasmir wirklich sehr gutgefallen hat.Unsere Feuerwehr würdedas auch gerne allenzeigen, die es nicht imFernsehen gesehen haben.Können wir da eine DVDbekommen?

Antwort: Das Österreich-Bild über die Aufgaben derFreiwilligen Feuerwehr isttatsächlich gut gelungen,weshalb es natürlich auch imInteresse des NÖ Landes-feuerwehrverbandes ist, dieseDokumentation möglichstvielen Leuten zugänglichzu machen. Ich habe mitdem ORF-Landesstudio Nie-derösterreich bereits Kontaktaufgenommen, um eineAnzahl an DVDs zu erhalten.Vielleicht wird es unsmöglich sein, diese Doku-mentation – ähnlich wieunseren Imagefilm – über

Frage 2

die Bezirke oder Abschnitteden Feuerwehren zurVerfü-gung zu stellen. Ich bittenur um etwas Geduld, bisnoch ausstehende Fragengeklärt sind.

Dreharbeiten für „Österreich-Bild“: Gut gelungene Doku

Fotos:Moviementum

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51Brandaus: Dialog

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Brandaus: Dialog

NiederösterreichischesLandesfeuerwehrkommando3430 TullnLangenlebarner Straße 108Tel.: 0 22 72 / 90 05Fax: 0 22 72 / 90 05-13 [email protected]://www.noelfv.at

Telefonvermittlung . . . . . . . . . . . 13 170

KR Buchta JosefLandesfeuerwehr-kommandant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 650

Blutsch ArminLandesfeuerwehrkom-mandantstellvertreter . . . . 13 211

Achtsnit AnitaChefsekretärin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 656

Anzenberger ManuelaBRANDAUS-Abo . . . . . . . . . . . . . . . . 16 756

Blaim MartinaSekretariat. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 445

Ing. Brix AlbertVorbeugenderBrandschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 171

Kontakt

Ing. Litschauer EwaldNachrichtendienst. . . . . . . . . . . 16 659

Marx JuliaLeistungsbewerbe,FMD, SVE,Feuerwehrkuraten. . . . . . . . . . . . . . 13 173

Mag. Neuhauser ThomasPressesprecher,Öffentlichkeits-arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . .0664/10 10000

Paul BrigitteBuchhaltung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 436

Pfaffinger MichaelFunkwerkstätte . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 673

Schönbäck JohannBuchhaltung,Versicherungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 164

Seyfert MathiasBRANDAUS,Redaktion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 206

Sonnberger GerhardBüroleitung,PräsidialeAngelegenheiten. . . . . . . . . . . . . . . . 13 150

Februar-Brandaus

Betreff: Hochwasser

Die Geschichte über dasHochwasser in Niederöster-reich muss ich einmal loben,auch wennmir sonst einigesim Brandaus nicht gefällt.Die war interessant undmankonnte viel davon lernen.Auch die genauen Berichteüber die Taucher und dasSchiffsunglück waren gutgemacht.Peter Steiner

Leserbriefe

Schreiben Sie uns!

Leserbriefe schicken Siebitte an folgende Anschrift:

NÖ Landesfeuerwehrkommando3430 TullnLangenlebarner Straße 108

Fax: 0 22 72 / 90 05 - 13 135E-Mail: [email protected]

Februar-Brandaus

Betreff: Rauchverbot

Danke für die ausführlicheund feuerwehrbezogeneDarstellung des neuen Ge-setzes in der Februar-Ausga-be. Das hat nun in meinerFeuerwehr einige Diskussio-nen beseitigt.Josef Leitner

Februar-Brandaus

Betreff: Frauen in derFeuerwehr

Ich habe schon geglaubt, esgibt bei Euch so gut wie kei-ne Frauen in der Feuerwehr.Dann habe ich zufällig dasPorträt der Kremser Kom-mandantin gelesen. Offen-sichtlich können Frauen alsodoch das Gleiche wie dieMänner, auch bei Euch inder Feuerwehr! Immerhinmacht sich wenigstens eineZeitung die Mühe, auch ein-mal die Frauen vorzuzeigen.Ich hoffe nur, dass das keinEinzelfall bleibt.Petra Hartinger

Februar-Brandaus

Betreff: Brandschutz imMoorheilbad Harbach

Es ist wieder typisch. Beider Infoveranstaltung desBFKDO über die Brand-schutzmaßnahmen imMoorheilbad Harbach stehtdie Technik imVordergrund,ist klar. Aber wo sind dieMenschen, die Verantwortli-chen die dahinter stehen?Fotos nur von Schaltkästensagen nichts aus. Es wurdenan diesemTag sehr vieleFotos in den verschiedens-ten Situationen auch mitden Technikern des Hausesgemacht?

OBR Brandstötter verweist inseinem Fragebogen auf denHausverstand und sprichtmir damit aus demHerzen.Die momentane Ausbil-dungslinie hat meinerAnsicht nach nichts mehrmit dem Freiwilligenwesenzu tun.Wennman Profishaben will, muss man sieauch bezahlen!!!Alois Müllner

Eismayer GerdaSonderdienste,Zivildienst, FDISKFirst-Level-Support . . . . . . . . . 13 168

Funkwerkstätte . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 337

Hagn ManfredHaustechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 757

Hollauf SiegfriedGeräteförderungen,Feuerwehrgeschichte,Wasserdienst,Wasserdienst-leistungsbewerb. . . . . . . . . . . . . . . . . 16 663

Ing. Hübl ChristianAusbildung,Feuerwehrjugend . . . . . . . . . . . . . . . 13 166

Ing. Jestl KurtFeuerwehrtechnik,Ausschreibungen. . . . . . . . . . . . . . . . 13 172

Kerschbaumer DominikFahrzeugförderungen,Mindestausrüstung,Atemschutz,Schadstoff. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 177

Ing. Steiner JosefNachrichtendienst,Elektrotechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 169

Ing. Tischleritsch MichaelBetriebsfeuerwehren,VorbeugenderBrandschutz,Katastrophen-hilfsdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 212

Wagner GerdaAuszeichnungen,Feuerwehrführerscheine,Unfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 154, 13 170

Zach PeterInformations-technologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 466

Zedka AngelikaÖffentlichkeitsarbeit . . . . . 16 692

Jänner-Brandaus

Betreff: Fotostrecke

Die Fotostrecke im Brandausist eine nette chronologischeDarstellung von verschiede-nen Themen, die nicht unbe-dingt als Story gebracht wer-den muss. Kannman auchspeziell dafür Themen ausder eigenen Feuerwehr oderdem Bezirk vorschlagen?Karl Petrasch

Ja, gerne. Gibt es ein Thema,das sich gut als Fotostreckedarstellen lässt, so kann esauch in Brandaus erscheinen.Entweder vorab von der Feu-erwehr aufbereitet oder voneinem Brandaus- Redakteurrecherchiert und fotografiert.

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2009BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2009

P.b.b.

Verlagsp

ostamt1140Wien·08Z037934M

·www.noelfv.at

Porträt:OBI Gerlinde WeissBTF-Kommandantin 24

Topstory:Schiffshavarie aufder Donau 20

HochwasserHochwasserVorsorge für den Ernstfall

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Brandaus: News52

Brandaus 2 · 2009

Brandaus: Jugend

Gerade bei Jugendstundender Feuerwehrjugend gilt:Vorbereitung ist 90Prozent des Erfolges.Folgende Punkte solltendabei beachtet werden.Markus Trobits gibtpraktische Tipps:

�Was will ich vortragen?Aus unserem Jahresplankönnen wir das Thema ent-nehmen – dieses Thema ge-hört nun jugendgerecht auf-bereitet. Hier gilt es, beson-deres Augenmerk auf denWissensstand der Feuer-wehrjugend zu legen – kannauf ein bereits vorhandenesGrundwissen aufgebaut wer-den oder muss (z. B. bei einerGruppe mit vielen Neulin-gen) das Thema von Grundauf erarbeitet werden?Tipp: weniger ist mehr!

Gut geplant ist halb gewonnen!Tipps von Jugendführern für Jugendführer

Foto:FFWaidhofen/Ybbs

Jugendstunde: Sehen, Hören und Fühlen

zeichnungen, Overheadfo-lien, Plakate, Arbeitsunterla-gen (Neudeutsch: Handouts)oder auch Filme sind hervor-ragende Hilfsmittel.Besonders wenn ein Themadas erste Mal behandeltwird, hinterlassen Anschau-ungsobjekte (z. B. dasDurchgeben verschiedenerArmaturen) einen „bleiben-den“ Eindruck. DurchWie-derholen der wichtigstenPunkte können diese schnel-ler ins „Langzeitgedächtnis“aufgenommen werden!Tipp: Der Mensch kann sichDinge am besten merken,die er mit möglichst vielenSinnen wahrnimmt! Dahersollte der Vortrag auf Sehen,Hören und Fühlen aufgebautsein!

�Wo bekomme ichUnterstützung?Feuerwehrfachlich:- aus demHandbuch derFeuerwehrjugend (gelberOrdner) oder online zumDownload über den Linkauf der Homepage der NÖ-Feuerwehrjugend (unterwww.feuerwehrjugend-noe.at)- aus dem„Handbuch zurGrundausbildung“(GA 2000), welches bei allenFeuerwehren aufliegt (Hin-weis: gibt es auch als DVD)- aus Ausbildungsunterlagender eigenen Feuerwehr

(diese wird euch der Ausbil-dungsoffizier gerne aushän-digen)Ausbildungshilfsmittel:- nicht vorhandene Ausbil-dungshilfsmittel (z. B. Beamer,Overheadprojektor, Filme)können eventuell von Nach-barfeuerwehren, beimAFKDO oder BFKDO ausge-borgt werden – fragen kostetnichts!

�Wie soll ichmichvorbereiten?Der Ablauf der gesamtenAusbildungseinheit sollte zuPapier gebracht werden(mitsamt der Zeitpunkte,Hilfsmittel, Tätigkeiten etc.)– Pausen nicht vergessen!Aus diesem Ablaufplan kön-nen anschließend Stichworteauf einen „Schummelzettel“zusammengefasst werden,so bleibt die geplante Abfol-ge der Ausbildung gewahrt.Nehmt euch ausreichendZeit für die Vorbereitungund beachtet die Einsatzbe-reitschaft der Feuerwehr(besonders wenn Geräte ausFeuerwehrfahrzeugen ent-nommen werden!)Tipp: erfahrene Kameradenhelfen gerne bei der Erstel-lung eines Ablaufplanes.

�Welche Unterlagenmuss ich vorbereiten?Je nach Art desVortragessollten alle Präsentation(en),Overheadfolien, Handouts,Plakate etc. schon einige Tagevorher fertig gestellt sein.Kameraden oder Familien-mitglieder sind dabei sichergerne behilflich (Korrekturle-sen nicht vergessen!). AmVortag sollte alles nochmalsdurchgegangen werden, umletzte Fehler zu korrigieren!Tipp: groß und leserlichschreiben, entsprechendeStückzahlen vorbereiten

�Vor demVortrag:- Überprüfe nochmals alleHilfsmittel, stelle dieserichtig zusammen.- Bereite eventuelles An-schauungsmaterial vor.

Foto:FFBaden-Stadt

�Welche Hilfsmittelsoll ich einsetzen?Es muss nicht immer einePowerpoint-Präsentationsein! Auch Flip-Charts, Tafel-

Erprobung der Jugend KottingbrunnDurch die Absolvierung derErprobung und des Erpro-bungs-Spiels konnten die Ju-gendlichen von 10–15 Jahrenihr in den vergangenenMo-naten erlangtesWissen unterBeweis stellen.Von den Leis-tungen der Feuerwehrju-gendmitglieder konnte sichFeuerwehrkommandant HBIHelmut Pischem überzeu-gen, indem er auch bei derBefragung der Jugendlichenmitwirkte. So wurden Fragenzum Feuerwehrwesen inschriftlicher Form (Testblatt)abgeprüft, vor allem aberwar das praktischeWissen

Die Feuerwehrjugend von Kottingbrunn

Foto:FJFRalphRehrl,FFKottingbrunn

über Fahrzeuge und Gerätein der eigenen Feuerwehrvon großer Bedeutung.Wei-ters bewiesen die Jugendli-chen, dass Sie sich auchmitdem Absichern vonUnfall-stellen bestens auskennen.

Folgende Jugendliche ha-ben die jeweiligen Stufender Erprobung absolviert:1. Erprobung: KreiterFabian, RehpennigMartin,Haindl David2. Erprobung: KnappMi-chael, Deli Dominik3. Erprobung: Deli Melanie,Luef Stefan

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53Brandaus: News

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Brandaus: Jugend

Kegelbewerb

Badendes Bezirks

In die Vollen:

Beim Kegelbewerb in Traiskirchen

traten 17 Feuerwehrjugendgruppen an

Am 24. Jänner 2009 fand in Traiskir-chen der diesjährige Kegelbewerb desBezirkes Baden statt. Insgesamt kamen17 Jugendgruppen zur TennishalleRodax, um in den zwei Gruppen(U12 + Ü12) anzutreten.Jedes Feuerwehrjugendmitglied hattevierWürfe, um so viele Kegel wiemöglich abzuräumen. Nach demBewerb fuhren die Jugendgruppenins Feuerwehrhaus, wo auch anschlie-ßend die Siegerehrung stattfand.Um 16:30 konnte BMMarioBuchmüller Bürgermeister FritzKnotzer, KDTSTV OBI Thomas Bauer,BSBMarkus Trobits, ASB Franz Braun-stein und die Jugendgruppen zurSiegerehrung begrüßen. Nach ein paarkurzenWorten von BürgermeisterKnotzer bedankte sich KDTSTVThomasBauer bei den Stadt- und Gemeinderä-ten für die gespendeten Pokale.

Mario Buchmüller, FF Traiskirchen

Foto:N

icoleWöber,FFBaden-Stadt

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Einladung

Ein Dankeschön vom Kardinal

Kardinal Schönborn dankt Freiwilligen für Ihr Engagement

Foto:N

orbertStangl

Am 14. Februar wurdenVertreter der Freiwilligenor-ganisationen des DekanatesKirchschlag von KardinalChristoph Schönborn nachBad Schönau eingeladen.Vom Roten Kreuz bis zurAltenpflege – alle waren

sind vielfältig. Beginnend vonder inneren Einstellung undder Überwindung, für andereetwas freiwillig zu tun, bis hinzur gesellschaftlichen Ent-wicklung. Die Gesellschaftund die Arbeitswelt ändernsich. Die Belastungen desEinzelnenwerden immer hö-her, und sichere Jobs werdenimmerweniger. Durch dasAuspendeln in die Großstädtegeht diemeiste Energie fürden Job auf – für das Ehren-amt bleibt da nichtsmehrübrig. Doch, so Schönborn,dankt er jedem, der die Ener-gie aufbringt und sich in einEhrenamt einbringt. „Das Gu-te ist sicher größer und stär-ker – aber es ist nicht so laut.“Im Anschluss führten dieTeilnehmer persönlicheGesprächemit demKardinal.Den Abschluss bildete einegemeinsameMesse in derPfarrkirchen Bad Schönau.

der Einladung des Erzbi-schofs gefolgt. Auch Abord-nungen der Feuerwehrkom-manden waren dabei.

Nach Begrüßung durch denBürgermeister der GemeindeBad Schönau stellte Otto

Piplics die einzelnen PfarrenundGemeinden des Dekana-tes vor. Schönborn betonte,dass das Zusammentreffeneine logischeWeiterführungder Aktion von Papst Benediktbei der Begegnungmit denEhrenamtlichen imWienerKonzerthaus im Jahr 2007 sei.In seinen Ausführungen gingSchönborn auf FörderlichesundHinderliches im Ehren-amt ein: „Die Gesellschaft lebtvon der Arbeit der Ehrenamt-lichen.Wenn diese Arbeits-leistung voll bezahlt werdenmüsste, könnte sich das keinStaat derWelt leisten.“ Diese„Institutionalisierung“ der„Nächstenliebe“ hob derKardinal besonders hervor.

Hindernisse für dasEhrenamt sind vielfältig

Schönbornweiter: „Die Hin-dernisse für das Ehrenamt

Rom-Reise

Pilgerreise in die „Ewige Stadt“

Im Bild die Delegation des NÖLFV vor der Kirche Santa Maria Maggiore

LandesfeuerwehrkuratPater Stephan Holpferhatte anlässlich des heuri-gen Jubiläums „140 JahreNÖ Landesfeuerwehrver-band“ eine Pilgerreise nachRom initiiert. Eine Gruppevon 31 Personen, an derSpitze Landesfeuerwehr-kommandant Josef Buchta,besuchte Anfang Februardie „Ewige Stadt“.

Mit demBesuch in derHauptstadt der Christenheitwollte die Delegation des NÖLandesfeuerwehrverbandesDank sagen für das erfolg-und segensreicheWirken derFeuerwehrkameraden seitder Gründung desVerbandes.Pater Stephan hatte das fünf-tägige Programm gemeinsammitWerner Predota von Raiff-eisen Reisen zusammenge-stellt und so eine interessante

Zeitreise durch die jahrtau-sende alte Geschichte vonRomund der Christenheit er-möglicht.Zu denHöhepunkten der Be-gegnungmit Rom und derkatholischen Kirche gehörtender Besuch des Petersdoms,

derVatikanischenMuseen,der Sixtinischen Kapelle undder wichtigsten GotteshäuserRoms. Ein Erlebnis warenauch die Papstaudienz, beider die Feuerwehrgruppe ausNiederösterreich offiziell be-grüßt wurde und der in den

Katakomben vonDomitillazelebrierte Dankgottesdienst.Das Jubiläumsjahr wurde da-mit würdig begonnen undbietet in den nächstenMona-ten noch eine Reihe vonVer-anstaltungen im gesamtenBundesland.

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ernerPredota

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Im Jahre 6 nach Christus istder umtriebige Kaiser Augustuswieder gefordert.Eine ungeheure Feuersbrunstverheert Rom, und als Konsequenzwird das „Feuerwehrwesen“neu strukturiert.

Text: Günter Annerl

FF Pöchlarn/BFKDO Melk

Sieben Wachkohorten (cohortes Vigi-lum) von je 1.000 bis 1.200 Freigelasse-nen unterstehen einem Präfekten ausdem Ritterstand. Rom wird in 14 Lösch-bezirke eingeteilt, jede Kohorte ist fürzwei davon verantwortlich, bezieht einekasernenartige Unterkunft (statio) anderen Grenze und besetzt je eine Feuer-wache (excubatoria) in jedem Bezirk.Jeder Kohorte steht ein Tribun vor, siegliedert sich in sieben Centurien mit jerund 140 Mann unter einem Centurio(Hauptmann).

Vertraute StrukturenDen Feuerlöschdienst versahen die

„aquarii“ (Wasserträger), „siphonarii“(Spritzenleute), „centonarii“ (Männermit Löschdecken) und „sebaciarii“, diefür die Beleuchtung am Brandplatz zusorgen hatten. Außer ihren Waffenschleppten sie noch folgende Gerät-schaften und Ausrüstungen mit sich:Löschdecken aus Lumpen, Löscheimer,langstielige Äxte, Beile, Sägen, Hämmer,Leitern, Einreißhaken, Stangen undSchwämme. Uns vertraute Strukturenwurden geschaffen, die jedoch den Zer-fall des römischen Imperiums nichtüberlebten.

44 Jahre später errichtete Kaiser Clau-dius in der Hafenstadt Ostia, die nachdem Bau des neuen, künstlichen Hafen-beckens einen vehementen Aufschwungnahm,eineWach-undFeuerwehrtruppevon 700 Mann, die im Turnus von denrömischen Wachkohorten gestellt undvomZentralkommandobefehligtwurde.Als Kaserne diente ein umgebauterGebäudeblock von 100 x 70Meter (Endedes 19. Jahrhunderts freigelegt). WenigeJahre später wurde ein weiteres Kontin-gent nach Neapel verlegt.

Antiker AtemschutzDerVielschreiber und Plaudertasche

Plinius der Ältere vermeldet im Jahre 77die Sensation von Tischtüchern aus As-best, die durch Ausglühen im Feuer ge-reinigt werden können und weiters ver-merkt er in seiner „historia naturalis“ein grobes Atemfiltergerät, mit dem sichdie Sklaven und Zwangsarbeiter in denQuecksilberbergwerken gegen den Zin-noberstaub (Quecksilberoxid) schützenund schlussendlich berichtet er über einnatürlich gewachsenes, unversteinertesHolz mit Namen„Larix“ (Lärche), dasnicht wie anderes Holz brenne, sondernabsolut unbrennbar wäre und hat damitunkontrolliert denUnsinn vomunbrenn-barenHolz desVitruvius übernommen.

Geheimformel fürBrandschutz?Auf einer Säule in der Palästra (Ring-

platz) des Stadions von Pompeji findetsich die Formel„ROTAS-OPERA-TENET-AREPO-SATOR“ als magisches Quadrateingeritzt. Später taucht sie – meist inumgekehrter Wortfolge – auch in grie-chischen und koptischen Buchstaben,aber auch in Hieroglyphen in Ägypten,Abessinien, Kleinasien, Griechenlandund bei den Arabern auf. Im Bereich derchristlichenKirchendiente sie als Feuer-zauber zum Stillen der Brände. Trotzvieler Deutungsversuche hat die Formelbis heute ihr Geheimnis gewahrt.

Fortschrittliches MainzDie Stadt Mainz – 13 vor Christus als

Legionslager „Moguntiacum“ gegründet– arrivierte 80 nach Christus zur römi-schen Provinzhauptstadt und erhieltzwanzig Jahre später eine Wasserzulei-tung aus dem Zahlbachtal – wiederumeine vortreffliche Arkadenkonstruktion.Im selben Jahr rapportiert Plinius der

Jüngere seinem Kaiser Trajan von einemBrand in seiner Provinzhauptstadt Nico-media am Bosporus, der aus Mangel anLöschgeräten und geübter Löschmann-schaften bedrohliche Dimensionenannahm. Sein Vorschlag, aus der Zim-mermannszunft eine Feuerwehr zubilden, scheitert an dem latenten Miss-trauen von Trajan, der eine Zusammen-rottungunsichererElementebefürchtete.An Löschgeräten schreibt Plinius vonSpritzen und Feuereimern.

Brandschutz in der AntikeHistorisches:

19.–28. Juni 64: Rom brenntNicht historisch verifizierbar ist, dass

Nero diesenBrand veranlasste –möglichwäre eine bauliche Flurbereinigung mitSpekulationshintergrund, jedenfalls wa-rendieChristendarannicht schuld.Dieswurde 60 Jahre später durch Plinius inseiner amtlichen Untersuchungskom-mission festgestellt.

Tacitus schwelgt in seinen Annalen inder Brandbeschreibung, und nach demAusbrand wurde mit geradezu modernanmutenden Vorschriften der Wieder-aufbau forciert. Kein Viertel durfte ohnegenaue Planung errichtet werden, breiteStraßen, regelmäßigen Häuserfronten,Einschränkung der Holzbauweise undStockwerkzahlen waren die Eckforde-rungen, Zuschüsse für Eigenheime undMietshäuser wurden gewährt.

Kölner AquäduktIm Jahre 70 nach Christus erhält Köln

– die römische Kolonie „Colonia ClaudiaAra Agrippinensis“ – als erste Stadt aufdeutschem Boden in einer 78 KilometerlangenWasserleitung (Aquädukt) Quell-wasser aus der Eifel in einem gedecktenKanalundüberArkadenzugeführt.BeimFrankeneinfall 353 wurde dieses Bau-werk zerstört.

Tragbares, zweizylindrigesKolbenpumpwerk

Von der Spätantikebis zum Spätmittelalter

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Militärfeuerwehrin CarnuntumIm Jahre 150 existierte in der römi-

schen Grenzfestung Carnuntum in Pan-nonien (Petronell in unserem Bundes-land) eine Militärfeuerwehr aus Vetera-nen. Ein Gedenkstein zweier Hauptleutedieses Corps (collegium centonariorumveteranorum) ist erhalten geblieben.

28 Jahre später versuchte sich AurdiusArtissius – kaiserlich römischer Beamterfür Straßenbau und Marktverkehr – in„Vastra regina“ (Regensburg) einer eso-terischen Art der Feuerversicherung, in-dem er am 23. August einen Altar stifte-te, auf dem er die Baracken der Händler,Schiffer und ‚Wirtsleute dem SchutzVul-

canus, des Gottes des Feuers empfahl.

Empfehlenswert für unsere heutigeZeit die Entscheidung Kaiser SeptimiusSeverus aus dem Jahr 205, der die Ange-hörigen der Feuerwehr in der römischenSiedlung „Flavia Solva“ (Leibnitz in derSteiermark) per Dekret von den öffentli-chen Abgaben befreite.

14 Jahre später stiftete der hohe Stadt-funktionär Faustinianus aus Carnuntumdem Collegium der Feuerwehr eine Ge-niusstatue auf der Titus Aelius Constan-tius als Branddirektor (praefectus) sowieAelius Herculanus und Ulpius Marcelli-nus als Obleute (magistri) des Feuer-wehrkorps verewigt sind.

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220 wird GaiusMarcius Marcianus aufeinem Altarstein in Vindobona als Vor-stand der Feuerwehrvereinigung ge-nannt.

Der römische Jurist Domitius Ulpia-nus zählt in seinem Werk „Corpus JurisCivilis“ zum notwendigen Bestand einesrömischen Hauses folgende Löschwerk-zeuge auf: „…auch Essig zum Feuerlö-schen, Decken, Spritzen, Einreißhakenund Leitern,Matten, Schwämme, Feuer-eimer und Besen.“

Feuerwehr-PatronZur Zeit der letzten Christenverfol-

gung unter Kaiser Diocletianus lebt inder Provinz Ufernoricum (Oberöster-reich) der Staatsbeamte Florianus (derBlühende) als pensionierter Vorstandder Kanzlei des Statthalters zu Cetium(St. Pölten). Der Legende nach wird erwegen seines mutigen Eintretens fürchristliche Soldaten vom StatthalterAquilius in Lauriacum (Lorch), der Gar-nison der II. italischen Legion, verhaftet,mit Sengen und Brennen bis zurBewusstlosigkeit gefoltert und schließ-lich am4.Mai 304mit einemandenHalsgebundenen Steinbrocken in die Ennsgeworfen.

Alle Berufe, die mit Brennen undLöschen zu tun haben, voran wir Feuer-wehren, haben ihn zum Patron gekürt.

500 Jahre derDesorganisationMitdemZerfall des römischenReiches

und der einsetzendenVölkerwanderungverliert sich jede Form von OrganisationdesLöschwesens, überörtliche, beschei-dene Zusammenrottungen von Hand-werkern für Ernstfälle hinaus gehen kei-ne weiterführenden Schritte.

Ende 8. Jh. ersteFeuerwachen in Frankreich795 verordnet der fränkische Kaiser-

sohn Ludwig von Aquitanien für Meier-höfeundPachtungen in seinemsüdfran-zösischen Reich, dass jeder Hof Feuer-wachen haben soll.

Nachdem zwischen 1105 und 1114Venedig wiederholt eingeäschert wurde,ordnet der Doge Domenico Mihiel 1120die Schaffung einer Feuerlöschtruppeund die Installierung von Straßenbe-leuchtung an. 1221 bestimmt HerzogLeopold VI per Dekret, dass jeder mitGeldbußen zu belegen sei, in dessenHaus ein Brand ausbricht, an die Schaf-fung einer Löschvorsorge wird nichtgedacht.

1276 wird im Stadtbuch der freienReichsstadt Augsburg den Wein- undWasserträgern Steuerfreiheit zugesi-

Fahrbahre Anstelleiter. Nach: R. Valturio, De re militari (Verona 1472)

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chertundgleichzeitigbefohlen,dassdie-se imBrandfalle Löschwasser zur Brand-stelle zu verbringen haben, ohne dafürLohn beanspruchen zu können. Demschließt sich 1331 der Rat der FreienReichsstadt Esslingen an.

Feuerverordnungder Stadt ZwickauInderZwickauer Stadtverordnunggibt

der 17. Abschnitt 1348 die „Feuerverord-nung“ bekannt. Sie bestimmt die Bereit-stellung der Mannschaften bei ihremViertelhauptmann, die Wasserbeschaf-fung mit Zubern, Gölten und Schöpfernund erstmalig den Gebrauch der Feuer-haken zumNiederreißen vonGebäuden,um das Weiterlaufen des Feuers zu ver-hindern.

1380 wird aus Erfurt berichtet, dassdort ein sogenannter „Feuerbaum“ be-standen habe: ein Eimerwerk, mittelsdessen das Wasser in eine an einemHolzmast befestigte kupferne Rinne unddurch diese in das Feuer geleitet werdensollte.

1426 besitzt die Freie Reichsstadt Ulmein Wasserleitungsnetz mit laufendenBrunnen. Gespeist durch ein Pumpwerkmit Wasserturm, dessen zwei Wasserrä-der durch Wasser aus dem Stadtgrabenangetrieben werden. Städtischer Brun-nenmeister ist zu jener Zeit Hans Felberaus Nördlingen.

1434 besteht in Essen eine städtischeWasserleitung, die sogenannte Kaupen-leitung,dieausdemSüden inErlenstäm-men nach fünf Zapfstellen in die Stadtführt.Marianus Jacobus Taccola aus Siena

bildet 1438 als erster in seiner techni-

schen Handschrift eine Saugpumpe ab:eineKolbenpumpemit einemhölzernenZylinder durch durchbrochenen Schei-benkolben mit Ventilklappen.

Am„schwarzenDienstag“, den 29.Mai1453 fällt Konstantinopel (Byzanz), dieHauptstadt des oströmischen Reiches indieHändederTürken.FliehendeGelehr-te retten Teile der antiken Schriftsätzenach Italien, in denen die Pumpen vonKtesibios und Heron beschrieben sindund in Deutschland bekannt gemachtwerden.1454 wird in Wien die erste Feuerver-

ordnung erlassen, welche Order für dieBrandbekämpfung enthält. Zimmerleu-te sollen mit ihren Werkzeugen und dieBadermit ihrenBottichen zurBrandstel-le eilen. Alle anderen Handwerker sindzur Hilfeleistung verpflichtet.

Erste Aufzeichnungenüber LöschgeräteRobertoValturio verfasst 1460 eine Bil-

derhandschrift über das Kriegswesen, inder manche Leiterkonstruktionen vonConrad Kyeser teils übernommen, teilsweiterentwickelt sind.Besonders erwäh-nenswert ein Turmwagen mit Scheren-mechanismus und eine freistehend be-steigbare Wagenleiter. 1472 wird dasBuch als erstes technisches Werk zu Ve-ronamit vielen ganzseitigenHolzschnit-ten gedruckt, wodurch die Leiterkon-struktionen sehr hohe Verbreitung fin-den.Ein unbekannter Meister des „Mittel-

alterlichen Hausbuches“ bildet 1480eine Strickleiter ab, deren Sprossen sichzusammenstecken lassen, sodass ihrHaken durch diese Sprossenstange aufder Mauerkrone eingehängt werdenkann. Zug an der untersten Sprossebringt die Leiter in Gebrauchsstellung,durch Seilzug löst sich der Hakenwiedervon der Mauer.

Mit einer innovativen Lösungwird 1493zu Lübeck das Schöpfrad der Brauerwas-serkunst von 1294 durch eine wasserrad-getriebene,ausBronzegegosseneKolben-pumpe ersetzt. Hersteller des„Wercks“ istder Gelbgießer ArntMusman.

Mit diesem Adnotum schließen wirdas Hochmittelalter, um uns schließlichden Entwicklungen der nachfolgenden200 Jahre zu widmen.

Mittelalterliche Steckstrickleiter von1480 (links im Bild)

Ausgrabungsstätte Carnuntum: Sitz der Militärfeuerwehr 150 n. Chr.

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Was hat Sie ursprünglich zum Eintrittin die Freiwillige Feuerwehr bewegt?MeinVater hat mich schon als Kind zurFeuerwehr mitgenommen, daher war esfür mich eine Selbstverständlichkeitbeizutreten.

Was hat Ihr Mentor bei der Feuerwehrzu Ihnen gesagt, das Sie nie vergessenwerden?DieWorte unseres LBD KR Buchta:Miteinander – nicht gegeneinander

Welche Eigenschaften schätzen Sie beieiner Führungskraft besonders?Fähigkeit Menschen zu motivieren,Entscheidungsfreudigkeit,Konfliktfähigkeit, Ziele vorgebenund eigenständiges Arbeiten fördern.

Welche Fehler entschuldigen Sieam ehesten?Fehler zu denenman steht und nichtnach Ausreden oder einem Sündenbocksucht.

Was schätzen Sie bei Ihren Freundenam meisten?Ehrlichkeit, Handschlagqualität.

Ihr größter Fehler?Ungeduld, und dass ich oft nicht richtigzuhören kann.

Ihre Lieblingsbeschäftigung?Neben der Feuerwehr einige gemütlicheStundenmit meiner Familie undFreunden verbringen.

Ihr einprägsamster Einsatzbei der Feuerwehr?Jeder Einsatz prägt auf seine Art undWeise – besonders jene, bei denenMenschen zu Schaden kommen.

Was war ein erinnerungswürdigesKameradschaftserlebnis in ihrem Leben?Da gab es sehr viele Erlebnisse, die ichnicht missen möchte.

Brandaus: Feuerwehr-FragebogenBrandaus: Feuerwehr-Fragebogen

Karl GrafBezirksfeuerwehr-kommandant Mistelbach

Impressum

Welche humanitären Leistungenbewundern Sie?Die Arbeit mit Behinderten undschwerkrankenMenschen.

Ihr Motto?Gemeinsam sind wir stark.

Ihre Lieblingsfernsehserie?Nachrichten, Diskussionsrunden.

Ein Song, der wichtig in Ihrem Lebenwar?„Massachusetts von“ den Bee Gees und„Großvoda" von STS, denn der Songhandelt vomVerzeihen nach einemFehler, dass das ganze Leben aus„nehmen und vümehr gebn“ bestehtund das „Göd gar net so wichtig seinkann“.

Was bestellen Sie bei Feuerwehrfesten?Die Hauptspeise nach Gusto, aber mitSicherheit Kaffee mit Mehlspeise.

Welche Speise können Sie selbst kochen?…es wird schon seinen Grund haben,warum ich immer aus der Küche ver-bannt werde.

Ihr Lieblingsgetränk?TagsüberWasser und Kaffee, abendsgerne ein Glas gutenWeinviertlel DAC

Ein Platz in NÖ, an dem Sie gerne sind?In meinemHeimatort Ottenthal.

NEU!Bitte senden Sie Leserbriefe,

Beiträge und Fotos ausschließlich an

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Medieninhaber, Herausgeber:NÖ LandesfeuerwehrverbandLangenlebarner Straße 108, A-3430 TullnTel. 0 22 72 / 90 05 - 131 70, Fax Dw 131 35

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des NÖ LFV:LSB Mag. Thomas Neuhauser

Redaktion:LSB Mag. Thomas Neuhauser

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Titelbild:

Christoph Gruber, BezirksfeuerwehrkommandoTulln

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Porträt:Harald KnablNÖN-Chefredakteur 20

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