5/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

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P.b.b. Verlagspostamt 1140 Wien · 08Z037934M · www.noelfv.at Wissen: Karbon, Magnesium und Titan, 36 Florianifeier Florianifeier Wirtschaft zeigt sich großzügig Wirtschaft zeigt sich großzügig Die Zeitschrift der Niederösterreichischen Feuerwehren 5 · 2012 Brandaus Brandaus Die Zeitschrift der Niederösterreichischen Feuerwehren 5 · 2012 Porträt: Bewerbsleiter FLA Gold LFR Karl Graf, 22

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Florianiempfang, 45 Jahre Feuerwehrstreife Arbeitszeitbeschränkung, 90.000, Lehrgangsteilnehmer in der NÖ Landesfeuerwehrschule, Vorbereitung auf BFLB Modulanmeldung in FDISK, FLA Gold Dächer waschen, 40 Jahre Feuerwehrjugend Portrait: LFR Karl Graf, Hochwasserschutz in NÖ — Teil 3, HLF 1: Dritte Bauvariante Hubrettungsfahrzeuge, Anforderungen an hydraulischen Rettungssatz bei neuem Fahrzeugbau, Landeskatastrophenschutzübung Feuerwehr-„Entwicklungshilfe“, Serie Museen: Gumpoldskirchen

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Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren 5 · 2012BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren 5 · 2012

Porträt:Bewerbsleiter FLA GoldLFR Karl Graf, 22

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Landauf landab feierten die Feuerwehren ihren Patron, den Heiligen Florian. Auch derNÖ Landesfeuerwehrverbandhielt seine traditionelle Floriani-feier ab. Diesmal im wunder-schönen Ambiente von SchlossHof im Weinviertel.

Florianifeiern haben Tradition,der Tag des Heiligen Florian istfür die Feuerwehren der höchsteFesttag.Und an solchen Fest-tagen ist es üblich, Zeichen zusetzen. Ein solches Zeichen ist die Partnerschaft der NÖ Feuer-wehren mit der Hypo NÖ Gruppemit Generaldirektor Dr. Peter Harold an der Spitze, die anläss-lich des Floriani-Empfanges feierlich besiegelt wurde. Ich danke der Hypo NÖ Gruppe fürihr außergewöhnliches Engage-ment für die Feuerwehren unse-res Landes und freue mich überdie neue Partnerschaft, die jetztauch fest geschrieben ist.

Ich danke aber auch allen ande-ren Spendern, die sich anlässlichdes Gedenktages für unserenSchutzpatron mit namhaften Zuwendungen eingestellt haben.Allen voran Raiffeisen mit demneuen Obmann der RaiffeisenHolding Niederösterreich Wien,Mag. Erwin Hameseder, und unser Energieversorger EVN mitVorstandssprecher Dr. Peter Layr.Sie und viele andere Partner undFreunde bekunden damit die ho-he Wertschätzung, die sie der Ar-beit jedes einzelnen Feuerwehr-mitgliedes in Niederösterreichentgegenbringen.

Nun sind die Festlichkeiten vorbei und es gilt, die nächstenVorhaben vorzubereiten. Inzwi-schen wurde auch der Bewerb für das Feuerwehrleistungsabzei-chen in Gold abgehalten. Mit

traditionell guter Beteiligung übrigens und besten Erfolgen der Teilnehmer.

Der Landesfeuerwehrleistungs-bewerb liegt vor uns.Die Ternit-zer Feuerwehr befindet sich im Vorbereitungsfieber, um den Tausenden Feuerwehrmitglie-dern aus dem ganzen Land besteBedingungen zu schaffen und darüber hinaus auch für die eigene Region zu werben. Allehelfen zusammen: Stadtverwal-tung, Feuerwehr, Vereine, Privat-personen.

Auch die Freiwillige FeuerwehrHürm, die Marktgemeinde Hürmund die gesamte Bevölkerung haben alle Hände voll zu tun.Hürm wird zu Ferienbeginn beim40. Landestreffen der NÖ Feuer-wehrjugend immerhin Öster-reichs größte Zeltstadt beherber-gen. Rund 4.500 Mitglieder derFeuerwehrjugend werden vier Tage lang beim sportlichen Wett-bewerb versuchen, ihr Bestes zu geben und gleichzeitig bei Spielund Spaß Gemeinschaft erlebenund Kameradschaft lernen.

Ich wünsche allen Bewerbsteil-nehmern zufrieden stellendeResultate, vor allem aber, dassdie beiden Großveranstaltungenohne Zwischenfälle über die Büh-ne gehen und danach alle gesundund voll neuer Energie wieder ihren Heimatfeuerwehren zurVerfügung stehen werden!

Herzlich Euer

Josef BuchtaLandesbranddirektorPräsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

Partner und Freunde

Spenden bedeuten hohe Wertschätzungder Arbeit jedes einzelnen Feuerwehr-mitgliedes

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Brandaus: Inhalt

Wenn man Kindergartenkinder fragt,was sie einmal machen möchten,dann kommt sehr oft diese Antwort:

„Wenn ich groß bin,dann möchte ich un-bedingt Feuerwehr-mann werden!“Ist es nicht so, dassfast jedes Kind vonden großen roten Au-tos und den tollenFeuerwehrmännernund -frauen fasziniert

ist? Warum also warten bis man großist, schließlich kann man bereits abdem 10. Lebensjahr der NÖ Feuerwehr-jugend beitreten und sich seinen Traumerfüllen. Bereits seit 40 Jahren bildendie Feuerwehrjugendführer ihreSchützlinge für den harten Feuerwehr-alltag bestens aus. Ein Jubiläum also,das heuer gefeiert wird. Was sich in denletzten vier Jahrzehnten alles getan hat,ist auf den Seiten 18 bis 21 nachzulesen.

Der hydraulische Rettungssatz hat bereits vielen Menschen das Leben gerettet. Jedes noch so harte Materialhat gegen dieses kraftvolle Einsatzgerätso gut wie keine Chance. Brandaussprach mit Ausbilder OBI Willi Bognerüber neue Materialien im Fahrzeugbauund die technischen Grenzen eines hydraulischen Rettungssatzes. Dochmehr dazu auf den Seiten 36 bis 37.

Hubrettungsfahrzeuge sind aus demFeuerwehralltag nicht mehr wegzu-denken. Egal ob bei Bränden, Menschen-rettungen oder technischen Einsätzen.Überall können diese Fahrzeuge einge-setzt werden. Was es jedoch unbedingtzu beachten gilt, ist auf den Seiten 32bis 34 niedergeschrieben.

Über all das und noch viel mehr berich-ten wir auf den kommenden Seiten.

Viel Spaß beim Lesen!

40 Jahre NÖ Feuerwehr-jugend

Euer Alexander Nittner

Florianiempfang 5

45 Jahre Feuerwehrstreife 7

Keine Arbeitszeitbeschränkung 8

90.000 Lehrgangsteilnehmer an der LFWS 9

Vorbereitung auf BFLB 10

Modulanmeldung in FDISK 11

FLA Gold 12

Dächer waschen 14

Die Reise geht weiter 16

40 Jahre Feuerwehrjugend 18

Portrait LFR Karl Graf 22

Brandaus: NewsKurzmeldungen 38

Landeskatastrophenschutzübung 42

Übung: Feuer in Volksschule 45

Ausflugsrestaurant abgebrannt 46

Foto-Galerie 48

Brandaus: DialogFeuerwehr-„Entwicklungshilfe“ 50

Brandaus: AlbumVermischtes 56

Serie Museen: Gumpoldskirchen 58

Brandaus: RubrikenCartoon „Flo & Co“ 55Vorwort 3

Jugend 54

Brandaus: WissenHochwasserschutz in NÖ — Teil 3 24

HLF 1: Dritte Bauvariante 28

Hubrettungsfahrzeuge 32

Karbon, Magnesium, Titan 36

Brandaus: Topstories

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Brandaus: TopstoriesBrandaus: TopstoriesFestakt: Schutzpatron vor traumhafter Kulisse mit 400 Freunden gefeiert

Es war ein tolles Fest, derdiesjährige Florianiemp-fang in Schloss Hof. DerZeremonie unter freiemHimmel im Arkadenhofwohnten 400Festgäste bei.Allen voran Landeshaupt-mann-Stellvertreter Mag.Wolfgang Sobotka und derfür das Feuerwehrwesen

zuständige Landesrat Dr. Stephan Pernkopf.

Text: Franz Resperger

Fotos: Alexander Nittner

Beide Politiker betonten inihren Festansprachen, dassdie 1641 Freiwilligen Feuer-wehren eine unersetzliche

Säule im nö. Sicherheits-system bilden. Ohne dembeherzten Engagement der95.000 ehrenamtlichen Helferwäre das Land um vieles ärmer. Nicht nur um einehöchst professionelle Hilfs-organisation, die zu jeder Tages- und Nachtzeit in Notgeratenen Menschen hilft,

Raiffeisen-Obmann Mag. Erwin Hameseder überbrachte einen 50.000 Euro-Scheck

Florianiempfang in Schloss Hof:Manager gaben sich großzügig

sondern auch um den gesell-schaftlichen Input der freiwilligen Mitarbeiter. Die Feuerwehren seien derKitt unserer Gesellschaft.

Partnerschaft besiegeltHöhepunkt des Floriani-

empfanges, der mit einemfeierlichen Gottesdienst vonLandesfeuerwehrkurat PaterStephan eingeläutet wurde,war zweifelsohne die Unter-zeichnung einer Partner-schaftsurkunde zwischen derHypo NOE Gruppe und demNÖ Landesfeuerwehrverband.Hypo-Generaldirektor Dr.

Peter Harold betonte, dasssein Unternehmen die Frei-willigen Feuerwehren in Zu-kunft noch mehr unterstüt-zen werde: „Wir wollen miteiner gelebten Partnerschaftdie so wichtige Freiwilligen-arbeit nicht nur unserenKunden und Mitarbeitern,sondern auch einer breitenÖffentlichkeit näher bringen.Tradition sowie gemeinsamverkörperte Werte wie Sicher-heit, Vertrauen und sozialeVerantwortung verbindenunsere Organisationen –die Bank und die FreiwilligenFeuerwehren."

ASFINAG-Vorstandsdirektor Dr. Klaus Schierhackl erhielt dieFloriani-Plakette

Franz Popp, NÖ Landespolizeikommandant, erhielt ebenfallseine hohe Auszeichnung

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Brandaus: Topstories6

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Landesfeuerwehrkom-mandant Josef Buchta dank-te für das außergewöhnlicheEngagement der Hypo Bank,aber auch jenen Spendern,die sich ebenfalls mit groß-zügigen finanziellen Zuwen-dungen einstellten. WieEVN-Vorstandssprecher Dr. Peter Layr (das Ener-gieunternehmen finanzierteinen Stromgenerator) oderder neue Obmann der Raiff-eisen-Holding Niederöster-reich-Wien, Mag Erwin Hameseder. Der Spitzen-manager überreichte an Landesbranddirektor JosefBuchta einen Scheck in derHöhe von 50.000 Euro.

AuszeichnungenFür ihr besonderes Wirken

um das Feuerwehrwesenwurden nicht nur die Spen-der mit hohen Auszeichnun-

gen geehrt. Auch der Vor-standsdirektor der ASFINAG,Dr. Klaus Schierhackl sowieNÖ Landespolizeikomman-dant Franz Popp wurden fürihre oft schon unter Beweisgestellte Hilfestellung für dieFeuerwehren von Landes-branddirektor Josef Buchtamit hohen Auszeichnungenbedacht.Mag. Erwin Hameseder

bedankte sich im Namen der Ausgezeichneten für die Ehrungen und brach abermals eine Lanze für die Freiwilligkeit: „Raiffeisenunterstützt das Feuerwehr-wesen nicht nur finanziell.Fast 50 Prozent unserer Mitarbeiter sind bei der freiwilligen Feuerwehr. Die dürfen zu Einsätzen ausfahren und sind bei Katastrophen eine wichtigeHilfe für ihre Kameraden.“

Die EVN, im Bild Vorstandssprecher Dr. Peter Layr, finanzierteinen 500 kVA Stromgenerator

Die Übergabe eines überdimensionalen Digitalpagers sym-bolisiert den technischen Fortschritt

Mag. Erwin Hameseder bedankte sich im Namen der Ausge-zeichneten für die Ehrungen

Dr. Peter Layr wurde für besonderes Wirken um das Feuer-wehrwesen ausgezeichnet

Unterfertigung der Partnerschaftsurkunde zwischen der Hypo NOE Gruppe und dem NÖ Landesfeuerwehrverband

Mehr als 400 Festgäste wohnten der feierlichen Floriani-zeremonie bei

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7Brandaus: Topstories

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Ein „halbrundes“ Jubiläum,der 45. Jahrestag derGründung der Feuerwehr-streife nämlich, war es, dereine illustre Gästeschar zueinem Festakt im Festsaalder NÖ Landes-Feuerwehr-schule versammelte.

Text: Angelika Zedka

Fotos: Alexander Nittner

Der Kommandant des Son-derdienstes FeuerwehrstreifeOBI Wilhelm Katzengruberbegrüßte in Vertretung vonLandeshauptmann Dr. ErwinPröll den Präsidenten desNÖ Gemeindevertreterver-bandes LAbg. Mag. AlfredRiedl, den Präsidenten desÖsterreichischen Bundesfeu-erwehrverbandes und Lan-desbranddirektor von Nie-derösterreich KR Josef Buch-ta, den Leiter der AbteilungFeuerwehr und ZivilschutzHR Dr. Bernhard Schlichtin-ger, den Leiter der NÖ Lan-des-Feuerwehrschule Ing.Franz Schuster sowie eineVielzahl von Aktiven und Re-servisten.Katzengruber stellte den

Sonderdienst Feuerwehr-streife vor und brachte ei-nen historischen Abriss.1967 erfolgte vom damaligenLandesfeuerwehrkomman-danten DI Ferdinand Hegerder offizielle Startschuss füreine eigene „Feuerwehrstrei-fe“, nachdem sich der Ein-satz einer eigenen motori-sierten Gruppe beim Lan-desfeuerwehrleistungsbe-werb in Gloggnitz ein Jahrzuvor bestens bewährt hatte.Als fahrbarer Untersatz dien-ten damals zwei Puch Haf-linger, später drei VW Kübel-wagen und ein Ford Transit.Die Lenker wurden mit ge-brauchten Ledergarniturenaus den Beständen der Gen-darmerie ausgestattet. 2008wurden die Mitglieder desSonderdienstes analog dermodernen Feuerwehruni-form neu eingekleidet.Um in die Feuerwehrstrei-

fe aufgenommen zu werden,

muss ein Feuerwehrmitglied21 Jahre alt sein und bereitsdrei Jahre aktiven Dienst ineiner Feuerwehr geleistet ha-ben. Absolvierte Ausbildungzum Truppmann, Funk-Lehrgang und Verkehrsreg-ler-Lehrgang sind Grundvo-raussetzung, um dann beiGroßveranstaltungen Ord-nungs- und Verkehrsdienstzu leisten und nötigenfallsdie erforderliche Disziplineinzumahnen.LBD Josef Buchta lobte in

seiner Festansprache dieProfessionalität der insge-samt 49 aktiven Streife-Mit-glieder. „Ihr beweist es beivielen Veranstaltungen, dassihr imstande seid, Disziplinzu schaffen“, meinte er undbetonte, wie notwendig es

ist, dass „wir der Bevölke-rung auch zeigen, dass wiruns zu benehmen wissen“.Kommandant Katzengruberbezeichnete Buchta als einen„Mann mit Augenmaß beider Budgeterstellung“, dernie übers Ziel schießt. Dafürversprach Buchta, dass derNÖ Landesfeuerwehrver-band danach trachten wer-de, dass der Streife Anlassbezogen immer ein Pool anFahrzeugen zur Verfügungstehen werde.„Ich gestehe, dass ich bis

heute Früh nicht gewusst ha-be, dass es eine Feuerwehr-streife gibt“, outete sichLAbg. Alfred Riedl, Präsidentder NÖ Gemeindevertreter-verbandes und als solchernatürlich eng mit den Pro-

blemen und Wünschen derFeuerwehren vertraut. DieseTatsache beweise wohl ambesten, welch „großartigeQualifikation die Mitgliederder Feuerwehrstreife mit-bringen und mit welch be-sonderem sozialen G’spürSie ans Werk gehen“. Erüberbrachte die Grüße desLandeshauptmannes undmeinte: „Ich nehme solcheTermine immer gerne undmit Stolz wahr, gratuliereherzlich zum Jubiläum undwünsche weiterhin guten Er-folg!“Der Verleihung von Aus-

zeichnungen folgte als Hö-hepunkt die NÖ Landeshym-ne, ehe man beim Buffet zuzwanglosem Gespräch Zeitfand.

Sonderdienste: Ein würdiges Fest zum Jubiläum der „Ordnungshüter“

45 Jahre Feuerwehrstreife

Freude bei OBI Katzengruber und LBD Buchta über zwei „Neue“: Mario Scharinger (l.) undGünter Bacher (r.)

Das Kommando des Sonderdienstes Feuerwehrstreife mit LBD Josef Buchta. Vlnr.: V JosefTrimmel, HBI Gerhard Fink, LBD Josef Buchta, OBI Wilhelm Katzengruber, BI Josef Ofenböck

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Brandaus: Topstories8

Die Aufregung war groß,als vor einigen Wochen in manchen Zeitungen zu lesen war: „EU will Arbeitszeit der freiwilligenFeuerwehren auf 48 Stun-den beschränken“. MancheJournalisten sahen bereitsdas Ende des Ehrenamtesgekommen. Mit etwas Verspätung reagierte jetztdie EU Kommission undstellt klar: Es habe nie ei-nen derartigen Vorschlaggegeben. Alles bleibt sowie es ist.

Text: Franz Resperger

Foto: www.bilderbox.at, Fischer, Nittner

Nachfolgend das wortge-treue, offizielle Statementder EU Kommission:

„Es gibt derzeit keinen Vorschlag der EuropäischenKommission, die bestehen-den Regeln (EU-Arbeitszeit-richtlinie) zu ändern. Insbe-sondere hat die Kommissionnicht vorgeschlagen, eineHöchstgrenze von 48-Arbeits-stunden für die freiwilligeFeuerwehr festzulegen.

Die Frage der Änderungder Richtlinie im Bezug aufdie Freiwillige Feuerwehrwurde nicht von der Kom-

mission, sondern von Frei-willigen Feuerwehrverbän-den während einer Konsulta-tion zur Überprüfung der all-gemeinen Regeln in der Ar-beitszeitrichtlinie aufgewor-fen. Die Kommission hat inihrer Antwort bereits betont,dass es notwenig ist, dabeidrei allgemeine Prinzipienins Gleichgewicht zu brin-gen.

Drei PrinzipienErstens: Die Arbeit der

Feuerwehr kann körperlichsehr anstrengend, gefährlichund stressig sein. Aus diesemGrund sollte ein entspre-chender Gesundheits- undSicherheitsschutz gewähr-leistet sein.Zweitens: Die Feuerwehr

und Rettungsdienste stellenwichtige öffentliche Dienst-leistungen dar. Um die Bür-ger zu schützen, müssen sierund um die Uhr einsetzbarsein.Drittens: Die Rechtslage

zur Freiwilligen Feuerwehrunterscheidet sich je nachMitgliedstaat. Daher müssendie EU-Arbeitszeitregeln dietatsächliche Situation in deneinzelnen Mitgliedstaatenund dort gegebenen Einsatz-bedingungen berücksichtigen.Derzeit verhandeln die So-

zialpartner (Arbeitgeber-und Gewerkschaftsverbän-de) auf EU-Ebene über eineÜberprüfung der EU-Ar-beitszeitrichtlinie.

Die Kommission hat be-reits betont, dass sie aus Res-pekt vor der Verhandlungs-autonomie der Sozialpartner(nach Artikel 155 des Vertragsüber die Arbeitsweise derEuropäischen Union) keineVorschläge zur Änderung derbestehenden Richtlinien ma-chen wird, bis die Gesprächemit den Sozialpartnern indem vertraglich festgelegtenZeitraum abgeschlossensind. Die Verhandlungenwerden voraussichtlich bisSeptember 2012 dauern.

HintergrundDie Arbeitszeit-Richtlinie

legt gemeinsame, EU-weiteMindeststandards fest, dieArbeitnehmer vor Gesund-heits- und Sicherheitsrisikendurch Überanstrengung undErmüdung schützt. Insbe-sondere müssen die Mit-gliedstaaten die vorgeschrie-benen Mindestruhezeitender Arbeitnehmer gewähr-leisten. Das bedeutet, siedürfen nicht mehr als 48

48-Stunden-Woche? EU Kommission reagiert mit schriftlicher Klarstellung

Keine Arbeitszeitbeschränkungfür die freiwilligen Feuerwehren

Die Arbeitszeitrichtlinie der EU brachte im Vorfeld einige Verwirrung bei den freiwillig Tätigen, letztendlich war die Aufregung umsonst

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9Brandaus: Topstories

Stunden pro Woche (imDurchschnitt über mehrereMonate), einschließlich ihrerÜberstunden, arbeiten.Im Jahr 2010 startete die

Kommission eine generelleÜberprüfung der Arbeitszeit-richtlinie, mit dem Ziel, si-cherzustellen, dass EU-Vor-schriften flexibel genug sind,um den Bedürfnissen vonArbeitgebern und Arbeitneh-mern in der EU gerecht zuwerden. Gleichzeitig soll sie einen angemessenenSchutz für die Gesundheitder Arbeitnehmer und ihrerSicherheit gewährleisten. ImRahmen dieser Überprüfung

hat die Kommission umfas-sende Konsultationen mitden Beteiligten in der ge-samten EU im Jahr 2010durchgeführt. Bei diesenKonsultationen warfen eini-ge Stellen die Frage auf, obdie Vorschriften zur Arbeits-zeit auch für die FreiwilligenFeuerwehrleute gelten. DieseFrage wurde nicht von Seitender Kommission gestellt.

Falsche BerichteDie Arbeitszeit-Richtlinie

nennt gegenwärtig nichtausdrücklich die FreiwilligeFeuerwehr. Die ehrenamtli-chen Feuerwehrleute gelten

unter nationalem Recht ineinigen Mitgliedsstaaten alsArbeitnehmer, in anderen jedoch nicht.Der Ansatz der Kommission

wird sowohl im neustenKonsultationspapier zurÜberarbeitung der Richtliniedargelegt und von Sozial-kommissar Laszlo Andor imDezember 2011, in dem ersich an die Vertreter der Feu-erwehrverbände wendet.Über dieses Schreiben

wurde in einigen Medienfalsch berichtet. Gemäß Arti-kel 155 AEUV, können Sozial-partner auf europäischerEbene gemeinsam beschlie-

ßen, Verhandlungen über dieÜberprüfung der EU-Arbeits-gesetzgebung einzuleiten.Die wichtigsten branchen-übergreifenden Sozialpart-ner in der EU gaben am 15.November 2011 an, dass siezu Verhandlungen zur Über-prüfung der Arbeitszeitricht-linie bereit sind.Nachdem die Sozialpartner

eine Übereinkunft zur Über-prüfung erreicht haben, kön-nen sie nach Artikel 155 AEUVdie Kommission dazu auffor-dern, die Richtlinie beim Ratder EU (in dem alle Regie-rungen der Mitgliedstaatenvertreten sind) vorzulegen.“

Vor sechs Jahren wurdedie modernste Landesfeu-erwehrschule Europas inTulln eröffnet, vor wenigenTagen feierte die Ausbil-dungsstätte ein stolzesJubiläum: den 90.000Lehrgangsteilnehmer.

Text: Franz Resperger

Foto: Mirau

Darüber konnte sich vor allem Löschmeister SonjaPokorny aus Groß-Enzers-dorf freuen. Als erste Gratu-lanten stellten sich bei derengagierten Feuerwehrfrauneben Landesrat Dr. StephanPernkopf auch Landesfeuer-wehrkommandant JosefBuchta und Schulleiter Ing.Franz Schuster ein. Als Erin-

nerungsgeschenke erhieltSonja Pokorny nicht nur eine Keramik mit den Insig-nien und dem Wappen derLandesfeuerwehrschule,sondern auch eine Urkundeüberreicht.Das Ausbildungszentrum

der 1641 freiwilligen Feuer-wehren Niederösterreichsbietet für alle Einsatzszena-

rien realistische Übungsbe-dingungen. Die Palette reichtvon der Bekämpfung deskleinen Zimmerbrandes im supermodernen, gasbe-feuerten Brandhaus bis zurBergung einer abgestürzten 300 Kilo schweren Kunst-stoffkuh.Damit nicht genug,

können auch Unfälle mitKlein- oder Schwerfahrzeu-gen, mit Zügen oder auchGefahrguttransporten nach-gestellt und beübt werden.Nichts für schwache Nervenist der Übungsturm, wo unter anderem auch Abseil-übungen aus 30 Meter Höhetrainiert werden können.Dass die Landesfeuerwehr-schule Ausbildung in höchs-ter Qualität liefert, beweistdie Zuerkennung der ISO-Zertifizierung. Pernkopf, Buchta und

Schuster sind zu Recht stolzauf das Ausbildungsteam:„Das Team leistet tolle Ar-beit. Wer Module in diesemAusbildungszentrum be-sucht, der ist für den Ernst-fall bestens gerüstet.“ ImVorjahr besuchten übrigens16.014 Feuerwehrmitgliederinsgesamt 711 Module – einneuer Teilnehmerrekord.

Tulln: 90.000 Lehrgangsteilnehmer in der NÖ Landes-Feuerwehrschule

Gratulation an eineengagierte Feuerwehrfrau

Schulleiter Ing. Franz Schuster, Landesbranddirektor Josef Buchta, „Jubiläums-Lehrgangs-teilnehmerin“ Löschmeister Sonja Pokorny und Landesrat Dr. Stephan Pernkopf

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Brandaus: Topstories10

Teil 3

Brandaus 5 · 2012

Bald ist es soweit! DieBundesbewerbe in Linz nahen mit großen Schrit-ten und natürlich wirdBrandaus auch mit dabeisein. Doch zuvor blickenwir auf die BewerbsgruppeLehenrotte, die sich letz-tes Jahr beim NÖ Landes-feuerwehrleistungsbewerbhervorragend geschlagenhat und daher beim Bundes-bewerb teilnehmen wird.Das Training ist bereits invollem Gange, auch einige„Übungsbewerbe“ sollenbis zum großen Showdowngenützt werden.

Text: A. Nittner, C. Teis

Fotos: Christian Teis

Lehenrotte: Seit rund einerWoche trainiert die Bewerbs-gruppe ob des auszeichnetenWetters unter freiem Himmel.Die Bedingungen sind aberalles andere als einfach. Vomersten Training bei einerAussentemperatur von frischen vier Grad bis zum 1.Mai bei 30 Grad im Schattenhat sich so einiges getan. Bei dieser abnormalen Hitzeübt keiner in voller Montur,schließlich will man ja kei-nen Hitzekollaps erleiden.Kurze Hose und Helm müs-sen reichen.

Sonne und blauer Himmelwirken sich positiv aufZeiten ausMit den steigenden Tem-

peraturen purzeln die Trai-ningszeiten. Schon beimzweiten „Outdoor-Training"konnten Zeiten erreicht wer-den, die im Vorjahr zu denbesten zählten. Allerdingssteht nun eine Umstellungder Arbeitsweise bevor, von der sich die Gruppe vielverspricht.Die ersten wichtigen Wett-

kämpfe stehen in ca. vierWochen auf dem Programm.Von Ende Mai bis zum Lan-

desbewerb in Ternitz von 29. Juni bis 1. Juli hat sich dieGruppe einiges vorgenom-men. In Summe sollen 12 Bewerbe absolviert werden,wobei die Bezirksbewerbebei der Nachbarfeuerwehr

Türnitz eine Woche vor denLFLB einen letzten wichtigenTest darstellen. Auch die Zeitzwischen Landes- und Bun-desfeuerwehrleistungsbe-werb soll dementsprechendgenutzt werden, um Bewerbs-

erfahrung zu sammeln, damit am „Tag X“ möglichstalles glatt läuft. Brandausbleibt weiter dran und wirdüber die Trainingsfortschritteder Bewerbsgruppe Lehen-rotte berichten.

Serie: Das Jahr der 11. Bundesfeuerwehrleistungsbewerbe

Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Um bei den Bundesfeuerwehrleistungsbewerben mithalten zu können, verordnet sich die Bewerbsgruppe Lehenrotte beinharte Trainingseinheiten

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News aus der NÖ Landes-Feuerwehrschule

Modulanmeldung:Wie Konfliktevermieden werden können

Doch bei fast 96.000 interessierten undwissbegierigen NÖ Feuerwehrmitglie-dern sind die Auslastungsgrenzen derNÖ Landes-Feuerwehrschule schnell er-reicht. Ein gewarteter Dienstpostenplanund die Angabe von Bemerkungen imvorgesehen Feld bei der elektronischenAnmeldung erleichtern die Einteilung.In FDISK kann dann der Status der ange-meldeten Mitglieder mitverfolgt werden(Anmeldung durch Feuerwehr abge-schlossen = Kandidatenliste, endgültigeEinteilung zum Modul = Teilnehmerlis-te).

Verantwortliche sind um Optimierung bemühtWir ersuchen um Verständnis, dass die

sorgfältige Bearbeitung der Vielzahl derInteressenten Zeit in Anspruch nimmt.Die Schulleitung und auch der Ausbil-

dungsausschuss haben sich bereits zahl-reiche Gedanken gemacht, wie man dasKursangebot und die Anmeldemodalitä-ten optimieren kann. Da aber solche Lö-sungen nicht von heute auf morgen um-setzbar sind, bittet wir noch um Geduld. Bis dahin wünschen wir allen Modul-

teilnehmern eine spannende und lehr-reiche Zeit in der NÖ Landes-Feuerwehr-schule.

Am 2. Juli um 18 Uhrfällt der Startschussfür die Modulanmel-dungen des zweitenHalbjahres 2012. Ver-anstaltungskalenderund Anmeldehinweisewurden bereits imBrandaus-Heft 4/2012 veröffent-licht. Die NÖ Landes-Feuerwehr-schule möchte natürlich soweit wiemöglich allen Feuerwehrmitgliedern,die einen Bedarf melden, einen Kurs-platz bieten, doch aufgrund derenorm hohen Nachfrage kann es daund dort zu Engpässen kommen.

Text: Nittner/NÖ Landes-Feuerwehr-schule

Foto: Matthias Fischer

Wie üblich, muss auch für das zweiteHalbjahr 2012 die Anmeldung zu denModulen über FDISK erfolgen. Doch zu-vor gilt es natürlich möglichst zeitge-recht mit den Feuerwehrmitgliedernüber den Bedarf der eigenen Feuerwehrund deren Interessen und Möglichkeitenin der eigenen Feuerwehr zu sprechen.Schließlich ist eine fundierte Ausbil-dungsplanung das A und O.

Hat man also den Bedarf analysiertund für seine Mitglieder einen mögli-chen Werdegang geplant, sollte man sichden Veranstaltungskalender hernehmenund die benötigten Kurse herausstrei-chen. Durchaus vorteilhaft ist es natür-lich, wenn man sich bereits am 2. Juli ab18 Uhr vor den Rechner setzt, die Kursein FDISK auswählt und anmeldet.

Verzögerungen möglichVorweg aber muss darauf hingewiesen

werden, dass es am 2. Juli zu kurzen An-meldeverzögerungen in FDISK kommenkann. Warum ist schnell erklärt: Mankann FDISK durchaus mit einer Sanduhrvergleichen. Die Menge an Sand, die ineiner gewissen Zeit durch die Engstellefließt, ist natürlich begrenzt. Bei FDISKist es ähnlich. Der Server im Hintergrundkann nur eine bestimmte Anzahl an An-meldungen pro Stunde durchführen.Kommen zu viele Anmeldungen auf ein-mal herein, kann es zu Spitzen kommen,die eventuell zu einer kurzzeitigen Über-lastung führen können. Die NÖ Landes-Feuerwehrschule freut

sich klarerweise über jede Anmeldung,die über FDISK eingegeben wird. Soweitwie möglich wird natürlich auch ver-sucht, jedem Wunsch gerecht zu werden.

Eine klare, einfach strukturierte Ansicht verschafft einen genauen Überblick über den Anmeldestatus der angemeldetenKursteilnehmer

Für das zweite Halbjahr2012 werden die Moduleder NÖ Landes-Feuer-wehrschule am 2. Juli2012 um 18:00 Uhr akti-viert (da der 1. Juli 2012auf einen Sonntag fällt).Ab diesem Zeitpunktsind die Kurse für dieAnmeldungen freige-schalten. Feuerwehren, die FDISKnicht verwenden, neh-men mit dem zuständi-gen Abschnittsfeuer-wehrkommando Kontaktauf, um die Kursanmel-dungen durchzuführen.

Hinweise zur Kursanmeldung1. Pro Halbjahr kannein Mitglied nur einmalfür einen Kurs einer Kursart angemeldet wer-den. (Die maximal zweiErsatztermine zählennicht als Kursanmel-dung).

2. Grundsätzlich kannman Mitglieder nur zugrün gekennzeichnetenKursterminen anmel-den!

Mitglieder, die aufgrundihrer im FDISK-Dienst-postenplan hinterlegtenFunktion noch entspre-chende Ausbildungenbenötigen, können zuden notwendigen Kur-sen immer angemeldetwerden, egal ob der Termin rot oder grün gekennzeichnet ist. (Vo-raussetzung: Freie Plätzeauf der Teilnehmerliste)

3. Anmeldeschluss istdrei Wochen vor Kursbe-ginn!

4.4. Die Anmeldungüber FDISK ist die Be-kanntgabe eines Teil-nahmewunsches = Ein-buchung auf die Kandi-datenliste. Anschlie-ßend erfolgt die Eintei-lung durch die Modul-

verwaltung entweder aufdie Teilnehmerliste oderWarteliste.

Teilnehmerliste = fixeEinteilung

Warteliste = derzeit keinefixe Einteilung sondernin „Warteschleife“

5. Mitglieder, die zu-künftig für Funktionenvorgesehen sind, könnenbei der Anmeldungkenntlich gemacht wer-den (Feld: VorgeseheneFunktion).

6. Die Anmeldung sollder letzte Schritt in derAusbildungsplanungsein:1) Bedarfserhebung2) Überprüfung derKursvoraussetzungennach Dienstanweisung5.1.1 des NÖ LFV undder beim Mitglied einge-tragenen Kurse3) Terminabsprache mitden Mitgliedern laut Ver-anstaltungsprogramm

4) FDISK-Kursanmel-dung

7. Um Mitgliedern dieMöglichkeit zu geben,kurzfristig frei geworde-ne Kursplätze nutzen zukönnen, wurde im FDISKeine Restplatzbörse ein-gerichtet. (Menü Kurs-verwaltung-Restplätze).

8. Auskünfte zum Ein-teilungsstand könnenvon der NÖ Landes-Feu-erwehrschule nur demFeuerwehrkommandan-ten oder dem Mitglied,das mit der Anmeldungbeauftragt wird, erteiltwerden.

9. Bei Nichterscheinenoder wenn zu spät abge-meldet wird (7 Tage vorKursbeginn), werdenVerwaltungskosten inder Höhe von 36,34 Eurovorgeschrieben (gemäßVerordnung über die NÖ Landes-Feuerwehr-schule (VO 4400/10-1).

Anmeldehinweise zu Modulen der NÖ Landes-Feuerwehrschule

MODUL Industrieviertel Mostviertel Waldviertel WeinviertelMödling Melk Zwettl Korneuburg

RE10 – Rechtl. u. organisatorische Grundlagen Do. 06.09. Do. 30.08. Di. 13.09. Mi. 05.09.(18:00-21:00 Uhr) (18:00-21:00 Uhr) (18:00-21:00 Uhr) (18:00-21:00 Uhr)FwH Laxenburg FwH Pöchlarn FwH Zwettl FwH Ernstbrunn

RE20 – Rechtl. u. organ. Grundlagen Mi. 12.09. Di. 04.09. Do 20.09. Di 11.09.für den Einsatz (17:00-21:30 Uhr) (17:00-21:30 Uhr) (17:00-21:30 Uhr) (17:00-21:30 Uhr)

FwH Laxenburg FwH Pöchlarn FwH Zwettl FwH Ernstbrunn

AU11 – Ausbildungsgrundsätze Sa. 17.11. Sa 13.10. Sa 06.10. Sa 10.11.(07:45-10:20 Uhr) (07:45-10:20 Uhr) (07:45-10:20 Uhr) (07:45-10:20 Uhr)FwH Vösendorf FwH Pöchlarn FwH Zwettl FwH Ernstbrunn

AU12 – Gestaltung v. Einsatzübungen (10:30-14:00 Uhr) (10:30-14:00 Uhr) (10:30-14:00 Uhr) (10:30-14:00 Uhr)

FÜ90 – Verhalten vor der Einheit (14:10-17:00 Uhr) (14:10-17:00 Uhr) (14:10-17:00 Uhr) (14:10-17:00 Uhr)

Termine externe Module 2. Halbjahr 2012

ZUM HERAUSNEHMEN!

www.feuerwehrschule.at

Brandaus 4 · 2012

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11Brandaus: Topstories

Brandaus 5 · 2012

BA 05_12 Umbruch _BA Umb Titel Mai 29.05.12 15:29 Seite 11

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Brandaus: Topstories12

Brandaus 5 · 2012Brandaus 5 · 2012

Die NÖ Feuerwehrleis-tungsbewerbe erfreuensich mehr denn je großerBeliebtheit. Beim diesjäh-rigen FLA in Gold, welchesheuer zum zehnten Malseit der Einführung derneuen Bewerbsbestim-mungen abgehalten wurde,traten insgesamt 214 Feu-erwehrmitglieder an. 188Teilnehmer erreichten dasBewerbsziel und durften

sich das begehrte Abzei-chen von LBD Josef Buch-ta und LBDSTV ArminBlutsch anstecken lassen.

Text: Alexander Nittner

Fotos: Nittner, Fischer

„Das FLA in Gold ist eine tolle Ergänzung zur Ausbil-dung. Der Sinn dahinter ist,dass 100 Prozent des Erlern-ten in der Praxis umgesetzt

werden sollen“, ist sich Bewerbsleiter Landesfeuer-wehrrat Karl Graf sicher, dass das FLA in Gold für jedes Feuerwehrmitglied eine Empfehlung darstellt.„Schließlich geht es darum,dass man beispielsweise dasFührungsverfahren in derPraxis schnell und ohne vielÜberlegen abrufen kann. Im Detail bedeutet dies, dasswichtige Befehle klarer und

rascher ausgesprochen werden, was dazu führt, dass man sich auf das Ein-satzgeschehen und möglicheHerausforderungen besserkonzentrieren kann“, führtLFR Graf weiter aus.

Vorbereitungslehrgängein den Bezirken Da bereits mehrere Mona-

te vor dem Bewerb intensivin den Bezirken für das FLA

214 Bewerbsteilnehmer: Erfolgreiches Wochenende in der NÖ Landes-Feuerwehrschule

55. Bewerb um das FLA in Gold

Meldung von Bewerbsleiter Landesfeuerwehrrat Karl Graf an LBD Josef Buchta: „Bewerbsteilnehmer angetreten!“

Die 214 Teilnehmer wurdenauch praktisch gefordert

Auch der praktische Teil wird von den Bewertern strengüberwacht

Bewerbsdisziplinen4Ausbildung in der Feuer-wehr

4Berechnen – Ermitteln -Entscheiden

4Brandschutzplan 4Formulieren und Gebenvon Befehlen

4Fragen aus dem Feuer-wehrwesen

4Führungsverfahren 4Praktische Einsatztätig-keiten

4Verhalten vor einerGruppe

Information

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Page 13: 5/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

13Brandaus: Topstories

Brandaus 5 · 2012Brandaus 5 · 2012

in Gold geübt wird, brauchtman sich keine großen Er-folgs-Sorgen zu machen.Trotz allem sei angemerkt,dass die Vorbereitungslehr-gänge kein Garant dafürsind, dass man das Bewerbs-ziel erreicht. Die Anforde-rungen sind natürlich hoch,denn nicht umsonst wird dasFLA in Gold auch als „Feuer-wehrmatura“ bezeichnet.

Heuer durfte sich FMChristian Pichler von derfreiwilligen Feuerwehr Aigen/Kirchschlag über denobersten Stockerlplatz freu-en. Gleich dahinter platziertesich FM Michael Katzen-gruber von der Feuerwehr Euratsfeld. Den dritten Platzsicherte sich LM PatrickFrühwirth von der FF Arbes-bach. Die besten Fünf erhal-

ten übrigens beim NÖ Landesfeuerwehrleistungs-

bewerb eine Erinnerungs-plakette überreicht.

Bei der 55. „Feuerwehrmatura“ erreichte FM Christian Pichler von der FF Aigen/Kirchschlag den 1. Platz

Auch den Bewertern gebührt Dank für ihr Engagement

Bewerber Feuerwehr Punkte1. FM Christian Pichler FF Aigen/Kirchschlag 207/562. FM Michael Katzengruber FF Euratsfeld 207/543. LM Patrick Frühwirth FF Arbesbach 207/514. LM Erich Hecht FF Fahrafeld 206/325. V Christian Scharitzer FF Schloß Rosenau 205/56

Ergebnisliste

Herzlich gratuliert LBD Josef Buchta den stolzen Absolventen

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Page 14: 5/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Topstories14

Brandaus 5 · 2012

In der letzten Zeit be-trachte ich die Einsatzfo-tos in den verschiedenstenMedien mit großer Auf-merksamkeit bezüglichdes richtigen Einsatzesvon Strahlrohren.

Text: LBDSTV Armin Blutsch

Fotos: zVg, www.bilderbox.at

Bei sehr vielen Brandeinsät-zen wird der Wassermangelimmer wieder als große He-rausforderung angesprochen.Sieht man sich die Einsatzfo-tos genauer an, so kann manbei den meisten Bränden ei-ne Verschwendung desLöschwassers feststellen.

Feststellung — Dächer sind wasserdichtJe nach Dachform, Dach-

neigung, Witterungsbedin-gungen und planungsrechtli-chen Vorgaben kommen ver-schiedene Materialien undVerarbeitungsformen zumEinsatz. Alle Dachdeckungenhaben gemeinsam, dass dieDachhaut aus einzelnen, ge-

legten Bauteilen besteht.Zwischen diesen könnteWasser einsickern, und ge-deckte Dächer erfordern da-her eine – von der verwende-ten Konstruktion abhängige– Mindestneigung. Flachdä-cher werden nicht gedeckt,sondern erhalten eine Dach-abdichtung.Auch das Wasser aus den

Tanks von Feuerwehrfahr-zeugen hat die gleiche che-mische Formel (H2O) wieRegenwasser. Regenwasserwird von der Dachdeckungabgehalten, mehr brauchtman dazu nicht mehr sagen.Ich höre immer wieder,

„Wir kühlen das Dach“. Diebei uns üblicherweise ver-wendeten Dachdeckungenwie z.B. Ton, Beton oder Na-turstein haben eine sehrschlechte Wärmeleitfähig-keit. Bei Deckungen aus Me-tallen (Kupfer, Aluminiumusw.) ist die Wärmeleitfähig-keit bedeutend besser, aberdurch die Dämmungen wirddie Wärmeleitfähigkeit wie-derum gegen null gebracht.

Warum „waschen wir Dächer“?Dies kommt nach meiner

Erfahrung davon, dass bei Übungen von mehrereneingesetzten Einheiten immer große Objekte (landwirtschaftliche Bauten, Produktionshalle usw.) alsÜbungsobjekt ausgesuchtwerden. Da eine realistischeDarstellung eines Brandesbei einer Übung normaler-weise nicht erfolgen kann,wird ganz einfach auf dasDach gespritzt. Weil es im-mer schon so war und dieeingesetzten Strahlrohr-trupps beschäftigt sind. Die einen spritzen, die anderen legen die Zubrin-gerleitung.Meistens wird gleich ein

weiterer Fehler begangen,nämlich die Deckungsbrei-ten werden nicht ausgenutzt.Der Mensch ist ein Herden-tier, wir rotten uns zusam-men, dies ist eine natürlicheSache. Im Feuerwehreinsatzist diese Eigenschaft abernicht zielführend.

Die Einsatzleiter undÜbungsbeobachter müssenhier unbedingt eingreifenund die in den Modulen ge-lehrten Grundsätze einfor-dern. Ich gebe zu, sicherlichkeine angenehme Aufgabe.

„Wasser halt“ — Eine taktische MaßnahmeViele Strahlrohrführer

spritzen unaufhaltsam in die vorgegebene Richtung.Ein „Wasser halt“ kennen die Wenigsten. Dies kommtsicherlich vom FLA Bronze/Silber. Hier gibt es nur ein„Wasser marsch“, wenn diebeiden C-Abgänge beim Ver-teiler geöffnet sind wird dieZeit gestoppt. Dann heißt eszum Abmarsch fertig. Kein„Wasser halt“ weit und breit.Hier müssen wir den

Strahlrohrführern beibrin-gen, dass nur dann Lösch-mittel aufzubringen sind,wenn diese auch wirksam im Ziel sein können.

Warum werden brennende Pkw mitSchaum gelöscht?Weil dies die meisten

jungen Feuerwehrmitgliederin ihrer „Grundausbildung“so lernen. Hier wird ein Pkwin den Graben gerollt, an-schließend mit dem Greifzugwieder herausgezogen. Dann wird mit hydraulischenRettungssatz die eine oderandere Tür herausgearbeitetund vielleicht noch das Dachabgeschnitten. Letztendlichwird der Pkw noch angezün-det, damit ist das Fahrzeug100prozentig verwertet, unddann mit Schaum gelöscht.Hier wird gleich der Schaum-angriff gelehrt. An sich ist das ja keine

schlechte Idee, ein Übungs-objekt mehrfach zu nutzenund mehrere Themen unter-zubringen, aber dies darfnicht zum Normalfall wer-den.

Löschwasserverbrauch: Die richtige Strahlrohrverwendung ist entscheidend

Für den Einsatzleiter gilt: Deckungsbreiten ausnützen lautet die Devise

Dächer waschen — Wie lange noch?

1 0

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15Brandaus: Topstories 15

Vor einiger Zeit sah ich einige Fotos eines Pkw-Brandes auf der Autobahn,mit dieser Schaummengehätte man locker einen Flüs-sigkeitsbrand von ca. 1.000Quadratmeter in den Griffbekommen.

Neue Wege einschlagenHohlstrahlrohre, Schaum-

druckzumischsysteme usw.dürfen keine Fremdwörtermehr sein, genauso wenigwie die dynamische Strahl-rohrführung. Es gibt genug

Möglichkeiten, wie z.B. dasBrandhaus der Niederöster-reichischen Landes-Feuer-wehrschule oder Wärme-gewöhnungsanlagen vonprivaten Betreibern (z. B.ready4fire), wo das Themader dynamischen Strahlrohr-

führung selbst ausprobiertwerden kann. Nur wer selbereinmal in einer solchenÜbungsanlage diese Techni-ken ausprobiert hat, kenntden großen Unterschied. Ich selbst hatte vor einein-

halb das große Vergnügen ineiner Anlage in Deutschlandmit meinen Kameraden derFF Amstetten so ein Trainingdurchzuführen. Daher weißich wovon ich spreche.

SchlussbemerkungIch habe eine große Bitte,

diskutieren wir nicht nurstundenlang über die Ver-wendung von Teppichen,elektronischer Zeitnehmungusw. bei den Leistungsbe-werben, sondern verwendenwir zumindest gleich vielZeit, wenn nicht mehr, für neue Lösch- und Strahl-rohrtechniken, damit dievorhandenen knappen Ressourcen (Mannschaft,Löschmittel) effizient zumWohle jener, die unsere Hilfebrauchen, eingesetzt werdenkönnen.

Verschwendung von Löschwasser? Ein gezielter Einsatz kann Wassermangel vermeiden

LebensversicherungDie erste

mit Alarmanlage.

16:00:00 Uhr

BA 05_12 Umbruch _BA Umb Titel Mai 29.05.12 15:29 Seite 15

Page 16: 5/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Topstories16

Brandaus 5 · 2012

Wenn wir nicht jetzt damitanfangen, uns über die Zukunft der freiwilligenFeuerwehren Gedanken zu machen, wann dann?Wir, die freiwilligen Feuer-wehrmitglieder, haben dieVerpflichtung, etwas gegenMitgliederschwund zu un-ternehmen. In einer vonEgoismus geprägten Zeitwird es uns zwar nicht ein-fach fallen, aber gemeinsamkönnen wir andere für un-sere Institution gewinnen.

Text: Alexander Nittner

Foto: Michael Hendrich

Solange jeder Einsatz rei-bungslos abläuft und jedeHerausforderung bewältigtwerden kann, besteht wohlwenig Notwendigkeit, umsich über die Zukunft Ge-danken zu machen. Einer-seits ist das richtig. Doch erkennt man in unsererschnelllebigen Zeit noch denWendepunkt? Es handelt sich

eingesetzt werden und des-halb ihrer Feuerwehr weni-ger zur Verfügung stehen,müssen die Gemeinden ihreVerantwortung erkennen.Diese sollten ihr Personal

(speziell unter Tags) vermehrtden freiwilligen Feuerweh-ren zur Verfügung stellen.Die Politiker der Gemeindenund des Landes sind nebstden Gremien der Feuerwehr

Aufruf: Wie können wir Menschen für die Mitarbeit bei uns begeistern

Kolumne: Florianitag 2012

Ein Mal im Jahr feiern wirden Schutzpatron der Feuer-wehren, den Heiligen Florian.Er ist es, der sein seine schüt-zende Hand über uns hältund dafür sorgt, dass wir vonjedem Einsatz wieder gesundnach Hause zurückkehren. Die diesjährige Floriani-

Feier stand ganz im Zeichendes Glaubens. Doch lasstmich euch folgendes sagen:die besten Argumente um zufeiern würden nichts nützen,wenn sie uns innerlich nichttreffen würden. Wenn nichtsvom Glauben aufginge undLeben nicht gespürt werdenwürde. Christus und seineMärtyrer entdeckten, dassnur wer die vielfältigen Spu-ren des Lebens aufmerksamwahrnimmt, wer Orte auf-sucht, wo Gott näher ist, wer

die Dinge ge-nauer betrach-tet, um die Bot-schaft des Le-bens herauszu-hören, der lebtwahrhaftig.Lasst mich fol-gende Geschich-te erzählen:In Südarabien

und in Somaliawachsen beson-dere Bäume, dieein einzigartigesHarz in sich tragen. Es trittnach außen, wenn der Baumverletzt wird. Das Harz fließtaus den Wunden der Bäume.An der Luft wird es dann hart.Es verschließt die Verletzun-gen und schützt so den Baum.Beim Verbrennen entsteht bal-samartiger Duft: eben Weih-

rauch. Weih-rauchkörner sindhart gewordeneWunden. Jedes Korn hatseine eigene Grö-ße, Form und Far-be. Jedes Korn istfür sich zu einemkleinen, hartenSchutzpanzer geworden. Wirselbst spüren dasvon Zeit zu Zeitähnlich. Wenn wir

enttäuscht oder verletzt wer-den, wenn wir schuldig wer-den, bleibt manchmal eineharte Stelle im Inneren zu-rück. Häufig aber bleibendiese harten Stellen in unsverborgen. Denn, wir sehensie nicht gerne an, suchennicht nach ihnen. Manche

Menschen sagen, dass sie dievielen Verletzungen abgehär-tet haben. Sie sind wie dieBäume, die sich mit festemHarz schützen, ihre Wundenabdecken. Wenn das Harzder Bäume gesammelt undverbrannt wird, wird ausdem Wundharz ein wunder-barer Duft. Der Weihrauchkann uns zeichenhaft zeigen: Das kleine, harte und un-

nachgiebige Weihrauchkornist nicht alles und nicht dasLetzte: Die glühende Kohlemacht es wieder weich undverwandelt es in wohlrie-chenden, leicht aufsteigen-den Rauch.Und so bete ich: Mein Ge-

bet steige auf zu dir, oh Herr!

Euer Landesfeuerwehrkurat Pater Stephan

Liebe Feuerwehrfamilie!

Foto: NÖ LR

LandesfeuerwehrkuratMag. Stephan Holpfer

Eure Ideen sind gefragt!

hierbeium den Zeit-punkt, an demEinsätze plötzlichzur Katastropheausufern, weil eskeine Mitgliedermehr gibt, die dieperfekten Gerät-schaften bedie-nen. Wollen wires wirklich soweit kommen las-sen? Untenstehendeinige Vorschläge,die es wert sind, aufgegriffenzu werden:LM Johannes Bindersieht bei den Gemeindenenormes Potenzial:„In einer Zeit in der die

meisten Feuerwehrmitglie-der beruflich immer mehr

Und die Reise geht weiter

Eure Vorschläge könnten dazu beitragen, unsere Institutionnoch interessanter zu gestalten

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17Brandaus: Topstories

Brandaus 5 · 2012

gefordert, diese zukunftswei-sende Option zu bewerbenund auch voran zu treiben.So könnte etwa die Mitglied-schaft in der Feuerwehr alsVoraussetzung bereits beider Aufnahme in den Ge-meindedienst definiert sein.Dieses Potential, speziell je-ner in handwerklichen Beru-fen verwendeten Gemeinde-bediensteten ist groß undder Vorteil seinen Beruf imHeimatort ausüben zu dür-fen ist heute ein nicht zu ge-ring schätzendes Privileg!Als zusätzlichen Anreiz für

Gemeindebedienstete könn-ten Sonderurlaube für Kursein der NÖ Landes-Feuer-wehrschule oder zusätzlicheFührerscheinausbildungengenannt werden. Eine Bes-

serstellung (Dotierung) fürlanggediente Feuerwehrmit-glieder könnte andiskutiertwerden. Dieses „öffentliche“Potential nicht auszuschöp-fen, wäre ein Fehler, den wiruns bald nicht mehr leistenkönnen.“

FM Gabriele Zink-Kraftlsieht mehrere Ansätze,um Menschen für die Arbeit bei der Feuerwehrzu beigeistern:„Zunächst möchte ich das

gesamte Team dafür loben,dass via Brandaus nun Ideengesucht werden, um wiedermehr Frauen und Männerfür das Feuerwehrwesen zufaszinieren. Auch ich habemir einige Gedanken dazugemacht:Den Vorschlag im Bran-

daus-Heft 4/2012 mit einemWerbespot via TV finde ichsehr gut. Ich würde diesenallerdings ein bisschen ab-ändern: nicht nur ein Ver-kehrsunfall zeigt, wie diefreiwillige Feuerwehr helfenkann. Das Einsatzspektrumist ja unglaublich vielfältig(Brände, Menschenrettun-gen, Katastropheneinsätze,uvm.) Man sieht beispiels-weise das Ausbrechen einesFeuers in einem Wohnraum.Die Feuerwehr wird alarmiertund ein schlafendes Kindkann aus dem Raum gerettetwerden. Außerdem würdeich für einen TV-Spot die Zu-sammenarbeit mit dem Ro-ten Kreuz zeigen, damit hierein Synergieeffekt bezüglichKostenteilung möglich wäre.Ein gemeinsamer Slogan amEnde des Spots wäre hilf-reich! Etwa „Schicksalsschlä-

ge können uns alle treffen.Hilf auch du mit, Leben zuretten“. Oder „Die FreiwilligeFeuerwehr – 24 Stunden, 365 Tage im Jahr für Dich da– und das freiwillig“.

„Helferbonus“-Karten:Hier wäre eine Kooperationmit großen Konzernen denk-bar. Mitglieder der freiwilli-gen Feuerwehren könntenGutscheine/Ermäßigungenvon Kooperationspartnernbekommen. Für die großenKonzerne wäre dies eine po-sitive PR und für den einoder anderen Helfer in spevielleicht ein zusätzlicherAnreiz zu helfen. Ich könntemir hierbei z.B. Bons für dieRewe-Gruppe vorstellen.

Fehlt nur EINER, dann geht gar nichts…Eure Vorschläge zusam-mengefasst:

4Jobticket:Damit solltenFeuerwehrmitglieder zusteuerlichen Begünsti-gungen kommen

4Zielgerichtete Öffent-lichkeitsarbeit: Feuer-wehr-TV-Spot um dieArbeit der freiwilligenFeuerwehren „sichtbar“zu machen

4Kooperation mit Ge-meinden:Mitgliedschaftbei Feuerwehr soll Krite-rium für Aufnahme sein

4„Helferbonus-Karten“:Gutscheine/Ermäßigun-gen bei Großkonzernenfür Feuerwehrmitglieder

4Feuerwehrjugend fördern

Information

!

Feuerwehrjugend nochmehr in den Vordergrundrücken:Wenn man Jugendliche

zur Feuerwehr bringt, schafftman es eher, diese auch alsErwachsene zu „behalten“.Anreiz hierfür könnte man z. B. durch Vorträge an Schu-len, bei welchen man „Tatsa-chen-Berichte“ samt Fotosden Kindern/Jugendlichennäher bringt, schaffen.“

Und die Reise geht weiter!Schickt uns eure Vorschlä-

ge an [email protected]. Gemeinsam erweitern wirdie Ideenliste und vielleichtgelingt es uns den einenoder anderen Punkt in dieRealität umzusetzen.

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Brandaus: Topstories18

Brandaus 5 · 2012

Nachwuchs: Jugend bedeutet Zukunft des Feuerwehrwesens sichern

Die Gründung der Feuerwehrjugenddarf als eines der wichtigsten Ereig-nisse in der Geschichte des nieder-österreichischen Feuerwehrwesensbetrachtet werden. Heuer feiert dieFeuerwehrjugend ihr 40jähriges Be-stehen. Als eigentlicher Geburtstagwird der 23. August 1972 hergenom-men…

Text: Dr. Christian K. Fastl

Fotos: Archive FF Gießhübl, Henners-dorf, Laxenburg, Mödling; H. Schanda;BALiteratur- und Quellenhinweise: Ch.Fastl, Bibliographie zur NÖ Feuerwehr-geschichte (Tulln 2011), Ch. Fastl (Red.),Festschrift „40 Jahre Feuerwehrjugendim Bezirk Mödling“ (Mödling 2012)

Erste Hinweise auf Knaben und Bur-schen im niederösterreichischen Feuer-wehrwesen gibt es im 19. Jahrhundert.Der älteste Beleg stammt aus Zwettl, woes bereits 1889 zur Gründung einer Kna-ben-Feuerwehr kam. 1899 folgte einesolche in Berndorf, von der wir wissen,dass ihr Buben im Alter von neun bis 14Jahren angehörten, die mit einer Karren-spritze auch zur Brandbekämpfung aus-rückten. 1909 trat in Pottendorf eine Jugendwehr bei einer Schauübung in Erscheinung. Während des Ersten Welt-krieges wurden mancherorts Jugend-feuerwehren zur Unterstützung bei der

Brandbekämpfung gegründet, zu nen-nen wären z. B. Krems oder Gugging. Für die Zwischenkriegszeit belegen ei-

nige Bilder Burschengruppen in Feuer-wehruniformen, jedoch liegen keinekonkreteren Nachrichten vor; viele die-ser Gruppen wurden nur als „Attraktion“bei Feuerwehrjubiläen präsentiert. Als„ernsthafte“ Gründungen sind dagegeneine Kinderfeuerwehr in Untereggen-dorf (1934) und eine Jugendfeuerwehr inBruck an der Leitha (1936, 14–18 Jahre)

belegt. Von offizieller Verbandsseite herwurden solche Gründungen jedoch kri-tisch gesehen. Beim Landesfeuerwehr-tag in Laa an der Thaya 1937 warnte mandie Feuerwehren vor der Einrichtung vonJugendgruppen, änderte allerdingstrotzdem das Mustergrundgesetz für dieniederösterreichischen Feuerwehren da-hingehend, dass auch eine probeweiseAufnahme von Jugendlichen ab 16 Jahrenerfolgen konnte (das generelle Eintritts-alter betrug damals 18 Jahre). Vielleichtim Lichte dieses Beschlusses gründetedie FF Mödling zu Beginn des Jahres 1938einen Jugendzug, der im Februar 1938seine ersten Ausbildungseinheiten bekam.Während der folgenden NS-Zeit und

der damit verbundenen grundlegendenUmgestaltung des Feuerwehrwesensgab es ab 1940 die Hitlerjugend-Feuer-wehrscharen (14 bis 18-Jährige) im Rah-men des HJ-Streifendienstes, die Luft-und Brandschutzaufgaben wahrzuneh-men hatten.Nach dem Krieg machte sich um die

Mitte der 1960er Jahre ein Nachwuchs-problem bei den niederösterreichischenFeuerwehren bemerkbar. Da und dortwurden daher Jugendfeuerwehrgruppenmit 14- bis 18-Jährigen gegründet, z. B. inGießhübl 1963. Allgemein war jedoch dieSkepsis noch groß was die Einbindungvon „Kindern“ in das Feuerwehrwesenbetraf. Ein zentrales Problem stellte derfehlende Versicherungsschutz für die Ju-gendlichen dar. 1966 gründete dann die

40 Jahre Feuerwehrjugend — Begeisterung damals wie heute

Schon während des 1. Weltkrieges gab es mancherorts Jugendfeuerwehren, wie Gugging 1915

40 Jahre organisierte Feuerwehrjugendarbeit

BA 05_12 Umbruch _BA Umb Titel Mai 29.05.12 15:29 Seite 18

Page 19: 5/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

19Brandaus: Topstories

Brandaus 5 · 2012

FF St. Pölten-Stadt unter dem damaligenKommandanten Ing. Otto Spinka einenVerein für Jugendliche von 12 bis 16 Jah-ren und versicherte die Mitglieder durcheine Privatversicherung; als Ausbilderdieser Feuerwehrjugendlichen fungierteder spätere Landesfeuerwehrkomman-dant Wilfried Weissgärber. Diese Vorge-hensweise hatte Vorbildwirkung, andereFeuerwehren folgten dem Beispiel. Ver-einzelt gab es auch Bewerbsteilnahmensolcher Gruppen an Abschnittsleis-tungsbewerben! Das Landesfeuerwehr-kommando stand dieser Entwicklungzunächst jedoch ablehnend gegenüber.

Startschuss für die offizielle JugendarbeitErst im Jahr 1971 beschloss der Lan-

desfeuerwehrrat auf Anregung von Er-win Nowak aus Krems – er wurde Verant-wortlicher für die Feuerwehrjugend – dieGründung des zentralen Vereins „Nie-derösterreichische Feuerwehrjugend“,weil das 1970 in Kraft getretene Feuer-wehrgesetz keine Feuerwehrmitglieder

unter 15 Jahren vorsah. Dem Vorstanddes Vereins gehörten sämtliche Mitglie-der des Landesfeuerwehrrates an, alleorganisatorischen Angelegenheiten desVereins übernahm das Landesfeuer-wehrkommando. Landesfeuerwehr-kommandant-Stellvertreter Sepp Kastwurde mit der Erstellung von Ausbil-dungs- und Bewerbsvorschriften beauf-tragt. Bereits im Frühjahr 1972 erließman die erste Ausbildungs- und Beklei-dungsvorschrift für die Feuerwehr-jugend, es gab damals noch unterschied-liche Arbeits- und Ausgangsbekleidun-gen, auch die ersten Fertigkeits-abzeichen („Erste Hilfe“ und „Melder“)und das erste Jugendführerabzeichenwurden bereits eingeführt. Als eigentlicher „Geburtstag“ der Nie-

derösterreichischen Feuerwehrjugendwird gerne der 23. August 1972 bezeich-net, an dem Nowak den Auftrag erhielt,systematisch Jugendgruppen in Nieder-österreich aufzustellen. Am 25. Novem-ber 1972 gab es in der Landes-Feuer-wehrschule die erste Zusammenkunft

von interessierten Kommandanten undJugendführern. 31 niederösterreichischefreiwillige Feuerwehren hatten zu die-sem Zeitpunkt bereits Jugendgruppen(rund 340 Mitglieder). Zur Koordinationder Arbeit der Jugendgruppen wurde sei-tens des Landesfeuerwehrverbandes einArbeitsausschuss Feuerwehrjugend ein-gerichtet. Erster Sachbearbeiter für dieFeuerwehrjugend im Landesfeuerwehr-kommando war der damalige BüroleiterIng. Herbert Schanda, ihm folgten in die-ser Funktion Erkmar Dethloff (ab 1977),Siegfried Hollauf (ab 1979) und Ing.Christian Hübl (seit 2007). Bezirkssach-bearbeiter für die Feuerwehrjugendkonnten erst ab 1976 ernannt werden,die Abschnittssachbearbeiter Feuer-wehrjugend folgten 1983.

Die ersten JahreIn der Folge ging es stetig bergauf: Das

erste Landestreffen und die ersten Lan-desleistungsbewerbe der Feuerwehrju-gend fanden 1973 in Gföhl statt. ErsterLagerleiter war Walter Strasser ausKrems, erster Bewerbsleiter Sepp Kast.Insgesamt nahmen 340 Personen andem Lager teil. Der damalige, noch ein-stufige Bewerb bestand aus einem100m-Lauf, einem Weitsprung, einem450m-Feuerwehrhindernislauf und ei-nem 10km-Orientierungslauf; die bei-den letzteren Disziplinen waren alsGruppenbewerbe konzipiert. Diese Be-stimmungen wurden in der Folge zwaradaptiert, blieben aber im Wesentlichenbis inklusive 1976 in Kraft. 1973 wurdennoch keine Leistungsabzeichen ausge-geben, die Gruppen erhielten stattdes-sen Wimpel zur Erinnerung; erst ein Jahrspäter kam es zur Einführung der Feuer-wehrjugendleistungsabzeichen (zu-nächst nur Bronze). Die Verpflegung derTeilnehmer erfolgte 1973 noch durch einlokales Gasthaus, ein Jahr später gab esdann bereits die berühmt-berüchtigtenTiefkühlmenüs.

Bilder aus der Zwischenkriegszeit: Die Freiwillige Feuerwehr Mödling gründete1938 einen Jugendzug

Erwin Nowak gilt als Gründungsvaterder Feuerwehrjugend

Nachwuchsprobleme Mitte der sechziger Jahre führten zur Gründung von Jugendfeuerwehrgruppen, wie in Gießhübl 1963

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Brandaus: Topstories20

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Im Jahr 1974 erschien das „Handbuchder Feuerwehrjugend“ in seiner erstenAuflage (noch als A5-Bro-schüre), nachdem es einezweijährige Erprobungs-zeit (als „Leitfaden“)hinter sich gelassenhatte. Niederöster-reich konzipierte indiesem Jahr auch eineigenes Feuerwehr-jugendkorpsabzeichen.Im ÖBFV kam es 1974 zurEinrichtung eines eigenen Sachgebietsfür die Feuerwehrjugend. Auf ÖBFV- undCTIF-Ebene gehörte Niederösterreich,vertreten durch Erwin Nowak, währenddieser Zeit zu den führenden Feuerwehr-verbänden.Eine entscheidende Änderung gab es

zu Beginn des Jahres 1975, als das neueFeuerwehrgesetz in Kraft trat. Hier warnun die Feuerwehrjugend erstmals,wenn auch nur indirekt, gesetzlich ver-ankert. Es kam daher rasch zur Auflö-sung des Vereins „NiederösterreichischeFeuerwehrjugend“. Aber auch auf demAusbildungssektor tat sich etwas: Am 19.und 20. April 1975 fand der erste Jugend-führer-Lehrgang in der Landes-Feuer-wehrschule statt. Um genügend Jugend-führer-Nachwuchs zu erhalten, wurdezwei Jahre später der Hilfsjugendführer-Lehrgang ins Leben gerufen, der erst-mals am 4. und 5. Juni 1977 in Tulln statt-fand. Erst 1987 anerkannte jedoch derLandesfeuerwehrrat die Leistungen derJugendführer durch die Einführung desDienstpostens „Feuerwehrjugendfüh-rer“ mit dem Dienst-grad „Löschmeister“.Die erste Wissens-

test-Abnahme – eineniederösterreichischeErfindung – erfolgteebenfalls im Frühjahr1975. Dieser war bis1977 nur einstufig, erst1978 kam es zur grundle-genden Änderung der Be-stimmungen, es erfolgte die Einführungdes dreistufigen Tests (Bronze, Silber,Gold), der seither jährlich zur Durchfüh-rung gelangt.

St. Pölten und Mödling warenführend bei der JugendarbeitIn diesen ersten Jahren der Feuerwehr-

jugend waren die Bezirke St. Pölten und Mödling bei der Jugendarbeit füh-rend, 1975 gab es in diesen Bezirken bereits neun bzw. acht Jugendgruppen.Betrachtet man die Niederösterreich-weiten Feuerwehrjugend-Statistiken derersten Jahre, so fällt auf, dass nur weni-ger als ein Viertel der JugendmitgliederSöhne von Feuerwehrmännern waren.Man hätte hier durchaus einen höherenProzentsatz erwartet.

Feierliche Eröffnung des ersten Landestreffens der FJ in Gföhl 1973

Von Beginn an stand der Gemeinschaftsgedanke im Vordergrund. 1973 gab esnoch Wimpel zur Erinnerung...

... ein Jahr später führte man des Feuerwehrjugendleistungsabzeichen ein

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Beim vierten Landestreffen der Feuer-wehrjugend in Perchtoldsdorf 1976 wur-de neben dem seit 1973 üblichen Bewerb(nun als Bronzebewerb bezeichnet)auch erstmals ein Bewerb nach den in-ternationalen CTIF-Bestimmungen(Feuerwehrhindernisübung und 800m-Lauf, als Silberbewerb bezeichnet)durchgeführt, an deren Ausarbeitung1975/76 Niederösterreich maßgeblichbeteiligt gewesen war. Es gab auch erst-mals ein silbernes Leistungsabzeichen.1977 musste das Landeslager aufgrundder hohen Teilnehmerzahl erstmals inUnterlager gegliedert werden. Die Bewerbe wurden jetzt in Bronze

und in Silber (Auslosung der Posten)nach den internationalen Bestimmun-gen durchgeführt, es erfolgte nun auchdie Ausgabe der neuen, bundeseinheitli-chen Feuerwehrjugendleistungsabzei-chen wie sie heute noch in Verwendungsind. In diesem Jahr fand auch der ersteinternationale Feuerwehrjugendleis-tungsbewerb in Ettelbrück (Luxemburg)statt, dafür wurde am 23. April 1977 inTulln die erste Bundesausscheidung(Bundesfeuerwehrjugendleistungsbe-werb) abgehalten. Niederösterreich wardann noch 1988 und 2002 Veranstalterdes Bundesfeuerwehrjugendleistungs-bewerbs (jeweils in Mistelbach), 1979richtete man auch die zweiten interna-tionalen Feuerwehrjugendleistungsbe-werbe des CTIF in Perchtoldsdorf aus.

Weitere EntwicklungDie mit 1. Jänner 1979 in Kraft getrete-

ne neue Dienstordnung für die nieder-österreichischen Feuerwehren enthieltnun erstmals genaue Bestimmungenüber die Feuerwehrjugend. Im selbenJahr wurde das „Handbuch der Feuer-wehrjugend“ neu als A4-Ringordner-sammlung aufgelegt und in den folgen-den Jahrzehnten (bis heute) ständig er-

gänzt und erneuert. Am 4. Juni 1979 kames zur Eröffnung des Hauses der Nieder-österreichischen Feuerwehrjugend mitangrenzendem Zeltplatz in Altenmarktan der Ysper, das der Landesfeuerwehr-verband für „seine Feuerwehrjugend“errichten hatte lassen.1980 übernahm Nieder-

österreich die bundesein-heitliche Bekleidungsvor-schrift für die Feuerwehr-jugend, es wurde nun z. B.das Schiffchen als Kopfbe-deckung durch eine faltba-re „Arbeitsmütze“ ersetzt.Auch die „Dienstgradab-zeichen“ der Feuerwehr-jugend wurden geändert:Statt der bis dahin getra-genen 3 mm breiten rotenJahresstreifen und den 3 mm breiten silbernenErprobungsstreifen gabes nur mehr 3 mm breiterote Erprobungsstreifen. Das Abzeichenfür den Gruppenkommandant der Feu-erwehrjugend blieb unverändert (ein 10mm breiter roter Streifen auf den Auf-schiebeschlaufen). Erst 1989 kam es zurEinführung der weißen Schutzhelme fürdie Feuerwehrjugend.

Eintrittsalter gesenktDie Jahre 1994 und 1995 brachten für

die Feuerwehrjugend Niederösterreichsgrundlegende Änderungen: Zunächstwurde 1994 das Eintrittsalter generellvon zwölf auf zehn Jahre herabgesetzt.Aus diesem Grund gab es für die Zehn-und Elfjährigen im Rahmen der Landes-bewerbe 1994 erstmals den Bewerb um das Feuerwehrjugendbewerbsabzei-chen in Bronze, ein Jahr später folgtedann der entsprechende Silberbewerb.1995 genehmigte der Landesfeuerwehr-rat die Aufnahme von Mädchen in die

Feuerwehrjugend – vielleicht die bedeu-tendste Neuerung in der bisherigen Geschichte der Feuerwehrjugend. Fürdie jüngsten Mitglieder der Feuerwehr-jugend schuf man 1995 ein Wissenstest-spiel in Bronze, 1996 eines in Silber. Bereits 1994 wurden neue Wissenstest-abzeichen eingeführt, die jene aus demJahr 1978 ersetzten.In den Jahren 1998 bis 2003 kam es

dann zu weitreichenden Überarbeitun-gen bei den Fertigkeitsabzeichen: DieRichtlinien für den Erwerb der Fertig-keitsabzeichen „Melder“ und „Erste Hil-fe“ (nunmehr „Feuerwehrsicherheit undErste Hilfe“) wurden 1998 komplett neugestaltet, 2003 auch jene für das erst 1990eingeführte Fertigkeitsabzeichen „Was-serdienst“. 1999 schuf man das neue Fer-tigkeitsabzeichen „Feuerwehrtechnik“.Für die zehn- und elfjährigen Mitgliederder Feuerwehrjugend gibt es seit 2003fünf „Spiele“, die sich an den Fertigkeits-abzeichen und den Erprobungen orien-tieren; bei jedem „Spiel“ kann ein eige-nes Abzeichen erworben werden.Auch im Bereich der Uniformierung

änderte sich während dieser Zeit einiges:Zunächst konnte ab 1999 statt der grü-

nen Mütze eine rote Baseball-mütze mit dem Feuerwehrju-gend-Emblem getragen wer-den. Vier Jahre später wurdedie Uniformfarbe der Feuer-wehrjugend analog zu den akti-ven Feuerwehrmitgliedern vongrün auf blau umgestellt. Dierote Baseballmütze musste je-doch ab nun der einheitlichenschwarzen Schirmmütze als offizielle Kopfbedeckung für die Feuerwehrjugend weichen.Auch die Erprobungsstreifenwurden geändert: Rote Aufschie-beschlaufen mit 3 mm breitenweißen Streifen.2002 feierte der Junior-Fire-Cup,

ein Parallelbewerb der bestenGruppen, im Rahmen der Landesbewer-be der Feuerwehrjugend seine Premiere.Ein Jahr später gab es erstmals den Landesschibewerb der niederösterrei-chischen Feuerwehrjugend am Anna-berg. Als landesweite Feuerwehrjugend-Sportveranstaltung hatte es zuvor ab1993 mehrere Jahre hindurch ein Landes-Tischtennis-Turnier der Niederösterrei-chischen Feuerwehrjugend gegeben.Seit dem Jahr 2005 ist die Feuerwehr-jugend mit ihrer Homepage online.Die Hoffnung der Gründerväter, mit

dem Aufbau der Feuerwehrjugend dieZukunft des freiwilligen Feuerwehrwe-sens zu sichern, erfüllte sich voll undganz. Es liegt an uns, das Werk mit ent-sprechendem Weitblick fortzusetzenund die Feuerwehrjugend in eine siche-re Zukunft zu führen. In diesem Sinne:Ad multos annos..!

Siegerehrung in Gföhl beim ersten Landestreffen der FJ mit 340 Teilnehmern

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Mit 16 trat er der Feuerwehr in seinem Heimatort Ottenthal bei,heute ist Karl Graf Mitglied deshöchsten Gremiums der Feuerweh-ren Niederösterreichs und trägt alsLandesfeuerwehrrat wichtige Ent-scheidungen für die mehr als 1.700Feuerwehren des Landes mit. Seitdem Jahr 2003 ist Graf Bewerbslei-ter beim Feuerwehrleistungsabzei-chen in Gold, das weithin auch als„Feuerwehrmatura“ bekannt ist.

Text: Angelika Zedka

Fotos: Matthias Fischer

Noch während seiner Elektrikerlehre inPoysdorf trat der 51er-Jahrgang, ani-miert vom Vater, der Feuerwehr bei. „Daswar 1967“, erinnert er sich: „Mein Vaterhatte eine Bewerbsgruppe aufgebaut,mit der er für die Erreichung von Feuer-wehrleistungsabzeichen in Bronze und

Silber trainierte. Diese Gruppe sollte ich gemeinsam mit ein paar Jahrgangs-kollegen unterstützen.“ So ganz neben-bei erwähnt er, dass die Bewerbsgruppeihr Ziel natürlich beim Landesfeuer-wehrleistungsbewerb in Zwettl auch erreicht hat. Bald übernahm der junge Karl Graf von

seinem Vater die Funktion des Zeugwartsin der Freiwilligen Feuerwehr Ottenthalim Bezirk Mistelbach. „Manuelle Arbeithat mich schon immer fasziniert“, verrätder „leidenschaftliche Bastler“, der seinevielfältigen Fähigkeiten beim Hausbau1975 entdeckte und vertiefte. Ein Haus,in das er mit seiner Gattin baute, mit derer seit 1978 verheiratet ist und eine Toch-ter hat. Beide Damen unterstützen KarlGraf seit Beginn an bei seiner Feuer-wehrarbeit. „Wenn es nicht so wäre,dann könnte ich mich nicht so intensivengagieren“, streut er seinen beidenLiebsten Rosen.

In der Ruhe liegt die Kraft„Feuerwehr ist Lebensschule“

1974 errang Graf das FLA Gold und einJahr danach gründete er mit 15 Jugendli-chen die erste Feuerwehrjugendgruppein Ottenthal. „Eigentlich die tollste Zeitin meinem Feuerwehrleben. Mit Jugend-lichen zu arbeiten war faszinierend“, er-innert er sich. Bereits im Jahr 1979 wurdeer zum Feuerwehrkommandanten ge-wählt. Nachwuchsprobleme kennt er bisheute nicht. „Bei uns am Land kommensehr viele junge Menschen nach“, weiß er,der seit jeher auch ein Befürworter derFrauen in der Feuerwehr war. Daher setz-teer im Jahre 1997, als er zum Abschnitts-feuerwehrkommandant gewählt wurde,ein Zeichen: „Ich habe mir eine Frau indie Funktion des Leiters des Verwal-tungsdienstes geholt und das hat hervor-ragend funktioniert. Über zehn Jahrelang. Damit habe ich vielen Zweiflernden Wind aus den Segeln genommen.“Seite März unterstützt ihn übrigens auchim BFKDO eine weibliche Verwalterin.

LFR Karl Graf, Bewerbsleiter beim Feuerwehrleistungsabzeichen in GoldPorträt:

Landesfeuerwehrrat Karl Graf ist heuer bereits zum zehnten Mal Bewerbsleiter beim Feuerwehrleistungsabzeichen Gold

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Im höchsten GremiumMittlerweile ist Karl Graf seit knapp

vier Jahren Bezirksfeuerwehrkomman-dant und seit Frühjahr 2011 gehört erdem höchsten Gremium des NÖ Landes-feuerwehrverbandes als Landesfeuer-wehrrat an. Seit 1977 ist er mit dem heu-tigen LandesfeuerwehrkommandantenJosef Buchta auf Feuerwehrebene ver-bunden, folgte ihm in dessen Funktio-nen oftmals nach. Kennen gelernt habensich die beiden im Jahre 1977 beim Abschnittsfeuerwehrleistungsbewerb inPoysbrunn. Hauptverantwortlicher da-mals: Josef Buchta. „Für 1978 war Otten-thal als Austragungsort gewählt worden,also habe ich mich ein Jahr vorher schlaugemacht, wie man so etwas am bestenabwickeln kann“, erinnert sich Graf nochgut an seine erste Begegnung mit LBDBuchta.

Das neue Feuerwehr-leistungsabzeichen in GoldJedes Jahr im Mai findet im Tullner

Kompetenzzentrum der Bewerb um dasFeuerwehrleistungsabzeichen in Goldstatt. Zum zehnten Mal wickelt Karl Grafdie so genannte „Feuerwehrmatura“ alsBewerbsleiter ab. „Im Jahr 2001 erteilteder Landesfeuerwehrrat den Auftrag,den Bewerb FLA Gold neu zu überden-ken. Die damaligen Anforderungen wa-ren nicht mehr zeitgemäß, daher sollteeine Arbeitsgruppe unter der Leitungvon Peter Juster den gesamten Bewerbneu justieren und den augenblicklichenGegebenheiten anpassen“, erinnert sichKarl Graf an zwei Jahre „Knochenarbeit“.„Es entstand eigentlich ein völlig neuerBewerb. Ab sofort legte man das Haupt-augenmerk auf die Umsetzbarkeit desErlernten in der Praxis. Dazu wurdenneue Disziplinen erarbeitet und altbe-währte Stationen nach zeitgemäßen Gesichtspunkten überarbeitet“, erklärtder Bewerbsleiter.Nicht ohne Stolz meint er: „Das Kon-

zept kann nicht schlecht gewesen sein,denn mittlerweile wurde es in ganzÖsterreich übernommen, adaptiert na-türlich an die gesetzlichen Gegebenhei-ten des jeweiligen Bundeslandes.“ DerErfolg gibt ihm Recht: Alljährlich absol-vieren mehr als 200 Feuerwehrmitglie-der diesen elitären Bewerb. „Ich habeauch ein tolles Team um mich“, will KarlGraf die „Lorbeeren gerecht verteilt“ wis-sen. Um die 60 Bewerter sorgen dafür,dass auch wirklich alles mit rechten Din-gen zugeht und bei allen die gleichenKriterien angelegt werden.Karl Graf selbst mischt sich nach der

Eröffnung des Bewerbes gerne unter dieLeute. „Da nehme ich meine Schleife he-runter und bewege mich einfach zwi-schen den Kandidaten. Auf diese Weisebekommt man viel mehr mit und weißdann, wie die Basis denkt.“ Dass er fast

Karl Graf war von Beginn an ein gro-ßer Befürworter von Frauen in derFeuerwehr und setzte in dieser Rich-tung auch Zeichen

„Ich werde immer da sein, wenn ichgebraucht werde, aber ich werde michniemals aufdrängen...“

Die FLA Gold-Anforderungen wurdenvor zehn Jahren überarbeitet. Heutehaben sie für ganz Österreich Gültig-keit

ausschließlich auf positives Feedbackstößt, freut ihn natürlich, wiewohl erauch gut mit Kritik umgehen kann. „Daraus kann man nur lernen“, ist erüberzeugt. Womit er gar nicht umgehenkann, sind Unehrlichkeit und hinterhäl-tiges Verhalten. Da wird der so ruhig wirkende Karl Graf unter Umständenauch einmal laut.Und auch dann, wenn ihm jemand

erklären will, warum etwas NICHT geht.„Geht nicht gibt’s nicht“ sagt er. Da ist erstreng und unnachgiebig. „Geht nichtsagt nur jemand, der eigentlich meint,dass er nicht will“, glaubt Karl Graf, dasses für alles eine Lösung gibt.

„Feuerwehr ist eine Schule fürs Leben“Auf die Frage, warum er eigentlich

Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ge-worden ist, antwortet Karl Graf mit Bedacht: „Weil ich hier die Möglichkeithabe, Menschen in Not helfen zu kön-nen.“ Dass sich Freundschaften entwi-ckeln, ist ein positiver Nebeneffekt. Inerster Linie sieht Karl Graf die Tätigkeit inder Feuerwehr aber als eine „Schule fürsLeben“.Seine Wünsche für die Zukunft? „Möge

das Freiwillige Feuerwehrwesen auch inZukunft zum Wohle der Bevölkerung er-halten bleiben. Das heißt: wir müssenden Menschen klar machen, dass wir siebrauchen. Denn jeder bringt Fähigkeitenmit, die unsere Organisation in ihrerVielfalt bereichern. Wir brauchen Men-schen, die bereit sind, ihrer Freizeit zurHilfe für ihre Mitmenschen zu verwen-den und vor allem Verantwortung zuübernehmen.“Dass seine aktive Zeit in der Freiwilli-

gen Feuerwehr endlich ist, darübermacht sich Karl Graf keine Illusionen.„Geübt“ hat er den Abschied schon mitseiner Pensionierung. „Ich habe ge-wusst, wann Schluss ist, habe mich da-rauf vorbereitet und bin gegangen“, er-zählt er, der die letzten Berufsjahre alsBaustoffverkäufer im Außendienst tätigwar. Wehmut gibt’s da keine. „Ich war haltnoch in einer Zeit tätig, in der ein Hand-schlag wie ein Vertrag gegolten hat“,schwärmt er. Dass er nach wie vor Kon-takt zu seinen ehemaligen Kollegen hat,das freut ihn aber. Ebenso wie die Mög-lichkeit, mehr Zeit mit seiner Gattin ver-bringen zu können, die beide gerne mitausgiebigen Wanderungen in Öster-reichs Bergwelt nutzen. „Da schöpft manRuhe und Kraft“, sagt er. Und genau dasstrahlt er auch aus.Mit dem Feuerwehrabschied will es

Karl Graf genauso halten wie mit demberuflichen: „Die Feuerwehr wird immerein Teil meines Lebens sein. Ich werdeweiterhin da sein, wenn man michbraucht, ich werde mich aber sicher niemals aufdrängen“…

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Betrachtet man die Fließgeschwin-digkeit eines Flusses, egal ob beinormalem Wasserstand oder beiHochwasser, so erkennt man, dass die Fließgeschwindigkeit in der Mitte des Flusses am höchsten ist. Dies bringt für die Hochwasser-schutzanlagen auch eine gewisse Sicherheit mit sich, denn Baum-stämme oder Schiffe, die sich los gerissen haben, treiben eher inFlussmitte und nicht am Ufer, wo sie gegen den Hochwasserschutzprallen und diesen zerstören können. Weiters verlaufen die Hochwasser-schutzelemente meist parallel zurFließrichtung, wodurch der Aufprall-winkel sehr klein bzw. spitz ist undkeine massive Anprallkraft entsteht.Anders ist die Situation in Spitz ander Donau.

Text: Stefan Gloimüller

Fotos: Gloimüller, www.bilderbox.at, NÖ Landesregierung, Stefan Gloimüller

Spitz liegt sozusagen an einer Engstellean der Kurvenaußenseite. Was mit den

Gewässern geben. Durch das Gesetz derkommunizierenden Gefäße (Physik Unterstufe) entsteht im Bach (Zuflussge-rinne) ein Rückstau, der dieselbe Was-serspiegelhöhe wie die Donau hat. Ausdiesem Grund muss auch der Spitzer-bach im Einmündungsbereich bis aufdie Marke des HQ100 der Donau (!) mitmobilen Elementen versehen werden.Und so entsteht im oberen Ortsteil vonSpitz, genannt Hinterhaus, eine zweiteVerteidigungslinie.

Natürlich werden die Einsatzkräfte zu-erst versuchen die erste Linie nach bes-tem Wissen und Gewissen zu halten.Nach einer Schadensbetrachtung undeiner Abwägung aller Möglichkeitenkann aber auch die zweite Verteidigungs-linie zum Schutz gegen die Donau akti-viert werden. Dies wäre zum Beispiel derFall bei einem „Supergau“, wenn einSchiff die erste Verteidigungslinie rammtund unreparierbar beschädigt.

Dies ist nur eine Notfallplan-Variante,die sich die Gemeinde bzw. die Einsatz-kräfte in „Friedenszeiten“ überlegenmüssen. Wie gesagt, es bleibt immer einRestrisiko, das man berücksichtigen muss.

Rennautos bei NASCAR-Rennen pas-siert, funktioniert auch mit Wasser undden darin treibenden Gegenständen. Siewerden durch die Zentrifugalkraft zurKurvenaußenseite gedrückt. Auch derWasserstand der Donau erhöht sich hierbis zu einer Differenz von 50 Zentimeterim Vergleich zum Südufer. Zusätzlichkommt in Spitz die Situation hinzu, dassder Ort weit in den Kurvenbereich hineinragt und am Anfang der Kurve situiert ist.Dadurch wird der Anfang der Hochwas-serschutzwand nahezu rechtwinkeligangeströmt, wodurch der Anprall vonBäumen bis hin zum Supergau – Anpralleines Schiffes – ermöglicht wird.

Jedoch wäre von einem Bruch der sehrsteil angeströmten Wand nicht ganzSpitz betroffen, weil es hier durch denSpitzerbach eine zweite Verteidigungs-linie gibt. Entlang der Ottensteiner Stra-ße verläuft auch der Spitzer Bach. EineAbschottung des Baches gegen die Do-nau wäre nicht möglich, weil sonst derAbfluss des Baches den Raum hinter derSchutzwand schnell füllen würde. Des-halb muss es auch im Hochwasserfall eine Verbindung zwischen den beiden

Land unter! In Hochwassersituation sind sämtliche Blaulichtorganisationen binnen kürzester Zeit im Großeinsatz

Hochwasserschutz in NiederösterreichSerie — Teil 3:

Vom Aufprallwinkel und Sonderalarmplänen

Brandaus:WissenBrandaus:Wissen

BA 05_12 Umbruch _BA Umb Titel Mai 29.05.12 16:42 Seite 24

Page 25: 5/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

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Sonderalarmplan HochwasserHat man einen Hochwasserschutz vor

seinem Haus, neigt man verständlicher-weise dazu, sich sicher zu fühlen. Hoch-wasserschutzbauten werden im Normal-fall auf Ereignisse mit einer Jährlichkeitvon 100 Jahren bemessen. Das bedeutetaber auch, dass extremere Ereignisse wiezum Beispiel ein 1000-jährliches Hoch-wasserereignis nicht mehr abgehaltenwerden können. Auch die Beschädigungeines Dammes oder das völlige Versageneines Schutzbauwerkes etwa bei einemBruch sollte stets im Hinterkopf behal-ten werden. Auch der menschliche Fak-tor darf nie außer Acht gelassen werden,wie zum Beispiel beim Aufbau von mobilen Hochwasserschutzwänden, woFehler im Aufbau passieren können.Daher ist schon bei der Planung und

Konstruktion derartiger Schutzbautenauf die einfache Handhabung zu achten.Exakte, aber einfach handhabbare Ein-satzpläne für den raschen Aufbau sollenFehler verhindern helfen. Um auf das nächste Hochwasserereig-

nis und etwaige Restrisikoszenarien –ausgelöst durch Extremereignisse bzw.technische oder menschliche Fehler –bestens vorbereitet zu sein, bedarf es einer genauen Planung zur „Friedens-zeit“. Wenn das Hochwasser erst einmalgekommen ist, hat man als Einsatzleiternicht mehr den Kopf dafür, sich über sol-che Dinge Gedanken zu machen, damuss es schnell gehen. Hier bietet dieAbteilung IVW4 der NÖ Landesregierung(Abteilung Feuerwehr und Zivilschutz)den Gemeinden finanzielle Unterstüt-zung an, um einen „SonderalarmplanHochwasser“ zu erstellen. Dazu Dipl.-Ing. Stefan Kreuzer, Abtei-

lungsleiter Stellvertreter: „Es ist unswichtig, dass hochwassergefährdete Ge-meinden einen effizienten Maßnah-menplan zur Verfügung haben. Damitsoll im Hochwasserfall ein zielgerichte-ter Einsatz aller Kräfte den Schaden anMenschen, Tieren und Sachwerten ver-hindern oder zumindest mindern.“ Vorallem auf die einheitliche Ausführungder Pläne wird großer Wert gelegt, damitman die Einsatzkräfte landesweit schu-len kann. Gemeinsam mit dem NÖ Landesfeuerwehrverband wurden nachdem Marchhochwasser Musterpläne er-stellt, die nun zur Umsetzung gelangen.Zunächst werden im betroffenen Ge-

biet die Grundlagen erarbeitet, wie zumBeispiel Wasseranschlagslinien mit denbereits vorgestellten Systemen, Abfluss-untersuchungen und Dammbruchsze-narien (Was ist wann betroffen?). Derzweite Schritt zum Sonderalarmplan

trie) der Betreiber dafür verantwortlich,dass die Hochwasserschutzanlagen(mobile Wände, Mauern, Dämme, …) imErnstfall funktionieren. Im Fall einer vonder Gemeinde errichteten Hochwasser-schutzanlage ist diese für den Betriebund die Erhaltung verantwortlich (§ 50Wasserrechtsgesetz 1959). Dies beinhal-tet nicht nur die Kontrolle auf Funktions-fähigkeit außerhalb eines Hochwasser-ereignisses, sondern auch zum Beispieldas Aufstellen der mobilen Hochwasser-schutzelemente. Natürlich wird die Ge-meinde diesbezüglich die Feuerwehr umHilfe bitten, bzw. diese in die Ablaufpla-nung beim Aufstellen der mobilen Ele-mente mit einbinden. Die GemeindeRossatz-Arnsdorf geht hier einen Schrittweiter und sucht auch die Kommunika-tion mit der Ortsbevölkerung, um dieseim Einsatzfall auch in den Aufbau derHochwasserschutzanlage mit einzubin-den.Im Falle des Betriebes eines Hochwas-

serschutzdammes ist im Hochwasserfallzum Beispiel eine Dammwache aufzu-stellen. Dies ist auch Sache des Damm-betreibers und sollte aber auch in Ab-sprache mit den örtlichen Einsatzkräftenerfolgen. Gerade im Schadensfall ist eszweckmäßig hier eine schnelle Alarmie-rung von Einsatzkräften zu erreichen.Der Betrieb von Hochwasserschutzan-

lagen ist in der Broschüre „Betrieb vonHochwasserschutzanlagen PFLICH-TENHEFT“ (http://www.noe.gv.at/bil-der/d26/Broschuere_Dammpflichten-heft.pdf oder http://www.noe.gv.at/Um-

stellt die Gefahrenanalyse dar, um zuwissen, in welchen Bereichen im Ein-satzfall die Prioritäten liegen. Wie bei je-dem Einsatz spielt die Kommunikationeine sehr wichtige Rolle. Im Sonder-alarmplan Hochwasser werden auch dieMeldewege klar dargestellt, wie Warnun-gen und Alarmierungen weiter gegebenwerden (Wer spricht mit wem?). Inhalt dieser Sonderalarmpläne Hoch-

wasser sind dann: 4Maßnahmenkataloge für Behördenund Einsatzkräfte (Wer macht waswann wie?),

4Datenblätter und Kartenmaterial fürdie Dammüberwachung und Damm-verteidigung,

4Unterlagen für innerörtliche Verteidi-gungsmaßnahmen und

4EvakuierungszonenWeiters werden zum Beispiel der Per-

sonal- und Materialbedarf bei unter-schiedlichen Ereignissen aufgelistet, umdem Einsatzleiter Planungen und Ent-scheidungen zu erleichtern. Diese de-taillierten Vorplanungen fordern natür-lich genauere Betrachtungen des Hoch-wassergebietes, was für die Gemeindenmit Kosten verbunden ist. Das Land NÖfördert jedoch diese Erstellung von Son-derkatastrophenschutzplänen für denHochwasserfall mit einer Zwei-Drittel-Förderung.

Verantwortung für HochwasserschutzbautenPrinzipiell ist wie bei jeder techni-

schen Anlage (siehe Gewerbe und Indus-

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Donauverlauf in Spitz – erhöhtes Anprallrisiko an den Beginn der Hochwasser-schutzwand

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Brandaus: Wissen26

Brandaus 5 · 2012

welt/Wasser/Publikationen/Hochwas-ser_Broschueren.print.html) der NÖLandesregierung klar dargestellt.

DammpflichtenheftBei Hochwasserschutzanlagen, egal

ob Dämme oder mobile Wände, unter-scheidet man drei Lastfälle4Trockenwetterfall4Hochwasserbetrieb – Hochwasser bis zur Bemessungshöhe

4Überlastfall – KatastrophenfallDer Betreiber (meistens Gemeinde)

von Hochwasserschutzanlagen ist in allen drei Fällen für den Betrieb verant-wortlich. Im Katastrophenfall hat die zu-ständige KatastrophenschutzbehördeMaßnahmen zum Schutz von Personen

und Sachen, die über die Instandhal-tungspflichten des Betreibers hinaus ge-hen, anzuordnen. Dies bedeutet, dassder Betreiber mit dieser Behörde recht-zeitig Kontakt aufnimmt. Im Trockenwetterfall ist das Ziel des

Betreibers die Instandhaltung und In-standsetzung der Anlage, um jederzeiteinen voll funktionsfähigen Zustand zugewährleisten. Gerade bei alten Däm-men kann es hier nach sehr lang andau-ernden Hochwässern durch die Bean-spruchung zu Problemen kommen, so-dass ein zweites Hochwasserereignis zurZerstörung des Dammes führen kann.Genaue Untersuchungen und Material-prüfungen sind hier notwendig. Aberauch einfache Tätigkeiten, wie das regel-

mäßige Mähen, gehören dazu, um einedichte Grasnarbe zu erhalten und denAufwuchs von Bäumen zu unterbinden.Der zweite Lastfall setzt sich aus den

Situationen 4Vorbereitung für den Hochwasser-Betrieb

4Hochwasser-Betrieb der Anlage4Dammwache (auch für mobile Elemente) und

4Auftreten von Funktionsstörungen zusammen. Gerade auf die Dammwa-

che soll hier kurz eingegangen werden,weil sie im Schadensfall schnell reagie-ren müssen um Schlimmeres zu vermei-den. Die Dammwache besteht aus min-destens zwei Personen (wie im Feuer-wehralltag, ein Trupp), die mit der Funk-tion der Anlage sehr gut vertraut seinmüssen und folgende Anforderungenmitbringen:4Wissen über sämtliche möglicheSchadensfälle (hydraulischer Grund-bruch, Rutschungen, elektrische odermaschinelle Ausfälle)

4Eine ständige Kontaktaufnahme mitdem Betreiber muss gewährleistetsein, Mobiltelefone alleine sind dabeinicht ausreichend! Alternativ sollenz.B. Funkgeräte zur Verfügung stehen.

4Der Dammwache muss es möglichsein, Schadensstellen effektiv zu loka-lisieren und zu beschreiben. Dadurchkann der Betreiber bestmöglich rea-gieren und alarmieren

4Im Gegenzug muss der Betreiber zujeder Zeit wissen wie viele Dammwa-chen eingeteilt sind und wo sie sichbefinden

4Für die Dammwache muss zu jederZeit ein Fluchtweg zur Verfügung stehenDie Aufgaben der Dammwachen glie-

dern sich in zwei Bereiche: Die Begehungder Anlage nach einem im Betriebsplanfestgelegten Ablauf (wenn möglich aufder Dammkrone sowie am Dammfuß)und die Überprüfung der Hochwasser-schutzanlage hinsichtlich Durchnäs-sung und Wasseraustritten. Besondersam luftseitigen Dammfuß und am anste-henden Boden deuten Wasseraustritteauf einen möglichen hydraulischenGrundbruch hin. Diese Versagensformkann auch bei mobilen Hochwasser-schutzwänden auftreten! Das aus demErdreich austretende Wasser ist meistkälter als seine Umgebung. Deshalb ist eszweckmäßig, hier Wärmebildkameraseinzusetzen, um diese Austrittsstellengenau lokalisieren zu können. Der dritte bereits angesprochene Last-

fall ist der Überlastfall. Hier sprechen wirbereits von der Damm- bzw. Wandvertei-digung, weil das Hochwasserschutzbau-werk durch das Extremereignis gefährdetwird. Dazu gibt es vom Land Nieder-österreich einen Folder, der in die Ta-schen jeder Einsatzbekleidung passt undLastfälle beim Hochwasser im Verhältnis zu verschiedenen Pegeln

Schematische Darstellung der zweiten Verteidigungslinie in Spitz an der Donaubei Bruch des Hochwasserschutzes

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27Brandaus: Wissen

Brandaus 5 · 2012

auch im Internet unter www.noe.gv.atgratis heruntergeladen werden kann.Die Vorbereitungen für einen Über-

lastfall beginnen bereits bei Pegel 4 un-terhalb der Bemessungsmarke (Pegel 5)des Bauwerks. Dies hat den Grund, umbei steigender Tendenz des Wasserspie-gels genügend Zeit zum Reagieren zu ha-ben. Ab diesem Zeitpunkt sind alle Maß-nahmen mit der Behörde abzustimmen.Die umzusetzenden Maßnahmen derBehörde reichen von Alarmierung zu-sätzlicher Fachkräfte über zusätzlicheKoordinierung der Dammwache, bis hinzu Sicherungsmaßnahmen an betroffe-nen Objekten, Alarmierung und imschlimmsten Fall Evakuierung der mög-licherweise betroffenen Bevölkerung. Der Überlastfall tritt dann ein, wenn

der Pegel weiter steigt, oder wenn eineFunktionsstörung der Anlage nicht behoben werden kann, die zu einem Ver-sagen der Anlage führt. Für Wände ist dasÜberströmen des Bauwerks meist unbe-denklich, für Dämme hingegen stellt dasden „Supergau“ schlechthin dar, weil eszur Zerstörung der Erdaufschüttungkommt. Nach jedem Hochwasserfall ist die

Nachbereitung ein sehr wichtiges Instru-ment, um das Bauwerk für den nächstenFall bereit zu machen. Dazu zählenÜberprüfungen, Schadenslokalisationund Instandsetzungsmaßnahmen. DasErgebnis dieser Nachbereitung ist vomBetreiber schriftlich an die Katastro-phenschutzbehörde zu übermitteln.

FazitNach den Naturkatastrophen 2002

und 2006 hat sich im Land Niederöster-reich einiges getan, um die Bevölkerungund ihre Sachgüter vor Hochwasser zuschützen. Eine entscheidende Verbesse-rung wurde auf dem Gebiet der Progno-se und Frühwarnung mit einer mögli-chen Vorhersage von 48 Stunden er-reicht. Man darf jedoch nie vergessen,

dass derartige Vorhersagen einer großenStreuung unterliegen, weshalb ein stän-diges Beobachten der Prognose währendeines Hochwasserereignisses von abso-luter Wichtigkeit ist. Weiters wird mit dem Schadensbild-

prognosesystem und dem NÖ-Atlas(Wasseranschlagslinie HQ30 undHQ100) aktiv erläutert, welche Gebäudeund Grundstücke von Hochwassern be-troffen sind. Diese Bewusstseinsbildungist in „Friedenszeiten“ sehr wichtig, umdie Bevölkerung auf derartige Ereignissevorzubereiten. Aber auch im Einsatzfallerleichtert es die Arbeit der Einsatzkräf-te. Dazu zählen auch Broschüren wie dasPflichtenheft für den Betrieb von Hoch-wasserschutzanlagen und der FalterÜberwachung und Verteidigung vonHochwasserschutzdämmen bei Hoch-wasser. Das Land Niederösterreich er-kannte jedoch auch die Notwendigkeitvon Hochwasserschutzbauten, die zahl-reich entlang von Fließgewässern errich-

tet wurden oder noch errichtet werden.In Summe waren es über 330 Mio. € seit2006. Dies bietet nicht nur einen Schutzfür die Bevölkerung, sondern erspart denEinsatzkräften sehr viel an Arbeit undSchweiß. Allerdings darf das Restrisikosolcher Anlagen nie außer Acht gelassenwerden.Die Hochwasserplattform Nieder-

österreich, die nach dem Hochwasser2002 von LH Dr. Erwin Pröll ins Leben gerufen wurde, trug dieser interdiszipli-nären Behandlung des Themas Hoch-wassers voll und ganz Rechnung. Sokonnten viele Projekte im engen Zusam-menwirken vieler behördlicher Abtei-lungen und der NÖ Einsatzorganisatio-nen mit dem Ziel, einen noch besserenSchutz der Menschen vor Hochwasser sicherzustellen, erreicht werden. So war es auch dem NÖ LFV und den

Freiwilligen Feuerwehren Niederöster-reichs in diesen zehn Jahren durch inten-sive Zusammenarbeit mit den zuständi-gen Behörden möglich, Vieles aktiv mit-zugestalten, zu entwickeln und auchumzusetzen. So galt es vielfach durch gegenseitigen intensiven Austausch vonFachwissen einerseits die einzelnen Akteure besser kennen zu lernen, ein gemeinsames Verständnis der komple-xen Fachmaterie zu erlangen und letzt-endlich neue Ausbildungsinhalte auszu-arbeiten. Dadurch ist es gelungen neben der

Adaptierung der feuerwehrinternenSchulungen auch Feuerwehr Know-Howin die Schulungen von Dammbetreibernund Behördenvertretern zu integrieren.Dies bietet die Chance, Außenstehendendie Möglichkeiten der Feuerwehr aufzu-zeigen und falsche Erwartungshaltun-gen im Ernstfall zu minimieren. Denndas nächste Hochwasser kommt be-stimmt…

Das Modell zeigt die Entwicklung von Wassereinwirkung auf Dämme

"Danke liebe Feuerwehr" - Dämme schützen!

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Brandaus: Wissen28

HLF1HLF1Das „kleine flexible“UniversDas „kleine flexible“Univers a

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29Brandaus: Wissen

s alfahrzeugs alfahrzeug

400 Liter Wassertank mit

Einbaupumpe, herausnehmbare

Tragkraftspritze auf Rollcontainer,

jede Menge verschiedenste Ausrüs-

tungsgegenstände, hydraulische

Ladebordwand, das sind nur

ein paar Dinge, welche die Fahr-

zeuggruppe „Hilfeleistungs-

fahrzeug 1“ auszeichnen

Brandaus 5 · 2012

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Text und Fotos: Matthias Fischer

Es ist 14 Uhr. Die Sirene in einer kleinenOrtschaft alarmiert die Feuerwehr zu einem Einsatz. Hastig eilen Landwirte,

Gemeindebedienstete und Selbständigezum Feuerwehrhaus. Alle ausgependel-ten Berufstätigen erfahren über SMS,dass gerade ein Einsatz „zuhause“ ab-

läuft und stehen der Feuerwehr zu die-sem Zeitpunkt nicht zur Verfügung. Diesechs Mann, die zwischenzeitlich imFeuerwehrhaus eingelangt sind, könnendas neu angeschaffte HLF1 voll besetzenund rücken zum Einsatzort aus...In den letzten Jahren ist während der

üblichen Berufszeiten die zur Verfügungstehende Mannschaftsstärke rückläufig.Zu einem Einsatz ausrücken stellt nachwie vor noch kein Problem dar, doch dienotwendige Ausrüstung mit den Fahr-zeugen vor Ort zu bringen kann schon ei-ne Herausforderung werden. Und genauauf dieses Problem zielt das neue Hilfe-leistungsfahrzeugkonzept ab.Interessante Ansätze zur Umsetzung

der Richtlinie HLF1 kennen wir schonvon den beiden Aufbaufirmen Walserund Empel. Jetzt ist auch Rosenbauer imHLF1-Segment vertreten. So wie Emplverbaut auch die Firma Rosenbauer einegeteilte Ladebordwand, die eine unge-

Auch das dritte Hilfeleistungsfahrzeug 1, diesmal von

der Firma Rosenbauer, zeigt eine interessante Umsetzung

des neuen Fahrzeugkonzeptes der HLF-Baureihe.

Zusätzlich zu den bereits vorgestellten Fahrzeugen von

den Firmen Empl und Walser steht ab sofort auch eine

Mercedes Sprinter-Variante von Rosenbauer zur Verfügung.

Eine geteilte hydraulische Ladebordwand erleichtert

das Be- und Entladen der Ausrüstung und vor allem des

heckseitig gelagerten Rollcontainers erheblich.

Die hydraulisch betriebene Hubladebühne ermöglicht ein sehr einfaches und rasches Be- und Entladen des Rollcontainers mitTragkraftspritze

Kompakt aufgeräumter Mannschafts-raum

Heckseitig wird die Fahrzeugbeladung entnommen, ein Rollcontainersystem rundet das neue HLF1-Fahrzeugkonzept ab

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hinderte Entnahme von bestimmtenAusrüstungsgegenständen aus dem Be-laderaum, der ausschließlich vom Heckaus zugänglich ist, ermöglicht. Die Hub-kraft beträgt 500 kg (bei 0,6 m Ausladung)und ist stark genug um den „TS-Rollcon-tainer“ inklusive Zubehör heben bzw.absenken zu können. Dies ermöglicht,dass ein Mann alleine die Tragkraftsprit-ze entnehmen kann.

Mit B-Schein und 5,5 t zum EinsatzortDas auf 5,3 Tonnen zugelassene Fahr-

zeug, motorisiert mit einem Diesel-motor, 120 kW bzw. 360 Nm Drehmo-ment, 2,1 Liter Hubraum, ausgestattetmit einem 6-Gang-Schaltgetriebe, fährtsich beinahe wie ein Pkw. Das Fahrzeug-konzept ist ideal ausgelegt, um mit derneuen 5,5 Tonnen Lenkerberechtigunggelenkt zu werden.Mit diesem Konzept wird dem Pro-

blem der Tageseinsatzbereitschaft Rech-nung getragen, weil auch mit einem B-Führerschein und der 5,5 Tonnen-Lenkerberechtigung die Mannschaftsamt Ausrüstung zum Einsatzort ge-bracht werden kann.

Einfache Bedienung, ausreichend PlatzDie übersichtliche Anordnung und die

einfache Bedienbarkeit der Einsatz-warnvorrichtung, Umfeldbeleuchtung,etc. für Fahrer aber auch Beifahrer zeich-nen das aufgeräumte Cockpit aus. Auchder Mannschaftsraum, konzeptioniertfür drei Personen, bietet trotz der kom-pakten Fahrzeugaußenabmessungenein umfangreiches Platzangebot. Die inFahrtrichtung angebrachten Einzelsitzebeherbergen in den Lehnen die Atem-schutzgeräte samt Zubehör. Eine groß-zügig ausgelegte Arbeitsfläche gegen-über, lässt auch eine interimistische Einsatzleitung in diesem Fahrzeug zu.Das einfache Bedienkonzept zieht sichwie ein roter Faden durch das gesamteFahrzeug. Auch der im Heck des Fahr-zeuges angebrachte Pumpenbedienst-and entspricht genau diesem System.

BrandeinsatzDer 400 Liter fassende Löschwasser-

tank des HLF 1 ist fest mit einer über denNebenabtrieb angetriebenen Feuer-löschpumpe gekoppelt. Mit der inte-grierten Schnellangriffseinrichtung istein rasches Einschreiten bei Brändenproblemlos durchzuführen. Bei zehn Bar Ausgangsdruck fördert die Einbau-pumpe 200 Liter Wasser pro Minute. Fürden Erstangriff bei einem Entstehungs-brand sollte damit das Auslangen zu finden sein. Sollte dennoch das Wasserknapp werden, stehen verschiedene Versorgungsvarianten zur Auswahl. Dieeinfachste Variante ist sicherlich die

Versorgung mit Druckschläuchen voneinem bestehenden Hydrantennetz aus.Die in der Beladung enthaltene Tauch-pumpe ermöglicht die Wasserentnahmevon freiliegenden Gewässern und kannschnell eingesetzt werden. Die mitge-führte Tragkraftspritze ist nach wie voraus diesem „Allrounder“-Konzept nichtwegzudenken. Für Wasserversorgungs-leitungen über längere Strecken im Re-laisbetrieb erweist sich die TS als uner-setzlich.

Technischer EinsatzAuch für den technischen Einsatz sind

zahlreiche Gerätschaften im Fahrzeuguntergebracht. Neben einem Stromer-zeuger, Lichtfluter mit Stativ, Tauchpum-pe, mehrteiliger Feuerwehrleiter, einemuniversal Brech- und Trennwerkzeug,Motorkettensäge, Schanzwerkzeug, etc.,befinden sich noch zahlreiche andere,für den Einsatz erforderliche Geräte imHilfeleistungsfahrzeug 1.

Feuerwehrtechnischer AufbauAuch bei beiden Varianten des HLF1

die bereits vorgestellt wurden, wird dieBeladung über die Fahrzeugrückseiteentnommen. Die Vorteile der „nur“ rück-seitigen Variante sind: Arbeiten aus demFahrzeug auf engstem Raum, ohne Ge-fährdung durch Straßenverkehr undKosteneinsparung. Dennoch ist auch eine Variante mit seitlicher Entnahme-möglichkeit entsprechend der HLF-Richtlinie aus Wunsch möglich. Diekomplette Beladung ist auf einem Rollcontainer bzw. zwei Auszügen unter-gebracht. Die geteilte Ladebordwand erlaubt eine schnelle einfache Entnahmevon bestimmten Ausrüstungsgegen-ständen, weil nicht jedes Mal die Lade-bordwand betätigt werden muss. Die geringere Bauhöhe (kein Hochkasten-wagen) und das trotzdem große Platzan-gebot im Vergleich zu den beiden ande-ren HLF1 und der vergleichsweise langeRadstand machen das Fahrzeug zu einerinteressanten Alternative zum Empl-und Walser-HLF1.

Die Entnahme der Feuerwehrleiterkann vom Boden aus gemacht werden

Eine plane Fläche im Mannschaftsraumkann als Arbeitstisch verwendetwerden

Der Pumpenbedienstand ist übersicht-lich und leicht verständlich ausgeführt

4Modell: Mercedes-Benz Sprinter4Fahrzeugtyp: 516 CDI Kastenwagen4Motorleistung: 120 kW (163 PS) mit 2.143 cm3 / 360 Nm Drehmoment4Radstand: 3.665 mm4zul. Gesamtgewicht: 5.300 kg4FeuerwehrtechnischeEinrichtungen: Besatzung 1+5, Stromerzeuger, Mehrzweckleiter,

AS-Geräte, Feuerlöschkreiselpumpe (200 Liter/min bei10 bar, Antrieb via Nebenabtrieb), Schnellangriffsein-richtung, 400 Liter Löschwassertank, geteilte hydrauli-sche Ladebordwand (600 kg Hubkraft), TragkraftspritzeTS12 (PFPN 10-1500), LED-Umfeldbeleuchtung

Technische Daten HLF1 (Fa. Rosenbauer)

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Brandaus 5 · 2012

Hubrettungsfahrzeuge im Einsatzbenötigen eine spezielle Taktik.Manchmal aber werden diese Sonderfahrzeuge zu spät eingesetztoder die erst eintreffenden Mann-schaften bedenken nicht, dass dieseFahrzeuge ganz besondere Bedürf-nisse haben, was ihren Aufstellungs-ort betrifft.

Text: Richard Berger

Fotos: www.bilderbox.at, Stamberg, Fischer

Aus dem Dach eines Wohnhauses schla-gen bereits die Flammen. Die zuständigeFeuerwehr rückt mit einem KLF und ei-nem TLF an. Die Nachbarfeuerwehrenwerden noch beim Anrücken des Ein-satzleiters über die zuständige BAZnachalarmiert. Nach und nach treffenam Einsatzort immer mehr Fahrzeugeein. Ein Innenangriff wird abgebrochen,der umfassende Außenangriff wirddurch den Einsatzleiter angeordnet. Dasnächste Hubrettungsfahrzeug rückt an.

zeug in der Ausrückordnung zu finden.Dies ist dahingehend sinnvoll, weil einePersonenrettung rasch durchgeführtwerden kann und die Einsatzstelle nochnicht mit anderen Fahrzeugen undSchlauchmaterial „verseucht“ ist. Aberwas tun, wenn man kein Hubrettungs-fahrzeug sein Eigen nennen darf?Der Maschinist des ersten Fahrzeuges

ist hier besonders gefragt. Man muss da-ran denken, dass ein Sondergerät nach-kommen könnte. Gerade wenn es sichum einen Brand im ersten Stock und da-rüber handelt. Hier müssen an geeigne-ter Stelle rund 15 Meter in der Länge frei-gehalten werden. Auch muss bedachtwerden, dass diese Fahrzeuge über eineAbstützung verfügen. Diese Abstützungkann bis zu zwei Meter links und rechtsvom Fahrzeug nochmals einnehmen.Jan Ole Unger und Nils Beneke haben dieseit 2005 bestehende HAUS – Regel alsspezielle Einsatztaktik für Hubrettungs-fahrzeuge am 15. März 2012 in ihrer 5.Ausgabe veröffentlicht. Diese Regel, dieman sich leicht merken kann, ist nicht

Beim Eintreffen des Sonderfahrzeugesordnet der Fahrzeugkommandant an,seinem Fahrzeug Platz zu schaffen.Schlauchleitungen müssen neu verlegtwerden, Privatfahrzeuge müssen beisei-te gestellt werden, auch Einsatzfahrzeu-ge stehen im Weg und müssen umgestelltwerden. Der Einsatz wird von Null neuaufgerollt. Dieser fiktive Fall ist ein Horrorszenario

für jeden Einsatzleiter und Maschinis-ten. Meist müssen die Aufstellplätze fürHubrettungsfahrzeuge mühsam gefun-den werden, sofern diese nicht bei denentsprechenden Gebäuden vordefiniertsind. Das Einplanen und frühzeitige Erkennen der Notwendigkeit von Hub-rettungsfahrzeugen ist unumgänglich.

Einsatznotwendigkeit erkennenFeuerwehren, die selbst über ein Hu-

brettungsgerät verfügen, haben in ihrerAusrückordnung dieses bereits berück-sichtigt. So ist es oft standardisiert anzweiter Stelle hinter dem Tanklöschfahr-

Bei schwer zugänglichen Brandherden sind Drehleitern für Löschangriffe unverzichtbar

Was es bei der Aufstellung von Hubrettungsfahrzeugen zu beachten giltTaktik:

Hubrettungsfahrzeuge sind im Ernstfall wertvolle Hilfe

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33Brandaus: Wissen

Brandaus 5 · 2012

nur für Maschinisten dieser Geräte not-wendig zu wissen. Auch Einsatzkräftevon Feuerwehren die nicht über solcheSonderfahrzeuge verfügen, sollten dieEckpunkte dieser Regel verinnerlichen,um bereits vor dem Einsatz der Hubret-tungsfahrzeuge einen geeigneten Auf-stellungsort zumindest einzugrenzen.

„H“ wie HindernisseDas „H“ der HAUS Regel steht für

Hindernisse. Pflanzen, Brücken, Über-führungen, Höhenbeschränkungen derZufahrt, Ampeln, Freileitungen, Masten,Mauern, Zäune und Verkehrspoller wer-den von den Autoren hier aufgezählt.Aber auch die selbst verursachten Hin-dernisse, also Einsatzfahrzeuge (aller Organisationen) oder Schläuche sindHindernisse, die den Einsatz eines Hu-brettungsfahrzeuges behindern können.„Hubarbeitsbühnen muss ausreichendRaum für eine Inbetriebnahme des Auslegers zur Verfügung stehen. Der Hubarm muss mindestens 40° aufge-richtet und der Korbarm um ca. 50° vomHubarm abgewinkelt werden können“,findet man in kompakten Beschreibungdieser Regel.

„A“ wie AbständeDie Hubrettungsgeräte verfügen über

unterschiedliche Abstützungssysteme.Allerdings kann - gemäß HAUS Regel -für die meisten Drehleitern der Leiter-klasse 30 Meter ein Regel-Abstandsplanherangezogen werden. Dieser gilt glei-chermaßen ungefähr auch für Hubar-beitsbühnen in dieser Klasse. So ist fürdie volle Abstützungsbreite 1,5 Metervon der Fahrzeugkante aus gemessennötig. Empfohlen wird, wie oben ange-deutet, ein Abstand von 2 Meter, um anden Stützen noch vorbeigehen zu kön-nen. Bei Drehleitern entsteht durch dasDrehen des Hubrettungssatz meist einÜberhang von bis zu 1,6 Meter. Hier

empfiehlt die Regel einen Sicherheitsab-stand von 2 Metern, ebenfalls von derFahrzeugkante aus gemessen. Da derÜberhang beim Drehen auch teilweiseseitlich zu tragen kommt, empfehlen dieAutoren der Regel diesen Sicherheitsab-stand auch seitlich, besonders im hinte-ren Bereich, einzuplanen. „Um die volleRettungshöhe von 30 Metern bei einerDrehleiter DLK 23/12 zu nutzen, mussdie Drehkranzmitte in einem Abstandvon 7 Metern zum Objekt positioniertwerden“, liest man in dieser Regel weiter.Wird dieser Abstand unterschritten, sokann das Ziel nicht angeleitert werden,da die Sicherheitseinrichtungen an einermodernen Drehleiter ein Aufrichten desLeiterpacks nur bis maximal 75° zulas-sen. Für Hubarbeitsbühnen dieser Grö-ßenordnung gilt ein Abstand von unge-fähr 6 Metern. Bei Arbeiten die eines Ab-

Löschtrupp wird in Position gebracht

legens des Leiterpacks bedürfen oder dieunter Niveau durchgeführt werden müs-sen, ist ein Abstand von 9 Metern bei die-ser Leiterklasse einzuhalten. Dies ent-spricht der Länge des Auslegers von derDrehkranzmitte bis zur Korbvorderkan-te. Dieser Mindestabstand ist auch beiArbeiten in geringer Höhe oder beim„Durchleitern“ von Toren einzuhalten.Man sollte ein schätzen tunlichst ver-meiden. Abschreiten der Entfernungführt zu verlässlicheren Ergebnissen alsSchätzen (Stichwort: 20 Zentimeter).

„U“ wie UntergrundÖffentliche Verkehrsflächen, die für

den Kraftfahrzeugverkehr freigegebensind, sind grundsätzlich für ein Abstüt-zen des Hubrettungsgerätes ausrei-chend befestigt. Kanaldeckel sollten

Schon bei der Ausfahrt macht sich der Maschinist Gedanken über die Positionie-rung der Drehleiter

Richtwerte der Abstände für Drehleitern der Leiterklasse 30 Meter nach Unger-Beneke:41,5 Meter Abstand von der Fahr-zeugkante für die volle Abstütz-breite je Seite

42 Meter Abstand von der Fahrzeug-kante für den drehenden Hubret-tungssatz auf der unbelasteten Seite

47 Meter Abstand vom Objekt zur Position der Drehkranzmitteabschreiten für die maximale Rettungshöhe

49 Meter Abstand vom Objekt/Hin-dernis zur Position der Drehkranz-mitte abschreiten für ein Anleiternin geringer Rettungshöhe / für dasDurchleitern von Toreinfahrten

410 Meter Freiraum hinter dem Hubrettungsfahrzeug sind grund-sätzlich freizuhalten

Richtwerte der Abstände fürHubarbeitsbühnen entsprechendder Leiterklasse 30 Meter nach Unger-Beneke:42 Meter Abstand von der Fahrzeug-kante für die volle Abstützbreite je Seite

45 Meter Abstand vom Objekt zur Position der Drehkranzmitteabschreiten für die maximale Rettungshöhe

46 Meter Abstand vom Objekt/Hin-dernis zur Position der Drehkranz-mitte abschreiten für ein Anleiternin geringer Rettungshöhe

414 Meter Abstand vom Objekt/Hin-dernis zur Position der Drehkranz-mitte abschreiten für das Durchlei-tern von Toreinfahrten

410 Meter Freiraum hinter dem Hubrettungsfahrzeug sind grund-sätzlich freizuhalten

Information

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Brandaus: Wissen34

Brandaus 5 · 2012

mindestens einen halben Meter vomStützteller entfernt sein. Prinzipiell soll-ten die mit dem Hubrettungsfahrzeugmitgelieferten Unterlegplatten oder Un-terlegklötze verwendet werden. Wird dasFahrzeug auf einem Untergrund aufge-stellt, der durch Löschwasser aufge-weicht werden kann, so muss rechtzeitigder Standort gewechselt werden. Hierbeiist auch darauf zu achten, dass dies auchleicht möglich ist (Schlauchleitungen,Fahrzeuge, etc.). Unger und Benekeempfehlen in Ihrer HAUS-Regel auch einen Abstand von mindestens 2 Meternzu Böschungs- oder Grubenkanten. ImWinter muss der Untergrund von Schneeund Eis befreit werden, um ein weiteresAbsinken oder Wegrutschen zu verhin-dern.

„S“ wie SicherheitSicherheit geht vor! So verweisen Un-

ger und Beneke in ihrer HAUS-Regel aufdie geltenden Richtlinien zur Unfallver-hütung und auf die 4A-C-4E Regel. DieseRegel sollte jedem Feuerwehrmitgliedbekannt sein, weshalb auf eine tiefereBetrachtung dieser hier verzichtet wird. Zusätzliche Sicherheitshinweise für

Hubrettungsfahrzeuge im Bezug aufWind oder Standsicherheit kann die Sta-tionierungsfeuerwehr geben.

EinsatzvorbereitungDie Einsatzvorbereitung ist immens

wichtig, gerade wenn es um den Einsatzvon Hubrettungsfahrzeugen geht. Wel-che Geräte der jeweiligen Feuerwehr in welcher Zeit zur Verfügung stehen,sollte hierbei jeder Einsatzleiter wissen.Auch die Einsatzgrenzen dieser Sonder-fahrzeuge sind für die sinnvolle taktischePlanung nicht uninteressant. Die Statio-nierungsfeuerwehren profitieren eben-falls vom Austausch von potentiellen„Kunden“, also jenen Feuerwehren, diedie Geräte anfordern könnten. Auch istes wichtig zu wissen, wie lange das benö-tigte Gerät im Notfall zur jeweiligen Einsatzstelle braucht. Wenn die Anreisedieses Fahrzeuges entsprechend viel Zeitin Anspruch nimmt, könnte eine Auf-nahme in einen speziellen Alarmplan für gewisse Gebäude mit der jeweiligenStationierungsfeuerwehr besprochenwerden.

Im EinsatzMan muss als Einsatzleiter an sehr viel

denken. Der Maschinist des ersteintref-fenden Fahrzeuges kann durch klugesAufstellen und entsprechendes Einwei-sen nachrückender Fahrzeuge viel Cha-

os verhindern, wenn dann ein Hubret-tungsfahrzeug eintrifft. Auf jeden Fall istder Maschinist des Hubrettungsfahrzeu-ges für dessen Betrieb verantwortlich.Wenn der Maschinist den vorbereitetenAufstellplatz für ungeeignet erachtet, so ist dies nicht nur sein Recht, sondernseine Pflicht. Er oder sie ist immerhinderjenige, der die Verantwortung für dasGerät und für die Mannschaft, die aufdem Gerät arbeitet, trägt. Bei Brandein-sätzen muss der jeweilige Abstand vomKorb zum Brandobjekt ebenfalls be-dacht werden. Besonders heikel ist die-ser Umstand, wenn der Maschinist amHauptstand sitzt und nur das Wenderohram Korb bedient. Die Strahlungshitze istnicht zu unterschätzen. Auch müssensich alle Fahrer von Feuerwehrfahrzeu-gen eines ins Gedächtnis rufen: Wenndas Fahrzeug auf dem Weg zum Einsatzbeschädigt wird, dann kann man nichtmehr helfen. Besonders heikel ist es beiHubrettungsfahrzeugen, die im Normal-fall weit verteilt sind. Fällt ein Gerät beider Anfahrt durch einen Unfall aus, musssofort Rückmeldung an die Einsatzlei-tung und die BAZ gegeben werden, umein weiteres Gerät anzufordern.

Literaturempfehlung„Hubrettungsfahrzeuge – Ausbildung

und Einsatz“ von Jan Ole Unger, Nils Beneke und Klaus Thrien ist sicherlicheines der umfangreicheren Werke, dassich ausschließlich mit Hubrettungsge-räten auseinandersetzt. (Erschienen beiKohlhammer, Stuttgart, 1. Auflage 2011)Die HAUS-Regel selbst findet man unterwww.drehleiter.info. Dieser ist ein Lite-raturverzeichnis angehängt, welchesebenfalls viele interessante Quellen be-inhaltet.

Bei Bränden in hohen Gebäuden eine unersetzbare Hilfe Sicherer Abstieg im Ernstfall

High-tech unterstützt den Maschinisten

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35Brandaus: Wissen

Da sich immer mehr Versicherungendie Einsatzfotos nach Verkehrsun-fällen von den Feuerwehren holen,dies aber ein rechtliches Problemdarstellen könnte, wollen wir diese „alltägliche“ Praxis etwas genauerunter die Lupe nehmen. Brandaus hatmit Feuerwehrjurist Dr. Peter Eigen-thaler diesbezüglich gesprochen.

Text und Fotos: Christian Teis

Grundsätzlich darf zum Zwecke der Ein-satzdokumentation alles und jeder foto-grafiert werden,selbst einer Veröf-fentlichung in derPresse oder aufFeuerwehr-Web-sites steht, soweitdie Privatsphäregewahrt bleibt,nichts im Wege.Auf die Pietät soll-te natürlich vielWert gelegt wer-den – Bilder vonschwer verletztenoder sogar totenMenschen oderTieren sollten natürlich tunlichst nichtveröffentlicht werden. Was aber tun wenn ein Vertreter einer

Versicherung sich die Herausgabe derEinsatzfotos, meist telefonisch, erbittet?Im Regelfall werden der Leiter des Ver-waltungsdienstes oder gegebenenfalls

der Sachbearbeiter Öffentlichkeitsarbeitvon den Unternehmen kontaktiert. Zumeist wird der Bitte um Versand derFotos entsprochen, doch genau daskönnte jedoch rechtliche Schritte inForm von Klagen durch den Geschädig-ten nach sich ziehen.A) Im Falle der Zustimmung des Ei-

gentümers des fotografierten Gegen-standes, Fahrzeuges oder Objektes ist dieWeitergabe an Versicherungsunterneh-men grundsätzlich unbedenklich, es istjedoch ratsam, diese Zustimmung ent-sprechend zu dokumentieren (E-Mail,SMS oder in Schriftform).B) Ohne Zustimmung des Betroffenen

oder Eigentümers des Objektes, Gebäu-des oder Fahrzeuges sollte die Versiche-rung an die hierfür zuständigen Behör-den (Staatsanwaltschaft, Gerichte oderVerwaltungsbehörden) verwiesen wer-den. Diese haben im Einzelfall über dasrechtliche Interesse der Versicherung zuentscheiden.Die Freiwilligen Feuerwehren sind zwar

eine Körperschaft öffentlichen Rechtes,doch sind diese nicht dazu aufgerufenoder gar befugt, die Rechtsfrage zu beur-teilen, ob tatsächlich ein derartigesrechtliches Interesse besteht oder nicht.Diese Entscheidung sollte den hierfür zu-ständigen Organen vorbehalten bleiben.Natürlich sollten diese kurzen Ausfüh-

rungen nur als Empfehlung im Interesseder Vermeidung von nachfolgenden Unstimmigkeiten oder rechtlichenSchwierigkeiten verstanden werden.

Wenn Versicherungsunternehmen anfragenEinsatzfotos:

Wann dürfen Einsatzfotos an Versicherungen weitergegeben werden?

Feuerwehrjurist Dr. Eigenthaler

???

?????

USB-Stick: Wissens-Träger

Die Grundlage der Ausbildung unsererFeuerwehrmitglieder ist das Hand-buch für die Grundausbildung. DiesesHandbuch, welches sich in seiner Umsetzung schon viele tausende Malebewährt hat, ist nun auch online imInternet abrufbar, oder als „offline“-Version auf einem USB-Stick erhältlich.

Text und Foto: Wolfgang Fink

Die Ausbildung, welche anhand desHandbuchs für die Grundausbildung inden Feuerwehren durchgeführt werdensoll, stellt das Fundament des Gesamt-ausbildungssystems dar, auf welches inweiterer Folge bei unzähligen weiterenAusbildungen aufgebaut wird. Darum istdieses Handbuch auch ein systemati-scher Leitfaden für den Ausbilder. Es ent-hält die grundlegenden Kenntnisse undFertigkeiten welche für eine erfolgreicheund möglichst unfallfreie Durchführung

unserer Einsätze erforderlich ist.

Seitens der Verantwortlichen desÖBFV wurde dieses, mit Sicherheit einesder wertvollsten Ausbildungsmittel, nunauch elektronisch und für jedes Feuer-wehrmitglied frei zugänglich, zur Verfü-gung gestellt.

Einen Link zur Online Version desHandbuchs für die Grundausbildungfindet man auf der Homepage des Öster-reichischen Bundesfeuerwehrverban-des (www.bundesfeuerwehrverband.atoder unter www.noelfv.at → „Fachbe-reich Ausbildung“ → Infobox „weitere In-

Handbuch für Grundausbildungonline und auf USB-Stick

formationen“) bzw. ist der USB-Stick(1GB) mit der „Offline“-Version desHandbuches für die Grundausbildungim NÖ Landesfeuerwehrkommando beiGerda Wagner (Tel.: 02272/9005 DW13154, E-Mail: [email protected])um € 10,00 / Stk. erhältlich.

Abo 1/1 Seite 1/2 USB zu Dialog

Brandaus 7/8 · 2007

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Die Zeitschrift derNiederösterreichischen

Feuerwehren

10 · 2011BrandausBrandausDie Zeitschrift derNiederösterreichischen

Feuerwehren

10 · 2011

Porträt:Präsident desGemeindebundes, 14

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Brandaus 5 · 2012

BA 05_12 Umbruch _BA Umb Titel Mai 29.05.12 15:31 Seite 35

Page 36: 5/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Wissen36

Brandaus 5 · 2012

Brandaus sprach mit Ausbilder OBI Willi Bogner über neue Technolo-gien und Materialien im Fahrzeugbau,die im Einsatzfall durchaus eine Herausforderung für Rettungskräftedarstellen können. Speziell der hydraulische Rettungssatz kann bei manchen Substanzen an seineGrenzen gelangen.

Text: Alexander Nittner

Fotos: M. Fischer, Apple-Store, ÖAMTC

Brandaus: Zuerst würde uns inter-essieren, was vor dem Einsatz des hydraulischen Rettungssatzes sicher-heitstechnisch zu beachten ist.

OBI Bogner: Generell ist zu sagen, dass der Rettungsablauf unbedingt einzuhalten ist. Sprich die Unfallstelle absichern, dasUnfallfahrzeug stabilisieren und denBrandschutz sicherstellen. Gleichzeitigsollte ein Zugang zu der verletzten Person geschaffen werden, um die Personenbetreuung und weitere Ret-tungsmaßnahmen setzen zu können.Ein weiterer wichtiger Punkt bzw. aucheine Empfehlung seitens der NÖ Lan-des-Feuerwehrschule ist die Abstim-mung mit den Rettungsorganisationen.Speziell was den Rettungsweg betrifft.Dies kann ich nicht oft genug erwäh-

karten – sprich in Papierform – undcomputerunterstützte Systeme. Diesestellen durchaus eine sinnvolle Emp-fehlung dar. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man die genaue Fahr-zeugtype bzw. das Baujahr kennt. Leider sind diese relevanten Fahrzeug-daten oft nur dem Zulassungsschein zuentnehmen. Die Datenbanken müssennatürlich regelmäßig aktualisiert wer-den. Mit der herkömmlichen Rettungs-karte, die vom Fahrzeuginhaber meisthinter der Sonnenblende verstecktwird, wirft sich für mich im Einsatz die Frage auf, ob diese tatsächlich zum Unfallfahrzeug gehört. Man muss be-denken, dass die meisten Pkw mit einerUnmenge an Sonderausstattung aufge-rüstet werden. Etwa Knie- oder Da-chairbags oder spezielle Komfortaus-stattungen müssen beispielsweise nichtin der Standard-Rettungskarte verzeich-net sein. Was aber noch viel schlimmerist, ist die Tatsache, dass es nach wie vor zahlreiche Hersteller gibt, die weder eine Rettungskarte in Papier- noch inEDV-Form anbieten. Deshalb kann ichnur raten, immer nach den Vorgabendes Rettungsablaufs vorzugehen. Damitist man auf der sicheren Seite. Selbstwenn keine Rettungskarte verfügbar ist.

Im Fahrzeugbau werden vermehrtspezielle Materialien wie Magnesium,Titan oder auch Carbon eingesetzt.Gibt es im Umgang mit diesen Substanzen etwas zu beachten?

nen. Da hat es in der Vergangenheit immer wieder Fälle gegeben, wo mananeinander vorbei gearbeitet und somitwertvolle Zeit vergeudet hat.

Immer wieder kursiert in den Medienbzw. auch in Foren das Thema „Rettungskarten“. Wie sinnvoll sind Rettungskarten im Fahrzeug?

Zunächst einmal muss man zwischenzwei Systemen unterscheiden. Es gibteinerseits die herkömmlichen Rettungs-

Die technischen Anforderungen an Mensch und Maschine nehmen stetig zu, soauch an das hydraulische Rettungsgerät

Neue Materialien im Fahrzeugbau werfen zusätzliche Fragen aufHydraulischer Rettungssatz:

Karbon, Magnesium und Titan:Welche Probleme entstehen?

Rettungskarten für Iphone oder Ipad - iCrash Recovery System iCR

BA 05_12 Umbruch _BA Umb Titel Mai 29.05.12 15:31 Seite 36

Page 37: 5/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

37Brandaus: Wissen

Brandaus 5 · 2012

Die Problematik ist, dass hydraulischeRettungsgeräte beispielsweise beimDurchtrennen von solchen Materialienan deren Leistungsgrenze geraten kön-nen. Es ist zwar so, dass viele Fahrzeug-hersteller bereits darauf reagieren, dochbei speziellen Kunststoffen können dieharten Scherenmesser verklemmen.

Sollte dieser Fall auftreten, kann manmit anderen Schneidsystemen, wie et-wa einer Säbelsäge, Abhilfe schaffen. Eine weitere Herausforderung für denhydraulischen Rettungssatz stellen ge-härtete Teile dar. Moderne Geräte wer-den mit diesen Materialien vielleichtweniger Probleme haben, aber bei älte-ren Rettungssätzen muss man mögli-cherweise mehrere kürzere Schnittesetzen bis das Material durchtrennt ist.Ein anderes Problem ist, dass mancheBauteile nicht nur hart sondern auchspröde sind. Das bedeutet, dass Druck-punkte weg brechen können und manmehrmals ansetzen muss, um den ge-wünschten Erfolg zu erzielen. In der NÖLandes-Feuerwehrschule werden zahl-reiche Praktiken vermittelt, damit dieModulteilnehmer auch mit den neuenMaterialien im Einsatz gut zurechtkom-men.

Apropos NÖ Landes-Feuerwehrschule:Bei welchem Modul wird das Arbeitenmit dem hydraulischen Rettungssatzpraktisch gelehrt?

Beim TE20 – Menschenrettung ausKraftfahrzeugen – geht man genau aufdiese Thematiken ein. Das eintägigeModul gibt einen groben Überblicküber Fahrzeugtechnik sowie Sicher-heitssysteme im Auto. Das praktischeArbeiten mit hydraulischen Rettungs-sätzen an verformten Fahrzeugen ge-hört ebenso zum Ausbildungsmodul.Hierbei kann man sehr gut das erlernte

Wissen in die Praxis umsetzen. DiesesModul ist natürlich eine Empfehlungfür jedes Feuerwehrmitglied, doch weildie Ausbildungsplätze rar gesät sind, istes uns sehr wichtig, dass die Teilnehmernach absolviertem TE 20 das Wissen andie Mitglieder in ihrer Feuerwehr wei-tergeben.

Vielen Dank für das interessante Gespräch

OBI Willi Bogner ist einer der Ausbilderin der NÖ Landes-Feuerwehrschule,welche das Thema „Menschenrettungaus KFZ“ schulen

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BA 05_12 Umbruch _BA Umb Titel Mai 29.05.12 15:31 Seite 37

Page 38: 5/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

38 Brandaus: NewsBrandaus: NewsHochstraß

Dramatischer Unfall auf A21 fordert TodesopferAuf die A 21 wurde die FFNeulengbach-Stadt in denMorgenstunden zu einerFahrzeugbergung alarmiert.Was zunächst nach Routine-einsatz aussah, stellte sicham Einsatzort als tragischerUnfall heraus.Der Lenker eines Kastenwa-gens war auf der abschüssigenFahrbahn nach rechts aufden Pannenstreifen geratenund im Bereich einer Pan-nenbucht offenbar unge-bremst gegen die Betonleit-wand geprallt. Dabei wurdedie rechte Frontpartie desWagens schwer beschädigt.Den Spuren am Unfallortnach zu urteilen drehte sichdas Fahrzeug danach um seine eigene Achse, schleu-derte quer über alle dreiFahrstreifen und kippte um.Dabei wurde der Lenker, deroffensichtlich nicht angegur-tet war, durch die zerbroche-ne Seitenscheibe auf der Beifahrerseite aus dem Fahr-

Brandaus 5 · 2012

In der Rückfahrkamera sahein aufmerksamer Müllwa-genfahrer, dass aus dem mitAltmetallen beladenen Fahr-zeug Flammen aus dem Auf-

zeug geschleudert. Nach ei-nem zweiten harten Aufprallan die linke Betonleitwand,die offenbar im Frontbereichdes Fahrzeugs erfolgte,schlitterte der auf der Seiteliegende Kastenwagen nochüber 100 m weiter und bliebschließlich auf dem erstenFahrstreifen liegen. Der beimAufprall offenbar auf der

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Foto: FF

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Zweieinhalb Stunden dauerte es, bis die Feuerwehr denbrennenden Müll gelöscht, wieder verladen und abtranspor-tiert hatte

Foto: Lukas Hürner

Müllfahrzeug brannte

Stelle getötete Lenker lag aufder dritten Spur, etwa dort,wo der zweite Aufprall gegendie Betonleitwand erfolgt war.Die Kameraden der bereitsanwesenden FF Alland, dieaufgrund einer anfangs fal-schen Ortsangabe um einigesfrüher alarmiert worden war,stellten das Wrack mittelsSeilwinde ihres Rüstlösch-fahrzeuges auf. Danach über-gaben sie die Einsatzstelle andie Kräfte aus Neulengbach.Das gerichtlich sichergestell-te Wrack wurde auf dasWechselladefahrzeug der FFNeulengbach-Stadt verladenund auf Anweisung der Autobahnpolizei abgestellt. Tragisches Detail am Rande:Die Fahrerseite des verun-fallten Kastenwagens warvöllig unversehrt, die Fahr-gastzelle weitestgehend in-takt. Wäre der Lenker ange-gurtet gewesen, hätte er die-sen Unfall vermutlich mit einpaar Prellungen überstanden.

kippen und den Feuerwehr-notruf zu betätigen. Die Feuerwehren Kirnberg,Texing und Mank nahmensofort die Brandbekämpfungdes entladenen auf der Landesstraße liegendenMülls auf. Der gelöschteMüll wurde mit dem Fahr-zeugkran in die Mulde verla-den und abtransportiert. Am Müllfahrzeug entstandkein Schaden. Die Feuer-wehren waren zweieinhalbStunden im Einsatz.

Brandaus 7/8 · 2011

Schrems

Dramatische Einsatzszenen

Eine Person konnten die Feuerwehrmitglieder retten

Person konnte schwer ver-letzt gerettet werden, einePerson leider nur mehr totgeborgen werden. Das Autowurde mit Hilfe des Kran-fahrzeugs geborgen und abtransportiert. Die FFSchrems wurde von den Feu-erwehren Langegg und Kot-tinghörmanns sowie Polizei,Rettung und dem Notarzt-hubschrauber unterstützt.

Bezirk Tulln

Schwerer Unfall mit Menschenrettung auf der S5Die Feuerwehren Utzenlaaund Absdorf wurden von derLandeswarnzentrale NÖ zueinem schweren Verkehrs-unfall mit Menschenrettungauf der Stockerauer Schnell-straße S5, Höhe Mollersdorf,alarmiert.Ein Fahrzeug mit zwei In-sassen aus dem Bezirk Melkwar aus unbekannter Ursa-che von der Fahrbahn abge-kommen und frontal gegendas Betonfundament einerAutobahnüberfahrt geprallt. Zum Glück wurde der Pkwschon vor dem Anprall durch die steile Böschungabgebremst, ansonsten hätte dieser Unfall noch vielschlimmer ausgehen können.Bei Ankunft der Feuerweh-ren an der Unfallstelle warenbeide Insassen noch imFahrzeug und wurden vomRoten Kreuz und zwei zufällig anwesenden Ärzten versorgt. Als Erstmaßnahme

Glück für die Insassen dieses Autos, das frontal gegen einBrückenfundament gekracht war: die Böschung bremste dieWucht des Anpralls. Dennoch musste eine Person mit Hilfedes hydraulischen Rettungssatzes gerettet werden

wurde parallel zum Absi-chern der Unfallstelle dasFahrzeug vor einem eventu-ellen Abrutschen gesichert.Der Lenker konnte daraufhinden Pkw selbstständig ver-lassen, die Frau konnte dann von der Feuerwehr

ohne Zuhilfenahme des hydraulischen Rettungs-satzes befreit werden. Das schwer beschädigte Auto wurde mit dem Kran-fahrzeug geborgen, auf dieHubbrille verladen und danach gesichert abgestellt.

Die FF Schrems wurde zu einem schweren Verkehrsun-fall mit Menschenrettung aufder LB 30 zwischen Eugeniaund Langegg alarmiert.Beim Eintreffen am Einsatz-ort befand sich der Pkw aufdem Dach liegend abseitsder Fahrbahn. Das Befreiender Personen wurde sofortmit dem hydraulischen Ret-tungssatz durchgeführt. Eine

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Der Fahrer dieses Pkw wurde schwer verletzt

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BA 05_12 Umbruch _BA Umb Titel Mai 29.05.12 15:31 Seite 38

Page 39: 5/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus 5 · 2012

Beim Entladen von Rinden-mulch auf einem Lagerplatzim Schützengraben kippteam ein Lkw seitlich um. Um 7.37 Uhr alarmierte dieBezirksalarmzentrale dieFeuerwehr Perchtoldsdorf.

Perchtoldsdorf

Lkw umgestürzt – Feuerwehr half

39

Diese rückte mit einem RLF und einem SRF aus.Der Lenker, der zum Zeit-punkt des Umkippens aufder Ladefläche gewesen war,hatte großes Glück, dass ernicht unter seinem Fahr-

zeug eingeklemmt wurde. Er wurde von der Feuerwehrunverletzt angetroffen.Mittels Zahnstangenwindeund einem großen Hebekis-sen sicherte die Feuerwehrden 25 Tonnen Lkw, der lediglich durch die offeneFahrertüre gestützt war. An-schließend begann die müh-same Arbeit, die acht Tonnendes dampfenden Rinden-mulches händisch zu entla-den. Da der Lkw sehr nahean der Grundstücksgrenzelag, war das Ausräumen mitHilfe der vorhandenen Bag-gerfahrzeuge nicht möglich.Mit einem firmeneigenenBobcat konnte das leere Zug-fahrzeug wieder aufgestelltwerden. Die FF Perchtolds-dorf war drei Stunden unterder Einsatzleitung von HBIWilhelm Nigl jun. vor Ort.

Dieser 25 Tonnen schwere mit Rindenmulch beladene Lkwwurde von der Feuerwehr entladen und schließlich wiederauf die Räder gestellt

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Würmla

Verletzte bei WohnungsbrandEin Wohnhausbrand inWürmla setzte am Muttertagsechs Feuerwehren mit 93Einsatzkräften in Marsch.Tank und Rüstlösch Würmlarückten kurz nach der Alar-mierung zum Einsatzort aus.Dort angekommen bot sichfolgendes Szenario: Vermut-lich auf Grund eines techni-schen Gebrechens dürfte imSicherungskasten des Hau-ses ein Brand ausgebrochensein. Die Tochter der Bewoh-nerin versuchte leider ver-geblich noch den Entste-hungsbrand mittels Feuerlö-scher zu löschen. Sie zog sichdabei Verbrennungen zu undwurde vom Roten Kreuz insDonauklinikum Tulln ge-bracht. Ihr Sohn und ihreMutter mussten nach einemschweren Schock ebenfallsbehandelt werden.Da sich der Brand bis zumEintreffen der ersten Lösch-mannschaften sehr schnellausgebreitet hatte, wurdevom Einsatzleiter ein umfas-

sender Innen- und Außen-angriff angeordnet. Dienachrückenden Einsatzkräf-te übernahmen die Lösch-wasserversorgung, Aufbaudes Atemschutzsammelplat-zes und stellten aufgrund derstarken Rauchentwicklungweitere Atemschutztruppszur Brandbekämpfung.In dem Haus befanden sichnoch einige Hunde, die alle

gerettet werden konnten.Mehrere Terrarien mitSchlangen, Echsen und Insekten wurden stark inMitleidenschaft gezogen.Wie viele Tiere zu Schadenkamen, war beim Abrückender Feuerwehren noch nichtklar. Die Nachlösch- undAufräumarbeiten mittelsWärmebildkamera dauertenbis in die Abendstunden.

Foto: Stefan Öllerer

Beim Brand wurde eine Bewohnerin, die den Flammen mitdem Feuerlöscher zuleibe rücken wollte, verletzt

BA 05_12 Umbruch _BA Umb Titel Mai 29.05.12 15:31 Seite 39

Page 40: 5/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: News40

Brandaus 5 · 2012

Bezirk Hollabrunn

Auto in Flammen

Früh morgens kam es auf der S3, kurz nach der Auf-fahrt Göllersdorf in Fahrrich-tung Sierndorf, zu filmreifenSzenen.Während eines Überhol-manövers brach ein Fahr-zeug aus und durchstieß dieLeitschiene. Das Auto über-schlug sich mehrmals undging innerhalb von wenigenSekunden in Flammen auf.Die Feuerwehren Viendorfund Göllersdorf brachtenden Brand rasch unter Kon-trolle. Der Unfalllenkerkonnte leicht verletzt dasFahrzeug aus eigener Kraftverlassen.

S3: Pkw brannte völlig aus

Freiland

Sekundenschlaf sorgte für KarambolageGegen 14 Uhr wurde dieFeuerwehr Freiland, Notarzt,Rettung und Polizei zu ei-nem Verkehrsunfall mit dreiFahrzeugen und mehrerenverletzten Personen in derNähe der Kreuzung in Frei-land gerufen. Ein Pkw streif-te einen Zweiten und pralltein weiterer Folge frontal gegen einen Dritten. Ein Lenker aus dem BezirkSt. Pölten Land, der in Rich-tung B20 unterwegs war,schlief nach eigener Aussagenach kurz ein, kam über die Gegenfahrbahn auf dasBankett wo er wieder munterwurde. Er lenkte seinenblauen Audi wieder auf dieStraße zurück wo ihm einweißer Volvo mit WienerKennzeichen entgegen kam.Dieser versuchte zwar seinFahrzeug nach links auf dieGegenfahrbahn zu lenken,konnte jedoch eine Berüh-rung mit dem Audi nichtmehr verhindern. Eine Len-kerin aus Hohenberg, siefuhr in ihrem schwarzen

Nissan direkt hinter den Volvo, konnte dem Audinicht mehr ausweichen undkollidierte frontal mit ihm.Im Audi wurden zwei Perso-nen sowie im Nissan dieLenkerin unbestimmtenGrades verletzt. Der WienerLenker bleib unverletzt. Ein vorbeikommender Fahr-zeuglenker verständigte sofort die Rettungskräfte und leistete Erste Hilfe.

Der von der Autobahn abgekommene Pkw brannte völligaus. Der Unfalllenker konnte sich rechtzeitig selbst aus demFahrzeug befreien

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Topstory:Neue Mindest-ausrüstungsverordnung, 5

Wirbel um FitnesstestWirbel um FitnesstestKompetenzstreit:LBD Buchta erkämpft DetailerfolgKompetenzstreit:LBD Buchta erkämpft Detailerfolg

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren10 · 2010BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren10 · 2010

Porträt:Gerhard HutterObmann d. NÖGKK, 20

Wird der Antrag vom NÖ Landesfeuerwehrverbandgestellt, sind dazu Stellungnahmen der Gemeindeund der örtlichen Feuerwehr(en) einzuholen.

§ 4(entfällt)

§ 5Mannschaftsstand

) Die gesamte aktive Mannschaft der FreiwilligenFeuerwehren der Gemeinde hat mindestens zubetragen:

Klasse 1 20 MannKlasse 2 40 MannKlasse 3 60 MannKlasse 4 70 Mannab Klasse 5 90 Mann) Bestehen in einer Gemeinde mehrere FreiwilligeFeuerwehren, so hat die aktive Mannschaft jedereinzelnen Feuerwehr mindestens 10 Mann zubetragen.

Fassungsvermögen der Tanklöschfahrzeuge oder1 Kleinrüstfahrzeug,

1 Kommandofahrzeug oder1 Versorgungsfahrzeug

Klasse 5

1 Kleinlöschfahrzeug oder1 Löschfahrzeug oder1 Kleinlöschfahrzeug-Wasser oder1 Mannschaftstransportfahrzeug mit

Tragkraftspritzenanhänger,1-7 Tanklöschfahrzeuge mit zusammen mindestens

4.000 l bis höchstens 10.000 l Fassungsvermögen,1 Rüstlöschfahrzeug mit Anrechnung auf das

Fassungsvermögen der Tanklöschfahrzeuge oder1 Kleinrüstfahrzeug,

1 Mannschaftstransportfahrzeug oder1 Versorgungsfahrzeug,

1 Kommandofahrzeug

Klasse 6

Für Gemeinden mit über 4.000 Häuser ist dieMindestausrüstung von der NÖ Landesregierung sofestzulegen, dass die Aufgaben der örtlichen Feuer-

§ 1

Einteilung der NÖ Gemeinden in Klassen

Zur Besorgung der den NÖ Gemeinden im § 37 Abs.

NÖ FG übertragenen Aufgaben wird eine technische Mi

destausrüstung und ein Mindestmannschaftsstand d

Freiwilligen Feuerwehren festgelegt, der sich an d

Anzahl der Häuser im Gemeindegebiet orientiert. Daz

werden die Gemeinden (laut österreichischem Amtskale

der, herausgegeben vom Verlag der Österreichische

Staatsdruckerei) in folgende Klassen eingeteilt:

Klasse 1

bis 300 Häuser

Klasse 2

von 301 bis 800 Häuser

Klasse 3

von 801 bis 1.500 Häuser

Klasse 4

von 1.501 bis 2.500 Häuser

Klasse 5

von 2.501 bis 4.000 Häuser

Klasse 6

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AUSRÜSTUNGSVERORDNUNG 1997

4400/4–0 Stammverordnung 167/96 1996-12-19

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4400/4–1 1. Novelle 67/06 2006-07-31

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Topstory:Feuerwehr-Aus-rüstungsverordnung, 11

Fünf Jahreharte ArbeitFünf Jahreharte ArbeitBlick zurück auf eine FunktionsperiodeBlick zurück auf eine Funktionsperiode

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren1 · 2011BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren1 · 2011

Porträt:HelmutStamberg, 20

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Topstory:Oberbrandinspektormit 19 Jahren, 6

Einsatzführungmit ÜberblickEinsatzführungmit ÜberblickIntelli R.4C: Neues Systemunterstützt StabsarbeitIntelli R.4C: Neues Systemunterstützt Stabsarbeit

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2011BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2011

Porträt:DI ChristianLabut, 14

Das Brandaus-Archiv ist kein Ersatz für ein Abonnement des Magazines Brandaus, welches maßgeblich und monatlich aktuell informiert. Vielmehr dientes als kostenfreies Zusatz-Service des NÖ LFV, das seit Anfang 2009 für alle Feuerwehrmitglieder und interessierte Leser unbegrenzt aufgebaut wird.

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Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren1 · 2009BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren1 · 2009

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Porträt:Renate ZechmeisterLandesfeuerwehrärztin 16

Auszeichnung:Höchste Ehre fürBundespräsidenten 6

Sicher in den EinsatzSicher in den EinsatzBester Schutz mit optimaler AusrüstungBester Schutz mit optimaler Ausrüstung

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2009BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2009

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Porträt:OBI Gerlinde WeissBTF-Kommandantin 24

Topstory:Schiffshavarie aufder Donau 20

HochwasserHochwasserVorsorge für den Ernstfall

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Porträt:Harald KnablNÖN-Chefredakteur 20

Topstory:Feuerwehrhäuser:Planen und Bauen 12

Feuerwehr im SchneeFeuerwehr im SchneeTausende Stunden für die Sicherheit

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren3 · 2009BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren3 · 2009

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Porträt:Klaus Schierhackl,ASFINAG, 18

Topstory:Digitale Alarmierungin NÖ, 10

NÖ Feuerwehrzieht RekordbilanzNÖ Feuerwehrzieht Rekordbilanz70.636 Einsätze — so viele wie noch nie70.636 Einsätze — so viele wie noch nie

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2010BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2010

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Topstory:GesetzwidrigesTaxiservice, 7

Vollgas in PoysdorfVollgas in Poysdorf15.000 Feuerwehrmitgliedertraten bei Jubiläumsbewerb an15.000 Feuerwehrmitgliedertraten bei Jubiläumsbewerb an

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren7/8 · 2010BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren7/8 · 2010

Porträt:BranddirektorDI Dr. Hillinger, 24

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Die Feuerwehr Freilandführte Absicherungsmaß-nahmen durch, stellte diedrei Fahrzeuge gesichert abund reinigte gemeinsam mit dem Streckendienst derStraßenmeisterei Lehenrottedie Straße.Alle drei verletzten Personenwurden vom Rettungsdienstversorgt und ins Landesklini-kum Voralpen in Lilienfeldeingeliefert.

Foto: Wolfgang Thürr

Foto: Thomas Teis

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41Brandaus: News

Brandaus 5 · 2012

EHBI Josef AtzenhoferDie FF Brunnhof nahmAbschied von ihrem lang-jährigenKomman-danten EH-BI Josef At-zenhofer,der im 85Lebensjahrnach 68Jahren Mitgliedschaft ver-storben ist. Josef Atzenho-fer war Zeit seines Lebensein Vollblut-Feuerwehr-mann. Mit 16 Jahren wurde er am4.Mai 1944 in die Feuer-schutzpolizei Haidersho-fen, Feuerwache Brunnhof,aufgenommen und 1962zum Kommandanten ge-wählt. 32 Jahre stand erder FF Brunnhof vor, von1986 bis 1991 war er Un-terabschnittskommandantin Haidershofen. In seine32 Jahre währende Lauf-bahn fiel unter anderemder Bau des Feuerwehr-hauses. Zum 90. Geburts-tag der Wehr organisierteer 1985 die Bezirksleis-tungsbewerbe mit Be-zirksfeuerwehrtag, woihm für seine langlährigeBewertertätigkeit das Be-werterverdienstabzeichenin Gold überreicht wurde.Neben zahlreichen Eh-rungen des Feuerwehr-verbandes erhielt er 1994die Goldene Ehrennadelder Gemeinde Haidersho-fen.Die Kameraden der FF Brunnhof werden Ihm immer ein ehrendesAngedenken bewahren.

LM Manfred GasperiEin Herzversagen riss LMManfred Gasperi im 46.Lebensjahr aus dem Kreisseiner Familie und derFeuerwehrkameraden.Manfred Gasperi wurdeam 26. April 1965 in Blu-denz geboren und erlern-te nach der Schulausbil-dung das Schlosserhand-werk. 1980 trat er der FFBludenz bei . Er absol-vierte Kurse und bildetesich besonders im Sach-gebiet Schadstoff aus. Ausseiner 1. Ehe entstammen

Wir trauern um

die bei beiden Kinder Mir-jam und Manuel. Beruf-lich wechselte er zur ÖBBund wurde Lokführer.2006 begann er mit demHausbau und zog 2008mit seinen Kindern nachStrengberg. 2008 trat erder FF Strengberg bei undwurde besonders imSachgebiet Schadstoffeingesetzt. Sohn Manueltrat 2010 der FF Streng-berg bei. Seit 2010 warAnja, seine Lebensgefähr-tin, an seiner Seite.Manfred war ein äußersthilfsberei-ter und ver-lässlicherFeuerwehr-kamerad.Das Mitge-fühl allergilt denHinterbliebenen, Mirjam,Manuel und Anja.

ELM Josef Ruhm Die FF Höbenbach trauertmit seiner Familie überdas Ableben von Ehren-löschmeister Josef Ruhm,geboren am 10. August1940 in Höbenbach. Gan-ze 57 Jahre lang war ermit seiner Wehr verbun-den. Viele wussten, dassSepp schwer erkrankt ist,aber dass er so rasch vonuns gehen muss war dochfür viele überraschend.Sein Engagement in derFeuerwehr begann schonsehr früh, 1954 war seinEintritt in die Wehr, 1957wurde er zum Löschmeis-ter befördert und zugleichals Gruppenkommandanteingesetzt. Bereits 1961erfolgte die Bestellungzum Schriftführer und somit in den Verwaltungs-dienst der Feuerwehr.1986 übergab er dieseFunktion in jüngere Hän-de. Damit war sein Dienstin der Feuerwehr nochlange nicht zu Ende, imGegenteil: bis 2003 war ernoch Sachbearbeiter fürden Nachrichtendienst,führte gewissenhaft diemonatlichen Funkprobe-rufe durch und war auchmaßgeblich an den jährli-

Foto: FF

Foto: FF

chen Funkübungen betei-ligt. Selbstverständlichstand Sepp auch beimFeuerwehrhausneubauvon 1985 bis 1990 mit tat-kräftiger Mithilfe an vor-derster Front.Mit dem Übertritt in denReservestand 2003 wurdeSepp einstimmig zum Eh-renlöschmeister ernannt.57 Jahre Feuerwehrmit-gliedschaft, davon fünfJahre Gruppenkomman-dant, 23 Jahre im Verwal-tungsdienst und 18 Jahreals Sachbearbeiter, dasheißt 46 Jahre im Char-gendienst. Als Zeichen derAnerkennung erhielt Sepp1964 das Verdienstzei-chen der III. Klasse, 1978das Verdienstzeichen derII. Klasse und 1990 dasVerdienstzeichen der I.Klasse des NÖ Feuerwehr-verbandes. Ebenso wur-den ihm die Ehrenzeichenfür 25, 40 und 50 Jahreverdienstvolle Tätigkeitim Feuerwehr- und Ret-tungswesen verliehen.Zu Lebzeiten durften wirihm desöfteren unserenDank aussprechen, aberunser größter Dank wirdsein, dass wir stets ein ehrendes Andenken bewahren. Ein letztes„Gut Wehr“, Sepp!

EOBI Michael ScharnerDie Feuerwehr Frohsdorftrauert um Ihren Ehren-kommandanten MichaelScharner, der durch seineschwere Krankheit, für al-le viel zu früh, aus demLeben scheiden musste.Michael Scharner wurdeam 5. 7. 1939 geboren undtrat 1961 der FeuerwehrFrohsdorf bei. Er packte,wo Hilfe benötigt wurde,immer kräftig zu. Anderenin Not zu helfen war fürihn Ehrensache. Er trach-tete stets danach, seineAusbildung auf aktuellemStand zu halten. Er mach-te das Leistungsabzeichenin Bronze und Silber. Alseiner der Ersten absolvier-te er den Funk- und Ma-schinistenlehrgang sowiedie Kurse für Komman-

dant-Stellvertreter und Kommandant. 1971 wurde Michael zumKommandant-Stellvertre-ter gewählt. Dieses Amtübte er zehn Jahre aus bevor er im Februar 1981zum Kommandanten der FF Frohsdorf gewähltwurde. Durch seine vor-bildliche Einsatzbereit-schaft wurden ihm folgen-de Ehrenzeichen verlie-hen: das Ehrenzeichen fürvieljährige, verdienstvolleTätigkeit auf dem Gebietdes Feuerwehr- und Rettungswesen für 25, 40 und 50 Jahre, sowie das Verdienstzeichen desLandesfeuerwehrverban-des 3. Klasse. Seine Ver-dienste in der FeuerwehrFrohsdorf erhielten 2009mit dem Ehrenring derFeuerwehr Frohsdorfsichtbare Würdigung.Michael Scharner bewiesimmer Weitblick undDurchsetzungsvermögen.Dadurch wurde währendseiner Amtszeit vieles be-gonnen: zum Beispiel daserste große Zeltfest unddie Kirtagbaum-Umzüge.Auch achtete er in seinerƒra immer auf gute Aus-bildung seiner Kamera-den und auf neue, zeitge-mäße Ausrüstung. Wäh-rend seinesKomman-dos konn-ten dreineue Feu-erwehrau-tos ange-schafft wer-den. Als er nach 19 Jahrenim Kommando sein Amtin die Hände eines Jünge-ren legte, wurde er zumEhrenkommandant derFF Frohsdorf ernannt.Ruhestand gab es für Mi-chael Scharner aber nicht.Er setzte sich auch weiterfür seine Feuerwehr ein.Es freute ihn mit jungenKameraden zu arbeitenund die Kameradschaftzwischen Jung und Alt zupflegen. In seiner Grabre-de würdigte UA-Kdt HBIWoltran Christian denVerstorbenen.

Foto: FF

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Brandaus: News42

Brandaus 5 · 2012

Mit über 1000 beteiligten Personenvon sämtlichen Einsatzorganisatio-nen und Infrastrukturbetrieben des Landes ging die heurige Landes-katastrophenschutzübung im Bezirk Lilienfeld über die Bühne. Ende Aprilprobten die Kräfte von Feuerwehr,Rettungsdiensten, Polizei und ande-ren Organisationen den Erstfall.

Text: Christian Teis

Fotos: Presseteam BFKDO Lilienfeld

Die Ausgangslage war folgende: Orkan„ENRICO“ ist mit rund 115km/h überdas Land, der Bezirk Lilienfeld wurde da-bei am schwersten getroffen. SchwereSchäden in den Wäldern, unpassierbareStraßen und beschädigte Stromleitun-gen waren die Folge. Ein Waldbrand imBereich der Reisalpe, vermisste und ver-letzte Personen im unwegsamen Gelän-de am Eisenstein und am Gerichtsberg,eine Suchaktion nach vermissten Perso-nen im Umfeld des Erlaufstausees, eineEvakuierung eines Erholungsheimes

Im Bezirk Lilienfeld wurde kräftig geübt NÖ Landeskatastrophenschutzübung:

und einige Szenarien mehr erinnertenetwas an Computerspiele à la „Emergen-cy“, könnten aber schon morgen Realitätwerden.

ÜbungszielIm Vordergrund stand die Zusammen-

arbeit von organisationsübergreifendenEinsatzteams der verschiedensten Ein-satzorganisationen mit unterschied-lichsten Gerätschaften um so rasch alsmöglich verletzten und vermissten Personen helfen zu können und die Nor-malität nach der Katastrophe wiederherzustellen. Vor allem die organisati-onsübergreifende Kommunikation mitdem gemeinsamen Digitalfunk, der zumBeispiel beim Bundesheer noch nichteingeführt ist, wurde beübt.

ÜbungseinlageUm die Übung realistischer zu gestal-

ten kamen unter anderem Schauspiel-schüler zum Einsatz die von Spezialistengeschminkt wurden. Eingeklemmte Personen, z.B. unter Baumstämmen,wurden mit Puppen dargestellt die je-doch die Stimmen von echten Personenbekamen die nebenbei im sicheren Be-reich standen.Am ersten Tag wurde angenommen

das der Orkan „ENRICO“ noch wütet unddie Schäden bereits vorhersehbar sind,

1000 Einsatzkräfte gefordert

Zusammenspiel der eingesetzten Kräfte funktionierte bei landesweiter Katastrophenübung im Bezirk Lilienfeld vorbildlich

Befreiung eines durch Holzschlag Verletzten: nur ein Übungsszenario

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43Brandaus: News

Brandaus 5 · 2012

der Katastrophenstab der Bezirkshaupt-mannschaft trat bereits zusammen umdie Einsätze der kommenden Tage zuplanen. Mag. Ernst Anzeletti, Bezirks-hauptmann der BH Lilienfeld, koordi-nierte dort den behördlichen Führungs-stab. Die Feuerwehren bauten den Füh-rungsstab naturgemäß in der Bezirks-alarmzentrale in Traisen auf.Ein „Einsatz“ musste jedoch sofort ab-

gearbeitet werden, da Gefahr in Verzugangenommen wurde. In einem ehemali-gen Erholungsheim in Lehenrotte haben12 Jugendliche Zuflucht gesucht undnoch dazu eine Matratze angezündet.Das Gebäude wurde vom Sturm enormzugerichtet und musste teilweise unterAtemschutz durch die Feuerwehr undspäter Rettungsdienst und Bundesheerevakuiert werden.Am zweiten Tag wurden die Einsatz-

kräfte weit mehr gefordert. An mehrerenSchauplätzen in insgesamt acht Ge-meinden des Bezirkes waren Schadens-stellen abzuarbeiten. In der Erlaufklause, Gemeinde Mitter-

bach, wurde angenommen, dass ein Pkwvon der Staumauer abkam und in den Er-laufstausee (nicht zu verwechseln mitden Erlaufsee) fiel. Mehrere Personenmussten am Ufer und im Unfallwrack,das in knapp 20 Meter Wassertiefe lag,gesucht werden. Taucher von Feuerwehrund Bundesheeres bargen anschließenddas Wrack während die Wasserrettungdie Ufer absuchte. Unweit davon bargdie Bergrettung Personen die vom Un-wetter beim Canyoning überrascht undin einer Schlucht eingeschlossen wur-den.Am Eisenstein, Gemeinde Türnitz,

wurde eine große Jugendgruppe durchAlpinpolizei und Bergrettung gesucht,die sich beim Abstieg vom Berg im Wald

bei Sturm und starkem Niederschlag ver-irrten.Da die Jugendlichen teilweise verletzt

wurden – einige waren unter umgestürz-ten Bäumen eingeklemmt – und anderedurch die traumatischen Erlebnisse ineinem seelischen Ausnahmezustandwaren, wurden die Kräfte der Rettungs-dienste – das Akut-Team und eine Grup-pe der Feuerwehr - mit technischem Ge-rät mit einem Hubschrauber des BMIund einer Alouette III des Bundesheeresauf den Eisenstein geflogen. Die Schau-spielschüler stellten dabei ihr Könnenunter Beweis und beschäftigten die Ret-tungskräfte teilweise mehrere Stundenlang. Die Verletzten wurden anschlie-ßend ins Voralpenklinikum nach Lilien-feld eingeliefert.Den größten „Einsatz“ gab es in den

Gemeinden Rohrbach und Kleinzell. Ein

Waldbrandbekämpfung aus der Luft garantiert Löscherfolg

FF-Mann weist Heli ein

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Brandaus: News44

großflächiger Waldbrand war am Eben-wald, oberhalb Kleinzells, ausgebrochenund musste durch stationäre Einheitender Feuerwehr und Flugfahrzeuge desösterr. Bundesheeres gelöscht werden.Drei Pilatus Porter Löschflugzeuge wur-den am Flugplatz Völtendorf (Bezirk St.Pölten) betankt und löschten gemein-sam mit einer Agusta Bell 212 und einemSikorsky UH-60 (Black Hawk), die amAbsprungplatz Berneit in der GemeindeRohrbach betankt wurden, den Brand.Fast 100.000 Liter Löschwasser wurden

dabei auf den Berg geflogen.

Der Flugdienst des Niederösterrei-chischen Landesfeuerwehrverbandesarbeitete dabei Hand in Hand mit denFeuerwehren die die eigentliche Befül-

lung der Außenbehälter der Hubschrau-ber und der innenliegenden Behälter derFlugzeuge vornahmen.Zwischendurch gab es am Gerichts-

berg eine großangelegte Suchaktion ineinem stillgelegten Bahntunnel in densich Jugendliche vor „ENRICO“ in Si-cherheit flüchteten. Rettungsdienste,Akut-Team, Bergrettung, Bundesheerund Feuerwehr holten rund 20 Jugendli-che aus dem Tunnel und versorgten siean Ort und Stelle. Auch ein Verkehrsun-fall eines Heeresfahrzeuges wurde beübtzu dem die Einsatzkräfte per Black Hawkzum Einsatzort transportiert wurden.Abschließend wurden mehrere Perso-

nen bei einem Verkehrsunfall mit Schad-stoffaustritt auf dem Gelände der Fa.Neuman in Marktl, Gemeinde Lilienfeld,schwer verletzt. Ein Lkw mit gefährli-chen Gütern kam von der Fahrbahn abund kollidierte mit einem großen Stein.In weiterer Folge stürzte die Beladungum und Gefahrenstoff gelangte ins Freie.Die Schadstoffgruppe des Bezirkes Lili-enfeld rettete die verletzten Personen

und übergab sie dem Rettungsdienst.Weiters wurden die defekten Schadstel-len abgedichtet und gereinigt.„Alle Personen, die an der Übung teil-

nahmen, sind bestens ausgebildet“, be-tonte Landesrat Dr. Stephan Pernkopf inseinem Statement bei einem Pressege-spräch in der BezirkshauptmannschaftLilienfeld an der fast alle Landeskom-mandanten der beteiligten Einsatzorga-nisationen teilnahmen. Landesfeuer-wehrkommandant Josef Buchta hieltfest, dass rund 350 Feuerwehrmitgliederaus Niederösterreich an dieser Übungteilnahmen und die Ihnen gestelltenAufgaben bestens abgearbeitet haben.Mit ca. 220 Mitglieder waren alleine die25 Feuerwehren des kleinen Bezirkes Lilienfeld an diesen beiden Tagen imÜbungseinsatz.

Ölsperren verhindern größere Umweltkatastrophe

Schadstoffgruppe bekämpft Leck an Unfall-LkwEinsatzleiter beraten sich

Auch während der Nacht kamen die Retter nicht zur Ruhe

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45Brandaus: News

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Dichter Rauch, noch ahnt niemandetwas von der drohenden Katastro-phe. Plötzlich schriller Glockenlärm.Feueralarm in der öffentlichen Volks-schule in Kritzendorf. Den Kindernist der Fluchtweg über das Stiegen-haus versperrt, eine spektakuläreRettungsaktion läuft an. 88 Bubenund Mädchen müssen über Feuer-wehrleitern evakuiert werden. Zum Glück nur eine Übung, die für Lehrer und Schüler völlig über-raschend kam. Eingeweiht waren lediglich die Einsatzkräfte der Kritzendorfer Feuerwehr sowie dieSchuldirektorin. Trotz der Aufregungverlief die Rettungsaktion äußerstdiszipliniert und vorbildlich.

Text: Franz Resperger

Fotos: Alexander Nittner

Während die Kinder in ihren Klassen flei-ßig Mathematik und Deutsch büffelten,trieben sich zwei Feuerwehrmänner unbemerkt im Keller der Volksschule herum – sie brachten eine Nebelmaschinein Stellung. Ihr Ziel: Das Schulgebäudemit harmlosen Theaterrauch zu verne-beln. Wenige Minuten später zogen be-reits die ersten Rauchschwaden unterden Türschlitzen in die Klassenzimmer.Um 10.28 Uhr läutete in der Alarmie-rungszentrale der Notruf. Eine Lehrerinmeldet: „Bei uns brennt es, schicken Siebitte die Feuerwehr.“Die ist nach vier Minuten mit drei Ein-

satzfahrzeugen und 19 Helfern zur Stel-le. Leitern werden in Stellung gebracht,ein erster Atemschutztrupp erkundet imverrauchten Schulgebäude die Lage.Kinder aus dem 2. Stock werden mit Hil-fe der Einsatzkräfte über eine fix mon-tierte Fluchtleiter vorerst auf das Dachdes Turnsaales gerettet. Von dort geht esüber Steckleitern der Feuerwehr weiterabwärts in den Garten und somit in Sicherheit. Trotz Rauch und Nervositätzeigen die Kinder beachtliche Ruhe undGelassenheit.Die Rettungsaktion ist nach 15 Minu-

ten abgeschlossen. Übungs-Einsatzlei-ter BM Bernhard Riegelhofer zeigte sichmehr als zufrieden: „Lehrerinnen undSchüler haben sich vorbildlich verhal-ten. Obwohl niemand etwas von derÜbung wusste, ist keine Panik ausgebro-chen und alles sehr ruhig abgelaufen.“

Nur Direktion und Feuerwehr wussten von der ÜbungÜberraschung:

Kinder verhielten sichsehr diszipliniertAuch Direktorin Ursula Mürwald zeig-

te sich von der Disziplin ihrer Kollegin-nen sowie der Buben und Mädchen be-eindruckt: „In manchen Klassen wurdensogar die Türschlitze mit nassen Hand-tüchern verschlossen. Die theoretischeingelernten Handgriffe wurden in derPraxis toll umgesetzt. Ich danke vor allem der Kritzendorfer Feuerwehr fürihr großes Engagement um die Sicher-heit unserer Kinder.“ Die Übung hat gezeigt, dass regelmä-

ßige Informationen an Schüler und Leh-rer einen relativ reibungslosen Einsatz-ablauf ohne Panik und Hektik garantie-ren. Dafür ist es aber unerlässlich, dassdie Feuerwehren in den Schulen immerwieder über die richtige Vorgangsweiseim Ernstfall aufklären.

Feuer in Volksschule:88 Kinder evakuiert

Beweisen Mut: Kinder flüchten über eine Außenstiege

AS-Trupp sucht nach Brandherd

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Brandaus: News46

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In den Nachmittagsstunden gingenmehrere Anrufe über den Feuerwehr-notruf in der BAZ Mödling ein. Dasbekannte Ausflugsziel, ein Restaurantam Föhrenhof, stehe in Flammen.Die FF Mödling rückte als örtlich zuständige Feuerwehr unmittelbarnach der Alarmierung aus. Bereitsbei der Anfahrt wurde den Einsatz-kräften über Funk mitgeteilt, dass es sich um einen Vollbrand handelteund die Flammen bereits massiv ausdem Gebäude austraten.

Text: Pressestelle BFK Mödling, M. Fischer

Fotos: Pressestelle BFK Mödling

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte hattendie Flammen bereits auf das Oberge-schoß des Gebäudes übergegriffen.Atemschutzstrupps begannen sofort mitumfassenden Innen- und Außenangrif-fen. Umgehend wurde zur Unterstüt-zung des Löschangriffs und zur Absiche-rung der Wasserversorgung die Feuer-wehr Wiener Neudorf umnachalarmiert.Augenzeugen zu Folge, befände sichnoch ein Hund im Inneren des Gebäu-des. Im Obergeschoß des Hauses wurde

der bereits durch Rauchgase stark beein-trächtigte Hund von einem Atemschutz-trupp gefunden.Bei der Rettung biß das völlig verängs-

tigte Tier einen Feuerwehrmann in denArm. Dennoch konnte der Hund insFreie gebracht und mit Sauerstoff ver-

sorgt werden. Anschließend wurde erseinem sichtlich erleichterten Besitzerwieder übergeben.Mehrere CO2-Flaschen konnten aus

dem Küchenbereich des Restaurants ge-borgen und so ein mögliches Gefahren-potenzial entschärft werden.

Ausflugsrestaurant am Föhren-hof wurde Raub der Flammen

Großbrand fordert FeuerwehrenBezirk Mödling:

Von vier Hubrettungsgeräten wurde der Brand von oben bekämpft

Während im Inneren des Gebäudes Deckenteile einstürzten, konnten nur Außen-angriffe durchgeführt werden

BA 05_12 Umbruch _BA Umb Titel Mai 29.05.12 15:32 Seite 46

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47Brandaus: News

Brandaus 5 · 2012

Da bereits Deckenteile einstürzten,musste der Innenangriff sofort abgebro-chen werden. Die Gefahr für die Atem-schutzträger war zu groß. Die Einsatz-leitzung entschied daraufhin den Außengriff zu verstärken. Die Ausmaßedes Brandes, die weitläufige Fläche desGebäudes und die weiten Entfernungenzu den nächsten Hydranten erfordertedie Nachalarmierung von sechs weiterenFeuerwehren.Der große Höhenunterschied der

nächstgelegenen Wasserentnahmestel-len und die weiten Entfernung von meh-reren hundert Metern, erschwerten denLöschangriff ungemein.Die harten Anforderungen an die

Atemschutzträger forderten in der An-fangsphase einen verletzten Feuerwehr-mann. Der Atemschutzträger wurde mitvermutlichen Kreislaufproblemen in dasKrankenhaus Mödling eingeliefert.Gegen 16 Uhr wurde durch das in

Mödling stationierte Tauchdienstfahr-zeug des NÖLFV ein Atemschutzsam-melplatz aufgebaut und eingerichtet.Während des Einsatzes mussten insge-

samt 161 Pressluftflaschen gefüllt werden,die von 15 Atemschutztrupps benötigtwurden.Ein, während des Einsatzes auftreten-

des starkes Gewitter erschwerte den Einsatzkräften die Löscharbeiten. Überingesamt vier Hubrettungsfahrzeuge bekämpften die Feuerwehrmitgliedervon drei Seiten mit Wasserwerfern undStrahlrohren den Brand.Trotz des intensiv durchgeführten

Löschangriffes, nahm die Intensität desBrandes weiter zu, ein offener Vollbranddes Dachstuhles war unvermeidbar. Inweiterer Folge stürzte dieser sogar teil-weise ein. Durch die schnelle Brandaus-breitung, musste das Dach an mehrerenStellen geöffnet werden, damit der Brandeffizient bekämpft werden konnte.

Völlig zerstörtNachdem der größte Brandherd unter

Kontrolle gebracht war, wurde der Au-ßenangriff immer wieder unterbrochen,um Löscharbeiten von Atemschutz-trupps im Inneren fortsetzen zu können,so weit ein gefahrloses Vordringen in dasvöllig zerstörte Gebäude möglich war.Um 19:30 Uhr zeigten die Löscharbeitenerste sichtbare Wirkung und der Brandkonnte unter Kontrolle gebracht werden.Um 20 Uhr musste zur Ablöse der

Atemschutzträger, die bereits mehrereStunden im Einsatz waren, die Freiwilli-ge Feuerwehr Perchtoldsdorf nachalar-miert werden.Um ca. 21 Uhr konnten die ersten Feu-

erwehren wieder in ihre Feuerwehrhäu-ser einrücken und die Einsatzbereit-schaft wieder herstellen.In den Abendstunden wurden mit

einem Sondergerätefahrzeug von der

Berufsfeuerwehr Wien/Döbling speziel-le Leuchtmittel zur Beleuchtung der Ein-satzstelle beigestellt. Die Leuchtballonserleicherten vor allem die Nachlösch-arbeiten in den Nachtstunden.Damit waren insgesamt 172 Feuer-

wehrmitglieder mit 37 Fahrzeugen, davonvier Hubrettungsgeräte von zehn Feuer-wehren im Einsatz. Um Mitternacht konnten die Lösch-

arbeiten eingestellet werden und mit derBrandwache begonnen werden, um dieEinsatzstelle nachhaltig abzusichern.

Zusätzlich begannen Atemschutz-trupps mit Innenangriffen

Trotz intensiver Löscharbeiten konnte ein Vollbrand des Dachstuhles nicht ver-hindert werden

Atemschutztrupps koordinieren sich in Absprache mit dem Einsatzleiter

Eingesetzte Kräfte:4172 Mann von 10 Feuerwehren437 Fahrzeuge, davon 4 Hubret-tungsgeräte

415 Atemschutztrupps

Information

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Page 48: 5/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: News FOTO-GALERIE48

Brandaus 5 · 2012

Theresienfeld – Einen Zimmerbrand in der Wienerstraßekönnten die FF Theresienfeld und die FF Felixdorf mit derKübelspritze ablöschen. Eine Bewohnerin wurde gerettet,versorgt und der Rettung übergeben.

Amstetten – Ein Sattelzug fuhr auf der A1 einem Schwer-transporter auf. Die freiwillige Feuerwehr Amstetten rücktezur Menschenrettung aus. Der Unfall hatte eine mehrstün-dige Sperre der Autobahn zur Folge.

Korneuburg – Dramatische Szenen auf der A22 RichtungWien: Ein Kleintransporter war in Brand geraten. Die Feuer-wehr Korneuburg löschte unter Atemschutz miz einem C-Schnellangriffsrohr. Die Rettungsgasse funktionierte.

Groß-Wolfgers – Die Freiwillige Feuerwehr konnte eine unter einem umgestürzten Traktor eingeklemmte Personretten und an das Notarztteam übergeben. Nach mehrerenStunden konnte der Einsatz beendet werden.

Olbersdorf – Tödlicher Ver-kehrsunfall auf unbeschränk-tem Bahnübergang. Beim Ein-treffen bot sich den Einsatz-kräften ein erschütterndes Bild.Nach Freigabe durch den ÖBB Einsatzleiter wurden die Ber-gungsarbeiten durchgeführt.

Foto: FF Theresienfeld

Foto: Olbersdorf

Foto: FF Korneuburg/Autobahnpolizei Stockerau

Foto: BFKDO Amstetten – Philipp Gutlederer

Scheibbs – Aus unbekannter Ursache geriet ein Motorrad-fahrer auf die Gegenfahrbahn und wurde von einem Pkwüberrollt. Die Feuerwehren Wieselburg Stadt, Land, Obern-dorf/Melk und St. Georgen/Leys bargen die Fahrzeuge.

Scheibbs – Der Notarzt konnte nur mehr den Tod eines verunfallten Ehepaars feststellen. Die Kameraden der FF Scheibbs führten die Bergung des völlig zerstörten Unfallfahrzeugs durch.

Foto: FM Thomas Hahn

Foto: FF Scheibbs

Foto: Max Mörzinger

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49Brandaus: News

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FOTO-GALERIE

Sollenau – Eine ortsunkundige Pkw-Lenkerin verwechseltedie Bahn-Verladerampe mit einer Umleitung und krachteauf die Gleise. Mit WLF und Kran half die FF Sollenau undstellte das Auto wieder die Räder.

Biedermannsdorf – Die beiden Feuerwehren Biedermanns-dorf und Laxenburg konnten den eingeklemmten Pkw-Lenker aus dem Fahrzeug retten.

Krems – Zwei Vögel verdanken ihr Leben nach einem Wohnungsbrand in der Ufergasse der FF Krems. Zwei Atemschutztrupps lokalisierten den Brand, der rasch unter Kontrolle war. Bewohner befanden sich nicht im Haus.

Foto: Herbert Wimmer/Pressestelle BFK Mödling

Großweikersdorf – Auf der Horner Straße stießen ein Autound ein Lkw zusammen. Der von der Feuerwehr befreite Autolenker wurde ins Krankenhaus geflogen.

Foto: Christophorus Flugrettungsverein

Foto: www.feuerwehr-sollenau.at

Stössing – Beim Eintreffen der Feuerwehr stand ein ver-mutlich durch Blitzschlag in Brand geratenes Wohnhaus in Vollbrand. Die Löschwasserversorgung erfolgte über Zisternen und ein Schwimmbecken.

Foto: Stamberg/D. Höfler

Ravelsbach – Ein Verkehrsunfall auf der Horner Bundes-straße forderte ein Todesopfer und einen Schwerverletzten.Nach der Menschenrettung wurden die Fahrzeuge von denFeuerwehren Ravelsbach und Ziersdorf sicher abgestellt.

Foto: FF Ravelsbach

Foto: M. Wimmer

Wilfersdorf – Eine in Not geratene Hauskatze konnte vonder Feuerwehr sicher aus ihrer misslichen Lage gerettetwerden. Für ein gemeinsames „Gruppenfoto“ mit den Ret-tern wollte der Stubentiger aber nicht warten.

Foto: FF-Wilfersdorf

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Page 50: 5/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

50 Brandaus: DialogBrandaus: Dialog

system so ziemlich alles erzeugt, was mitBauen und im Speziellen mit Wohnen inVerbindung steht. Irgendwann in den 90er-Jahren erfuhr

Rudi Fahrenberger, dass eine französi-sche Firma die Sektkisten für den Ver-trieb einer österreichischen Sektmarkein Ungarn fertigen ließ und mit rumäni-schen Frächtern nach Österreich lieferte.„Ich bewarb mich um den Auftrag underhielt prompt den Zuschlag“, erinnertsich Fahrenberger, Weil das Holz in Ru-mänien viel billiger war, entschloss ersich, dort auf Standortsuche zu gehen.

Dependance in RumänienGesagt – getan. Fahrenberger kaufte

1998 ein still gelegtes Betriebsgelände ei-ner Tischlerei in Rumänien und ein altesSägewerk im oberösterreichischen Wels.Das wurde abgebaut und im rumäni-schen Betrieb in Siebenbürgen wiederaufgebaut. Die Produktion startete, heu-te arbeiten dort 20 Mitarbeiter. Fünf Mil-

lionen Schilling investierte er, ehe dieProduktion im Jahr 2000 startete. Heutewerden in Eremitu in Siebenbürgen Nut- und Feder-Bretter, Kantholz für dieZimmerei und – Sektkisten aus Zerreichegefertigt. Als engagiertem Feuerwehrmann und

gewissenhaftem Unternehmer war esRudi Fahrenberger klar, dass er etwas fürdie Sicherheit von Mann und Maschineunternehmen musste. Er kaufte kurzer-hand ein in Österreich ausrangiertesFeuerwehrauto an. Inzwischen ging inSiebenbürgen die Gründung einer Be-triebsfeuerwehr mit zehn Leuten und ei-ner alten Tragkraftspritze über die Büh-ne. Die Formalitäten wollten es, dassFahrenberger Karosserie und Motor ge-trennt nach Rumänien transportierte.„Dort haben wir das Gefährt wieder zu-sammen gebaut und dann ist es gestan-den. Keiner hat sich für das Geschenk interessiert“, verstand Fahrenberger dieWelt nicht mehr.

Ein Unternehmer gründete in Rumänien eine Freiwillige FeuerwehrGresten:

Feuerwehr–„Entwicklungshilfe“im rumänischen Siebenbürgen

„Schuld an allem ist eigentlich derSekt“ witzelt Rudolf Fahrenberger,der seit 1992 Mitglied FreiwilligenFeuerwehr Gresten ist. Der umtriebi-ge Unternehmer hat auch einen Be-trieb in Rumänien und dort vorersteine Betriebsfeuerwehr gegründet.Heute gibt es in der Ortschaft Ere-mitu in der Provinz Transsilvaniendie wahrscheinlich erste und einzigeFreiwillige Feuerwehr in Rumänien.„Nach diversen Anlaufschwierigkei-ten funktioniert das jetzt“, ist RudiFahrenberger überzeugt.

Text: Angelika Zedka

Fotos: FF Gresten, A. Zedka

Seit 1983 besteht die Tischlerei Fahren-berger, heute ist das Unternehmenhauptsächlich im Zimmerei- und Stahl-baubereich tätig. Was so viel heißt, dassdie Firma vom Fertigteilhaus bis zumWintergarten mit speziellem Belüftungs-

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Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Eremitu mit den „Geburtsthelfern“ aus dem niederösterreichischen Gresten

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51

Brandaus 5 · 2012

„Es gibt gar nichts“Unterstützung bekommen sie dabei

aus Österreich: der ehemalige Feuer-wehrkommandant Grestens HeinzLatschbacher nahm bereits vier Mal diebeschwerliche Anreise ins entfernte Ere-mitu auf sich, um den Feuerwehrleutenvor Ort so einiges beizubringen. „Unsererumänischen Kameraden sind sehr wiss-begierig und fleißig“, erzählt ein begeis-terter Heinz Latschbacher. „Wir haben

Sauger und Schläuche mitgenommen,denn dort unten gibt es gar nichts, nichteinmal Hydranten. Die haben das TLF1000 von der Wasserleitung aus mit Gar-tenschläuchen befüllt“, denkt er mit einem Schmunzeln an die verdattertenGesichter in Rumänien, als mit Hilfe derTechnik aus Österreich und einer elektri-schen Tauchpumpe die Wasservorräteaus dem Fluss heraus in Windeseile wie-der aufgefüllt waren.

Opel-Blitz um 1100 EuroAber er gab nicht auf und gründete im

Frühling 2011 in Eremitu eine FreiwilligeFeuerwehr. Eremitu besteht aus vier Ka-tastralgemeinden und zählt in etwa 4000Einwohner. Wieder spielte der Zufall mit.Rudi Fahrenberger erfuhr, dass der Pu-chenstubener FeuerwehrkommandantHBI Horst Fahrnberger – ein „Fast“-Na-mensvetter also – von der Firma Teich inWeinburg einen Opel-Blitz-Oldtimer ge-kauft hatte. Er setzte sich mit ihm in Ver-bindung und kaufte für 1100 Euro dasFeuerwehrauto, das man in unserenBreiten durchaus als Kultfahrzeug be-zeichnen kann. Auch erzieherische Maß-nahmen setzte der Unternehmer: „DasAuto muss die rumänische Feuerwehrauch bezahlen, denn offensichtlich istalles, was nichts kostet, auch nichtswert“, hat er selbst aus seiner ersten Erfahrung gelernt.Der als TLF 1000 konzipierte Opel-

Blitz wurde die 1100 Kilometer nach Ere-mitu transportiert. Und siehe da, dieFreiwillige Feuerwehr begann sich zuformieren. „Was letztlich der Auslöserwar, ob es das Auto oder das System derFreiwilligkeit war, das wage ich nicht zubeurteilen“, meint Rudi Fahrenberger.Mittlerweile hat die Freiwillige Feuer-wehr Eremitu 30 aktive Mitglieder und20 Feuerwehrjugendliche, die mit Feuer-eifer üben.

Niederösterreichisches Landesfeuerwehrkommando3430 TullnLangenlebarner Straße 108

Tel.: 0 22 72 / 90 05-13 170Fax: 0 22 72 / 90 05-13 [email protected]://www.noelfv.at

Telefonvermittlung . . . . . . . . . . . 13 170

KR Buchta JosefLandesfeuerwehr -kommandant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 650

Blutsch ArminLFKDTSTV . . . . 0676/861 20 701

Anzenberger ManuelaBRANDAUS-Abo . . . . . . . . . . . . . . . . 16 756

Bartke AnitaChefsekretärin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 656

Blaim MartinaSekretariat. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 445

Kontakt www.brandaus.at

Kerschbaumer DominikFahrzeugförderungen, Mindestausrüstung, Atemschutz, Schadstoff. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 177

Marx JuliaLeistungsbewerbe, FMD, SVE,Feuerwehrkuraten. . . . . . . . . . . . . . 13 173

Nittner AlexanderBrandaus . . . . . . . 0676/861 13 206

Pfaffinger MichaelFunkwerkstätte . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 673

Resperger FranzPressesprecher, Öffentlich-keitsarbeit. . . . . 0676/53 42 335

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Ing. Tischleritsch MichaelBetriebsfeuerwehren, Vorb.Brandschutz, KHD. . . . . . . . . . . . . 13 212

Wagner GerdaAuszeichnungen, Feuerwehrführerscheine, Unfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 154, 13 170

Zach PeterInformations-technologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 466

Zedka AngelikaÖffentlichkeits-arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0676/861 10 122

Drei Musketiere aus Gresten: FKDT Herbert Leichtfried, Unternehmer Rudolf Fah-renberger und Ehrenfeuerwehrkommandant Heinz Latschbacher, der mittlerweilescherzhaft zum „Feuerwehr-Auslandsreferenten“ ernannt wurde

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Brandaus: Dialog52

Brandaus 5 · 2012

„Die haben noch nie gesehen gehabt,dass man mit einem Feuerwehrschlauchüber ein Haus drüberspritzen kann“, ha-ben Latschbacher und seine Kameradeneine Weile gebraucht, um derartige Ver-hältnisse zur Kenntnis nehmen zu kön-nen. „Vier Feuerwehrmitglieder habengewisse Vorkenntnisse aus dem militäri-schen Bereich. Ein junger Mann fordertdie Kameraden beim Training“, gestehtLatschbacher, dass die rümänischenFeuerwehrleute dabei ordentlich gefor-dert werden.

Besuch und GegenbesuchSein Nachfolger als Feuerwehrkom-

mandant HBI Herbert Leichtfried trägtdie „Feuerwehr-Entwicklungshilfe“ en-gagiert mit. Auch er war Mitglied der16köpfigen Delegation, die im Vorjahr

Nichts entsorgen!Heinz Latschbacher steht mit dem ru-

mänischen Feuerwehrmann Albert, derauch Mitarbeiter im Betrieb von RudiFahrenberger ist, in ständigem Mailkon-takt. „Jede Woche fährt ein Fahrenber-ger-Lkw von Gresten nach Eremitu. Dakönnen wir regelmäßig Ausrüstungsge-genstände, die wir nicht mehr brauchen,mitgeben“, möchten die Grestener dau-erhaft unterstützen. Ihre Bitte daher: Eheeine Feuerwehr Ausrüstungsgegenstän-de entsorgt, möge man Kontakt mitHeinz Latschbacher aufnehmen. „Es gibtso gut wie keinen Atemschutzausrüs-tung“, erzählt er und setzt nach: „Eigent-lich kann man Schutzausrüstungsge-genstände in Rumänien überhaupt nichtbekommen, ganz abgesehen davon, dasssie höchstwahrscheinlich unleistbar wä-ren.“ Nahe Eremitu gibt es jedoch eineFischzucht und eine Tauchstation mitKompressor, also die Möglichkeit, Press-luftflaschen aufzufüllen. Daher möchteman nun versuchen, den Rumänendementsprechendes Equipment zu ver-schaffen. Heinz Latschbacher wird danndie Schulungen in Eremitu vornehmen.

Bewährungsprobe bestandenImmerhin hat sich die FF Eremitu be-

reits bei drei Bränden bewährt. Einmalbrannte ein Wirtschaftsgebäude – hierkonnten die Feuerwehrmitglieder einÜbergreifen auf das Wohngebäude ver-hindern, ein Brand in einer Tischlereiforderte ebenfalls das Eingreifen derFeuerwehr und einen Waldbrand konn-ten die engagierten Freiwilligen eben-falls unter Kontrolle bringen. „Das istaber alles sehr gefährlich, wenn man oh-ne Atemschutz arbeiten muss, daher istes unser vordringliches Anliegen, dieseAusrüstung zur Verfügung zu stellen“,sind sich Latschbacher, Leichtfried undFahrenberger einig.Vielleicht können die Rumänen ihren

österreichischen Förderern beim erstenFeuerwehrfest in Eremitu im Septemberbereits die Arbeit mit ihren Atemschutz-trupps vorführen. Denn selbstverständ-lich sind die Kameraden aus Gresten zudiesem Fest eingeladen. Möglicherweiseist dann auch bereits das Feuerwehrhausschon bezogen, das Rudi Fahrenbergerderzeit umbaut und adaptiert.

Wasser marsch mit Hochdruck — einErlebnis für die rumänischen Feuer-wehrleute

Die FF Gresten bittet alle Feuer-wehren, die Ausrüstungsgegenständeoder Schutzausrüstung aus ihremBestand ausscheiden, sich mit Heinz Latschbacher unter Tel. 0664-97 95 136 in Verbindung zu setzen. Möglicherweise gibt esStücke, die in Rumänien von Nutzensein können. Danke!

Ausrüstung gesucht

Der mit Blumen geschmückte OpelBlitz musste sofort in Aktion tretenund zeigen, was er alles kann

beim Gründungsfest der FF Eremitu zuGast war. „Wir haben ihnen auch vorge-führt, wie bei uns eine Feuerwehrleis-tungsbewerb abläuft, haben eine Be-werbsgruppe gebildet und ihnen gezeigt,was wir können“, schildert er, dass eigentlich damals schon die Gegeneinla-dung nach Österreich erfolgte.Bald besuchten die rumänischen Ka-

meraden die FF Gresten. Alle halfen zusammen, um den Aufenthalt zu er-möglichen: die Gemeinde, örtliche Fir-men, die FF Gresten und allen voran natürlich die Firma Fahrenberger. „Wirkonnten unsere Gäste schließlich auchnoch mit Schutzjacken beschenken, ga-ben ihnen Stiefel und Handschuhe, diebei uns ausgemustert worden waren.Damit hatten sie unglaubliche Freude“,erzählen Latschbacher und Leichtfried.

Die „Ausbilder“ aus Gresten simulierten für die Rumänen Bewerbsbedingungen

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53Brandaus: Dialog

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Der Anfang einer Hindernisbahn wäre gemacht

Grestens „Feuerwehr-Auslandsreferent“ Heinz Latschbacher an der Tragkraft-spritze

Impressum

Wichtig!Bitte senden Sie Leserbriefe, Anfragen, Beiträge und Fotos ausschließlich an

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Medieninhaber, Herausgeber: NÖ Landesfeuerwehrverband Langenlebarner Straße 108, A-3430 TullnTel. 0 22 72 / 90 05 - 131 70, Fax Dw 131 35

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des NÖ LFV: Franz Resperger

Redaktion: Alexander NittnerAngelika Zedka

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Titelbild: Alexander Nittner

Auch einige Ausgaben von „Brandaus“ hatten die Gäste aus Gresten für ihre rumänischen Kameraden mitgebracht

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Spannend und erlebnisreich gestal-tete die FF Langenzersdorf einen24-Stunden-Tag für ihre Jugend. Die angehenden Feuerwehrfrauenund -männer lernten an diesem Tageinen großen Teil des Einsatzgesche-hens kennen.

Text: Michael Ruzicka

Foto: Michael Ruzicka, Gerald Maier

Pünktlich um 16 Uhr war Dienstbeginnfür die 16 Burschen und vier Mädchen.Nachdem der Jugend ihre Schlafplätzezugeteilt waren, bekamen sie auch schonihre Pager. Der erste Einsatz ließ nichtlange auf sich warten: schon um 16:30

wurde zu einem Verkehrsunfall alar-miert. Es handelte sich um zwei Pkw, dieim Bereich der Wohnsiedlung Dirnelwie-se verunglückt waren. Mit Unterstüt-zung der Aktiv-Mannschaft war es fürdie Jugend ein Leichtes, die beschädig-ten Fahrzeuge zu entfernen. Die Jugend-lichen lernten in der Praxis, wie eine Bat-terie ordnungsgemäß abgeklemmt odermit Hydraulischem Rettungssatz die Mo-torhaube eines Fahrzeuges geöffnet wird.Für den Abend hatten die Betreuer ein

Abendessen auf dem Bisamberg organi-siert. Am Lagerfeuer stärkten sich alleBeteiligten. Dananch bereitete sich dieJugend auf die Nachtruhe vor. Doch eskam anders. Es war punkt 22 Uhr, als die

Nach einer kurzen Nacht ereignetesich am Morgen ein weiterer Verkehrs-unfall mit zwei eingeklemmten Perso-nen. Zwei Fahrzeuge waren in der Wei-ßen-Kreuz-Straße in einen Graben ge-fahren. Mit Hilfe des Hydraulischen Ret-tungssatzes konnten die Verletzten ausden Fahrzeugen und aus dem Gefahren-bereich gebracht werden. Nun wurde mitder Seilwinde und dem Greifzug auch dieBergung der Pkw begonnen. Nachdemdie Autos entfernt worden waren, gab esein wohl verdientes Frühstück.Gestärkt begab sich die Jugend zum

Morgensport, dieser wurde jedoch voneinem Brandmelder-Alarm im nahe ge-legen Festsaal unterbrochen. Nach demEintreffen im Festsaal wurde mit denausgeteilten Plänen der auslösendeBrandmelder gesucht. Nachdem nur ei-ne Störung festgestellt wurde, ging es oh-ne Unterbrechungen zum Fußballspie-len in die Modellschule Langenzersdorf.Nach dem Sport und einer Stärkung

rückten die Kinder und Jugendlichen zuIhrem letzten Einsatz im Kraftwerk Kor-neuburg aus. Es handelte sich um bren-nende Holzpaletten, die mit mehrerenLöschleitungen gelöscht wurden. Auchder Objektschutz wurde nicht vergessen,mit Hydroschildern (Wasserwänden)wurde die Ausbreitung des Feuers ver-hindert. Nachdem alles weggeräumt undalle Fahrzeuge gewaschen waren, hieß esnach 24 lehrreichen Stunden für die Feu-erwehrjugendlichen „Dienstende“.

Pager zu einem Brandeinsatz alarmier-ten. In der Alleestraße waren ein Autound ein Mistkübel in Brand geraten. Mitzwei Löschleitungen wurde der Brandgelöscht. Einige Feuerwehrjugendlicherüsteten sich auch mit Hitzeschutz ge-gen die hohen Temperaturen aus. Wäh-renddessen begann die Mannschaft deszweiten Fahrzeuges damit, den Brand ineinem nahe gelegen Mistkübel zu lö-schen. Dies gelang innerhalb wenigerMinuten. Nach dem „Brand aus“ rücktedie gesamte Mannschaft wieder zurückins Feuerwehrhaus ein. Doch bevor eszur wohl verdienten Nachtruhe kam,mussten noch Schläuche versorgt undneu aufgerüstet werden.

54 Brandaus: Wissen5454 Brandaus: Jugend

Brandaus 5 · 2012

Schau mal vorbei: www.feuerwehrjugend-noe.at

16 Mitglieder der Langenzersdorfer FJ erlebten einen lehrreichen Tag

24 Stunden Feuerwehrdienst

Unterstützt durch die Aktivmannschaft und mit Hilfe des hydraulischen Rettungs-satzes verschafften sich die „Jungen“ Zugang zur Fahrzeugbatterie

Ein brennender Müllcontainer forderteden Einsatz der Feuerwehrjugend

BA 05_12 Umbruch _BA Umb Titel Mai 29.05.12 15:32 Seite 54

Page 55: 5/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

55Brandaus: NewsBrandaus: Jugend

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gertor und zwischen den Unterlagernauch eine zweite Lagerstraße. Das ge-samte Lagergelände ist leicht hügelig,der Boden hat eine mehrjährige Gras-narbe und ist insgesamt recht kompaktangelegt (weite Wege muss niemand inKauf nehmen). Mit dem einsetzendenRegen wurde das Lagergelände in Rich-tung Ortsmitte verlassen, wo wir von LFRAlfred Puschacher und BürgermeisterJohannes Zuser zum zweiten Teil der Be-

sprechung erwartet wurden. Es wurdeder vorläufige Lagerplan vorgestellt undalle Bereiche bzw. Sonderdienste (Be-werbsleitung, B-Ausschuss, örtliche Feu-erwehren, Gemeinde Hürm, Feuerwehr-streife, Lagerwache, Freizeitzentrum,Versorgungsdienst, Lagerzeitung, FMD,Lagerleitung und die Unterlager) melde-ten ihren Bedarf an Geräten und Infra-struktur an, fragten letzte Infos ab und fixierten Änderungswünsche.

Vorbereitungen sind bereits in vollem Gange40. Landestreffen:

News vom Landestreffen 2012 Das 40. Landestreffen der NÖ Feuer-wehrjugend nimmt Gestalt an.

Text und Foto: Markus Trobits

Treffpunkt war das Feuerwehrhaus inHürm. Alle Teilnehmer wurden vonKommandant BR Roman Thennemayerund Lagerleiter BM Peter Fahrafellnerwillkommen geheißen. Ausgehend vomLagertor (Koordinaten: 48.154622,15.406748), wo auch die Lagerleitung,der FMD und die Lagerwache zu findensind, führte die Begehung durch das ULSüd. Hier ist auch der Duschbereich un-tergebracht. Oberhalb des Feldwegessind die UL Ost und West angelegt, da-nach folgt das UL Nord. Weiter ging eszum Freizeitzentrum. Auch das Essens-zelt wird neben dem Bewerbsplatz direktan der, für das Landestreffen gesperrtenLandesstraße, errichtet. Ein Außenpos-ten des B-Ausschusses wird nächst desBewerbsplatzes eingerichtet (der B-Aus-schuss ist mit der Lagerzeitung im Ort,ca. 800m vom Lagertor entfernt unterge-bracht). Westlich gibt es ein zweites La-

Lokalaugenschein in Hürm, wo das heurige Landestreffen der Feuerwehrjugend inSzene gehen wird

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Kirchstetten

Bauernschaft spendet für neues TLFEine überaus großzügigeSpende durfte die FFKirchstetten Markt vomBauernbund am Dorffest in Kirchstetten entgegen-nehmen.

Da die FF Kirchstetten Marktihr bereits 27 Jahre altesTanklöschfahrzeug in denRuhestand schicken mussund ein neues TLFA-4000,das im Sommer in Dienst gestellt wird, ankauft, ent-schloss sich der BauernbundKirchstetten, dies mit einerSpende zu unterstützen.Somit konnte Obmann Josef

Binder im Rahmen einer heiligen Messe vor demSchlusssegen an Feuerwehr-kommandant Andreas Heisseinen Scheck über 10.000Euro übergeben. Komman-dant Heiss bedankte sichaufs herzlichste bei der Bau-ernschaft und nutzte auchdie Gelegenheit, sich bei derBevölkerung zu bedanken.Josef Binder meinte in seinerRede, dass der Geldbetragbei der Feuerwehr sichersehr gut angelegt ist, denn„wer weiß wann man dieHilfe der Feuerwehr einmalselbst braucht“.

St. Pölten

Traditionell wurde auchheuer wieder zu Ehren desHerrn LandeshauptmannDr. Erwin Pröll ein Mai-baum von der Betriebs-feuerwehr NÖ Landhausam Traisenvorplatz aufge-stellt. Dieses Jahr über-

nahm die Patronanz des 23 Meter hohen Bau-mes die MarktgemeindeWürmla.

Pünktlich um 16 Uhr wurdeunser Landeshauptmannvon einem Ehrenzug abge-

BTF stellt Maibaum für das NÖ Landhaus auf

OBI Karl Enzinger, LH Dr. Erwin Pröll, Bgm. Anton Priesching, Vizebgm. Johannes Diemt,Bezirkshauptmann Tulln Mag. Andreas Riemer (v.l.n.r.)

Foto: BFKDO Horn

Brandaus: AlbumBrandaus: Album

Alfred Maron, Karl Dill, Bgm. Paul Horsak Margarete Maron,Maria Hell, FKDT Andreas Heiss, Hannes Lackner, PeterHolzapfel, Franz Stolzlederer, Eva Katzensteiner, Josef Böswarth und Obmann Josef Binder

Foto: FF Kirchstetten

holt und zum Maibaum begleitet. Musikalisch um-rahmte der MusikvereinWürmla unter der Leitungvon Kapellmeister GernotHaidegger das Fest. Für herz-liche Darbietungen sorgtender Kindergarten und die

Volksschule. Auch die Be-wohner des Landespflege-heims St. Pölten nahmen ander Veranstaltung teil. Nebender Betriebsfeuerwehr NÖLandhaus waren auch einigeFeuerwehrkameraden ausWürmla und der Feuerwehr-jugend anwesend. Der Kommandant der Be-triebsfeuerwehr OBI Karl Enzinger begrüßte die Anwe-senden. Bürgermeister An-ton Priesching übergab denMaibaum mit einem kräfti-gen "Baum hoch". Landes-hauptmann Pröll überbrach-te anschließend seine Gruß-worte an die Bevölkerungund zeigte sich sichtlich be-geistert von seinem Baumder nun für einen Monat das Regierungsviertel zierendarf. Im Anschluss wurdenoch die Tafel „Ein dreifa-ches Hoch unserem HerrnLandeshauptmann Dr. ErwinPröll gewidmet von derMarktgemeinde Würmla“von der Spitze des LandesNiederösterreich und vonder Spitze der Marktgemein-de Würmla montiert. EinGruppenfoto rundete dieVeranstaltung ab.

Foto: BTF Landhaus

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Zu seinem 60er ludHauptfeuerwehrmann Hermann Wist seine Feuerwehrkameraden insFlorianistüberl ins HornerFeuerwehrhaus ein.

Hermann Wist trat am 1. De-zember 1988 in die HornerFeuerwehr ein. Nach demGrundlehrgang absolvierteer das Feuerwehrleistungs-abzeichen in Bronze. Horns

Kameraden legten für Fahrrad zusammen

HFM Hermann Wist 60FeuerwehrkommandantOberbrandrat Werner Loidoltließ es sich bei der gemütli-chen Feier nicht nehmen, ei-nige besondere Feuerwehr-erlebnisse „unseres Her-mann“ Revue passieren zulassen. Nach einer kleinen Stärkungwurde dem Jubilar ein klei-nes Präsent in Form vonGutscheinen für ein neuesFahrrad überreicht.

Andreas Sochurek, Sascha Drlo und Werner Loidolt gratu-lierten Hermann Wist zum runden Geburtstag

Foto: FF Horn

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Niederösterreich. Als zweiteFeuerwehr landesweit unddamit dem Beispiel der Kameraden der FreiwilligenFeuerwehr Krems folgendhaben sich die Mitglieder

Erfolgreiche Feuerwehr-Führerscheinprüfung

5,5 Tonnen-Schein für fünf Küber KameradenAusrüstung ist nicht nurteuer, sondern auch schwer.Weswegen auch die neue„Pumpe Küb“, im Fachjar-gon KLFA-W genannt, gutfünf Tonnen auf die Waagebringt. Gelenkt werdendarf das Einsatzauto daher auch nur von Feuer-wehrmitgliedern, die übereinen Lkw-Führerscheinoder eine „Lenkerberechti-gung für Feuerwehrfahr-zeuge bis zu 5,5 Tonnenhöchstzulässiges Gesamt-gewicht in der Führer-scheinklasse B“ besitzen.

Mit fünf Führerschein-Neu-lingen dieser Klasse zählt dieFreiwillige Feuerwehr Kübdamit zu den Pionieren in

MichaelWallner, Eva Schind-ler, Markus Frass, JohannHinterleitner und Walter Sotny der Fahrprüfung gestellt – und diese mit Bravour bestanden.

Bei dieser Prüfung, die voneiner Kommission rund umKommandant Stefan Brand-stätter abgenommen wurde,mussten insgesamt 20 Fragenrichtig beantwortet und einePrüfungsfahrt fehlerfrei absolviert werden. Für dieFF Küb bringt die Abnahmeder FührerscheinprüfungVor-teile: So konnten diefünf Teilnehmer im Rahmenvon zwei Theorie- und fünfFahrstunden ihr Wissen er-weitern. Gleichzeitig stelltdie Erhöhung der Lenkerbe-rechtigungen auch eine In-vestition in die Sicherheit dar.Womit garantiert ist, dass die„Pumpe Küb“ auch immerschnell und sicher zu ihremEinsatzort gelangen wird.

Fünf Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Küb erlangtendie 5,5 Tonnen-Lenkerberechtigung

Foto: Freiwillige Feuerwehr Küb

Screenshot: Jourist Verlag

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Brandaus: Album58

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Nicht umsonst trägt Gumpoldskir-chen in seinem Wappen den Binden-schild, in dessen weißem MittelfeldWeinlaub mit einer kräftigen Rebedas Herzstück bilden. Daher wenigverwunderlich, dass im ersten Feuer-wehrhaus, das natürlich in Kirchen-nähe im Zentrum des Weinortesliegt, nun auch das kleine Feuer-wehrmuseum untergebracht ist.

Text und Fotos: Günter Annerl

Der zweite dafür adaptierte Raum wardie einstige Eichstelle für Fässer und Ge-binde der Weinbauern. Für jene, die na-vihörig sind: Kirchenplatz 5, 2352 Gum-poldskirchen. Für die anderen ist derOrientierungspunkt der Kirchturm unddavor rechts nach dem treppenförmiggestalteten Vorplatz, vor einem mur-melnden Bächlein.1869 wurde die Freiwillige Feuerwehr

Gumpoldskirchen als Turnerfeuerwehrvom Turnwart Johann Hiesinger gegrün-det. Die nachbarliche TurnerfeuerwehrBaden war selbstverständlich bemüht„dem jungen Corps“ ausbildungsmäßigzu helfen – dies ist dokumentiert. 120Jahre später begann auch die Umsetzung- die zur Schaffung eines Museums. Zur

Feier hatte man genug Artefakte gesam-melt und es wäre zu schade gewesen,diese wieder in das Dunkel von Dachbö-den und Scheunen verschwinden zu las-sen.

2CV als EinsatzfahrzeugDoch nicht nur Wein prägt den histo-

risch-romantischen Ort, auch die FirmaRichard Klinger AG, einst Hersteller vonFeuerwehrfahrzeugen mit dem damals –

Feuerwehrmuseum GumpoldskirchenSerie:

Zwischen Deutschordenshausund Heurigem am Kirchenplatz

Hakenleitern, eine alte funktionstüchtige Klingelanlage der Firma Siemens undviele andere Exponate zählen zu den Schmuckstücken der Ausstellung

Stolz und gerne präsentieren sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Gumpoldskirchen mit ihren Oldtimern

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59Brandaus: Album

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enmuseums in Deutschland zu ver-schwinden. Die Gumpoldskirchner ha-ben es noch photographisch erhalten.Zu Autos haben sie eine verständnis-

volle Beziehung. Der Land Rover 88,Baujahr 1964, spartanisch ausgestattetmit Segeltuchplane über dem kargenSitzbereich auf der Ladefläche, ist nichtnur fahr- und einsatzbereit, sondernauch angemeldet und dient bei Groß-schadensereignissen als „letztes Aufge-bot“ – so die Aussage des Kustos.

Die erste KlingelanlageEin selbstgebauter Handwagen, ein

Provisorium nach dem zweiten Welt-krieg, die Räder von einem ehemaligen

von Ferdinand Porsche entwickelten –Radnabenmotor war groß genug, um bis1983 eine eigene Betriebsfeuerwehr zuunterhalten. Diese BTF hatte wohl daseigenartigste Einsatzfahrzeug. Dem Ci-troen 2CV – liebevoll „die Ente“ genannt– wurde mittig die Karosserie auseinan-dergeschnitten, die beiden Vordersitzeverblieben für die Mannschaft und aufdem rückwärtigen Teil wurde eine de-zente Löscheinrichtung aufgesetzt.Dann sperrte man die höheren Gängeund tuckerte mit „rasender“ Geschwin-digkeit durchs Firmenareal. Von der Fir-ma Klinger wanderte dieses rote Klein-kuriosum auf den Feldflughafen nachMariazell, um nach weiteren zehnDienstjahren in den Tiefen eines Citro-

Panzer mit einer Hydrophor-Abprotz-spritze von Knaust-Heckele von 1900,und weitere alte Handspritzen sind fürjeden Geräteinteressierten „Gustostü-ckerl“ an Rarität und behutsamer Res-taurierung.Ebenso erhalten die ersten Protokoll-

und Standesbücher, Helme mit verzier-ten Kamm und Schuppenriemen,schwarze, steife Offizierskappen und dieerste Klingelanlage von 1895, ModellSiemens in funktionstüchtigem Zu-stand. Die drei Nebenstellen für Fuhr-werker, Steiger, Zugführer und den Kas-sier sind vorhanden, konzipiert und ge-baut für die Alarmierung von 40 Feuer-wehrmännern. Ein Tragkraftspritzenan-hänger im Tannengrün der Feuer-schutzpolizei wurde von der Deponiegerettet, die Schlauchhaspeln aus derseinerzeitigen DDR organisiert.

Selten und sehenswert:Alte TrinkgefäßeEin Weinort ohne Trinkkultur ist wie

eine Feuerwehr ohne Schläuche. Ein gefälliger Glashumpen für Bier – nahezuein Frevel in Gumpoldskirchen – für dieSteiger, ein Deckel mit einem Feuer-wehrmann, den einst ein Zinnkrug zier-te, und – noblesse oblige – Bocksbeutel-flaschen mit integrierter Schrift zum Gedenken an das zehnjährige Bestands-jubiläum der Freiwilligen FeuerwehrGumpoldkrichen, einst gefüllt mit ei-nem „Jubiläumswein“. Zur 140 Jahr Feier wurde wieder ein „Florianiwein“gekeltert, jedoch in Normflaschen abge-füllt, nur das Etikett verwies auf den Anlaß.

Die Sammlung ist einen Besuch wertEine gut sortierte Helmsammlung

in- und ausländischer Provinienz – vomalten Lederhelm bis zum modernenKunststoffschutz –– diverse Strahlrohre,darunter eines aus Aluminiumguß vomEmpire State Building in New York, brin-gen den Hauch der weiten Welt in diesesMuseum.Dieses feine, kleine und bemühte Mu-

seum ist einen Besuch wert, der WeinortGumpoldskirchen gibt dazu die Abrun-dung, wo man genug Lokale findet, umDionysius mit einem entsprechend guten Tropfen zu huldigen.

4Geöffnet von Mai bis Mitte Oktober an Sonn- und Feiertagen von 14.30 bis 18 Uhr

4Und nach telefonischer Vereinbarung: Alfred Reisacher Telefon: 0252/622 2 und WolfgangPink Mobil: 0664/560 70 36

Information

Eine umgebaute „Ente“, ein 2CV, diente als Löschfahrzeug mit zwei Mann Besat-zung

Der Land Rover 88, Baujahr 1964, spartanisch ausgestattet mit Segeltuchplaneist in einem hervorragenden Zustand

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Page 60: 5/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus 3 · 2012Brandaus 3 · 2012

Die legendäre Unimog-Baureihe 416 hat im Feuerwehrbereich einen würdigen Nachfolger gefunden. Denn erstmalig ist derU 20 – mit zul. Gesamtgewicht bis 9,3 t – als LFA (Löschfahr-zeug mit Allrad) verfügbar. Mit 1+8 Kabine für Fahrer und Mannschaft sowie ausreichend Platz für die Ausrüstung.Und mit den Allradeigenschaften eines echten Unimog:

permanenter Allradantrieb, Differentialsperre, Portalachsen, Schrauben federdämpfung sowie Single-Bereifung für mini- malen Rollwiderstand. Sein kompaktes Format – nur 2,15 m Breite – macht den U 20 LFA zudem extrem wendig und lässt ihn durchkommen, wo es für einen Allrad-Lkw zu eng wird. www.mercedes-benz.at/unimog

Oberlöschmeister Unimog.Jetzt neu: der Unimog U 20 als Löschfahrzeug mit Allrad.

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Georg Pappas Automobil AG Autorisierter Mercedes-Benz Vertriebs- und Servicepartner für Nfz und Unimog, 5301 Eugendorf, Gewerbestraße 34; 2355 Wiener Neudorf, Industriezentrum NÖ-Süd, Straße 4, Postfach 126, Hotline: 0800/727 727

Oberloeschmeister_210x297.indd 1 23.04.12 09:51

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