Deutsch–Evangelisch in Finnland im Februar 2015

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Deutsch–Evangelisch in Finnland Nachrichten der Deutschen Gemeinde 100. Jahrgang Februar 2015 Nr. 2

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Gemeindebrief der Deutschen Evangelisch–Lutherischen Gemeinde in Finnland (DELGiF). 100. Jahrgang, Februar 2015, Nr. 2 – Originalformat Din A4 / 210 x 297 mm | Postversand zum 1. des Monats

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Deutsch–Evangelisch in FinnlandNachrichten der Deutschen Gemeinde 100. Jahrgang • Februar 2015 Nr. 2

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Deutsch–Evangelisch im Februar 2015

GEISTLICHES WORT

„Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“

Die Jahreslosung, aus dem Brief des Paulus an die Römer, Kapitel 15, Vers 7.

Liebe Gemeinde, liebe Leserinnen und Leser,ich erinnere mich noch gut an ein immer wiederkehrendes Ereignis in meiner Kindheit. Das war zu DDR–

Zeiten in den späten 1970er und frühen 1980er–Jahren. Meine Großmutter reiste regelmäßig nach West–Berlin, um eine Freundin zu besuchen. Wenn sie dann nach Leipzig zurückkehrte, hatte sie in ihrer Handtasche jedes Mal zwei Tüten Gummibärchen. Nicht, dass es in der DDR keine Gummibärchen gegeben hätte. Aber die schmeckten einfach nicht so gut, wie die westdeutschen Gummibärchen. Es musste eine bestimmt Sorte sein: Haribo–Goldbärchen. Für mich hatte das weniger etwas mit dem Geschmack zu tun. Süß waren auch die Ost–Gummibärchen. Aber ich liebte die andere Beschaffenheit. Die Haribo–Goldbärchen waren einfach härter. Und man konnte sie richtig zerkauen, ohne dass sie an den Zähnen kleben blieben.

Wie gesagt, meine Großmutter brachte immer zwei Tüten mit; eine für meine Schwester und eine war für mich. Damit es keinen Streit gab um die grünen, roten, gelben und weißen Gummibärchen. Aber eigentlich waren gar nicht die Farben der Gummibärchen das große Problem; ich mochte lieber die weißen und meine Schwester die roten. Doch in einer Tüte waren unterschiedlich viele weiße und rote Gummibärchen drin. Daher, so lebensklug wie meine Großmutter war, vermied sie den Streit ihrer beiden Enkel von vornherein und brachte gleich zwei Tüten mit.

Ich kann mir gut vorstellen, dass unter uns viele sind, die ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit Gummibärchen gemacht haben. Gleiche oder ähnliche; in der eigenen Kindheit oder mit den Kindern und Enkeln.

Gummibärchen illustrieren die Losung für dieses Jahr: „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“ Und wie man auf dem Bild sehen kann, haben zwei — das gelbe und das grüne — bereits damit begonnen, einander anzunehmen. Ja und das weiße und die beiden roten, die zieren sich noch.

Die Gummibärchen sind ein Symbol. Wir Menschen sind die Gummibärchen. Auch die Gummibärchentüte ist ein Symbol. Wir stecken alle zusammen in einer Plastiktüte. In unserer Welt ist es nun einmal nicht so, dass es für jeden eine eigene Tüte gäbe. Wie auch immer wir die Tüte beschriften mögen, sei es mit Familie, mit Partnerschaft, mit Kolleginnen und Kollegen, mit Europa oder mit Welt; es ist immer die eine Tüte, in der es darum geht, den anderen Menschen in seiner Andersfarbigkeit anzuerkennen und in seiner Andersartigkeit anzunehmen.

Annehmen bedeutet akzeptieren und kommt vom lateinischen Wort accipere. Es kann auch mit in Empfang nehmen, gutheißen, ja sogar mit bewirten übersetzt werden. Dem anderen Menschen offen und ehrlich zugewandt zu sein, sich von Angesicht zu Angesicht und auf Augenhöhe zu begegnen, darum geht es in der Losung für dieses Jahr.

Jesus Christus hat das Annehmen der Menschen mit seinem Leben beispielhaft vorgebildet. Er konnte in jedem Menschen — auch in den gering geachteten und an den Rand gedrängten — ein Abbild Gottes sehen. Seine Gedanken, Worte und Taten sollen uns zum Vorbild werden, wenn wir einem anderen Menschen begegnen. So werden auch unsere Gedanken, Worte und Taten zu einem Lob Gottes.

Diese wunderbare Erfahrung wünsche ich euch und Ihnen,

Eirk A. Panzig, Hauptpastor

ABKÜNDIGUNGEN AUS DEN KIRCHENBÜCHERN

TAUFEN

Kai Tapani Nuutinen am 30.11.2014.Leevi Manuel Malinen am 30.11.2014.Onni Remo Suigo am 27.12.2014.Leni Eva Iris Schlenzka am 28.12.2014.Leo Johannes Zimmel am 4.1.2015.

BEERDIGUNGEN

Tessi Birgit Majlis Tallqvist geborene Hoffman, geboren am 30.6.1920 in Helsinki (Helsingfors), gestorben am 24.11.2014 in Helsinki (Helsingfors).Elvi Lydia Moilanen geborene Tamminen, geboren am 27.10.1924 in Konnevesi, gestorben am 5.12.2014 in Espoo (Esbo).Matti Kalevi Lund, geboren am 19.2.1938 in Helsinki (Helsingfors), gestorben am 28.12.2014 in Espoo (Esbo).Eila Raili Elina Kraatz, geboren am 18.1.1931 in Helsinki (Helsingfors),gestorben am 1.1.2015 in Espoo (Esbo).

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HERZLICH WILLKOMMEN!

Wir spielen, basteln, krabbeln, reden, klönen, posaunen, singen, sind füreinander da…Es gibt in der Deutschen Gemeinde ein Anzahl unterschiedlicher Gruppen, die an neuen Mitgliedern interessiert sind und sich über Zulauf freuen würden. In der folgenden Liste sind sie in al-phabetischer Reihenfolge zu finden.

Die Band: Die Gemeinde hat auch eine eigene Band, die aus den Nikki-lä–All–Stars hervorgegangen ist. Die Band probt montags (vierzehntägig) im Musiksaal der Deutschen Gemeinde — wer mitmachen möchte, kann sich gern an Richard Altemeier wenden.

Bastelkreis: Heute wird nicht mehr gebastelt, doch der Name „Bastelkreis“ bleibt… ein fester Stamm von 12–15 Personen trifft sich wöchentlich am Dienstag — zum Gedankenaustausch, für kleine Ausflüge oder Besuche im Museum und in der Deutschen Biblio-thek. Herzlich willkommen im Kamin-zimmer der Deutschen Gemeinde zu einer Tasse Kaffee oder Tee!

Bibelkreis: An jedem zweiten Mon-tag im Monat trifft sich der Bibelkreis der Deutschen Gemeinde im Senio-renwohnheim — wer Interesse an der Beschäftigung mit biblisch–theologi-schen Themen hat und mehr über die Bibel erfahren möchte, kann sich gern an Hauptpastor Erik A. Panzig wenden.

Deutsch–Finnischer Chor: Ein gemischter Chor mit etwa 40 Sängern und Sängerinnen und Chorleiterin Riitta Laine. Der Chor ist zweisprachig, die Proben werden in beiden Sprachen abgehalten. Proben mittwochs von 18–21 Uhr im Gemeindesaal.

Diakoniekreis: Ältere und hilfsbe-dürftige Menschen warten auf Besuch und Kontakt. Sie brauchen jemanden zum Zuhören, zum Erzählen und Vorlesen, zum Spazierengehen, zum… der Diakoniekreis freut sich über Ihr Engagement, mit Phantasie mitzuwir-ken — Diakon Timo Sentzke und Rei-sepastor Hans–Christian Beutel freuen sich auf Ihre Mithilfe und koordinieren alle Termine.

Frauentreff: Seit gut 20 Jahren gibt es in der Gemeinde einen Frauentreff, bestehend aus cirka 15–20 Damen in unterschiedlichem Alter. Treffen jeden ersten Montag im Monat um 18.30 Uhr im Kaminzimmer der Deutschen Gemeinde.

Film–Club: Der „Film des Monats“ läuft jeweils am letzten Donnerstag im Kinosaal der Deutschen Gemeinde. Ab 19 Uhr laufen aktuelle deutsche und internationale Filme auf der großen Leinwand.

Gemeindetreff: Zweimal im Jahr Themenabend mit einem vortragen-den Referenten und anschließender Diskussion; zweimal jährlich Ausflug zu interessanten kulturellen, architek-tonischen oder historischen Zielen, meist mit deutschsprachiger Führung vor Ort; zweimal jährlich Treffen mit der schwedischsprachigen Johannesge-meinde, wobei wir einmal die Johan-nesgemeinde besuchen und einmal zu Gast haben — Termine stehen recht-zeitig im Gemeindebrief.

Jazz–Club: Im Frühjahr und im Herbst sind Jazz–Freunde und Musik-liebhaber in den Tanzsaal der Deut-schen Gemeinde eingeladen — die ge-nauen Termine kann man bei Richard Altemeier und Karin Sentzke erfragen.

Kinderchor: Für Kinder ab fünf Jahren einmal in der Woche im Ge-meindesaal — Leitung Kantorin Riitta Laine. Die zwei Musicalaufführungen pro Jahr bilden die Höhepunkte des Chorlebens.

Krabbelgruppe: Deutsch sprechende Mütter, Väter und auch Großmütter treffen sich mit den Kleinsten (bis 3 Jahren) jeweils montags von 10–12 Uhr im Gemeindesaal — gemeinsam spielen, singen, basteln und früh-stücken in einer netten, geselligen Atmosphäre.

Männerkreis: Wer eine Aussprache–Möglichkeit sucht, wer ein bisschen Gemütlichkeit erleben will, wen der christliche Glaube beschäftigt und Fragen des Lebens berühren, der ist im Männerkreis willkommen. Dazu die einladende Atmosphäre des Ka-minzimmers, ein kleiner Imbiss, das Zusammensein, der Austausch mit anderen Interessierten — einmal pro Monat, meistens mittwochs um 19 Uhr im Gemeindehaus.

Ökumenekreis: Angeregter Austausch über ein aktuelles kirchlich–ökume-nisches oder theologisches Thema — einmal im Monat donnerstags ab 18.15 Uhr im Deutschen Senioren-wohnheim, Nuottapolku (Notstigen) 2 in Munkiniemi (Munksnäs). Termine werden immer im Gemeindebrief angekündigt.

Posaunenchor: Proben einmal in der Woche im Gemeindesaal. Der Posaunenchor spielt in den Festgottes-diensten und zu Gemeindefesten, im Dezember gibt der Posaunenchor sein Weihnachtskonzert. Leiter ist Richard Altemeier.

Seniorentreff: Ein Gesprächskreis für die ältere Generation, einmal monat-lich, mittwochs von 14:30 – 16 Uhr im Seniorenwohnheim in Munkiniemi statt.

Spieleabend für Erwachsene: Einmal im Monat, immer im Restaurant Zinn-keller. Der genaue Termin steht immer im Gemeindebrief.

Spielgruppe: Eine schöne Truppe, die sich gerne immer wieder montags von 18 bis 19.30 Uhr trifft. Susanna und Laura Boström leiten die Gruppe.

Weitere Gemeindegruppen: Gibt es über das ganze Land verteilt: von Salo bis Rovaniemi, von Joensuu bis Pori, von Oulu bis Lappeenranta. In Turku und Tampere treffen sich Gruppen monatlich, in Kouvola und Kuhmo nur zwei bis dreimal im Jahr. Ob eher von Familien besucht wie in Jyväskylä oder von älteren Gemeindegliedern wie in Riihimäki, ob eher Themen im Vordergrund stehen wie in Savonlinna oder die Gottesdienstgemeinschaft wie in Mikkeli — die Gemeindegrup-pen bieten ein facettenreiches Bild. In manchen kommen eher Finnen zusammen, die an deutscher Sprache interessiert sind, so.B. in Kokkola, in anderen sind es eher Deutsche, die ihre Muttersprache pflegen wie z.B. in Vaasa. Die Gruppe in Lahti gibt es seit vielen Jahren — die Gruppe in Seinä-joki erst seit wenigen Monaten. Nach Kotka gibt es einen regen Kontakt und nach Kuopio leider noch gar keinen.

Aber das kann sich ändern: Wenn Sie wissen wollen, wo in ihrer Nähe eine Gemeindegruppe zusammenkommt, oder wenn Sie sich eine Gruppe in ihrem Ort wünschen, dann nehmen Sie doch bitte direkt Kontakt auf zu Reisepfarrer Hans–Christian Beutel, Telefon 040–540 8504 oder per E–Mail an [email protected].

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AKTUELLES

Statistische Daten aus dem Gemeindeleben 2014Wie immer um diese Jahreszeit wer-den vom Kirchenamt in Finnland die statistischen Daten über die Mitglie-derentwicklung des letzten Jahres in den finnischen Gemeinden gemacht. Die Statistiken über die Arbeit, die in den Gemeinden während des vergan-genen Jahres gemacht wurde, werden erst später erstellt.

Die Entwicklung in unserer Gemein-de war in mancher Hinsicht erfreulich:

Die Gemeinde zählte zum Jahresen-de 3147 Mitglieder, davon leben 2597 in Finnland. 66 neue Gemeindeglie-der kamen dazu (auch die getauften Kinder werden dazugezählt), 32 sind aus der Kirche ausgetreten oder sind in andere Gemeinden umgezogen, zum Beispiel auch ins Ausland.

Im vergangenen Jahr wurden 21 Kin-der getauft, 32 Gemeindeglieder sind verstorben. 20 Paare wurden getraut.

Himmlischer HonigDie Gemeindebienen waren im ver-gangenen Sommer sehr fleissig: Wir haben über 100 Kilo Honig erhalten.

Ein Grossteil des „Himmlischen Honigs“ ist schon vergriffen — wer möchte, kann jedoch noch welchen haben: Das kleine Glas kostet 4 Euro, das grössere 6 Euro.

Erhältlich im Gemeindesekretariat bei Anne Breiling.

Weltgebetstag am 6. MärzHerzliche Einladung zum Welt-

gebetstag am 6. März um 18 Uhr im Gemeindehaus.

Das Thema lautet „Be-greift ihr meine Liebe nicht“ — Texte und Ideen haben in diesem Jahr Frauen von den Bahamas verfasst. Wir wollen singen, be-

ten und uns anschließend bei einem kleinen Imbiss

stärken. Seid herzlich willkommen!

Das Weltgebetstagsteam.

Das Wort ward Buch — Das Selbstverständnis des Islam als BuchreligionWie wird eigentlich Lesen und Schrei-ben in gewöhnlichen islamischen Schulen vermittelt? Wie zutreffend ist das Bild der Hass säenden Koranschu-len, das in europäischen Medien oft-mals gepflegt wird? Wie deutungsoffen ist die Botschaft des Korans — gibt es Auslegungstraditionen wie z. B. in der jüdischen und christlichen Theologie?

Das waren Fragen, die im Ökume-nekreis gestellt worden sind, als wir Themenvorschläge für das Jahr 2015 zusammengetragen haben. Inzwischen ist uns die Wichtigkeit den Islam wirk-lich zu verstehen drastisch deutlich geworden: Dem Feindbild Islam, das uns in den Pegida–Demonstrationen aber auch in Zeitungen und Satirema-gazinen begegnet, steht ein Idealbild Islam gegenüber, das zwischen dem Wesen des Islam und dem Unwesen des Islamismus scharf zu unterschei-den sucht.

Wir suchen nach einem Realbild des Islam, das den Islam in seinen ver-schiedenen und wechselnden Gestal-ten nachgeht und dabei den Koran als das Spezifische des Islam in den Blick nimmt. Denn der Koran ist Ursprung, Quelle und Unterscheidungsnorm alles Islamischen — wer den Islam verstehen will, muss zunächst der Fra-ge nachgehen, was der Koran für die gläubigen Muslime ganz konkret für ihren Glauben, ihr Handeln und ihre Lebensgestaltung bedeutet.

Am Donnerstag, dem 12. Februar um 18 Uhr im Ökumenekreis im Deut-schen Seniorenwohnheim, Nuottapol-ku (Notstigen) 2 in Munkkiniemi.

Herzlich willkommen.

Film des Monats: Mitternachtstango„Der Ursprung des Tango ist ein gro-ßes Missverständnis. Die Uruguayer und auch die Argentinier wollen ihn erfunden haben. Aber eigentlich ent-stand er im Osten Finnlands.“ — Aki Kaurismäki.

Herzlich willkommen zum Film des Monats am Donnerstag, dem 26. Feb-ruar, um 19 Uhr im Gemeindesaal. Auf dem Programm steht „Mittsommer-nachtstango“ (D/FIN/ARG 2013, Länge 82 Minuten).

Leidenschaft, Gefühl und Sehnsucht — der Tango verbindet Generationen von heißblütigen Tänzern und Mu-sikern. Nicht nur in Argentinien und Uruguay, sondern auch in Finnland. Dem Land der Saunen, Seen und schweigsamen Menschen. Und der Heimat des Tangos, behauptet zumin-dest der berühmte finnische Regisseur Aki Kaurismäki.

Regisseurin Viviane Blumenschein begleitet drei temperamentvolle, ar-gentinische Tango–Musiker auf ihrem Road Trip durch Finnland, auf der Suche nach den wahren Ursprüngen des Tangos. Während sie fahrbaren Ein–Mann–Saunen, endlosen Wäldern und vollen Tango–Tanzböden begeg-nen, entdecken die Musiker in lauen Mittsommernächten den Charme der finnischen Tango–Interpretation. Auf ihrer Reise treffen sie die finnischen Größen des Tangos, von Reijo Taipale, Sanna Pietiäinen bis M. A. Numminen und lassen ihre Skepsis beim gemein-samen Musikmachen mehr und mehr verfliegen.

Mitternachtstango ist eine humor-volle Hommage an den Tango, mit liebevollem Blick auf die Sprache der Musik, deren Melancholie unabhängig von Kultur und Herkunft verbindet.

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Anmeldung für das neue Kindergarten und VorschuljahrNoch bis zum 15. März 2015 kön-nen interessierte Eltern Ihre Kinder im Kindergarten und der Vorschule der Deutschen Gemeinde in Helsinki anmelden.

Dazu muss der Aufnahmeantrag — herunterladbar als PDF im Fenster der Gemeinde im Internet, oder auch direkt bei uns im Kindergarten erhält-lich — ausgefüllt per Post oder E–Mail an uns geschickt werden.

Angemeldete Kinder laden wir mit ihren Eltern nach Möglichkeit zu einem „Schnupperbesuch“ ein. Dieser Besuch bietet die Gelegenheit unsere Räume anzuschauen, das Team und unseren Tagesablauf kennen zu lernen und Fragen zu stellen. Einen Termin für den Schnupperbesuch vereinbaren Sie bitte zuvor mit der Kindergartenleiterin Stefanie Voß, Telefon (09) 6869 8517, E–Mail [email protected]

Aufgenommen werden können Kinder ab drei Jahren — Stichtag dafür ist der 1.8. — wichtigstes Kriterium bei der Aufnahme sind die Vorkenntnisse der deutschen Sprache; je besser, desto grösser die Chance auf einen Platz, und bei gleichen Sprachkenntnissen werden Gemeindemitglieder vorrangig aufgenommen.

KinderkircheKinderkirche wieder am Sonntag,

dem 1. März um 11 Uhr.

Zahlschein!In diesem Gemeindeblatt sind zwei Zahlscheine: Mit dem einen bitten wir um Zahlung des Jahresabos des Gemeindebriefs, das andere ist ein Zahlschein für die Gemeinsame Ver-antwortung 2015.

Mit dem können Sie Ihre Spende direkt auf das Konto der Spenden-sammlung zahlen. Wir bedanken uns schon im Voraus.

Gemeindefahrt nach Estland im JanuarAm zweiten Wochenende im Januar machte sich eine Gruppe von zehn Mitgliedern unserer Gemeinde zu einem Besuch der deutschsprachigen Gemeinde in Estland auf den Weg. Initiiert wurde die Reise von Paul–Ger-hard Schwartz aus Tampere, welche in dieser Form bereits zum zweiten Mal stattfand.

Zeitlicher Anlass war die Kranznie-derlegung an der Gedenktafel für die am 14. Januar 1919 in Dorpat ermor-deten Geistlichen, unter denen sich auch Pastor Wilhelm Schwartz — der Großvater unseres Gemeindegliedes — befunden hatte.

Pastor Matthias Burghardt sprach an historischer Stelle Worte des ehrenden Gedenkens. Neben der Gedenkfeier nahmen die Gäste aus Finnland an je einem Gottesdienst in Tartu und Tallin teil, in denen Pastor Erik A. Panzig die Predigt hielt.

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Neujahrsempfang 2015Es ist eine lang gepflegte Tradition, dass die Deutsche Gemeinde ihre Mitglieder, Freunde und Gäste am 2. Sonntag nach Epiphanias zu einem Festgottesdienst in die Deutsche Kirche und anschließend zum Empfang in den Gemeindesaal einlädt.

Auf dem musikalischen Programm standen in diesem Jahr Werke von Johann Michael Bach, Heinrich Schütz und Georg Philip Telemann, welche von einem Vokalensemble unterstützt durch Orgelpositiv und Cello genuss-voll zu Gehör gebracht wurden.

Außerdem wurden vier langjährig in der Versammlung der Kirchenbevoll-mächtigten (KBV) engagierte Herren mit dem bronzenen und silbernen Eh-renkreuz der Evangelisch–Lutherischen Landeskirche Finnlands geehrt:• Heinrich Bremer,

• Carl–Fredric Geust,

• Henrik Kiianheimo,

• Peter Wagner.

Das Buch ist da!Wenn Steine Geschichten erzählen könnten … wir würden von Dingen erfahren, die nie ein Mensch aufge-schrieben hat. Die alten Ziegel unserer Kirche, sie tragen den Widerhall unge-zählter Worte in sich. Ob leise geflüs-tert oder lauthals geschrien, schüchtern gestammelt oder druckreif formuliert, halbherzig daher gesagt oder beherzt im Brustton der Überzeugung heraus-posaunt … was im Laufe der vergange-nen 150 Jahre in der Deutschen Kirche gesprochen wurde, das bewahren die roten Mauern lautlos in sich. Gott sei Dank ist so manches Wort dem Reich des stummen Erinnerns abgeluchst und zu Papier gebracht worden.

Mit dem Buch „150 Jahre Deutsche Kirche in Helsinki: Kirche erinnern, erbauen, erleben…“ kommt nun noch ein Geburtstagsgeschenk auf den Ga-bentisch der Deutschen Kirche.

Das Buch ist in drei Einheiten un-terteilt. Der erste Teil besteht aus den Erinnerungen der Pastoren und Bischö-fe, die in der Gemeinde gewirkt haben und mit ihr eng verbunden waren.

Den persönlichen Erinnerungen folgt ein architektonischer Teil, welcher vom Aufbau der Kirche, dem Kirchenbrand und ihrem Wiederaufbau sowie von der weiteren Entwicklung der Kirche handelt.

Der dritte Teil befasst sich mit dem tatsächlichen Leben in der Kirche, oder der Frage, wie das Bauwerk mit Leben gefüllt wird. Hierin wird näher vorgestellt, wie unsere Pastoren und andere Mitarbeiter eigentlich am Altar agieren. Und da ein bedeutender Teil im Leben der Gemeinde die Musik ist, wird die Vielfalt der musikalischen Arbeit an dieser Stelle näher gezeigt.

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Zum PreisDas Buch ist zu unterschiedlichen Preisen erhältlich: Wer bis zum 19. Dezember 2014 das Buch be-stellt hatte, bekommt es für 25 Euro (Subskriptionspreis).

Der tatsächliche Preis liegt bei 35 Euro (Realpreis). Wem dieser Preis zu hoch erscheint, sollte mindestens 30 Euro (Sozialpreis) zahlen. Und wer die Arbeit der Deutschen Gemeinde an dieser Stelle finanziell unterstützen möchte, den bitten wir um 40 Euro (Förderpreis).

WEITERE GEMEINDEGRUPPEN

Turku im Februar…Am Dienstag, dem 10. Februar um 19 Uhr laden wir herzlich ein zum Ge-meindeabend in der Kaskenkatu 1:

„Was uns verbindet.“ — Chancen für das Gespräch der Religionen miteinander. Wie nahe stehen sich eigentlich Judentum, Christentum und Islam? Und wie stehen die anderen großen Weltreligionen dazu: Hinduis-mus und Buddhismus, Konfuzianismus und Daoismus?

Wir versuchen uns einen Über-blick zu verschaffen über die großen religiösen Traditionen der Menschheit und fragen nach ihren gemeinsamen Anliegen. Wie groß ist eigentlich die Übereinstimmung der Religionen in den grundlegenden ethischen Fragen der Menschheit? Und: Bieten diese Übereinstimmungen eine ausrei-chende Basis für ein gemeinsames Engagement für den Frieden? Sollte es tatsächlich das Schicksal der Religio-nen sein, als „Brandbeschleuniger“ für ökonomische, soziale, geopolitische und ethnische Konflikte zu dienen?

Zum Gottesdienst kommen wir am 22. Februar um 14:30 Uhr in der Scharfschützenkapelle des Domes zu-sammen. Als Predigttext wird uns ein bewegender Abschnitt aus dem Heb-räerbrief beschäftigen (Kap. 4,14–16): Nicht resignieren, sondern die Zeichen der Hoffnung weit in Gottes Zukunft setzen.

Am Donnerstag, 26. Februar um 19 Uhr trifft sich der Lese– und Ge-sprächskreis. Anke Michler–Janhunen berichtet über „Finnische Literatur in deutscher Übersetzung — Deutsch-land als wichtigstes Exportland finni-scher Literatur.“

Die deutschsprachige Eltern–Kind–Gruppe trifft sich freitags ab 16.30 Uhr

1x monatlich am Sonnabend um 11 Uhr in den Räumen der Deutschen Gemeinde, Kaskenkatu 1.

Weitere Informationen bei Katri Oldendorf, Telefon 040–739 1095, oder bei Anke Michler–Janhunen, Telefon 040–755 0451.

„Es gibt was Bessres in der Welt.“In diesem Jahr gedenken wir des 200. Todestages von Matthias Claudius. An den Dichter des Abendliedes „Der Mond ist aufgegangen“ erinnern eine Reihe von Literaturabenden in verschiedenen Finnisch–Deutschen Vereinen.

Für uns sind viele seiner Gedichte und Geschichten klassische Literatur — für seine Zeitgenossen ist Matthias Claudius aber viel mehr als Publizist in Erscheinung getreten: als ein Zeitungs-redakteur, der weit über den Horizont seiner Zeit hinausdachte und der so mutig wie konsequent zu den Fragen seiner Zeit Stellung genommen hat.

Der Literaturabend stellt ausgewähl-te Gedichte und Briefe von Matthias Claudius vor und führt in die Biogra-phie des ‚Wandsbecker Boten‘ ein.

In den folgenden Gemeindegruppen stehen die Termine für den Abend schon fest:

Matthias–Claudius–AbendeIn Joensuu am Mittwoch, dem 25. Febru-

ar um 18 Uhr im Joensuun konservatorio, Rantakatu 31.

In Jyväskylä am Montag, dem 9. Februar um 10 Uhr in der Ajalankuja 6, 40420 Jyskä.

In Kokkola (Karleby) am Mittwoch, dem 18. Februar um 17 Uhr im Mikaelsalen.

In Kouvola am Montag, dem 13. April um 18 Uhr, in Kansalaisopisto, Salpausse-länkatu 38.

In Kuhmo am Donnerstag, dem 26. Februar um 18 Uhr im Restaurant Eskobar, Kainuuntie 84.

In Mikkeli am Mittwoch, dem 18. Febru-ar um 19:30 Uhr in der Krypta des Domes.

In Oulu (Uleåborg) am Donnerstag, dem 19. Februar um 19 Uhr in der Vanha pappila, Asemakatu 6.

In Pori (Björneborg) am Montag, dem 16. Februar um 18 Uhr in der Länsi-Porin kirkko, Liikastentie 28, 28610 Pori.

In Rovaniemi am 27. März um 18 Uhr — Tiroli-sali, Rovakatu 2, katutaso.

In Savonlinna (Nyslott) am Dienstag, dem 24. Februar um 16:30 Uhr in der Stadtbibliothek im Miitti–Kabinett.

In Tampere (Tammerfors) am Donnerstag, dem 5. Februar um 14 Uhr im Hervanta Seurakuntatalo in der Lindforsinkatu 7.

In Turku (Åbo) am Montag, dem 16, März um 19 Uhr in der Kaskenkatu 1.

In Vaasa (Vasa) am Dienstag, dem 17. Februar um 19 Uhr im Klubraum Elvan in der Raastuvankatu 8.

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KINDERSEITE

Die Jahreslosung für das Jahr 2015…Was ist die Jahreslosung? Sie ist ein Vers aus der Bibel der für ein Jahr als Motto oder Leitsatz gelten soll.

Sie wird aber nicht ausgelost, wie es im Wort „Losung“ vorkommt, sondern ausgesucht. Zuerst gibt es viele Vor-schläge, dann macht sich eine ganze Gruppe von Menschen Gedanken darum, welcher der vorgeschlagenen Sprüche es tatsächlich werden soll. Sie reden darüber, und zum Schluss blei-ben zwei Sprüche übrig, und der, den die meisten gut finden, wird dann die Jahreslosung. Schon seit über 80 Jah-ren gibt es für jedes Jahr so ein Motto — dieses Jahr ist es ein Vers aus einem Brief, den der Apostel Paulus an die Gemeinde in Rom geschrieben hat.

„Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“ (Römer 15,7)

Was bedeutet dieser Vers für uns?Auf wen freust du dich am meisten, wenn du morgens in die Schule oder den Kindergarten gehst? Auf alle Kin-der deiner Klasse oder Gruppe gleich viel, oder mehr auf deine Freunde? Wahrscheinlich auf deine Freunde, oder?

Das ist auch ganz in Ordnung. Man kann nicht alle Menschen gleich gerne mögen. Sie sind ja auch unterschiedlich.

Jeder Mensch ist anders. Gott hat uns alle verschieden gemacht, und Gott hat uns alle lieb. Jede und jeder Einzelne von uns ist etwas Besonderes. Jeder kann etwas anderes gut. Einer kann vielleicht gut singen, eine Andere gut zeichnen, gut kochen, gut rechnen, gut Vorträge halten, …

Manches, was jemand besonders gut kann, bemerkt man vielleicht nicht so-fort. Jemand kann vielleicht ein guter Freund sein, oder gut zuhören, oder sich für andere einsetzen, oder Streit schlichten, oder trösten, oder andere zum Lachen bringen, oder…

Was kannst du gut? Nimm dir ruhig Zeit, darüber nachzudenken.

Es ist gut, dass wir so unterschiedlich sind. Stell dir vor, jeder könnte gut rechnen — wer liest uns dann span-nende Geschichten vor?

Oder wenn jeder gut zeichnen könn-te, wäre es dann noch was Besonderes? Wenn jeder immer lustig wäre, würde es uns wohl bald langweilig werden.

Da sind wir wieder bei den Gummi-bärchen — auch da schmeckt jede Farbe anders. Und jede Farbe hat auch ihre Fans, die genau diese Sorte am Liebsten mögen. Zum Glück. Mit wem würdest du dir lieber eine Tüte Gum-mibärchen teilen — mit Freunden, die alle die gleiche Farbe am Liebsten mögen wie du, oder mit Freunden, die jeder eine andere Lieblingsfarbe haben?

In der Jahreslosung steht, dass wir die anderen Menschen annehmen sollen, so wie Jesus es getan hat. Jesus war oft mit Leuten zusammen, die die anderen überhaupt nicht mochten. Die Men-

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schen haben sich gewundert: „Warum beschäftigt sich Jesus denn mit dem? Der ist doch böse / dumm / nichts wert.“

Jesus hat erstmal freundlich mit den Menschen gesprochen, er wollte sie kennenlernen, wollte wissen, was sie so besonders macht. Er wusste, dass Gott sie liebt.

Auch wenn du nicht alle deine Klassenkameraden oder alle Kinder in deiner Gruppe gleich gerne magst, so lohnt es sich doch, wenn du mal versuchst herauszufinden was jeden besonders macht. Warum hat Gott dieses Kind besonders lieb? Das ist gar nicht so einfach, aber wenn du es schaffst, dann hast du schon das getan, was in der Jahreslosung steht.

Und wenn du jemanden dann trotz-dem noch doof findest? Dann denk daran, dass Gott ihn trotzdem liebt, genau wie er dich liebt!

Wissenswertes über Gummibärchen!Hast du sie auch schon mal geges-sen — die kleinen weichen Frucht-gummis in Bärchenform? Fast jeder kennt sie und hat sie schon probiert. Und die meisten können auch gleich sagen, welche Farbe ihnen am bes-ten schmeckt. Die Einen essen am Liebsten die weißen, andere grün, rot, orange gelb. Und du?

Wusstest du, dass die kleinen Bär-chen schon sehr alt sind? Erfunden hat sie 1922 ein Herr Riegel aus Deutsch-land. Er gründete eine Firma, die er „Haribo“ nannte. Wie er auf den Namen gekommen ist? Ganz einfach — durch seinen Namen und die Stadt, in der seine Firma stand: HAns RIegel aus BOnn.

Natürlich gibt es auch andere Fir-men, die Fruchtgummi herstellen, aber die Goldbären von Haribo gehören zu den bekanntesten.

Am Anfang sahen sie noch etwas anders aus und hießen „Tanzbären“, seit 1960 gibt es sie als „Goldbären“ und seitdem haben sie sich kaum noch verändert. Das letzte Mal zu ihrem 85. Geburtstag im Jahr 2007 bekamen sie etwas andere Zutaten, eine neue Verpackung und… ein Lächeln ins Bären–Gesicht.

Was ist drin, in den Goldbären?Gummibärchen und auch andere Fruchtgummis bestehen aus einer Mischung von Glukosesirup — der macht sie durchsichtig, Zucker und Dextrose — die machen sie süß, und Gelatine — die macht sie gummig. Dazu kommen Farben aus Früchten und Pflanzen, verschiedenen Aromen für den Geschmack, sowie Stärke und etwas Zitronensäure.

Und wie werden sie gemacht?In einer Maschine liegen flache Kästen, die randvoll mit feinem, glatt gestrichenen Stärkepulver (das ist ungefähr so wie Mehl) gefüllt sind. In diese Kästen werden erstmal von einer Maschine viele Goldbären–Gips-stempel hineingedrückt und wieder herausgehoben.

Im Stärkepulver bleiben die Abdrü-cke als Vertiefungen zurück, die von der nächsten Maschine mit flüssiger Fruchtgummi–Mischung gefüllt wer-den. Und schon sind mehrere hundert Gummibärchen entstanden. Diese müssen nun noch ziemlich lange trocknen und erhalten zum Schluss noch ganz dünnen Überzug aus Bie-nenwachs, der sie glänzen lässt und verhindert, dass die Bären in der Tüte aneinanderkleben.

So werden weltweit insgesamt 100 Millionen Goldbären hergestellt — jeden Tag. Denn mittlerweile hat die Firma Haribo auf der ganzen Welt Fabriken und dazu in vielen Ländern Vertriebe, die dafür sorgen, dass die Gummibärchen in diesem Land in die Geschäfte kommen. Auch in Finnland.

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MUSIK

Monatslied für den Februar „Ich will, solang ich lebe“ (EG Nr. 276)

Text: Cornelius Becker 1602 Str. 5 Christhard Mahrenholz 1953 Melodie und Satz: Heinrich Schütz 1628

1602 veröffentlichte der Leipziger Theologe und Lutheraner Cornelius Becker (1561–1604) einen Psalter, ge-sungen auf bekannte Melodien luthe-rischer Kirchenlieder. Wahrscheinlich wäre diese Sammlung aber in Verges-senheit geraten, hätte nicht der Dresd-ner Hofkapellmeister Heinrich Schütz (1585–1672) die Beckerschen Texte aufgegriffen und ihnen neue Melodien unterlegt. Die vierstimmigen Sätze waren zunächst nicht für die Gemein-de gedacht, sondern für die Kantorei-en. Aus dem „Beckerpsalter“ ist es vor allem das Lied EG 295 „Wohl denen, die da wandeln“, das weite ökumeni-sche Verbreitung gefunden hat.

„Ich will, solang ich lebe“ ist eine freie Übertragung des 34. Psalms. In der ersten Strophe finden sich die Psalmverse 2 und 3, in der zweiten Strophe die Verse 4 und 5. Der dritten und vierten Strophe liegen die Verse 16/17 und 20/23 zu Grunde. Der Pfarrer Christhard Mahrenholz (1900–1980) fügte dem Lied 1953 eine fünfte Lobpreisstrophe hinzu, die mit dem Bekenntnis zum ewigen Lob einen Bo-gen zurück zur ersten Strophe schlägt.

Die Melodie bewegt sich im Raum einer Oktave (es‘ bis es‘‘) und fällt nur bei dem Wort „Freude“, das aufstei-gend auf drei langen Noten gesungen wird, aus dem sonst syllabischen Rahmen. Die Melodie bzw. der vier-stimmige Satz sind wie die meisten Sätze des Schütz/Beckerschen Psalters stark rhythmisiert. Der Rhythmus der Melodie ist dem Rhythmus der Spra-che angepasst. Erkennbar ist dies auch optisch an den fehlenden bzw. nur an-gedeuteten Taktstrichen im Notenbild.

Die einzelnen Zeilen bilden Paare, wo sich ihre melodischen Richtungen ergänzen — zum Beispiel in der ersten Zeile neigt sich die Melodie nach un-ten, und in der zweiten geht sie wieder aufwärts.

So hat die Liedmelodie eine Struktur, die von Vor– und Nachsatz geprägt wird. Interessanterweise wird diese Struktur einmal in der zweiten Hälfte der Strophe „aus dem Takt“ gebracht: Der Vorsatz „mein Mund soll allezeit“ hat zwei Nachsätze — der erste von den „antwortenden“ Nachsätzen wird thematisch von dem zweiten eine Stu-fe tiefer wiederholt — das nennt man Sequenz, was einen entspannenden Charakter hat.

„Licht das Töne zu uns wäl-zen“ — Literarisch–musikali-scher Abend in der KircheHerzlich willkommen zum zweiten Literarisch–musikalischen Abend. Er findet am Donnerstag, dem 12. Februar 2015 in der Deutschen Kirche in Helsinki statt und beginnt 19 Uhr. Es ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Deutschen Bibliothek Helsinki und der Deutschen Gemeinde.

Unter dem Titel „Licht das Töne zu uns wälzen“ erklingen Orgelmusik und Gedichte für die Zeit des zurück-kehrenden Lichts. Mit dem Organist Johannes Lenius, Stockerau bei Wien, und der Dichterin Dorothea Grünz-weig, Hausjärvi (Finnland).

Johannes Lenius, Organist, Kirchen-musiker, Regionalkantor in der Erzdiö-zese Wien. Konzerttätigkeit im In–und Ausland, spielt u. a. Werke von C. P. E. Bach, J. Haydn, L. v. Beethoven, L. Boëllmann und Improvisationen zu D. Grünzweigs Gedichten — sowohl auf der Truhenorgel, als auch auf der großen Orgel der Deutschen Kirche.

Dorothea Grünzweig, Herkunft Süd-deutschland, schreibt Lyrik und Essays. Zahlreiche Lesungen in den deutsch-sprachigen Ländern. Sie liest aus ihrem gesamten Werk. Die Buchvorstellung ihres Gedichtbands ‚Kaamos Kosmos‘ Wallstein Verlag, 2014, findet am 29. April im Goethe–Institut statt.

Moderation: Frauke Meyer–Gosau, Literaturen.

Ich will, solang ich lebe, rühmen den Herren mein,

im Herzen stets mir schwebe das Lob der Ehren sein;

mein Mund soll allezeit des Herren Ruhm verkünden,

dass Elende empfinden in Trübsal, Trost und Freud,

in Trübsal, Trost und Freud.

Lasst uns beisammen stehen, ihr lieben Christenleut,

des Herren Nam erhöhen in Lieb und Einigkeit.

Ich rief in meiner Not; als in Gefahr mein Leben,

den Feinden übergeben, half mir der treue Gott,

half mir der treue Gott.

All, die im Glauben stehen, sieht Gott in Gnaden an,

lässt sie mit ihrem Flehen zu seinem Herzen nahn.

Sein Antlitz ist gericht‘, zu tilgen von der Erden

all, die erfunden werden, dass sie ihn fürchten nicht,

dass sie ihn fürchten nicht.

Viel muss der G‘rechte leiden, das ist des Herren Will;

doch wird‘s verkehrt in Freuden mit Gnad, drum halt nur still!

Gott fasst in seine Huld all seine treuen Knechte,

die halten seine Rechte, löst sie von aller Schuld,

löst sie von aller Schuld.

Ehr sei im Himmel droben Gott Vater, Sohn und Geist.

Ihn wolln wir ewig loben, der uns sein Gnad erweist.

O Herr, dreiein‘ger Gott, laß uns dein Güt empfinden

und hilf uns überwinden, führ uns aus aller Not,

führ uns aus aller Not.

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unmöglich, die Kinder auf eine private Schule zu schicken. Mit den in diesem Jahr gesammelten Geldern sollen 11 neue Schulen für jeweils über 500 Schüler gebaut werden. Die Schulen werden, so weit es geht, selbstversor-gend sein: Sie haben Solarzellen, um den benötigten Strombedarf selber zu erzeugen, und es werden Brunnen gebaut, die natürlich auch von den Be-wohnern umliegender Dörfer genutzt werden können. Die Gebäude werden so gebaut, dass sie sowohl Erdbeben als auch Taifune aushalten.

Das Baumaterial für die Schulen soll, so weit wie möglich, auf Haiti herge-stellt werden, und natürlich sollen in erster Linie einheimische Bauarbeiter angestellt werden.

Das einheimische Spendenprojekt der Gemeinsamen Verantwortung heißt in diesem Jahr ‚Suurella sydämel-lä‘ (‚Mit großem Herzen‘)… es handelt sich um eine Vernetzung ehrenamtli-cher Mitarbeiter im Internet, das jedem ermöglichen soll, über dieses Netz-werk seine Hilfe für kurze oder längere Zeit anzubieten. Natürlich kann man dort auch nach Hilfe suchen. Dieses Programm ist vor einigen Jahren in

Tampere entstanden, als die dortigen diakonischen Mitarbeiter des Gemein-deverbandes mit den Hilfesuchenden auf der einen, mit den Hilfe Anbie-tenden auf der anderen Seite, einfach zeitlich überfordert waren. Die Helfer und die Hilfesuchenden haben nicht wirklich zueinander gefunden.

Daraufhin wurde ein System geschaf-fen, das es möglichst leicht machen sollte für jeden, der ein großes Herz hat und irgendetwas für seine Mitmen-schen machen möchte. Im Laufe der Jahre ist das Programm schon in fast allen Städten Finnlands nutzbar.

In den schwedischsprachigen Orten soll es in den nächsten Monaten an-zuwenden sein. In den meisten Orten läuft das Programm über die Gemein-den. Die diakonischen Mitarbeiter sind zuständig für das Vermitteln von Hilfesuchenden und –anbietenden, aber zum Beispiel in Espoo können über das System auch alle anderen, auch nicht–kirchliche Ehrenamtlichen-organisationen, wie zum Beispiel das Rote Kreuz, erreicht werden.

Aber noch kennen viel zu Wenige dieses System — viel mehr könnte getan werden, vielen könnte geholfen werden, viele könnten sich einsetzen, wenn sie nur wüssten, wie und wo man was tun kann.

Für viele unserer Gemeindemitglie-der ist es aus sprachlichen Gründen vielleicht nicht immer einfach, das ‚Suurella sydämellä‘ anzuwenden. Daher versuchen wir unsere eigene Version zu erstellen — erst einmal ganz einfach: Mit diesem Gemeinde-blatt soll eine Tabelle mit verschiede-nen Aufgaben, die von Ehrenamtlichen erledigt werden können, abgedruckt werden. Das soll natürlich niemanden hindern, seine Hilfe auch über das ‚Suurella sydämellä‘ –System anzu-bieten/zu suchen. Das ehrenamtliche Mitarbeiten in der Gemeinde soll nicht an Gemeindezugehörigkeit scheitern. Jeder kann was tun, um das Leben seiner Mitmenschen zu verbessern und die Gemeinschaft stärken.

Ehrenamtlichenarbeit: Keiner soll allein bleiben…Besonders im Zusammenhang mit größeren Feierlichkeiten und Anlässen, werden wir Mitarbeiter der Gemeinde

Aktion Gemeinsame Verantwortung 2015Auch in diesem Jahr wird die finni-sche Spendenaktion ‚Gemeinsame Verantwortung‘ am ersten Sonntag im Februar vom finnischen Präsidenten eröffnet. Gesammelt wird in diesem Jahr für Schulen in Haiti und für das Erweitern des diakonischen Ehrenamt-lichennetzwerks ‚Suurella sydämellä‘ in Finnland.

Schon ist es 5 Jahre her, dass Hai-ti von dem verheerenden Erdbeben zum großen Teil zerstört wurde. Rein zufällig war Haiti auch damals das Spendenziel der Sammlung — es sollte besonders den armen Kinderfamilien geholfen werden. Die Aktion wurde je-doch wegen den katastrophalen Ereig-nissen frühzeitig, schon Mitte Januar gestartet und das Spendenziel schnell geändert: die gesammelten Gelder liefen direkt in den Katastrophenfond der Kirchlichen Auslandshilfe.

Damals kamen sehr viele internatio-nale Hilfsorganisationen aus aller Welt den Bewohnern zur Hilfe. Eigentlich musste ja das ganze Land neu aufge-baut werden. Millionen von Euro wur-den gespendet, es wurde versucht dort zu helfen, wo es ging. Viele Hilfsorga-nisationen verließen jedoch leider das Land bald nachdem die Medien wie-der nach Hause fuhren. Das Interesse der restlichen Welt war bald vorbei. Leider lief gespendetes Geld auch oft in falsche Hände und diejenigen, die dringend Hilfe brauchten, gingen leer aus. Die finnische Kirchliche Auslands-hilfe hat jedoch die ganzen Jahre über dort gearbeitet, um besonders den in der Katastrophe verwaisten Kindern zu helfen.

Heute sind noch fast 80% der Bevöl-kerung in Haiti Analphabeten, staat-liche Schulen gibt es kaum und für die meisten Familien ist es finanziell

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Sind Sie evangelisch? Wir suchen jemand, der basteln kann…Der Bastelkreis besteht seit dem 10. Februar 1978. Wir wurden auf der Straße angesprochen und mit der Frage „Sind Sie evangelisch? Wir suchen jemand, der basteln kann…“ in die Gemeinde gelockt. Anfangs fertigten wir einfache Bastelarbeiten für den alljährlich stattfindenden Basar in der Deutschen Schule Helsinki an. Allmählich weitete sich das Angebot aus mit Näharbeiten, Seidenmalerei, Stickerei, Weihnachts– und Advents-schmuck. Der Erlös aus dem Verkauf auf dem Weihnachtsbasar war für das Deutsche Altenheim, heute „Deutsches Seniorenwohnheim“, bestimmt.

Der schon seit den 50er–Jahren be-stehende Nähkreis der Gemeinde gab uns viele Tipps, bestand aber darauf, das wir nicht stricken durften — bald webten wir Teppiche. Unser Bastel-kreis wuchs und wuchs — anfangs waren wir zu sechst, phasenweise über dreißig. Die Damen aus der Botschaft und der Handelskammer schlossen sich uns an — Frau Botschafterin brauchte Socken für ihren Mann… na gut, so strickten wir dann schließlich doch von Zeit zu Zeit.

Als die Deutsche Schule ihr Gebäude aufstocken liess, schlief der Weih-nachtsbasar ein und wurde erst viele Jahre später wieder von den Alumnis der Schule zum Leben erweckt … was uns jedoch nicht davon abhielt, uns weiter regelmässig zu treffen, zu Ausflügen zu organisieren und die gemeinsamen Momente zu genießen. Wir haben nicht nur Kochbücher geschrieben, Beeren gesammelt, oder Bergwerke besucht… unsere jähr-lichen Ausflüge brachten uns auch schon lachend bis nach St. Petersburg, in Ballett und Opern. Wir hatten und haben uns immer viel zu erzählen — in deutsch eine angenehme Ab-wechslung und Vertrautheit, die keiner missen möchte.

Auch wenn wir heute nicht mehr basteln, ist der Name „Bastelkreis“ erhalten geblieben und wir sind ein fester Stamm von 12–15 Personen. Wir treffen uns wöchentlich, am Dienstag. Diese Begegnungen dienen dem Ge-dankenaustausch, für kleine Ausflüge oder Besuche im Museum, zur Kunst, und in der Deutschen Bibliothek.

Wenn man uns kennenlernen will, herzlich willkommen im Kaminzim-mer der Deutschen Gemeinde zu einer Tasse Kaffee oder Tee!

von Gemeindemitgliedern gefragt, ob sie nicht etwas tun könnten, weil sie Zeit haben, weil sie sich beteiligen möchten, egal wie, ehrenamtlich.

Das freut uns natürlich immer, weil es eigentlich genügend zu tun gibt, nicht nur bei den Festen: Besuchskreis der Diakonie, Kirchkaffee, Lektoren-dienst im Gottesdienst, kleine Einsätze im Seniorenwohnheim, Kartoffelschä-len für das Gemeindemittagessen am Palmsonntag, Hilfe beim Basar, Texte schreiben fürs Gemeindeblatt…

Man kann sich für einen regelmäßi-gen Dienst melden, genauso gefragt ist jedoch ein spontaner, einmaliger Einsatz. Auch wird bei dieser ehren-amtlicher Arbeit nicht unbedingt Geld gebraucht. Zusammen etwas machen, für die Gemeinde, für die Mitmen-schen, kostet meist eigentlich nur Zeit und Willen, den Mut sich beteiligen zu wollen.

Manchmal braucht auch ein Ge-meindemitglied Hilfe und weiß nicht so recht, wo er/sie diese bekommen kann. Dann kann über die Gemeinde eventuell nach jemandem gesucht werden.

Ab dieser Nummer des Gemeinde-blattes soll regelmäßig eine kleine Anzeige für diese Aufrufe erscheinen. Kontaktpersonen sind in erster Linie die Mitarbeiter der Gemeinde. Viel-leicht findet sich irgendwann später eine Person, die diese Arbeit koordi-nieren wird. Wir wollen jedoch erst einmal klein anfangen.

Über jeden Einsatz und Kontakt freu-en wir uns. Wir möchten auch dieje-nigen vielen, die schon jetzt sehr viel für unsere Gemeinde machen, nicht vergessen oder verscheuchen!

Jeder ist wichtig, keiner soll allein bleiben.

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EKD bekundet Solidarität mit Terror–OpfernEin interreligiöses Zeichen gegen Gewalt und Hass haben Repräsentanten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Berlin gesetzt. Gemeinsam mit den anderen großen Religionsgemein-schaften sowie Vertretern von Politik und Gesellschaft haben sie sich an einer Mahnwache für die Opfer der Terroran-schläge von Paris beteiligt. Zu diesem hatten der Zentralrat der Muslime in Deutschland und die Türkische Gemein-de Berlin aufgerufen.

„Die evangelischen Christinnen und Christen in Deutschland nehmen zutiefst Anteil an der Trauer unserer französi-schen Nachbarn“, sagte der Berliner Bischof Markus Dröge in seiner Rede für den Rat der EKD auf dem Pariser Platz. Seit dem terroristischen Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo und der Geiselnahme in einem jüdi-schen Supermarkt in Paris werde in Gottesdiensten für die Opfer und ihre Angehörigen gebetet. Die Botschaft der Religionen sei klar: „Juden, Christen und Muslime sagen gemeinsam Nein zu je-der Gewalt, zu jedem Terror im Namen des Glaubens an Gott“. Glaube dürfe nicht missbraucht werden, um Gewalt zu legitimieren oder Menschengruppen auszugrenzen. „Echter Glaube an Gott führt zum Frieden und zur Überwindung von Spaltung“, sagte Dröge.

Am Rand der Mahnwache unterstrich die Präses der Synode der EKD, Dr. Irm-gard Schwaetzer, dass Juden, Christen und Muslime gemeinsam Verantwortung für die Friedensfähigkeit der von Vielfalt geprägten Gesellschaft ausüben. Dazu bedürfe es eines weiter wachsenden Ver-trauens auf der Grundlage von Respekt und Toleranz.

Seine Solidarität mit den Opfern drückte auch der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford–Strohm in München aus. „Wir sind bei euch im Gedenken“, sagte er in einem Gottesdienst, den er am selben Abend gemeinsam mit dem Münchner Erzbi-schof Kardinal Reinhard Marx anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen feierte. Dabei brachte er sein Erschrecken über Hass und Intoleranz zum Ausdruck und rief zu einer „Kultur der Mitmenschlichkeit“ auf. „Wir um-armen unser Land mit einer Geste der Friedens“, so Bedford–Strohm. In dem Gottesdienst zum 107–jährigen Beste-hen der Gebetswoche für die Einheit der Christen waren erstmals auch muslimi-sche und jüdische Gäste anwesend.

Hannover, 13. Januar 2015, Pressestelle der EKD

Karl Maar * 26. März 1941 † 7. Dezember 2014

Der ehemalige Hauptpastor der Deutschen Gemeinde verstarb im Alter von 73 Jahren. Er wurde am 11. Dezember in Worms beige-setzt.

Karl Maar war von 1973 bis 1979 in Helsinki tätig. In seine Dienstzeit fällt die Gründung des Kindergartens der Deutschen Gemeinde. Alte Gemeindeglieder erinnern sich auch an sein Enga-gement in der Seniorenarbeit, die ihm besonders am Herzen lag.

Zum Jubiläum der Deutschen Kirche im Herbst letzten Jahres wäre Karl Maar sehr gern und zusammen mit seiner Frau ge-kommen. Es war ihm ein Anliegen gewesen, im Reformationsgottes-dienst die Predigt zu halten. Leider hatte die Verschlechterung seines Gesundheitszustandes dies nicht mehr möglich gemacht.

Pastor Maar wurde nach seiner Helsinkier Zeit als Schulpfarrer in Worms tätig und arbeitete nach seiner Pensionierung als Gästefüh-rer mit dem Schwerpunkt „Refor-mation in Worms“.

In unserer Fürbitte nennen wir seinen Namen vor Gott und beten für seine Angehörigen.

Ratsvorsitzender gratuliert Bundespräsident Joachim Gauck — „Auf Ihrem Leben liegt großer Segen“Zum 75. Geburtstag von Bundespräsi-dent Joachim Gauck am Sonnabend, 24. Januar, hat der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, dessen Einsatz für eine offene, freiheitliche Gesellschaft gewürdigt.

„Es ist spürbar, dass Sie Ihre he-rausgehobene Verantwortung für unser Land mit großer und auf ande-re Menschen ausstrahlender Freude wahrnehmen“, so der Ratsvorsitzende in seinem Gratulationsschreiben. „Mit Ihrem Einsatz für die Freiheit, für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft, für die europäische Idee und den ‚ge-schlagenen Nächsten am Wegesrand‘ seien nur einige der Themen genannt, die Ihnen wie der Evangelischen Kirche gleichermaßen am Herzen liegen.“ Mit Freude nehme die Kirche wahr, „dass viele Ihrer Worte und Taten durch Ihren Glauben motiviert sind.“

Der Ratsvorsitzende würdigte aus-drücklich Gaucks klare Haltung zum Flüchtlingsschutz: „Mit Ihrer Aussage, dass die Bundesrepublik im Blick auf die Aufnahme von schutzbedürftigen Flüchtlingen ‚noch mehr tun kann‘, haben Sie medial für große Aufmerk-samkeit gesorgt und sicherlich dazu beigetragen, die damit verbundene Fragestellung im Bewusstsein der Öffentlichkeit aufzurufen“, schreibt Bedford–Strohm. Gaucks 75. Geburts-tag sei Anlass, Gott zu danken für „den großen Segen, der auf Ihrem Leben liegt und den großen Segen, der von Ihrem Leben für viele andere ausge-gangen ist und ausgeht“, heißt es in dem Schreiben des Ratsvorsitzenden.

Carsten Splitt , Pressestelle der EKD, Hannover, 23. Januar 2015.

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Deutsch–Evangelisch im Februar 2015

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Mit Spiel und Spaß…… wollen wir wieder einen

fröhlichen Abend verbringen. Wo? Beim Spieleabend für Erwachsenen

im Restaurant Zinnkeller, Meritullinkatu 25 in Helsinki.

Wir treffen uns am Donnerstag, 12. Februar 2015 um 18:30 Uhr.Weitere Informationen bei Steffi,

Telefon 044–0822 174.Herzlich willkommen!

Salon Crustum im Café DaJa!

Ab Februar 2015 treffen wir uns jeden zweiten Dienstag im Monat

im Cafe DaJa, Mariankatu 13 B in Kruununhaka in Helsinki.

Am 10. Feb ruar um 19 Uhr wird Mikko Fritze vom Goethe–Institut Finnland „Ein paar Gedanken zur

deutschen Kulturpolitik im Ausland“ vortragen — und wir können danach

mit ihm in gemütlicher Runde zusammen diskutieren.

Herzlich willkommen zum Salon Crustum im Café DaJa!

Wohnung ab sofort zu mieten

2 Zimmer, Küche und Bad (49,5 m2). Ulvilantie 4 C 25,

Helsinki. Monatliche Miete 800 Euro.

Nähere Informationen bei Küster Tobias Petruzelka, Telefon 050–3239 598, oder E–Mail [email protected]

Wer hat Lust und Zeit, aktiv mitzuhelfen? Was kann ich machen, wen soll ich fragen?

Bilder und Texte fürs Gemeindeblatt: Kontakt Erik Panzig (050–594 2485)Besuchsdienst der Diakonie: Kontakt Timo Sentzke (050–594 2498)

Mithelfen beim monatlichen Kirchkaffee: Kontakt Tobias Petruzelka (050–323 9598)

Mithelfen beim Gemeindemittagessen am Palmsonntag: Kontakt Anne Breiling (09–68698513)

Diakoniekreis: Kontakt Timo Sentzke (050–594 2498)Kleine (weiße, eventuell gehäkelte) Wäschespitzenbänder für neue

Altardecken: Kontakt Anne Breiling (09–68698513)Begleitperson für z. B. Apothekenbesuche der Senioren:

Kontakt Eila Javanainen (044–2199 586)

Kranken– und FußpflegeAusgebildeter deutsch– und fin-nischsprachiger Kranken– und

Fußpfleger bietet seine Dienste neu in Helsinki, Espoo, Kirkkonummi

und Inkoo für Privatpersonen sowie soziale Einrichtungen an.

Kontakt: Telefon 041–36 33 303.

ANZEIGEN

Das Kreuz

Jedes Kreuz ist ein handgemachtes Original

und Unikat — schön zum Aufhängen im eigenen Heim,

oder auch als Geschenk.

Die Kreuze sind etwa fünfundzwanzig Zentimeter

hoch, aus Eichenholz und bezogen mit alten Kupfer-

stücken vom Dach der Deutschen Kirche in

Helsinki —zu jedem Kreuz gehört Verpackung mit

Aufsteller und Zertifikat.

Ein Kreuz kostet so viel wie die Kirche im November

2014 alt wurde — 150 Euro. Alles, was über die reinen

Produktionskosten hinaus eingeht, trägt dazu bei, den

neuen Taufstein — eines der diesjährigen Jubiläumspro-

jekte — zu finanzieren. Zum Verkauf stehen 50 Kreuze, die bis Ende des Jubiläumsjahres und solange der Vorrat reicht

erworben werden können.

Eine Auswahl noch erhältli-cher Jubiläumskreuze ist im

Kaminzimmer der Gemeinde ausgestellt — falls Sie sich

nun Ihr „eigenes Kreuz“ aussuchen wollen, kontak-

tieren Sie bitte Küster Tobias Petruzelka oder Gemeinde-

sekretärin Anne Breiling.

Page 15: Deutsch–Evangelisch in Finnland im Februar 2015

Deutsches Seniorenwohnheim: Drei, bald vier, schöne Wohnungen frei!Wir haben zur Zeit drei frisch renovierte Wohnungen zu vermieten.

Ab Februar kommt noch eine weitere dazu — ebenfalls frisch renoviert. Vier Wohnungsgrößen:

1 Einzimmerwohnung, 35,5 m2

1 Zweizimmerwohnung, 34 m2

1 Zweizimmerwohnung, 51,5 m2

1 Dreizimmerwohnung, 59 m2

Die Mietkosten liegen im Durchschnitt bei 26 Euro /m2. Dazu kommen zusätzlich monatliche Kosten in Höhe von 200 Euro für das obligatorische Servicepaket für Dienstleistungen.

Mietzuschüsse von Kela: Die Senioren sollen heutzutage möglichst lange zu Hause wohnen können. Das sieht die neue finnische Sozialreform vor und das ist bekanntermaßen auch das Ziel vieler Senioren. Deshalb ist es wichtig zu wissen, dass das Wohnen in einem Seniorenheim/Wohnheim vom Gesetzgeber mit dem Wohnen im eigenen Zuhause gleichgestellt wird. Das bedeutet: Bei der staatlichen finnischen

Versicherungsanstalt Kela (Kansaneläkelaitos) — auf Schwedisch Fpa (Folkspensionsanstalten) — kann man auf Antrag Zuschüsse für Miete und zusätzliche Pflege erhalten.

Ambulante Hilfe: Die ambulante Pflege arbeitet bei Bedarf eng mit der Heimleitung zusammen. Es gibt zudem verschiedene Arten von freiwilligen Diensten, Angebote von Gruppen und Organisationen,

die auf Wunsch, zum Beispiel bei Einkäufen, Arztbesuchen und Spaziergängen ihre Hilfe anbieten.Oberstes Prinzip: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Deutschen Seniorenwohnheim werden immer

ihr Möglichstes für das Wohlergehen der Heimbewohner tun, damit sich unsere Bewohnerinnen und Bewohner so lange wie möglich in dieser schönen Wohnanlage wohlfühlen können. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und sind jederzeit bereit, Ihnen unser schönes Haus

am Strand von Munkkiniemi vorzuführen — herzlich willkommen!Lage: Munkkiniemi, Nuottapolku (Notstigen) 2, 00330 Helsinki. Strassenbahn in der Nähe.

Anfragen zur Besichtung bitte direkt anfragen bei Eila Javanainen, Leiterin des Deutschen Seniorenwohnheims, Telefon 044–2199 586, E–Mail [email protected]

Page 16: Deutsch–Evangelisch in Finnland im Februar 2015

HELSINKI (HELSINGFORS)

So 1.2. 11 Uhr Abendmahlsgottesdienst Septuagesimae (Erik A. Panzig); Kinderkirche

Mo 2.2. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe; 16–18 Uhr Frauentreff

Di 3.2. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor

Mi 4.2. 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor

Do 5.2. 16 Uhr Kinderchor

So 8.2. 11 Uhr Gottesdienst Sexagesmimae (Erik A. Panzig), Deutsch–Finnischer Chor; anschl. Kirchkaffee im Gemeindesaal

Mo 9.2. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe

Di 10.2. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor

Mi 11.2. 14 Uhr Seniorentreff im Senioren- wohnheim: Bunter Nachmittag; 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor

Do 12.2. 16 Uhr Kinderchor; 18 Uhr Ökumenekreis im Seniorenwohnheim: „Das Wort ward Buch — Das Selbstverständ- nis des Islam als Buchreligion“, mehr dazu siehe Seite 4; 19 Uhr Literarisch–musikalischer Abend mit Johannes Lenius und Dorothea Grünzweig, Seite 10

Sa 14.2. 11.30 Uhr Gottesdienst im Seniorenwohnheim (DSWH) (Hans–Christian Beutel)

So 15.2. 11 Uhr Gottesdienst Exaudi (Hans–Christian Beutel)

Mo 16.2. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe

Di 17.2. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor

Mi 18.2. 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor

So 22.2. 11 Uhr Gottesdienst Invokavit (Hans–Christian Beutel)

Mo 23.2. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe; 18 Uhr Bibelkreis im Senioren- wohnheim (DSWH)

Di 24.2. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor

Mi 25.2. 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor; 19 Uhr Männerkreis

Do 26.2. 16 Uhr Kinderchor; 18 Uhr Taizé–Andacht; 19 Uhr Filmabend, siehe Seite 4

Sa 28.2. 10 Uhr Konfirmandentag

So 1.3. 11 Uhr Abendmahlsgottesdienst Reminiszere (Erik A. Panzig); Kinderkirche

Deutsche Evangelisch–Lutherische Gemeinde in Finnland / DELGiFwww.deutschegemeinde.fi

Hauptpastor Erik A. Panzig, täglich außer freitags, Telefon: (09) 6869 8511 und 050–5942 485, E–Mail: [email protected]

Kanzlei und Gemeindesekretariat: Merja Viiri und Anne Breiling, montags bis freitags 10–13 Uhr, Telefon: (09) 6869 8510 und (09) 6869 8513, Fax: (09) 6869 8555, E–Mail: [email protected] und [email protected]

Reisepastor Hans–Christian Beutel, täglich außer montags, Telefon: 040–540 8504, E–Mail: [email protected]

Küster Tobias Petruzelka, dienstags bis freitags 11–13 Uhr, Telefon: 050–3239 598, E–Mail: [email protected]

Diakon Timo Sentzke, Telefon: 050–5942 498, E–Mail: [email protected]

Kindergarten und Vorschule: Stefanie Voß, montags bis freitags 8–8.30 Uhr, Telefon: (09) 6869 8517, E–Mail: [email protected]

Seniorenwohnheim (DSWH): Eila Javanainen, Telefon: (09) 481 124 und 044–2199 586, Nuottapolku (Notstigen) 2, 00330 Helsinki (Helsingfors), E–Mail: [email protected]

Kantorin Riitta Laine, täglich außer montags und dienstags, Telefon: 050–33 06 495, E–Mail: [email protected]

Kapellengemeinde Turku (Åbo), Telefon: 050–4076 512, Kaskenkatu (Kaskisgatan) 1, 20700 Turku (Åbo), E–Mail: [email protected]

Deutsch–Evangelisch in Finnland (DEiF), E–Mail: [email protected]

IMPRESSUM

DEUTSCH–EVANGELISCH in Finnland Gemeindebrief der Deutschen Gemeinde in Finnland

Verantwortlich: Erik A. Panzig

Gestaltung: Michael Diedrichs

Der Jahrgang kostet 24 Euro.

Gemeindekonten Nordea BIC/SWIFT NDEAFIHH: Amtsscheine: IBAN FI 5515 7230 0032 2016 Deutsch–Evangelisch: IBAN FI 3315 7230 0032 2024 Kindergarten: IBAN FI 1115 7230 0032 2032 Anderes: IBAN FI 9120 0138 0055 8883

Druckerei: Viestipaino, Tampere

Deutsche Evangelisch–Lutherische Gemeinde, Bernhardinkatu (Bernhardsgatan) 4, PL 153 PB, 00131 Helsinki (Helsingfors)

ISSN 1456–1042BH2 1

WEITERE GEMEINDEGRUPPEN

JOENSUU

Mi 25.2. 18 Uhr Matthias–Claudius–Abend, Joensuun konservatorio, Rantakatu 31

JYVASKYLÄ

Mo 9.2. 10 Uhr Matthias–Claudius–Abend, Ajalankuja 6, 40420 Jyskä

KOKKOLA (KARLEBY)

Mi 18.2. 17 Uhr Matthias–Claudius–Abend, Mikaelsalen

KUHMO

Do 26.2. 18 Uhr Matthias–Claudius–Abend, Restaurant Eskobar, Kainuuntie 84

LAHTI (LAHTIS)

Do 5.2. 18 Uhr Gottesdienst, Mukkula kirkko

MIKKELI (SANKT MICHEL)

Mi 18.3. 19:30 Uhr Matthias–Claudius– Abend, Krypta des Domes

OULU (ULEÅBORG)

Do 19.2. 19 Uhr Matthias–Claudius–Abend, Vanha pappila, Asemakatu 6

PORI (BJÖRNEBORG)

Mo 16.2. 18 Uhr Matthias–Claudius–Abend, Länsi–Porin kirkko, Liikastentie 28

RIIHIMÄKI

Fr 13.2. 18 Uhr Gottesdienst, Friedhofs- kapelle, Kolehmaisenkatu 26

ROVANIEMI

27.3. 18 Uhr Matthias–Claudius–Abend, Tiroli-sali, Rovakatu 2, katutaso

SALO

So 22.2. 18:30 Uhr Bibelgesprächsabend bei Eeva Hunzinger–Lyhde, Rummun- lyöjänkatu 22 A as 5, 24100 Salo

SAVONLINNA (NYSLOTT)

Di 24.2. 16:30 Uhr Matthias–Claudius–Abend, Stadtbibliothek, Miitti–Kabinett

TAMPERE (TAMMERFORS)

Do 5.2. 14 Uhr Matthias–Claudius–Vortrag, Hervanta seurakuntatalo, Lindforsink. 7

So 8.2. 15 Uhr Gottesdienst mit Hauptpastor Dr. Erik A. Panzig, Kisakentänkatu 18

TURKU (ÅBO)

Di 10.2. 19 Uhr Gemeindeabend, „Was uns verbindet.“ — Chancen für das Ge- spräch der Religionen miteinander

Mo 16.3. 19 Uhr Matthias–Claudius–Abend, Kaskenkatu 1

So 22.2. 14:30 Uhr Gottesdienst in der Scharfschützenkapelle des Domes

Do 26.2. 19 Uhr Lese– und Gesprächskreis mit Anke Michler–Janhunen, Seite X

VAASA (VASA)

Di 17.2. 19 Uhr Matthias–Claudius–Abend, Klubraum Elvan, Raastuvankatu 8

Kalender im Februar 2015