Dicke Luft: BVG Urteil zu Fahrverboten –...

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Wenn die Bundesregierung jetzt Geld in die Hand nimmt um Maßnahmen zur Luftreinhaltung zu fördern, ist dies zu begrüßen, jedoch nur dann wenn das Geld ohne Umwege dem öffentlichen Nahverkehr und Rad- wegeausbau zugute kommt oder direkt in den Kauf von EURO 6 Bussen investiert wird. Ein bloßer Ersatz der Privat-PKW mit Verbrennungsmotor durch Elektro- autos ist keine umfassende Lösung. Jede schnelle Fortbewegung braucht Energie, und ökologisch erzeugter Strom an jeder Stelle und zu jeder Zeit ist nur mit erheblichem Auf- wand bereitzustellen - dazu kommen die CO2-Emissionen bei der Produk- tion der Batterien. Zur Verringerung des Flächenbedarfs des motorisierten Individualverkehrs leisten Elek- tro-Autos keinen Beitrag. Im Jahr 2017 sind an wenigen Ver- kehrsmessstationen in Hessen die Luftbelastungswerte unter die Grenzwerte gesunken, jedoch in den hessischen Ballungsräumen bleiben sie unvermindert hoch. Kein Grund also, die Hände in den Schoß zu legen. Zurzeit erstellen die Parteien Landtagswahlprogramme. Sind Ziele wie weniger Luft- und Lärm- belastung durch Verkehr, die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie, der Schutz des Bodens, des Klimas und der Erhalt der Biolo- gischen Vielfalt darin enthalten? Auch in den Städten, in denen die Grenzwerte gerade noch eingehalten werden, muss die Luftbelastung durch Luft- reinhaltepläne, die ihren Namen auch verdienen, gesenkt werden. Ihr Lutz Katzschner Fachratssprecher BUND Hessen ach der schallenden Ohrfeige durch das Bundes- verwaltungsgericht Leipzig ist deutlich geworden: der Dieselmotor hat keine Zukunft, Fahrverbote wer- den unvermeidlich sein. Die heftige Diskussion über die Durchsetzungsfähigkeit von Fahrverboten für Dieselfahrzeuge wird oft mit einer nicht möglichen Kontrolle begründet, was aber mit der Einführung einer blauen Pla- kette, die vom BUND schon lange eingefordert wird, unmittelbar ent- kräftet werden könnte. Die vieldiskutierten technischen Lösungen, wie z.B. Nachrüstungen, führen nicht zu einer grundsätzlichen Umkehr und sind auch kein Fortschritt beim Klimaschutz. Es müsste deutlich geworden sein, dass saubere Luft nur mit einer anderen Verkehrspolitik erreicht werden kann. Die Flächeninanspruchnahme durch den Individualverkehr muss begrenzt werden. Freiräume müssen von der Straße zurückgewonnen und die Flächen ökologisch aufgewertet werden um gleichzeitig das Stadt- klima zu verbessern. Forderungen nach besserem Klimaschutz und besserer Luftreinhaltung gehen in die gleiche Richtung. Auf Länderebene sind umgehend neue angepasste Luftreinhal- tepläne zu verabschieden, die auch Fahrver- bote, Umweltzonen und Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs festschreiben müssen. Die Stadt der Zukunft gehört den Fußgängern und Radfahrern. Auch der Ausbau des öffentlichen Nah- verkehrs ist nur mit einer parallelen Zurückdrängung des Individualver- kehrs sinnvoll und die Subventio- nierung des Diesels muss ein Ende haben. HESSENseiten HESSENseiten BUNDmagazin Heft 2 / 2018 N [2-18] Hessen-Seiten im BUNDmagazin 1 Dicke Luft: BVG Urteil zu Fahrverboten – eine Chance für Klimaschutz und Mobilitätswende EDITORIAL Dr. Lutz Katzschner, Sprecher des Fachrats im BUND Hessen Harry Hautumm/pixelio.de H.D.Volz/pixelio.de schemmi/pixelio.de

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Wenn die Bundesregierung jetzt Geld in die Handnimmt um Maßnahmen zur Luftreinhaltung zu fördern,ist dies zu begrüßen, jedoch nur dann wenn das Geldohne Umwege dem öffentlichen Nahverkehr und Rad-

wegeausbau zugute kommt oder direkt in denKauf von EURO 6 Bussen investiert wird.

Ein bloßer Ersatz der Privat-PKW mitVerbrennungsmotor durch Elektro-autos ist keine umfassende Lösung.Jede schnelle Fortbewegung brauchtEnergie, und ökologisch erzeugterStrom an jeder Stelle und zu jederZeit ist nur mit erheblichem Auf-wand bereitzustellen - dazu kommendie CO2-Emissionen bei der Produk-

tion der Batterien. Zur Verringerung des Flächenbedarfs des

motorisierten Individualverkehrs leisten Elek-tro-Autos keinen Beitrag.

Im Jahr 2017 sind an wenigen Ver-kehrsmessstationen in Hessen dieLuftbelastungswerte unter dieGrenzwerte gesunken, jedoch inden hessischen Ballungsräumenbleiben sie unvermindert hoch.Kein Grund also, die Hände in denSchoß zu legen. Zurzeit erstellen dieParteien Landtagswahlprogramme.

Sind Ziele wie weniger Luft- und Lärm-belastung durch Verkehr, die Umsetzung

der Wasserrahmenrichtlinie, der Schutz desBodens, des Klimas und der Erhalt der Biolo-

gischen Vielfalt darin enthalten? Auch inden Städten, in denen die Grenzwertegerade noch eingehalten werden,muss die Luftbelastung durch Luft-reinhaltepläne, die ihren Namenauch verdienen, gesenkt werden.

Ihr Lutz KatzschnerFachratssprecher BUND Hessen

ach der schallenden Ohrfeige durch das Bundes-verwaltungsgericht Leipzig ist deutlich geworden:

der Dieselmotor hat keine Zukunft, Fahrverbote wer-den unvermeidlich sein. Die heftige Diskussion überdie Durchsetzungsfähigkeit von Fahrverbotenfür Dieselfahrzeuge wird oft mit einer nichtmöglichen Kontrolle begründet, was abermit der Einführung einer blauen Pla-kette, die vom BUND schon langeeingefordert wird, unmittelbar ent-kräftet werden könnte.

Die vieldiskutierten technischenLösungen, wie z.B. Nachrüstungen,führen nicht zu einer grundsätzlichenUmkehr und sind auch kein Fortschrittbeim Klimaschutz. Es müsste deutlichgeworden sein, dass saubere Luft nur miteiner anderen Verkehrspolitik erreicht werdenkann.

Die Flächeninanspruchnahme durchden Individualverkehr muss begrenztwerden. Freiräume müssen von derStraße zurückgewonnen und dieFlächen ökologisch aufgewertetwerden um gleichzeitig das Stadt-klima zu verbessern. Forderungennach besserem Klimaschutz undbesserer Luftreinhaltung gehen in diegleiche Richtung. Auf Länderebene sindumgehend neue angepasste Luftreinhal-tepläne zu verabschieden, die auch Fahrver-bote, Umweltzonen und Verbesserung desöffentlichen Nahverkehrs festschreibenmüssen.

Die Stadt der Zukunft gehört denFußgängern und Radfahrern. Auchder Ausbau des öffentlichen Nah-verkehrs ist nur mit einer parallelenZurückdrängung des Individualver-kehrs sinnvoll und die Subventio-nierung des Diesels muss ein Endehaben.

HESSENseitenHESSENseitenBUNDmagazin

Heft 2/2018

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[2-18] Hessen-Seiten im BUNDmagazin 1

Dicke Luft: BVG Urteil zu Fahrverboten –eine Chance für Klimaschutz und Mobilitätswende

EDITORIAL

Dr. Lutz Katzschner,Sprecher des Fachratsim BUND Hessen

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LDV 2018

2 Hessen-Seiten im BUNDmagazin [2-18]

Landesdelegiertenversammlung 2018Geänderte Satzung und neuer Landesvorstand

Wegen des umfangreichen Programms und vielenDiskussionen insbesondere zur Satzungsänderungreichte ein Tag nicht aus, die für den 14. April an-beraumte Delegiertenversammlung wurde daheram 28. April fortgesetzt.

Nik

o M

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Beschlüsse der LDV 2018Klima schützen und Biodiversität erhalten

Diese beiden zentralen Herausforderungen an dienächste Landesregierung sind die Kernpunkte desvom Landesvorstand eingebrachten Leitantrags –konkretisiert durch diese Einzelforderungen:Klimaschutz:1. Klimaschutzplan 2.0 verabschieden2. Energiepolitik mit „Biss“ gestalten3. Einstieg in die Verkehrswende jetzt beginnenBiodiversität:1. Naturschutz in die Offensive bringen2. Landwirtschafts- und Waldpolitik ökologisch aus-richtenErgänzt wurde der Antrag durch die Delegierten umeinen Passus zum Thema CETA/TTIP.

Gesamtbelastungsstudie Rhein Main Die Forderung nach einer Gesamtbelastungsstudiefür das Rhein-Main-Gebiet soll gegenüber der Lan-desregierung eingebracht und und bei den Parteienzur Landtagswahl 2018 thematisiert werden. DieStudie soll u.a. die Belastung der Bevölkerung durchLuftschadstoffe und Lärm aus unterschiedlichenQuellen zusammenfassend bewerten.

Die Mittel für Kreisverbände zur Präsenz in derFläche werden auf 60.000 Euro erhöht, um damitinsbesondere die Einrichtung neuer Kreisgeschäfts-stellen zu ermöglichen.

BUND-Bundesvorsitzender Hubert Weiger (links) mit Jörg Nitsch vom Landesvorstand des BUND Hessen

n seinem Grußwort brach der BUND-Bundesvorsit-zende Hubert Weiger eine Lanze für demokratische

Prozesse. Sie seien mühsam, aber wichtige und not-wendige Schritte zur transparenten Entscheidungsfin-dung. Basisdemokratie auch im Verband müsse ernstgenommen werden. Hubert Weiger erwähnte beispiel-haft die Debatte um „Windkraft contra Naturschutz“.

Beschlüsse „zum Guten“ allein reichten allerdingsnicht, entscheidend sei die Umsetzung. Er nannte alswichtige Themen die negativen Auswirkungen der Le-bensmittelerzeugung auf die Biologische Vielfalt unddie Unvereinbarkeit von ständigem Wachstum undFlächenverbrauch mit einer nachhaltigen Nutzung dernatürlichen Ressourcen. „Diese Wirtschaft tötet“, so zi-tierte er Papst Franziskus.

Der BUND als Verband wende sich hierzu nicht nuran den einzelnen Menschen, sondern ebenso an Poli-tik und Wirtschaft. Auch deshalb bedürfe es fortlaufendunseres Einsatzes vor Ort, überregional und auf derStraße, wie bei der alljährlichen Demonstration „Wirhaben es satt“ in Berlin. Auch in Gremien gelte es, Al-ternativen aufzuzeigen und Widerstand gegen Miss-stände zu leisten. Appelle allein seien zum Scheiternverurteilt. Hubert Weiger betonte: „Es ist nicht dieWirt-schaft und nicht die Politik, sondern es sind die Profi-teure des bisherigen Systems, die sich dem Wandel ent-gegenstellen und von Suffizienz nichts wissen wollen.“

SatzungsänderungWichtigster Punkt war die Erweiterung der mögli-

chen Vorstandsmodelle sowohl für den Landesvorstandals auch für die Kreis- und Ortverbände. Es ist nun aufallen Ebenen des BUND Hessen möglich, die Vor-standsarbeit entweder mit gleichberechtigen Spre-cher*innen oder mit einem geschäftsführenden Vor-stand zu organisieren.

Vor der Neuwahl zum Landesvorstand entscheidetjeweils die Landesdelegiertenversammlung über daszu wählende Modell: entweder das bisherige Spre-cher*innenmodell mit bis zu sieben Vorstandspre-cher*innen, bei denen je zwei gemeinsam den Verbandnach außen vertreten oder das Vorstandsmodell mitVorsitzender/Vorsitzendem und zwei Stellvertreter*in-nen und bis zu vier weiteren Vorstandsmitgliedern. Beibeiden Modellen wird ein/e Schatzmeister*in gewähltund der Landesvorstand durch den Sprecher/die Spre-cherin des Fachrates und der BUNDjugend ergänzt.

I

Die Beschlüsse der LDV 2018 können in der

Landesgeschäftsstelleangefordert werden.

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LDV 2018

Eduard-Bernhard-Preis 2018 für Florian Schwinn

[2-18] Hessen-Seiten im BUNDmagazin 3

Der Eduard-Bernhard-Preis wird seit 2009 für besonderes Engagement fürNatur und Umwelt vergeben. Vorstandsmitglied Dr. Werner Neumannhielt die Laudatio auf den diesjährigen Preisträger Florian Schwinn, Hör-funkredakteur beim Hessischen Rundfunk („Der Tag“ in hr2) und Autor(„Tödliche Freundschaft: Was wir den Tieren schuldig sind und warum wirohne sie nicht leben können“). Kritischer und objektiver Umweltjournalis-mus sei, so der Laudator, angesichts der Verflechtung von Wirtschaft undPolitik rar geworden. Natur brauche nicht nur schöne Bilder sondern auchBerichte über ihre Bedrohung. Florian Schwinn mache genau das. Er stelleThemen in den Zusammenhang, analysiere Positionen und bürste Berich-te gegen den Strich.

Der neue Landesvorstand, von links: Niko Martin, Dr. Werner Neumann, Stephan Baumann, Carolin Lotter, Jörg Nitsch, Gabriela Terhorst, Dominik Böhme (Vertreter BUNDjugend), Guido Carl, Jochen Kramer. Nicht abgebildet sind: Malin Goslar (Vertreterin BUNDjugend), Dr. Lutz Katzschner (Fachratssprecher)

Preisträger Florian Schwinn (links) mit Laudator Dr. Werner Neumann

Landesvorstand gewählt: Jörg Nitsch als Vorsitzender,Gabriela Terhorst und Guido Carl als stellvertretendeVorsitzende

Nachdem die Landesdelegiertenversammlung be-reits am 14. April durch die Satzungsänderung ermög-licht hatte, alternativ zum bisher praktizierten Vor-standsmodell gleichberechtigter Sprecher*innen einengeschäftsführenden Vorstand mit einem/einer Vorsit-zenden und zwei Stellvertreter*innen zu wählen, ent-schied die Versammlung sich am 28. April zur Vorsit-zenden-Wahl. Gewählt wurden Jörg Nitsch (Dietzen-bach) als erster Vorsitzender sowie Guido Carl (Lorsch)und Gabriela Terhorst (Königstein) als stellvertretendeVorsitzende. Dr. Werner Neumann (Altenstadt) wurdein seinem Amt als Schatzmeister bestätigt. Weitere Vor-standsmitglieder sind Stephan Baumann (Bad Soden,MTK), Jochen Kramer (Kronberg), Carolin Lotter (Mühl-tal) und Niko Martin (Darmstadt). Ergänzt wird der vonder LDV gewählte Landesvorstand durch den Fachrats-sprecher Dr. Lutz Katzschner (Kassel) und die Jugend-vertreter*innen Dominik Böhme oder Malin Goslar.

Nach rund 20 Jahren Vorstandstätigkeit kandidierte Her-wig Winter nicht mehr für den Landesvorstand. Bei sei-nem großen Engagement in diversen Umweltbereichenstand immer wieder der nachhaltige Umgang mit un-seren globalen Ökosystemen im Vordergrund. Eben-falls nicht wieder kandidierte Dirk Teßmer, der vieleJahre unter anderem seinen wertvollen juristischenSachverstand in die Vorstandsarbeit eingebracht hat-te. Beide haben die Arbeit des BUND Hessen ganz ent-scheidend mitgeprägt. Nach dreijähriger Vorstandsar-beit schieden Dr. Katrin Jurisch und Julia Beltz aus.

Nik

o M

artin

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eder Quadratmeter bisheriger Freifläche, der neuversiegelt wird, ist unwiederbringlich für die Pro-

duktion von Lebensmitteln und die Biodiversität ver-loren. Dem muss Einhalt geboten werden, da natürlichgewachsener Boden auch durch Entsiegelungsmaß-nahmen nicht wieder neu hergestellt werden kann.

„Um die von vielen Verbrauchern gewünschte regionaleVersorgung mit Lebensmitteln sicherzustellen, brau-chen wir in der Nähe von Städten und dichtbesiedel-ten Gebieten landwirtschaftlich genutzte Flächen. OhneLandwirtschaft vor Ort gibt es auch keine Versorgungmit regionalen Lebensmitteln – das muss allen klarsein“, hob Bauernverbandspräsident Schmal mit Blickauf den von der Stadt Frankfurt geplanten neuen Stadt-teil beidseits der Autobahn A5 mit einem Flächenver-lust von mehr als 500 Hektar hervor.

Die Landwirtschaftsfläche in Hessen habe imZeitraum von 1992 bis 2015 von circa 925.200 Hektarauf circa 884.500 Hektar und damit um 40.700 Hektarabgenommen. Seit 1950 seien fast 200.000 HektarLandwirtschaftsfläche anderen Nutzungen zugeführtworden.

Fruchtbare Böden bilden die Lebensgrundlage für Men-schen, Tiere und Pflanzen. Sie sichern die Produktionvon Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffenund gewährleisten durch ihre Filter- und Pufferwirkungden Schutz des Grundwassers und die Regulation desWasserhaushalts.

Auch in Bezug auf den Klimaschutz sind land-wirtschaftlich genutzte Flächen wichtig. Denn siebinden das klimaschädliche Treibhausgas CO2 undproduzieren gleichzeitig Sauerstoff. So versorgt bei-

spielsweise ein Hektar Winterraps 40 Menschen mitihrem Jahresbedarf an Sauerstoff, ein Hektar Zucker-rüben sogar 58 Menschen.

Jörg Nitsch: „Nach Ansicht des BUND vergrößern Städteund Kommunen, die ihr Heil in immer neuen Flächen-ausweisungen für Siedlungs- und Gewerbegebietesuchen, zunehmend die Abhängigkeit der EU vonNahrungsmittelimporten aus den Entwicklungsländernund exportieren so den Hunger dorthin. Die EU nutztderzeit außerhalb Europas bereits rund 640 MillionenHektar Land. Das ist eineinhalb Mal so viel wie die Lan-desfläche aller 28 EU-Mitgliedsstaaten zusammen.”

Um die Flächenversiegelung zu stoppen, fordern BUNDund HBV die hessische Landesregierung auf, in derNachhaltigkeitsstrategie einen Zielwert beim Flächen-verbrauch festzulegen, der sich am Zielwert der Bun-desregierung orientiert: Ein Hektar pro Tag bis 2020und eine schnellstmögliche Reduktion des Flächen-verbrauchs auf Netto-Null.

Als Sofortmaßnahmen fordern BUND und HBV, dassalle Planungen, insbesondere für Siedlungs- undVerkehrsflächen, ab sofort mit dem Ziel der minimalenNeuversiegelung überprüft werden.

Konkret müssenStraßenneubauvorhaben flächensparend und vor-rangig durch Tunnel- oder Verdolungsvariantenrealisiert werden.Parkplätze bei der Ansiedlung von Gewerbe (hier vorallem Einkaufsmärkte) durch den Bau integrierterParkmöglichkeiten (Unter- bzw. Erdgeschoss) ge-schaffen werden.Gewerbegebäude (einschließlich Einkaufsmärkte)nur noch in mehrgeschossiger Bauweise genehmigtwerden.vor einer Genehmigung neuer Versiegelungsflächenlandesweit die derzeit vorhandenen Gewerbe-brachen erfasst und einer Wiedernutzung bzw. Um-nutzung (auch zu Wohnsiedlungszwecken) sowiealle Baulücken erfasst und einer Nutzung zugeführtwerden.für Wohngebiete flächensparende Formen desGeschosswohnungsbaus mit ausreichender Durch-grünung bzw. gemeinschaftlich nutzbaren Grün-flächen als Standard angestrebt werden.Städte und Gemeinden verpflichtet werden, Leer-standskataster aufzustellen.Bauleitplanungen strikt nach dem Prinzip „Innen-entwicklung vor Außenentwicklung“ stattfinden.

Michael Rothkegel

4 Hessen-Seiten im BUNDmagazin [2-18]

FLÄCHEN-VERBRAUCH

Download der Broschüre:

http://cms.bund-hessen.de/hessen/dokument/2018/

2018-BUND-HBV-Broschuere-

Flaechenverbrauch.pdf

Der Flächenverlust im Offenland muss gestoppt werden! Gemeinsames Papier von BUND und HBV

In einer gemeinsamen Pressekonferenz am 7. März

forderten Jörg Nitsch vomVorstand des BUND Hessen

und Karsten Schmal, Präsidentdes Hessischen Bauern-

verbandes, den Flächenver-brauch zu stoppen.

J

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ie Landesregierung hat sich in ihrer hessischenBiodiversitätsstrategie vorgenommen, auf fünf

Prozent der hessischen Waldfläche auf eine forst-wirtschaftliche Nutzung zu verzichten. In diesen Wäl-dern sollen Bürgerinnen und Bürger wilde Natur er-leben dürfen. Gleichzeitig profitieren viele Tier-,Pflanzen- und Pilzarten von diesen Naturwäldern: DieStrukturvielfalt ist höher als im Wirtschaftswald. Stattjunger, gerader Bäume gibt es hier viel mehr alte, dickeund krumme Bäume. Abgestorbene Bäume bieten öko-logische Nischen für Arten, die im Wirtschaftswaldfehlen. Der Schutz dieser für Deutschland typischenArten ist eine internationale Verpflichtung. So wieafrikanische Staaten große Schutzgebiete für Löwenund Giraffen ausweisen, müssten hier die für Hessentypischen Buchenwälder geschützt werden.

Bisher sind vom Fünf-Prozent-Naturwälder-Zielallerdings erst drei Prozent erreicht. Gemeinsam habensechs Naturschutzorganisationen deshalb ein Konzeptveröffentlicht, in dem sie 25 große Waldschutzgebieteim Staatswald vorschlagen. Dort können in Hessenwichtige Waldlebensräume repräsentativ geschütztwerden. Es gibt in Hessen bereits eine Reihe kleiner Ge-biete, die geschützt sind und zum Fünf-Prozent-Zielbeitragen. Größere Flächen sind aber deutlich unter-repräsentiert. Insbesondere geschützte Wälder mit ein-er zusammenhängenden Mindestgröße von 1.000 Hek-tar sind rar, aber besonders wichtig, wenn möglichstungestörte Wildnis entstehen soll.

Naturwälder als Bereicherung für uns MenschenAndere Bundesländer schmücken sich mit ihrem

Hochgebirge, Wattenmeer oder Seen – für Hessen könn-ten natürliche Wälder ein echtes Alleinstellungsmerk-mal sein. Kein anderes Bundesland hat einen höherenWaldanteil als Hessen. 38 Prozent der Wälder befindensich im Besitz des Landes. Mit seinen ausgedehntenLaubwäldern hat Hessen den höchsten Anteil sehrnaturnaher Wälder bundesweit. Hier kann umgesetztwerden, was anderswo nur schwer erreicht werdenkann. Das wäre für Hessen auch touristisch ein Gewinn:Die Menschen sind ausdrücklich dazu eingeladen,Naturwälder zu erleben. Egal ob Umweltbildung oderWandertourismus, Naturwälder halten für jeden Be-sucher spannende Erfahrungen bereit. Der National-park Kellerwald-Edersee ist ein gutes Beispiel dafür, wiesich ökologischer Mehrwert und mehr Klimaschutzauch ökonomisch rechnen.

Beteiligte Verbände:Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF)Naturschutzbund Deutschland (NABU), LV HessenBund für Umwelt und Naturschutz Deutschland(BUND), LV HessenHessische Gesellschaft für Ornithologie undNaturschutz e.V. (HGON)Greenpeace e.V. WWF Deutschland (WWF)

WALD

[2-18] Hessen-Seiten im BUNDmagazin 5

Download der Broschüre:https://wildnisin deutschland.de/wp-content/uploads/2018/03/Final_Online_180221_ZGF_Waldschutzgebiete-Hessen_ES.pdf

Mehr Naturwälder für Hessen! Naturschutzverbände legen Vorschläge für 25 Waldschutzgebiete vor

D

Die Verbände schlagen als Schutzgebiete vor:

Schelder WaldRhöner BasaltwaldKrofdorfer WaldHörreKreuzbergOberwald imVogelsberg

ReinhardswaldWald bei WanfriedEdersee-SteilhängeRiedforstGraburgGroßer DiedensbergSeulingswald

Koberstädter WaldKranichsteiner WaldDieburger WaldSteiner AuwaldMelibokus

Westlicher VogelsbergStornfeler WaldOppershofener WaldAlsbergKreuzgrundTaunushöhenKammerforst

Die Naturschutzorganisationen NABU Hessen, BUND Hessen,HGON, ZGF, Greenpeace und WWF Deutschland legten Ende MärzVorschläge für 25 große Waldschutzgebiete in allen LandesteilenHessens mit Text und Karte vor. Die gemeinsame Broschüre zeigt, wie ein wichtiges Ziel erreichtwerden kann: Eine natürliche Entwicklung auf fünf Prozent derhessischen Waldfläche bis zum Jahr 2020.

Naturwälder tragen zum Erhalt der Artenvielfalt und zumSchutz des Klimas bei – für uns, unsere Kinder und kommendeGenerationen.

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6 Hessen-Seiten im BUNDmagazin [2-18]

MAGAZIN

Herausgeber: BUND Hessen e.V., Geleitsstraße 14, 60599 Frankfurt a. M., Tel. (069) 67 73 76-0www.bund-hessen.de und www.facebook.com/BUND.HessenRedaktion: Brigitte Martin (namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion wieder.)Layout und Satz: Julia BeltzSPENDENKONTO: BUND Hessen, Frankfurter Sparkasse, IBAN: DE32 5005 0201 0000 7999 12NEWSLETTER: Abonnement unter www.bund-hessen.de/newsletterIM

PRES

SUM

Neuntklässler-Schülerprak-tikant*innen legten mit Sechst-

klässler*innen in der Georg-Büch-ner-Schule unter Anleitung desBUND Darmstadt in zwei unge-nutzten Schulinnenhöfen und amEnde des Parkplatzes Kleinbioto-pe für Wildbienen an. Dabei er-fuhren die Kinder von den BUND-Aktiven eine Menge über diese„anderen“ Bienen.

Beruhigend für Kinder und Eltern:Wildbienenstachel sind meistensso zart, dass sie nicht durch diemenschliche Haut dringen. Au-ßerdem sind Wildbienen sehrfriedlich: Sie verteidigen im Ge-gensatz zu Honigbienen oderWespen kein Volk.

Es entstand für Wildbienen undMenschen eine Mini-Streuobst-wiese mit Birnbaum und Apfel-bäumen, Kirsche, Zwetsche, Apri-kose und Kornelkirsche. Darunterwurden regionaltypische heimi-sche Wildblumen ausgesät. DieWiese wird ein- bis zwei Mal jähr-lich gemäht und bietet den Bie-nen bis in den Herbst Nahrung.Auch Schmetterlinge, deren Rau-pen sich von den Wiesenkräuternernähren, sollen profitieren.

Rund drei Viertel der Wildbienen-arten nisten in der Erde. Für siewurde ein Hügel errichtet, derweitgehend von Bewuchs freige-halten wird. BienenfreundlicheGartenstauden und Zwiebelpflan-

KV DarmstadtSchulprojekt: Wildbienen ein Zuhause geben

zen, diverse Nasch-Beerensträu-cher, Feigenbaum und Kornelkir-sche wachsen im zweiten Innen-hof. Eine stattliche Eberesche undweitere vogel- und insektenför-dernde Gehölze begrenzen jetztden Parkplatz.

Auch vier schuhkartongroße Wild-bienennisthilfen wurden nachVorgaben des BUND, angelehntan die Empfehlungen des Exper-ten Paul Westrich (www.paul-westrich.de) gefertigt und aufdem Schulgelände verteilt.

Durch eine Spende der KfW-Stif-tung konnte eine vielfältig nutz-bare Medienkiste zum Projekt an-geschafft werden. Auch das Hessi-sche Umweltministerium unter-stützt Aktionen wie diese für „be-stäubende Insekten“ und für dieBiodiversität.

Die Medienkiste sowie eine um-fangreiche Ausstellung zu Wild-bienen kann vom KV ausgeliehenwerden. bmMehr Infos:

bund-darmstadt.de> Stadtnatur in

Darmstadt> Aktionen

[email protected]

Fotos für Insekten-Kalender 2019 gesucht!Liebe Hobbyfotografinnen, liebe Hobbyfotografen,der BUND Hessen möchte für dasJahr 2019 einen Kalender über In-sekten herausgeben. Dafür suchenwir schöne, qualitativ hochwertigeund ausreichend große Fotos (mind.3.870 x 2.590 Pixel). Geeignete Moti-ve sind Bienen, Hummeln, Schmet-

terlinge, Fliegen, Käfer, Wanzen, Zikaden, Heuschrecken und Libellen. Wirfreuen uns auf Ihre Fotos bis Ende August 2018!Die Auswahl der 12 Monatsfotos plus Titelbild erfolgt über das Kalender-Redaktionsteam. Auf den Rückseiten sollen u.a. BUND-Projekte zum The-ma Insektenschutz vorgestellt werden. Alle Fotografen und Fotografinnen, deren Bilder verwendet werden, er-halten einen gedruckten Kalender. Unter allen anderen Einsender*innenverlosen wir zusätzlich 20 Stück.Bitte senden Sie Ihre Fotos bis 31. August 2018 an [email protected].

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Einladung zur Landesjugendversammlung31.08.–02.09.2018Bad Nauheim, VCP Heim, kostenfrei

Teil 1: Samstag, 01.09. 2018, 10 Uhr bis 12.30 UhrTagesordnung:

Begrüßung durch den Jugendlandesvorstand,Stimmberechtigten-FeststellungWahl der VersammlungsleitungFeststellung der satzungsgemäßen EinladungBestätigung des Protokolls der JVV vom HIT 2016,Wahl eines/r Protokollant*inBerichte, Teil 1:1. Freizeiten/Veranstaltungen/Aktionen2. Landesgeschäftsstelle3. Bundesjugendrat4. JugendlandesvorstandEntlastung des JugendlandesvorstandesWahlen: Jugendlandesvorstand,Bundesjugendratsvertretung, Landes- und Bundesdelegierte,Kassenprüfer*inBerichte, Teil 2: 1. Freizeiten/Veranstaltungen/Aktionen2. Landesgeschäftsstelle

Teil 2: Sonntag, 02.09.2018, 9 Uhr bis ca. 12.30 UhrTagesordnung:

Haushalt:1. Abschluss 2017, Bericht der Kassenprüfer*innen,Verabschiedung 2. Zwischenstand 2018Vorstellung und Beschluss des Haushalts 2019Sonstige Anträge

Ende der Versammlung gegen 12.00 Uhr

!!! Vormerken: Planungs- und Aktionswochenende im September

Preisverleihung des Wettbewerbs Naturtagebuch im Hessenpark

In Bad Nauheim treffen sich alleAktiven und solche, die es werdenwollen zum gemeinsamen Aus-tausch: es können Ideen vomEine-Erde-Camp weitergespon-nen oder umgesetzt werden, z. B.mit einer Aktion in der Fußgän-gerzone von Bad Nauheim und eswerden Ideen für das Jahr 2019gesammelt. Es wird lecker vegangekocht und bis tief in die Nachtgespielt undgeklönt.

Am 25. Februar 2018 fandim Freilichtmuseum Hes-senpark die Preisverleihung zumNaturtagebuch-Wettbewerb 2017statt. Über 100 Kinder hatten amWettbewerb teilgenommen und inihren Tagebüchern festgehalten,was sie in der Natur beobachtetund erforscht hatten. Von ihnenwurden 23 Kinder eingeladen.Der Nachmittag begann mit einerkleinen Stärkung. Es folgte diePräsentation der besten Naturta-gebücher und die Ehrung der Au-toren und Autorinnen mit Urkun-den und schönen Sachpreisen,

[2-18] Hessen-Seiten im BUNDmagazin 7

Die Jugendvoll-versammlungfindet in zwei Tei-len statt, siehe Kastenrechts. Am Samstagnachmittagsollen außerdem das Veranstal-tungsprogramm und die Aktions-schwerpunkte für das kommendeJahr in Kleingruppen diskutiertund verabschiedet werden.

Alle BUND-Mitglieder bis zumvollendeten 27. Lebensjahr

können mitreden und mitbe-stimmen! Deshalb bist auch Duganz herzlich eingela-den!

darunter Bücher und Spie-le zum Entdecken der Natur.

Im Anschluss gab es Workshopszum Filzen und Töpfern für dieKinder sowie eine Führung durchden Hessenpark für die Eltern.

Da die ebenfalls ausgezeichneteKindergruppe des BUND Kassel-nicht teilnehmen konnte, wurdedie Preisverleihung am 10. Märzauf der Staatsdomaine Franken-hausen nachgeholt. Dort lerntendie Kinder bei einer Führung vie-les über Milchkühe.

!!!Einsendeschluss

Wettbewerb 2018:31. Oktober 2018.www.naturtage-

buch.de

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8 Hessen-Seiten im BUNDmagazin [2-18]

Kontakt

BUNDjugend HessenGeleitsstraße 14, 60599 FrankfurtTel. (069) 67 73 [email protected] www.bundjugendhessen.de

Alle Veranstaltungenfür Kinder und

Jugendliche und das Fortbildungsangebotfür Teamer*innen undGruppenleiter*innen

finden sich auf unsererHomepage unter

Terminen

Fortbildungen, Diskussionsrunden und Eine-Erde Camp

27. Mai 2018 • Fortbildungsreihe Nachhaltigkeit: Radeln in der Stadt –Stressfrei mobil sein • 10.00–17.00 Uhr • Gießen, Café Toller

8. Juni 2018 • Diskussionsrunde: Europa: Was muss sich in Zukunft än-dern, damit Europa eine Zukunft hat? • 18.30 Uhr • Geschäftsstelle derBUNDjugend Hessen

9. Juni 2018 • Rechtliche Grundlagen zu Aufsichtspflicht und Haftungsfra-gen • Baustein der Juleica-Schulung • Frankfurt • 15 €

24. Juni 2018 • Fortbildungsreihe Nachhaltigkeit: Jacke wie Hose – Kla-motten nachhaltig, öko und fair • 10–17 Uhr • Gießen, Café Toller

10. August 2018 • Diskussionsrunde: Leben ohne Geld – eine umsetzbareUtopie? • 18.30 Uhr • Geschäftsstelle der BUNDjugend Hessen

Die Termine der Diskussionsrunde und Fortbildungsreihe sind kostenfrei,eine Anmeldung erleichtert die Planung.

17.–24. Juli 2018 • Das große Eine-Erde-Camp • Burgruine Lißberg, Orten-berg • 13 bis 26 Jahre • 140 €/ermäßigt 125 € EuroEin Highlight des Jahres ist sicher unser Eine-Erde-Camp – zum 12. Mal fin-det es nun mit einer bewährten Mischung aus Workshops und kulturel-lem Rahmenprogramm auf der Burg Lißberg statt, diesmal mit demSchwerpunkt Wildnis! Brauchen wir Wildnis? Wie wild wollen wir leben?Wie schaffen wir Wildnisgebiete? Dies sind einige der Fragen, mit denenwir uns beschäftigen werden.

Am 23. März fand im Gemeinde-haus St. Bernhard im FrankfurterNordend unsere BUNDjugend-Kleidertausch-Party statt. An demAbend konnte getragene Kleidungumsonst abgegeben, mitgenom-men oder getauscht werden.Schon bevor die fleißigenHelfer*innen alles hergerichtethatten, standen die ersten Besu-cher*innen vor der Tür. Die An-nahmestelle, die wir eingerichtethatten, damit keine kaputte oderWinterkleidung abgegeben wird,hatte in der ersten Stunden or-dentlich zu tun, um die Kleider-berge auf den Tischen zu verteilen

Kleidertausch Fortbildung „Essenretten“ in Gießen

Für die sieben Teilnehmer*innenging es im Café Toller in Gießenum die Auswirkung von Massen-tierhaltung auf Umwelt, Tierwohl,Klima und die menschliche Ge-sundheit. Da einige Teilnehmer*innen sich vegan ernähren, wuss-ten sie gut Bescheid. Es wurde in-tensiv diskutiert, warum es vielenMenschen schwer fällt, auf Fleischzu verzichten bzw. warum vegeta-risches und veganes Essen mitVorurteilen behaftet sind. Außer-dem beschäftigte sich die Gruppemit der Konzentration von Markt-macht im Bereich Lebensmittel-verarbeitung und Handel, diedurch Preisdumping Landwirte zuimmer mehr Rationalisierungbzw. zum Aufgeben zwingt.

Ab Mittag wurde es praktisch:Tom und Nessie von den Food-sharern Gießen führten uns in dasPrinzip des Foodsharings ein. Auf

dem Wochenmarkt halfen wirbeim Retten von Lebensmittelnund staunten, was dort zusam-menkam. Aus den geretteten Kar-toffeln, verschiedenen Gemüsen,zartem Blattspinat, Pilzen, Salatund vielen reifen Bananen undMangos konnten wir ein tolles Es-sen zubereiten. Blechkartoffeln,gedünstetes Gemüse, frischer Sa-lat und eine große Schüssel Obst-salat zum Nachtisch machtenzehn Menschen mehr als satt. Zum Abschluss deckten sich dieTeilnehmer*innen mit informati-ven Broschüren zum Thema ein.

Begleitet von Musik machten sichdie Besucher*innen auf die Suchenach neuen Klamotten und stärk-ten sich mit Broten, Obst, Gemü-sesticks und Getränken.

Der Abend verlief wie erhofft – derEindruck einer gelungenen Klei-dertausch-Party wurde durch diepositiven Rückmeldungen der Be-sucher*innen bestätigt.