die ZWIEBEL 06-2013
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Kultur Genuss Portraits lebenswertes VeranstaltunGen aKtuelles aus bamberG
Zwiebeld i e
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dieZWIEBEL6/2013 gruß aus der küche
Wir wissen ja nicht, wann Sie in diesem Jahr die
Heizung abgestellt haben – die ZWIEBEL hat sich
jedenfalls in den vergangenen Wochen bevor-
zugt am warmen Herd in der Küche aufgehal-
ten. Sollte der Juni genauso kalt und nass wie
die vergangenen Wochen werden, gibt es tröst-
licherweise jede Menge toller Veranstaltungen:
So dürfte es beispielsweise beim diesjährigen
Dirigentenwettbewerb heiß hergehen. Leider
wurde die ZWIEBEL – obwohl sie sich in ihren
schönsten Frack geschmissen hatte – von der
Teilnahme ausgeschlossen. Die Jury befürchte-
te, dass sie das gesamte Orchester zum Weinen
bringen würde. Zum Glück kann sie diese Absa-
ge gut verschmerzen, überwiegt derzeit doch
die Freude über den neuen Familienzuwachs: ihr
jüngster Spross heißt Reina Mae, ist 16 Jahre alt
und lebt auf Mindoro auf den Philippinnen. Als
frisch gebackene College-Patentante wird die
ZWIEBEL das junge Mädchen in Zukunft auf sei-
nem Weg begleiten und unterstützen.
Nun aber genug der warmen Worte – blättern
Sie einfach weiter: in dieser sehr musikalischen
Ausgabe finden Sie hoffentlich auch etwas, das
Ihr Herz erwärmt (nur für den Fall, dass die Son-
ne sich auch im Juni rar machen sollte).
In diesem Sinne ein rundum erquickliches Lese-
vergnügen – Ihre ZWIEBEL-Redaktion
Freud und Leid
Musikhaus Thomann Tel.: 09546 / 9223-0Treppendorf 30 Fax: 09546 / 6774D-96138 Burgebrach www.thomann.de
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am Sonntag, 09.06.2013
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DasLEsEnsIEImJunI2013InDErZWIEBEL
KuLtur
Kommt ein neuer Dudamel? 16
Gelauscht: Musikneuheiten 22
Kulturelle Wurzeln in der Neuen Musik 24
Deutsch-Russische Begegnungen im Künstlerhaus 26
Moderne Kunst zieht ihre Kreise 32
Gelesen: Aktuelle Buchrezensionen 38
PortraIt
Wie „Bodderas“ aus Zucker und Marzipan 40
GEsunDhEIt&GEnuss
Fahrradgemüse für die Austraße 46
18 Jahre Bauernmarkt 48
Fit-Amine im Überfluss 50
LEBEnsWErtEs
Diese Kinder wollen lernen 8
Serie: Zuhause … Am Spinnseyer 21
Scharlottes Welt 31
Gerd Bauer: Cartoon 55
VEranstaLtunGEn
Kultur in Sicht 12
Ausgestellt: laufende Veranstaltungen im Juni 2013 30
Erlebt: Kulturrezensionen 34
Ausgehen: Veranstaltungen im Überblick 56
aKtuELLEsausBamBErG
Kurz & Knackig: was Bamberger bewegt 6
Impressum, Wichtige Adressen 58
Auslagestellen: hier gibt‘s die ZWIEBEL 59
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ZWIEBEL: einmal das
Stäbchen schwingen.
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„Dann soll er sich halt nächstes Jahr in den Stadtrat wählen lassen“ – war das auch Ihr erster Gedanke beim Lesen der Überschrift? Man hört ja dort bisweilen manch kabarettreifen Beitrag. Doch diesmal geht es um einen Berufskas-per, und zwar den vom Figurenkabarett Herrnleben. Der bissige Bursche, der sich mit seinen Kollegen gern über die Stadtpolitik auslässt, ist nämlich ob-dachlos geworden. Das Figurentheater konnte zwar die große Freiheit eines leeren Atriums auskosten, musste aber bereits zum Jahresende schließlich doch weichen (vielleicht war es dem Betreiber zu teuer, nach der Vorstellung nochmal den Hausmeister zum Abschließen zu schicken). Seitdem suchen Florian und Albert Herrnleben eine neue Spielstätte, in der sie sich wieder nach Herzenslust austoben können. Ein Zwischengastspiel zu den Klezmertagen im März hat die Haas-Säle ins Spiel gebracht, aber das ist keine Dauerlösung. Wer eventuell geeig-nete Räume hat oder kennt, wendet sich vertrauensvoll an [email protected]. Es stimmt übrigens nicht, dass das
Wirtschaftsreferat für diesen Zweck be-reits den Neubau einer Kleinkunstbühne auf dem Maxplatz projektiert.
Vom Kasperl zum Zauberer: in dieser Branche wird auch gesucht. Aber kein Auftrittsort, denn dafür steht ja be-kanntlich die Innenstadt zur Verfügung, wenn es im Juli wieder heißt „Bamberg zaubert“. Gesucht werden hingegen Nachwuchskräfte, die das anspruchsvoll gewordene Publikum am 20. Juli auf der großen Maxplatz-Bühne in ihren Bann ziehen. Das Stadtmarketing ruft daher zusammen mit dem Zirkus Don Giovanni alle Zauberer zwischen 10 und 19 Jah-ren auf, sich für den Nachwuchspreis zu bewerben. Anmeldeschluss ist der 10. Juni, mehr unter bamberg-zaubert. mybamberg.de.
Stolze 150 wurde sie dieser Tage, die äl-teste Partei Deutschlands. Da sollte man ein gutes Maß an Erfahrung haben. Nur unwesentlich älter ist der Bamberger Bahnhof, an dem weiß-silbrige, schi-cke ICEs halten, während die ordinären Güterzüge gemächlich durchrauschen.Noch. Denn die Bahn will beide be-schleunigen und droht mit dem Bau monströser Lärmschutzwände durch
Bamberg. Rührige Bürger der IG Bahn-sinn haben Alternativen aufgezeigt, die derzeit durch neutrale Fachgutachter ge-prüft werden. Im Blickpunkt steht dabei die Möglichkeit einer eingehausten oder getunnelten Ostumfahrung neben der Autobahn. Nun werden Fakten in der Politik ja gern mit einer gewissen Skepsis betrachtet, wenn sie bei der Profilierung stören. Die CSU war ganz fix und hat sich – bevor das Gutachten am Ende noch Vorteile nachweist – schon mal gegen diese Lösung ausgesprochen. Da muss die SPD natürlich nachziehen und tut ein Gleiches: sie teilt am 14. Mai mit, dass die Fraktion die Ostumfahrung mit den Stimmen aller Stadträte ablehnt. Doch keine Woche später erscheint der News-letter der Fraktion, und da haben wohl einige Genossen nochmal genauer nach-gedacht. Denn nun heißt es, die Fraktion unterstütze die ergebnisoffene Diskussi-on der Varianten. Es habe sich aber be-reits eine große Mehrheit der Räte gegen die Ostumfahrung ausgesprochen. Fragt sich die ZWIEBEL: wer bildet hier eigent-lich die Fraktion? Und an alle: was ist so falsch daran, erst die Stellungnahme der Fachleute abzuwarten, dann zu diskutie-ren und sich zum Schluss auf eine (mög-lichst die beste) Lösung zu einigen?
Da sind die Grünen schlauer. Gegen al-les sein kann man später immer noch. Solange sind sie erst mal für etwas, und zwar für ein neues Gebrauchtmöbel-
haus. Es gab immer wieder mal welche, am Laubanger oder das unvergessene Projekt R.O.S.A., die einerseits einkom-mensschwachen Haushalten (und die gibt es immer häufiger) helfen, sich einigermaßen einzurichten und and-rerseits eine sinnvolle Beschäftigungs-möglichkeit für Arbeitslose anbieten, die eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt ermöglicht. Wen man da alles qualifizieren könnte: Schreiner, Ma-ler, Elektriker, Umzugshelfer, Bürokräfte, Verkäufer... Derzeit wandern die alten Möbel und Elektrogeräte auf den Müll oder in weißen Lieferwagen nach Osteu-ropa, und das kann ja nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
Was ruft die Abkürzung OWHC bei Ihnen hervor? Gar nichts, stimmts? Autofans denken vielleicht noch an eine Unterart der obenliegenden Nockenwelle, aber das war‘s auch schon. Und das missfällt
kurz & knackig dieZWIEBEL6/2013
KasPErLsuchtBühnE
ZauBErErsuchtnachWuchs
sPDsuchtLInIE
GrünEsuchEnLaGEr
PrEIssuchtträGEr
KurZ&KnacKIGJUNI 2013
Foto
: OW
HC
7
der Organisation of World Heritage Ci-ties, der Organisation der Weltererbe-städte. Die möchte gern so bekannt sein wie der ADAC, mindestens, oder wie die UNO. Um ihr OWHC zu bewerben, hat sie jetzt einen FW, einen Fotowettbewerb, aufgelegt. Schnappen Sie sich also Ihre Digitalkamera DK (egal, ob KB oder DSLR) und machen Sie ein schönes Pic, das Sie als JPG zwischen 2 und 5 MB un-ter www.ovpm.org/en/literally_owhc einreichen. Was drauf sein soll? Entschei-den Sie, Hauptsache es hat mit dem WKE BA zu tun und die Buchstaben OWHC kommen vor, wie auch immer. Bis zum 31. Juli haben Sie dafür Zeit, zu gewin-nen gibt es 500 € und die Chance, an der Endausscheidung in Quebec, CAN, teilzu-nehmen. FF (Viel Vergnügen)!
Hungrige Anwohner und durstige Stu-denten auf der ERBA-Insel haben‘s jetzt nicht mehr so weit: das Hofcafé-erfahre-ne Inhaberduo mit Harald Kurz-Brauner und Uwe Gruber hat sich der früheren Vereinsgaststätte des Faltbootclubs an-genommen. Unter dem überraschenden Namen „das Faltboot“ bieten sie mit ihrem Team eine vielseitige Karte mit Frühstücken (am Wochenende), Kuchen, Snacks und Tellergerichten an. Drin-nen geht es etwas eng zu, dafür aber gemütlich und geschmackvoll einge-richtet, draußen ist reichlich Platz unter den Markisen, und für den ganz großen Andrang stehen weitere Biertische am Kanalufer bereit. Wer es noch weiträu-
miger wünscht, der kann sich auf Be-stellung einen Picknickkorb mit warmen und kalten Speisen und Getränken für zwei Personen zusammenstellen lassen und damit ganz romantisch in den Wei-ten des ERBA-Parks verschwinden. Gute Idee – die ZWIEBEL wünscht immer eine Handbreit Sekt unterm Kiel!
Da sage noch einer, Alkohol habe nur ne-gative Folgen: der Altenburgverein dürf-te anderer Meinung sein. Traditionell nutzt er sein Gemäuer einmal im Jahr für ein fröhliches Weinfest, dessen Erlös dem Erhalt der Burg zugute kommt. Am 16. Juni ist es wieder soweit, die Volkacher Ratsherren spielen auf, und mit Fran-kenwein und fränkischen Spezialitäten ist der Ausblick noch einmal so schön. Aber Vorsicht mit den Schoppen: in der Höhenluft wirkt Alkohol stärker!Dieses Risiko kann verringern, wer sich in der Woche darauf ins Schloss Geyers-wörth begibt. Ganz down to earth, auf Regnitzniveau, veranstalten „die Insel-weinmacher“ dort ihr Weinfest vom 21. bis zum 23. Juni. Der Wein ist zum Glück nicht auf Regnitzniveau, dafür sorgen die rund 30 Winzer, die hinter der Grup-pe stehen und jährlich eine rote und eine weiße Cuvée erzeugen. Nur Miesepeter argwöhnen, dass das eine Resteverwer-tung ihrer einfachen Lagen ist, aber die gibt es in Bamberg zum Glück ja nicht. Sonst würde OB Starke das Event wohl kaum feierlich eröffnen – da hilft auch die liebreizendste Weinkönigin nichts. Oder? [hb]
dieZWIEBEL6/2013 kurz & knackig
FaLtsuchtBoot
WEInsuchtDurst
60 Jahre
Gastspiele
sOMMerspieleMai-aUGUst
Andy LangLizzy Aumeier
Bernd Regenauer Totales Bamberger Cabaret
Frankensima - Philipp Simon Goletz Altneihauser Feierwehrkapelln
Joy in Belief - GospelchorMGF-Gymnasium-Chor
Klassikkonzert Opernstudio
ein Geist kOMMt selten alleinMichel aUs lönneberGa
Die Drei DOrfheiliGenJeDerMann
terMine UnD karten Unter WWW.natUrbÜhne.De
lebenswertes dieZWIEBEL6/2013
8
Diese Kinder wollen lernen
…unDDIEBamBErGErKönnEnIhnEnDaBEIhELFEn
„Du sollst leben“ – was für uns nicht wie ein banger Wunsch, sondern beinahe wie eine Selbstverständ-lichkeit klingt, ist auf den Philippi-nen alles andere als dies. Vielleicht deswegen begegnet dem frühe-ren Bamberger Volksschulrektor Norbert Engel dieser Wunsch dort immer wieder – als Grußformel „Mabuhay“. Nur ein Grund, diesen Namen für sein Hilfswerk zu wäh-len, das seit 1995 das Leben und die Bildung von Kindern des Inselstaats unterstützt.
„Es sind die elementaren Dinge, an denen
es auf den Philippinen mangelt“, weiß der
Bamberger aus eigenem Erleben: „Zwar gibt
es eine allgemeine Schulpflicht, doch ist der
Besuch der Schulen mit Kosten verbunden.
Nicht in Form von Schulgeld, sondern in Form
von Sachkosten für Material und Arbeitsblät-
ter, die die Schule in Rechnung stellt, oder Ge-
bühren für das Absolvieren von Prüfungen.“
Für deutsche Schüler vielleicht unverständ-
lich, doch für viele junge Filipinos die größ-
te Tragödie: wenn sie nicht mehr zur Schule
gehen können – weil die Familie die Kosten
nicht aufbringen kann.
Denn das dortige Bildungssystem bietet
durchaus Chancen und zielt darauf ab, die Ju-
gendlichen voranzubringen. An die sechsjäh-
rige Grundschule schließt sich die Highschool
an, deren Dauer mit dem aktuellen Schuljahr
von vier auf sechs Jahre verlängert wurde. Das
Ziel dabei war, volljährige Schulabgänger ent-
lassen zu können, die direkt im Anschluss ei-
ner (wenn auch ungelernten) Beschäftigung
nachgehen können, häufig auch im Ausland.
Bei Eignung erfolgt anschließend das vierjäh-
rige Studium am College, das je nach belegter
Fachrichtung für vielerlei Tätigkeiten qualifi-
ziert, denn auf den Philippinen gibt es kein
geordnetes Berufsbildungssystem in den Be-
trieben. Diesen Idealfall erleben nur wenige
Schüler aus einkommensschwachen Fami-
lien – meist endet die Bildungskarriere aus
Kostengründen vorzeitig, schlimmstenfalls
schon nach oder während der Grundschule.
Schwestern mit Engel: Der Canossa-Orden
betreut die Projekte, die Norbert Engel
(rechts) und Monika Einwich (Mitte) vom
Mabuhay Kinderhilfswerk unterstützen.
„Schulbus“ auf den Philippinen
dieZWIEBEL6/2013 lebenswertes Das Rückgrat für Ihr Bett!®Das Rückgrat für Ihr Bett!®
Der Vorstandsvorsitzende des Forum Gesunder Rücken – besser leben e.V.Prof. Dr. med. Erich Schmitt demonstriert die vier Federungsebenen des Lattofl ex 300.
„Im Zusammenspiel von Unter-stützung, Druckentlastung und Dynamik vermittelt dieses neue Lattofl ex-System das wunderbare Gefühl des Schwebens. Das sind Goldene Zeiten für den Rücken”
Viele Rücken-schmerzen lassen sich vermeiden!
Nur echt mit dem goldenen Siegel!dem goldenen Siegel!dem goldenen Siegel!
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578.
An diesem Punkt setzt Mabuhay an. Es sind
nur 26 Euro im Monat, mit denen ein Kind der
Highschool von der Sorge befreit wird, sich
die Schule nicht mehr leisten zu können. Für
18 Euro ist die Grundschule gesichert, und
wer einen Schüler oder eine Schülerin beim
Collegeabschluss unterstützten möchte,
kann dies mit 33 Euro im Monat tun.
Und das ist nicht der einzige Weg, die Le-
bensbedingungen von Kindern auf den Phi-
lippinen zu verbessern. Neben der Bildung
unterstützt Mabuhay auch die Ernährung,
das Wohnen und die Gesundheit der armen
Bevölkerung. Ein Programm für Schulessen
sorgt dafür, dass die Kinder, die oft schon mit
leerem Magen von zuhause kommen, eine
warme Mittagsmahlzeit erhalten. Mabuhay
kauft die Zutaten, Mütter kochen das Essen in
Kleingruppen. Zwei Grundschulen und eine
Tagespflegeeinrichtung für an Tuberkolose
erkrankte Kinder in einem Slum in Manila,
den die Bewohner sarkastisch „Happy Land“
getauft haben, ernähren so täglich rund 700
Kinder.
Auf der Insel Mindanao liegt das Waisenhaus
„House of Friendship“ für 40 Waisen- und
Straßenkinder. Dort hat Mabuhay zum Bau
eines neuen Gebäudes beigetragen und leis-
tet Unterstützung für den Lebensunterhalt
der Kinder. Als Beitrag zur Gesundheit sieht
Norbert Engel schließlich das Engagement
für eine kleine Slumklinik in Tondo, einem
Stadtteil von Manila. Hunderte Kranke, dar-
unter viele Kinder, kommen dorthin, weil ih-
nen das Geld für einen Arztbesuch fehlt. Sie
werden dort kostenlos behandelt, mit Medi-
kamenten und Geräten, zu denen Mabuhay
einen Beitrag leistet. Vor einigen Jahren
konnte das Gebäude höher gesetzt werden,
um in der Regenzeit nicht ständig unter Was-
ser zu stehen.
Wer helfen möchte, kann Mitglied in
der mabuhay Kinderhilfe werden –
die Mitgliedschaft kostet nur 1 Euro
im Monat. Spenden sind steuerlich
absetzbar und höchst willkommen.
Schulpatenschaften kosten zwischen 18
und 33 Euro monatlich. Viele weitere
Informationen im Internet.
www.mabuhay-kinderhilfe.de
Alle zwei Jahre reisen die Vereinsvorsitzenden
Norbert Engel und Monika Einwich auf
die Philippinen und besuchen Projekte und
Familien – mit den Verkehrsmitteln des
Landes.
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lebenswertes dieZWIEBEL6/2013
10
Anders als die Schulpatenschaften, die an ein
bestimmtes Kind gebunden sind, wird diese
Unterstützung aus Spenden geleistet, die
Mabuhay auf vielerlei Arten gewinnt.
Helfen wollen viele Menschen gern, aber der
Hauptgrund, sich schließlich doch zurück-
zuhalten, ist die Sorge, dass das gespendete
Geld nicht oder nur in Teilen ankommt. Zu oft
hört man von Hilfsorganisationen, die eher
Unternehmen ähneln, von Provisionen an
Spendenwerber, die bis zur Hälfte der Einnah-
men ausmachen oder von Geldsammlern,
die schlimmstenfalls mit den Zuwendungen
komplett abtauchen. Norbert Engel hat sein
seit 1995 bestehendes Hilfswerk Mabuhay
darum anders aufgestellt: „Wir sind ein ge-
meinnütziger Verein mit ausschließlich eh-
renamtlichen Helfern. Die Arbeit reicht zwar
locker für für eine Vollzeitkraft, trotzdem erle-
digen wir alles neben unserer Berufstätigkeit
bzw. im Ruhestand.“ Kosten fallen lediglich
für Kommunikation und Geldtransfer sowie
die zweijährliche Reise zu den Projekten und
Familien an. So können 98% der Einnahmen
dem eigentlichen Zweck zugeführt werden.
Das liegt auch an der Partnerorganisation
am Ort: die Schwestern des Canossa-Ordens
sind das Bindeglied zwischen der deutschen
Babybett im Slum: im Vergleich zur
Außenwelt (oben rechts) eine Oase der
Geborgenheit. Auf der Insel Mindoro sind die
Behausungen armer Familien zwar weniger
verdichtet, aber kaum komfortabler (unten).
dieZWIEBEL6/2013 lebenswertes
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Hilfsorganisation und den Bedürftigen. Sie
betreiben Einrichtungen und stellen die Mit-
arbeiter, die darin tätig sind. Sie überprüfen
auch die Situation von Kindern, die aus den
Schulen für eine Patenschaft empfohlen wer-
den und halten den Kontakt nach Deutsch-
land aufrecht.
Gerade für die Schulpatenschaften wird gro-
ßer Aufwand betrieben. Voraussetzungen
für die Aufnahme in dieses Programm sind
neben der Hilfsbedürftigkeit der Familie eine
ausreichende Lernfähigkeit und -bereitschaft
des Kindes. Je Familie wird im Normalfall nur
ein Kind vermittelt. Die Paten erhalten einen
ausführlichen Steckbrief über die ganze Fa-
milie mit Lebens- und Einkommenssituation,
den persönlichen Daten des Kindes und na-
türlich auch einem Foto. Wenigstens zweimal
im Jahr sind die Kinder zu einem kurzen per-
sönlichen Schreiben an die Paten angehalten,
und der spätere Kontakt muss keineswegs
ausschließlich über Mabuhay laufen. Dafür
sollte die Unterstützung schulbegleitend an-
dauern, endet jedoch automatisch mit dem
Abgang des Schülers.
„Etwa 330 Schulpatenschaften haben wir
derzeit“, berichtet Norbert Engel und hofft
auf weitere: „Jetzt im Juni beginnt das neue
Schuljahr, und wir haben über die Schulen
schon wieder etliche Anfragen von lernwilli-
gen Kindern bekommen, für die wir neue Pa-
ten suchen.“ Einer ist schon gefunden, denn
die ZWIEBEL hat ab sofort eine „Auslandskor-
respondentin“ auf den Philippinen… [hb]
Reina Mae Ordinario ist
16 Jahre alt und beginnt
am 3. Juni ein Studium
als Englischlehrerin am
Divine World College of
Calapan. Sie wird in einer
der nächsten Ausgaben von
ihrem Leben auf der Insel
Mindoro berichten.
Slumklinik in Manila, dank Mabuhay
trockengelegt und gut ausgestattet
12
kultur in sicht dieZWIEBEL6/2013
Ist es nur ein Gefühl oder stimmt es tatsächlich? Je industrialisierter unsere (Produkt-)welt wird, umso mehr schei-nen sich die Menschen für Handgemach-tes zu interessieren. Jeder Schlossherr hat inzwischen seinen Gartenmarkt, und kunstvolles Handwerk bietet die Chance, sich von der Massenware in Discountern und Internet abzuheben. Die nächste Ge-legenheit findet sich, und das schon zum zehnten Male, bei den Schlosshoftagen Geyerswörth. Zwei Tage lang reichhal-tiges Angebot an Kunsthandwerk, viele Aussteller lassen sich auch bei der Arbeit zuschauen – wenn sie denn dazu kom-men. Denn die Veranstaltung ist beim Publikum sehr beliebt, auch wegen ihrer Besonderheiten wie dem Blaudruck oder der Kunst aus altem Silberbesteck.
Manche Menschen finden ja Gefallen an den außergewöhnlichsten Dingen. Es soll sogar Leute geben, die gern zu
Empfängen gehen. Eine erstklassige Gelegenheit dazu bietet sich anlässlich des Festakts zum 20-jährigen Jubiläum des Welterbes Bamberg. Feierliche Mär-sche – weihevolle Ansprachen durch OB Starke, UNESCO-Honoratioren, gar eine Festrede durch Thomas Goppel MdL nach Donner und Blitz von Johann Strauß: eine Würdigung, wie sie unsere Altstadt wahrlich verdient hat. Dazu im Foyer eine Ausstellung mit Panoramabil-dern deutscher Welterbe-Städte. Bam-berg lässt sich prominent feiern, und mit was? Mit Recht! Wen es nicht zum Festakt drängt, für den hat die Stadt am Welterbetag ein buntes Festprogramm mit vielen Aktionen und Attraktionen zwischen Domberg und Gärtnerstadt zusammengestellt.
Dreimal im Juni erklingt das Bamber-ger Streichquartett im wunderschönen Kreuzgang des Karmelitenklosters. Je-weils sonntags, am 2., 16. und 30. Juni spielen die vier Virtuosen für eine feine Stunde zwischen 11 und 12 Uhr aus ihrem umfangreichen Repertoire, das besonders Mozarts Werken Reverenz erweist. Am 2. steht jedoch „festliches Barock“ auf dem Programm – Kompo-sitionen von Vivaldi, Bach, Händel und Torelli kommen durch Raúl Teo Arias, An-dreas Lucke, Lois Landverk und Karlheinz Busch zur Aufführung. Die Programme der weiteren Matinéen werden später bekannt gegeben, Kartenvorverkauf über den BVD.
Das Ende des Sommersemesters rückt näher, und drei Studentenensembles der romanischen Fakultät an der Uni-versität zeigen, was sie im Laufe des Jahres erarbeitet haben. Gelegenheit für einer Fremdsprache Mächtige, sich in dieser eine Aufführung anzusehen. Den Anfang macht am 5.,6. und 7. Juni „Teatralia“ mit „Azienda (funebre) de fa-miglia“. Ungewollt bedient schon der Ti-tel sämtliche Klischees, denn wer denkt bei Italien, Familie und Begräbnis nicht gleich an die sogenannten ehrenwerten Familien. Doch hier liegt der Fall anders, denn der Protagonist Fillippo will das el-terliche Bestattungsunternehmen nicht übernehmen, und als er trotzdem muss, bringt er wenigstens revolutionäre Ideen ein. Ob seine Marketingstrategien abge-färbt haben? Denn unterstützt wird die Aufführung freundlicherweise vom Be-stattungsinstitut Pietät, Bamberg.Mit einer Eigenproduktion in spani-scher Sprache tritt das zweite Ensemble „Shaueshpiléame“ vom 12. bis 14. Juni an: Los Jubilados sind drei Rentner im Altersheim (vermutlich keine Deutschen auf Mallorca), die ihre sehr unterschied-lichen Persönlichkeiten zurücknehmen müssen, damit der Lebensabend auch geruhsam bleibt. Die armen Studenten von heute: denken schon an die Rente…„Les Mélodies du Malheur“ wird vom 27. bis 29. Juni auf die Bühne des Theater-Treffs kommen: in französischer Sprache begibt sich die Truppe auf Wanderschaft über die Jahrmärkte und erzählt von
Professor Brillantini, seiner Truppe von „Monstern“ und der unerschöpflichen Kiste mit Wundermittel gegen Haaraus-fall. Beginn immer um 20.30 Uhr.
Der fränkische Theatersommer beginnt wieder und bietet den Bambergern schon im Juni fünf muntere Stücke an vier Spielorten. Wer nicht auf die Serie in
Schloss Geyerswörth ab Ende Juli warten möchte (dazu mehr in der Juli-ZWIEBEL), hat ab dem 7. Juni Gelegenheit, sich das neue Programm unter der Ägide von Intendant Jan Burdinski anzusehen. Im Sandschlösschen, dem stimmungsvollen Innenhof gegenüber der Elisabethenkir-che, spielt Markus Veith „Eulenspiegel 2.0“. Das Ein-Mann-Stück aus eigener Feder, durchgehend gereimt, setzt Eras-mus, den fiktiven Nachfahren des Volks-narren, in die heutige Zeit und lässt ihn seine Schelmereien zwischen Facebook, Twitter und dem Drive-In-Schalter eines Schnell“restaurants“ veranstalten. Uns in diesem Umfeld den Spiegel vorzuhal-ten, ist nicht schwer, und Veith zeigt, wie es geht.
Kunst&hanDWErKschLossGEyErsWörthsa,1.6.2013,11.00uhr
FEstaKtWELtErBEKonZErthaLLEsa,1.6.2013,19.00uhr
KLassIKImKrEuZGanGKarmELItEnKLostErs0,2.6.2013,11.00uhr
romanIschEthEatErWochEnEta-hoFFmann-thEatEraBmI,5.6.2013,20.30uhr
FränKIschErthEatErsommErsanDschLösschEnFr,7.6.2013,20.00uhr
KuLturInsIchtJUNI 2013
13
dieZWIEBEL6/2013 kultur in sicht
Von List und Einfalt, gern unter Eheleu-ten, wusste schon Hans Sachs vor bald 500 Jahren kenntnisreich zu berichten. Noch heute können wir davon lernen, wie aus dem Fastnachtsspiel „Der fah-rend Schüler im Paradeis“. Obwohl die größte Erkenntnis wohl diese sein mag, dass es sich lohnt, zur Schule zu gehen, um zu Wohlstand zu gelangen wie be-sagter Schüler und nicht geplündert zu enden wie die Bäuerin in seinem Stück. Hans-Otto Holzapfel und Martin Neu-bauer wären aber nicht die Bamberger Hans Sachs-Spezialisten, wenn sie nicht auch dieses Jahr wieder einiges an Ein-
fällen um sein Stück herumstrickten – natürlich im Schwertfegerhäuschen, natürlich in bestem Einvernehmen mit dem Publikum, denn: dass kein Unei-nigkeit aufwachs, das wünscht uns allen Hans Sachs. Am 7. und sechs weiteren Terminen im Juni.
Mehrmals im Jahr betritt das Collegium Musicum die Bühne: das über 50-jährige Kammerorchester, dessen musikalische Leitung der frühere Soloflötist der Sym-phoniker, Gunther Pohl, antrat, bietet musikalischen Nachwuchskräften gern
die Möglichkeit, sich solistisch auszupro-bieren. Ein gewisser Anspruch ist natür-lich vorhanden: die Solistin des Konzerts zum 950-jährigen Jubiläum von St. Gangolf, Annette Köhler aus Bamberg, studiert immerhin beim Konzertmeister der Berliner Philharmoniker. Nach Elgars Serenade für Streicher e-Moll hat sie mit Mozarts G-Dur-Violinkonzert einen großen Auftritt. Mit Hadyns Abschieds-konzert klingt der Abend dem Veranstal-tungsort angemessen würdevoll aus. Ob es die Musiker wie angeblich zu Haydns Zeiten so eilig haben, dass sie nach und nach das Podium verlassen, wird sich zei-gen. Ökumenisch ausgewogen gibt sich das Orchester allemal: für evangelische Zuhörer erklingt das Programm tags darauf um 17 Uhr in der Erlöserkirche. Atheisten dürfen zweimal kommen!
20 Jahre Weltkulturerbe Bamberg hin-terlässt in diesem Jahr auch seine Spuren bei der geringfügig älteren Hegelwoche: Kultur und Mensch zwischen Erinnern und Vergessen lautet das Thema der drei Vortragsabende im Juni. Wie der Mensch sich erinnert, davon spricht der Bamber-ger Psychologe Claus-Christian Carbon und fragt sich dabei, ob der Zweifel an einer echten, wahren Erinnerung (Poli-zisten in der Zeugenbefragung können ein Lied davon singen) auch Zweifel an einem objektiven Erleben zulässt. Wenn Sie sich in vier Wochen an diese ZWIEBEL-Ausgabe nicht mehr erinnern –
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Freitag 01.11.2013 20:00 Uhr
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12. JULI 2013
13. JULI 2013
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Freitag, 19. Juli 2013 | 20 Uhr Stechert Arena Bamberg
Bamberger Symphoniker -Bayerische Staatsphilharmonie
Jonathan Nott, Dirigent
12.09.2013STECHERT ARENA BAMBERG
10.11.2013KONZERTHALLE BAMBERG
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kultur in sicht dieZWIEBEL6/2013
KuLturInsIchtJUNI 2013
kann es sein, dass Sie sie dann gar nicht gelesen haben?Tags darauf, selber Ort, gleiche Zeit, spüren Jan und Aleida Assmann der Erin-nerung von Kulturen nach. Wie Gemein-schaften sich erinnern, beispielsweise in ihren Totenriten als Ausgangspunkt das Gedenken, beleuchten sie in zwei Vor-trägen.Wiederum einen Tag später: die poli-tische Dimension des Vergessens. Zu gewissen Zeiten war Deutschland in England mega-out. Sowas von out, dass selbst das British Museum seine deutschen Exponate verräumte, wie dessen Vizedirektor Jonathan Williams berichtet. Harald Wydra geht schließlich der Frage nach, wie sich Deutschland in und an sein 20. Jahrhundert selbst erin-nern mag. Eine berechtigte Frage, denn Stimmen, die ein Ende des Erinnerns an Hitlerkult und Judenmord fordern, sind seit einigen Jahren nicht mehr nur in rechtsextremen Kreisen zuhause. Die folgende Podiumsdikussion wird die-ses aufgreifen, doch vielleicht verliert sie auch einige Worte an die Zukunft, beispielsweise an das Leben mit einem Internet, das nicht vergisst und die menschliche Schwäche, sich nicht mehr erinnern zu können, aushebelt. Ob das immer zum Besseren des Menschen ist, mag die Frage der Zukunft sein.
Zeitgenössische Kunst in Bamberg? Gibt‘s! Nicht nur draußen auf dem Skulpturenweg, auch drinnen. So was von drinnen, dass man gar nicht ran-kommt, nämlich hinter verschlossenen Türen der Villa Dessauer. Der Kunstverein Bamberg existiert nun seit 190 Jahren, öffnet diese Türen und feiert sich mit einer Ausstellung seiner Sammlung, die seit den 1980er Jahren zusammen-getragen wurde. Rund 750 Werke sind das, eine Auswahl ist für fünf Wochen ab der Vernissage am 26. Juni zu sehen, und dabei fallen internationale Namen wie Cy Twombly, Jörg Immendorf. A.R. Penck, Siegmar Polke, Christo. Aber auch lokale Größen wie Heinz Kettmann oder Karlheinz Bauer sind darunter, und lokal sind auch die Exponate zur Geschichte des Vereins selbst. Unter welchen Um-ständen und mit welcher Intention man schon 1823 begann, den Bürgern der Stadt Kunst näherzubringen, verdeutli-chen Originalbelege der Zeit. Eine Aus-stellung für Kunst und Stadtgeschichte, gleichermaßen.
Kein Jubiläum! Sondern eine Premiere – das ist der 1. Kulturtag der Schulen. Die Initiative KS:BAM von Stadt, Landkreis und Sparkasse trägt Musik-, Theater-,
Kunst- und weitere Aufführungen zu-sammen, die Schüler aller Jahrgangs-stufen erarbeitet haben. Das geht schon gut los mit der Grundschule Ebrach und ihrem Josefsmusical oder einer Tanzauf-führung der Montessorischule, geht gut weiter mit einer Lyrikverflimung des Maria-Ward-Gymnasiums oder Poetry Slammern der Mittelschule Burgebrach und endet noch lange nicht mit dem Chor der Kaulbergschule oder der Schul-band der Erlöserschule. Die Schüler freu-en sich auf zahlreichen Besuch, nicht nur von Mitschülern und Familien, sondern dem „ganz normalen Publikum“ – der Eintritt ist frei. Im ETA-Hoffmann-Haus neben dem ETA-Hoffmann-Theater liest die Oberstufe des ETA-Hoffmann-Gym-nasiums derweil den ganzen Tag Texte von… na, das können Sie sich denken.
Wie klingt der Sand? Jeden Tag anders, aber nie so vielfältig wie am 21. Juni. Denn das ist der Tag der Fête de la mu-sique, die seit 1982 eine Stadt nach der anderen erobert und seit letztem Jahr auch in Bamberg angekommen ist. „Um-sonst und draußen“ ist das Motto, wor-aus folgert, dass Besucher gern etwas Kleingeld für Musikerhüte mitbringen dürfen, denn Gage gibt es nicht. Hätten sie aber verdient, die größeren Acts wie Bülbül Manush oder Lord Mouse & the Calypso Katz ebenso wie die, die es wer-den wollen, zum Beispiel die Eurumer Banditen mit fränkischen „Lumperliedli“, die zwischen „Ring of Fire“ und „Rosa-munde“ alles spielen, was ihnen gefällt.
Oder auch Heywood, eine noch junge Bamberger Besetzung, die sich den iri-schen jiggs and reels verschrieben hat. In kleiner Besetzung, mit Fiddle, Bodhrán und Gitarre bringen Anette Fox, Antony Lenagan und Georg Vollmer den Sound der grünen Insel in die Stadt. Nicht hart und rockig, wie zum Beispiel Fiddler‘s Green, sondern traditionell und handge-macht, wie man es dort aus jeder Pubtür klingen hört. Nicht nur deshalb passt das Trio gut in die Sandstraße, und es er-gänzt den bunten Mix der Bands zur Fête de la musique um eine spannende Nu-ance. Ab 16 Uhr verteilen sich die Bands an etlichen Spielorten im Sandgebiet und spielen bei schönster Abendsonne draußen bis 22 Uhr. Danach geht es in diversen Kneipen weiter. Top Act ist die-ses Jahr die witzige, 17 Personen starke Calypso-Truppe um Lord Mouse, zu ganz später Stunde im Live-Club. [hb]
Erleuchtung der ganz anderen Art erfah-ren Teilnehmer beim Lichtzelt im Hain: In Schweden feiert man Mittsommer-nacht – in Bamberg schließt man sich den restlichen Ländern der Erde an und begeht den Weltmeditationstag. Vor ge-nau 20 Jahren wurde dieses Großereignis von Häuptling Looking Horse, dem Hüter der Friedenspfeifen, ins Leben gerufen. Heute wie damals sehnen sich die Men-schen nach Frieden und Einklang mit der Natur. Vom 21. bis 23. wird deshalb auf der Jahnwiese meditiert, getanzt, ge-trommelt und gefeiert – auf diese Wei-
190JahrEKunstVErEInVILLaDEssauErs0,16.6.2013,11.30uhr
KuLturtaGDErschuLEnEta-hoFFmann-thEatErmI,19.6.2013,aB9.00uhr
FEtEDELamusIquEsanDGEBIEtFr,21.6.2013,aB16.00uhr LIchtZELtImhaIn
JahnWIEsEFr,21.6.2013,aB17.00uhr
15
dieZWIEBEL6/2013 kultur in sicht
se bilden die Teilnehmer ein Netzwerk, das von der Vision des Friedens und der Einheit allen Lebens getragen wird. Zur Einstimmung zeigt das Lichtspielkino bereits am 17.6. in seiner Sonntagsma-tinée um 12 Uhr den Film „Part-Time Kings“ – ein berührender Einblick in die Wünsche und Träume für die Zukunft von Kindern aller Kontinente. [sb]
Auch die Villa Concordia hat etwas zu feiern: zum 15-jährigen Bestehen hat sie ein großes Jahresprogramm aufgelegt, das sich im Juni mit einer Serie von Le-sungen fortsetzt. Am 21. und weiter vom 24. bis zum 28. liest jeden Abend ein/e ehemalige/r Stipendiat/in aus eigenen Werken. Arnold Stadler macht den An-fang, es folgen Franziska Gerstenberg, Brigitte Struzyk, Claudia Klischat, Mi-chael Rutschky und Mariana Leky. Ganz groß wird es schließlich am 29. Juni: zur großen Jean-Paul-Lesenacht im Garten
der Villa kommen Eckhard Henscheid, Sibylle Lewitscharoff, Paul Maar und Katharina Thalbach. Eigene Werke, ins-piriert durch Aphorismen des eigenwil-ligen Oberfranken kommen zum Vortrag wie auch Werke des Meisters selbst. Für Zwischenmusik sorgt der junge Akkorde-onist Christian Bakanic aus Graz.
Nein, er ist es nicht selbst. Wie auch? Der 2007 verstorbene Übersetzer, Autor und Komponist Hans Wollschläger, langjäh-rig-kritischer Bewohner der Domstadt, lebt in seinen unvergessenen Überset-zungen, Biographien und kritischen Analysen fort, doch die Verlesung seiner Werke bedarf fremder Stimmen. Und es gibt Neues zu verlesen: seine Witwe Monika Wollschläger hat nachgelasse-nes Material gesichtet und Briefe, Kurz-geschichten und Essays ausgewählt, die jetzt – allesamt bisher unveröffentlicht – durch Peter Braun und Nevfel Cumart
erstmals vorgetragen werden. Das kann eine kleine Sensation sein, wenn sich da-runter weitere Korrespondenz beispiels-weise mit Größen wie Adorno oder Arno Schmidt fände.Angaben dazu macht Peter-Alexander Ostrowsky, der Veranstalter des „lite-rarischen Schmankerls“ (Originaltext der Presseinformation), leider nicht. Schließlich weiß der erfahrene Event-Ausrichter (auch er wird an diesem Abend lesen) von Kulturereignissen wie der Fashion Night Bamberg, wie man die Spannung hochhält. Wer sich die „bundesweite Premieren-veranstaltung“ (dto.) nicht entgehen lassen möchte, wird sich in bester Ge-sellschaft befinden – schließlich hat der rührige Marketing-Manager auch das Stadtmarketing und den Brose Business Club für „ideellen Support“ (dto.) ge-wonnen.„…aus all den bloß von Kleidern ge-machten Leuten : Mittelständlern, Zwi-schenhändlern, Handelsspannern – der Freien Wirtschaft liebsten Kindsköpfen : den unverwandelten Schwindlern : kein Zweifel, daß sie in kürzester Bälde als Fett
des Kontinents wieder obenauf schwim-men werden“ (Aus „Herzgewächse oder der Fall Adams“, Hans Wollschläger 1982).
Karl May – das ist zunächst: Buch, aber für viele auch: Film, ja sogar: Hörspiel. Aber Theater? Auf Umwegen, denn für die diesjährigen Calderón-Spiele greift Intendant Rainer Lewandowski in seiner May-Bearbeitung nicht auf die „üblichen Verdächtigen“ mit Adlerfeder und Sil-berbüchse zurück, sondern verlegt die Handlung in das ausgehende Mittelalter bzw. das Jahr 1810 und lässt Ritter und Burgfräulein bzw. Förster und Wilderer in Mays Geschichten einziehen. Die Pre-miere ist am 29. Juni, weitere Auffüh-rungen im Laufe des Juli lassen die alte Kaiserpfalz wieder zur stimmungsvollen Kulisse für ganz besondere Theater-abende werden. [hb]
LEsunGEnVILLaconcorDIaFr,21.6.2013,19.00uhr
hansWoLLschLäGErsPIEGELsaaLDErharmonIEFr,28.6.2013,20.00uhr
VonZEItZuZEItaLtEhoFhaLtunGsa,29.6.2013,20.30uhr
16
bamberger kulturleben dieZWIEBEL6/2013
Kommt ein neuer Dudamel?
Die Premiere dieses nun wahrlich renom-
mierten Wettbewerbs begann vor fast einer
Dekade zwar nicht mit einem Paukenschlag,
sondern piano, mit einer Triole der Solo-Trom-
pete, sollte aber am 1. Mai 2004 nach einer
spannenden Schlussrunde mit einem solchen
enden (im Fortissimo; und von dem „schnell
abdämpfen“, das über der Paukenstimme in
Mahlers Fünfter steht, kann bis heute nicht
die Rede sein). Damals kürte die Jury, in der
unter anderen Esa-Pekka Salonen saß, Gusta-
vo Dudamel zum ersten 1. Preisträger.
Schnell war der Name des Venezolaners – er
war gerade dreiundzwanzig Jahre alt – in al-
ler Munde. Und er ist es bis heute geblieben.
2009 folgte Dudamel Salonen nach auf den
Posten des musikalischen Leiters beim L. A.
Philharmonic, das unter ihm eine neue Blü-
te erlebt und anderen Toporchestern, auch
den Berliner Philharmonikern, die Musiker
abzieht. In Berlin und Wien steht Dudamel
längst selbst am Pult, die Deutsche Grammo-
phon hat ihn unter Vertrag genommen, und
er dirigierte zum Achtzigsten von Papst
Benedikt XVI.: eine Bilderbuchkarriere.
Zum 4. Gustav-Mahler-Dirigentenwett-
bewerb hatten sich 407 Bewerber, da-
runter 54 Frauen, aus fünf Dutzend
Ländern gemeldet. In einem langen
Procedere sind zwölf Teilnehmer ausgewählt
worden. Vorzubereiten haben sie etwa den
Eröffnungssatz der Ersten des Namensge-
bers, die komplett bereits 2007 Pflicht war,
zwei Sätze aus der Sechsten, die in Kürze
mit den Bamberger Symphonikern bei Tu-
dor erscheint, eine Haydn-Symphonie und
„Act“ (2004) des Norwegers Rolf Wallin.
Die Kandidaten dürfen sich auf einen Con-
cours unter idealen Bedingungen in einer
t r a u m h a f t schönen Stadt freuen. Wann
hat man als aufstrebende Frau am Pult,
als Dirigent, schon mal die Chance,
eine Woche lang mit einem Spit-
zenorchester pro- ben zu dürfen?
Zum studentischen Alltag gehört
doch wohl eher die von der Öffent-
lichkeit abgeschirmte Ar- beit mit
Hochschulorchestern.
Neben Dudamels Laufbahn muss
die der anderen Preisträger na-
turgemäß verblassen. Aber
Erfolgsgeschichten
sind auch zu be-
richten beispiels-
weise von Ainars Ru-
bikis, der 2010 gewann.
Im Sommer darauf debü-
tierte der Lette bei den Salz-
burger Festspielen. Gustavo Duda-
mel – der im November mit Schuberts Vierter
und Tschaikowskys „Pathétique“ wieder am
Pult der Bayerischen Staatsphilharmonie
stehen wird – ist auch beim jetzigen Wett-
bewerb präsent, zumindest indirekt. Manuel
López-Gómez ist wie der Sieger von 2004 in
„El Sistema“ groß geworden. Dieses unver-
gleichliche Fördersystem an Musikschulen
und Jugendorchestern initiierte der Kompo-
nist und Aktivist José Antonio Abreu 1975 in
Venezuela.
Aber auch aus dem musikbegeisterten Land
an der Karibikküste dürfte nicht alle Tage ein
Talent vom Schlage Dudamels auftauchen.
Und andere sind noch keine 35 Jahre alt –
das Limit des Bamberger Wettbewerbs – und
werden designierter Chefdirigent des Boston
Symphony Orchestra, wie soeben Andris Nel-
sons, oder sind, wie Robin Ticciati, Jahr-
gang 1983, längst Erster Gastdirigent
der Bamberger Symphoniker. Wie
auch immer. Es wird wieder span-
nend werden im Keilberth-Saal,
und wer das Rennen macht, wird
man erst am Abend des 13. Juni
wissen.
Der Gustav-Mahler-Dirigenten-wettbewerb der Bamberger Sym-phoniker erlebt im Juni seine vierte Auflage. Hochkarätige Teilnehmer versprechen einen spannenden Concours, der vom Halbfinale an öf-fentlich ist.
Gra
fik:
vio
lin/c
lipd
eale
r.de
17
dieZWIEBEL6/2013 bamberger kulturleben
Den keinesfalls einfachen Partitu-ren Joseph Haydns, Mahlers, Alban Bergs, György Ligetis und Rolf Wal-lins stellt sich ein Dutzend Teilneh-mer, darunter drei Frauen. Auch wenn es Ausnahmen wie die Me-xikanerin Alondra de la Parra, die Französin Emmanuelle Haïm, die Finnin Susanna Mälkki, Marin Al-sop, die in Baltimore Chefdirigentin ist, wie die Hamburgische Gene-ralmusikdirektorin Simone Young gibt, sind Frauen, die Orchester lei-ten, nach wie vor eine Rarität. Drei stellen sich der Bamberger Konkur-renz.
yuKo tanaKa (Foto rechts), Jahrgang 1978,
studierte in Tokio Dirigieren bei Junichi Hiro-
kami, Tadaaki Otaka und anderen. Meister-
kurse belegte sie beispielsweise bei Moshe
Atzmon. In ihrer Heimat hat sie sowohl als
Konzert- wie auch als Operndirigentin auf
sich aufmerksam gemacht. Zudem schaffte
es Tanaka bei den Dirigentenwettbewerben
in Frankfurt und in Besançon ins Halbfinale.
Beleg für die Klasse der von Jorma Panula
geprägten finnischen Schule ist DaLIa sta-sEVsKa, die 1985 in eine finnisch-ukrainische
Künstlerfamilie hineingeboren wurde und als
Geigerin begann, ehe sie zur Bratsche wech-
selte. Das Studium bei Panula führte sie bei
Leif Segerstam fort. Auch Esa-Pekka Salonen,
dem sie beim Los Angeles Philharmonic assis-
tierte, gehört zu ihren Lehrern.Foto
: Yu
ko T
anak
a
bamberger kulturleben dieZWIEBEL6/2013
18
Aus Griechenland wird die 1981 in Thessa-
loniki geborene ZoI tsoKanou (oben) an
die Regnitz finden. Ihre Studien der Musik-
wissenschaft und am Klavier schloss sie mit
Auszeichnung ab; letzteres vervollständigte
sie bei Konstantin Scherbakov in Zürich, wo
sie auch Orchesterleitung belegte. In Meis-
terkursen lernte sie von dem großen Bernard
Haitink, von Howard Griffiths und von David
Zinman. Sie feiert als Pianistin wie als Diri-
gentin gleichermaßen Erfolge, etwa an der
Nationaloper in Athen, wo sie soeben mit der
„Lustigen Witwe“ zu erleben war.
Zwar in Moskau geboren, aber wie Tsokanou
in Griechenland aufgewachsen, ist DImItrIsBotInIs, Jahrgang 1981. Er nahm Violin-,
Bratschen- und Gitarrenunterricht und be-
gann mit vierzehn unter Anleitung seines
Vaters mit dem Dirigieren. Mit der höchsten
Auszeichnung machte er sein Diplom in St.
Petersburg bei Yuri Simonov. Derzeit assis-
tiert Botinis beim Philharmonischen Orches-
ter Moskau. Er hat mit Orchestern in Grie-
chenland, Kroatien, Polen, Ungarn, etlichen
russischen Klangkörpern und dem Haydn-
Orchester Bolzano zusammengearbeitet. Mit
Tschaikowskys „Iolanta“ gab er sein Opernde-
büt.
Der Taiwanese tunG-chIEhchuanG begann
früh am Klavier, später folgte das Horn. An
beiden Instrumenten heimste er bei diversen
Wettbewerben Preise ein. Zum Dirigieren zog
es ihn in die USA, zunächst nach Cincinatti,
dann an das berühmte Peabody Institute
nach Baltimore. 2010 wechselte er an das
nicht minder bekannte Curtis
Institute in Philadelphia. Er
arbeitete unter anderen mit
Marin Alsop zusammen und
besuchte eine Meisterklasse
bei Kurt Masur. Seine Dirigier-
kunst rundet Chuang derzeit
an der Weimarer Musikhoch-
schule ab.
Am Mozarteum und an der
Sibelius-Akademie hat der aus
Österreich stammende DaVIDDanZmayr, Jahrgang 1980,
seine Ausbildung erfahren. Als Dirgierstipen-
diat des Gustav Mahler Jugendorchesters wa-
ren Claudio Abbado und Pierre Boulez seine
Mentoren. Auch mit Neeme Järvi und Dennis
Russell Davies hat Danzmayr zusammenge-
arbeitet. Zu den großen Orchestern, an deren
Pult er bislang stand, zählt das Birmingham
Symphony. Von Mahler hat er bereits die mo-
numentale Dritte dirigiert.
GaD KaDosh (Foto rechts) ist 1984 in Israel
geboren. Bei Lutz Köhler in Berlin hat er Di-
rigieren studiert und wurde letztes Jahr von
Bernard Haitink ausgewählt, um an dessen
Luzerner Meisterklasse teilzunehmen. Im
Dezember 2011 gewann Kadosh den Di-
rigierwettbewerb des MDR in Leipzig und
durfte mit dessen Sinfonieorchester Elgars
Enigma-Variationen aufführen. Derzeit ist
er als Solorepetitor und Assistent des Gene-
ralmusikdirektors am Theater in Hildesheim
verpflichtet, wo er Donizettis „Don Pasquale“
machte und „Das Land des Lächelns“. Von der
kommenden Spielzeit an wirkt Kadosh als
Kapellmeister am Theater Heidelberg. Keine
schlechte Adresse, denn dort war Cornelius
Meister lange Chefdirigent, der inzwischen
beim Radiosinfonieorchester Wien gelandet
ist.
Der 1987 in Tokio geborene yoshInaoKIha-ra begann mit sechzehn sein Dirigierstudi-
um bei Seiji Ozawa. Derzeit macht er seinen
Master in den Fächern Dirigieren und Kom-
position an der Kunstuniversität Graz. Bei
Peter Gülke und bei dem Dirigentenschmied
Jorma Panula besuchte er Meisterklassen.
Kihara, der auch Klavier studierte, ist wett-
bewerbserfahren, hat mehrfach Stipendien
erhalten und bereits Orchester in Montpellier
und in Zagreb geleitet.
manuEL LóPEZ-GómEZ entstammt – das
hat er mit seinem Mentor Gustavo Dudamel Foto
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An
der
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dieZWIEBEL6/2013 bamberger kulturleben
19
gemein – dem ziemlich einmaligen venezo-
lanischen Musikförderungsprogramm „El
Sistema“, zu dessen führenden Vertretern
der knapp Dreißigjährige gehört. Als Gastdi-
rigent stand er beim Symphonischen Orches-
ter Göteborg und beim L. A. Philharmonic am
Pult. Mit Weltklasse-Solisten wie Emanuel Ax
und Juan Diego Flórez war er zu erleben, mit
Dudamel hat er Puccini erarbeitet und den
„Don Giovanni“. Dass López-Gómez häufig
das Simón Bolívar Symphony Orchestra diri-
giert, versteht sich.
In Stuttgart studierte der 1982 in Südkorea
geborene JunE-sunG ParK Klavier, hernach
ging er nach Wien, wo er 2010 sein Dirigier-
studium abschloss. Auf Musikfestspielen
in seiner Heimat bildete er sich bei Myung-
Whun Chung fort. Überdies holte auch Park
sich Anregungen bei Jorma Panula, zudem
bei Leopold Hager. Erfahrungen am Dirigen-
tenpult sammelte er unter anderem beim
Wiener Kammerorchester.
Aus Tel Aviv kommt LahaV shanI, Jahrgang
1989. Auf ersten Klavier- folgte Kontrabass-
Unterricht, dem Dirigierstudium
an der Hochschule für Musik
Hanns Eisler seit vergangenem
Jahr auch ein Klavierstudium. Mit
dem Israel Philharmonic Orches-
tra unter Zubin Mehta war der
vielseitige Shani als Klaviersolist,
Kontrabassist und als Assistent
Mehtas auf Tournee. Auch mit
Barenboim, Dudamel und Masur
verbindet ihn eine enge Zusam-
menarbeit.
JosEPhyounG (Foto rechts) studierte am Pe-
abody Institute. Von der Solti-Stiftung wurde
er gefördert, assistiert hat er Leonard Slat-
kin, Marin Alsop und anderen. Beim Phoenix
Symphony Orchestra hat sich Young schon
seit mehreren Spielzeiten als Dirigent von
Rang und als ein gerade in der Arbeit mit
Kindern und Familien engagierter Enthusiast
einen Namen gemacht. Auf Youngs und der
anderen Teilnehmer weiteren Weg darf man
gespannt sein. Good luck, viel Glück, onneksi
olkoon, ganbatte kudasai, kali epitixia, masel
tov, buena suerte! [jg]
Foto
: Jar
ed P
latt
Ab dem Halbfinale ist die Öffentlichkeit
eingeladen, den Wettbewerb
mitzuverfolgen.
Am Mittwoch, 12.6. finden zwei
Durchläufe statt, um 10 und um 17 Uhr
(der erste kann evtl. kurzfristig abgesagt
werden). Am Donnerstag, 13.6. ein
weiteres Halbfinale um 10 Uhr, dann um
17 Uhr der Finaldurchgang.
Das Abschlusskonzert findet am Freitag,
14.6. um 19 Uhr statt.
bamberger kulturleben dieZWIEBEL6/2013
20
Die Jury des Dirigentenwettbewerbs setzt
sich zusammen aus international gefragten
Komponisten, Dirigenten, Menschen aus
dem Musikmanagement sowie ein Vertreter
der Symphoniker (Christian Dibbern, 2. Vio-
line). Wie all die Jahre zuvor, gehört der Jury
auch 2013 als Ehrenmitglied die Schirmher-
rin Marina Mahler an. Die Enkelin von Gustav
und Alma nennt New York und Spoleto ihr
Zuhause. Die Dirigenten sind vertreten mit
Jonathan Nott, mit dessen Landsmann John
Carewe (er hat unter anderem am Pult des
MDR Sinfonieorchesters und der Dresdner
Philharmonie Erfolge gefeiert) und mit Mar-
kus Stenz.
Stenz, 1965 in Bad Neuenahr geboren und
ausgebildet von Volker Wangenheim an der
Musikhochschule in Köln, ist scheidender Ge-
neralmusikdirektor der Rheinmetropole und
wird mit dem dortigen Gürzenich-Orchester
bald einen Mahler-Zyklus, im Konzertsaal
und auf CD, abschließen. Wie genau es zur
Berufung in die Jury kam, vermag Stenz gar
nicht mehr zu sagen. Vielleicht sei es, erzählt
er im entspannten Gespräch, ja seine inten-
sive Beschäftigung mit Mahler gewesen.
Außerdem kann er als Juror des Frankfurter
Solti-Wettbewerbs Erfahrung in solchen Auf-
gaben vorweisen. Nott schätze er „als Künst-
ler und Kollegen wahnsinnig“.
Sein Debüt im Keilberth-Saal mit den Bam-
berger Symphonikern hat Stenz, der seit dem
vergangenen Jahr als Nachfolger Jaap van
Zweedens auch Chefdirigent der Radiophil-
harmonie in Hilversum ist, in Erinnerung als
eine ganz „unmittelbare Musik“ in einem
„wunderbaren Saal“ mit einem Orchester,
das die „Mahler-Farben so herrlich entstehen
lassen kann und jedes Konzert zu einem Klan-
gerlebnis werden lässt“. Neben Auszügen aus
Alban Bergs „Wozzek“ stand im Januar 1999
Mahlers Erste auf dem Programm.
Auf die Frage, was das Faszinosum Mahler –
dessen bekannte Fünfte Sinfonie in Köln 1904
uraufgeführt wurde – für ihn ausmache,
sagt Stenz, dass es ihm da zunächst einmal
so gehe wie ganz vielen Leuten im Publikum
auch. Dieser Musik sei er „hoffnungslos aus-
gesetzt“, da spielten auch hochgradig irratio-
nale Elemente eine Rolle. Er könne dafür kei-
ne Worte finden. Vieles spiele sich auf einer
unbewussten Ebene ab, er, Stenz, sei zugleich
Opfer und, als Dirigent, Täter. Für die „großen
Szenen und Fragen des Menschseins“ habe
Mahler eine musikalische Entsprechung
gefunden; aus der Neunten beispielsweise
könnten wir erfahren, wie man sich mit Ab-
schied beschäftige, was uns die Liebe erzähle
aus der Dritten.
Wettbewerbe für Dirigenten mit einem Or-
chester vom Niveau der Bamberger Sympho-
niker-Bayerische Staatsphilharmonie, das sei
schon etwas ganz besonderes. Stenz gefällt
auch die Internationalität des Bamberger
Wettbewerbs. Hier könne man Talente ent-
decken, die unbewacht vom „europäischen
Radarschirm“ groß geworden seien: „Wer
hätte“, vor Gustavo Dudamels Gewinn 2004,
„gedacht, dass eine solche Begabung über-
haupt existiert?“. Angesprochen auf die Al-
tersgrenze von 35 Jahren meint Stenz, man
werde schon die Leistung eines 34-Jährigen
und dessen (Lebens-)Erfahrung ins Verhältnis
zu setzen wissen zu der eines jungen Him-
melsstürmers, der eine ungeheure Energie
entfalte.
Instrumentalsolisten, die als Initialzündung
ihrer Karriere einen Wettbewerbsgewinn zu
verzeichnen haben, gäbe es viele. Bei Diri-
genten sei das anders, auch bei Stenz selbst.
Ein Stipendium für das Tanglewood Festival
des Boston Symphony Orchestra habe es ihm
zwar ermöglicht, von Leonard Bernstein und
Seiji Ozawa zu lernen, aber an einem Dirigen-
tenwettbewerb habe er, wie viele seine Kol-
legen auch, nie teilgenommen. Das sei auch
nicht nötig. Die Karrieren von Dirigentinnen
und Dirigenten seien „wahnsinnig individu-
ell“. Es gäbe keinen bestimmten Weg, wie
man ein Spitzendirigent werde. Die eigenen
Fähigkeiten seien wichtig, und: „Das innere
Feuer muss brennen.“ In jedem Fall werde es
Stenz in seinem immens abwechslungsrei-
chen Beruf nicht langweilig. Und auf Bam-
berg freue er sich sehr. [jg]
Jury-mItGLIEDmarKusstEnZ:„DasInnErEFEuErmussBrEnnEn“
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Zuhause
Was uns als Stadtteil Gartenstadt geläufig
ist, wurde zu Beginn der Bebauung 1935 un-
ter anderem „Spinnseyer-Siedlung“ genannt.
Der Flurname „Spinnseyer“, eine frühere
Gemarkung des Hauptsmoorwaldes, ist bis
heute als Straßenname „Am Spinnseyer“ vor-
handen und erzählt von der Geschichte der
ersten Siedlungen in Bamberg.
Ende der 1920er Jahre hatte sich die Stadt-
bevölkerung so weit ausgedehnt, dass die
Weißenburgstraße erreicht wurde. Die Ar-
beitslosigkeit und die Wohnungsnot wa-
ren derart groß, dass es bald Pläne gab, am
Hauptsmoorwald neue Siedlungen zu errich-
ten. Zunächst sollte dort eine vorstädtische
Kleinsiedlung, bestehend aus Kleinhäusern
mit Stall und Garten entstehen. Schließlich
kamen zweigeschossige Eigenheime, Dop-
pelhaushälften und Wohnungen in niedrigen
Wohnblocks hinzu. Die damalige Tagespresse
war angesichts dieser Entwicklung völlig aus
dem Häuschen und titelte „Ein Dorf entsteht
am Hauptsmoor“, „Siedler vor dem Ziel – 180
Häuser an der Memmelsdorfer Straße im
Bau“, „Neuland in Bamberg-Ost“ und „Immer
Warum heißen Bamberger Straßen eigentlich, wie sie heißen? die ZWIEBEL geht der Sache auf den Grund und stellt monatlich eine Straße und die Herkunft ihres Na-mens vor.
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er
schöner wird’s in den Siedlungen“. Die erste
Bebauung der Spinnseyer-Siedlung erfolgte
1935 bis 1938, der zweite Bauabschnitt folg-
te 1939 bis 1941.
Die Spinnseyer-Siedlung wurde als grüner
Stadtteil geplant und wuchs stetig. Ihre Um-
benennung in „Gartenstadt“ erfolgte erst im
Juni 1951. Zwar galt die Gartenstadt bis dato
noch immer als städtebauliches Phänomen,
welches aus der Gartenstadtbewegung zu
Beginn des 20. Jahrhunderts resultierte. Die
Sozialreform mittels Siedlungsbau war zu
dieser Zeit aber nicht mehr so stark, weshalb
sich die Neusiedler nach dem Krieg nicht
mehr als Siedler verstanden.
Auch der Bürgerverein Spinnseyer benann-
te sich, nachdem die Stadt dem Wunsch der
Siedler gefolgt war, in Siedlergemeinschaft
Bamberg-Gartenstadt um. Hans Morper, ein
bekanntes Mitglied, erklärte dies so: „Die
Gartenstadt heißt Gartenstadt, weil jedes
Haus sein Garten hat.“ Klingt einfach, war es
aber nicht ganz – daran erinnert bis heute die
Straße „Am Spinnseyer“. [dp]
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22
gelauscht dieZWIEBEL6/2013
„Bossa Muffin“ ist das erste Solo-Album von Flavia Coelho, einer jungen brasilia-nischen Sängerin, die seit 2006 in Paris lebt und dort ihre Karriere aufbaut. Ihr frischer Output wirkt vom eingängigen Titelstück „Bossa Muffin“ bis hin zum groovenden „Liberdade“ sehr weltoffen,
was auch an ihrer internationalen Band liegt. Der musikalische Weltenbummel, von brasilianischer Volksmusik über Reg-gae und Raggamuffin bis hin zu katala-nischem Rumba und afrikanischen Klän-gen, umfasst 14 Stücke, in der ´Nosso Diario edition´ sogar vier weitere. 2011 gewann Flavia Coelho das Nachwuchs-festival ´Génération Réservoir´ und ist seitdem ein gefragter Gast auf europäi-schen Bühnen. Wer die Musik von Künst-
lerinnen wie u.a. Sabrina Malheiros, Céu oder Aline de Lima zu schätzt, der wird auch an Flavia Coelho Gefallen finden. [fk]
Seit seiner Gründung im Jahr 2000 in Ko-penhagen hat das dänische Quartett vier Alben veröffentlicht. Ihrer erfolgreichen Mischung aus Metal, Rockabilly, Country und Rock´n Roll, die ihnen zahlreiche Platinauszeichnungen und Musikpreise eingebracht hat, bleiben sie auch auf der aktuellen CD „Outlaw Gentlemen & Sha-dy Ladies“ treu. Für die Aufnahmen zum Album hat sich die Band um Master-
mind/Sänger Michael Poulsen sechs Mo-nate Zeit genommen, produziert wurde es von Gitarrist Rob Caggiano und Jacob Hansen. Beeinflußt wurde das Songwri-ting generell von Western-Filmen, her-ausgekommen sind reihenweise hitver-dächtige Titel Marke „Lonesome Rider“, das von Sarah Blackwood veredelt wird, oder „Room 24“, auf dem King Diamond als Gastmusiker brilliert. Viele der insge-samt 14 Stücke werden die Dänen sicher auch bei ihrem Rock Im Park-Auftritt in Nürnberg präsentieren. [fk]
Siri Svegler ist eine schwedische Sänge-rin und Songwriterin mit Wahlheimat Berlin. „lost & found“ ist ihr zweites Album, auf dem sie eine Mischung aus Folk, Pop, Jazz & Country präsentiert. Von „Closer To You“ über „Lover When You Leave Me“ bis hin zu „Beautiful Losers“ wird das Album vor allem durch ihre Stimme zu etwas Außergewöhnlichem. Mal verträumt und romantisch, dann
wieder kraftvoll und entschlossen, im-mer aber kristallklar. Siri Svegler nimmt die Hörer mit auf eine emotionale Reise und überzeugt dabei mit Talent und intelligenten Songs. Ihre Ausbildung in Musik, Gesang, Tanz und Schauspiel kommt ihr dabei zugute, bereits mit dem Debütalbum „Silent Viewer“ konnte sie 2009 auf sich aufmerksam machen. Und mit „lost & found“ hat sie nun endgültig den Status als Geheimtipp hinter sich ge-lassen. [fk]
Seit der Gründung 2008 gilt Major Lazer als einer der erfolgreichsten Acts der modernen Clubkultur zwischen Elektro-
nik, Reggae und HipHop. Mastermind/Produzent Diplo (der US-Amerikaner Wesley Pentz) und seine Crew haben nach dem Verkaufsschlager „Guns Don´t Kill People...Lazers Do“ (2009) vier Jahre am Nachfolger gearbeitet. Vom Opener
„You´re No Good“ über „Watch Out For This (Bumaye)“ bis hin zu „Playground“ haben sie sich bei jedem der insgesamt 14 Stücke bekannte Gäste eingeladen. Darunter sind so illustre Künstler wie Bruno Mars, Shaggy, Wycleef Jean und Peaches. Nicht weiter verwunderlich also, dass fast jeder Song in einem ande-ren Stil daherkommt, das Ergebnis aber immer tanzflächenorientiert ausfällt. Damit dürfte ihnen auch zukünftig die globale Aufmerksamkeit sicher sein. [fk]
Zwischen Pop, Blues und Soul agiert Qeaux Qeaux Joans alias Coco Joans auf ihrem Debütalbum „No Man´s Land“ voller Emotionen. In den Niederlanden hat die Sängerin/Songwriterin dank ein-fühlsamer, sinnlicher Songs wie „Can´t Steal My Heart“, „While The Whole World Is Asleep“ oder „Golden Cage“ den Status eines Geheimtipps längst hinter sich ge-
FLaVIacoELhoBossamuFFInDIscoGraPh/harmonIamunDI
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GELauschtJUNI 2013
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dieZWIEBEL6/2013 gelauscht
lassen. Mit ihrem Debüt, das in Zusam-menarbeit mit Erfolgsproduzent Reyn Ouwehand entstanden, will sie nun auch Europa begeistern. Und um sich von ih-rer Bühnenpräsenz ein erstes eindrucks-volles Bild zu machen, hat Coco Joans der CD noch die Bonus-DVD „Live At The Church“ hinzugefügt. Darauf enthalten sind insgesamt sieben Album-Songs, die alle im Tonstudio gefilmt wurden. So vermitteln CD & DVD das für die studierte Musikerin so wichtige Live-Feeling, mit dem sie sicher neue Fans gewinnen wird. [fk]
In erster Linie ist Inna Bocoum aka Inna Modja als Model bekannt. Gebürtig aus Bamako in Mali, ist Frankreich schon lan-ge die Wahlheimat der 1984 geborenen Künstlerin, die bereits im Kinderchor ihre Liebe zur Musik entdeckt hat. Aktuell wurde ihr erfolgreiches Debütalbum „Love Revolution“ (2011) nochmals aufgelegt, da das Stück „I Am Smiling“ als Titelsong zum aktuellen Film „Liebe Und Andere Turbulenzen“ von Jeremy
Leven ausgewählt wurde. Auf dem Al-bum, das musikalisch zwischen Pop und Soul, Swing und Disco angesiedelt ist, befinden sich mit „Life“ (einem Des´Ree-Cover), „French Cancan“ und „La Fille Du Lido“ gleich drei weitere Hitsingles. Sie alle tragen die Handschrift von Produ-zent Alexandre Azaria, der u.a. mit Nia-gara und Indochine bekannt wurde. Und
wer Zeit und Lust hat die Webseite www.innamodja.com zu besuchen, hat die Ge-legenheit auch das Video zu „I Am Smi-ling“ zu sehen. Und es wird sicher nicht mehr lange dauern, bis die Afrikanerin mit neuem Material auf sich aufmerk-sam machen wird. [fk]
Ein Jahrhundert ist es her, dass es – im Théatre des Champs-Élysées – zu einem der größten Skandale der Musikge-schichte kam. Dort wurde die „dissonan-teste und unharmonischste Musik, die je geschrieben wurde“, uraufgeführt, wur-de der „Kult der falschen Note mit soviel Ehrgeiz, Eifer und Verbissenheit prakti-ziert“ wie nie, schreibt Le Temps im ganz frühen Juni 1913 über das „Frühlingsop-fer“. Jetzt ist dieses faszinierende Schlüs-selwerk der Moderne in zwei Aufnah-men unter Leitung von Strawinsky selbst
wieder zu entdecken, gekoppelt jeweils mit dem „Feuervogel“ (in der überarbei-teten Fassung von 1945). Wer könnte eine Komposition genauer umsetzen, als eben deren Schöpfer selbst? Strawinsky nahm es, beispielsweise mit den Tempi, sehr genau, was die exakten Metrono-mangaben belegen. Die beiden Auf-nahmen mit dem Columbia Symphony (1960) und dem New York Philharmonic (1940) sind fast auf die Sekunde genau gleich lang, das wilde „Entführungsspiel“ gar punktgenau. Die aufnahmetechni-sche Qualität der Aufnahme von 1960 ist um einiges besser als die der frühen, doch auch den Philharmonikern aus New York zu lauschen, ist ein beeindrucken-der Hörgenuss. Beide Orchester spielen großartig auf, vor allem die Holzbläser. Die gerade bei einer so dichten Partitur wie der des „Sacre“ erstaunliche Durch-hörbarkeit der Stimmen, die gleißenden Klangfarben, die archaische Wucht, mit der einem die „Vorboten des Frühlings“ anfallen oder der finale „Opfertanz“, ma-chen einfach Spaß. Dem Meister am Pult und Sony sei‘s gedankt. [jg]
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Kulturelle Wurzeln in der Neuen Musik
Unerhörte Klänge holen die Tage der Neuen Musik alle zwei Jahre in die Weltkulturerbestadt. Diesmal begeben sich drei Chinesen und eine inzwi-schen zur Bambergerin gewordene slowakische Komponistin auf die Suche nach ihren kulturellen Wurzeln. Auch Kinder und Jugendliche mischen mit.
Denkt der Laie an asiatische Musik, so stellt
sich ein Hörbild einer traditionell meditati-
ven Arbeit mit dem einzelnen Ton ein. Dieser
Vorstellung wirkt Ruo bewusst entgegen, hat
sich aber dennoch erkennbare Elemente aus
der chinesischen Musik bewahrt.
Ruo studierte an der Musikhochschule in
Shanghai und setzte seine Ausbildung in den
USA fort, wo er inzwischen selbst an der Sta-
te University of New York Komposition lehrt.
Durch die dramatischen Veränderungen im
China der achtziger und neunziger Jahre
nahm er neben Bach, Mozart, Stravinsky und
Lutosławski auch die Beatles, den Rock‘n‘
Roll, Heavy Metal und Jazz in den Blick. Sei-
ne Werke haben unter anderen das New York
Philharmonic und das Philadelphia Orchestra
aufgeführt, die jüngste CD erschien bei Na-
xos. Ruo hat sich auch als Filmkomponist be-
tätigt. Bei freiem Eintritt ist am 2. Juni um 11
Uhr im Lichtspiel in der Unteren Königstraße
das Portrait über den chinesischen Architek-
ten I. M. Pei zu sehen, „Building China Mo-
dern“. Tradition trifft hier auf Moderne.
Zu einem deutsch-chinesischen Konzert
kommt es am 5. Juni im Spiegelsaal der Har-
monie. Elsners Grundkonzept des Festivals –
er leitet an diesem Abend das Ensemble Zeit-
sprung – wird hier deutlich: Bamberger mit
auswärtigen Künstlern gemeinsam musizie-
ren zu lassen. Seit drei Jahren ist der ARD-
Keine Angst vor Viera Janárceková! Wer sich
auf die Musik der quirligen Frau, die ihre Ju-
gend unter dem Sozialismus in der Tschecho-
slowakei verbrachte, wer sich auf diese erfri-
schend neuen Klänge einlässt, der dürfte so
manchen Ohrgasmus erfahren. Gelegenheit
hierzu bieten vom 1. Juni an – Eröffnung ist
in der Villa Concordia – die 14. Tage der Neu-
en Musik. Horst Lohse hatte 1986 dieses im
zweijährlichen Turnus mit den Tagen Alter
Musik wechselnde Festival mitbegründet,
dessen Leiter er bis vor vier Jahren war. Und
da er im März seinen Siebzigsten feiern konn-
te, ist es nur konsequent, wenn dem inzwi-
schen in Memmelsdorf lebenden Jubilar ein
Gesprächskonzert gewidmet ist. Am 2. Juni
im Grünen Saal der Harmonie wird auch Wer-
ner Heider aus Erlangen zu Gast sein, Lohses
langjähriger musikalischer Weggefährte.
Da ist aber auch und vor allem noch ein Re-
sidenzkomponist, mit dessen Person und mit
dessen Schaffen man sich im persönlichen
Gespräch, im Konzertsaal, im Lichtspielhaus
die ganze Woche über befassen
kann. Huang Ruo ist 1976, im letz-
ten Jahr der Kulturrevolution, auf der
chinesischen Insel Hainan geboren.
Ruos Musik sei „faszinierend eigen-
ständig, wahnsinnig konkret, stark
rhythmisch“, sagt Markus Elsner, der
2011 die Federführung des Festivals
von Horst Lohse übernommen hat. Foto
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orp
dieZWIEBEL6/2013 bamberger kulturleben
25
Preisträger Wen Xiao Zheng Solobratscher
der Bamberger Symphoniker. Im Mittelpunkt
steht Wu Wei, ein international gefragter Vir-
tuose auf der chinesischen Mundorgel, der
Sheng. Ihm hat Klaus Hinrich Stahmer 2010
„WU“ für Sheng, Klarinette und Viola auf
den Leib geschrieben, Ruo hat ihm „MO“ für
Sheng und Ensemble zugedacht.
Mit der Uraufführung des Auftragswerkes der
14. Tage der Neuen Musik klingen diese am
8. Juni im Alten E-Werk bei einem deutsch-
slowakischen Abend aus, den das Quasars
Ensemble aus Bratislava unter Ivan Buffa ge-
staltet. Das Doppelkonzert für Klarinette und
Akkordeon hat Viera Janárceková geschrie-
ben, die inzwischen in Bamberg heimisch
geworden ist. Von ihr schwärmt Elsner: „Für
mich gehört sie zur Zeit zu den spannendsten
und aufregendsten Komponisten überhaupt.
Ihre Stücke zählen zu den besten, die ich in
den letzten Jahren entdeckt habe.“ Auch
Wolfgang Fink, der scheidende Intendant der
Bamberger Symphoniker, die Janárcekovás
Klavierkonzert aufgenommen haben (Solist
war Ivan Buffa), sei von ihrer Musik „wahnsin-
nig begeistert“. Erst durch das Villa-Concor-
dia-Stipendium 2010/11, meint Elsner, habe
die Komponistin plötzlich einen Schub nach
außen bekommen. Er erzähle den Menschen
überall in der Welt von ihr und ihrer Musik.
Neben Werken junger slowakischer Kompo-
nisten stehen auch die Gesellenlieder Gustav
Mahlers in Arnold Schönbergs Kammerfas-
sung auf dem Programm. Mahler, in Böhmen
geboren, in Mähren groß geworden und sich
auf der Welt dreifach heimatlos fühlend – als
Böhme unter den Österreichern, als Österrei-
cher unter den Deutschen und als Jude, der
im antisemitischen Wien zum Katholizismus
konvertieren musste, um Hofoperndirektor
werden zu können, in der ganzen Welt – auch
Gustav Mahler also
ist ein wunderba-
res Exempel für den
Schwerpunkt des
14. Festivals, der
Bedeutung von kul-
turellen Wurzeln.
Ein ganz besonderes Anliegen ist Markus Els-
ner das Programm für Kinder und Jugendli-
che, das er vor zwei Jahren etablierte und das
künftig eine noch größere Rolle spielen soll.
Wichtig ist ihm dabei, den pädagogischen
Ansatz so weit wie möglich wegzulassen. Es
gehe nicht um die Vermittlung der Neuen
Musik oder, „noch schlimmer“, um das Akqui-
rieren eines künftigen Publikums. Vielmehr
möchte Elsner die Lebenswelt des Kindes „an
dieser Stelle, wo es gerade ist, bereichern“. Da
habe die Neue Musik, in der frei von Zwän-
gen und irgendwelchen Beschränkungen
„im Prinzip alles erlaubt ist, um sich auszu-
drücken“, ein unglaubliches Potential. „Alles,
was ich klanglich erzeuge, ist möglich, um
damit eine Stimmung oder ein Gefühl aus-
zudrücken“, sagt Elsner und ergänzt: „Da ist
die Neue Musik für Kinder etwas unglaublich
Bereicherndes.“
In Kooperation mit der Städtischen Mu-
sikschule und Schulen aus Stadt und Land
werden Jugendliche in das Festival einbezo-
gen. Außerdem bietet die Münchner Gruppe
„Musik zum Anfassen“ am 5. Juni zwei Kin-
derkonzerte im Spiegelsaal an. Ihr geht es
darum, ungewohnte Klänge zu suchen, aus
Alltagsgegenständen Musikinstrumente zu
machen, ein musikalisches Würfelspiel zu
spielen. So erlaubt „Musik zum Anfassen“,
den Kindern, die natürlich mit einbezogen
werden, sich auf unkonventionellen Pfaden
in die weite Welt der Musik aufzumachen:
Ging heut‘ morgen über‘s Feld… [jg]
bamberger kulturleben dieZWIEBEL6/2013
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Deutsch-Russische Begegnungen im
Künstlerhaus
ВИЛЛА КОНКОРДИЯElf neue Stipendiaten sind in das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia eingezogen. Im Deutsch-Russischen Kulturjahr wird eine gegenseitige Durch-dringung der Kulturen erwartet. Die Stipendiaten selbst wollen dank der Arbeitsatmosphäre in der Domstadt-Kulisse ihre Projek-te zum Erfolg führen.
Volles Haus in der Villa Concordia. Der gro-
ße Saal im ersten Stock ist bis zum letzten
Platz besetzt. Mit Spannung erwartet das
Publikum die Vorstellungsrunde der neuen
Stipendiaten, die für ein Jahr in Bamberg
wohnen, leben und arbeiten.
„Gastgeber sein umfasst mehr, als nur eine
Tür zu öffnen, sondern die Tür auch offen
zu halten“, sagt die Direktorin Nora Gom-
ringer, „mit den Resultaten, die in einem
Jahr gewonnen werden, werden die Früch-
te der Zusammenarbeit sichtbar.“
In diesem Jahr befasst sich das lebendige
Kulturzentrum ganz mit der Kunst und
Kultur Russlands und deren Fähigkeiten.
Dazu wurden sechs deutsche und fünf rus-
sische Stipendiaten ausgewählt, um hier
verschiedene Auftragsarbeiten zu bewälti-
gen. Bereits Mitte April haben die Stipen-
diaten ihre Wohnungen bezogen und ihre
Ateliers eingerichtet. Es sind größere und
kleinere Ateliers in und rund um die Villa
Concordia in einer denkmalgeschützten
Umgebung – so soll der Aufenthalt mög-
lichst angenehm und folglich schöpferisch
werden. [dp] Foto
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dieZWIEBEL6/2013 bamberger kulturleben
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sILKEschEuErmann(noch ohne Bild)
Geboren 1973 in Karlsruhe; debütierte 2001 mit einem Lyrikband, 2007 erschien ihr erster Roman; schreibt Kolumnen im Magazin „Volltext“; thematisiert in ihren Texten oftmals die Unbehaustheit und die Fragilität der Weltkonstrukte; geht gerne vor die Tür, um sich abzulenken; will in ihrem Jahr in Bamberg etwas über Mensch und Tier schreiben; hat bisher nur in Großstädten Werke spielen lassen, nicht in „Dörfern“.
matthIasGörItZ(noch ohne Bild)
Geboren 1969 in Hamburg; ist mit Silke Scheuermann liiert; war länger in Moskau, New York und Paris; bekam 2011 den Robert-Gernhardt-Preis; hat Gedichte, Übersetzungen und einen Roman vorgelegt; steht für die klare Erzählsprache statt für die Selbstin-szenierung.
oLEGJurJEW
Geboren 1959 in Leningrad, lebt zusammen mit seiner Frau Olga Martynova seit 1991 in Frankfurt am Main; schreibt auf Deutsch und Russisch Lyrik, Hörspiele, Romane, Theaterstücke und Es-says; erhielt 2010 den Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil; beschreibt in seinen Texten Erhabenes und Alltägliches, trans-portiert Witz und Verzweiflung; hofft auf gutes Schreiben in der Domstadt.
oLGamartynoVa
Geboren 1962 in Dudinka/Krasnojarsk; schreibt Lyrik bzw. Gedichte auf Russisch und Romane bzw. Prosa auf Deutsch; gewann 2012 den Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb; textet facettenreich und humorvoll; hat be-sonderes Gefallen an ihrem Studio in Bam-berg; hofft in diesem Jahr auf mehr Kontakt zu anderen Künstlern; will die Stadt, die Um-gebung und die Menschen kennen lernen; findet, dass Bamberg sehr gut zu ihrer Arbeit passt.
bamberger kulturleben dieZWIEBEL6/2013
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BEnJamInschWEItZEr
Geboren 1973 in Marburg; hat Komposition, Klavier und Musiktheorie in Dresden und Helsinki studiert; hat sich auf audiovisuelle Musikstücke, etwa fürs Theater spezialisiert; bezeichnet sich selbst als altmodisch, da er in zwei Phasen schreibt: erst bringt er die Partituren mit Bleistift aufs Pa-pier, dann schreibt er sie mit einem Notensatzprogramm am Computer ab, dabei komponiert er ein zweites Mal; findet, dass eine Arbeit an einem so besonderen Ort sich auch in einer fokussierten Arbeitshaltung niederschlägt und hofft, dass man das den Stücken dann auch anhört; möchte bei seiner Abreise fertige Partituren im Gepäck haben; ist ge-spannt auf den Austausch mit den anderen Stipendiaten und auf viele Gespräche mit dem offenen Bamberger Pub-likum; möchte außerdem möglichst viele fränkische Biere testen.
VaDImKarasIKoVgeboren 1972 in Ekaterinenburg; gilt als herausra-gendes Kompositionstalent mit einem hohen Maß an Abstraktion; zuletzt Kompositionsauftrag der Philharmonie Luxembourg „The Absent“.
sErGEyKhIsmatoVGeboren 1983 in St. Petersburg; schätzt die Interaktion von Musik und Performance; sieht sich als klassischen, elektroakustischen und elektronischen Komponisten, dem die Ideen am wichtigsten für seine Arbeit sind; komponiert für Orchester, Theater, den elek-troakustischen Bereich und Installationen; möchte in Bamberg ein Orchesterstück und eine Soundinstallation für eine Kirche sowie ein Akkordeon-Konzert zeitgenössischer russischer Musik kreieren.
charLottEsEIthEr
Geboren 1965 in Landau; gehört zu den wichtigs-ten Komponistinnen ihrer Generation; promovierte neben ihrem Kompositionsstudium in der Philo-sophie und ist eine gefragte Jurorin in internatio-nalen Gremien; hat sich auf die Klangsprache von Orchesterwerken spezialisiert; arbeitet in ihrer Zeit in Bamberg an zwei größeren Auftragswerken; ist süchtig nach guten Musikern, die sie füttern und inspiriert vom Garten der Villa; freut sich darauf, die Stadt kennen zu lernen und für sich zu beheimaten; genießt den räumlichen und inneren Abstand zu den Strukturen im Kunstbetrieb in der Domstadt; meint, dass jede Erfahrung kostbar ist und in einen Fluss des Denkens und Handelns schmilzt, der nie still steht; möchte etwas schaffen, das höher ist – mehr als sie selbst, denn „Freiheit ist immer ein Tor“.
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LEonIDtsVEtKoV
Geboren 1980 in Nowgorod; arbeitet im Spannungsfeld von Forschung und Bildender Kunst; schafft vor den Augen des Betrachters verwüstete Welten im Kleinen; arbeitet mit Abfallmateriali-en, die eine neue Idee bringen können; findet, die Ideen kommen von überall; braucht nach eigenen Angaben viel Platz und verursacht viel Chaos; hat als erster Stipendiat eine Hängematte im Garten der Villa aufgehängt.
WIEBKEsIEm
Geboren 1954 in Kiel; ist ausgebildete Bildhauerin; verfremdet Gegenstände des Alltags in ihren Skulpturen und fügt diese zu einer umfassenden Installation zusammen; hat eine lange Liste nationaler und internationaler Ausstellungsorte, unter anderem im Guggenheim Museum; entwirft Kleider als Skulpturen, wie ein Raster, von dem nur noch das Muster existiert; wollte in der Villa Marionetten aufhängen und an diesen weiterarbeiten, was aber wegen des Aufhängens nicht möglich war; will dann eben wieder Textilarbeiten mit Skulpturen im Raum kombinieren.
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ausgestellt dieZWIEBEL6/2013
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190JahrEKunstVErEInVILLaDEssauErDI-Do10-16,Fr-so12-18DIEsammLunGZEItGEnössIschErKunstDEsKunstVErEInsBamBErGaB16.6.BIs21.7.2013
trIoKunsthaLLEKEssELhausD0-sa14-19,so11-19ausstELLunGDEsBBKmItGaBIWEInKauF(InstaLLatIon),hELGEWütschEr(oBJEKtE),LEnaGräWE(GEmäLDE)aB30.6.BIs21.7.2013
JosésaLInasE.t.a.-hoFFmann-thEatErDI-sa10-13,mI16-18
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dieZWIEBEL6/2013 scharlotte
ImFLussVhsImaLtEnE-WErKmo-Fr8-21.30,sa9-17FrühErEunDnEuEstEarBEItEnDEsBamBErGErKünstLErshanssaLomon-schnEIDErBIs31.7.2013
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Schnupfen, Niesen, Augenjucken: Seit der Frühling da ist, redet jeder
über Pollenallergie. Zumindest die Betroffenen. Das sind Millionen von
Menschen! Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, warum das
so ist? Warum die Zahl der Allergiker mehr und mehr steigt? Dahinter
steckt ein System! Natürlich freue ich mich über niemanden, der da-
runter leidet. Aber tränende Augen haben aus Zwiebelsicht noch nie-
mand geschadet. Ich denke, Lauchgemüse hat da einfach eine andere
Einstellung.
Es ist doch so: Wer über Pollen spricht, der spricht auch über die Pol-
lenträger: die Birken, Pappeln, Eschen, Erlen, Roggen und sogar über
Brenneseln und Löwenzahn.
Darum glaube ich zu wissen, warum die Zahl derjenigen, die unter
Heuschnupfen leiden, so drastisch wächst. Spicy Sally hat es mir er-
zählt. Als Kinder haben wir uns in der Zwiebelkiste um unsere Älteste
gescharrt und uns die Welt erklären lassen. Spicy Sally war genauso
faltig wie scharf und weiß Gott nicht auf den Mund gefallen. Sie sagte:
„Die Frage ist nicht, was die Menschen krank macht, sondern was ih-
nen fehlt. Sobald ihnen etwas fehlt, reden sie darüber – egal ob es ein
Parkticket, eine Tasse Kaffee oder ihre Gesundheit ist.“ Für uns heißt
das: Fehlen Zwiebeln im Haushalt, reden die Menschen darüber. Wer
von Ihnen hätte nicht schwören können, dass gestern noch eine Zwie-
bel im Körbchen lag … Na, dämmert`s?
Einen Baum oder Löwenzahn fällt es wesentlich schwerer, sich wegzu-
schleichen. Aber auch die fühlen sich vernachlässigt. Wer bleibt schon
noch stehen, um einen kunstvoll gewachsenen Ast oder einen beson-
ders kräftigen Löwenzahn zu bewundern? Schönheit allein nützt uns
nichts, Köpfchen muss man haben. Schon einmal von ADS gehört?
(Anm. der Redaktion: Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) Die Natur
zieht nach – die will auch Aufmerksamkeit! Und im Laufe der Evoluti-
on entstand daraus – taraa – die Pollenallergie. Wen es juckt, der kratzt
sich auch. Oder anders: schlechte Publicity ist auch Publicity. [kk]
Die Welt sieht anders aus, wenn man sie mit den Augen einer Zwiebel betrachtet. Aber hat eine Zwiebel überhaupt Augen? Scharlotte schon – und mit denen sieht sie das Leben in unserer Stadt aus einem ganz eigenen Blickwinkel.
bamberger kulturleben dieZWIEBEL6/2013
Moderne Kunst zieht ihre Kreise
Bamberg hat zwei Geschwindigkei-ten. Manches gelingt in Jahrzehn-ten nicht, zum Beispiel ein vernünf-tiges Verkehrskonzept. Und dann gibt es wieder Beispiele dafür, wie schnell sich etwas realisieren lässt, wenn nur alle Beteiligten Hand in Hand arbeiten, um eine Chance wahrzunehmen. Wie bei der Aus-stellung „Circles | Kreise“, die die Stadt vom 9. Juni bis zum 18. Au-gust durchzieht.
„Tulipomania“: die Objekte von Luzia Simons erinnern an die erste Spekulationsblase in Europa – als Tulpenzwiebeln 1637 zum Preis ganzer
Häuser gehandelt wurden, bis der Markt plötzlich zusammenbrach. Zu sehen im Rahmen von „Circles | Kreise“ passenderweise – nein, nicht in der
Commerzbank ,sondern im Tresorraum der Villa Wassermann, früher Sitz des Königlich-Bayerischen Bankhauses Wassermann. Foto: Luzia Simons32
Die Chance, das war eine Idee. Die Idee eines
Bambergers, den es schon vor Jahren dorthin
zog, wo alles schneller, aber auch manches
daneben geht: Alexander Ochs vertauschte
das beschauliche Bamberg über einen Um-
weg ins Schwäbische gegen die Dynamik
der Hauptstadt und machte sich in Berlin
einen Namen als Autor, Kurator und Gale-
dieZWIEBEL6/2013 bamberger kulturleben
rist. Insbesondere die chinesische Kunst der
Moderne hat es ihm angetan, und in seiner
1997 gegründeten Galerie zeigte er als Erster
bekannte Namen wie Ai Weiwei oder Wang
Shugang in Deutschland.
Werke dieser und weiterer Künstler aus Chi-
na und Europa nach Bamberg zu holen war
die Chance, die Ochs bot. Im Januar entstand
die Idee, und durch das Zusammenwirken
von Kunstverein und Stadt wurde es möglich,
schon im Juni zu eröffnen. Unter erschwerten
Bedingungen: denn das Konzept besteht dar-
in, in ganz Bamberg Kreise zu ziehen, anstatt
konzentriert an einem Ort auszustellen.
An 16 Stationen, von St. Gangolf über das
Hotel Residenzschloss (von Erthals früheres
Krankenhaus) bis zur Altenburg treten die
Werke der ausstellenden Künstler in Kontakt
mit historischen Figuren der Stadt. Jedes Ob-
jekt nimmt Bezug auf eine Persönlichkeit und
stellt seine Aussage am passenden Ort dage-
gen. Dem Sternenmantel Kaiser Heinrichs,
Prunkstück des Diözesanmuseums, stellt
Ochs die Skulptur von Ai Weiwei „Five Rain-
coats Holding up a Star“ mit grünen Arbeiter-
mänteln zur Seite. Am Stauffenberghaus set-
zen sich MwangiHutter in „Wenn“ / „If“ mit
dem Führerkult auseinander, und Young Jae-
Lee begegnet der Schale der Kunigunde mit
ihren Keramikarbeiten. Weitere
Teilnehmer sind unter anderem
Michael Wesely, Wang Shugang,
Jakob Mattner, Luzia Simons,
Anna Kott und John Young.
Zur Ausstellung, die am 8. Juni
um 15 Uhr mit einem Rundgang
unter Beteiligung zahlreicher
Künstler beginnt (Treffpunkt St.
Gangolf), erscheint ein Begleit-
buch, das Barbara Kahle vom
Kunstverein, Kurator Alexander
Ochs und die neue Domberg-
Koordinatorin Birgit Kastner he-
rausgeben. Das Buch fungiert
zugleich als Stadtführer zu den
Stationen, gleiche Funktion hat
eine App, die rechtzeitig zu Be-
ginn der Ausstellung verfügbar
sein wird. [hb]
John Young: „Bonhoeffer in
Harlem“, Foto: John Young &
ALEXANDER OCHS GALLERIES
BERLIN I BEIJING
34
erlebt dieZWIEBEL6/2013
ErLEBt– IMMAI 2013
VonEuLEnunDtauBEn
„Picasso Keramik“ aus der Sammlung Lud-
wig, Altes Rathaus, noch bis 1.9.2013
Pablo Picasso einmal anders: auf großen, üp-
pig bemalten Tellern, Platten und Krügen aus
Ton und Terrakotta, gebrannt, glasiert und
lackiert. „Ich habe Teller gemacht, aus denen
man essen kann“, soll Picasso über seine Kera-
miken gesagt haben, die von 1948 bis 1955 in
der Werkstatt Madoura, einer Keramikfabrik
in Vallauris in Südfrankreich entstanden sind.
Mit dem Gedanken, Malerei und Plastik zu
verbinden, modellierte und bemalte der viel-
seitige und facettenreiche Künstler unzählige
Keramiken. Dabei setzte er sich intensiv mit
dem Töpfern und der Malerei auf ungebrann-
tem Ton auseinander, die so gar nichts mit
der Malerei auf Leinwand zu tun hat. Tech-
nische Schwierigkeiten stellten Picasso vor
immer neue Herausforderungen, so dass er
sogar neue Farbglasuren erfand.
Der Kunstsammler Peter Ludwig aus Köln
war einer der ersten, die begannen, sich für
die Keramiken zu interessieren und diese
neben anderen Kunstwerken in seine Picas-
so-Sammlung aufzunehmen. Zu sehen sind
Kunstwerke aus weißem Ton, gedreht, gla-
siert, Teils graviert und mit Engobe-Malerei
ausgestattet. Die Oberflächen wurden durch
Einkerbungen, Ritzungen oder Reliefierung
belebt. Da gibt es Platten und Teller mit Frau-
enportraits, Gesichtern, Köpfen und Stier-
kampfszenen, dazu Vasen, Krüge und Teller,
ein ovales Becken mit Frauenköpfen und
auch Fliesen aus rotem Ton mit Pastell-Ma-
lerei unter Glasur. Eulen, Tauben und anth-
ropomorphe Vasen werden zudem zu immer
wiederkehrenden Motiven.
Mittels eines von Picasso selbst erfundenen
Vervielfältigungsprozesses ließ er Abzüge
von einzelnen Keramik-Serien herstellen und
produzierte so Auflagenkeramik mit bis zu
500 Exemplaren. Verblüffende Kunstwerke.
Ebenso verblüffend ist, dass Picasso die Ke-
ramik erst im Alter von 66 Jahren entdeckte.
Ob jemals kulinarische Köstlichkeiten auf den
Tellern und Platten serviert und die Krüge mit
französischem Wein gefüllt wurden, bleibt
offen. Der Vorstellungskraft des verblüfften
Ausstellungsbesuchers sind dennoch keine
Grenzen gesetzt. [dp]
GLücKImsPIEL,PEchmItDEmWEttEr
Literarischer Hainspaziergang, 12. Mai
Ein literarischer Spaziergang durch den Hain
ist ein Glücksspiel. Nein, nicht der Darsteller
wegen: Martin Neubauer und Victoria Heinz
vom Brentano-Theater sind Extrembedingun-
gen gewöhnt. Wer auf Deutschlands kleins-
ter Bühne spielen kann, der meistert auch
das andere Extrem – eine weite, sich ständig
verändernde (Park-)Kulisse. An den Künstlern
also hat es nicht gelegen, dass die Vorstellung
ein Reinfall war. Auch nicht am Publikum. Das
kann man sich ohnehin nie aussuchen. Nicht
als Darsteller und auch nicht als Zuschauer.
Doch als Besucher eines literarischen Spazier-
gangs ist man zumindest nicht den (eventu-
ell) unangenehmen Körpergerüchen eines
Sitznachbarn ausgeliefert. Man läuft ja: li-
terarisch ambitioniert, frisch und frei an der
noch frischeren Luft.
Immer der winkenden Hand von Martin Neu-
bauer oder der von Victoria Heinz hinterher.
Zwölf Stationen hatten sich die beiden im
Hainpark ausgesucht, an denen sie in den
Rollen eines Poeten und seiner Muse Gedich-
te und Geschichten rund um den Wonnemo-
nat Mai rezitierten. Schön war das. Aber kalt!
Richtig eiskalt wurde es, wenn man Victoria
Heinz in ihrem dünnen Maigewand betrach-
tete. In ihrem zarten, weißen Kleidchen ver-
körperte sie rank und schlank die perfekte
Muse. Die kletterte behände auf Felsen, um-
garnte den Poeten mit Verve am Teichrand
und schalt ihn mit Witz am Blumenbeet.
Aber was nützt das größte Talent, wenn dem
Zuschauer fröstelt, Regen auf seinen Kopf
prasselt und er sich die ganze Zeit um die Ge-
sundheit des jungen Dinges sorgen muss?
Da hilft nur die Verschiebung der Aufmerk-
samkeit auf den Hauptdarsteller. Martin
Neubauers Dichterrolle verlangte glückli-
cherweise nach einem Mantel (der ihn bei
35
dieZWIEBEL6/2013 erlebt
sommerlichen Temperaturen bestimmt ins
Schwitzen gebracht hätte, aber das soll uns
nicht kümmern). In diesen gehüllt rezitierte
er Werke von Alfred des Musset über Erich
Kästner zu Kurt Tucholsky. Tapfer warf er
dem Regen Worte wie „Sonne“, „Wonne“
und „trunkene Liebe“ entgegen. Er lobte den
Mai als „Mozart des Kalenders“. Aber es half
nichts: Der Wonnemonat verhielt sich zum
in die Tonne treten. Als an der vorletzten Sta-
tion eine regenverhangene Windböe ganz
uncharmant an Neubauers Mantel zerrte,
ließ der den geplanten Eduard Mörike sausen
und lief an der Spitze seiner Zuhörermit zum
nächsten Pavillon. Dort fand die Vorstellung
ihr geplantes Ende. Der wettergeplagte Poet
hatte sogar noch die Nerven, den „indispo-
nierten Hauptdarsteller: den Monat Mai“ für
sein schlechtes Betragen zu entschuldigen.
die ZWIEBEL findet: Der Monat Mai hat so
eine tolle Veranstaltung wie den literarischen
Hainspaziergang gar nicht verdient! [kk]
Ja!Ja!Ja!Ja!Ja!
Arthur Schnitzler, „Reigen“: Jazzclub
In der ersten Juniwoche stehen die letzten
beiden Schnitzler-Vorstellungen an, und es
sei gleich gesagt, dass es sich lohnt, in den
Jazzclub zu gehen. Auch zum Theaterbe-
such! Was das WildWuchs Theater aus dem
Skandalstück macht, ist große Klasse. Den
zehn Dialogen dieses Lust-Spiels, dieser Vö-
gelei quer durch die Gesellschaftsschichten
Wiens um die Jahrhundertwende, haucht
das Laienensemble, das sich so gar nicht
amateurhaft gibt, frisches Leben ein. Etwa
dadurch, dass in Zwischen-Akt-Rezitationen
Brecht, der ja bekanntlich säuische Sonette
geschrieben hat, zu Wort kommt, oder Kin-
sey und Georges Bataille die Sache auf den
G-Punkt bringen.
Die Rollen teilt das Quartett unter sich auf
und kommt doch mit der so um mehr als
das Doppelte erhöhten Textmenge ohne
Aussetzer klar. Sebastian Stahl gibt einen
wunderbar depperten Dichter, Daniel Rei-
chelt den besserwisserischen Ehemann, der
seiner Frau (Susanne Bauernfeind, die auch
als Dirne glänzen darf) vom Wesen der über
Jahre zu erhaltenden Liebe predigt, Hanne
Hacker ist mal das schüchterne Stubenmäd-
chen, dann ein süßes Mädel, das seine Reize
auszuspielen weiß.
Mia Kukuk, der vielseitige und stimmbegab-
te Florian Berndt sowie Frank Fröba am Pia-
no sorgen für die zwischen Kaffeehaus und
Tanzboden changierende Musik. Gemeinsam
mit Therese Frosch zeichnet Fröba zudem für
die gekonnte Inszenierung verantwortlich,
die aus wenigen Mitteln – der Spiel-Raum
ist begrenzt – das Optimum herausholt.
Das Bühnenbild (Jan Vormann) wechselt
durch einen simplen Trick die Farben, je-
weils passend zu den Accessoires der sonst
einschließlich der Unterwäsche in Schwarz
gehüllten Akteure (Maske: Barbara Kraus),
die Sitzquader werden zu Bett und Diwan
zusammengeschoben oder mutieren zum
Beistelltisch, die Lichttechnik (Thomas Mohr)
versteht sich auch aufs Schattenspiel.
Am Ende eines zumeist kurzweiligen, biswei-
len nachdenklich stimmenden Abends steht
verdient langer und lauter Beifall in einem
vollgepackten Jazzkeller. Was bei der Größe
allerdings schnell geht. Also Karten sichern!
[jg]
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KUNST- & GARTENTAGEosen-
Wie jedes Jahr verwandelt sich Hollfelds histo-rischer Marienplatz dank zahlreicher Aussteller in einen farbenprächtigen Rosen- und Blumen-garten. Begleiten Sie Karin Greiner, bekannt als Gartenexpertin vom Bayerischen Rundfunk, auf märchenhaften Kräuterwanderungen mit anschließendem Tischlein-deck-dich.Seien Sie uns willkom-men und freuen Sie sich mit uns auf zwei kräuterwürzige, rosen-feine und blütenduften-de Tage im schönen Hollfeld.
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dieZWIEBEL6/2013 erlebt
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Nur 15 Min von Bamberg entfernt
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gelesen dieZWIEBEL6/2013
Vier ehemalige Klassenkameraden kom-men bei der Beerdigung ihrer Lehrerin wieder zusammen. Nachdem sie von Emmi Buchleitner, der Verstorbenen, wegen eines dummen Bubenstreiches auf dem Internat dazu verdonnert wur-den, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen, sind sie zu plötzlichen Freunden geworden. Es war der Gesang, der Micha-el, Bernd, den immer schon vornamen-losen Wagner und Thomas zu einem Vo-kalquartett vereinte, und als sie am Grab spontan nach Jahren wieder gemeinsam singen, blüht die Freundschaft erneut auf. Auf Einladung Michaels trifft sich die
Viererbande hernach in dessen venezia-nischem Palazzo. Einzig er, Michael, hat es geschafft, zumindest beruflich, wäh-rend die drei anderen gescheitert sind,
sich entweder ständig betrinken, per-manent griesgrämig sind (und somit für die Schönheiten der Lagunenstadt kein Auge haben) oder bei jeder Gelegenheit mit einer jeweils wechselnden Frau ins Bett steigen. Das macht auch Michael, mit der verheirateten Nachbarin. So pflegt eben jeder seine Art, die Liebe zu vergessen. Erst durch einen Unglücksfall offenbart sich Michael seiner wahren Liebe. Denn für Erin, die international erfolgreiche Sängerin, schreibt er schon seit Jahren Songs, ohne seine Identität je preisgegeben zu haben. Thommie Bayer selbst, Sohn einer Lehrerin, war lange Jahre vor allem Liedermacher. Inzwi-schen beschenkt der bald Sechzigjährige seine Leser fast Jahr um Jahr mit einem frischen Roman. Dieser hier erinnert erinnert in manchem an Markus Felden-kirchens 2010 erschienenes Debüt „Was zusammengehört“. Beide Bücher sind ein Geschenk, nicht nur für Irland- und Venedig-Liebhaber.. [jg]
„Meine Aufgabe ist: Menschen festzu-halten, bevor sie verloren gehen. Die Fotografie: Lebenslange Erinnerungsar-beit.“ Dieser Lebens-Aufgabe folgend, hat der Fotograf Stefan Moses die Stati-onen von 100 Emigranten festgehalten. Darunter finden sich zahlreiche promi-nente Namen, wie Theodor W. Adorno, Willy Brandt, Hilde Domin, Oskar Maria Graf, Thomas Mann, Hilde Spiel oder Peter Zadek. Es sind Bilder, die bewe-gen, nachdenklich stimmen oder auch
erheitern. Begleitet werden sie von den informativen wie auch persönlich for-mulierten Texten des Historikers Chris-toph Stölzl, des Gründungsdirektors des Deutschen Historischen Museums Berlin. Stefan Moses erlebte selbst Emigration und dieses Thema durchzieht sein Œuv-re wie ein roter Faden. So verbindet der Bildband „Deutschlands Emigranten“ Vergangenes mit Gegenwärtigem. Er ist Erinnerung und Mahnung zugleich, ohne anklagend zu wirken. Rassische oder politische Gründe zwangen die Portraitierten zur Emigration; manche kehrten in ihre Heimat zurück und präg-ten nach 1950 das öffentliche, politische,
intellektuelle und kulturelle Leben der jungen Republik durch ihr Wirken, ihr Engagement, ihre Kunst. Bis heute ist ihr Einfluss ist spürbar. [bp]
365 Bilder aus einem Archiv, das Arbei-ten der weltweit namhaftesten Foto-grafinnen und Fotografen enthält – das macht die „Magie der Bilder“ aus. Mit einer Auswahl aus dem schier uner-schöpflichen Bildfundus von Magnum Photos, gewährt der vorliegende Bild-band einen Einblick in die Arbeit einer der renommiertesten Fotoagenturen.
Farbenprächtige Aufnahmen aus Indi-en, Pakistan oder Argentinien, endlose Highways aus den USA, Portraits schil-lernder Persönlichkeiten oder Stilleben aus aller Welt. Jedes Blatt, jeder Tag bie-tet eine neue Entdeckung: ein spezielles Motiv, eine besondere Perspektive, ein ungewöhnlicher Ort. Scheinbar banale Situationen bekommen durch den Blick der Kamera eine kurzzeitige Bedeutung, die sich nicht wiederholen lässt. 1947 gründeten Henri Cartier-Bresson, Robert Capa, George Rodger und David „Chim“ Seymour die Fotoagentur Magnum Photos, deren Arbeiten unser kollektives Bildgedächtnis maßgeblich geprägt ha-ben. Von den Anfängen bis heute reicht die Auswahl der Bilder des Bandes und sie belegt deren zeitlose Qualität. Man-che Aufnahme ist bekannt, andere we-niger, doch sämtliche faszinieren durch ihre Einzigartigkeit. [bp]
Italien, Sonne, Eifersucht – das klingt schon mal verlockend. Auch die Grund-story macht neugierig: drei Schwestern – jede auf ihre Art bezaubernd –, sie alle lieben den gleichen Mann, und am Ende erfährt man, für wen er sich entschei-det. Das Buch der Bestseller-Autorin
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Nataša Dragnić („Jeden Tag, jede Stun-de“) wurde mit viel Spektakel auf den Markt gebracht: Anzeigen-, Marketing- und Online-Kampagnen, Startauflage 50.000 Exemplare, eine große Lesereise – da erwartet man sich Einiges. Leider wird das eigentlich berührende Porträt einer Familie – ihre schicksalhaften Er-lebnisse voller Glück und Katastrophen – ziemlich verwirrend erzählt. Die Au-torin wechselt die Erzählperspektiven, springt zwischen den Zeiten und fordert dem Leser einiges ab. Doch wer gerne in Rätseln liest und zum Schluss mit der Lösung einverstanden ist, wird sicherlich auf seine Kosten kommen. [sb]
„Schreiben im Konzentrationslager war streng untersagt und wurde in der Regel mit dem Strang bestraft.“ Dieser Satz des Zeichners und Lyrikers Jacques Lamy drückt in seiner Nüchternheit die unfassbaren Schrecken des Lageralltags wie auch den Mut einiger Inhaftierter aus. Lamy war, wie zahlreiche andere Franzosen, die sich ab 1940 der Résis-tance angeschlossen hatten und in Ge-fangenschaft geraten waren, in das KZ Buchenwald deportiert worden. Dort bildeten sich Gruppen, die ihren eigenen
Widerstand gegen die Überwachung des Lager-Kommandos entwickelten. Sie or-ganisierten kulturelle Veranstaltungen und schrieben Texte. 1944/1945, noch im KZ, fasste der vielseitige Künstler André Verdet diese Texte in einer Antho-logie zusammen, die nun in deutscher Übersetzung erschienen ist. Es sind Ge-dichte der Trauer, des Entsetzens und des Zorns ob der Vorkommnisse im Lager.
Und es sind Texte der Liebe und der un-erschütterlichen Hoffnung auf Freiheit. Diese Anthologie ist ein berührendes Dokument des Lageralltags und zugleich der Überlebensmaxime: „Schreiben, um zu überleben!“ [bp]
Kleines Büchla, kurze Besprechung: was mit 100 x Oberfranken begann, setzt sich nun in Bamberg fort: die Reihe kleiner Quizbüchla, mit denen uns der profun-de Kenner Wolfgang Wußmann seine Mundart näherbringt. Denn wer weiß denn heute noch, was ein Schämidsl ist? Das kann man nachlesen, aber amü-santer ist es, ein Ratespiel zu mehreren daraus zu machen. Vorlesen darf, wer das Fränkische am besten beherrscht, Hauptsache, er ist kein Schloori! Illust-rationen von Peter Maierhofer, erhältlich im Bamberger Buchhandel. [hb]
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Stellen Sie sich vor, Ihr Kind ist zum Kindergeburtstag eingeladen und es gibt – natürlich – eine Torte. Doch diese Torte ist anders – es handelt sich um eine Aus-grabungsstätte und mitten-drin liegt ein Skelett. Jaaa! Das Geburtstagskind will nämlich Archäologin wer-den. Oder über den Kuchen flitzt eine Ente in tauben-grau – das Traumauto vom Sohnemann. Schön, wenn die Mutter ein Händchen für‘s Backen hat…
40Bamberger Reiterinnen – ein
Thema mit Fortsetzungen für Maria
Theresia Worch.
dieZWIEBEL6/2013 einmensch
Wie „Bodderas“ aus Zucker und Marzipan
Fortan kann die eigene, mit Smarties und
Zuckerperlen dekorierte Geburtstagstorte
eigentlich nur noch ein trauriges Schattenda-
sein fristen.
Doch was soll’s? Maria Theresia Worch
kann gar nicht anders: aus Süßem Kunst zu
machen, wurde ihr einfach mit in die Wie-
ge gelegt. Viel gab es ja nicht in der kargen
Nachkriegszeit – doch für das fantasievolle
Mädchen war das kein Grund zum Verzagen:
Mit Hilfe eines festen Baumwollfadens, eines
Bleistifts als Halterung und einer gesättig-
ten Zuckerlösung züchtete Maria ihre ersten
Bonbons. Dennoch dauerte es mehr als fünf
Jahrzehnte, bis sie sich bedingungslos ihrer
Leidenschaft für süße Kreationen hingeben
konnte. 1944 im Spessart geboren, arbei-
tete sie nach ihrer Ausbildung zunächst als
Gemälderestauratorin in Münster, später als
Textilrestauratorin am Germanischen Nati-
onalmuseum in Nürnberg und bis zu ihrem
Ruhestand beim Bayerischen Landesamt für
Denkmalpflege in Schloss Seehof.
Ihrer süßen Leidenschaft frönte sie lediglich
im Freundes- und Familienkreis – heraus ka-
men dabei solche Prachtexemplare wie die
Geburtstagstorten für ihre Kinder. Die Toch- 41Foto
s: A
nn
y M
aure
r
lebenswertes dieZWIEBEL6/2013
ter – sie ist übrigens tatsächlich Archäologin
geworden – lebt inzwischen in Luxemburg,
der Sohn in Braunschweig. Immer von ihrem
Ehemann unterstützt, kreierte Maria Worch
Unvergleichliches aus Marzipan und Zucker
– einer leider recht vergänglichen Materie.
„Ganz im Gegensatz zu meinem Berufsleben,
wo ja alles auf den Erhalt von Kunst ausge-
legt war.“
2006, kaum im Ruhestand, legte sie dann
endlich los. Worch wählte einen schönen
Laden an der Oberen Brücke aus und fragte,
ob sie dort ihre Figuren im Schaufenster de-
korieren dürfte. Sie durfte und landete einen
Volltreffer: Immer wieder erkundigten sich
die Menschen nach den originellen Kunst-
werken in der Auslage. Für Maria Theresia
Worch ein Signal – es konnte funktionieren.
Sie eröffnete ihr eigenes Geschäft „La Tortis-
sima“ in der Unteren Königsstraße 16. Von
da an gab es kein Halten mehr. Mit eindeutig
zweideutigen Zuckerwerken wie „Pompadur
und Pompamoll sind liebestoll“, „Goethen
in der Schlampagne“ oder die „Erschlaffung
Adams“ reizt sie mitunter nicht nur die Ge-
schmacksknospen – bei der Arbeit scheint
sie tatsächlich des Öfteren ein kleiner Teufel
zu reiten. Ihre Figuren muten an – mit Hin-
blick auf die üppige Botero-Figur auf dem
Holzmarkt – wie „Bodderas aus Zucker und
Marzipan“ mit prächtig ausladenden Kurven
und „Hinterbacken“, die gewiss auch einen
Rubens beglückt hätten. Wenn Freiherr von
und zu Guttenberg im Kreuzfeuer der Öffent-
lichkeit steht, kreiert Maria Worch schon mal
kurzerhand zwei verschiedene Doktorhüte
– einen mit und einen ohne Fußnoten. „Der
ohne war billiger!“ Genauso auf den Punkt
karikiert, fristet ein weißer „Sch(a)wan“ seit
dem Rücktritt der Ministerin eine „Legisla-
turperiode“ in Worchs Vitrine. Und das „Mee-
ting“ der roten Figuren von Wang Shugang
findet nicht nur auf dem Schönleinsplatz,
sondern auch bei „La Tortissima“ statt. Ein
beliebtes Dauerthema sind die Bamberger
Symphoniker und die aktuellen Inszenierun-
gen am ETA-Hoffmann-Theater – letzterem
wurde gerade ein stattlicher „Don Quichote“
für das aktuelle Programm gewidmet. Köst-
lich auch ein cooler Udo Lindenberg in Beglei-
tung üppigst geformter Cellistinnnen – da
fragt man sich schon, ob der Hamburger Bar-
de hier wirklich nur Cello spielen will...
Weit über Bambergs Grenzen hinaus hat sich
die Künstlerin mittlerweile einen Namen ge-42
dieZWIEBEL6/2013 ein mensch
Liebe Kundin, wir haben für Sie den Sommer im Geschäft!
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Mo – Sa geöffnet von 8.30 bis 18.00 Uhr
macht – ihre Werke wurden im Kölner Scho-
koladenmuseum genauso ausgestellt wie in
Halle oder München, individuelle Bestellun-
gen kommen mittlerweile aus ganz Deutsch-
land, so wie jüngst der Aufsatz für eine Hoch-
zeitstorte. Das Brautpaar, wie der Herrgott
es erschuf mit Fliege und Schleier nackt auf
Holzbänken, ihnen zu Füßen der Haushund,
ebenfalls dem Anlass entsprechend mit
Schleier versehen – ein Schelm, wer Böses
dabei denkt: Gefunkt hat es nämlich in der
Sauna – und das soll jeder wissen, der von der
Torte nascht. Bestellt hat es die Brautmutter,
mit Foto vom jungen Glück, damit es auch
originalgetreu nachgebildet werden kann.
Vier Wochen Vorlauf braucht Maria Worch
in der Regel für ein individuelles Kunstwerk,
hundert Euro kostet dann ein Meisterstück
dieser Größe, das viele Stunden Arbeit und
erstklassiges Material erfordert. Einzelfigu-
ren liegen bei 35 Euro. Dazu gibt es noch ein
Zertifikat mit Foto – damit auch nach dem
Genuss mehr als die Erinnerung übrig bleibt.
Nicht viel Geld für ein Unikat, das mit so viel
Liebe hergestellt wird.
Hochzeitstortenaufsatz für
Saunafreunde: einfach zum Vernaschen,
die beiden.
Maria Worch begrüßt Wang Shugangs
Beitrag zur Ausstellung „Circles“ auf ihre
Weise.
44
ein mensch dieZWIEBEL6/2013
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Wer sich länger an den köstlichen Naschwerken von Maria Worch
erfreuen möchte, für den ist das Buch „La Tortissima“ ein Hochgenuss:
Die schönsten Figuren von Elvis über Goethe, den armen Poeten
und Monserrat Caballé in Begleitung der Bamberger Symphoniker
– festgehalten für die Ewigkeit. Verziert mit Lyrik von Karin Dengler-
Schreiber: „Selbst aus dem Dom der edle Reiter wird bei ihr eine Frau
(!) und heiter. Wo führt das hin, wie soll das geh‘n? Man muss ihr auf
die Finger seh‘n! Drum wollen wir nicht eher ruh’n, bis wir gebremst
ihr übles Tun.“ Dazu zwölf Gesänge für Tenor von Rembrant Fiedler
„Ich steche und stanze und schlecke und nasche, wenn’s nichts wird,
naja, dann ist
es halt Asche“
und – last but not
least – endlich die
wahre Geschichte
zur Enstehung der
Sachertorte. Als
hätten wir nicht
alle geahnt, dass
auch hier Maria
Theresia Worchs
kleiner Teufel die
Finger im Spiel
hatte… (9,90 €)
LatortIssImaFürDIEEWIGKEIt
Maria Theresia Worch ist eben Künstlerin aus Leidenschaft –
und natürlich hängt sie mit ganzem Herzen an manchen Wer-
ken: „Wenn man sie nicht verzehren will, halten sie durchaus
einige Jahre.“ Deshalb blieb wohl auch ihr „Dürer-Hase“ bis-
lang verschont und blickt immer noch höchstvergnügt aus
dem Schaufenster – den mag die „Tortissima“ nämlich be-
sonders gerne. Wobei sie auch schon mit einem neuen Pro-
jekt liebäugelt: Angela Merkel als Bamberger Reiterin würde
ihr schon sehr gefallen. Vielleicht kommt die Kanzlerin ja mal
zu Besuch. Dann würde Maria Theresia Worch ihr Schaufens-
ter sicherlich gerne umdekorieren. [sb]
www.latortissima.de
dieZWIEBEL6/2013 anzeige
45
Bier wie unsere HeimatBrauErEIKunDmüLLErLäDtZurEInWEIhunGDEsnEuEnFüLLZEntrums–EInJahrFrEIBIErGEWInnEn
Mit der Inbetriebnahme hat die Brauerei Kund-
müller nun ein weiteres Großprojekt erfolgreich
abgeschlossen. Während andere Unternehmen
solch ein Projekt in mehreren Jahren planen,
konnten Roland und Oswald Kundmüller das Zen-
trum in lediglich 11 Monaten erfolgreich realisie-
ren.
Bauchige Gefäße wohin das Auge blickt: Das
Herzstück, die Flaschenabfüllung, die 12.000 Fla-
schen in der Stunde schafft, stammt ursprünglich
aus Nordrhein-Westfalen. Aufgrund der Insolvenz
des vorherigen Besitzers wurde die Anlage ver-
steigert. Die Herausforderung war nun, diese aus
dem zweiten Stock unversehrt mit einem Kran
auf acht Lkws und zwei Schwertransporter zu be-
fördern. Nach mehrmonatigem Ab- und wieder
Aufbau konnte das Füllzentrum in der neuen 1200
Quadratmeter großen Halle oberhalb der Braue-
rei in Weiher eingerichtet werden. Platz für neun
weitere Gär- und Lagertanks war damit auch ge-
schaffen, genauso wie für drei neue Arbeitsplätze.
Egal ob Bügelverschluss oder NRW – die Abfüllung
ist nun in eigener Hand. Von den Solarbieren, über
die Bio-Biere bis hin zur neuesten Spezialität, dem
Weiherer Landbier – ein Bier wie unsere Heimat.
Wie dieses oder andere Weiherer Biere abgefüllt
werden, kann sich jeder auf geführten Touren am
Festwochenende zwischen 13 und 16 Uhr anse-
hen. Und wie es schmeckt: Das darf natürlich bei
Musik von Passtschoso (Sa. ab 16 Uhr) und den Eu-
rumer Banditen (So. ab 16 Uhr) probiert werden.
Vielleicht sogar ein ganzes Jahr lang? Anlässlich
der Einführung des Weiherer Landbiers verlost
die Brauerei Kundmüller bis zum 25. Juni 2013
ein Jahr Freibier auf der Facebook Seite (siehe QR-
Code). Mitmachen, gewinnen und genießen.
Zwischen Wäldern und Wiesen, da wo das Leben noch in Ordnung ist, dort liegt der Brauerei-Gasthof Kundmül-ler in Weiher. Hier vergnügen sich die Kinder im Streichelzoo, während die Eltern ihre Zeit unter den schattigen Kastanienbäumen im Biergarten ge-nießen. Hier schmecken die Hausma-cherbrotzeiten auch wie echt haus-gemacht und bei elf verschiedenen Biersorten geht niemand durstig nach Hause. Es ist eine Idylle auf dem Land, in die am 8. und 9. Juni zum Brauer-eifest geladen wird – zur Einweihung des neuen Füllzentrums.
Bitte zugreifen: Roland (r.) und Oswald
Kundmüller verlosen bis zum
25. Juni ein Jahr Freibier. Das gesamte
Rahmenprogramm des Brauereifestes
mit Musik, Speis und Trank sowie
Kinderunterhaltung finden Sie auf
www.brauerei-kundmueller.de oder
zeitnah auf der Facebook Seite.
Hier geht‘s zur Verlosung!
46
genuss dieZWIEBEL6/2013
Frisch auf den Tisch – das ist einer-seits ein vielfach genutzter flotter Werbereim, andrerseits eine an-spruchsvolle Aufgabe, der sich die gesamte „Nahrungskette“ der Le-bensmittelbranche täglich stellt. Kleine Betriebe sind hier klar im Vorteil, denn wenn es um die Fri-sche geht, ist Nähe durch nichts zu ersetzen.
Jeden Morgen schwingt sich Katharina Mül-
lerschön vom Bioladen Pamina in der Austra-
ße auf ihr Fahrrad, koppelt den Anhänger an
und macht sich auf den CO2-neutralen Weg
in die Gärtnerstadt. In der Mittelstraße, nur
wenige Häuser neben dem Gärtner- und
Häckermuseum, warten schon die Gemüse-
kisten mit der morgendlichen Ernte auf sie.
Der Bioland-Gärtnerbetrieb von Sebastian
Niedermaier baut nach alter Bamberger Tra-
dition vielerlei Gemüsesorten an, die es im ei-
genen Hofladen und unter anderem auch im
„Pamina“ tagesfrisch zu kaufen gibt. Anders
als beim „Fluggemüse“ gibt es beim „Fahr-
radgemüse“ natürliche Einschränkungen:
„Heuer ist alles etwas später dran. Salat, Ret-
tich und Radieschen sind da, aber auf unsere
Tomaten müssen wir noch ein wenig warten“,
weiß der junge Gärtnermeister. Kein Problem
für Katharina Müllerschön. „Ich bin selbst in
der Landwirtschaft aufgewachsen und kann
den Kunden darum erklären, warum es man-
che Sorten gerade gibt und andere knapp
sind. Die Kunden verstehen das, denn es ist
ja ein Zeichen von naturnahem Anbau, wenn
Waren auch einmal aus sein dürfen.“
Die Zusammenarbeit zwischen den bei-
den Bio-Spezialisten ist im ersten Jahr des
Bioland-Gärtnerbetriebs jedenfalls gut an-
gewachsen. „Der Anfang als Bioland-Betrieb
war zwar etwas chaotisch“, erinnert sich
Niedermaier, „aber wir haben es ganz gut
gemeistert und viele nützliche Erfahrungen
gemacht.“ Die Rückmeldungen aus dem er-
fahrenen Einzelhandel waren eine wertvolle
Hilfe für den Neustart der Erwerbsgärtnerei
mit Bio-Siegel, gerade auch hinsichtlich der
„Fahrradgemüse“ für die Austraße
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Gemüse aus dem
frisch und freundlich
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Herzen der Stadtmitten in der Stadt
Einfach zugreifen: Das tagesfrische Gemüse des Bamberger Biolandgärtners Sebastian Niedermaier ist ein regionaler und saisonaler Hochgenuss! Jetzt bei uns in der AU-Straße oder in Niedermaiers Hofladen.
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Preise. „Wir arbeiten gut zusam-
men und tragen keine Preiskämpfe
aus, denn auf Dauer funktioniert
es für beide nur, wenn der Auf-
wand auch bezahlt wird“, betont
die Bio-Expertin Müllerschön. Die
Dumpingpreise der Discounter für
konventionellen Anbau sind ohne-
hin kein Maßstab. Frisch heißt bei
Großmarktware meist ‚mindestens
zwei Tage alt‘, und der Ölverbrauch
für den Transport durch halb Europa
oder die ganzjährige Beheizung von
Gewächshäusern sind alles andere
als ökologisch – ganz zu schweigen
von den Pestiziden.
Im Gärtnerbetrieb von Sebastian
Niedermaier sind hingegen vie-
le sechsbeinige Mitarbeiter im
Einsatz: ausschließlich Nützlinge
wie Schlupfwespen sorgen für die
Schädlingsbekämpfung, und für
die optimale Bestäubung der Toma-
ten surrt ein Volk von Erdhummeln
durch das Glashaus. Sehnsüchtig
wirft Katharina Müllerschön einen
letzten Blick auf die Tomatenpflan-
zen und übt sich in Geduld. Nicht
mehr lange, dann kann sie eines
Morgens auch eine Kiste leuchtend
roter fränkischer Bio-Tomaten verla-
den. [hb]
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ProDuKtDEsmonats:DErrEttIch
Zu den ersten Sorten im Jahr gehört
zuverlässig der Rettich. Die weiße Wurzel
ist eine der traditionellen Bamberger
Gemüsesorten, die schon seit Jahrhunderten
in unserer Stadt angebaut werden. Er eignet
sich am besten zum rohen Verzehr, meint
Gärtnermeister Sebastian Niedermaier:
„Einfach in Scheiben hobeln und gut salzen.
Das Geheimnis liegt darin, das Salz auf dem
Rettich zehn Minuten ziehen zu lassen, damit
es das Wasser aus dem Rettich holt. Er muss
baadsn, wie es in Bamberg heißt, dann ist
er perfekt. Auf einem guten Butterbrot ein
wunderbares Abendessen!“
Auch als Salat macht der Weiße Rettich
eine gute Figur: in Streifen geschnitten
mit Apfelspalten vermengt, mit Essig und
Zucker, Salz und Pfeffer gewürzt, zieht der
Salat einige Stunden durch. Die Flüssigkeit
abgießen, mit Schnittlauch garnieren – fertig
ist eine erfrischende Vorspeise oder Beigabe
zum Grillen.
genuss dieZWIEBEL6/2013
18 Jahre Bauernmarkt
Der Bauernmarkt wird volljäh-rig. Seit nunmehr 18 Jahren kann man jeden Samstag in der Stadt Lebensmittel direkt von den Erzeugerbetrieben auf dem Land kaufen. Zeit, vorbei-zuschauen und sich zu erin-nern.
Angefangen hat alles in den Jahren 1993
und 1994. Damals gab es in Zusammenar-
beit mit dem Amt für Ernährung, Landwirt-
schaft und Forsten erste Gespräche mit den
Direktvermarkterbetrieben des Landkreises.
„Schließlich waren es 15 Betriebe, die sich zu-
sammenschlossen und den Bamberger Bau-
ernmarkt, den bis dato 100. Bauernmarkt-
verein in Bayern gründeten“, erinnert sich
Pankraz Eck.
Zum ersten Markttag, am 24. Juni 1995, auf
dem Maxplatz neben dem Kaufhaus „Hertie“
gab es 12 Stände. Angeboten wurden Brot,
Fleisch, Käse, Gemüse und Obst – Lebensmit-
tel, die zuvor nur ab Hof vermarktet wurden.
Anfangs haben sich mehrere Familien einzel-
ne Stände geteilt. Aus Platz- und Erfahrungs-
gründen. „Der Markt war völliges Neuland
für uns“, erzählt Eck. Mit Spannung wurde
beobachtet, wie die ländlichen Produkte
beim Stadtvolk ankommen.
Neben den Grundnahrungsmitteln kamen
im Laufe der Zeit Suppen, Obstbrände, Kaffee
und Speisen zum Verzehr vor Ort wie etwa
Kuchen hinzu. „Mit Aktionen wie Erntedank
und vielem mehr haben wir zudem das länd-
liche Brauchtum in die Stadt gebracht“, meint
Eck. Und das mit Erfolg. Der Bauernmarkt ist
gereift und inzwischen volljährig geworden.
Heute sind die grün-weißen Stände vom
Markttreiben in der Innenstadt kaum wegzu-
denken.
Neben den Ständen, die immer da sind,
werden auch saisonabhängige Produkte im
Wechsel angeboten, vor allem die der Gärt-
ner. „Es gibt immer das, was gerade geerntet
wird“, sagt die erste Vorsitzende des Vereins,
Mathilde Heberlein vom Heberleins Hof in
Höfen. „Wir achten auf eine ausgewogene
Produktpalette und freuen uns, wenn wir uns
ergänzen.“
Vor sieben Jahren zog der Bauernmarkt an
die Promenade um. Mussten die Landwirte
vorher auf dem Maxplatz Seite an Seite mit
den Händlern bei großen Events auf den
Heumarkt ausweichen, sind sie am jetzigen
Standort, im Übrigen der, an dem auch früher
im 20. Jahrhundert der Wochenmarkt statt-
fand, völlig unter sich. „Mit dem Umzug im
Jahr 2006 ist der Bauernmarkt individuell ge-
worden“, meint Otto Weiß vom Naturlandhof
Weiß in Königsfeld. „Vorher waren wir ein Teil 48 Foto
: An
ny
Mau
rer
49
dieZWIEBEL6/2013 genuss
Jeden Samstag auf dem Bamberger Bauernmarkt: unsere frischen und geräucherten Fischspezialitäten aus eigener extensiver Fischzucht im Kleinziegenfelder Tal
Wenn Sie mal nicht selbst kochen wollen – unseren Fisch gibt´s auch im Eckerts, im Spezial-Keller oder im Bootshaus im Hain
Am Bauernmarktgeburtstag ist auch Fischaktion: Es gibt Bachsaiblingsfilet in Bierteig gebacken!
Seit 10 Jahren in BambergForellenzucht JuratalMichaela Hänel-LedererHainweiherer Str. 3296224 Burgkunstadt09572/60186 o.9459www.forellenzucht-juratal.de
des Marktes – jetzt ist der Bauernmarkt an
der Promenade neben dem Erzeugermarkt
in der Hauptwachstraße und dem Wochen-
markt auf dem Grünen Markt ein Teil der
Märkte.“
Der Bauernmarkt hat seine Hausaufgaben
gemacht. Das Vertrauen, das sich über Jahre
zwischen den Erzeugern und ihren Stamm-
kunden aufgebaut hat, ist deutlich spürbar.
„Die Leute haben die Gewissheit, direkt bei
den Erzeugern auf dem Markt nachfragen
zu können, wenn sie unsicher sind“, erklärt
Weiß, „das Päckchen im Supermarkt spricht
im Gegensatz zu uns nicht mit den Kunden.“
Gerade viele ältere Besucher schätzen die
freundliche Kommunikation vor Ort bei ih-
rem Samstags-Einkauf. Wer möchte, kann
zum Hoffest einzelner Betriebe auch aufs
Land fahren, um sich genau anzusehen, wo
Fleisch, Fisch, Brot, Käse, Gemüse und Obst
herkommen.
Doch, auch wer zufällig vorbeikommt, wird
überrascht: Spaziergänger und Touristen, die
typisch fränkische Spezialitäten und kulinari-
sche Highlights suchen werden, hier fündig.
„Neuerdings sind es vor allem die Männer,
die einkaufen und für die Familie kochen“,
schmunzelt Weiß, „sie kaufen gezielt, was
auch wirklich gegessen und gebraucht wird.“
Die grün-weißen Stände an der Promenade
versprühen nicht nur den herrlichen Duft fri-
scher Lebensmittel in gleichbleibender Quali-
tät zu fairen Preisen, sondern auch familiäres
Flair. Gerade jetzt in den Sommermonaten ist
der Bauernmarkt ein idealer Ort in der Stadt,
um zu flanieren und zu genießen. Er ist eben
erwachsen geworden – herzlichen Glück-
wunsch! [dp]
Jubiläumsveranstaltung am 22. Juni mit
einem bunten Rahmenprogramm
gesundheit dieZWIEBEL6/2013
50
Fit-amine im Überfluss
Vergessen Sie Mineralientabletten, Multi-vitaminpillen und alle sonstigen Nahrungs-ergänzungsmittel – zu keiner Zeit im Jahr bietet die Natur solch eine gesunde Viel-falt an allem, was der Körper braucht. Man muss nur einfach zugreifen. Was genau in Erdbeer, Aprikose, Kirsche & Co. steckt, wie man sie richtig behandelt und am besten genießt, verrät Ihnen hier die ZWIEBEL (die übrigens auch nicht von schlechten Eltern ist – doch dazu ein anderes Mal mehr).
51
dieZWIEBEL6/2013 gesundheit
Antipasti in Gläsern neu eingetroffen
Eigentlich ein
Gemüse, wird
rharBarBEr in der Küche bevorzugt wie
ein Obst behandelt. Er zählt zu den ersten
Frühlingsboten und eignet sich wegen sei-
nes leicht säuerlichen Geschmacks vor allem
für die Zubereitung von Kuchen, Konfitüren
und Desserts. Seine Blätter sind nicht nur un-
genießbar, sondern können zu Kreislaufbe-
schwerden und Übelkeit führen. Gleiches gilt
für den späten Rharbarber – ab Mitte Juli be-
finden sich die schädigenden Wirkstoffe auch
in den fleischigen Blattstielen. Doch zuvor
erwartet einen unbeschwerter Genuss mit
wenig Kalorien, zahlreichen Vitaminen sowie
den wertvollen Mineralien Kalium und Phos-
phor. Rharbarber wirkt mild abführend und
schleimlösend. Seine Inhaltstoffe Zitronen-,
Apfel- und Oxalsäure könnten bei empfindli-
chen Mensch zu Durchfall führen – in Kombi-
nation mit Milchprodukten wird der Rharbar-
ber jedoch auch für sie gut verträglich.
Eine gute Freundin vom Rharbarber ist
die ErDBEErE – zusammen bilden sie
ein unschlagbares Team. Doch auch
alleine ist das rote Früchtchen ein
Hochgenuss. Eigentlich keine Bee-
re, sondern eine Sammelnuss-
frucht, beinhaltet sie über 150
verschiedene Geschmacks-
und Aromanuancen. Erbeeren
bestehen zu fast 90 Prozent
aus Wasser und sind deshalb
äußerst kalorienarm. Ihr hoher
Gehalt an Vitamin C, Ballaststoffen und Mi-
neralien macht sie zu einer echten Power-
frucht fürs Immunsystem, hinzu kommt,
dass ihr roter Farbstoff die Bildung krebsför-
dernder Enzyme hemmen soll. Die Erdbeere
ist sehr sensibel und wird am besten kühl
und trocken gelagert, zu viel Licht, Wärme
oder Druck beeinträchtigen ihren feinen Ge-
schmack und ihre Qualität. Ob man sie dann
roh genießt oder zu Bowle, Marmelade oder
Kuchen weiterverarbeitet, ist hier wirklich
reine Geschmackssache.
Auch die BromBEErE tut nur „beerig“ und ge-
hört der Gattung der Sammelsteinfrüchte an.
Aber eigentlich ist sie eine Bombe – zumin-
dest was ihren Gehalt an Vitaminen und Nähr-
stoffen angeht: Kalzium, Kalium, Magnesiun,
Kupfer, Vitamin C, Beta-Karotin, jede Menge
Ballaststoffe, immunstimulierende Flavonoi-
de sowie Folsäure und Eisen machen aus ihr
eine kleine köstliche Multivitamin-Beere. So
kräftigt sie Bindegewebe, Gefäßwände, nutzt
gegen Fieber, Erkältungen und Sodbrennen,
wirkt harntreibend und blutreinigend. Die
getrockneten Blätter der Brombeere helfen
dank ihrer Gerbstoffe und organischen Säu-
ren u.a. gegen Durchfallerkrankungen oder
Entzündungen im Mund– und Rachenraum.
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gesundheit dieZWIEBEL6/2013
52
Da Brombeeren nach dem Pflücken nicht
mehr reifen, sollte man sie möglichst
nur in schönster Pracht ernten und
rasch verzehren. Überreife Früch-
te kann man mit etwas Zucker
und Zitronensaft pürieren, ein-
frieren und später für Konfitüren
oder Pürrees weiterverwenden.
Eine echte Beere ist die hEIDEL-
oder BLauBEErE – sie ist eng ver-
wandt mit der Preiselbeere und wird am
besten ganz frisch oder getrocknet verzehrt.
Bei frischen Früchten verfärben sich Mund
und Zähne blau-rot, was sich mit Zitronen-
saft leicht wieder entfernen lässt. Ihr hoher
Vitamin C-Gehalt macht sie zu einer Wun-
derwaffe gegen alle möglichen Infektionen,
aber auch Stress und andere Belastungen,
denen der Körper ausgesetzt ist. Vor allem
die Gerbstoffe der getrockneten Früchte sind
gesundheitsfördernd: sie wirken antibakteri-
ell, entzündungshemmend und verdauungs-
regulierend. Ihren Blättern wird nachgesagt,
dass sie einen positiven Einfluss auf den Blut-
zuckerspiegel haben – zum Tee aufbereitet
sind sie also ein wunderbares Mittel für Di-
abetiker. Außerdem haben Forscher heraus-
gefunden, dass die kleinen blauen Beeren
Substanzen enthalten, die Ablagerungen in
den Blutgefäßen verhindern und sogar ver-
mindern können.
Blaubeers süße Verwandte hImBEErE zählt
zu den edelsten Früchten der Saison – und als
ob sie das genau wüsste, ist sie auch beson-
ders anspruchsvoll, was ihren Transport und
ihre Haltbarkeit betrifft. Sie möchte am liebs-
ten gleich nach dem Pflücken verzehrt wer-
den und falls das nicht möglich ist, braucht
sie jede Menge Platz für sich – nicht dass sie,
zart wie sie nun einmal ist, zerdrückt oder gar
zermatscht wird. Behandelt man sie behut-
sam,
dankt sie
es einem mit
einer Vielfalt an Vitaminen, Mi-
neralien, ätherischen Ölen, schüt-
zenden Farbstoffen und einem un-
vergleichlichen Geschmack. Sie unterstützt
die Sauerstoffversorgung des Körpergewebes
und ihre Blätter lindern Durchfall, akute In-
fekte und Schleimhautentzündungen. Zum
Glück wächst sie in der Regel hoch hinaus –
so dass sie nicht zwingend gewaschen wer-
den muss – denn langes Abspülen oder gar
„Baden im Wasser“ lässt sie matschig und
geschmacksärmer werden.
Von einem ganz anderen Kaliber ist da die
stachELBEErE – sie hat im wahrsten Sinne
des Wortes Haare auf der Beerenhaut und ist
deutlich robuster als alle anderen Beerensor-
ten. Man kann sie bereits unreif ernten und
für Kompott, Marmeladen oder Grützen ein-
machen. Roh verzehrt schmecken sie vollreif
am allerbesten. Stachelbeeren enthalten viel
Vitamin C, Biotin, Zink und Silizium – pefekt
für Immunsystem und Bindegewebe. Ausser-
dem sagt man ihnen eine entwässernde und
verdauungsfördernde Wirkung nach.
Ausgesprochen beliebt ist auch die vor allem
um Mittsommer reife JohannIsBEErE – ro-
sa-rot, schwarz oder weiß, klein und kugelig,
leicht säuerlich lässt sie eine Menge mit sich
machen: Frisch verzehrt mit ein bisschen Zu-
cker, als rote Grütze oder Sirup, als Gelee oder
Saft – sie ist eine umkomplizierte kleine Vit-
aminbombe. Besonders als Saft entfaltet sie Foto
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53
dieZWIEBEL6/2013 anzeige
Zärtliche Steine
Eine Rosenquarz Massage ist eine sanfte Sinnesfreude: Mit dem zarten Duft nach Rosen in der Nase und der Berührung warmer Steine auf der Haut lösen sich die (Ver-)Spannungen in Kopf und Kör-per. 40 Minuten lang massiert Ricarda Geiszler ihre Klienten mit Rosenöl – zu-erst die Füße, dann das Dekolleté und schließlich das Gesicht. Wenn sich die Gesichtszüge entspannen, ist die Arbeit der Atem- und Körpertherapeutin getan. Fürs erste. Denn die Wahl-Bayreutherin ist gemeinsam mit ihrem Mann Wolfram und einem siebenköpfigen Team Koope-rationspartner der Lohengrin-Therme in der Wagner-Stadt. Das „In Balance Team“ ist sieben Tage die Woche an 350 Tagen im Jahr vor Ort, um täglich mit Spezial-Kursen und besonderen Anwen-dungen für die Gesundheit zu sorgen.Während in der Schwimmhalle bei Tai Chi, Wassergymnastik oder AQUA Run-ning die Wellen hoch schlagen, emp-fängt die Klienten im Behandlungsraum angenehme Ruhe und fernöstliche Ge-lassenheit. Hier verwöhnt das „In Balan-ce Team“ die Besucher mit nachhaltigen Gesundheitsanwendungen. Sie orientie-ren sich an den Meridianverläufen und Akupressurpunkten der Traditionellen
Chinesischen Medizin (TCM): Energie-, Klang- oder Fußmassagen, AQUA Balan-cing, Hot Stone und Thai Massagen. Seit 1985 setzt sich das Ehepaar Wolf-ram und Ricarda Geiszler mit Bewegung im weitesten Sinne und der Heilung im Besonderen auseinander. Aus ihren Er-fahrungen im westlichen und östlichen Kulturkreis haben sie sogar eine eigene, berufsbegleitende Ausbildung für Mas-sage- und Berührungskunst entwickelt. „TAO Touch“ wird seit 2009 in Koopera-tion mit der Deutschen Gesellschaft für alternative Medizin als Berufsbild ange-boten. Das Wissen um Körper und Geist ist in den Anwendungen des „In Balance Team“ spürbar. Seit 15 Jahren verwöhnt das „In Balance Team“ die Besucher der Lohengrin Ther-me. Dieses Jubiläum feiern Ricarda und Wolfram Geiszler mit monatlich wech-selnden Angeboten. Im Juni lockt die „Wenn die Rosen blüh`n – Rosenquarz Massage“ (40 Minuten á 34 Euro zzgl. Thermeneintritt). Eine weiche Verfüh-rung – auch für Männer. [kk]
Lohengrin Therme, 95448 Bayreuth. Buchung unter Telefon 0921/8710600.
www.inbalance-team.de
schnell ihre gesundheitsfördernde Wirkung – speziell bei Magen-
Darm-Problemen. Ihre schwarze Kollegin glänzt mit dem höchsten
Vitamin-C-Gehalt unter allen Obstsorten. Darüber hinaus sagt man
den sogenannten Anthocyanen, die für die dunkle Farbe verant-
wortlich sind, zahlreiche positive Wirkungen nach: Sie sollen die
Bildung freier Radikaler im Körper hemmen, die Gefäße schützen,
entzündungshemmend sein und die Sehkraft verbessern. Frische
schwarze Johannisbeeren können den Blutdruck und Cholesterin-
spiegel positiv beeinflussen, bei Husten und Erkältung lindernd wir-
ken und sogar die Abheilung von Herpes beschleunigen.
Ebenfalls kugelrund und von weiß über rot bis fast schwarz präsen-
tiert sich die KIrschE: Sie gibt es in sauer oder süß und insgesamt
Hunderten verschiedener Sorten. Während die
Süßkirsche am besten roh verzehrt wird,
eignet sich ihre saure Schwester aus-
schließlich zum Einkochen – als Marme-
lade, in Torten, als Kompott oder auch in
Form von Kirschwasser (Achtung: Alko-
hol!!) ist sie unvergleichlich schmack-
haft. Gesundheitlich punktet sie vor
allem durch jede Menge Herz-
Kreislauf-stärkende Flavo-
noide. Ihr hoher Gehalt
an Phosphor, Kalzium und
Magnesium wirkt sich po-
sitiv auf das Knochengewe-
be aus – wichtig für Kinder in
der Wachstumsphase, aber auch
Osteoporose-Patienten. Wer öfter mit Magenschmerzen oder Blä-
hungen zu kämpfen hat, sollte sich ein im Ofen oder in der Mikro-
gesundheit dieZWIEBEL6/2013
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welle erwärmtes Kirschkernkis-
sen auf den Bauch legen – seine
wohltuende und entspannende
Wirkung ist unübertroffen, besonders
bei Säuglingen mit Dreimonatskolliken.
Egal ob nun PFLaumE oder ZWEtschGE –
vom Äußeren lassen sie sich oft kaum un-
terscheiden, davon abgesehen soll es an die
zweitausend verschiedene Pflaumensorten
weltweit geben. Wichtig ist, das sie schmeckt
und gesund ist. Sie eignet sich sowohl für
süße als auch herzhafte Speisen, lässt sich
frisch ebenso gut wie getrocknet verzehren
und verfügt über ein wertvolles Innenleben:
vor alllem bei Verstopfung wirken die ge-
trockneten Pflaumen wahre Wunder – ihre
Fasern quellen im Darm auf und aktivieren
somit den Stuhlgang. Zusätzlich wirkt ein
hoher Kaliumgehalt entwässernd, die B-Vita-
mine stützen das Nervenkostüm und nähren
die Haut.
Und jetzt – man mag es kaum glauben – eine
entfernte Verwandte der Pflaume: Samtig-
gelbe Haut und ein zuckersüßes Innenleben
– das ist die aPrIKosE. Sie enthält unglaub-
lich viele Mineralstoffe und dazu Vitamin B
und C. Frisch genossen ist sie kalorienarm,
getrocknet hingegen durch den höheren Zu-
ckergehalt deutlich üppiger. Allerdings sind
dann auch die Mineralstoffe konzentrierter
vorhanden und die Früchte haben eine leicht
abführende Wirkung. Achtung: normalerwei-
se sind getrocknete Aprikosen braun, orange-
farbene wurden zusätzlich mit Schwefel be-
handelt, was bei empfindlichen Menschen zu
Kopfschmerzen
oder Übelkeit füh-
ren kann.
Ihr großer Bruder, der PFIrsIch,
kann in punkto Samthaut durchaus mit-
halten: Kein Wunder, enthält er doch jede
Menge Vitamin B, das besonders regenerie-
rend auf Haut- und Nervengewebe wirkt.
Desweiteren sorgen Nährstoffe wie Kalium,
Kalzium, Magnesium und zahlreiche weitere
Vitamine für einen gesunden Stoffwechel,
zumal die Frucht ohnehin leicht harntrei-
bend und darmaktivierend wirkt. Pfirsiche
werden meistens unreif geerntet, da sie sehr
druck- und stoßempfindlich sind. In der Regel
verzehrt man sie roh, doch auch als Kompott
oder Fruchpüree setzen sie zahlreichen Süß-
speisen die Krone auf.
Wer kennt ihn nicht den „Herrn Ribbeck auf
Ribbeck im Havelland“ von Theodor Fonta-
ne? „Junge, wist’ ne Beer?“
Dort leuchten die BIrnEn
weit und breit – doch
auch ihr Innenle-
ben ist nicht
zu verach-
ten: sie
enthalten
nur wenig
Säure und
sind deshalb
auch für emp-
findliche Genießer geeignet.
Der hohe Gehalt an Folsäure, Kalium, Phos-
phor und Eisen hilft bei der Blutbildung, dient
der Entwässerung und stärkt das Nervenge-
webe. Birnen darf man ruhig unreif kaufen –
sie lagern am besten kühl. Den Reifungspro-
zess beschleunigen kann man, wenn man sie
gemeinsam mit Äpfeln lagert.
Womit wir bereits beim
liebsten Obst der Deut-
schen sind: Was
kann man zum aP-FEL noch sagen? An
apple a day keeps
the doctor away
– sie sind leicht ver-
daulich, senken die
Blutfette, stärken das Im-
munsystem mit Vitamin C,
gerieben helfen sie bei Magen-Darm-Erkran-
kungen, im Ganzen genossen, bringen sie die
Verdauung auf Trab. Des Apfels Fruchtsäuren
können den Harnsäurespiegel senken – wich-
tig bei Rheuma oder Gicht. Ganz zu schwei-
gen von der Sortenvielfalt bis hin zu
seiner Vielseitigkeit: Ob roh,
als Mus, als Apfelkuchen,
Cidre oder Schnaps,
als Saft oder Schor-
le – man kann schon
verstehen, dass Adam
seinerzeit der Versu-
chung nicht widerste-
hen konnte. [sb]
Die Autorin Syke Brandt ist Journalistin und
Heilpraktikerin in Bamberg
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dieZWIEBEL6/2013 cartoon – gerd bauer
illustriert die ZWIEBEL jeden Monat mit einem seiner typischen
Cartoons, die das fränkische Lebensgefühl auf den Punkt bringen.
Gerd Bauer
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ausgehen dieZWIEBEL6/2013
taGEDErnEuEnmusIKVILLaconcorDIasa,1.6.2013,19.00uhr
EröFFnunGsKonZErtmItKammErmusIKunDPoDIumsGEsPrächEn
sommErFEstthomann,trEPPEnDorFso,9.6.2013,GanZtäGIG
VIELmusIK,WorKshoPs,LIchtunDLasErshoWs–DasJährLIchEKuLtFEstIntrEPPEnDorF
WIEnErLIEDEraBEnDunI,musIKsaaL,a.D.WEBErEI5Fr,7.6.2013,19.30uhr
LIEDErausunDüBErWIEnVonhayDnBIssaLmhoFEr.mItmartInFösEL,tEnorunDchrIstIanmEyEr,KLaVIEr
Kunst&hanDWErKschLossGEyErsWörthsa,1.6.2013,11.00uhr
KunsthanDWErKFürhaus&GartEn,VorFührunGEnaLtErhanDWErKsKunst.auch2.6.
hans-sachs-sPIELEKaroLInEnstrassE22Fr,7.6.2013,20.00uhr
„DErFahrEnDschüLErImParaDEIs“mIthans-ottohoLZaPFELunDmartInnEuBauEr
cIrcLEs|KrEIsEst.GanGoLFsa,8.6.2013,16.00uhr
EröFFnunGDErausstELLunG,runDGanGZuDEnstatIonEnmItZahLrEIchEnKünstLErn
romanIschEthEatErWochEnEta-hoFFmann-thEatEraBmI,5.6.2013,20.30uhr
stuDEntEn-EnsEmBLEssPIELEnInItaLIEnIschEr,sPanIschErunDFranZösIschErsPrachE
WIsEBoys&JonashamannJaZZcLuBsa,8.6.2013,20.30uhr
Erst14unDschonEIna-caPPELLaquartEtt–JonashamannsPIELtBoDoWartKE
hEGELWochEKonZErthaLLE–hEGELsaaLDI,11.6.2013,19.15uhr
KuLturunDmEnschZWIschEnErInnErnunDVErGEssEn–VorträGEunDDIsKussIon,auch12.unD13.6.
KLassIKImKrEuZGanGKarmELItEnKLostErs0,2.6.2013,11.00uhr
„FEstLIchEsBarocK“mItDEmBamBErGErstrEIchquartEtt
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DIELanDEsGartEnschau-ausstELLunGZuErBaunDGaustaDtWIrDImhausDEsBürGErVErEInsnEuEröFFnEt
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EuLEnsPIEGEL2.0–soLostücKVonunDmItmarKusVEIth
KIrmEsFEstcoBurGErstr.27so,2.6.2013,11.00uhr
DErtürKIsch-IsLamIschEKuLturVErEInLäDtEInZutürKIschEnsPEZIaLItätEn,DarBIEtunGEnunDmoschEEBEsIchtIGunG
LInDEnFEstthEuErstaDtsa,8.6.2013,aB11.00uhr
DasstaDttEILFEstmItmusIKunDsPEIsEnrunDumDIELInDEVEranstaLtEtDErBürGErVErEInthEuErstaDt
FEstaKtWELtErBEKonZErthaLLEsa,1.6.2013,19.00uhr
FEIErLIchEWürDIGunGDEsWELtErBE-JuBILäums,ZahLrEIchEaKtIonEnInDEraLtstaDt
ausGEhEnJUNI 2013
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rubrik die Zwiebel 6/2013
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