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292 I 2007 Wirtschaft im Südwesten
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INHALT30 Neujahrsempfang in Schopfheim
32 Verkehrsausschuss positioniertsich zum Flughafen Zürich
33 Neue Funkchiptechnologie – RFIDbeschäftigte Industrieausschuss
34 Metrobasel 2020will gemeinsames Planen
35 www.dach.org –die Firmendatenbank im Internet
36 Wirtschaftskammern suchen denJobmotor 2006
36 IHK Online Akademieschult zum AllgemeinenGleichbehandlungsgesetz
37 Nachgefragt bei Robert Bier
37 Veranstaltung zurSatellitennavigationstechnologie
38 IHK nimmt Gemeindehaushalteunter die Lupe
40 Hannelore Franke siehtZeitarbeitsbranche im Aufwind
40 Baden-Württembergs Ausbil-dungsberater bilden sich weiter
41 Nachqualifizierung zumMaschinen- und Anlagenführerbei Frisetta
41 Abschlussprüfungder Berufskraftfahrer
42 Asienwoche in Schopfheim
43 Lehrgänge & Seminare
Die Neuregelung bei den Grün-dungszuschüssen, die am 1. Au-gust 2006 in Kraft trat, hat dieZahl der Ratsuchenden, die da-nach die Existenzgründerbera-tung der IHK Hochrhein-Boden-see in Anspruch genommenhaben, bis Ende des Jahres aufdie Hälfte schrumpfen lassen.Wesentlicher Grund ist nach Ein-schätzung der IHK, daß derGründerzuschuss neuerdings dieAnsprüche beim Arbeitslosengeld1 (ALG 1) verbraucht. Bei der sogenannten Ich-AG und demÜberbrückungsgeld hatten dieAntragsteller auch nach einemScheitern der Selbstständigkeitweiterhin Anspruch auf ALG 1.Die neue Förderregelung dämpftoffensichtlich das Interesse ander Selbstständigkeit und zeigt sodeutlich, dass viele arbeitsloseMenschen die Existenzgründungnur als letztes Mittel sahen, umLeistungen von der Arbeitsagen-tur zu beziehen. Diese Einschät-zung teilt Reinhart König, Expertefür Existenzgründungen bei derIHK: „Unsere bisherigen Erfah-rungen mit der Ich-AG haben ge-zeigt, dass ohne unternehmeri-sches Bewusstsein die Selbst-ständigkeit nach kurzer Zeitwieder zu Ende ist“. Im letztenJahr führte er 410 persönlicheBeratungsgespräche in Konstanz,Singen, Waldshut und Schopf-heim. Für König zeigt sich dabeiein großes Defizit bei den Grün-dungswilligen: „Bei vielen meinerGespräche stellte sich sehrschnell heraus, dass es an grund-legenden kaufmännischen Kennt-nissen mangelte. Ein großer Teilder angehenden Existenzgründerkonnte noch nicht mal die eigeneGeschäftsidee klar beschreiben.Der Unternehmergeist, den wir jaeigentlich fördern wollen, bliebimmer mehr auf der Strecke!“
Nur noch ernsthaft Interes-sierte lassen sich beratenEin Viertel aller Existenzgründer,die im letzten Jahr ein Bera-tungsgespräch bei der IHK auf-suchten, kam aus eigener Initiati-ve. Die Neuregelung der Grün-dungsförderung stellt nun an dieAntragsteller höhere Anforderun-
gen. Die persönliche Qualifikationund ein überzeugendes Ge-schäftsmodell stehen jetzt mehrim Mittelpunkt als zuvor. FürReinhart König keine schlechteEntwicklung. Es kommen nunmehr ernsthafte Gründungswilli-ge zu ihm, für die er sich dannauch mehr Zeit nehmen kann. Er-freulich ist übrigens, dass die An-zahl der Frauen, die in der Selbst-ständigkeit eine berufliche Per-spektive sehen, zugenommen hat.Im Vergleich zu 2005 hat sichdiese um rund ein Drittel erhöht.
Reinhart König hat trotzrückläufiger Zahlen alle Händevoll zu tun. Mit unterschiedlichs-ten Informationsveranstaltun-gen, Seminaren, Beratungsge-
sprächen und einem umfangrei-chen Internetangebot auf derIHK-Homepage vermittelt er Ba-siswissen für die ersten Schrittein die Selbstständigkeit. Auchbietet die Kammer regelmäßigFördersprechtage mit der staatli-chen Bürgschafts- und L-Bankan. „Für uns ist die Unterneh-
mensgründung und –förderungein ganz zentrales Thema“, erläu-tert Reinhart König die Aktivitä-ten der IHK. Grundsätzlichwünscht sich der IHK-Fachmannaber auch, dass der Unterneh-mergeist schon in der Schulaus-bildung vermittelt wird. „Je eherund je mehr das Thema in dieLehrpläne der Schulen und Uni-versitäten aufgenommen wird,um so eher schaffen wir in unse-rem Land eine Kultur der Selbst-ständigkeit!“ Die IHKs inDeutschland haben übrigensunter dem Motto „Chance Unter-nehmen“ die Existenzgründungzum Jahresthema gemacht unddamit in den Mittelpunkt ihrerAktivitäten gestellt. ae
Mehr Erfolgskonzepte, weniger NotlösungenIHK zählt wegen neu geregelter Förderung weniger Existenzgründer
Reinhart König berät bei der IHK die Existenzgründer.Bild: IHK
„Bilder machen Politik“ sagt Ale-xander Niemetz, zehn Jahre langModerator und Redaktionsleiterdes ZDF-Heute-Journals und seit2001 Medienberater von Unter-nehmern und Politikern, allenvoran Bundeskanzlerin Merkel.
In einem Interview entschei-den die ersten Sekunden, ob der
Zuschauer das Gehörte und Ge-sehene behält oder nicht, so Nie-metz. Wer wahrgenommen wer-den will, muss komplizierte Sach-verhalte kurz, einfach undprägnant darstellen können, län-ger als 40 Sekunden hat er übli-cherweise nicht. Die Chance, dassder Zuschauer den Inhalt längereZeit speichert, ist sowieso klein:Nur sechs Prozent der Fernsehin-halte werden vom Publikum auf-genommen (in der Zeitung sindes immerhin zehn Prozent), dergroße Teil „rauscht“ an Blick,Gehör und Gehirn vorbei.
Kommunikation ist für Politi-ker, mehr und mehr aber auchfür Unternehmer, überlebens-wichtig. Der Markt sind 50 Mil-lionen Zuschauer in Deutsch-land. Kommunikation beherrschtkaum jemand von sich aus, sieist jedoch erlernbar und trainier-bar. Dafür gibt es Mediencoa-
ches. Sie stärken die Stärkenihrer Klienten und versuchen, dieSchwächen auszumerzen. Nichtnur die verbale sondern auch dienonverbale Kommunikation istwichtig: so etwa die Aktion desehemaligen BundeskanzlersSchröder, sofort in Gummistie-feln an den Orten der Elbeüber-schwemmung aufzutreten unddamit vielleicht einen Grund-stock für seinen nächsten Bun-destagswahlsieg zu legen. VonSchröder, so Niemetz, stammtauch der flotte Spruch, dass sichmit „Bild und Glotze“ Deutsch-
land regieren lasse. So habe sichder Ex-Kanzler auch verhalten:er habe die Medien ins Bett ge-holt und die Medien blieben imBett. Auch der damalige Außen-minister Joschka Fischer habeganz auf die Medien gesetzt, erwurde so zum zweiten Star die-ser Regierung. Und Alt-Bundes-
kanzler Hel-mutSchmidt?Für ihnwaren Jour-nalistenWegelage-rer, so Nie-metz, undsein Nach-folger Hel-mut Kohlwar in sei-nen letztenRegierungs-jahren einausgespro-chen sprö-der Partnerfür dasFernsehenund diePrintme-dien. Erbrachte esfertig, 16
Jahre lang ohne den mächtigenSpiegel zu regieren, gab demNachrichtenmagazin kein einzi-ges Interview in dieser Zeit.
Alle Bundeskanzler und ihreausländischen Kollegen habenBerater, die sich während derRegierungszeit ihrer Chefs häu-fig zu grauen Eminenzen profi-lieren. Dabei ist die höchste Tu-gend der Berater (die häufig zuEinflüsterern werden) die Ver-schwiegenheit, der Rückzug hin-ter die Regierenden in der Öf-fentlichkeit. Häufig scheitern Be-rater oder ihr Rat wird ignoriert,
man denke nur an die Wirt-schaftsweisen in Deutschland, anden ehemaligen Verfassungsge-richtspräsidenten Kirchhoff inder Steuerdebatte oder an denVW-Manager Hartz, dessenName gar zum Unwort des Jah-res wurde. Es gibt aber auch Be-rater, die auf der Karriereleiterimmer weiter nach oben klettern,obwohl sie vieles falsch gemachthaben. Dazu zählt Niemetz denheutigen französischen Minister-präsidenten de Villepin, CarlRove, den Mann hinter demamerikanischen PräsidentenBush, und Peter Mendelson, Be-rater und Minister des britischenPremiers Blair. Mit guten Bera-tern aber lassen sich schwereFehler vermeiden. Als wahrenKommunikationsgau bezeichneteNiemetz Victory-Zeichen undzeitliches Zusammenfallen derBekanntgabe hoher Gewinne mitder jenigen des Streichens tau-sender von Arbeitsplätzen durchDeutsche Bank-Chef Ackermann.Kluges Auftreten und gutes Bei-spiel für gelungenes Coaching(durch Niemetz selbst): die Fern-sehdiskussion der Kanzler-Kandi-datin Angela Merkel mit dem re-gierenden Kanzler GerhardSchröder.
Grieshaber fordert Kultur derSelbstständigkeit in DeutschlandIHK-Präsident Kurt Grieshaberstellte in seiner Rede, die denNeujahrsempfang einleitete,Image und Selbstverständnis desUnternehmers in den Mittel-punkt. Derzeit dümpelten Mana-ger und Unternehmer in den Be-liebtheitsumfragen auf den hin-teren Rängen, allerdings nochvor Fernsehmoderatoren und Po-litikern, jedoch weit hinter Ärz-ten, Krankenschwestern undPolizisten. Für das schlechte
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Alexander Niemetz (2. v.r.) mit Kurt Grieshaber (2. v.l.) und den LandrätenWalter Scheider (links) und Tilman Bollacher. Bilder: Achim Eickhoff
Von Medien und Politikern, Coachen und EinflüsterernAlexander Niemetz beim IHK-Neujahrsempfang in Schopfheim
Image würden „Heuschrecken“,skrupellose Profiteure und dieAckermänner dieser Welt verant-wortlich gemacht. So einfach seies allerdings nicht, so Griesha-ber. Unternehmer schafften ebennicht nur Wohlstand, Arbeits-plätze und Fortschritt, sondernauch Unordnung. Für Menschen,die möchten, dass alles so bleibt,wie es ist, würden Unternehmerdeshalb leicht zur Bedrohung.Unternehmerischen Eigenschaf-ten wie Dynamik und Konkur-renz begegne die Bevölkerungmit einer tiefen Skepsis. Aller-dings: Das wichtigste Merkmalaller Selbstständigen sei nichtdas Streben nach Profit, sondernnach Selbstverwirklichung, soeine Studie der Commerzbank.Unternehmer sein heiße Chan-cen aufspüren, Ideen verwirkli-chen und Freude an der Verant-
wortung haben. Es brauche auchFleiß, Mut, Risikobereitschaftund Durchhaltevermögen (Ale-xander Niemetz führte im Übri-gen den derzeitigen Aufschwung
auf die gemachten Hausaufga-ben der Unternehmer und nichtauf die Regierung zurückge-führt). Wenn Deutschland seineBedeutung als Wirtschaftsstand-
ort behalten wolle,dann brauche esmehr Selbstständi-ge und mehr enga-gierte Führungs-kräfte, die auchganze Branchenneu organisierenkönnten. Mit einemWort, wir brauch-ten mehr Unter-nehmergeist. Dazupasse auch dasMotto der IHK-Or-ganisation für die-ses Jahr: „ChanceUnternehmen –gründen, wachsen,sichern!“. Selbst-ständigkeit müssein unserem Land als
aussichtsreiche, wünschenswerteund selbstverständliche Alterna-tive zur Angestelltentätigkeit be-trachtet werden. Auch Frauenrief Grieshaber auf, sich ver-mehrt selbstständig zu machen.Dazu brauche es indessen ver-nünftiger Kinderbetreuung. Un-ternehmertum gehöre in dieLehrpläne von Schulen, Universi-täten, Fachhochschulen und Be-rufsakademien, denn Selbststän-digkeit sei erlernbar. In diesenZusammenhang stellte Griesha-ber auch die bevorstehendeGründung des „StartercenterSüdwest“ zusammen mit denSchwesterkammern in Freiburgund Villingen sowie den Wettbe-werb „Jobmotor 2006“, den dieIHK zusammen mit der Badi-schen Zeitung, der Handwerks-kammer Freiburg sowie demWVIB veranstaltet, und der Un-ternehmen auszeichnet, die Ar-beitsplätze schaffen. orn
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550 Gäste kamen zum IHK-Neujahrsempfang in die SchopfheimerStadthalle.
„JazzAttack“ von der Freiburger Jazz- und Rockschule sorgte fürdie Musik.
Mitte November trafen sich dieMitglieder des IHK-Verkehrsaus-schusses zu ihrer Herbstsitzung.Der Ort war dieses Mal sozusa-gen das Programm: Im Kon-gresszentrum des Züricher Flug-hafens befasste man sich mit derBedeutung des Airports für diegesamte Region und seinen Ent-wicklungschancen. Dabei kamnatürlich auch die Fluglärmpro-blematik zur Sprache. Mit amTisch saßen Vertreter derSchweizer Bundes- und Kan-tonsregierung sowie der Flugge-sellschaft Swiss.
Die Bedeutung des Flugha-fens Zürich als Standortfaktorfür die südbadische Wirtschaftstand dabei außer Frage. Es gebekaum ein bedeutendes Unter-nehmen aus der Region Hoch-rhein-Bodensee, das in seinenPublikationen nicht die Nähezum Flughafen Zürich heraus-stelle, waren sich die Mitgliederdes Ausschusses einig. Dochtrotz aller Wertschätzung, dieman dem Flughafen entgegen-bringe: Es müsse dafür gesorgtwerden, dass es bei den Lasten,namentlich dem Fluglärm, zueiner fairen Verteilung komme.
Die Regelung hin zu einerfairen Lastenverteilung kannaber nach Ansicht des Verkehrs-ausschusses nur dann erreichtwerden, wenn eine breite Akzep-tanz bei allen Beteiligten, vorallem auch bei der Bevölkerungin den betroffenen Regionenhergestellt wird. Es reiche dafürnicht aus, den bestehenden Kon-flikt auf der höchsten Regie-rungsebene zwischen Bern undBerlin lösen zu wollen. „In der
Arbeitsgruppe, die von den bei-den Regierungen eingesetztwird, müssen auch Vertreter ausder Region am Tisch sitzen, dennder bestehende Konflikt kannnur in der Region gelöst wer-den“, ist sich IHK-Chef ClaudiusMarx sicher. Die Befürchtungvieler Menschen in Südbaden,die Auseinandersetzung um denFlughafen werde mit einer sogenannten „Paketlösung“ beige-legt, liegt für Marx dagegen eher
neben der Sache.„Politik ist immereine Paketlösung“,gibt er zu bedenken.„Wenn es ein ver-kehrsbezogenesPaket bleibt, kanndas durchaus zueiner Lösung beitra-gen. Letztlich ent-scheidet der Inhalt.“
Der Verkehrsaus-schuss erhofft sichvon der SchweizerSeite, dass sie mehrTransparenz herstelltund die deutschenNachbarn an denEntscheidungspro-zessen beteiligt.
Dazu gehöre auch eine offenereInformationspolitik als bislang.Es müsse erreicht werden, dassdie gesamte Region in die Ent-scheidungsfindung eingebundenwerde. Zudem bedürfe es derStärkung des Regionalbewusst-seins der Bevölkerung in derGrenzregion, wozu der Abbaubestehender Hindernisse imWirtschafts- und Personenver-kehr einen großen Beitrag leistenkönne. ae
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Verkehrsausschuss der IHK positioniert sich zum Flughafen Zürich
Bild:U
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Einmal mehr beschäftigte sichder Industrieausschuss der In-dustrie- und HandelskammerHochrhein-Bodensee mit einemwichtigen Zukunftsthema. ImMittelpunkt der Herbstsitzung,die auf Einladung der GP Grenz-ach Produktions GmbH in Grenz-ach-Wyhlen stattfand, stand dieRFID-Funkchip-Technologie(Radio Frequency Identification).
Einerseits begleitet dieseTechnologie längst unser All-tagsleben in vielfältiger Weise,beispielsweise bei der Erfassungder LKW-Maut oder der Zeitmes-sung bei Sportveranstaltungen.Andererseits steht diese Techno-logie erst am Anfang einer Ent-wicklung, die viele Bereiche desWirtschaftslebens in den kom-menden Jahren nachhaltig ver-ändern wird.
In den Vorträgen und Dis-kussionen mit den beiden Gast-referenten Prof. Dr. Jürgen Tref-fert von der Berufsakademie Lör-rach und Dr. Stefan Baum vonder Rechtsanwaltskanzlei Harrer& Krevet aus Lörrach wurdedeutlich, dass mit RFID eine inte-ressante Querschnittstechnologiezur Verfügung steht, die mögli-cherweise bereits in wenigenJahren ähnlich große Verände-rungen für Wirtschaft und Ge-sellschaft mit sich bringen wird,wie das Internet es bereits vor-gemacht hat. Vor allem die Inef-fizienz vorhandener Wertschöp-fungsketten sowie die Marktfor-schungsbedürfnisse beim Handeltreiben derzeit die Nachfragenach Funkchips rasch weitervoran. RFID geht hierbei weitüber den reinen Wechsel wegvom Barcode hinaus. Besonderserfolgreich werden RFID-Projektesein, die auf mehr Transparenz,Zuverlässigkeit und Geschwin-digkeit von Prozessen abzielen.
Aktuelle Prognosen gehendavon aus, dass der Markt fürRFID-Systeme bis 2010 von 1,5Mrd. Euro (2004) auf 22 Mrd.Euro wachsen wird. Dies ent-spricht einer jährlichen Zunah-me von fast 60 Prozent. Diesüberrascht insofern, als einer ra-schen und weltumspannendenVerbreitung von RFID derzeitnoch zahlreiche Barrieren entge-genstehen. Experten sehen vorallem in spezifischen Erken-nungs- und Leseproblemen deraktuellen Funkchipgeneration, infehlenden einheitlichen Stan-dards, der Nutzung unterschied-licher kontinentaler Funkfre-quenzbereiche, der ungelöstenIntegration verschiedener Da-tenformate sowie in der Beherr-schung der täglich anfallendenriesigen Datenmengen wichtigeBeschränkungsfaktoren für einenoch raschere Ausbreitung derRFID Technologie. Hinzu kom-men die derzeit noch vergleichs-
weise hohen Beschaffungskos-ten für Funkchips, die allerdingsmit der Entwicklung zum Mas-senprodukt auf breiter Front fal-len werden, sowie zahlreicheungelöste datenschutzrechtlicheFragen.
Als Fazit ist festzuhalten:Eine gewinnträchtige Zukunfts-technologie ist längst in der Ge-genwart angekommen. Ihre wirt-schaftliche Relevanz wird – überdie Bedeutung von RFID für denEinzelhandel hinaus - vor allem
in der Chance gesehen, die Pro-duktion und den Vertrieb vonWaren entlang einer ganzenWertschöpfungskette weiter zuoptimieren. Bestehende Konsu-mentenängste in Bezug auf dieSicherung der Privatsphäre(Stichwort „gläserner Kunde“)und gesundheitliche Folgeschä-den (Elektrosmog) erfordern al-lerdings nachhaltige Sicherheits-konzepte, damit die Akzeptanzvon RFID auch auf der Nachfra-geseite gewährleistet ist. lei
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RFID steht für RadiofrequenzIdentifikation und bedeutet,dass Objekte berührungslos undohne Sichtkontakt mit Hilfe vonFunksignalen identifiziert wer-den können. Nach Einschät-zung von Experten steht dieRFID-Technologie weltweit vordem Durchbruch. Denn ihr Ein-satz eignet sich überall, auto-matisch erkannt, gekennzeich-net, gelagert, registriert, rück-verfolgt, transportiert oderüberwacht werden muss. ObGesundheitswesen, Handel, Öf-fentliche Verwaltung, Tierhal-tung, Tourismus, Verkehr oderWartungs- und Reparaturma-
nagement – jegliche Abläufeund Prozesse werden mittelsRFID schneller, sicherer undkostengünstiger.
Derzeit revolutionierenRFID-Systeme vor allem die Lo-gistik und die Materialwirt-schaft. Die neuen Möglichkeitenund Funktionalitäten der Tech-nologie bieten jedoch gerade inden anderen Einsatzbereichenvor allem kleinen und mittlerenUnternehmen und Dienstleis-tern enorme Potenziale für neueGeschäftsmöglichkeiten.
Neben den prognostiziertenChancen und Risiken stehen deraktuelle Entwicklungsstand,
konkrete Kostenvergleiche unddie Leistungsfähigkeit dieserTechnologie im Mittelpunkteiner Informationsveranstal-tung.
Die Veranstaltung findetstatt am Dienstag, 1. März, inBad Säckingen von 14.30 bis17.30 Uhr. Die Teilnehmerge-bühr beträgt 50 Euro.
Weitere Informationen undAnmeldeunterlagenClaudia Veit, IHK-FachbereichTechnologie und Innovation,Tel.: 0 75 31 / 28 60-1 27,E-Mail: [email protected]
Veranstaltung: IHK informiert über Kosteneinsparungen,Chancen und Risiken von RFID
Neue FunkchiptechnologieRFID beschäftigte Industrieausschuss
RFID – Wesen, Spielarten, EinordnungZentrale Charakteristika
RFID-SystemelementeTransponder + Schreib-/Leseeinheit + IT-Integration
http://www.breitband-nrw.de/download/050623/050623_schneider.pdf , S.6
„metrobasel 2020“ - ist dies einvisionärer Plan für den Bau einerUntergrundbahn in der Stadt amRheinknie, für Basel mit seinen185 000 Einwohnern? Weit ge-fehlt, bei der Vision „metrobasel2020“ handelt es sich vielmehrum einen von Basler Wirt-schaftskreisen 2005 angestoße-nen und im vergangenen Jahrintensiv geführten Diskussions-prozess in Bezug auf gemeinsamzu entwickelnde Ziele im Drei-ländereck. Wohin soll die Reisefür dieses trinationale Grenzge-biet gehen? Was sind dessenStärken und was seine Schwä-chen? Gibt es Alleinstellungs-merkmale, die diesen Wirt-schaftsraum von konkurrieren-den Standorten positiv abheben?Wie lassen sich die berechtigten,teils im Widerstreit stehendenAnsprüche von Wirtschaft, Um-welt und Gesellschaft ausglei-chen, wie die Grenzhemmnissedieses besonderen Wirtschafts-raumes abmildern oder gar be-heben?
Vision als WettbewerbsfaktorUnter der Projektleitung vonProf. Dr. Urs Müller, stellvertre-tender Direktor von BAK BaselEconomics und Professor amWirtschaftswissenschaftlichenZentrum (WWZ) der UniversitätBasel, wurde eine Vision mit demZiel formuliert, dem trinationa-len Verdichtungsraum Basel mitseinen 900.000 Einwohnern auchfür die Zukunft gute wirtschaft-liche Perspektiven zu geben.Hierbei ließ man sich von denErfahrungen leiten, dass Innova-tionen vor allem in dynamischenMetropolitan-Regionen mit einerhohen räumlichen Konzentrationbranchenverwandter Unterneh-men sowie entsprechenden For-schungs- und Hochschuleinrich-
tungen erfolgen. Mit seinemweltweit erfolgreichen Life-Sci-ences-Cluster, seiner hohen In-dustriedichte, seinen zahlreichenWeltmarktführern und gut aus-gebildeten Menschen sowie sei-nem außergewöhnlichen Frei-zeit- und Kulturangebot bietetdie Stadt Basel mit ihrem trina-tionalen Umland herausragendeVoraussetzungen, um im globa-len Standortwettbewerb auchzukünftig bestehen zu können.Gefahr droht allerdings von derpolitischen Fragmentierung die-ses grenzüberschreitenden Rau-mes, die ein abgestimmtes pla-nerisches Vorgehen bislang sehrerschwert hat. Eine gemeinsamgetragene Vision soll nun dazubeitragen, dieses Handicap zuüberwinden.
Fünf visionäre TeilzieleDie Vision ist getragen von demGedanken, dass die Menschen,die im Basler Dreiland wohnenund arbeiten, ihre gemeinsameZukunft mit dem Ziel gestaltenwollen, „den erstklassigen Wis-sens- und Werkplatz zu erhaltenund weiter zu Weltrang zu ent-wickeln. Den Schwerpunkt bildetder Bereich Life Sciences, engverknüpft mit Spitzenleistungenin Kultur, Sozialem, Energie undUmwelt“. Die hieraus abgeleite-ten fünf Teilvisionen beschäfti-gen sich ausführlich mit denThemen Stärkung der Bildungs-systeme, Förderung der Life-Sci-ences-Wirtschaft, Sicherung derüberdurchschnittlich hohen Le-bensqualität der Region, Ausbauder grenzüberschreitenden, Völ-
ker verbindenden Zusammenar-beit und Beachtung des Nach-haltigkeitsprinzips. Alle Teilvisio-nen sind mit einer Beschreibungder heutigen Ausgangslage, derHerausarbeitung von übergeord-neten Zielen sowie mit konkre-ten Messgrößen unterlegt, dieals Indikatoren die Umsetzungder jeweiligen Ziele überwachenhelfen sollen. Eine umfangreicheund kreative Sammlung von Pro-jektideen konkretisiert die einzel-nen Teilvisionen. Beispiele hierfürsind die Einrichtung eines Hoch-schulcampus, auf dem möglichstviele Institute der UniversitätBasel und anderen Hochschulender Region angesiedelt werdensollen, die Gründung eines Tech-noparks für Life Sciences, derAnschluss des Euroairports
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Metrobasel 2020 will gemeinsam zu entwickelnde ZieleVision zur Zukunft der trinationalen Agglomeration am Rheinknie
Die Teilbereiche des trinationalen Verdichtungs-bereiches Basel mit ihren Einwohnerzahlen.
Basel-Mulhouse-Freiburg an daseuropäische Hochgeschwindig-keitsnetz oder der Aufbau einesneuen Forschungszentrums fürEnergietechnik.
metrobasel kontraEurodistrict?Bleibt die Frage zu klären, wasmetrobasel mit dem im Januar2007 ins Leben gerufenen Euro-district Basel und der geplantentrinationalen MetropolregionOberrhein verbindet und ob hiernicht einmal mehr ein letztlichunfruchtbarer Wettbewerb derInstitutionen ausgelöst wurde,der statt Öl eher Sand in dasempfindliche grenzüberschreiten-de Getriebe bringen wird? Einge-bettet in die weit größere grenz-überschreitende MetropolregionOberrhein erschließen die beidenTeilgebiete metrobasel und Euro-
district Basel nahezu den glei-chen grenzüberschreitendenRaum. Die Gefahr von Doppel-spurigkeit und einer weiteren in-stitutionellen Verzettelung istdaher nicht ganz von der Handzu weisen. Eine enge Kooperationund ein vertrauensvolles Mitei-nander des staatlich und kom-munal organisierten EurodistrictsBasel einerseits sowie des vonPrivatwirtschaft und Zivilgesell-schaft getragenen metrobasel-Projektes andererseits ist daherdas Gebot der Stunde. Lei
Hinweis: Das Gesamtpapierzu Vision „metrobasel 2020“ kannvon der Homepage der Industrie-und Handelskammer Hochrhein-Bodensee (www.konstanz.ihk.de)bzw. bei BAK Basel Economics(www.bakbasel.com) kostenlos he-runtergeladen werden.
d@ch ist eine Initiative vonWirtschafförderungen und Kam-mern beidseits des Rheins mitdem Ziel, das Zusammenwach-sen der Wirtschaftsregion zufördern. Hauptaufgabe vond@ch ist es, Transparenz überFirmentätigkeiten, Produkte undDienstleistungen zu schaffen.Das Fundament bildet die zen-trale Datenbank im Internet, dieauf einfache Art und Weise Kun-den- und Lieferantenkontakteermöglicht.
Neueintragungen und Aktua-lisierungen der Datensätze kön-nen von den Unternehmen viaInternet selbst vorgenommenwerden. Die Änderungsfunktionist passwortgeschützt. Nur be-rechtigte Personen können Ein-träge verändern.
Wollen Sie mehr über die In-ternet-Firmendatenbank «d@ch»
wissen? Klicken Sie sich einunter www.dach.org
Der Eintrag in died@ch-Datenbank unterhttp://www.dach.org sowie derenServiceleistungen sind kostenlos.
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www.dach.org -die Firmendatenbank im Internet
In Deutschland sind im abgelau-fenen Jahr rund 350 000 Ar-beitsplätze geschaffen worden.Das wissen aber außer den Fach-leuten im Statistischen Bundes-amt nur wenige Eingeweihte.Der vorherrschende Eindruck ist:In der Bundesrepublik werdenohne Unterlass Arbeitsplätze ab-gebaut. Der Irrtum ist verständ-lich, denn Personalabbau istschlagzeilenträchtig, der Aufbauneuer Arbeitsplätze geht leisevonstatten.
In Deutschland entstehenArbeitsplätze, und zwar vorallem bei mittelständischen Un-ternehmen. Aber Statistik ist eineSache, die eigene Erfahrungeine andere. Deshalb veranstaltetdie Badische Zeitung gemeinsammit der Handwerkskammer Frei-burg, den Industrie- und Han-delskammern Hochrhein-Boden-see und Südlicher Oberrheinsowie dem Wirtschaftsverbandindustrieller Unternehmen Baden(WVIB) den Wettbewerb Jobmo-tor 2006. Wir suchen Unterneh-
men in Südbaden, die dauerhaftArbeitsplätze in der Regionschaffen. Wir verleihen den PreisJobmotor 2006 an diejenigen,die die meisten Arbeitsplätzeschaffen.
Es ist allerdings ein Unter-schied, ob ein kleiner Hand-werksbetrieb neue Stellen ein-richtet oder ob ein großer In-dustriebetrieb seine Belegschaft
aufstockt. Damit nicht Äpfel mitBirnen verglichen werden, wirdder Preis in drei Kategorien ver-geben: Für Betriebe bis 19 Be-schäftigte, für Betriebe von 20bis 199 Beschäftigte und für Be-
triebe mit mehr als 200 Be-schäftigten. Gezählt werden so-zialversicherungspflichtige Stel-len (dazu zählen auchLehrstellen).
Bewerben können sich Un-ternehmen aus den LandkreisenLörrach und Waldshut. Einsende-schluss ist der 15. Februar. DieUnterlagen sind auf den Inter-net-Seiten der veranstaltendenInstitutionen abrufbar. Eine Juryentscheidet über die Vergabe derPreise. Sie besteht aus ProfessorWinfried Lieber, Rektor der Fach-hochschule Offenburg; Karlhu-bert Dischinger, Präsident der In-dustrie- und HandelskammerFreiburg; Kurt Grieshaber, Präsi-dent der Industrie- und Handels-kammer Hochrhein-Bodensee;Peter Pfeiffer, Präsident desWirtschaftsverbandes WVIB;Thomas Hauser, Chefredakteurder Badischen Zeitung. Die Preis-träger werden am Sonntag, 18.März, im Rahmen einer Feier imTheater Freiburg geehrt.
www.bz-online.de/jobmotorwww.wvib.de/jobmotorwww.freiburg.ihk.de/jobmotorwww.konstanz.ihk.de/jobmotorwww.hwk-freiburg.de/jobmotor
Arbeitgeber sind nach dem seitAugust geltenden AllgemeinenGleichbehandlungsgesetz (AGG)dazu verpflichtet, ihre Arbeitneh-mer vorbeugend vor Benachteili-gungen und Belästigungen zuschützen. Das kann durch geeig-nete Schulungen passieren, diebei der Online-Akademie dersüddeutschen IHKs schon ab 20Euro zu haben sind.
Die Online-AkademieIHK@hoc bietet ein E-Learning-Programm an, das die Regelun-gen des AGG und mögliche Vor-
gehensweisen gegen Benachteili-gungen interaktiv und praxisnahdarstellt. Dieses Programm gibt essowohl in einer Arbeitgeber-Ver-sion (Bearbeitungsdauer: etwa 90Minuten, Kosten: 25 Euro) alsauch in einer Arbeitnehmer-Ver-sion (Bearbeitungsdauer: 60 Mi-nuten, Kosten: 20 Euro). Inhaltesind u. a. die Anwendungsberei-che des AGG, Benachteiligungs-merkmale, unzulässige Verhal-tensweisen, Rechte der Beschäf-tigten, Pflichten des Arbeitgebers,das zivilrechtliche Benach-
teiligungsverbot und sonstige re-levante Vorschriften. Die Online-Schulung gilt kraft Gesetzes alsErfüllung der Arbeitgeberpflich-ten. Und die Online-Akademiebietet noch mehr in SachenArbeitsrecht: Als Lernprogrammund Nachschlagewerk kann nunonline mit dem StandardwerkWauschkuhn-Arbeitsrecht gear-beitete werden. In elf Kapitelnwerden die wichtigsten Fragenaus der betrieblichen Praxis be-handelt, von der Personaleinstel-lung über die Reaktion auf
Pflichtverletzungen und die Be-endigung des Arbeitsverhältnissesbis Zusammenarbeit mit dem Be-triebs- oder Personalrat. Zusätz-lich gibt es ein Lexikon mit deneinschlägigen Gesetzestexten; Ur-teile und Gesetzesänderungenwerden regelmäßig ergänzt. ImJahresabo kostet das Programm231 Euro.
Info: www.ihkadhoc.deLothar Obser, Telefon 07534/97041, E-Mail: [email protected]
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Wirtschaftskammern suchen den „Jobmotor 2006“ aus Südbaden
IHK-Online-Akademie schult zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz
Naturkatastrophen rechtzeitigvorhersagen zu können oderpräzise automatische Verkehrs-leitsysteme zu betreiben, umStaus zu verringern, sind heutenoch hehre Ziele. Mit der Ein-stiegsphase des Satellitennaviga-tionssystems GALILEO, im Jahr2008, rückt diese Zukunft ingreifbarere Nähe. Das GALILEO-System liefert exakte Informatio-nen über den metergenauenStandort von Objekten, bezogenauf die Uhrzeit. Dadurch ergebensich ungeahnte Verbesserungen
für das Verkehrswesen, die Jus-tiz, das Rettungswesen, das Bau-wesen, sozialen Einrichtungenund vielen anderen Anwen-dungsbereichen mehr, die weitüber das bereits bestehendeGPS-System hinausgehen.
Neben dem aktuellen Ent-wicklungsstand, konkreten Ver-gleichen zum GPS-System undder Leistungsfähigkeit von GALI-LEO, bietet eine praxisorientierteVeranstaltung der Industrie- undHandelskammer Hochrhein-Bo-densee vor allem Denkanstöße
und Ideen für neue Geschäftsfel-der für potenzielle Anwendun-gen, welche mit dieser neuenTechnologie möglich sind.
Prof. Dr. Skupin, von derHochschule für Technik, Wirt-schaft und Gestaltung (HTWG) inKonstanz, bietet einen Einblick indas Galileo-System und zeigt diewesentlichen Unterschiede zumGPS-System auf. Im Praxisteildemonstrieren Helmut Brandlund Ingo Kletti, vom Ingenieur-büro für Nachrichtentechnik IFNaus Konstanz, anschaulich, für
welche Anwendungen bereitsdas GPS-System geeignet ist undwas künftig mit GALILEO mög-lich sein wird.
Die Veranstaltung findetstatt am Dienstag, 6. Märzin Stühlingen, von 14 bis17 Uhr.
Weitere Informationen und An-meldeunterlagen:Claudia Veit, IHK-FachbereichTechnologie und Innovation,Telefon 07531/2860-127, E-Mail:[email protected]
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In dieser und den nächsten Ausgaben stellen wir Ihnen Mitglie-der der IHK-Vollversammlung vor, die sich ehrenamtlich im Un-ternehmerparlament für die wirtschaftliche Fortentwicklung derRegion engagieren.
14 Fragen an … Robert BierDirektor der BW-Bank in Singen
Wo möchten Sieleben?In Überlingen am See,wo ich bereits seitJahren lebe. Spätervielleicht am Meer, amliebsten an der Côted`Azur.
Was schätzen Sie amStandort Hochrhein-Bodensee?Die Nähe zur Schweiz,Österreich, den Boden-see usw..
Was sollte für denStandort noch getanwerden?Vieles in Sachen Kultur
Welchen Beruf hätten Sie gerne ergriffen?Architekt
Ihre größte Stärke?Zielstrebigkeit
Ihre größte Schwäche?Meine Direktheit
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei Ihren Gesprächspart-nern am meisten?Ehrlichkeit, Verbindlichkeit, Offenheit
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei Ihren Gesprächspart-nern am wenigsten?Unehrlichkeit
Womit verbringen Sie am liebsten Ihre Freizeit?Mit meiner Frau und den Kindern. Lesen, gelegentlich Golfen, imWinter Skilaufen.
Wen haben Sie als Vorbild?Ich habe mehrere Vorbilder
Welche Reform bewundern Sie am meisten?Die Reformation
Wenn Sie Politiker wären, was würden Sie sofort ändern?Abschaffung des Beamtentums, insbesondere für Lehrer
Vervollständigen Sie bitte den folgenden Halbsatz:Der Wirtschaft geht es gut, wenn… es den Menschen gutgeht.
Ihr Lebensmotto?Aufgeschlossen sein für Neues. Freude am Leben.
Nachgefragt
Veranstaltung zur Satellitennavigationstechnologie GALILEO
Die IHK warnt davor, den Unter-nehmen im Rahmen einer „Un-ternehmensteuerreform“ neueLasten aufzubürden. Die in denEckpunkten der Unternehmens-teuerreform angedachte Erwei-terung der Bemessungsgrundla-ge bei Gewerbesteuer und Kör-perschaftsteuer um zusätzlicheertragsunabhängige Komponen-ten wie Zinsen, Mieten, Pachtenund Leasingraten wäre der abso-lut falsche Weg und hätte fataleAuswirkungen. „Ein Unterneh-men wäre dann gezwungenSteuern zu zahlen, auch wenn eskeinen Gewinn erzielt“, kritisiertManfred Goossens, Steuerexper-te bei der IHK, diese Pläne. Erprognostiziert, dass im Falle ihrerUmsetzung ein deutlicher An-stieg von Insolvenzen, in jedem
Fall aber Auswirkungen auf dieArbeitsplätze zu befürchtenseien. Dies könne nicht im Inte-resse der Kommunen liegen.
Auf Unverständnis stoßendiese Forderungen besonders vordem Hintergrund weiter steigen-der Steuereinnahmen. Wie dieIHK-Analyse 2006 der Haushalteder Städte Konstanz, Radolfzell,Singen, Waldshut-Tiengen, BadSäckingen, Lörrach, Rheinfeldenund Weil am Rhein zeigt, ist dieEinnahmesituation auch im Jahr2006 – wie schon seit 2002 –kontinuierlich angestiegen. DieGesamtsteuereinnahmen proEinwohner stiegen im Durch-schnitt um zwei Prozent. Motorfür diese Entwicklung waren –wie in den Vorjahren – die Ge-werbesteuereinnahmen, die im
Durchschnitt um mehr als 4 Pro-zent wuchsen.
Allerdings, so betont die IHK,sei die Situation bei Betrachtungder einzelnen Städte sehr unter-schiedlich. So habe z.B. die StadtRheinfelden feststellen müssen,dass die Gewerbesteuer in denJahren 2005 und 2006 deutlichunter den angenommenen Plan-zahlen geblieben sei. Sie musstedarauf mit Haushaltssperren inbeträchtlichem Umfang reagie-ren. Verantwortlich für derartigeEntwicklungen ist laut Goossensdie Tatsache, dass die Gewerbe-steuer regelmäßig nur von eini-gen wenigen Unternehmen er-bracht wird. Dadurch seien dieKommunen oft von der Gewinn-situation eines einzelnen odereiniger weniger Betriebe abhän-
gig. So sei die aus dem Verkaufder Pharma-Sparte der AltanaAG in der Stadt Konstanz er-wachsende Sorge sehr ernst zunehmen, so fürchtet Goossens.
Die IHK stimmt deshalb derKritik der Städte an der heutigenAusgestaltung des Gewerbe-steuerrechts und ihren Forde-rungen nach einer Verstetigungdieser Einnahmequelle in vollemUmfang zu. Nur sei, wie Goos-sens unterstreicht, der Weg überdie Stärkung ertragsunabhängi-ger Komponenten falsch. DieIHK bekräftigt ihrerseits erneutihre Forderung nach Ersetzungder Gewerbesteuer durch einegewinnorientierte Unterneh-mensteuer mit kommunalemHebesatzrecht und einer Beteili-gung der Gemeinden an derLohnsteuer. Damit kann diedringend notwendige Versteti-gung der kommunalen Einnah-men mit deutlich weniger Büro-kratie erreicht und gleichzeitigdie einseitige Belastung der ge-werblichen Wirtschaft reduziertwerden.
Verantwortlich für dieschlechte Finanzsituation derKommunen ist vor allem der An-stieg der Sozialausgaben. DieAusgabenseite der Kommunenwird durch veränderte gesetzli-che Rahmenbedingungen undAufgaben, die den Städten undGemeinden neu übertragen wer-den, bestimmt. Beispiele hierfürsind die neuen Aufgaben im Be-reich Bildung und Betreuung. Inder IHK-Analyse sind deshalb inzwei neuen Tabellen die Aufwen-dungen für Kindergärten undSchulen dargestellt. Damit wirdgleichzeitig auch in diesen Berei-chen eine interkommunale Ver-gleichbarkeit hergestellt. mg
Information:Die IHK-Haushaltsanalyse 2006kann im Internet kostenlos abge-rufen werden, www.konstanz.ihk.de Dokument Nr. 8718.
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REGIO-REPORT | IHK Hochrhein-Bodensee
Analyse 2006 der GemeindehaushalteIHK warnt vor neuen Belastungen für Unternehmen
Bild:W
odicka
Dass die Konjunktur wiederFahrt aufgenommen hat, machtsich auch auf dem regionalenArbeitsmarkt bemerkbar. Immermehr Firmen am Hochrhein stel-len wieder Leute ein. Davonweiß auch die UnternehmerinHannelore Franke aus Laufen-burg zu berichten. Ihre Zeitar-beitsfirma verleiht qualifizierteMitarbeiter an die gewerblicheWirtschaft. Zum Ende des Jahresmusste sie sich von 25 ihrer An-gestellten trennen, denn vierihrer Kunden haben sie aufeinen Schlag übernommen. „Dasist sensationell. So was habe ichwirklich noch nicht erlebt“, freutsich Hannelore Franke für ihreEx-Mitarbeiter.
Probleme bei der Rekrutierungguter MitarbeiterAllerdings sieht sie diese Ent-wicklung für ihr Unternehmenauch mit einem weinendenAuge: „Wir freuen uns zwar, dassdie Qualität unserer Mitarbeiter
so geschätzt wird, aber anderer-seits verlieren wir damit guteLeute. Es ist nämlich sehrschwer, qualifiziertes Personalzu finden“, erklärt die Geschäfts-führerin von Franke Personalser-vice aus Laufenburg. Ihre Agen-tur für Arbeitnehmerüberlassungist eine der wenigen inhaberge-führten Unternehmen in der Re-gion. Es gibt vier große Zeitar-beitsunternehmen mit vielen Fi-
lialen in ganz Deutschland unddem benachbarten Ausland, dieden Markt dominieren. Doch seitmehreren Jahren verzeichnetFrankes Unternehmen rasanteZuwächse. Im Jahr 2006 schnell-te die Zahl ihrer Mitarbeiter von150 auf 250 in die Höhe. DieBranche ist im Aufwind. Hanne-lore Franke beschäftigt ihre Mit-arbeiter mit festen und befriste-ten Arbeitsverträgen. Rund 90Prozent ihres Personals ist beiGewerbebetrieben eingesetzt,viele davon in der Produktionoder im Lagerwesen.
Chancen auf festen Arbeitsplatz gut„Die Zeitarbeitsbranche ist einguter Frühindikator für die Kon-junktur“, erklärt Hannelore Fran-ke. Die Tatsache, dass immermehr ihrer Kunden wieder Leuteeinstellen, erfreut die Unterneh-merin aus Laufenburg, die sichauch ehrenamtlich in der IHK-Vollversammlung engagiert.
„Wenn die Firmen wieder Jobsschaffen, dann geht’s ihnenwieder besser und unserer Regi-on auch!“ Viele ihrer Mitarbeiter,die vorher allesamt ohne Jobdastanden und sich dann bei ihrbeworben haben, bekommennun wieder eine Chance, sichauf dem 1. Arbeitsmarkt zu inte-grieren. Doch für HanneloreFranke bedeutet diese freudigeEntwicklung andererseits, dasssie sich schnellstens um adä-quaten Ersatz kümmern muss.Darum rät die Unternehmerinauch allen Arbeitsuchenden mitqualifizierter Berufsausbildung,sich bei Zeitarbeitsfirmen zu be-werben. „Dies ist wirklich einegute Alternative für einen Jobsuchenden. Denn wenn man wieder arbeitet und damitauch Kontakt zu den Firmen inder Region bekommt, dann sind die Chancen auf einen fes-ten Arbeitsplatz zurzeit rechtgut“, sagt Hannelore Frankedazu. ae
Zur Fortbildung in den Themen-feldern „Recht und Bildungspoli-tik“ waren Ende November mehrals 30 Ausbildungsberater ausden baden-württembergischenIHKs in Konstanz. Das zweitätigeMeeting, das von Dr. Stefan Loiblkonzeptioniert wurde, ist derAuftakt einer Weiterbildungsrei-he, mit der die IHKs den rasan-ten Veränderungen in der Bil-dungslandschaft Rechnung tra-gen. Eingebunden waren nebenReferenten aus den KammernKarlsruhe, Stuttgart und Kon-stanz auch Firmenvertreter, die
interessante Neuerungen ausdem Ausbildungsbereich dar-stellten. So erläuterte Petra Bö-
decker vom Telekom Team Trai-ning den Beratern die Funktions-weise der Lernprozessbegleitung,
die bei der Telekom die her-kömmliche Ausbildung revolu-tioniert. Als Vertreterin der Wet-zel GmbH reiste die AusbilderinAniko Juharz an, um ein neuesModell der leistungsorientiertenVergütung für Auszubildendevorzustellen. Im neuen Seminar-zentrum der Hochschule fürTechnik, Wirtschaft und Gestal-tung fanden auch die bildungs-politischen Schwerpunkte derTagung vor dem Hintergrund desRollenwandels der Ausbildungs-berater zum Qualifizierungsbera-ter großen Anklang. Loi
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REGIO-REPORT | IHK Hochrhein-Bodensee
Zeitarbeit ist Frühindikator für KonjunkturHannelore Franke sieht die Branche im Aufwind
Baden-Württembergs Ausbildungsberater bilden sich weiter
Mitte Dezember gab es bei derFirma Frisetta Kunststoff GmbHin Schönau drei strahlende undeine Menge zufriedene Gesich-ter: Im Rahmen eines durch dieIndustrie- und HandelskammerHochrhein-Bodensee veranstal-teten berufsbegleitenden Lehr-ganges erlangten drei angelernteMitarbeiter ihren qualifiziertenFacharbeiterabschluss zum Ma-schinen- und Anlagenführer.Hintergrund des arbeitsprozess-orientierten Qualifizierungsmo-dells war ein Förderprogrammaus Mitteln des EuropäischenSozialfonds, das auf die steigen-de Nachfrage an kompetentenFachkräften reagiert.
Die Teilnehmer blicken aufein hartes Jahr der Arbeit und
des Lernens zurück: neben ihrernormalen Beschäftigung bei derFirma Frisetta holten sie in Wo-chenendlektionen das Fachwis-
sen nach, das unter normalenUmständen in zwei Jahren Be-rufsschule vermittelt wird. Vonden naturwissenschaftlichen
Grundlagen über Werkstoffkun-de bis hin zum Qualitätsmanage-ment reichten die theoretischenFächer, die von den Teilnehmerngebüffelt werden mussten. DieFirma Frisetta stellte ihren Pro-duktionsleiter phasenweise frei,um den Praxistransfer umge-hend zu gewährleisten.
Im Rahmen einer kleinen Feierwurden den drei Absolventen inder IHK in Schopfheim nun dieFrüchte ihrer Anstrengungen inForm einer Urkunde feierlich ver-liehen. Der Geschäftsführer derFrisetta, Fritz W. Rueb, betontedabei den hohen Stellenwert vonWeiterbildungen im Unternehmenund bedankte sich bei den Dozen-ten und der IHK für die effizienteund gute Zusammenarbeit. js
Den LKW-Führerschein habenalle längst in der Tasche undlangjährige Fahrpraxis könnenauch die meisten Prüfungsteil-nehmer vorweisen, die im De-zember vor der Industrie- undHandelskammer Hochrhein-Bo-densee ihre Abschlussprüfungzum Berufskraftfahrer abgelegthaben.
38 Teilnehmer, davon 13Umschüler der Spedition Heinein Stühlingen, 24 Mitarbeiter derSpeditionen Bäumle in Murgund Werner in Rheinfeldensowie ein Auszubildender derSpedition Eckert in Albbruckmussten sich eine Woche langden Prüfungsanforderungen derIHK stellen.
Auf dem Gelände der Spedi-tion Heine in Stühlingen-Grim-melshofen waren vier Prüfungs-stationen eingerichtet, die imWechsel absolviert werdenmussten. Hierzu gehörte eine
Prüfungsfahrt auf öffentlichenStraßen, fünf fahrpraktischeÜbungen innerhalb eines Par-cours, die Durchführung einerAbfahrtskontrolle und das Fest-stellen, Beschreiben und Beseiti-gen von Fehlern und Mängelnam Fahrzeug.
28 ehrenamtlich tätige Prüferaus der freien Wirtschaft, vomTÜV, der Polizei und Fahrschulenwaren eine Woche bis zu 10Stunden pro Tag im Einsatz, umdie Prüflinge auf „Herz und Nie-ren“ zu testen. Alle Teilnehmerhaben diesen fahrpraktischenPrüfungsteil erfolgreich abgelegt.
Davor mussten in einerschriftlichen Prüfung in den Be-reichen Planung und Logistik, Be-förderung und Wirtschafts- undSozialkunde fundierte Kenntnisseunter Beweis gestellt werden. Ineinem Kundengespräch wurde dienotwendige Fach- und Sozial-kompetenz bewertet.
Die Prüfungsvorbereitungerfolgte über einen Zeitraumvon 25 Samstagen durch dasBildungswerk des Verkehrsge-werbes Baden GmbH in Frei-burg.
Bei einigen Kraftfahrernwurde die Ausbildung auch
durch Fördermaßnahmen derAgentur für Arbeit unterstützt,während andere ihre Vorberei-tung auf diese umfangreicheAbschlussprüfung aus eigenerTasche finanziert haben, um ihreweitere Berufskarriere aktiv vo-ranzutreiben. es
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412 I 2007 Wirtschaft im Südwesten
Nachqualifizierung zum Maschinen- und Anlagenführer bei Frisetta
Abschlussprüfung der Berufskraftfahrer
Umfangreiches praktisches Können und theoretisches Wissen er-fordert der Abschluss des Berufskraftfahrers. Bild: IHK
Johanna Speckmayer von der IHK mit einem der Kursab-solventen. Bild: IHK
Wer auf asiatischen Märkten mitseinem Unternehmen Fuß fassenwill, der sollte sich genauestensdarauf vorbereiten und einen lan-gen Atem haben. Diesen Rat-schlag gaben die drei Unterneh-mer Bernhard Kallup, Matthias Al-tendorf und Klaus Körber beieinem Podiumsgespräch zumAuftakt der Asienwoche in derSchopfheimer IHK dem Publikummit auf den Weg. Die baden-württembergischen Industrie- undHandelskammern organisiertenEnde letzten Jahres eine Veran-staltungsreihe zum Thema Asien.An 14 verschiedenen Orten imLande fanden rund 25 Informati-onsveranstaltungen statt.
Wie steht es um deutscheUnternehmen in Asien? Könnensie von einem boomenden Marktprofitieren oder befinden sie sichin der „Höhle des Löwen“? Ausdrei ganz unterschiedlichen Bran-chen konnten die rund 100 Gästebei der Veranstaltung in Schopf-heim erfahren, welche Chancen,aber auch welche Risiken ein En-gagement im asiatischen Raummit sich bringen. Dr. BernhardKallup, Vorstand des Büromöbel-herstellers Sedus Stoll AG ausWaldshut, hat unterschiedlicheErfahrungen gemacht. Währendsein Unternehmen gute Umsätzein Japan erzielt, ist er in Chinavorsichtig. „Bei den Chinesen gibtes keinen Patentschutz. Manmuss immer damit rechnen, dassdie eigenen Produkte einfach ko-piert werden.“ Die Produktpirate-rie in Asien war denn auch einganz zentrales Thema der Podi-umsdiskussion. Kallup berichtetesehr zur Erheiterung des Publi-kums über seine persönlichen Er-lebnisse, die er mit Händlern inChina gemacht hatte. Dort wur-den Bürosessel des WaldshuterPremiumherstellers zwar im Ori-
ginal im Laden ausgestellt, demKunden wurde dann aber das bil-lige Plagiat verkauft.
Matthias Altendorf, Ge-schäftsführer der Firma Endressund Hauser in Maulburg, siehtdie Sache mit den Plagiatenetwas gelassener: „In China ko-piert man den Meister, dahersehen die Chinesen darin eineEhre, wenn sie Produkte kopie-ren!“. Endress und Hauser musssich allerdings auch nicht sosehr vor Billigkopien ihrer Pro-dukte fürchten: „Wir verkaufenMesspräzision“, erklärt Altendorf,„da ist es nicht so einfach, unserKnow-how zu kopieren.“ Endressund Hauser produziert hoch ent-wickelte Mess- und Regeltechnikfür die Industrie. In China würdeman im Bereich der Produktions-sicherheit nicht sparen unddaher lieber Originalteile ver-wenden, so Matthias Altendorf.
Dass der Markt in China fürAutomobilzulieferer nicht ganzso leicht ist, wusste Klaus Kör-ber, Geschäftsführer der FirmaRaymond aus Lörrach, zu berich-ten. Das Unternehmen ist seitrund zehn Jahren in China tätig.Vor sechs Jahren baute Raymondeine neue Fabrik. Doch das Pro-
duzieren in China ist nicht soeinfach. Man habe mit einerhohen Fluktuation der chinesi-schen Mitarbeiter zu tun, diedurch einen Wechsel auf einebesser bezahlte Stelle auch ins-gesamt das Lohnniveau nachoben treiben. Aus diesem Grundsei es auch schwer, die gewon-nenen Fachkräfte zu halten. Dassdie Chinesen sehr schnell vomWesten lernen, darüber war sichdie Gesprächsrunde insgesamteinig. Daher sei es besonderswichtig, in Deutschland einehohe Innovationsrate bei derForschung und Entwicklungneuer Produkte sicherzustellen.„Wir sollten uns in Deutschlandanstrengen, immer einen Schrittschneller zu sein als die asiati-sche Konkurrenz“, betont KlausKörber. Er hält Indien und Süd-korea für die schärfsten Konkur-renten. Das sieht auch MatthiasAltendorf so, dessen Unterneh-men in Indien ein Werk betreibt:
„Indien ist ungeheuer kreativund hat top ausgebildete Leute!“
Die Gesprächsrunde siehtinsgesamt im asiatischen Markteine große Herausforderung fürdeutsche Unternehmen. Werdort Fuß fassen will, sollte imVorfeld organisierte Wirtschafts-reisen mitmachen und bei denIHKs, die über ihre Auslandshan-delskammern vor Ort wichtigeKontakte vermitteln können, imVorfeld schon umfassend infor-mieren. Der Einstieg in den asia-tischen Markt lässt sich dabeiaber nicht einfach so nebenbeibetreiben. Bernhard Kallup gibtzu bedenken, dass ein Unterneh-men über genügend Manage-mentkapazität verfügen muss.Dabei sollte auch genau geprüftwerden, was die Motivation fürein Engagement in Asien ist.„Geht es um Kundennähe oderum die Kosten? Diese Faktorenmüssen genau überlegt sein“,betont Kallup. ae
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REGIO-REPORT | IHK Hochrhein-Bodensee
Vielfältige aktuelle Informationen finden Sie rund um die Uhr auf unserer Website: www.konstanz.ihk.deSie erreichen uns per E-Mail unter der Adresse: [email protected]
IHK im Internet
Wie steht es um deutsche Unternehmen in Asien?Gute Vorbereitung und Geduld führen im fernen Osten zum Erfolg
Berichteten über ihre Erfahrungen auf den asiatischen Märkten (v.l.): JohannesKehm vom SWR, der die Runde sehr unterhaltsam moderierte, mit MatthiasAltendorf, Dr. Bernhard Kallup und Dr. Klaus Körber. Bild: Annette Mahro
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432 I 2007 Wirtschaft im Südwesten
Lehrgänge & Seminare der IHK
Datum Thema Veranstaltungsort EUR
Informationen: Konstanz: Tel.: 07531-28 60-133, Schopfheim Tel.: 07622-39 07-232
Ausbilder/Auszubildende26.02.07 Training für Auszubildende: Kundenorientierte Briefe schreiben Konstanz 99,00
ab 01.03.07 Training für Auszubildende: Endlich Buchführung und Konstanz 198,00betriebliches Rechnungswesen verstehen
01./29.03.07 Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz - Schopfheim/Konstanz 90,00Handlungsempfehlungen für die Personalarbeit
08.03.07 Training für Auszubildende: Lernen macht Spaß! Konstanz 99,00
19.03.07 Ausbildertraining: Neue Lehr- und Arbeitsmethoden Konstanz 210,00
20.03.07 Wie führe und fordere ich Auszubildende? - Der Ausbilder als Coach - Konstanz 210,00
23.03.07 Training für Auszubildende: - Lernblockaden überwinden - Schopfheim 99,00
27.03.07 Führen und motivieren in der Ausbildung - leichter gesagt als getan! Schopfheim 210,00
Wirtschaft/Kommunikation/Führung02.02./09.02.07 Zeitmanagement und Arbeitstechnik Konstanz/Schopfheim 210,00
09.02.07 Vertrauen ist gut, Kontrolle normal! Schopfheim 210,00
12.02.07 Zeitgemäße Korrespondenz – Die richtigen Worte finden Konstanz 210,00
27.02.07 Vertrieb organisiert? Umsatz garantiert! Schopfheim 210,00
07.03. + 08.04.07 Mitarbeiter verantwortlich führen –ein Training für Meister und Vorgesetzte - Konstanz 380,00
12.03.07 Körpersprache im Verkauf Schopfheim 210,00
13.03.07 Telefontraining - Der gute Ton am Telefon - Konstanz 210,00
ab 14.03.07 Professionelles Office-Management Schopfheim 462,00
15.03.07 Vom Kosten-Denken zum Kosten-Senken: Ertragsorientiertes Arbeiten im Betrieb Schopfheim 210,00
19.03.07 Arbeiten ohne auszubrennen: kein Stress mit dem Stress Schopfheim 210,00
ab 22.03.07 Lehrgang/Fortbildung „Fachkundenachweis nach Entsorgungs-fachbetriebe- verordnung (EfbV), Transportgenehmigungsverordnung (TgV), Fachkunde für den Abfallbeauftragten, Deponieverordnung (DepV) Schopfheim/Konstanz anfragen
26.+27.03.07 Erfolgreiche Rhetorik und Präsentation Schopfheim 210,00
28.03.07 Hilfe, ich bin Vorgesetzte/r! Schopfheim 210,00
29.03.07 Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Konstanz 210,00
regelmäßig Gaststättenunterrichtung Schopfheim/Konstanz 65,00
EDV/Technologie/Qualitätsmanagement05. + 06.02.07 PowerPoint XP/2003 – Basiswissen Schopfheim 260,00
12.02.07 Outlook XP/2003 – Basiswissen Schopfheim 160,00
05. + 06.03.07 Excel XP/2003 – Basiswissen Schopfheim 260,00
22.03.07 Excel XP/2003 – Datenanalyse Schopfheim 190,00
14. – 16.03.07 MS Project 2002/2003 – Basiswissen Schopfheim 440,00
26. + 27.03.07 Visio 2003 Schopfheim 290,00
Zertifikatslehrgängeauf Anfrage Buchführung und Abschluss Konstanz 600,00
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Lehrgänge & Seminare der IHK
Datum Thema Veranstaltungsort EUR
PrüfungslehrgängeFrühjahr 07 Rechtsfachwirt/in Konstanz anfragen
Frühjahr 07 Industrie-/Handelsfachwirt/in und geprüfte/r Betriebswirt/in IHK Konstanz anfragen
Frühjahr 07 Geprüfte/r Betriebswirt/in IHK Konstanz/Schopfheim anfragen
Frühjahr 07 Geprüfte/r Technische/r Betriebswirt/in IHK Radolfzell anfragen
Frühjahr 07 Geprüfte/r Medienfachwirt/in IHK Konstanz anfragen
Frühjahr 07 Personalfachkaufmann/frau Schopfheim anfragen
Herbst 07 Geprüfte/r Bilanzbuchhalter/in Konstanz/Schopfheim anfragen
Herbst 07 Geprüfte/r Industriemeister/in Elektro, Metall oder Mechatronik Radolfzell anfragen
Herbst 07 Wirtschaftsfachwirt/in IHK Schopfheim anfragen
regelmäßig AEVO-Lehrgänge Konstanz/Schopfheim 490,00
44 Wirtschaft im Südwesten 2 I 2007
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