Immobilienbrief Nr. 128 vom 17. Oktober 2011

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SCHWEIZER IMMOBILIENBRIEF // Schweizer Immobilienbrief / Immobilien Business Verlags AG / 8045 Zürich / www.immobilienbusiness.ch // Das e-paper der Schweizer Immobilienwirtschaft Ausgabe 128_ 6. Jahrgang / 17. Oktober 2011 EDITORIAL «Sicherer Hafen» gefragt Euro- und Staatsschuldenkrise, Konjunkturab- schwung, Turbulenzen an den Finanzmärkten – seit Wochen füllen eher schlechte Nachrich- ten die Wirtschaftsgazetten; eine verhaltene Stimmung auf der Expo Real wäre daher nicht erstaunlich gewesen. Doch allen Unsicherheiten zum Trotz zeigten sich die Teilnehmer der inter- nationalen Fachmesse für Gewerbeimmobilien und Investitionen in München Anfang Oktober eher gelassen. Zwar sei eine abflauende Konjunk- tur schlecht für die Branche und auch das Finan- zierungsumfeld sei weiterhin schwierig – doch erwüchsen aus der Krise auch Chancen für die Immobilie, hiess es. Schliesslich begriffen viele Investoren Immobilien als ein geeignetes Instrument, ihr Vermögen zu sichern. Al- lerdings lässt sich auch mit Immobilieninvestments gutes Geld versenken, und daher gehen viele Anleger lieber auf Nummer sicher und beschränken Zukäufe auf «Core-Objekte». Derzeit stehen vor allem Länder, die im Ruf eines «safe heaven» stehen und relativ ansehnliche Wirtschaftswachstums- raten aufweisen, hoch in der Investorengunst – beispielsweise Deutschland, Frankreich, Schweden oder die Schweiz. Das Problem dabei: Die Nachfrage nach erstklassigen Immobilien übersteigt das Angebot oftmals deutlich. Doch rücken inzwischen weitere Märkte in den Fokus der Investoren – beispielsweise Russland. Mehr hierzu und zu weiteren Themen lesen Sie auf den folgenden Seiten. Mit den besten Grüssen, Birgitt Wüst Partner Immobilienbrief Birgitt Wüst Redaktionsleiterin INHALT 2 IAZI: «Markt klar überverkauft» 2 Nachrichten: BAK, Fahrländer/Homegate 4 Expo Real 2011: Gelassene Stimmung 7 Nachrichten: Implenia/Jelmoli 8 Stadtentwicklung: Neue DGNB-Zertifikate 8 Nachrichten: Potsdamer Platz 10 Nachrichten: Torfeld Süd/Aarau 11 Auslandsmärkte: «Russland Calling» 13 Nachrichten: Real I.S. 16 Marktkommentar 16 Impressum 17 Immobiliennebenwerte 18 Immobilienfonds/-Aktien 19 Projekt:«GreenCity»/Zürich Internationale Investments als Ausweg aus dem Anlagedruck in der Schweiz? Donnerstag, 17. November 2011 um 17.30 Uhr im Kongresshaus Zürich Anmeldung unter www.immobilienbusiness.ch / [email protected] Teilnahme CHF 75.-. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt SCHWEIZER IMMOBILIENGESPRÄCHE

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"Sicherer Hafen" gefragt

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SCHWEIZER IMMOBILIENBRIEF

// Schweizer Immobilienbrief / Immobilien Business Verlags AG / 8045 Zürich / www.immobilienbusiness.ch //

Das e-paper der Schweizer Immobilienwirtschaft

Ausgabe 128_ 6. Jahrgang / 17. Oktober 2011

EDITORIAL

«Sicherer Hafen» gefragtEuro- und Staatsschuldenkrise, Konjunkturab-schwung, Turbulenzen an den Finanzmärkten – seit Wochen füllen eher schlechte Nachrich-ten die Wirtschaftsgazetten; eine verhaltene Stimmung auf der Expo Real wäre daher nicht erstaunlich gewesen. Doch allen Unsicherheiten zum Trotz zeigten sich die Teilnehmer der inter-nationalen Fachmesse für Gewerbeimmobilien und Investitionen in München Anfang Oktober eher gelassen. Zwar sei eine abflauende Konjunk-tur schlecht für die Branche und auch das Finan-

zierungsumfeld sei weiterhin schwierig – doch erwüchsen aus der Krise auch Chancen für die Immobilie, hiess es. Schliesslich begriffen viele Investoren Immobilien als ein geeignetes Instrument, ihr Vermögen zu sichern. Al-lerdings lässt sich auch mit Immobilieninvestments gutes Geld versenken, und daher gehen viele Anleger lieber auf Nummer sicher und beschränken Zukäufe auf «Core-Objekte». Derzeit stehen vor allem Länder, die im Ruf eines «safe heaven» stehen und relativ ansehnliche Wirtschaftswachstums-raten aufweisen, hoch in der Investorengunst – beispielsweise Deutschland, Frankreich, Schweden oder die Schweiz. Das Problem dabei: Die Nachfrage nach erstklassigen Immobilien übersteigt das Angebot oftmals deutlich. Doch rücken inzwischen weitere Märkte in den Fokus der Investoren – beispielsweise Russland. Mehr hierzu und zu weiteren Themen lesen Sie auf den folgenden Seiten. Mit den besten Grüssen,Birgitt Wüst

Partner Immobilienbrief

Birgitt WüstRedaktionsleiterin

InhALT

2 IAZI: «Markt klar überverkauft»

2 nachrichten: BAK, Fahrländer/homegate

4 Expo Real 2011: Gelassene Stimmung

7 nachrichten: Implenia/Jelmoli

8 Stadtentwicklung: neue DGnB-Zertifikate

8 nachrichten: Potsdamer Platz

10 nachrichten: Torfeld Süd/Aarau

11 Auslandsmärkte: «Russland Calling»

13 nachrichten: Real I.S.

16 Marktkommentar

16 Impressum

17 Immobiliennebenwerte

18 Immobilienfonds/-Aktien

19 Projekt:«GreenCity»/Zürich

Internationale Investments als Ausweg aus dem Anlagedruck in der Schweiz?Donnerstag, 17. November 2011 um 17.30 Uhr im Kongresshaus Zürich

Anmeldung unter www.immobilienbusiness.ch / [email protected] CHF 75.-. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt

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SCHWEIZER IMMOBILIENGESPRÄCHE

Moderation: Dr. John Davidson, Hochschule Luzern Referenten: Ulrich Prien, Director, Real Estate Advisory, KPMG (ca. 25-30 Min.) Stefan Fahrländer, Partner, Fahrländer Partner AG (ca. 15 Min.) Ulrich Braun, Credit Suisse Asst Management (ca. 15 Min.)

Die Teilnahme kostet 75 Franken. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldung unter: www.immobilienbusiness.ch oder per Mail an [email protected]

Die Schweizer Immobiliengespräche finden achtmal im Jahr statt. Namhafte ReferentInnen halten Vorträge, diskutieren auf dem Podium und beantworten Fragen zu aktuellen und spannenden Themen. Anschliessender Apéro mit Networking und Erfahrungsaustausch.

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Do, 17. Februar 2011 um 17.30 Uhr im Kongresshaus (Vortragssaal) in Zürich

Anlagestrategien institutioneller Investoren: Core oder Kreativität?Die Anlagestrategien vieler institutioneller Investoren in der Schweiz gleichen sich sehr stark. Mit dem Resultat, dass viele Gelder in die gleichen Immobilien investiert werden wollen, was in den letzten Jahren zu massiv sinkenden Renditen im Core-Bereich geführt hat. Verschiedene, vor allem grosse Investoren haben sich Gedanken über Alternativen gemacht. Fonds mit alternativen Anlagethemen werden aufgelegt. Für den Investor stellt sich die Frage, wieweit er mit dem Strom schwimmen soll, und wieweit es sinnvoll ist, bewusst andere Wege zu gehen.

Experten geben Antworten zu Fragen wie: · Welche Überlegungen bei der Strategiefestlegung eine Rolle spielen · Welche Alternativen zu Core-Investments möglich sind: B-/C-Lagen, Logistik, Industrie · Welche Chancen und Risiken zu beachten sind. · Welche Voraussetzungen der Investor erfüllen muss, um «exotischere» Themen anzugehen · Wie Gefässe zu komplexeren Themen geführt werden können

Spezialisten aus Theorie und Praxis geben Antworten und zeigen worauf es ankommt, um mit den neuen Vermarktungsinstrumenten tatsächlich erfolgreich zu sein.

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Für iNstitUtioNelle iNves-toreN wirD es ZUNehmeND schwieriger, reNDiteimmo-bilieN iN Der schweiZ ZU FiNDeN.

HD. Die Preise für Mehrfamilienhäu-ser (MFH) haben sich im 3. Quartal in der Schweiz im Vergleich zum 2. Quartal um 1,0 Prozent erhöht; auf Jahresbasis gerechnet stiegen sie um 7,2 Prozent. Im Vergleich zu den Ergebnissen des Vorquartals (4,1%) fällt die Verflachung des Preisan-stiegs in den letzten 3 Monaten auf, auf Jahresbasis hingegen deren leich-te Verschärfung (im 2. Quartal 6,7%). Während sich die Entwicklung auf Jahresbasis durch die insgesamt bis dato kräftigen Preiserhöhungen in diesem Jahr erklärt, so verlangt die sich abgekühlte Dynamik auf Quar-talsebene eine vertiefte Einsicht in die Marktvorgänge. «Grundsätzlich hat sich die Situation für Investoren nicht geändert», sagt Donato Scog-namiglio, CEO des Immobilienbera-tungsunternehmens IAZI AG. Nach wie vor herrsche ein Anlagenot-stand, der vor allem Pensionskassen und Versicherungen zu schaffen ma-che, da sie kaum noch Objekte finden würden, die vom Investitionsvolumen her ihren Anforderungen entsprä-chen und die notwendigen Renditen ermöglichten. Der Markt sei aller-dings an einem entscheidenden Weg-punkt angelangt.So ist im dritten Quartal die Anzahl der Transaktionen markant zurück-gegangen. Gemäss IAZI- Beobach-tungen waren beispielsweise anfangs Oktober gesamtschweizerisch nur

wenige hundert MFH-Objekte zum Verkauf ausgeschrieben, wobei sich jene mit einer für institutionelle In-vestoren prüfenswerten Grösse von minimal zwölf bis 15 Millionen Fran-ken an einer Hand abzählen liessen. «Der Markt ist klar überverkauft», sagt Scognamiglio, «und die Akteu-re verhalten sich entsprechend. Sie agieren deutlich vorsichtiger, als es in der Öffentlichkeit allgemein wahrge-nommen wird».

leerstaND bei teUreN mietwohNUNgeN steigt

Aufgrund der tiefen Zinsen und der Berechnung des für die Mieten re-levanten Referenzindexes kann laut IAZI im MFH-Markt mit stabilen bis leicht sinkenden Bestandesmie-ten gerechnet werden. Immobilien mit grossen und teuren Wohnungen (ab 4.000 CHF Monatsmiete) sind unter Druck geraten und stehen zu-nehmend leer. Mieter solcher Woh-nungen haben realisiert, dass Kaufen angesichts der rekordtiefen Hypothe-karzinsen wesentlich günstiger ist, als mieten. Diese Entwicklung drückt auf das Preisniveau.Die Performance der Renditeimmo-bilien im Wohnbereich sank im 3. Quartal auf 2,0 Prozent (Vorquartal 5,2%); auf Jahresbasis stieg sie von 11,2 (2. Quartal) auf 11,7 Prozent.Im Segment der Einfamilienhäu-ser stiegen die Preise im 3. Quartal noch stärker als im 2. Quartal. Ge-samtschweizerisch beläuft sich der Anstieg neu auf 3,3 Prozent, auf Jahresbasis gerechnet sogar auf 5,8 Prozent(im Vorquartal betrug dieser

IMMOBILIEnInvESTMEnTMARKT SChwEIZ

«Der Markt ist klar überverkauft»

nAChRIChTEn

wOhnIMMOBILIEnSTEIGEnDE PREISE BIS MITTE 2012

Die Preise bei Schweizer Ren-diteliegenschaften und beim wohneigentum dürften noch mindestens bis Mitte 2012 stei-gen. Zu dieser Einschätzung kommen Fahrländer Partner Raumentwicklung und BAK Ba-sel. Das Preiswachstum dürfte sich in der Folge abschwächen, meinen die Experten und pro-gnostizieren für 2012/13 eine Seitwärtsbewegung. wegen der erwarteten konjunkturellen Ab-kühlung gehen die Experten von einer schwächeren nachfrage aus; zudem werde das Angebot aufgrund der regen Bautätigkeit grösser. Für 2012/2013 sehen sie nur noch beim mittleren EFh-Segment Potenzial für weiter steigende Preise.

hOMEGATEMIETInDEx STEIGT MInIM Die Angebotsmieten in der Schweiz sind im September ge-genüber August um 0,04 Pro-zent auf 118,4 Punkte gestiegen. Gemäss Angebotsmietindex von homegate.ch legten die Mieten im vorjahresvergleich um 1,9% zu; am stärksten in der Genfer-see-Region (+ 3,0 %; Indexstand 130,0 Punkte). In der Ostschweiz stiegen die Mieten um 0,2 Pro-zent (114,6 Punkte). Im Tessin gaben die Angebotsmieten im gleichen Zeitraum um 0,7 Prozent (115,9 Punkte) nach; in der Zent-ralschweiz blieb das niveau mit -0,1% (121,5 Punkte) fast unver-ändert. Im 12-Monate-vergleich kam es zum stärksten Anstieg in den Regionen Zentralschweiz (3,1%), Genfersee (2,9%) und Ostschweiz (1,8%); den gerings-ten Anstieg sah das Tessin.

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Swx IAZI REAL ESTATE PRICE InDIZES

Wert noch 3,1%). «Nach zwei Jahren relativer Ruhe im EFH-Markt, müs-sen die ausgeprägten Preiserhöhun-gen der letzten beiden Quartale zu denken geben», sagt Scognamiglio. «Offensichtlich findet ein Run ins Wohneigentum statt, wobei die Preis-steigerungen neben dem deutlich zunehmenden Flächenbedürfnis der Leute, der Zuwanderung gut ausge-bildeter und einkommensstarker Ar-beitskräfte vorwiegend aus Deutsch-land und der verlockend tiefen Zinsen auch dem insgesamt geringen Angebot im EFH-Bereich anzulasten ist. Es besteht eine starke, funda-mental ausgewiesene Nachfrage nach Eigenheimen, welche angebotsseitig nicht ausreichend befriedigt werden kann.»Auf kantonaler Ebene liegen Genf (4,3%) und die Waadt (4,0%) deutlich über dem schweizerischen Durch-

schnitt von 3,3%. Die Kantone Zü-rich (3,6%), Zug (3,4%) und Wallis (3,5%), welche ebenfalls sogenannte Hot-Spot-Zonen aufweisen, liegen knapp über dem Schweizer Mittel. Alle Kantone weisen zurzeit positive Preisentwicklungen auf, die im Ver-gleich zum Vorquartal zumindest 2,4 Prozent betragen.

NachFrage Nach eigeNtUms-wohNUNgeN starK gestiegeN

Noch stärker als EFH haben die Preise für Eigentumswohnungen im 3. Quartal zugenommen, nämlich um 3,6 Prozent (im Vorquartal um 3,8%). Der Anstieg über die letzten zwölf Monate betrug 6,5 Prozent (im Vor-quartal 3,0%). «Eigentumswohnun-gen entsprechen deutlicher als EFH den Bedürfnissen unserer Zeit und erfreuen sich deshalb einer noch stär-

keren Nachfrage», sagt Scognamiglio. «Die wachsende Schicht gutsituierter älterer Leute zieht die Wohnung ei-nem EFH genauso vor wie Singles und Businessnomaden, weil diese deutlich weniger Arbeit macht und im Bedarfsfall häufig auch rascher zu verkaufen ist.»Auch in diesem Segment sind die kräftigsten jährlichen Preissteigerun-gen in der Westschweiz zu beobach-ten, so etwa im Kanton Genf (4,6%), der Waadt (4,3%), dem Wallis und Neuenburg (je 3,9%). Die Preisstei-gerung im Kanton Zürich betrug 3,8 und in Zug 3,6 Prozent. Auch in die-sem Segment stiegen die Preise in al-len Kantonen, am geringsten fiel die-se im Kanton Thurgau aus (2,8%). •

Der Autor: Heinz Daester, IAZI AG

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aUssteller UND besUcher empFiNg Die expo real bei strahleND blaUem himmel. eNtsprecheND heiter war Die stimmUNg iN DeN müNchNer messehalleN – trotZ tUrbU-leNZeN aN DeN FiNaNZmärK-teN UND Der sich verschär-FeNDeN schUlDeNKrise.

BW. «Die Stimmung in den Hallen war sehr gut», berichtet Eugen Ege-tenmeier. Der Geschäftsführer der Messe München International be-schreibt das Herbst-Stell-Dich-Ein der internationalen Immobilienpro-fessionals in München als «Stabilität-sanker der Branche». Dass der eingetrübte Himmel über den Finanzmärkten und der da-durch ausgebremste Wirtschaftsauf-schwung auf die Immobilienmärkte durchschlagen könnten, scheint die Mehrheit der Branche bisher nicht zu fürchten. Laut Besucherumfrage der Messegesellschaft bewerteten 97 Prozent der Befragten die Messe mit ausgezeichnet bis gut; 71 Prozent se-hen die gegenwärtige wirtschaftliche Situation der Branche positiv. Für die künftige Branchensituation erwarten

47 Prozent keine Änderung, 28 Pro-zent eine Verbesserung und nur 25 Prozent eine Verschlechterung.

«geFühlte 100 termiNe»

«Für die kommenden beiden Jahre sehe ich gute Chancen für ein wei-teres Wachstum der Bauwirtschaft», sagt Peter Tzeschlock, Vorstand der Drees & Sommer AG, und verweist darauf, dass die Immobilienbranche der Konjunkturentwicklung immer ein wenig hinterherhinkt. Harald Engbrocks, Geschäftsführer der in-ternationalen Immobilienberatung Atlanticus mit Sitz in Bad Homburg, beschreibt die Stimmung auf der Messe als gut – obwohl die letzten drei Monate nach seiner Beobach-tung eher von Zurückhaltung bei den Investoren geprägt waren und schon Befürchtungen aufkamen, die euro-päischen Märkte könnten doch noch in eine Abschwächung, einen «Dou-ble Dip» hineinlaufen. Die hohen Besucherzahlen wertet der Experte als «ein sehr viel versprechendes Zu-kunftssignal» für die Immobilien-branche. «Im letzten Jahr hatte ich noch 54 Gespräche, in diesem Jahr

ExPO REAL 2011

Gelassene Stimmung trotz Unwetterwarnung

Stabile Aussteller- und Besucherzahlen

Auf der Expo Real 2011 stellten 1.610 Unternehmen aus 34 Län-dern aus; von 37.000 Teilnehmern waren 19.000 Fachbesucher und 18.000 Repräsentanten der aus-stellenden Unternehmen. Die Top Ten unter den insgesamt 72 Besu-cherländern waren neben Deutsch-land Grossbritannien, Niederlande, Österreich, Schweiz, Frankreich, Polen, USA, Tschechische Repub-lik, Russische Förderation und Lu-xemburg. Zunehmendes Interesse an einem Besuch in München zeig-ten vor allem Marktteilnehmer aus West- und Zentraleuropa. Knapp doppelt soviel Aussteller wie 2010 kamen aus den Niederlanden; auch aus Luxemburg war zunehmendes Interesse zu verzeichnen. Erstmals präsentierten sich mit der «World of Hospitality» Akteure aus der Ho-tellerie an einem Gemeinschafts-stand. Eine gelungene Premiere: Wie Besucher meinen, hat der Stand dazu beigetragen, die As-setklasse Hotel auf der Expo Real zu etablieren; beim Veranstalter Hospitality Inside rechnet man mit einer Verdoppelung der Ausstel-lungsfläche (heuer 80 qm) im kom-menden Jahr.

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waren es zwar nur 30, aber gefühlte 100 Termine», berichtet Engbrocks. «Die Gespräche fanden übrigens mit Investoren aus 14 Nationen statt. Die Expo ist buntgemischt und zeigt deutlich: Wir brauchen Europa.» Ökonomen wie etwa Ulrich Kater, Chefvolkswirt der deutschen Deka Bank, gehen davon aus, dass die kon-junkturelle Eintrübung die Immobili-enmärkte nicht so sehr betrifft: «Wir haben eine Wirtschaftsschwäche und keine tiefe Rezession.» Hinzu kom-me, dass Investoren bei instabilen Fi-nanzmärkten eine klare Strategie und sichere Anlagen suchten. «Die Strate-gie des klugen Investors zielt im aktu-ellen Marktumfeld wieder sehr stark auf gesunde Fundamentalwerte»,

bestätigt Engbrocks, «Gesucht sind relativ einfache Business Plans, also transparente Märkte mit überschau-baren Risiken und allgemein hoher Marktakzeptanz.» Zudem werde das Thema Liquidität immer wichtiger – also die Frage, wie schnell kann ich mich in Märkte hinein- oder auch wieder herausbewegen?

«Der marKt bleibt stimmUNgsabhäNgig»

«Die Fundamentaldaten im Gewer-beimmobilienbereich sind relativ stark geblieben, die Anlageklasse Immobilie bekommt im Vergleich zu Aktien und Anleihen zuneh-mend Aufwind», stellt Arthur de

Haast, Leiter der International Ca-pital Group von Jones Lang LaSalle (JLL), fest. «Investoren sind nach wie fokussiert auf Core-Produkte mit hoher Vermietungsquote in spe-zifischen Märkten. Der Markt bleibt stark stimmungsabhängig.» In den drei bisherigen Quartalen wurden gemäss JLL weltweit Gewerbeimmo-bilien für 297 Milliarden US-Dollar gehandelt, 43 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Ungeachtet der in den vergangenen Monaten aufkom-menden Zweifel aufgrund der Staats-verschuldungen und der Gefahr einer erneuten Rezession lag der Umsatz im dritten Quartal mit 99 Milliar-den Dollar sogar um 36 Prozent hö-her. Die meisten Investments

«Stabilitätsanker der Branche»: Die Expo Real 2011

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erfolgten in Europa (41 Mrd. USD), gefolgt von Nord- und Süd-amerika (38 Mrd. USD) und Asien (20 Mrd. USD). In Grossbritannien, dem grössten Markt in Europa, verbesser-te sich die Lage im dritten Quartal zusehends; dies ist zum Teil darauf zurück zu führen, dass im zweiten Quartal angebahnte Deals erst nach dem Sommer abgeschlossen werden konnten. Deutschland, Frankreich, Skandinavien, Polen und Russland erfreuen sich de Haast zufolge auf-grund ihres Rufs als «safe heaven» und relativ hoher Wirtschaftswachs-tumsraten eines hohen Investoren-interesses. «Das gilt ebenso für die Schweiz und Schweden, die beide nicht der Eurozone angehören», so de Haast. Allerdings gibt es ein Pro-

blem: Die Nachfrage nach erstklas-sigen Immobilien in den Kernmärk-ten seitens eigenkapitalbasierter wie fremdkapitalfinanzierter Investoren übersteigt das Angebot deutlich. «Es wird zunehmend schwerer für In-vestoren, entsprechende Objekte zu finden», sagt Fabian Klein, Head of Investment bei CB Richard Ellis in Deutschland.

«marKtstrUKtUreN werDeN sich äNDerN»

Das knappe Angebot ist nicht die ein-zige Herausforderung für die Bran-che. Im Moment sei das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage bei Immobilienfinanzierungen zwar relativ ausgeglichen; insofern sei die

krisenbedingte «Kapitalklemme» überwunden, sagt  Peter Axmann, Leiter des Immobilienbereichs der HSH Nordbank. Allerdings herrscht bei den Banken noch keineswegs wieder «Business as usual». «Wir se-hen, dass Banken nach wie vor sehr restriktiv sind und sich mehr auf Re-finanzierungen denn auf das Neuge-schäft konzentrieren», sagt de Haast. Axmann erwartet, dass der Finanzie-rungsbedarf deutlich wachsen wird, schon aufgrund der anstehenden Prolongationswelle von Krediten und Verbriefungen, mit denen die grossen Portfoliotransaktionen 2004 bis 2007 finanziert wurden: «Gleichzeitig wer-den viele Banken aufgrund von Basel III ihr Kreditbuch eher verkleinern.» Mit dem 2013 in Kraft tretenden Re-

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formpaket des Basler Ausschusses der Bank für internationalen Zah-lungsausgleich müssen Kreditinsti-tute Immobiliendarlehen mit mehr Eigenkapital unterlegen, was die Darlehen tendenziell verteuert. «Die Marktstrukturen werden sich deut-lich verändern», meint Axmann. «Fi-nanzierungen werden aller Voraus-sicht nach nicht billiger, sondern eher teurer werden – ganz abgesehen von der Entwicklung der Zinsen.»Doch auch wenn sich die Themen auf der Messe vor allem um die aktuelle Schulden- und Währungsproblema-tik in Europa und ihre Auswirkungen

auf die Immobilienmärkte drehten – noch zeigt sich das Gros der Markt-teilnehmer durch die Abkühlung der Konjunktur oder höhere Hürden bei der Finanzierung nicht beeindruckt. Die Expo Real habe sich einmal mehr als «verlässliches Barometer der Stimmung an den europäischen Im-mobilienmärkten» erwiesen, meint Reinhard Kutscher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Union Invest-ment Real Estate. Sein Fazit: «2011 herrscht gute Betriebstemperatur. Eine Abkühlung wird jedoch mit Blick nach Vorne zunehmend einkal-kuliert.» •

nAChRIChTEn

IMPLEnIA: AFFEn- TRAnGER wIEDER CEO Anfang Oktober ist hanspeter Fässler nach nur 15 Monaten Amtszeit als CEO der Implenia AG zurückgetreten. neuer CEO ist Anton Affentranger, bisher Präsident des verwaltungsrats. Affentranger sieht sich dieses Mal nicht als Übergangsunter-nehmensleiter – er übernehme das Amt nicht interimistisch, sondern für mehrere Jahre, sag-te er. Ferner bestätigte der neue CEO das Anfang 2010 gesetzte (mittelfristige) Ziel von 100 Mio. ChF Betriebsgewinn.

JELMOLInEuER CEO GESuChT nach dreijährigem Engagement wird hanspeter Grüninger Ende März 2012 sein Amt als CEO des Zürcher Departmentstores Jelmoli – house of Brands und seine Ämter als Mitglied der Ge-schäftsleitung der Swiss Prime Site AG niederlegen. wie der verwaltungsrat der Swiss Prime Site mitteilt, sei man bereits auf der Suche nach einem nachfol-ger für Grüninger.

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Indischer Impuls

Swiss Circle: An allen Messetagen sehr gut besucht

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premiere aUF Der expo real 2011: Die DeUtsche gesell-schaFt Für Nachhaltiges baUeN DgNb vergab erstmals ZertiFiKate Für «NeUbaU ge-mischte staDtqUartiere».

PD/BW. In den nächsten 40 Jahren wird die Bewohnerzahl der Städte weltweit drastisch steigen. Rund 70 Prozent der Weltbevölkerung wer-den dann in Städten wohnen – eine folgenschwere Entwicklung, denn hier bündeln sich Ressourcen- und Energieverbrauch, Emissionen und Flächenversiegelung. Transparenten Konzepten für mehr Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung kommt da-mit eine hohe Bedeutung zu. Gerade in Kommunen wächst der Bedarf an verlässlichen Grundlagen, um deren Nachhaltigkeitsziele voranzubringen und transparent zu dokumentieren.Die Deutsche Gesellschaft für Nach-haltiges Bauen (DGNB) bietet insbe-sondere mit der Zertifizierung von

Stadtquartieren sowohl für Kommu-nen als auch für private Bauherren hierfür das passende Instrument. Zwölf Projekte haben an der Pilot-phase für Stadtquartiere teilgenom-men. «Im Zentrum der zertifizier-ten Stadtquartiere steht häufig die Nachnutzung bereits bestehender Flächen», sagt Prof. Werner Sobek, Vizepräsident der DGNB. «Wenn zudem Altmaterialien Verwendung finden und die Regenwassernutzung in das Konzept intelligent einbezogen wird, trägt das erheblich zur Ressour-censchonung bei.» Die Kombination von Wohnen, Arbeiten und Einkau-fen sowie die gute Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr helfen die Wege kurz zu halten und so Energie und Ressourcen einzusparen. Fast alle Projekte haben in der Planungs-phase auf eine aktive Bürgerbeteili-gung gesetzt, ein Kriterium, das in der DGNB Zertifizierung für Stadt-quartiere bewertet wird. Mit dem neuen Nutzungsprofil rücken

STADTEnTwICKLunG

Nachhaltige StadtquartierenAChRIChTEn

POTSDAMER PLATZDGnB-SILBER Der Potsdamer Platz in Berlin hat auf der Expo Real 2011 das erst-mals vergebene DGnB Zertifikat neubau Stadtquartiere (nSQ) erhalten. Das Quartier (Eigner: SEB Asset Management) bekam das Zertifikat in Silber. Mit dem nSQ können auch Bestandsquar-tiere zertifiziert werden, sofern sie den neubauanforderungen gerecht werden. Das Fundament für die Auszeich-nung des von 1991 bis 1999 ent-standenen Quartiers wurde vor 20 Jahren gelegt: Der damalige Eigentümer entschloss sich, rund drei Prozent der Investitions-summe für ein Ökomanagement aufzuwenden. Statt auf kurz-fristige wirtschaftlichen Erfolg setzte man bei der langfristigen Gesamtstrategie auf Ökonomie, Ökologie und Funktionalität. Das Ziel: eine umweltfreundli-che Energieversorgung sowie ein Ressourcen schonender um-gang mit wasser und Boden in Kombination mit klimagerechter Bauweise und ökologischen Bau-stoffen. Das Ökomanagement wurde im Rahmen des General Managements an Drees & Som-mer übertragen. Die Experten übernahmen Ideenentwicklung und Konzeption sowie Ökoef-fizienzanalysen und Machbar-keitsstudien. Zu den Ergebnissen zählt u.a. ein Energiekonzept, das Energieverbrauch und -kos-ten senkt sowie CO2-Emissionen um 70 Prozent reduziert. Mög-lich wurden diese Ergebnisse u.a. durch wärmeschutz in ver-bindung mit der nutzung von Sonnenenergie. Drees & Sommer übernahm im Zertifizierungspro-zess die Bestandsbewertung und begutachtete die seit der Realisie-rung vorgenommenen baulichen veränderungen.

Schweizer immobilien-KongreSS Mittwoch, 16. November 2011Hotel Bellevue Palace, Bern

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Potsdamer Platz, Berlin: Zertifiziert nach DGNB Neubau Stadtquartiere

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Schweizer immobilien-KongreSS Mittwoch, 16. November 2011Hotel Bellevue Palace, Bern

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// Schweizer Immobilienbrief / Immobilien Business Verlags AG / 8045 Zürich / www.immobilienbusiness.ch //

SCHWEIZER IMMOBILIENBRIEF /// 20_2011 / Seite 10

>>> insbesondere die Qualität des Raumes «zwischen» den Gebäuden sowie die städtebauliche Struktur in den Fokus. In einer Rund-um-Sicht erfasst das neue Nutzungsprofil alle relevanten Themen: von Massnahmen zum Gewässer- und Bodenschutz und Ressourcen schonender Infrastruktur über Wertstabilität und Flächeneffizi-enz bis hin zu Freiflächenangeboten, Lärm- und Schallschutz sowie effi-zienter Abfallwirtschaft. Wie beim Bewertungssystem für Gebäude wird auch bei Quartieren eine Ökobilanz durchgeführt.Für Christine Lemaitre, Geschäfts-führerin der DGNB, umfasst die Qualität von Stadtquartieren viele Faktoren: «Dazu gehören oft gewach-sene Strukturen und langjährig beste-hende Bauten. Beides berücksichtigen

wir bei der Zertifizierung. So werden neben Gebäuden auch identitätsstif-tende Strassen, Wege, Plätze, vor-handene Biotope und Bäume bis hin zu abstrakten Bestandselementen, wie Strassennamen oder Bestands-nutzungen bewertet.» Gerade für Projektentwickler und Kommunen ist dieses Nutzungsprofil von grosser Bedeutung. Es kann alle Beteiligten bereits in der Planungsphase dabei unterstützen, die Nachhaltigkeit eines Quartiers zu optimieren. «Auch beim Nutzungsprofil für Stadtquartiere haben wir wieder grossen Wert auf Praxisnähe gelegt. Wie bei der Zerti-fizierung von Gebäuden wird auf den Stand der Technik gesetzt, auf intel-ligente Konzepte und das frühzeitige Einbeziehen von Nachhaltigkeit in die Planung», so Lemaitre. •

Aarau: Torfeld Süd ausgezeichnet

Mit dem DGNB-Vorzertifikat «Neubau gemischte Stadtquartie-re» wurde auf der Expo Real das Stadtentwicklungsprojekt Tor-feld Süd in Aarau ausgezeichnet. Auf dem Torfeld Süd entsteht ein qualitativ hochstehendes, ener-gietechnisch und soziologisch nachhaltiges sowie lebendiges Stadtquartier, das durch seine Vielfalt an Nutzungen, Bewoh-nern und Besuchern geprägt sein wird. Bauherr Mobimo strebt mit dem Stadtentwicklungsprojekt in Aarau in Sachen Nachhaltigkeit erstmalig in der Schweiz die Zerti-fizierung des DGNB Stadtquartie-re–Labels an - selbstredend wird damit auch der Minergiestandard eingehalten.

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Die rUssischeN immobilieN-märKte rücKeN iN DeN FoKUs westeUropäischer iNvesto-reN. Die grüNDe: Das relativ stabile wirtschaFtswachs-tUm UND Die KaUFKraFt eiNer wachseNDeN mittelschicht.

BW. «Es bewegt sich wieder was in Russland», sagt Steffen Sendler. Für den Geschäftsführer von Drees & Sommer Russland mehren sich die

Anzeichen, dass die Finanzkrise, die in den vergangenen zwei Jahren ins-besondere den Immobilien- und Bau-markt in Russland schwer getroffen hatte, ein Ende gefunden hat: «Wir beobachten eine Zunahme von Inves-titionen.» Ähnlich sieht man bei der Wiener Erste Group die Lage. «Mitte August 2011 hatten die Investitionen in den CEE-Immobilienmarkt 6,9 Milliarden Euro erreicht; sie lagen damit um 20 Prozent über dem Wert

für das Gesamtjahr 2010 und waren das Ergebnis von etwa 120 Transak-tionen», berichtet Erste Bank-CEE-Analyst Günther Artner. Die Investi-tionstätigkeit habe sich mit mehr als 70 Prozent vor allem auf die Märkte Polen und Russland konzentriert. Diese Entwicklung erstaunt nicht, denn das stabile Polen gilt als «Wirt-schaftswunderland» und Russland mit seinen 143 Millionen Einwoh-nern und 13 Millionenstäd-

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Wieder im Visier europäischer Investoren: Der russische Immobilienmarkt. Hier: Moskau

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// Schweizer Immobilienbrief / Immobilien Business Verlags AG / 8045 Zürich / www.immobilienbusiness.ch //

SCHWEIZER IMMOBILIENBRIEF /// 20_2011 / Seite 12

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ten wächst seit Jahren rasant. Aktuellen Prognosen zufolge dürfte das russische Bruttoinlandsprodukt jährlich um 4,5 Prozent zulegen. Auf dem Investitionsforum «Russia Cal-ling!» zeigte sich Wladimir Putin überzeugt, dass der Aufschwung an-halten wird. Aus Sicht des russischen Regierungschefs erholt sich die Welt-wirtschaft gerade von der Krise – ob-gleich diese Phase vermutlich noch einige Zeit andauern werde. Selbst bei einer zweiten Krisenwelle werde das russische BIP von 2012 bis 2014 zwischen 2,5 und 3,7 Prozent wach-sen, zeigt man sich im russischen Wirtschaftsministerium überzeugt. Das Haushaltsdefizit sei gering, fer-

ner verfüge das Land über immense Reserven und profitiere von hohen Ölpreisen.

Die ZUgpFerDe: olympische wiNterspiele 2014 UND FUss-ballweltmeisterschaFt 2018

Insbesondere auf den Einzelhan-delsmärkten sehen Marktbeobach-ter Chancen. Mit dem steigenden Einkommen wird die Mittelschicht grösser; im Durchschnitt geben Russ-lands Einwohner drei Viertel ihres Einkommens für Konsumgüter aus – europaweit sind es nur 40 Prozent. So verspricht sich beispielsweise Adidas in Russland enorme Absatz-

chancen. Bis 2015 sei jedes Jahr mit Umsatzsteigerungen von mindestens zehn Prozent zu rechnen, erklärte Herbert Hainer, Vorstandschef des Sportartikel-Herstellers, jüngst in Moskau. Die Region Russland/GUS, zu welcher der Konzern auch die Uk-raine, Kasachstan sowie viele kleinere ehemalige Sowjet-Republiken zählt, würde damit Japan als drittwichtigs-ten Markt nach Nordamerika und China überholen. Kam Adidas in der Russland-Region 2010 auf 786 Millio-nen Euro Umsatz, will man 2012 die Marke von einer Milliarde Euro kna-cken. Teil des Expansionskonzepts sind Investitionen in den Vertrieb: In Russland setzt Adidas verstärkt auf

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eigene Läden. Ende 2011 dürfte es in der Region 800 Stores geben; bis 2015 sollen mindestens 400 hinzukommen. Das Management geht davon aus, dass wegen der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine Fuss-ballprodukte in den nächsten Jahren auch in Russland gefragt sein werden. Grossveranstaltungen wie die Olym-pischen Winterspiele in Sochi 2014 oder die Fussballweltmeisterschaft, die 2018 in Russland stattfindet, wür-den den Trend noch unterstützen, heisst es.

mosKaU ist Noch «güNstig»

Auch die Hamburger ECE-Gruppe –  der grösste Shoppingcenterbetrei-ber Europas ist in der Schweiz mit dem «Stücki Shopping» in Basel-Kleinhüningen vertreten – ist in Russ-land unterwegs. Allerdings nicht mit eigenen Shopping-Centern, sondern als Dienstleister in Sachen Center-management. Seit Ende 2009 zeich-net die ECE für das Management von «Vremena Goda» am Kutusovkij Prospekt in Moskau verantwortlich; Eigentümer ist das russische Unter-nehmen Octan Plus Alfa, hinter dem Ivanhoe Cambridge und die Volks-bank Österreich stehen. «Das Shop-ping Center verfügt über rund 150 Geschäfte auf einer Mietfläche von

etwa 30.000 Quadratmetern und ist eines der wenigen Center des Landes mit internationalem Standard», be-richtet Stefan Zeiselmaier, Geschäfts-führer der ECE Russland. Innerhalb kurzer Zeit sei es gelungen, das Ein-kaufscenter in einer herausragenden Position im Premiumsegment zu platzieren. Während die ECE vorerst (noch) auf die Entwicklung eigener Shoppingcenter verzichtet, soll das Dienstleistungsgeschäft in Russland weiter ausgebaut werden. «Der Be-darf an professionellem Centerma-nagement ist hoch; der Wettbewerb nimmt zu», so Zeiselmaier. Der Löwenanteil der gewerblichen Immobilieninvestitionen – etwa zwei Drittel – wird indes noch von russi-schen Playern bestimmt, doch auch internationale Investoren sind ver-mehrt auf der Suche nach Assets. Für russische Liegenschaften interessiert sich beispielsweise die österreichische Immofinanz, die schon seit Jahren ein umfangreiches Osteuropa-Port-folio aufbaut. Wie Putin ist Eduard Zehetner, Vorstandsvorsitzender der österreichischen Immofinanz Group, nicht davon überzeugt, dass schwie-rige Zeiten kommen: «Derzeit sehen wir eine Krise auf den Finanzmärk-ten, aber noch nicht in der Realwirt-schaft.» Selbst wenn, würde diese erst mit Zeitverzögerung auf

nAChRIChTEn

REAL I.S.«GREEn OFFICE FunD» Mit dem «Green Office Fund» hat die Münchner Real I.S. einen Immobilienspezialfonds aufge-legt, der ausschliesslich in Green Buildings investiert. Im Anlage-fokus: westeuropäische Büroim-mobilien im wert von 40 bis 60 Millionen Euro, die bereits zer-tifiziert sind oder eine nachträg-liche Zertifizierung im Bestand erhalten können. Berücksichtigt werden hierbei nur Zertifikate, die vom world Green Building Council anerkannt sind (LEED, BREEAM, DGnB, hQE). Das Zielvolumen des Fonds liegt bei 400 Millionen Euro, die Eigen-kapitalquote bei 50 Prozent. Der geplante Investmenthorizont be-läuft sich auf zehn bis zwölf Jahre (plus Investitionsphase); ange-strebt wird eine durchschnittli-che jährliche Ausschüttung von fünf Prozent. wie Real I.S.-vorstand Jochen Schenk mitteilt, führen die in der Philosophie vieler unternehmen verankerten sozialen und um-weltbelange zu einer stark stei-genden nachfrage nach Green Buildings. Der Fonds setze vor allem auf nachzertifizierungen, da der Markt für zertifizierte Ge-bäude speziell in Europa immer noch sehr klein sei. «wir möchten unseren Anlegern ein Produkt anbieten können, das ihre CSR-verpflichtungen erfüllt», sagt Schenk. «unseren Investoren bringt das Konzept eine erhöhte Ertrags- und wertstabilität». Die bessere Bauqualität und vermiet-barkeit der Flächen verspreche zudem eine erhöhte Kosten- und Ertragssicherheit, betont der Ma-nager. Insgesamt handelt es sich bereits um den vierten Spezial-fonds seit Gründung der KAG im vergangenen Jahr.

In Sochi laufen die Vorbereitungen für die Olympiade 2014; im Bild: Bolshoi Ice Palace

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SCHWEIZER IMMOBILIENBRIEF /// 20_2011 / Seite 14

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die Immobilienmärkte durch-schlagen; ausserdem würden die Ban-ken vernünftige Projekte finanzieren. Zehetner zufolge kann man in Russ-land derzeit noch günstig Immobilien erwerben; die Renditen beziffert der Immofinanz-Chef auf 9,5 Prozent bei Büros und 11,5 Prozent bei Einzel-handelsimmobilien. «Wobei man sich

schon die Frage stellen kann, wofür diese hohe Differenz zum Westen steht», so der Manager. Zehetner ist der Ansicht, dass die Rendite-Auf-schläge zu hoch sind und Moskau da-her günstig ist.* Das Interesse an Russland-Invest-ments wird nicht zuletzt durch die Fussballweltmeisterschaft 2018 be-

fördert. Der Event sorgt bei der Infra-strukturentwicklung der 14 beteilig-ten Städte – neben Moskau sind dies St. Petersburg, Kaliningrad, Podolsk, Nishniy Novgorod, Jaroslawl, Kazan, Saransk, Samara, Wolgograd, Rostov-am-Don, Krasnodar, Sochi, Ekaterin-burg – für Auftrieb. Um die Voraus-setzungen für die Weltmeisterschaft zu schaffen, werden Massnahmen im Strassen- und Flughafenbereich ebenso umgesetzt wie soziale Infra-strukturobjekte. Gleichzeitig wird die touristische Infrastruktur entwickelt und verschiedene Hotels geplant. GUS-weit entwickeln internationale Ketten neue Hotels. 2010 wurde das Marriott Courtyard in St. Petersburg eröffnet, 2011 folgten neue Häuser in Kazan und Irkutsk. Weitere drei Pro-jekte der Marriott-Kette sind noch in diesem Jahr geplant. In Vorbereitung der Olympischen Winterspiele 2014 in Sochi läuft die Entwicklung der kommerziellen Objekte rund um den Standort an; derzeit werden Hotels, Restaurants, Freizeitanlagen konzipiert und ent-

SimmenGroup sondiert in Russland

Auch die Schweizer SimmenGroup hat den russischen Immobilienmarkt im Visier. Das Unternehmen mit Sitz in Schindellegi/SZ entwirft und baut Luxusimmobilien, derzeit (noch) vor allem in der Schweiz. Mit einem Bau-volumen von über 300 Millionen CHF zählt das 1999 gegründete und 2008 in eine Holding gewandelte Unternehmen zu den führenden Schweizer Anbietern im Segment Luxusimmobilien. Inzwischen streckt die Gruppe ihre Fühler auch ins Ausland aus, unter anderem nach Russland. Wie Pat-ric Simmen, Gründer und Chairman des Unternehmens, mitteilt, prüft die SimmenGroup in Vanino und in Khabarovsk Projekte. Auftraggeber ist der Grossindustrielle Alexander Lebikhov, einer der grössten Waldbesit-zer und Holzproduzenten Russlands. «Lebikhov besitzt unter anderem ein 180.000 Quadratmeter grosses Areal in Khabarovsk. Dort sollen Villen und Wohnungen in Form eines Resorts entstehen – zum Verkauf – so-wie Bürohäuser und nicht zuletzt auch Unterkünfte für die Mitarbeiter», sagt Simmen. Wie hoch das Projektvolumen ausfällt, ist Simmen zufolge schwierig zu sagen, da noch kein Vorprojekt besteht: «Doch es geht si-cherlich um eine neunstellige Summe.»

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wickelt. So ist Drees & Sommer mit der Bauherrenvertretung und dem Projektmanagement für den 50 Hekt-ar grossen Freizeitpark «Sochi Park» im Herzen des Olympiaparks beauf-tragt und auch bei der Entwicklung eines Hampton by Hilton-Hotels im Stadtzentrum von Kiew federführend beteiligt. Wie Sendler berichtet, sind weitere Projekte im Bereich Boutique Hotels in Moskau geplant, zudem drei Hotelprojekte der Rezidor Kette in Kiew und ein Objekt in Jalta.

«westliche arrogaNZ briNgt Nichts»

Bliebe die Fragen nach Markttranspa-renz und Vertragssicherheit. «Russ-land ist ein Rätsel innerhalb eines Geheimnisses, umgeben von einem Mysterium», zitiert die Wiener ECE-Consulting** ein bon mot von Sir Winston Leonard Spencer Churchill auf ihrer Homepage. «Wir möchten damit aber keineswegs Vorurteile evozieren», betont Geschäftsführer Horst Juranek. «Russland bietet für Investments hervorragende Chan-cen, und dass das Land zum gleichen Kulturkreis wie Westeuropa zählt, erleichtert die Verhandlungen mit den Geschäftspartnern.» Gleichwohl

sollte man die bei internationalen Geschäften immer gebotene Vorsicht wahren. Auch Russland-Experte An-dreas Schiller, CEO des Beratungs-unternehmens Andreas Schiller Investment Insight in Bergisch-Glatt-bach, kann am Markt immer mal wieder geäusserte Vorbehalte nur be-dingt nachvollziehen. «Bei Investitio-nen in Russland geht es nicht zuletzt um Vertrauen, Partnerschaft und um ‚Verhandlungen auf Augenhöhe’: Nur so können Geschäfte erfolgreich

auf den Weg gebracht werden.» Das oftmals anzutreffende «arrogante westliche Auftreten» bringe dagegen gar nichts. Für Schiller ist Russland längst nicht nur das grösste Land der Erde: «Das Land hat eine grosse Ver-gangenheit und - hoffentlich - eine grosse Zukunft.» •

*QUELLE: «DIE PRESSE», 29.9.2011

** ECE-CoSULTING, EIN AUF BERATUNG VoN

ExPoRTEUREN IN CEE-LäNDERN FoKUSSIERTES

WIENER UNTERNEHMEN, HAT NICHTS MIT DER

DEUTSCHEN ECE-GRUPPE ZU TUN

Das Vremena Goda, ein von ECE gemanagtes Einkaufszentrum in Moskau

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Der schwUNg beim real iNDex UND swiit iNDex liess ZUletZt etwas Nach. aUF Jahressicht ZeigeN beiDe iNDiZes JeDoch eiN aNsehNliche perFor-maNce.

TM. Die sich im August gebilde-te Aufwärtsbewegung hat ihren Schwung verloren. Der Index der kotierten Immobilienaktien (Real Index) hat sich auf hohem Niveau in einer Seitwärtsphase eingependelt. In dieser Phase bewegt sich der Index innerhalb Bandbreite von 1.560 und 1.596 Indexpunkten. Aus Sicht der technischen Analyse gilt die Regel, sobald der Kurs nachhaltig aus die-ser Formation ausbricht, gibt dieser Ausbruch ein erstes Signal für die bevorstehende Trendrichtung an. Aufgrund der seitwärts verlaufen-den Bewegung kann der Real Index im aktuellen Monat lediglich 0,52 Prozent zulegen. Der Vergleich mit dem Swiss Market Index (SMI) zeigt: Während der SMI einen deutlichen Kursanstieg von über drei Prozent verbuchen kann, hat sich der Immo-bilienaktien Index im Oktober un-terdurchschnittlich entwickelt. Für das laufende Jahr kann sich der Real Index jedoch deutlich vom SMI ab-heben und gewinnt 10,70 Prozent, ge-

genüber einem Minus von elf Prozent beim Swiss Market Index.Der Index der kotierten Immobilien-fonds (Swiit Index) befindet sich seit Monatsbeginn ebenfalls in einer Seit-wärtsbewegung und kann nur leicht an Wert zulegen. Für den Oktober verzeichnet der Index einen Zuwachs von 0,45 Prozent. Im laufenden Jahr bedeutet dies weiterhin ein Plus von 7,4 Prozent. Auch beim Swiit Index ist aus technischer Sicht eine Kursfor-mation ersichtlich. Seit Mitte Septem-ber bewegt sich der Index innerhalb einer kleinen Dreiecksformation, was in der Regel als Fortsetzungsformati-on im existierenden Trend gewertet wird. Das heisst: Kommt es zu einem Ausbruch durch die obere Kante des Dreiecks, kann der vorangehende Aufwärtstrend fortgesetzt werden. In der vergangenen Woche hat der vor fünf Jahren neuaufgelegte UBS Immobilienfonds Direct Residential erstmals eine Ausschüttung von 0,35 CHF je Anteil zahlen können. Ende Oktober stehen bereits die nächsten Ausschüttungen an. Am 28. Oktober ist die Ausschüttung des Swissinvest Real Estate Investment Fund über 4,45 CHF je Anteil fällig und zum Monats-ende am 31.10.2011 bezahlt der Immo-bilienfonds Solvalor61 eine Ausschüt-tung von 5,90 CHF je Anteil aus. •

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Birgitt Wüst, RedaktionsleiterinErich Schlup, VerlagsleiterSandra Schwarzenberger, GestaltungskonzeptSusana Perrottet, Layout

Dominique Hiltbrunner, Verleger

Administration & Verwaltung:[email protected]

WEITERE TITEL:IMMOBILIEN Business Schweizer Immobiliengespräche

HAFTUNGSAUSSCHLUSS:Der redaktionelle Inhalt stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Abschluss einer Finanztransaktion dar und entbindet den Leser nicht von seiner eigenen Beurteilung.

ISSN 1664-5162

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SCHWEIZER IMMOBILIENBRIEF /// 20_2011 / Seite 18

Immobilien-Finanzmärkte SchweizIMMOBILIEnFOnDS 12. OKTOBER 2011

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2,672,561 boNhotE im mobil iEr 104.85 119.00 2.24% 13.50% 4.69% 2.01% 112.00 120.00 644,352,275

844,303 Cs 1A im mo pk 1130.00 1370.00 4.00% 21.24% 4.18% NiCht kotiErt 1215.00 1365.00 3,615,916,350

4,515,984 Cs rEf propErt Y plus 108.30 143.50 2.91% 32.50% 9.50% 1.72% 134.00 145.00 1,223,308,800

276,935 Cs rEf iNtErsWiss 177.70 228.00 3.80% 28.31% 6.05% 1.08% 213.00 229.40 1,547,708,232

3,106,932 Cs rEf l iv iNGplus 96.60 122.50 2.15% 26.81% 5.57% 1.35% 116.00 125.00 2,143,750,000

1,291,370 Cs rEf s i At 124.50 169.50 3.27% 36.14% 10.71% 1.47% 152.00 167.50 2,147,708,906

1,458,671 f ir 101.25 139.00 2.77% 37.28% 9.02% 1.37% 126.00 135.00 813,251,470

977,876 im mofoNDs 287.50 386.00 3.51% 34.26% 4.32% 1.75% 371.00 389.00 1,129,546,396

278,226 l A foNCiErE 585.70 820.00 2.50% 40.00% 10.96% 1.12% 741.00 822.00 924,468,000

277,010 im mo hElvE t iC 152.70 202.00 3.27% 32.29% 7.62% 0.93% 190.00 203.10 565,600,000

3,499,521 pAtr imoNium srE fuND 106.25 117.50 2.76% 10.59% -3.04% 12.50% 113.00 125.60 358,615,758

3,362,421 proCim mo sWiss Com m fuND 109.00 136.00 2.97% 24.77% 19.19% 1.51% 119.00 132.00 455,259,048

3,941,501 rE A lstoNE sWiss prop fuND 107.80 128.50 2.97% 19.20% 8.67% 3.95% 114.30 125.00 315,112,326

278,545 solvA lor «61» 168.00 267.00 1.95% 58.93% 4.91% 1.59% 252.00 280.00 948,169,332

725,141 sChroDEr im moplus 862.00 1128.00 1.16% 30.86% 7.02% 1.15% 1045.00 1100.00 1,082,880,000

3,743,094 sWissC ANto (Ch) rEf ifC A 85.40 118.25 2.92% 38.47% 4.42% 1.57% 111.60 121.90 1,122,202,197

2,616,884 sWiss iNvEst rE if 110.50 134.00 3.43% 21.27% 10.74% 3.39% 120.00 133.00 574,246,280

1,442,082 ubs sWiss rEs. ANfos 49.25 64.00 3.22% 29.95% 6.22% 1.39% 59.00 64.60 1,770,704,832

2,646,536 ubs Ch pf D irEC t rEs iDENt i A l 11.70 15.60 2.24% 33.33% 9.09% 1.05% 14.40 17.40 388,319,287

1,442,085 ubs l Em AN rEs. foNCipArs 62.00 76.25 3.27% 22.98% 6.71% 2.25% 73.00 78.30 782,412,154

1,442,087 ubs sWiss miXED s im A 74.45 96.70 3.42% 29.89% 8.52% 1.88% 91.30 99.50 5,455,844,654

1,442,088 ubs sWiss Com. sWissrE A l 58.70 71.75 3.69% 22.23% 6.49% 1.40% 64.30 71.90 1,119,361,992

Ø (1) Ø SW I T T Ø ToTal

3 .01% 29.31% 7.53% 1.77% 29,128,738,287

CH-VALOREN AKTIEN NAME NAV BÖRSEN- AUS- ECART PERF. MTL . KURSE SEIT 1.1.11 BÖRSEN- KURS SCHüT- YTD UMSATZ TIEFST / HÖCHST KAPITALISIERUNG TUNGS- 2011 % SEPT RENDITE

883,756 A l lrE A l holD iNG 113.80 139.50 4.03% 22.58% 6.46% 3.49% 134.80 148.70 1,137,125,601

1,820,611 bfW l iEGENsChAf tEN N 34.00 28.25 3.23% -16.91% 10.00% 0.80% 24.50 28.50 132,527,813

255,740 EspACE rE A l EstAtE 148.00 139.50 3.09% -5.74% 3.87% 0.50% 135.00 145.00 239,481,882

1,731,394 iNtErshop 250.40 320.00 6.45% 27.80% 12.03% 3.02% 297.00 322.00 349,440,000

1,110,887 mobimo 189.00 222.00 4.14% 17.46% 15.67% 3.85% 189.30 226.00 1,138,881,978

1,829,415 p sp sWiss propErt Y 68.40 83.40 3.39% 21.93% 14.93% 12.51% 67.00 82.00 2,907,290,403

803,838 sWiss pr imE s i t E 59.60 73.50 4.87% 23.32% 10.39% 9.62% 62.70 73.80 3,796,295,455

261,948 WArtECk iNvEst 1372.00 1865.00 3.65% 35.93% 7.93% 1.18% 1706.00 1900.00 207,714,375

2,183,118 zübl iN im mobil iEN holD iNG 6.47 2.90 0.00% -55.18% -21.83% 1.64% 2.64 4.30 83,458,230

Ø Ø RE al Ø ToTal

3 .65% 7.91% 10.93% 8.30% 9,992 ,215,737

IMMOBILIEnAKTIEn 12. OKTOBER 2011

WWW.MVINVEST.CHTEL. NR. 043/499 24 99

Page 19: Immobilienbrief Nr. 128 vom 17. Oktober 2011

Seite 19 / 20_2011 /// SCHWEIZER IMMOBILIENBRIEF

iN Zürich orieNtiereN sich mehr UND mehr proJeKte aN ZieleN Der 2.000-watt-ge-sellschaFt. iNZwischeN aUch qUartierseNtwicKlUNgeN, wie Die «greeNcity» Zeigt. BW. Die Manegg in Wollishofen be-findet sich im Umbruch: Auf dem rund 20 Hektaren grossen Gebiet werden durch die Abwanderung von Industriebetrieben grosse Flächen frei für Neunutzungen. Weit fortge-schritten sind die Planungen für das östliche, acht Hektaren grosse Teil-gebiet, das frühere Firmengelände der «Sihlpaplier»: Am Fuss des Üet-libergs, zwischen Autobahn und Sihl, will LosingerMarazzi in Zusammen-arbeit mit Nüesch Development die «Greencity» realisieren.Im Rahmen des Grossprojekts sollen

Büro-, Geschäfts- und Wohnhäuser, Läden und Gastronomie, Fitness- und Gesundheitseinrichtungen, Kitas, ein Schulgebäude und Grünflächen entstehen. Zeugen der industriellen Vergangenheit – eine sanierte und umgenutzte Spinnerei, der Fabrik-kanal, das alte Kleinkraftwerk sowie ein Wasserturm – sollen dem Quar-tier unverwechselbare Identität und Charme verleihen. Das Neue: Mit der auf dem städtebaulichen Kon-zept von Diener & Diener Architek-ten und Vogt Landschaftsarchitekten basierenden «Greencity» entsteht ein städtebauliches Pilotprojekt. Das Quartier wird seinen Energiebedarf für Wärme, Kälte und Strom zu 100 Prozent mit regenerativen Energien decken – mittels Geothermie für die Wärme- und Kälteproduktion so-wie einem Kleinwasserkraftwerk am

Sihlkanal und Fotovoltaikanlagen für CO2-neutralen Strom. Alle Neu-bauten werden nach dem Standard Minergie-P-ECO errichtet. KosteNgüNstige wohNUNgeN

Dank der eigenen S-Bahn-Haltestelle sind es ins Zentrum gerade einmal sechs, zum Hauptbahnhof Zürich elf Minuten; zudem ist das vorwiegend autofrei konzipierte Quartier für den Privatverkehr gut an das Autobahn-netz A3 angeschlossen. «Die Lage in unmittelbarer Nähe der Naturland-schaft Sihltal und die direkte Verbin-dung zum Hauptbahnhof und Flug-hafen macht das Projekt Greencity für Wohn- wie gewerbliche Nutzung gleichermassen attraktiv», sagt Jür-gen Friedrichs, Leiter Immobilieent-wicklung Zürich bei Losinger

PROJEKTEnTwICKLunG

Ein «grünes» Quartier für Zürich

Die «Greencity»: Für Wohn- wie gewerbliche Nutzung gleichermassen attraktiv

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SCHWEIZER IMMOBILIENBRIEF /// 20_2011 / Seite 20

Marazzi. Das verkehrsarm und familienfreundlich konzipierte Quartier biete ein ruhiges Zuhause – mitten im Grünen und gleichzeitig zentrumsnah. Zudem sollen die Be-wohner direkt vor Ort alles finden, was sie zur täglichen Nahversorgung brauchen: In den Erdgeschossen vieler Gebäude sowie rund um den Spinnereiplatz, dem künftigen Zen-trum des Quartiers, sind kleinere Läden und Dienstleister vorgesehen. Neben den privat getragenen Wohn-gebäuden sind drei Baufelder für gemeinnützige Bauträger reserviert, was preisgünstiges Wohnen im in-nenstadtnahen Bereich garantieren soll. «30 Prozent der geplanten 800 Wohnungen, die hier entstehen, wer-den genossenschaftliche Wohnungs-bauunternehmen realisieren», betont Friedrichs. «eiNmaliges aNgebot»

Auf dem von Autobahnlärm betrof-fen Teilgebiet sind Gewerbe- und Dienstleistungsgebäude geplant, in verdichteter Bauweise und über mehrstöckige Atrien und Winter-gärten miteinander verbunden. Im nördlichen Teil von «Greencity» nahe der A3 ist ein Gebäude mit rund 67.000 Quadratmetern flexibler Dienstleistungsfläche vorgesehen, in dem es u.a. eine zusammenhängen-de Erdgeschossfläche mit ca. 7.000 Quadratmeter geben soll - in Zürich ein einmaliges Angebot. «Dass das Projekt neben der guten öffentlichen und privaten Verkehrsanbindung und Tiefgaragen direkt unterhalb des Ge-werbeareals einen kostensensiblen Umgang mit Ressourcen aufweist, dürfte für Investoren wie Mieter sehr interessant sein», meint Friedrich und verweist darauf, dass verschie-dene Nachhaltigkeitszertifizierungen durch Green-Building-Labels, etwa LEED, BREEAM, MINERGIE-ECO

oder DGNB, möglich sind. Auch das Preisniveau sei für Investoren interes-sant, sagt Friedrichs: «Ohne konkrete Quadratmeterpreise zu nennen: Wir liegen sicher unter dem Preisniveau, das in der Bahnhofstrasse für Büro-flächen aufgerufen wird und sicher auch unter dem in den Neubauten von Zürich West.» baUbegiNN 2013

Derzeit wird ein städtebauliches Leitbild für das Areal erarbeitet; der ergänzende Gestaltungsplan ist fast fertig und soll im Herbst öffentlich aufgelegt werden. Unterdessen laufen für die Projektstudien für die ersten Baufelder und für Wohnbauvorhaben die Architektenwettbewerbe; auch der Vermarktungsbeginn für die Büroflächen rückt näher. «Im Offi-cesegment braucht es bei der Inves-torensuche eine gewisse Vorvermie-tungquote», so Friedrichs. Allerding sei Losinger Marazzi auch bereit, ins Risiko zu gehen und die eine oder an-dere Projektentwicklung in eigener

Regie in Angriff zu nehmen. «Immer mehr Mieter erwarten, kurzfristig neue Flächen beziehen zu können.» Angesichts der hohen Nachfrage nach Wohnungen bei dem gleich-zeitig überaus knappem Angebot in Zürich klappt die Vermarktung der Wohnbauprojekten auch ohne Vor-vermietungsquote. Wie Friedrichs berichtet, haben sich erste Interes-senten für Wohnobjekte bereits bei Losinger Marazzi gemeldet: «Dabei haben wir mit der Akquise noch gar nicht begonnen.» Hier sollen im kom-menden Frühjahr «konkrete Investo-rengespräche geführt werden, wenn die ersten Projekte spruchreif sind.» Friedrichs geht davon aus, dass der Gestaltungsplan Mitte 2012 rechts-kräftig wird; anschliessend werde man die Baueingaben für die ersten Gebäude einreichen: «Wir rechnen damit, dass wir 2013 mit dem Bau der ersten Etappe beginnen können.» Bis 2018/19 soll das neue Quartier, für das mit Gesamtinvestitionen von rund 650 Millionen CHF kalkuliert wird, fertig sein. •

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Ein verkehrsarm und familienfreundlich konzipiertes Quartier – im Grünen und zentrumsnah

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SCHWEIZER IMMOBILIENGESPRÄCHE

Partner:

Online-Partner: Academic Partner: Media-Partner:

Moderation: Dr. Markus Schmidiger, MRICS / IFZ, Hochschule Luzern

Referenten:· Prof. Dr. John Davidson, Hochschule Luzern · Rolf Zarnekow, APG Hanseatic Funds Asset & Fondsmanagement GmbH· Rudolf Tschopp, China-Access AG

Die Teilnahme kostet 75 Franken. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldung unter: www.immobilienbusiness.ch oder per Mail an [email protected]

Die Schweizer Immobiliengespräche finden achtmal im Jahr statt. Namhafte ReferentInnen halten Vorträge, diskutieren auf dem Podium und beantworten Fragen zu aktuellen und spannenden Themen. Anschliessender Apéro mit Networking und Erfahrungsaustausch.

Donnerstag, 17. Nov. 2011, um 17.30 Uhr im Kongresshaus Zürich (Vortragssaal)

Internationale Investments als Ausweg aus dem Anlagedruck in der Schweiz?Der herrschende Anlagedruck auf dem Schweizer Immobilienmarkt führt dazu, dass sich viele Investoren Gedanken machen, wo noch vernünftige Renditen zu erzielen sind. Neben dem Einstieg in Projektentwick-lungen könnte man, unterstützt durch den aktuellen hohen Frankenkurs, annehmen, dass auch Auslandin-vestments interessant sind. Bei Auslandsengagement stellen sich jedoch grundsätzlich andere, bzw. zusätz-liche Fragen als bei inländischen Direktinvesments. Ein übereilter, unüberlegter Einstieg könnte gefährlich sein. Einige Schweizer Investoren haben den Schritt bereits einmal zu einem unguten Zeitpunkt gewagt und dementsprechend Geld verloren. Experten zeigen auf:

· Welche internationalen Anlagemöglichkeiten es gibt und welche für wen geeignet sind.· Worauf bei internationalen Investments geachtet werden soll.· Welches die grössten Stolpersteine und Fallen sind.· Wie die DIFA rund 10 Mrd. international investiert hat und was daraus gelernt werden kann.· Welche Überlegungen sich Privatinvestoren machen, die bereits in ausländische Immobilien investiert

sind und wie sie vorgegangen sind.