Marktbericht Mai 2009

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���� Chinas Wirtschaft sendet starke Signale Gute Konjunkturdaten aus China haben die Hoffnung auf eine Stabilisierung der Weltwirtschaft verstärkt. Dank einer Zunahme der Exportaufträge im Mai meldet Chinas verarbeitendes Gewerbe erneut ein leichtes Wachstum. Nicht nur die Börsen in Shanghai und Hongkong legten daraufhin deutlich zu, sondern auch andere Finanzmärkte rund um den Globus folgten diesem Trend. Die Einschätzung der chinesischen Manager wird langsam zuversichtlicher, was verschiedene Indizes zeigen. Zwar fiel Chinas offizieller Einkaufsmanagerindex (PMI) im Mai leicht auf 53,1 Punkte von 53,5 Zählern im Vormonat, aber er blieb jedoch über der Marke von 50 Punkten, was wiederum ein Zeichen für Wachstum ist. Analysten äußern die Überzeugung, dass China als erstes Land und Asien als weltweit erste Region aus der Krise herauskommen werden. Insgesamt werden die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) im Kampf gegen die globale Finanzkrise eine wichtige Rolle spielen und der Motor für die Weltwirtschaft nach dem Ende der Krise sein. ���� In der Industrie der USA steigt die Stimmung Im verarbeitenden Sektor der USA verbessert sich das Sentiment. Für Mai wies das Institute for Supply Management (ISM) einen Zuwachs seines entsprechenden Indexes von 40,1 auf 42,8 Punkte aus. Mit einem Plus von 0,5% bzw. von 0,8% haben sich auch die persönlichen Einkommen sowie die Bauausgaben im April überraschend kräftig entwickelt. Zuletzt war publik geworden, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal weniger stark kontrahierte als zuvor ausgewiesen. Für den Dreimonatszeitraum per Ende März zeigt die US-Regierung ein Schrumpfen in einer aufs ganze Jahr hochgerechneten Rate von 5,7% an, nach einem Minus von 6,3% im Dreimonatszeitraum per Ende Dezember. Im Vergleich zur ersten Schätzung Ende April fielen die Rückgänge der öffentlichen Ausgaben sowie der Unternehmensinvestitionen weniger stark aus, und auch das Defizit aus der Handelsbilanz verringerte sich. An den kurzfristigen Konjunkturperspektiven ändere sich mit den Zahlen nichts, heißt es bei Analysten. Unterdessen revidierte die Universität Michigan ihren Index für das Verbrauchersentiment im Mai von 67,9 auf 68,7 Zähler herauf.

Die Weltwirtschaft

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Damit verharrt das Barometer allerdings auf niedrigem Niveau. In den vergangenen zehn Jahren lag der Index im Mittel bei 88,2. Die US-Bürger werden mit Ihrem Kaufverhalten wesentlich zur Besserung der Konjunkturaussichten beitragen. Bisher ist der Index noch nicht drastisch eingebrochen, was Hoffnung macht. ���� Die Konjunkturprogramme Chinas und der USA zeigen e rste Erfolge Chinas Regierung treibt mit dem massiven Konjunkturprogramm im Wert von umgerechnet 435 Mrd. Euro die Wirtschaft an. Mit dem Paket will China in diesem und im nächsten Jahr 8% Wachstum schaffen. Mit einer extrem lockeren Geldpolitik und zusammen mit Milliardenhilfen wollen die USA der eigenen Wirtschaft unter die Arme greifen und sie aus der schwersten Rezession seit 80 Jahren holen. Beide Länder haben gezeigt, dass sie auf der internationalen Bühne zusammenarbeiten könnten. Dies betonten der amerikanische Finanzminister Geithner und der chinesischen Präsidenten Hu Jintao. Geithners erster Besuch als Finanzminister stand indes im Zeichen wachsender Kritik Chinas an der Wirtschaftspolitik der USA und der massiven Verschuldung. Als größter Gläubiger fürchtet die Pekinger Führung wegen der jüngsten Krisenpolitik Washingtons eine Abwertung des Dollars und ihrer Anleihen, denn China hält US-Staatsanleihen im Umfang von 768 Milliarden Dollar (Stand März). In der Weltwirtschaft kommt indes nach einem historischen Stimmungstief zum Jahresbeginn wieder Hoffnung auf. Erstmals seit dem Herbst 2007 stieg der vom Ifo-Institut erhobene Indikator für das Weltwirtschaftsklima im Frühjahr wieder an. In allen großen Regionen verbesserten sich die Wirtschaftserwartungen, insbesondere in Nordamerika und Asien, wie aus der Erhebung hervor geht. Auch in West-, Mittel- und Osteuropa sind die Erwartungen für die nächsten sechs Monate deutlich besser geworden. Der dramatische Abschwung der Weltwirtschaft hat sich auch nach Einschätzung von Joaquin Almunia, dem EU-Wirtschafts- und Währungskommissar, zuletzt abgeschwächt und dieser Trend dürfte sich seiner Meinung nach fortsetzen. Im zweiten Quartal dieses Jahres soll Almunia zufolge die Wirtschaftsaktivität wieder positives Territorium erreichen, so dass sowohl im Euroraum als auch weltweit wieder ab dem dritten Quartal auf Jahressicht Zuwächse verzeichnet werden dürften.

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� Wirtschaftsklima in der Euro-Zone verbessert sich Eine bessere Stimmung bei Verbrauchern und Unternehmern in der Eurozone hat vorsichtige Hoffungen auf ein Auslaufen der tiefsten Rezession seit Jahrzehnten aufkeimen lassen. In der Eurozone zeigt sich dies an der aufgehellten Stimmung der Einkaufsmanager den dritten Monat infolge. In der deutschen Industrie wurde gar der höchste Stand des Indexes seit sieben Monaten ermittelt. Ökonomen warnen jedoch vor zuviel Zuversicht und vor überzogenem Optimismus. Für den Vorstand des Bankenverbandes ist es entschieden zu früh, ein Ende der Rezession zu verkünden, denn das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde auch im Frühjahrsquartal in allen Ländern der Euro-Zone schrumpfen, wenn auch geringer als in den beiden Quartalen zuvor. Das Stimmungsbarometer in der Eurozone für die Industrie kletterte im Mai überraschend stark um 3,7 auf 40,5 Zähler und erreichte damit das höchste Niveau seit Oktober 2008 und auch die Aussichten hellten sich auf. Die Firmen blicken so optimistisch in die Zukunft wie seit 13 Monaten nicht mehr. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ebenfalls eine vorsichtig optimistische Prognose für die weitere Entwicklung der Wirtschaft in der Eurozone gegeben. In dem aktuell veröffentlichten Monatsbericht der EZB hieß es, dass die jüngsten Wirtschaftsdaten und Umfrageergebnisse erste Anzeichen einer Stabilisierung auf sehr niedrigem Niveau erkennen lassen. Allerdings dürften die Faktoren der Auslands- und der Binnennachfrage im laufenden Jahr noch sehr schwach bleiben und sich erst im kommenden Jahr wieder allmählich erholen. All diese Punkte signalisieren, dass der Tiefpunkt der Wirtschaftskrise möglicherweise schon überstanden sei, sagten Experten. Mit einer schnellen Erholung sei aber nicht zu rechnen.

Europa

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���� Deutschland – Was taugen die Früh-Indikatoren? Prognosen zu erstellen sind immer schwierige Aufgaben und derzeit ganz besonders. Doch sagen die Indikatoren tatsächlich die Entwicklung der Wirtschaft immer zuverlässig voraus? Die Antwort lautet: Ja, allerdings mit Einschränkungen, und Vorsicht ist bei den Frühindikatoren aller Forschungsinstitute geboten. Vor diesem Hintergrund sollten auch die Aussichten der Konjunkturforscher, die nahezu durchweg positive auf das nahende Ende der Krise sehen blicken, beurteilt werden. So berichtet der BME in seiner Ausgabe 5/2009, der Abschwung der deutschen Wirtschaft scheint vorerst gestoppt. Der BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) stieg im Berichtsmonat April um 3.0 Punkte von 32.4 auf 35.4 Punkte und verzeichnete somit den höchsten Anstieg seit über sieben Jahren. Aber hier ist zur Interpretation Vorsicht geboten, denn Werte unter 50 bedeuten Schwäche, erst Werte über 50 signalisieren Wachstum. Der Hauptgeschäftsführer des BME sieht, dass die Industrie zwar auch im April 2009 mit herben Geschäftseinbußen zu kämpfen hatte, jedoch das Schlimmste wohl überstanden scheint. Auch das Ifo-Institut sieht die Wirtschaft etwas besser gestimmt, denn die konnte sich nach einer Umfrage des Münchener Instituts allmählich auf niedrigem Niveau stabilisieren. Der Geschäftsklimaindex, der als wichtiger Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung gilt, ist im Mai auf 84,2 Punkte gestiegen; im April lag er bei 83,7 Punkten. Damit ist er zwei Monate hintereinander gestiegen, nachdem er in den Monaten zuvor stetig gefallen war. Der Stimmungsindikator des Ifo-Instituts ist einer der verlässlichsten Indikatoren für Analysten. Ein kleiner Wehrmutstropfen: Die befragten Unternehmen zeigten sich im Mai nur mit Blick auf die nächsten sechs Monate zuversichtlicher, ihre gegenwärtige Lage schätzten sie wieder schlechter ein als noch bei der Aprilumfrage. Wegen des optimistischeren Blicks in die Zukunft haben die Volkswirte jedoch die Hoffnung, dass der freie Fall der deutschen Wirtschaft zu Ende sein könnte und dass die Rezession im Herbst beendet ist. In den einzelnen Branchen hat sich der Index unterschiedlich entwickelt.

Deutschland

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So hat sich im verarbeitenden Gewerbe die Stimmung im April weder positiv noch negativ verändert. Obwohl die Unternehmen ihre gegenwärtige Lage wieder schlechter beurteilen, sehen sie für die Zukunft nicht mehr einen ganz so ungünstigen Geschäftsverlauf. Weniger unzufrieden mit ihrer derzeitigen als auch mit ihrer künftigen Lage sind die Einzelhändler. Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima allerdings wieder eingetrübt. Die Unternehmen schätzen nicht nur ihre gegenwärtige, sondern auch ihre künftige Lage schlechter ein als bisher. Besonders stark eingetrübt hat sich die Stimmung im gewerblichen Bau. Dieses Umfrageergebnis, trotz der im Konjunkturpaket enthaltenen öffentlichen Baumaßnahmen, verwunderte die Experten. Nach Rettungspaketen für die Wirtschaft und Konjunkturprogrammen stellt sich die Frage, was nach der Krise auf uns zukommt, um die Staatshaushalte wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Nach dem Ende der Krise müssen die Regierungen aufgrund der explodierenden Staatsschulden ihre Haushalte konsolidieren, und dies wird nur mit höheren Steuern und mehr Inflation möglich sein. Die Konjunkturprogramme, Rettungspakete für Banken und die Rezession an sich reißen Löcher in die öffentlichen Haushalte. In Europa dürften die Regierungen wohl auf Steuererhöhungen setzen, während in den USA die Regierung versuchen wird, die Schuldenlast durch Inflation zu drücken. Die Nachwehen nach der überstanden Krise werden die Bürgen wohl lange zu spüren bekommen. � Größter BIP- Absturz in der Geschichte der Bundesre publik Dass die deutsche Wirtschaft in der tiefsten Rezession der Nachkriegsgeschichte steckt, haben wir nun offiziell, denn das Bruttoinlandsprodukt (BIP) brach im ersten Quartal 2009 um 3,8 Prozent ein. Das war der vierte Rückgang gegenüber einem Vorquartal infolge und der mit Abstand größte seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1970, so gab das Statistische Bundesamt bekannt. Im Vergleich zum ersten Quartal 2008 sackte die Wirtschaftsleistung in Deutschland in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres preisbereinigt um 6,7 Prozent ab. Das Bundesamt korrigierte zudem die BIP-Entwicklung im vierten Quartal 2008 leicht um 0,1 Prozentpunkte auf minus 2,2 Prozent nach unten.

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Der beispiellose Rückgang des BIP ist den Statistikern zufolge vor allem auf den schwachen Außenbeitrag zurückzuführen, denn Deutschland ist als Exportweltmeister besonders stark vom Zusammenbruch der globalen Nachfrage betroffen. Die preisbereinigten Exporte sind zu Jahresbeginn deutlich stärker zurückgegangen als die Importe, aber auch die Investitionen gingen gegenüber dem Vorquartal deutlich zurück. Einzig die privaten und staatlichen Konsumausgaben sind leicht angestiegen.

Die Exporte sind im ersten Vierteljahr um knapp 10% geschrumpft, die Investitionen um annähernd 8%. Besonders drastisch schraubten die Unternehmen ihre Investitionen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge zurück. Die Ausrüstungsinvestitionen fielen um 16,2% - das war so stark wie nie, seit die Bundesstatistiker 1970 erstmals Quartalswerte veröffentlicht haben.

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����Aluminium Hohe Lagerhausbestände belasten nachhaltig Die Metallmärkte präsentierten sich in den vergangenen Berichtswochen hin- und hergerissen zwischen schlechten Konjunkturmeldungen und zwischenzeitlichen Kursverlusten an den Aktienmärkten einerseits, sowie Dollarschwäche und chinesischen Importrekorden auf der anderen Seite. Wie sich bereits in der Vergangenheit oftmals zeigte, besitzt ein schwacher US-Dollar-Kurs eine unterstützende Wirkung auf die Aluminiumpreise. Ein weiterhin belastender Faktor für den Leichtmetallmarkt waren wieder einmal die Aluminiumlagerbestände der London Metal Exchange, die im Mai erstmals die Marke von 4 Mio. Tonnen überschritten; am 19.05.09 mit 4.060.600 t. Innerhalb der letzten fünf Tage haben die weltweiten Lagerhäuser der LME damit einen Zufluss von knapp 260.000 Tonnen des Leichtmetalls registriert. Am 01.05.09 lag der LME-Vorrat bei „nur“ 3.792.300 t und die Entwicklung kannte nur eine Richtung. Und es scheint, dass bei 4.233.650 t am 29.05.09 das Ende noch nicht erreicht ist. Der ungebremste Lageraufbau macht nur allzu deutlich, dass die Maßnahmen zur Produktionskürzung der Aluminiumproduzenten nach wie vor nicht weit genug gehen, um dem massiven Angebotsüberhang entgegenzuwirken. Rund 2 Millionen Tonnen an Aluminiumkapazität belasten den Weltmarkt. Die Preisentwicklung blieb demzufolge auch weit hinter den Erwartungen zurück. Im Nachhinein ist die höchste Monatsnotierung am 07.05.09 mit 1.573 USD nicht viel Wert, denn schon am 15.05.09 rutschte die LME-Notierung auf 1.521 USD ab und ein weiterer Rückgang unterhalb der 1.500-USD-Linie war am 21.05.09 mit 1.453 USD eingeläutet. Das negative Ende für die Marktteilnehmer lautete 1.408 USD am 29.05.09. Ist auch hier das Ende noch nicht erreicht? Die jüngsten Zahlen des International Aluminium Institute bestätigen dies deutlich. Zwar haben demnach die Aluminiumhersteller ihren Output im April weltweit um rund 5% gegenüber März auf nunmehr 1,9 Mio. Tonnen reduziert, aber im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Produktionsrückgang gerade einmal 9%. Mit Blick auf den historischen Nachfrageeinbruch und die rekordverdächtig hohen Lagerbestände,

NE-Metalle

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welche sich inzwischen auf mehr als 15% der globalen Jahresnachfrage belaufen (LME plus Produzentenbestände), sind nicht nur nach Meinung der Analysten deutlich tiefere Einschnitte bei den Anbietern notwendig. Entsprechend wenig Spielraum ist momentan für eine nachhaltige Erholung der Aluminiumpreise zu sehen. Die hohen chinesischen Importe sind hauptsächlich auf die Preisdifferenz zwischen den Märkten in Shanghai und London zurückzuführen. Mancher Händler hat in London zu günstigen LME-Preisen Aluminium gekauft und zu deutlich besseren Preisen an der Börse in Shanghai verkauft. Doch trotz der hohen chinesischen Importe haben sich die Lagerbestände der LME erneut erhöht! Somit dürfte in den folgenden Sommermonaten eine Konsolidierung der Aluminiumpreise immer wahrscheinlicher werden. Anders sieht es auf der Schrottseite aus, wo es deutliche Aktivitäten im Exportmarkt nach Asien gibt. Dort scheinen strategische Reserven aufgebaut zu werden. Eine einhellige Meinung besteht unter den Analysten hingegen darin, dass Aluminium so schnell keine Rallye erleben wird. Einige sehen sogar, dass der Preis im Gegenteil eher weiter sinken dürfte. Das Basismetall hatte die Preissteigerungsraten der anderen Basismetalle der vergangenen Monate gar nicht nachvollzogen, sondern ist seit Anfang März nur moderat um etwa 6 Prozent auf 1.400 Dollar je Tonne gestiegen und hat sich dann nur wenig nach Oben bewegt. Als Grund werden vor allem, wie bereits erwähnt, die hohen Lagerbestände an der Metallbörse in London genannt. Nach Ansicht der Marktteilnehmer wird in diesem Fall auch die chinesische Nachfrage kaum zur Preissteigerung beitragen, denn einerseits haben die Chinesen selbst mit Überkapazitäten bei Aluminium zu kämpfen, und anderseits wird Aluminium vor allem im Transportsektor eingesetzt, der momentan nicht gerade floriert. Der Aluminiummarkt wird wohl auch in den kommenden Wochen ohne Dynamik bleiben.

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���� Kupfer Die Lokomotive bei den NE-Metallen Den Markt für Industriemetalle, insbesondere bei dem Leitmetall, haben in den vergangenen Wochen vor allem zwei wesentliche fundamentale Faktoren bestimmt: der aufkeimende Konjunkturoptimismus, der sich auch in steigenden Aktienkursen niederschlug, und die Reservekäufe des chinesischen Strategiebüros. Es verging kaum eine Woche, in der nicht neue Rekordimporte nach China gemeldet wurden. Hinzu kommt der Kupferpreisanstieg seit Jahresbeginn um 44 Prozent auf zuletzt 4.780 USD, so dass die preisbewussten Chinesen bald ihr Interesse an strategischen Käufen der chinesischen SRB (State Reserve Bureau) verlieren dürften, da das Preisniveau nicht mehr interessant ist. Zwischenzeitlich machte der Preis in London sogar einen Sprung von 4.560 auf 4.700 USD am 07.05.09. Eine kurze Phase sorgte dann für eine schwächere Notierung um 4.405 USD (15.05.09), bevor sich die Preise dann wieder festigten. Abgesehen von Kupfer und Zink liegt bei allen anderen Industriemetallen das typische Contango vor. Aufgrund der hohen Lagerkapazitäten ist für die Analysten eine Konsolidierung unterhalb der Marke von 4.000 USD durchaus denkbar. Nachhaltig sollte der Kupferpreis aber erst wieder steigen, sobald die Konjunkturindikatoren ein globales Wirtschaftswachstum anzeigen. Da die Kupfervorkommen noch ausreichend sind, wird es in den nächsten 20 bis 30 Jahren nicht zu einer Verknappung kommen. Die Lagerhausbestände der London Metal Exchange reduzierten sich im Mai von 398.700 t auf 312.275 t, wobei hier der Lagerabfluss bereits erklärt wurde. Es bleibt nun abzuwarten, ob sich dieser Trend im Juni wieder umkehrt. Nach aktuellen Zahlen der International Copper Study Group (ICSG) befand sich der Weltkupfermarkt im Zeitraum Januar bis Februar 2009 in einem Angebotsüberschuss von 86.000 Tonnen im Vergleich zu einem Defizit von minus 61.000 Tonnen im Vorjahreszeitraum. Im Unterschied zu den meisten anderen NE-Metallen ist die Raffinerieproduktion von Kupfer in den ersten beiden Monaten des neuen Jahres nahezu konstant geblieben, während der Verbrauch des roten Metalls weltweit um 4,4% sank. Ohne eine Nachfrageverbesserung in den drei anderen großen Metallmärkten neben China, den USA, Europa und Japan, könne und werde die Preiserholung des roten Metalls nicht nachhaltig sein. Ähnlich wie bei Aluminium führte die hohe chinesische Kupfernachfrage zu höheren Preisen für Kupfer in Shanghai im Vergleich zu London an der LME. Das habe die Marktteilnehmer auch hier dazu veranlasst, Kupfer an der LME zu kaufen und es in

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Shanghai wieder zu verkaufen - mit Gewinn (Arbitrage). Die Preisdifferenzen zwischen den beiden Handelsplätzen sind weiterhin existent, haben sich jedoch verringert und der Arbitrage-Anreiz ist somit wieder gesunken. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rallye in den Kupferpreisen bereits ihre größte Strecke hinter sich gebracht hat. Aber das rote Metall hat seinen Titel als Leitmetall im April wieder bestätigt. ����Nickel Überraschender Preisanstieg im Mai Ungeachtet eines neuen 15-Jahreshochs bei den Lagerbeständen ist Nickel mit einem Kurssprung von über 12% auf rund 13.000 USD zum Monatsgewinner der NE-Metalle aufgestiegen. Einen Impuls hierfür haben nicht zuletzt die Kommentare des weltgrößten Edelstahlproduzenten Acerinox gegeben, welcher eine Erholung des Marktes im 3. Quartal 2009 erwartet. Unerwartet erhöhten sich die Nickelnotierungen an der LME. Von der Notierung zu Monatsbeginn, als der Kurs bei 11.675 USD lag, verbesserte sich der Kurs auf 13.200 USD am 09.05.09. Das Niveau konnte allerdings nicht gehalten werden, doch mit Notierungen oberhalb der 12.500 USD präsentierte sich der Markt fest. Am 29.05.09 schoss der Preis wieder auf 13.800 USD mit einer weiter steigenden Tendenz, die sich mit einem Überspringen der psychologisch wichtigen Marke von 15.000 USD noch weiter ausbauen könnte. Jedoch führen die Analysten die fundamental unbegründete Preisstärke auf ein erhöhtes spekulatives Interesse zurück, denn für eine Markterholung sprechen noch keine hard facts oder physische Aktivitäten der Konsumenten. Die Absatzlage auf dem Edelstahlmarkt zeigt weiterhin eine dramatische Situation, auch wenn sich hier erste Lichtblicke am Ende des Tunnels zeigen. Die sichtbaren Lagerhausbestände von Nickel könnten den Preisanstieg im Mai erklären, denn in Summe haben sie sich um 6.108 t reduziert und lagen am 27.05.09 erstmals mit 99.654 t wieder unter 100.000 Tonnen (01.05.09: 105.978 t). In den anstehenden Sommermonaten dürfte die Importnachfrage Chinas wohl signifikant nachlassen, denn die Flut von physischem Material nach China hat inzwischen zu einer Überversorgung der dortigen Metallmärkte geführt, die sich z.B. an den Terminmarktspreads ablesen lässt. So ist die steile Backwardation, welche bis März/April am chinesischen Markt vorherrschend war, sowie die damit verbundene Metallknappheit in den letzten Wochen fast vollständig verschwunden.

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Von fundamentaler Seite belastet den Nickelmarkt der schlechte Absatz von legierten Stählen, was vorerst eine Schlüsselrolle in der zukünftigen Preisentwicklung sein wird. ���� Zink Das Rückschlagspotenzial ist begrenzt Zink und Kupfer waren die Gewinner der letzten Monate und auch des Berichtsmonats Mai. Die beiden häufig im Verbund geförderten Metalle verteuerten sich seit Anfang März um rund 40%. Die charttechnische Linie bei 1.500 USD wurde früh am Monatsbeginn genommen und bis zu 1.585 USD am 08.05.09 hatte es den Anschein, der Trend festige sich. In den folgenden Handelstagen rutschte der Preis wieder unterhalb der 1.500-USD-Linie, konnte sich aber dann mit Werten in einer Range von 1.446 bis 1.490 USD halten, bevor dann der Mai mit festeren 1.520 USD schloss. Die LME-Lagerhausbestände gingen wie bei Kupfer auch bei Zink leicht zurück. Am 29.05.09 lagerten 323.775 t, am 01.05.09 waren es 328.950 t. Zwischenzeitlich reduzierten sich die LME-Vorräte am 22.05.09 auch schon auf 317.750 t. Die Internationale Blei- und Zinkstudiengruppe geht in ihrem jüngsten Bericht für 2009 von einem Überschuss in der Größenordnung von 260.000 Tonnen aus, bei einem globalen Nachfragerückgang von 5%. Doch eine weiterhin unveränderte Produktionslage könnte den Zinkmarkt im laufenden Jahr belasten. Schon seit Wochen zeigt sich, dass die Verbraucher nur für den kurzfristigen Bedarf Metall ordern. Da Zink als Industriemetall im Zyklus weiter fortgeschritten ist als andere NE-Metalle, sieht man für diesen Markt nur ein begrenztes Rückschlagspotenzial. Zink dürfte sich auf längere Sicht weiter gut entwickeln, denn das aktuelle Preisverhältnis von Zink spricht für einen Nachfrageauftrieb, nicht zuletzt aufgrund der anstehenden Konjunkturprogramme im Infrastruktur- und Bausektor.

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Informationsservice für den Metallhandel Herausgeber: Müller & Sohn GmbH & Co. KG Metall-Aufbereitungswerk Harkortstraße 22 D-45549 Sprockhövel-Haßlinghausen Telefon: +49 (0)2339-605-5 Fax: +49 (0)2339-605-888-88 E-Mail: [email protected] Internet: www.aluminiumonline.de Redaktionsleitung: Rainer Kämper (V.i.s.d.P.) Redakteurin: Petra Reuther Schriftleitung: Michael Obst Layout: Matthias Kämper Erscheinungstermin : Monatlich Rechtliche Hinweise: Die Marktinformation und alle in ihr enthaltenen Beiträge, Abbildungen und Charts sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung, wie Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung in elektronischen Systemen, ist nur für eigene Zwecke statthaft. Eine Bearbeitung oder Änderung ohne unsere Zustimmung ist unzulässig und strafbar. Müller & Sohn übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der in diesem Marktbericht mitgeteilten Informationen und haftet nicht für abgeleitete Folgen. Rechtsform: Müller & Sohn GmbH & Co. KG Sitz der Gesellschaft: Sprockhövel Amtsgericht Essen, HRA 8543 Steuernummer: 323/5819/0278 USt-ID-Nr.: DE 247 385 649 Persönlich haftende Gesellschafterin: Müller & Sohn Geschäftsführungsgesellschaft mbH Sitz der Gesellschaft: Sprockhövel Geschäftsführer: Rainer Kämper, Matthias Kämper Amtsgericht Essen, HRB 20164