MEDI-LEARN Zeitung 01/2011

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Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7 Ausgabe 01/ 11 ∙ Januar/ Februar 2011 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 € ZEITUNG Die Zeitung für Medizinstudenten und junge Ärzte Landflucht in Sicht! Niederlassen oder im Klinikum arbeiten, in Deutschland bleiben oder ins Ausland gehen – 12.000 Medizinstudenten haben sich am „Be- rufsmonitoring“ beteiligt. Welche Wünsche und Ziele haben sie, wie wirkt sich die Studentinnen- Quote von über 60% auf das Berufsbild aus? Und würden sich die Befragten heute noch ein- mal für das Medizinstudium entscheiden? Militärischer Umgangston Ein Innere-PJ in San Diego Vielfältige Eindrücke schildert Arseny Sokolov in seinem PJ-Bericht: Vom Mitarbeiten 12 Pandemie in Kanada Aus der Kinderchirurgie Montréal Mit den kleinsten Patienten zu arbeiten, stellt den jungen Mediziner vor große 02 Herausforderungen. Umso mehr, wenn auch noch eine Pan- demie wie die Schweinegrippe über den Kontinent zieht. Ein Bericht aus dem kanadischen Montréal. Medizin ist Spitze! Erfolgreichstes Hochschulfach Im Gesamtvergleich der Studienangebote belegt die Humanmedizin in punkto Er- 03 folgsquote den ersten Platz: Gemessen an der Zahl der Studienan- fänger eines Jahres, schließen gut 87% der Medizinstudenten ihr Studium erfolgreich ab – 15% mehr als im Gesamtdurchschnitt. in der „Critical Care Unit“, von der Eingewöhnung an den Umgangs- ton im „Veteran´s Affairs Medical Center“ und von einer geradezu luxuriös eingerichteten Privatklinik für gut Betuchte Kalifornier. Familienfreundliche Arbeitsplätze Flexible Dienstpläne, Teilzeitarbeit und Kita-Plätze sind in vielen Krankenhäusern nach wie vor Mangelware. Ein Handbuch der Bundesärztekammer gibt einen Ein- blick, wie familienorientierte Arbeitsbe- dingungen für Ärztinnen und Ärzte künf- tig aussehen könnten. S. 03 Inhalt Komplementärmedizin Längst keine Seltenheit mehr: Die Kom- plementärmedizin findet zunehmend Akzeptanz. Für Zyklusstörungen, Endo- metriose oder Tumorerkrankungen bie- tet sie Therapieformen, die ergänzend zur Schulmedizin Schmerzen lindern, die Wundheilung verbessern, regulieren und psychisch stabilisieren können. S. 08 Rheuma in Aarau Laura Jahn hat es im Rahmen einer Famulatur ins schweizerische Aarau verschlagen: Hier arbeitete sie in der Rheumatologie mit, die im dortigen Hos- pital auch die klassische Orthopädie bein- haltet. Ob sie das Haus empfehlen kann? Lest selbst! S. 05 Medizinische Mikrobiologie Dieses Mal stehen drei Lehrbücher für den Bereich Medizinische Mikrobiologie, das im klinischen Abschnitt dran ist, auf dem Prüfstand. Welches eignet sich fürs Basiswissen, welches für die Vertiefung, welches für die Prüfungsvorbereitung? Drei Medizinstudenten haben ihre Be- wertung für euch abgegeben! S. 04 Wissenschaft Famulatur Rezensionen BU: Basisinvestment Auch und gerade für die Mediziner-Zunft: Berufsunfähigkeit ist und bleibt ein exi- stentielles Risiko. Eine rechtzeitige und umfassende Vorsorge ist notwendig, um sich vor den finanziellen Folgen von Berufsunfähigkeit zu schützen und den gewohnten Lebensstandard zu wahren. S. 09 Versicherung Fortsetzung auf Seite 2 E ine dicke Träne kullert aus dem Au- genwinkel, über die Backe, schließ- lich zum Kinn und von dort auf einen ab- gewetzten, einarmigen und in seiner Farbe eher grau wirkenden und nur noch an eini- gen wenigen Stellen an die ehemals gelbe Farbe erinnernden Stoffhasen im Arm des Kindes, das vor mir steht. In diesem Moment wird mir bewusst, wie sonderbar, groß und einschüch- ternd ich in meinem weißen Kittel in seinen Augen erscheinen muss. Kurze Zeit flackern Bilder aus meiner eige- nen Kindheit vor meinen Augen auf. Schemenhaft erinnere ich mich an einen Unfall, den ich als kleines Kind erlebte, erinnere mich an große weiße Räume, an Menschen in weißen und grünen Kit- teln und an eine beunruhigend wirkende Stille, die so wenig mit dem lauten tur- bulenten Treiben und dem Lachen aus dem Kindergarten gemeinsam hatte. Ich weiß noch, dass ich ängstlich „ Mama“ rief, bis plötzlich zwei große warme Hände meine Hände ergriffen. Ich er- innere mich an kein Gesicht, an keine Worte, die dieser Arzt zu mir gesagt haben könnte. Nur an diese Hände, die mir so tröstlich jede Angst nahmen und mir zu verstehen gaben, dass mir alle nur helfen wollten. Von da an hatte ich keine Angst mehr, weder vor Ärzten noch vor Krankenhäusern. Teddyärzte im Einsatz Und nun stehe ich hier selbst, auf dem besten Weg ein Mediziner zu werden, in der Hoffnung ebenfalls einem Kind die Angst vor Ärzten und dem Kran- kenhaus zu nehmen, so wie es mir einst auch widerfahren ist. Lang- sam beuge ich mich hinunter zu dem Kind. Auf Augenhö- he blicken wir uns an. OP-BEREICH, RÖNTGEN, ZAHNARZT- SESSEL UND EINE APO- THEKE FÜR DIE TEDDYS „Möchtest du mir dei- nen Namen verraten?“ frage ich und versuche eine leichte Nervosität zu unterdrücken. Prüfend blickt mich das etwa vierjährige Mäd- chen an, und nach einer kurzen Pause scheint das Eis gebro- chen. „Lara!“ kommt es ent- schieden zurück. Nachdem ich auch noch den Namen ihres Kuscheltieres heraus- gefunden habe, Würstel heißt es, bitte ich Lara mir mit dem Stoffhasen in den Behandlungsraum des Teddybär-Kran- kenhauses zu folgen. Ich nehme sie an die Hand, gemeinsam betreten wir den großen Raum, der eigentlich der Pfarr- saal einer Kirche ist, von uns Studenten jedoch mit allerlei OP-Tüchern und Requisiten zu einem Krankenhaus ummodelliert wurde. Aus Kin- deraugen muss er tatsächlich gewisse Gemeinsamkeiten mit dem „richtigen“ Krankenhaus haben. An etwa zehn Behand- lungstischen ver- sorgen Teddyärzte die Schützlinge der Kinder. Darüber hi- naus gibt es einen OP-Bereich, einen Röntgenbereich, einen Zahnarztsessel und eine Apotheke für die Teddys. Röntgenmaus Marke Eigenbau Zunächst lasse ich mir an einem der Behandlungstische von Lara, die am Nachbartisch ihre Freundin aus dem Kin- dergarten entdeckt hat und vielleicht auch deshalb nun immer mehr auftaut, erzäh- len, was ihrem „Würstel“ fehlt. Wie ich herausfinde ist er aus dem Bett gefallen und hat sich beide Beine gebrochen. Ein Routineeinsatz für mich, da gefühlte 90% aller Teddys Frakturen im Arm- und Bein- bereich aufweisen. Zunächst gehe ich des- halb mit Lara zu unserer Röntgenmaus Marke Eigenbau. Dabei handelt es sich um eine mehr als menschengroße Figur einer Maus, die an der Unterseite eine Öffnung mit Röntgenplatte besitzt, in die Kindern die Angst nehmen So arbeitet das Teddybär-Krankenhaus in München von Carolin Proske Oldenburg kooperiert mit Groningen Erstmals in Deutschland grenzüberschreitendes Medizinstudium möglich von MEDI-LEARN U nter dem Namen European Medical School, einem neuen deutsch-nie- derländischen Gemeinschaftsprojekt, ist erstmals in Deutschland eine grenzüberschreitende Medizi- nerausbildung möglich. An- geboten wird ein Bache- lor- und Masterabschluss an der Rijksuniversiteit Groningen und ein me- dizinisches Staatsexa- men an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg, Nie- dersachsen. „Dies ist eine historische Chance für die Universität und die Region. Ich bin zuver- sichtlich, dass wir gemein- sam mit der Rijksuniversiteit Groningen die Erprobungsphase dieses europaweit einmaligen grenz- überschreitenden Konzeptes zum Erfolg führen werden“, sagte die Oldenburger Universitätspräsidentin Professor Dr. Ba- bette Simon. 40 neue Studienplätze Die Universitäten in Oldenburg und Groningen wollen die European Medi- cal School als deutsch-niederländisches Gemeinschaftsvorhaben gründen. In dem binationalen Projekt entstehen 40 neue Medizin-Studienplätze in Oldenburg. Jeweils ein Drittel des Studiums wird in Oldenburg oder in Groningen ab- solviert, so dass auch Sprach- und Kulturkenntnisse des jeweils an- deren Heimatlandes vermit- telt werden. Der Bachelo- rabschluss in Groningen nach sechs Semestern qualifiziert die Stu- dierenden außerhalb des Arztberufes in allen Bereichen des Gesundheitswesens. Studienbewerbe- rinnen und -bewer- bern, die bereits den vorklinischen Studien- teil der Humanmedizin an einer anderen Hoch- schule absolviert haben, wird über ein „Brückenjahr“ der Quereinstieg in das letzte Jahr des Bachelorstudiums eröffnet. Nach dem anschließenden dreijährigen Masterstudiengang Humanmedizin er- langen Absolventen den niederländischen Master in „Geneeskunde“ oder schließen das Studium mit dem deutschen Staats- examen ab. Durch diese Abschlüsse er- halten sie die ärztliche Approbation in Deutschland oder die entsprechende Qua- lifikation in den Niederlanden. Die Eu- ropean Medical School umfasst auch die Gründung einer Medizinischen Fakultät in Oldenburg und die Errichtung univer- sitärer Kliniken. Diese sollen gemeinsam von drei Oldenburger Krankenhäusern entwickelt werden. Kritik von der BÄK Die Bundesärztekammer (BÄK) kriti- siert das neue Ausbildungsmodell stark: Es würden zwar „vergleichsweise billi- ge Mediziner zur Verfügung stehen, die Versorgungsqualität der Bürger würde aber erheblich reduziert und die Pro- bleme in der Patientenversorgung um ein Vielfaches potenziert“, so Profes- sor Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer. Die Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) schloss sich der Bewertung durch die BÄK in einer Pressemeldung „un- eingeschränkt an“. Wir verlosen Lernstrategien von MEDI-LEARN – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw400

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Die MEDI-LEARN Zeitung im Printformat. Sie enthält auf 12 Zeitungsseiten News und Informationen für Medizinstudenten und Jungärzte und erscheint fünfmal pro Jahr als Beilage zur renommierten Zeitschrift Via medici aus dem Thieme Verlag.

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Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7

Ausgabe 01/11 ∙ Januar/ Februar 2011 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 €

ZEITUNGDie Zeitung für Medizinstudenten

und junge Ärzte

Landflucht in Sicht!Niederlassen oder im Klinikum arbeiten, in Deutschland bleiben oder ins Ausland gehen – 12.000 Medizinstudenten haben sich am „Be-rufsmonitoring“ beteiligt. Welche Wünsche und Ziele haben sie, wie wirkt sich die Studentinnen-Quote von über 60% auf das Berufsbild aus? Und würden sich die Befragten heute noch ein-mal für das Medizinstudium entscheiden?

Militärischer UmgangstonEin Innere-PJ in San DiegoVielfältige Eindrücke schildert Arseny Sokolov in seinem PJ-Bericht: Vom Mitarbeiten

12

Pandemie in KanadaAus der Kinderchirurgie Montréal Mit den kleinsten Patienten zu arbeiten, stellt den jungen Mediziner vor große

02Herausforderungen. Umso mehr, wenn auch noch eine Pan-demie wie die Schweinegrippe über den Kontinent zieht. Ein Bericht aus dem kanadischen Montréal.

Medizin ist Spitze!Erfolgreichstes HochschulfachIm Gesamtvergleich der Studienangebote belegt die Humanmedizin in punkto Er-

03folgsquote den ersten Platz: Gemessen an der Zahl der Studienan-fänger eines Jahres, schließen gut 87% der Medizinstudenten ihr Studium erfolgreich ab – 15% mehr als im Gesamtdurchschnitt.

in der „Critical Care Unit“, von der Eingewöhnung an den Umgangs-ton im „Veteran´s Affairs Medical Center“ und von einer geradezu luxuriös eingerichteten Privatklinik für gut Betuchte Kalifornier.

Familienfreundliche ArbeitsplätzeFlexible Dienstpläne, Teilzeitarbeit und Kita-Plätze sind in vielen Krankenhäusern nach wie vor Mangelware. Ein Handbuch der Bundesärztekammer gibt einen Ein-blick, wie familienorientierte Arbeitsbe-dingungen für Ärztinnen und Ärzte künf-tig aussehen könnten. S. 03

Inhalt

KomplementärmedizinLängst keine Seltenheit mehr: Die Kom-plementärmedizin findet zunehmend Akzeptanz. Für Zyklusstörungen, Endo-metriose oder Tumorerkrankungen bie-tet sie Therapieformen, die ergänzend zur Schulmedizin Schmerzen lindern, die Wundheilung verbessern, regulieren und psychisch stabilisieren können. S. 08

Rheuma in AarauLaura Jahn hat es im Rahmen einer Famulatur ins schweizerische Aarau verschlagen: Hier arbeitete sie in der Rheumatologie mit, die im dortigen Hos-pital auch die klassische Orthopädie bein-haltet. Ob sie das Haus empfehlen kann? Lest selbst! S. 05

Medizinische MikrobiologieDieses Mal stehen drei Lehrbücher für den Bereich Medizinische Mikrobiologie, das im klinischen Abschnitt dran ist, auf dem Prüfstand. Welches eignet sich fürs Basiswissen, welches für die Vertiefung, welches für die Prüfungsvorbereitung? Drei Medizinstudenten haben ihre Be-wertung für euch abgegeben! S. 04

Wissenschaft

Famulatur

Rezensionen

BU: BasisinvestmentAuch und gerade für die Mediziner-Zunft: Berufsunfähigkeit ist und bleibt ein exi-stentielles Risiko. Eine rechtzeitige und umfassende Vorsorge ist notwendig, um sich vor den finanziellen Folgen von Berufsunfähigkeit zu schützen und den gewohnten Lebensstandard zu wahren. S. 09

Versicherung

Fortsetzung auf Seite 2

Eine dicke Träne kullert aus dem Au-genwinkel, über die Backe, schließ-

lich zum Kinn und von dort auf einen ab-gewetzten, einarmigen und in seiner Farbe eher grau wirkenden und nur noch an eini-gen wenigen Stellen an die ehemals gelbe Farbe erinnernden Stoffhasen im Arm des Kindes, das vor mir steht. In diesem Moment wird mir bewusst, wie sonderbar, groß und einschüch-ternd ich in meinem weißen Kittel in seinen Augen erscheinen muss. Kurze Zeit flackern Bilder aus meiner eige-nen Kindheit vor meinen Augen auf. Schemenhaft erinnere ich mich an einen Unfall, den ich als kleines Kind erlebte, erinnere mich an große weiße Räume, an Menschen in weißen und grünen Kit-teln und an eine beunruhigend wirkende Stille, die so wenig mit dem lauten tur-bulenten Treiben und dem Lachen aus dem Kindergarten gemeinsam hatte. Ich weiß noch, dass ich ängstlich „ Mama“ rief, bis plötzlich zwei große warme Hände meine Hände ergriffen. Ich er-innere mich an kein Gesicht, an keine Worte, die dieser Arzt zu mir gesagt haben könnte. Nur an diese Hände, die mir so tröstlich jede Angst nahmen und mir zu verstehen gaben, dass mir alle nur helfen wollten. Von da an hatte ich

keine Angst mehr, weder vor Ärzten noch vor Krankenhäusern.

Teddyärzte im EinsatzUnd nun stehe ich hier selbst, auf dem besten Weg ein Mediziner zu werden, in der Hoffnung ebenfalls einem Kind die Angst vor Ärzten und dem Kran-kenhaus zu nehmen, so wie es mir einst auch widerfahren ist. Lang-sam beuge ich mich hinunter zu dem Kind. Auf Augenhö-he blicken wir uns an.

OP-BEREICH, RÖNTGEN,

ZAHNARZT-SESSEL UND EINE APO-

THEKE FÜR DIE TEDDYS

„Möchtest du mir dei-nen Namen verraten?“ frage ich und versuche eine leichte Nervosität zu unterdrücken. Prüfend blickt mich das etwa vierjährige Mäd-chen an, und nach einer kurzen Pause scheint

das Eis gebro-chen. „Lara!“ kommt es ent-schieden zurück. Nachdem ich auch noch

den Namen ihres Kuscheltieres heraus-gefunden habe, Würstel heißt es, bitte ich Lara mir mit dem Stoffhasen in den Behandlungsraum des Teddybär-Kran-kenhauses zu folgen. Ich nehme sie an die Hand, gemeinsam betreten wir den großen Raum, der eigentlich der Pfarr-

saal einer Kirche ist, von uns Studenten jedoch mit allerlei OP-Tüchern und

Requisiten zu einem Krankenhaus ummodelliert wurde. Aus Kin-

deraugen muss er tatsächlich gewisse Gemeinsamkeiten

mit dem „richtigen“ Krankenhaus haben. An etwa zehn Behand-lungstischen ver-sorgen Teddyärzte die Schützlinge der Kinder. Darüber hi-naus gibt es einen OP-Bereich, einen Röntgenbereich,

einen Zahnarztsessel und eine Apotheke für

die Teddys.

Röntgenmaus Marke Eigenbau

Zunächst lasse ich mir an einem der Behandlungstische von Lara, die am Nachbartisch ihre Freundin aus dem Kin-

dergarten entdeckt hat und vielleicht auch deshalb nun immer mehr auftaut, erzäh-len, was ihrem „Würstel“ fehlt. Wie ich herausfi nde ist er aus dem Bett gefallen und hat sich beide Beine gebrochen. Ein Routineeinsatz für mich, da gefühlte 90% aller Teddys Frakturen im Arm- und Bein-bereich aufweisen. Zunächst gehe ich des-halb mit Lara zu unserer Röntgenmaus Marke Eigenbau. Dabei handelt es sich um eine mehr als menschengroße Figur einer Maus, die an der Unterseite eine Öffnung mit Röntgenplatte besitzt, in die

Kindern die Angst nehmenSo arbeitet das Teddybär-Krankenhaus in Münchenvon Carolin Proske

Oldenburg kooperiert mit Groningen Erstmals in Deutschland grenzüberschreitendes Medizinstudium möglichvon MEDI-LEARN

Unter dem Namen European Medical School, einem neuen deutsch-nie-

derländischen Gemeinschaftsprojekt, ist erstmals in Deutschland eine grenzüberschreitende Medizi-nerausbildung möglich. An-geboten wird ein Bache-lor- und Masterabschluss an der Rijksuniversiteit Groningen und ein me-dizinisches Staatsexa-men an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg, Nie-dersachsen. „Dies ist eine historische Chance für die Universität und die Region. Ich bin zuver-sichtlich, dass wir gemein-sam mit der Rijksuniversiteit Groningen die Erprobungsphase dieses europaweit einmaligen grenz-überschreitenden Konzeptes zum Erfolg führen werden“, sagte die Oldenburger Universitätspräsidentin Professor Dr. Ba-bette Simon.

40 neue StudienplätzeDie Universitäten in Oldenburg und Groningen wollen die European Medi-

cal School als deutsch-niederländisches Gemeinschaftsvorhaben gründen. In dem binationalen Projekt entstehen 40 neue Medizin-Studienplätze in Oldenburg.

Jeweils ein Drittel des Studiums wird in Oldenburg oder in Groningen ab-

solviert, so dass auch Sprach- und Kulturkenntnisse des jeweils an-

deren Heimatlandes vermit-telt werden. Der Bachelo-

rabschluss in Groningen nach sechs Semestern qualifiziert die Stu-dierenden außerhalb des Arztberufes in allen Bereichen des Gesundheitswesens. S t u d i e n b e w e r b e -rinnen und -bewer-

bern, die bereits den vorklinischen Studien-

teil der Humanmedizin an einer anderen Hoch-

schule absolviert haben, wird über ein „Brückenjahr“

der Quereinstieg in das letzte Jahr des Bachelorstudiums eröffnet.

Nach dem anschließenden dreijährigen Masterstudiengang Humanmedizin er-langen Absolventen den niederländischen Master in „Geneeskunde“ oder schließen das Studium mit dem deutschen Staats-examen ab. Durch diese Abschlüsse er-halten sie die ärztliche Approbation in

Deutschland oder die entsprechende Qua-lifi kation in den Niederlanden. Die Eu-ropean Medical School umfasst auch die Gründung einer Medizinischen Fakultät in Oldenburg und die Errichtung univer-sitärer Kliniken. Diese sollen gemeinsam von drei Oldenburger Krankenhäusern entwickelt werden.

Kritik von der BÄKDie Bundesärztekammer (BÄK) kriti-siert das neue Ausbildungsmodell stark: Es würden zwar „vergleichsweise billi-ge Mediziner zur Verfügung stehen, die Versorgungsqualität der Bürger würde aber erheblich reduziert und die Pro-bleme in der Patientenversorgung um ein Vielfaches potenziert“, so Profes-sor Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer. Die Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) schloss sich der Bewertung durch die BÄK in einer Pressemeldung „un-eingeschränkt an“.

keine Angst mehr, weder vor Ärzten noch vor Krankenhäusern.

Teddyärzte im EinsatzUnd nun stehe ich hier selbst, auf dem besten Weg ein Mediziner zu werden, in der Hoffnung ebenfalls einem Kind die Angst vor Ärzten und dem Kran-kenhaus zu nehmen, so wie es mir einst auch widerfahren ist. Lang-sam beuge ich mich hinunter zu dem Kind. Auf Augenhö-he blicken wir uns an.

OP-BEREICH, RÖNTGEN,

ZAHNARZT-SESSEL UND EINE APO-

THEKE FÜR DIE TEDDYS

„Möchtest du mir dei-nen Namen verraten?“ frage ich und versuche eine leichte Nervosität zu unterdrücken. Prüfend blickt mich das etwa vierjährige Mäd-chen an, und nach einer kurzen Pause scheint

das Eis gebro-chen. „Lara!“ kommt es ent-schieden zurück. Nachdem ich auch noch

den Namen ihres Kuscheltieres heraus-gefunden habe, Würstel heißt es, bitte ich Lara mir mit dem Stoffhasen in den Behandlungsraum des Teddybär-Kran-kenhauses zu folgen. Ich nehme sie an die Hand, gemeinsam betreten wir den großen Raum, der eigentlich der Pfarr-

saal einer Kirche ist, von uns Studenten jedoch mit allerlei OP-Tüchern und

Requisiten zu einem Krankenhaus ummodelliert wurde. Aus Kin-

deraugen muss er tatsächlich gewisse Gemeinsamkeiten

mit dem „richtigen“ Krankenhaus haben. An etwa zehn Behand-lungstischen ver-sorgen Teddyärzte die Schützlinge der Kinder. Darüber hi-naus gibt es einen OP-Bereich, einen Röntgenbereich,

einen Zahnarztsessel und eine Apotheke für

die Teddys.

Röntgenmaus Marke Eigenbau

Zunächst lasse ich mir an einem der Behandlungstische von Lara, die am Nachbartisch ihre Freundin aus dem Kin-

Kindern die Angst nehmenSo arbeitet das Teddybär-Krankenhaus in München

Wir verlosen Lernstrategien von MEDI-LEARN – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw400

Niedersachsen (ÄKN) schloss sich der Bewertung durch die BÄK in

Namen eintragen und schon

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2Seite Januar/ Februar 2011

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Studenten aufgepasst!Die 3. Aufl age

der Skriptenreihe

www.medi-learn.de/skript

Neu und komplett

überarbeitet!

Fortsetzung von Seite 1

die Kinder ihre Teddys legen können. Ein Blitzlicht simuliert dabei die Aufnahme. Genau beschreibe ich Lara, was beim Röntgen passiert.

ALS BILDER DIENEN UNS RÖNTGENAUFNAHMEN AUS DER

TIERKLINIK

Ich erkläre ihr, dass man sich ruhig halten muss, damit das Foto nicht verwackelt und dass man sich gegen die Strahlen durch Bleischürzen schützen muss. Da-nach sehen wir uns das Foto von Würstel auf einem Bildschirm an. Als Bilder die-nen uns dabei Röntgenaufnahmen aus der Tierklinik. Ich frage Lara, wo sie glaubt, dass das Bein gebrochen ist. Sie kann es mir sofort auf dem Röntgenbild zeigen und ist stolz, dass sie es selbst erkannt hat. Ich erkläre ihr daraufhin, dass man diesen Bruch nur in einer Operation behe-ben kann. Zuvor untersuche ich Würstel jedoch noch, ob er auch für die Opera-tion ansonsten gesund ist. Lara selbst darf mit der Untersuchungsleuchte in die Augen leuchten, die Ohren untersu-chen und ihren Hasen mit dem Stethoskop abhören. Besonders das fi ndet sie lustig. „Das klingt alles so komisch!“ sagt sie erstaunt und wundert sich über die lauten

und verzerrten Stimmen, die man durch das Stethoskop hört.

Lara verabreicht die NarkoseDanach betreten wir gemeinsam den OP-Bereich. Lara zieht sich Mundschutz und Kittel an und auch ich setze eine Haube. Ich erkläre ihr, dass hier alles ganz sauber sein muss und man deshalb nicht in sei-nen normalen Klamotten den OP betreten darf. Dann gehen wir an einen OP-Tisch. Lara selbst darf ihrem Würstel die Ein-schlafspritze geben und drückt während der OP eine Sauerstoffmaske auf das Ge-sicht ihres Hasen, damit dieser auch gut atmen kann. Unter einem Lochtuch bie-ge ich nun das gebrochene Bein wieder gerade und dann verbinden Lara und ich gemeinsam den Fuß.

STOLZ ZEIGT LARA DEN ANDE-REN KINDERN DAS GIPSBEIN

Nach der Aufwachspritze schreibe ich Lara noch ein Rezept mit Medizin auf und erkläre ihr, dass Würstel in den näch-sten Tagen etwas Ruhe braucht. Gemein-sam gehen wir dann noch zur Apotheke. Dort erhält Lara neues Verbandsmaterial, um den Verband zu wechseln, außerdem

Traubenzucker als Medizin und ein kleines Büchlein, um ihrem Kuscheltier daraus vorzulesen. Danach bringe ich Lara wieder in das Wartezimmer. Stolz zeigt Lara den dort wartenden Kindern das Gipsbein ihres Stoffgesellen. „Tschüß“, rufe ich ihr noch zu und Lara winkt mir fröhlich hinterher, bevor sie sich wieder in Diskussionen mit den anderen Kindern vertieft.

Alle profitieren davonEtwas nachdenklich verlasse ich den Warteraum, um gleich das nächste Kind aufzurufen. Lara und all die anderen Kin-der, die uns an den Tagen des Teddybär-Krankenhauses besuchen, beschäftigen sich nun mit dem Thema Kranksein. Au-ßerdem verlieren sie die Angst vor un-seren weißen Kitteln und lernen medizi-nische Techniken wie Abhören, Röntgen oder Operieren kennen. Es gibt Kinder, die dem Ganzen mit großem Respekt begegnen, manche reagieren sogar pa-nisch. Für diese Kinder stellt das Teddy-bär-Krankenhaus eine gute Möglichkeit dar, in einer angenehmen Atmosphäre, in der sie nicht selbst die Patienten sind und in der ständig auch die anderen Kin-dergartenkinder in ihrem Blickfeld sind, ihre Angst zu verlieren. Viele Kinder be-gegnen uns Teddyärzten von Anfang an fröhlich und ohne viel Angst, auch für sie

ist das Teddybär-Krankenhaus sicher eine interessante Erfahrung und vor allem ein großer Spaß. Zuletzt profitieren auch wir Medizinstu-denten von dieser Aktion, denn wir üben den Umgang mit den Kleinsten unter unseren späteren Patienten. Deshalb fi ndet jedes Jahr bei uns in München, wie auch in vielen an-deren Städten, ein Teddybär-Krankenhaus statt. Nach einer vielseitigen und lustigen, aber auch anstrengenden „Schicht“ mache ich mich auf den Weg zu meinen Vorlesungen und Seminaren, zurück in den Uni-Alltag. Während ich in Gedanken noch bei den Kin-dern und ihren Teddys bin und in der U-Bahn stehe, kommt mir ein amerikanischer Slo-gan in den Sinn: „Learn, Earn and Return!“ Auch wenn er nicht ganz auf mich und all die anderen Studenten zutrifft, die ebenfalls als Teddyärzte arbeiten, da wir noch nichts ver-dienen und stattdessen tagein, tagaus lernen müssen, möchten wir doch schon jetzt etwas an die nächste Generation weiter-geben, einen kleinen Beitrag lei-sten: Kindern die Angst vor dem Arzt nehmen.

Kindern die Angst nehmen

Mit der Schweinegrippe konfrontiertKinderchirurgie in Montrealvon Josefi ne Maier

Gleich am ersten Tag im Hôpital St. Justine, Montreal, wurden alle Stu-

denten erst einmal zu einer Einführung zum Thema Hygiene geladen – und die-ses Thema war vor dem Hintergrund der zu dieser Zeit aufwallenden H1N1-Grippe besonders virulent.

RECHT HÄUFIG WAREN PATI-ENTEN AUF DER CHIRURGISCHEN

STATION H1N1 POSITIV.

Die Schweinegrippe sollte ein sehr prä-sentes Thema während meiner Arbeit hier in Kanada werden: Viele Mitarbei-ter erkrankten vor der Impfung daran und mussten zu Hause bleiben. Zum Teil wurden die OP-Säle geschlossen, um die Patienten nicht in Kontakt mit dem Virus zu bringen. Die Impfung wurde zwar gleich, nachdem der Impfstoff erhältlich war, im Krankenhaus angeboten, ebenso wurde empfohlen, sich impfen zu lassen, jedoch hat niemand nachgeprüft, ob man es auch wirklich hat machen lassen.

Mitten in der GrippewelleRecht häufig waren denn auch Patienten auf Chirurgischen Station H1N1 posi-tiv. Vor allem bei Kleinkindern führte dies oftmals zu einem prekären Ver-lauf, besonders wenn eine bakterielle Superinfektion vorlag. In einigen Fällen waren Eingriffe wie Thorakoskopie mit Installation von Drainagen notwendig, die Pleuraspalten waren komplett mit Eiter gefüllt. Als es im November 2009 dann so richtig losging mit der „grippe porcine“-Panik, da war ich auch ein we-nig beunruhigt, zumal ich ja nun recht weit weg von meiner Familie war. Doch nach zwei Wochen hatte ich schon das Gefühl, dass alles besser unter Kon-trolle gelangte, die meisten Leute wa-ren geimpft und man hatte sich auch etwas an die tägliche Konfrontation mit

der Schweinegrippe im Klinikalltag ge-wöhnt. Also schauen wir uns etwas den Alltag an!

In der KinderchirurgieEin Tag in der Kinderchirurgie sieht wie folgt aus: Man trifft sich mit den Fellows und Residents morgens gegen 6:45 Uhr und bekommt zwei bis vier Patienten zur Untersuchung zugeteilt.

HÄUFIG IST EINE FREMDANA-MNESE DURCH DIE ELTERN NÖTIG

Um 7.30 Uhr trifft man sicher wieder und geht im Team die Patientenliste durch. Zusätzlich ist sicherzustellen,

dass Patienten bester Gesundheit sind, die am jeweiligen Tag operiert werden. Damit soll auch noch einmal überprüft werden, ob es sich um den richtigen Pa-tient handelt und die richtige Operation. Aus gutem Grund: Es ist passiert, dass bei einem Patient ein Leistenbruch auf einer Seite operiert worden sollte und sich bei der Untersuchung herausstellte, dass auch die andere Seite betroffen war. Es kam auch recht oft vor, dass die Pa-tienten am Tag der Operation grenzwer-tig krank waren und sich mit leichtem Fieber vorstellten. In dem Fall wird die Operation freilich verschoben.

Bausteinartige AnamneseAm Vormittag sind die Medizinstu-

denten meist in der „Clinique de Chirur-gie“ eingeteilt. Da sieht man Patienten zum Follow-Up nach Operationen oder zur Konsultation, in der entschieden wird, ob operiert werden soll. Häufig kommen Patienten mit Inguinalhernie, Nabelhernie, Phimose und Unguis incar-natus, aber auch mit bösartigen Tumoren wie Neuroblastom und Rhabdomyosar-kom. Als Student sieht und untersucht man die Patienten zuerst und präsen-tiert dann den Fall dem Chirurgen, um gemeinsam einen Behandlungsweg zu finden.

Die Behandlung der Schweinegrippe ist nicht immer so einfach wie in dieser Visualisierung

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müssen, möchten wir doch schon jetzt etwas an die nächste Generation weiter-geben, einen kleinen Beitrag lei-

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Namen eintragen und schon

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Fortsetzung im Digitalen Nachschlag (s. Seite 12)

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Kurz notiert

Eine sehr belastende ZeitZwei Monate Hämato-Onkologie im Praktischen Jahr: Das ist Ca-roline schwerer gefallen, als sie es sich vorher vorstellen konnte, besonders weil in dieser Zeit viele Kinder gestorben sind. Ihre Tages-arbeit bestand aus Blutentnahmen, täglicher körperlicher Untersu-chung, „ellenlangen“ Kurvenvisi-ten und organisatorischen Arbei-ten. Highlights – für Caroline im positiven, für die Patienten im ne-gativen Sinne – waren Knochen-marks- und Lumbalpunktionen. Fazit: “Eine sehr belastende Zeit, in der ich einiges gelernt habe, auch fürs Leben.“www.medi-learn.de/info15405

Semesterferien – lang oder kurz?Das Jahr des Studenten ist zumeist in zwei Hälften aufgeteilt: Das Sommer- und das Wintersemester. Ersteres beginnt am 1. April, letz-teres am 1. Oktober. Jeweils vom Ende des einen Semesters bis in die ersten Tage des neuen Semester hinein reicht die „vorlesungsfreie Zeit,“ von den Studenten schlicht als Semesterferien bezeichnet. Die-se recht lange Zeit wird aber nicht zum Faulenzen genutzt, sondern für die zahlreichen Pfl ichtpraktika, die Doktorarbeit, Prüfungen und teilweise, um das Konto wieder aufzufüllen. www.medi-learn.de/info15406

Leid auf der Warteliste mindernDie Warteliste für ein lebensretten-des neues Organ ist so lang, dass viele Patienten das Warten nicht überleben. In Umfragen spricht sich ein Großteil der Menschen für die Organspende aus, einen entspre-chenden Ausweis haben aber nur die wenigsten. Experten fordern eine Informations- und Widerspruchslö-sung wie in Spanien. Mittlerweile sind auch führende Politiker dafür. Im Gegensatz zur derzeit gültigen Lösung soll bald derjenige, der zur Spende bereit ist, nichts mehr dokumentieren müssen. Wer nicht spenden möchte, muss seinen Wi-derspruch hinterlegen.www.medi-learn.de/info15407

Das ist mir wichtigBei einer Befragung wollte die Charité Berlin von ihren Studenten wissen, welche Aspekte des Be-rufslebens ihnen besonders wich-tig sind. So gut wie alle (99 Pro-zent) geben an, dass sie sich eine sinnvolle und erfüllende Tätigkeit sowie eine gute Arbeitsatmosphä-re wünschen. Dazu gehören auch nette Kollegen (95 Prozent) und ein sicherer Arbeitsplatz (92 Pro-zent). Mit 73 Prozent liegt „gutes Einkommen“ im Mittelfeld, 60 Prozent der Studenten fi nden „Füh-rungsaufgaben übernehmen“ wich-tig und 35 Prozent das Prestige.www.medi-learn.de/info15410

Mehr Informationen:Das Handbuch und Statements der Pressekonferenz findest du unter:

www.medi-learn.de/baek

Mehr Informationen:Die Vorträge der Veranstaltung sind von der MFT-Homepage abrufbar:

www.medi-learn.de/MLZ375

Humanmedizin ist erfolgreichstes HochschulfachZwischenbilanz über Innovationen im Medizinstudiumvon Redaktion MEDI-LEARN

Die Medizinischen Fakultäten Deutschlands sind auch in der Leh-

re innovationsstark. Dies schlägt sich im Studienerfolg nieder. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes weist die Fächergruppe „Humanmedizin/Ge-sundheitswissenschaften“ die höchste Erfolgsquote von allen Hochschulfä-chern auf. Als Erfolg ist dabei der Er-werb eines ersten Hochschulabschlusses definiert. Vor sieben Jahren trat eine neue Ärzt-liche Approbationsordnung in Kraft. Seither hat sich viel verändert, stellen die ersten Absolventen fest. Unter der Überschrift „Innovationen im Medi-zinstudium“ zog der Medizinische Fa-kultätentag (MFT) im Oktober 2010 eine öffentliche Zwischenbilanz der inzwischen vollzogenen Reformen in der medizinischen Lehre. Im Mai 2010 bescheinigte das Statistische Bundes-amt den Absolventen der Gruppe der medizinischen (Staatsexamen) und gesundheitswissenschaftlichen Fächer (Bachelor, Magister, Diplom) eine Er-folgsquote von 87,3% – Platz eins aller Fächer. Die Quote misst den Anteil der Absolventen, die ihr Studium erfolg-reich abschließen, an den Studienan-

fängern eines Studienjahres, der Schnitt aller Fächergruppen liegt bei 72,5%.

Viele StudiengängeMedizinische Fakultäten bieten heute ne-ben Human- und Zahnmedizin mehr als 100 weitere Studiengänge an, die nicht zum Berufsziel Arzt führen. Sie sorgen somit für den Nachwuchs in unterschiedlichsten Gesundheitsbereichen. „Angesichts der ho-hen fi nanziellen Anforderungen des Medi-zinstudiums und des Ärztebedarfs müssen wir fragen, wie mit den knappen öffentlichen Mitteln und der Le-bensarbeitszeit der Mediziner am besten umgegangen werden kann. Die Etablierung medizin-naher Studiengänge einerseits und die ungeteilte, zügige ärztliche Grundausbildung andererseits dürften die besten Optionen sein“, so Profes-sor Bitter-Suermann, MFT-Präsident. Denn nach dem Medizinstudium von durchschnittlich 13 Semestern ist schließlich noch eine Weiterbildung von fünf bis sieben Jahren Pflicht. „Eine Teilung des Medizinstudiums oder ein Teilzeitstudium würden die Zeit bis zur selbstständigen ärztlichen

Berufsausübung weiter verlängern“, so Bit-ter-Suermann. Bachelor- und Masterstudi-engänge seien auch daher lediglich Ergän-zungen an den Medizinischen Fakultäten.

MFT gegen BA/MAAnschließend legten Experten die recht-lichen Restriktionen der Lehre im Medi-zinstudium dar. „In der Bundesrepublik Deutschland kommt den Gerichten bei

der Ärzteausbildung eine weltweit einma-

lige Rolle zu. Gerichts-urteile haben ein Kapa-

zitäts- und Prüfungsrecht hervorgebracht, das den

Ländern und ihren Medizi-nischen Fakultäten ein starres

Korsett aufzwingt. Die Be-treuung der Studierenden durch Hochschullehrer dürfen wir lei-der nicht weiter verbessern,“

beklagt der MFT-Präsident. „Aus dem Medizinstudi-um sollte in Deutschland auch wegen den unzäh-

ligen Gerichts-

Anlässlich der Vorstellung des Hand-buchs der Bundesärztekammer „Fa-

milienfreundlicher Arbeitsplatz für Ärz-tinnen und Ärzte – Lebensqualität in der Berufsausübung“ im Bundesministerium für Gesundheit in Berlin, sagte Bundes-gesundheitsminister Dr. Philipp Rösler: „Es ist offensichtlich, dass sich vor dem Hintergrund des demografi schen Wandels und des drohenden Ärztemangels alle Be-

Familienfreundliche ArbeitsplätzeÄrztehandbuch für Kind und Karriere vorgelegtPressestelle Bundesärztekammer

teiligten zusammentun müssen, um den Arztberuf und die Heil- und Pfl egebe-rufe wieder attraktiver zu machen. Ein wichtiger Schritt dazu ist es, den Weg für mehr familienfreundliche Arzt- und Pfl egeberufe zu ebnen. Dazu arbeitet eine Arbeitsgruppe in meinem Haus an ge-meinsamen Vorschlägen. Das Handbuch der Bundesärztekammer gibt schon jetzt einen Einblick, wie familienorientierte

Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte künftig aussehen könnten."

VereinbarkeitFlexible Dienstpläne, Teilzeitarbeit und Ki-ta-Plätze sind in vielen Krankenhäusern nach wie vor Mangelware. Viele Ärztinnen und Ärzte stehen deshalb vor der schwierigen Entscheidung, den Kinderwunsch aufzu-schieben oder ihre berufl iche Tätigkeit auf-zugeben. Kind und Karriere dürfen sich aber nicht ausschließen. „Früher lebten die Ärzte um zu arbeiten, dann arbeiteten sie um zu le-ben. Und heute wollen die Ärzte beim Arbei-ten auch leben. Nur so können wir in Zeiten des Ärztemangels wieder mehr junge Medi-zinabsolventen für die Patientenversorgung begeistern“, sagte Dr. Frank Ulrich Montgo-mery, Vizepräsident der Bundesärztekam-mer. Die Kliniken stünden untereinander im intensiven Wettbewerb um gut qualifi zierte Ärztinnen und Ärzte. „Trotzdem haben viele Träger noch nicht erkannt, dass nur diejeni-gen einen Standortvorteil aufweisen können, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf aktiv fördern“, so Montgomery.

Handbuch entwickeltWie ein familienfreundlicher Arbeitsplatz auch im ambulanten Sektor aussehen kann,

zeigen in dem Handbuch aufgeführte Ge-meinden, die zumindest für Wochenenden und Feiertage Notdienstzentralen einge-richtet haben. In denen verrichten Ärz-tinnen und Ärzte Bereitschaftsdienste in Schichten und übernehmen so die Präsenz-pfl ichten der niedergelassenen Kollegen. Zudem sind in dem Handbuch Checkli-sten und Anforderungsprofi le für familien-freundliche Einrichtungen aufgelistet. Mit „Ja“, „Nein“ oder „geplant“ können etwa Fragen nach fl exibler Elternzeit- und Teil-zeitregelungen, Kontaktpfl ege während der Elternzeit oder arbeitsplatznahen Kin-derbetreuungsmöglichkeiten beantwortet werden. Die Checkliste „Medizin studie-ren mit Kind“ fragt unter anderem ab, ob es stillenden Müttern erlaubt ist, ihr Kind mit in Vorlesungen zu nehmen oder ob Kurse gleichen Inhalts zu verschiedenen Uhrzeiten angeboten werden. Ärztinnen und Ärzte können diese Checklisten nut-zen, um den für sie geeigneten Arbeits- be-ziehungsweise Studienplatz zu identifi zie-ren. Arbeitgeber und Universitäten können anhand der Checklisten überprüfen, ob sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bewusst fördern.Mehr zu diesem Thema auf den Mittel-Seiten 6 und 7

prozessen kein konsekutiver Bachelor/Masterstudiengang gemacht werden. Der mit dem Kapazitätsrecht verbundene ad-ministrative Aufwand würde sich bei zwei getrennten Studiengängen verdoppeln. Rechtsanwälte würden mit noch mehr Zulassungsklagen die Ausbildungskosten erhöhen.“ Auch für Studienreformen seien keine konsekutiven Studiengänge nötig, so der MFT. Die aktuelle Ärztliche Approbations-ordnung biete für frühen Patientenkontakt vielfältige Möglichkeiten. In Münster gibt es z.B. ein „Studienhospital“ für Studieren-de, in dem sie sogar die Notfallrettung im Straßenverkehr üben können. Die Abläufe im Operationssaal lernen die Studierenden in Ulm frühzeitig in einem extra dafür ge-bauten „Theatrum Anatomicum“ kennen. Über Einrichtungen zum Üben praktischer Fertigkeiten verfügt heute jede Fakultät. „Zur Sicherung der Qualität im Medizin-studium haben wir mit dem Staatsexamen eine bundesweite Norm. Damit wird fl ä-chendeckend sichergestellt, dass ärztliche Praktiken und ethische Handlungsweisen auf hohem Niveau vermittelt werden“, so Bitter-Suermann.

Grund zum Jubeln: Medizinstudenten haben das größte Durchhaltevermögen

Arbeit, Kind und Kegel unter einen Hut bringen: ein Handbuch soll helfen

Sicherheit weltweit

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Page 4: MEDI-LEARN Zeitung 01/2011

4Seite Januar/ Februar 2011

www.medi-learn.deMLZ

KurzbeschreibungDas Taschenlehrbuch Medizinische Mikro-

Taschenlehrbuch Medizinische Mikrobiologievon Hannah von der Ahe, 7. Semester RWTH Aachen

biologie befasst sich mit den Fachgebieten Bakteriologie, Virologie, Mykologie und Parasitologie. Es beinhaltet des Weiteren ein kurzes Kapitel über die Grundlagen der Immunologie – mit dem Schwerpunkt der Infektionsimmunologie, Epidemiologie und Hygiene. Schluss des Buches bildet ein eigenes Kapitel über Infektionen geordnet nach Organen und Organsystemen.

ZielgruppeDas Buch richtet sich in erster Linie an Studenten, ist aber auch für das PJ gut ge-eignet, da es auch ohne weiteres als Nach-schlagewerk benutzt werden kann.

InhaltDie einzelnen Themen werden teils aus-führlich (Bakteriologie, Virologie), teils weniger ausführlich (Hygiene, Epidemi-ologie) behandelt; für ein Lehrbuch der Mikrobiologie ein sehr gutes Verhältnis. Obwohl es sich hierbei um ein Taschenlehr-buch handelt, wird relativ viel Detailwissen geliefert, was positiv überrascht, wenn In-

Titel: Taschenlehrbuch Medizinische MikrobiologieAutoren: Kayser, Böttger, Zinkernagel, Haller, Eckert, DeplazesVerlag: ThiemeISBN: 978-3-13-444812-2Preis: 32,95 €

teresse an detailliertem Hintergrundwissen besteht. Es ist defi nitiv zu sagen, dass das Taschenlehrbuch Medizinische Mikrobio-logie ausreicht, um das nötige Wissen für die Mikrobiologie abzudecken.

DidaktikIn didaktischer Sicht ist das Taschen-lehrbuch eher in die Kategorie „Nach-schlagewerk“ einzuordnen. Repetito-rien oder Fragen zur Selbstkontrolle am Ende des Kapitels wird man leider vergeblich suchen, auch Fallbeispiele gibt es keine. Positiv hervorzuheben ist jedoch eine kurze Einleitung mit allen wichtigen Stichworten farblich hervor-gehoben zu jedem Anfang eines neuen Kapitels, die eine schnelle Übersicht über die folgenden Inhalte gibt. Darüber hinaus wird vertiefendes Wissen in üb-licher Thieme-Taschenbuch-Manier ein-gerückt und kleiner dargestellt. Die Texte sind verständlich und vor allem teilweise sehr spannend geschrieben, sodass es sich angenehm und fl üssig lesen lässt.

Aufbau Auch die Gliederung ist meiner Ansicht nach gelungen, gerade die Teilung in Allge-meines und Spezielles trägt viel zum leich-ten Nachvollziehen bei. Sehr praktisch ist auch das letzte Kapitel „Organsysteme“, das eine Übersicht über wichtige Infekti-onen und ihre Ursachen beinhaltet.

PreisDer Preis von 32,95 € ist mehr als ange-messen in Bezug auf den Inhalt.

FazitAlles in allem ist das Taschenlehrbuch Medizinische Mikrobiologie wirklich ein gelungenes Buch, das es schafft Nachschlagewerk und Lehrbuch in sich zu vereinen.

KurzbeschreibungDieses Kurzlehrbuch aus der Basics-Reihe

Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygienevon Lisa Zwaschka, 5. Semester in Gießen

ist ein von Studenten geschriebenes Über-sichtswerk, das wesentliche Informationen zur Thematik in gut strukturierter Form gibt.

ZielgruppeDas Buch richtet sich besonders an Medi-zinstudenten im klinisches Studienabschnitt, die lernen wollen, ohne dabei den Überblick in sämtlichen Details zu verlieren.

InhaltDas 130 Seiten umfassende Kurzlehrbuch besticht durch seine Einfachheit. Zuerst werden im allgemeinen Teil Grundlagen zur Immunologie und der allgemeinen Erregerlehre vermittelt, bevor es dann im speziellen Teil um spezielle Bakteriologie, spezielle Virologie, spezielle Mykologie, spezielle Parasitologie und um Mikrobiolo-gisch relevante Hygiene geht. Im Anschluss daran werden zu den Themen Meningitis, Genitalinfektion und Halsentzündung Fall-

beispiele gezeigt, die dem Leser als Über-prüfung seines erworbenen Wissens dienen können. Den Abschluss des Kurzlehrbuchs bildet der Anhang, welcher in tabellarischer Form die relevanten Facts über verschiedene Bakterien, Viren, Parasiten und Co. enthält. Unterstützt wird der Text durch zahlreiche farbige Abbildungen.

DidaktikDieses Buch ist wirklich sehr übersichtlich gestaltet. Wichtige Sachverhalte sind mit-tels blauer Kästchen besonders hervorgeho-ben. Am Ende jedes Kapitels befi ndet sich eine kurze Zusammenfassung, die das aller Wichtigste beinhaltet. Der Schreibstil passt zum Inhalt – kurz und knapp. Leider sogar etwas zu abgehackt.

Aufbau Der einheitliche Aufbau dieses Buches er-leichtert das Lernen ungemein. Nachdem man das erste Kapitel gelesen hat, weiß man

direkt worauf man beim Lesen des nächsten Kapitels besonders schauen muss.

PreisEin Preis von 18,95 € ist für dieses Buch angemessen.

FazitEin sehr übersichtliches und gut aufge-bautes Kurzlehrbuch, welches hält was es verspricht: das Wesentliche zum Thema in leicht verständlicher Form. Ich vergebe al-lerdings nur 4 von 5 Punkten, da mir der Schreibstil teilweise zu telegrammartig ist und es dadurch nicht so schön fl üs-sig zu lesen ist, wie ich es mir gewünscht hätte.

KurzbeschreibungDas Buch vermittelt umfangreiches Wis-sen auf dem Gebiet der medizinischen

Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie

Mikrobiologie und Infektiologie. Auf 890 Seiten werden mittels 498 farbigen Abbildungen und 157 Tabellen Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten vorgestellt und teilweise sehr detailreich abgehandelt.

ZielgruppeDas Buch ist für Studenten aller klinischen Semester, aber auch für Infektionsbiologen geeignet. Ich kann mir vorstellen, dass es zum späteren Nachschlagen im Praxisall-tag sehr gut geeignet ist, da es durch seine Übersichtlichkeit und Gliederung besticht.

InhaltEs ist ein sehr ausführliches Lehrbuch, das alle Themen der Mikrobiologie und Infektiologie abhandelt. Hier werden die Grundlagen dieses Faches durch detailierte Informationen ergänzt. Zunächst wird auf Grundlagen eingegangen, danach werden die Themen Immunologie, Diagnostik, Epi-demiologie und Prävention, Bakteriologie, Virologie, Mykologie, Parasitologie, Che-motherapie und schließlich noch Krank-heitsbilder systematisch abgehandelt.

DidaktikAm Beginn jedes Kapitels befi ndet sich eine kurze Einleitung, die einen groben Überblick über das zu Erwartende gibt und eine Einteilung zum Beispiel der Enterobakterien liefert. Danach wird auf verschiedene Vertreter der jeweiligen Bak-terienart eingegangen, wobei klassischen und wichtigen Vertretern sogar ein kurzer Steckbrief gewidmet wird. Ansonsten fi n-det sich meist der gleiche Aufbau wieder. Zunächst wird der Erreger kurz beschrie-ben, danach wird die Rolle als Krankheits-erreger dargestellt und abschließend fi ndet sich eine Zusammenfassung mit den wich-tigsten Informationen.

Aufbau Das Buch ist meiner Meinung nach sinn-voll gegliedert. Das Inhaltsverzeichnis ist übersichtlich gestaltet und erleichtert das Erarbeiten neuen Wissens. Die Informa-tionen sind übersichtlich wiedergegeben, da eine klare, sich wiederholende Kapi-telgliederung erkennbar ist. Wichtige Schlüsselbegriffe sind fett hervorgeho-

ben und im Text wird immer wieder auf Bilder, Abbildungen und Tabellen ver-wiesen.

PreisMit 44,95 € hat dieses Buch einen statt-lichen Preis, der jedoch hinsichtlich des Umfangs durchaus gerechtfertigt ist.

FazitIch kann dieses Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. Es ist ansprechend geschrieben und besticht durch viele Abbildungen. Mir gefallen besonders die Repetitorien, die eine effektive Prü-fungsvorbereitung erlauben. Jedoch ist dieses Buch ungebunden, was ob des großen Umfangs von 890 Seiten eher ungünstig ist.

Titel: BASICS Medizinische Mikrobiologie,Virologie und Hygiene Autoren: Holtmann, BobkowskiVerlag: Elsevier ISBN: 978-3-437-42416-8Preis: 18,95 €

Titel: Medizinische Mikrobiologie und InfektiologieAutor: Hahn, Kaufmann, Schulz, Suer-baumVerlag: SpringerISBN: 978-3-540-46359-7 Preis: 44,95 €

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei:

www.medi-learn.de/gw402

Medizinische Mikrobiologie wirklich ein gelungenes Buch, das es schafft Nachschlagewerk und Lehrbuch

eintragen und schon bist du dabei:

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintra-gen und schon bist du dabei:

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dieses Buch ungebunden, was ob des großen Umfangs von 890 Seiten

Exemplar – einfach Namen eintra-

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen ein-tragen und schon bist du dabei:

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Schreibstil teilweise zu telegrammartig ist und es dadurch nicht so schön fl üs-sig zu lesen ist, wie ich es mir

Exemplar – einfach Namen ein-tragen und schon bist du dabei:

von Franziska Ebertz, 1.klinisches Semester in Dresden

Kurz notiert

Das C-A-B der ReanimationJeden Tag werden in Deutschland 400 Menschen außerhalb eines Krankenhauses wiederbelebt – je-der Zehnte bleibt am Leben. Die Chancen lassen sich um das 2,5 fache steigern, wenn Umstehen-de mit der Reanimation beginnen, bevor der Rettungsdienst eintrifft. Das soll durch neue Leitlinien zur Wiederbelebung vereinfacht wer-den. Die wichtigste Neuerung ist die Änderung der Reihenfolge der Erstmaßnahmen von A-B-C auf C-A-B. Das heißt: Beginn mit der Herzdruck-Massage (circulation). Es folgen „Atemwege frei machen“ und „Beatmung.“www.medi-learn.de/info15392

Freunde und Familie„Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Aspekte des Privatle-bens?” Das hat die Charité Berlin ihre Medizinstudenten gefragt. Mit über 90 Prozent rangieren bei den Antworten „verlässlicher Freundeskreis,“ „glückliche Part-nerschaft,“ „genug Zeit für Part-nerschaft und Familie“ sowie „er-fülltes Familienleben“ ganz vorn 66 Prozent der Studenten fi nden ein interessantes Hobby wichtig, 54 Prozent „viel Reisen“ und 38 Prozent ein eigenes Haus. 33 Pro-zent geben ehrenamtliches Enga-gement an, nur 23 Prozent einen großen Bekanntenkreis.www.medi-learn.de/info15393

Einfach fragenDaniela arbeitete hart an ihrer Doktorarbeit zum Thema Fibro-sierungshemmung bei chronischer Hepatitis C: Daten erheben, Po-werpoints für Kongresse erstellen und Patientendaten vervollstän-digen. Die Fibrose-Scores zu be-rechnen, stellte sich als schwierig heraus. Um an die exakten For-meln dafür zu kommen, schrieb Daniela die Autoren direkt per E-Mail an und bat sie um Hilfe. „Überraschenderweise haben wir nur positives Feedback erhalten,“ sagt sie. „Scheut euch nicht, den Autor anzuschreiben, bevor ihr verzweifelt.“www.medi-learn.de/info15394

Chancen auf Studienplatz erhöhenDie Studienplätze für Medizin wer-den in Deutschland von der ZVS verteilt. In einigen Städten kannst du deine Chancen durch gute Ab-schneiden beim TMS, dem Test für medizinische Studiengänge, stei-gern. Teilnehmen kann jeder, der Ab-itur hat oder dieses in den nächsten Monaten voraussichtlich erlangen wird. Die Teilnahme kostet 50 Euro und ist nur einmal möglich. Er setzt kein spezifi sches Wissen voraus, ein Training für die ungewöhnlichen Aufgaben ist aber möglich, indem du Beispielaufgaben löst und Strategien entwickelst. www.medi-learn.de/info15396

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Page 5: MEDI-LEARN Zeitung 01/2011

www.medi-learn.deMLZJanuar/ Februar 2011 5Seite

Taschenlehrbuch Medizinische Mikrobiologie

Kurz notiert

Freie Stellen ohne EndeDas Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) rechnet damit, dass sich der Ärztemangel deutlich verschärfen wird. Bis zum Jahr 2019 könnten in unserem Land 37.400 Ärzte fehlen. Das DKI hat dazu 450 Krankenhäu-ser befragt und herausgefunden, dass 5.500 Vollzeitstellen, also 4,1 Prozent aller Stellen, im Moment nicht besetzt werden können. Besondere Schwie-rigkeiten haben kleinere Häuser, psy-chiatrische Kliniken und Kranken-häuser im ländlichen Raum. Zudem sind seit dem Jahr 2000 über 20.000 Ärzte aus Deutschland ausgewandert.www.medi-learn.de/info15413

Die Zukunft gehört der Präventivmedizin„Die Zukunft der Medizin wird der Präventivmedizin gehören,“ so der Ehrenpräsident des Weltverbandes für Sportmedizin, Professor Hollmann. Er äußerte sich in einem Tagungsbericht über sport- und präventivmedizinische Aspekte zu Fitness und Wellness. Durch heutige bildgebende Verfahren hat sich das Wissen um Struktur und Biochemie des Gehirns einerseits und körperlicher Aktivität andererseits stark vergrößert. Durch geeignete körperliche Bewegung können Gefäß- und Nervenneubildung und die Hirn-plastizität gefördert werden. www.medi-learn.de/info15412

Jugendstilperle RigaDavid verbrachte ein Semester in „der Perle des Baltikums“ Riga. Dort habe er „zum ersten Mal begriffen, wie dicht die Soziologie an der Medizin liegt. Wenn man die Gesellschaft se-hen will, braucht man eigentlich nur ins Krankenhaus zu gehen.“ Seine Seminargruppe war multikulturell und der Unterricht fand auf Englisch statt. Die Umstände unterscheiden sich zum Teil deutlich von den ihm Bekannten: Opfer der Tschernobyl-Aufräumarbei-ten, bei „uns” ausgerottete Infektions-krankheiten und ein unglaublicher so-zialer Druck auf junge Menschen.www.medi-learn.de/info15413

Warnhinweise für BlutkrebsBei vielen Krebserkrankungen sind Teile des Erbguts der Tumorzellen durch chemische Markierungen, ge-nauer gesagt Methylgruppen, stillge-legt. Diese betreffen besonders häufi g solche Gene, die normalerweise das Zellwachstum bremsen. Krebsforscher wissen noch nicht viel über Ursache und Verteilung solcher Muster, dieses Forschungsfeld gilt als vielverspre-chend, da Medikamente existieren. Tests an leukämiekranken Mäusen ha-ben gezeigt, dass die Methylierungen häufi g lange vor den Symptomen der Krankheit auftreten.www.medi-learn.de/info15401

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Bewerberworkshop, PJ-Infotreff, u.v.m.Ansprechpartner und Termine unter

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Wie in einer KurklinikFamulatur Rheumatologie in Aarau, Schweizvon Laura Jahn

Auch ich hatte mich ent-schlossen, wie so viele

andere Medizinstudenten aus Deutschland, meine Famulatur nach dem sechsten Semester in der Schweiz zu verbringen. Da ich mit den Bewerbungen erst sechs Monate vorher begann, bekam ich sehr viele Absagen. Umso mehr freute ich mich, als ich die Zusage vom Chefarzt der Rheumatologie im Kan-tonsspital Aarau erhielt, im September dort famulieren zu können. Nach Zusendung der erforderlichen Studien-bescheinigung erhielt ich schon den Arbeitsvertrag.

Wie eine KurklinikMein erster Tag war prak-tischerweise gleich der Einführungstag, der am ersten Werktag des Mo-nats für alle neuen Mit-arbeiter stattfi ndet. Die Klinik und deren leiten-de Mitarbeiter wurden uns vorgestellt. Wir erhielten unsere Klei-dung und einen Perso-nalausweis, mit dem

auch verbil-

ligtes Mensaessen gewährt wird. Dann ze ig te man uns das

Klinikgelände, das aus vielen kleinen Gebäudekomplexen besteht und aufgrund der weitläufi gen Park-anlage an eine Kurkli-nik erinnert. Erst am nächsten Tag stellte ich mich in meiner Abtei-lung vor und wurde so-gleich von der Sekretärin sehr freundlich empfan-gen. Jeder zweite Tag begann mit einem Jour-nalclub – das ist eine Art Presseschau der aktuellen Paper und wissenschaft-lichen Journals, die von den Assistenzärzten mo-

deriert wurde. Dabei lernte ich auch die anderen Ärzte kennen. Die Rheumatologie arbeitet vorrangig mit ambu-

lanten Patienten, besitzt aber auch eine Station mit ca. 15

Betten, die von einem Arzt be-treut wird.Ich wurde einem Assistenzarzt

zugeteilt, der für die stationären Patienten verantwortlich war und mich den gesamten Monat über betreute. Leider waren diese Pa-tienten auf das gesamte Kran-

kenhaus verteilt, so dass wir ständig un-

terwegs

waren. Anfangs lief ich einfach mit ihm mit, konnte Fragen stellen und er erklär-te mir die Abläufe und Aufgaben. Bald darauf konnte ich diese dann schon selb-ständig erledigen. Ich war für die Aufnah-me der Patienten zuständig, meist zwei pro Tag, für die ich mir auch ausreichend Zeit lassen konnte. Anschließend stellte ich meine Ergebnisse zuerst dem Assi-stenzarzt vor.

AUCH DIE KLASSISCHE ORTHOPÄDIE WIRD DER

RHEUMATOLOGIE ZUGERECHNET

So hatte ich die Möglichkeit, Unklares zu besprechen und er zeigte mir meist wich-tige klassische Untersuchungstechniken der Rheumatologie. Nach dieser Bespre-chung wurde der Patient dann noch dem Oberarzt vorgestellt und die weitere The-rapie geplant. Anordnungen bezüglich La-bor, Röntgen, Medikamenten und Physio-therapie durfte dann wiederum ich treffen.

Teil der RheumatologieIn der Schweiz wird im Gegensatz zu Deutschland auch die klassische Ortho-pädie der Rheumatologie zugerechnet. So bekam ich auch sehr viele Patienten mit Rückenschmerzen, Bandscheibenproble-men und Nervenkompressionen zu sehen. Jeden Morgen fand deshalb eine gemein-same Besprechung von Röntgen-, MRI- und CT- Bildern statt, bei der ich sehr viel lernte. Da die rheumatologischen Er-krankungen meist systemisch sind, erhielt ich auch Einblick in viele Bereiche der Inneren Medizin und Neurologie.Nach der Aufnahme diktierte ich dann

nachmittags meist die Arztbriefe und erledigte gemeinsam

mit dem Assi-

stenzarzt die anfallende Stationsarbeit. Mir machte die Arbeit auf Station sehr viel Freu-de, so dass auch die langen Arbeitszeiten kein großes Problem für mich darstellten. Anders als hierzulande beläuft diese sich nämlich auf zehn Stunden, von 8 bis 18 Uhr. Dazu gehört aber auch eine Stunde Mittags-pause, und lag nichts mehr an, konnte ich aber oft auch schon gegen 17 Uhr gehen. Die Wochenenden hatte ich immer frei und Dienste musste ich auch keine machen. Am Ende des Monats konnte ich sogar zwei Urlaubstage nehmen. Auch an Weiterbil-dungen durfte ich immer mit teilnehmen, jeweils einmal pro Woche gab es eine Ver-anstaltung der Inneren Medizin, der Radi-ologie und der Dermatologie. Meist sehr interessant und den Besuch wert.

Kostendeckender LohnIch wohnte für etwa 370 Franken in einem Zwölf-Quadratmeter-Zimmer. Darin: ein Bett, ein Schrank, ein Bücherregal, ein Schreibtisch, sowie ein Waschbecken mit Spiegel. Mit den 13 anderen Bewohnern der Etage teilte ich mir die Küche, zwei Toiletten, zwei Duschen und einen Aufent-haltsraum mit Fernseher. Außerdem besaß ich ein abschließbares Kühlschrankfach. Der Lohn für den Monat beträgt etwa 1.500 Franken, von dem die Miete und Versicherungen noch abgezogen werden. Davon lässt es sich auch trotz der hohen Kosten für Lebensmittel gut leben. Der Famulatur-Monat eigentlich sehr schnell vorbei, so dass ich am Ende so-gar ein bisschen traurig war, wieder nach Deutschland zurück zu müssen. Die Arbeit machte mir sehr viel Spaß und ich fühlte mich als Mitarbeiter wertgeschätzt. Aarau ist übrigens sehr günstig zwischen den drei Städten Basel, Zürich und Luzern gelegen. Mit einer Tageskarte für 35 Franken, kann man in der ganzen Schweiz herumfahren und diese Ausfl üge lohnen sich wirklich. Aarau selbst besitzt eine schöne kleine Altstadt, das Umland ist sehr gut zu Fuß zu erkunden und bietet viel Natur zur Er-holung vom Klinik-Alltag. Ich kann euch eine Famulatur in der Rheumatologie in Aarau empfehlen!

Medizinstudium ausgezeichnetArs legendi-Fakultätenpreis für medizinische Lehre 2011von Verena Wirwoh (mft-online)

Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft lobt gemeinsam mit

dem Medizinische Fakultätentag (MFT) zum zweiten Mal den „Ars legendi-Fa-kultätenpreis für exzellente Lehre in der Medizin" aus. Bewerbungen für den mit 30.000 Euro dotierten Preis sind bis zum 15. März 2011 möglich.

Zweite AusgabeIn Ergänzung zum „Ars legendi-Preis für exzellente Hochschullehre“, den der Stif-terverband jährlich in einer anderen Dis-ziplin verleiht, richtet sich der von MFT und Stifterverband ausgeschriebene Preis ausschließlich an herausragende und inno-vative Leistungen an Medizinischen Fa-kultäten. Nachdem der Fakultätenpreis im Jahr 2010 erstmalig medizinspezifi sch ausgeschrieben wurde, beschlossen MFT und Stifterverband, den Preis aufgrund der überwältigenden Resonanz der Be-werbungen den Preis fortzuführen.

„Insgesamt war die Qualität der eingegan-genen Bewerbungen und Nominierungen

im letzten Jahr sehr hoch. Aufgrund dieser Erfahrung sind wir uns mit dem Stifter-verband einig, dass die Würdigung exzel-lenter Leistungen unbedingt weitergeführt werden muss,“ sagt der Präsident des MFT, Professor Dieter Bitter-Suermann.

Impulse ausschlaggebendDer Preis der Medizin wird an eine Wis-senschaftlerin oder einen Wissenschaftler – ggf. auch stellvertretend für ein Team – für herausragende und innovative Leistungen in Lehre, Prüfung, Beratung und Betreuung an Medizinischen Fakultäten verliehen.

ÜBER DIE VERGABE DES PREISES ENTSCHEIDET EINE JURY

Für die Auszeichnung ist neben einer exzellenten Didaktik und Lehrqualität ausschlaggebend, inwieweit der Preis-träger/die Preisträgerin über die eige-nen Lehrveranstaltungen hinaus Impulse für die Weiterentwicklung der Lehre in der Hochschulmedizin gegeben hat.

Für Eigenbewerbungen sowie für Vor-schläge seitens der Fakultäten und Fach-schaften gibt es Formulare, die unter www.mft-online.de abgerufen werden kön-nen. Über die Vergabe des Preises entschei-det eine Jury aus Experten der Lehre in der Medizin, Studierenden und Fakultätsvertre-tern. Der Preis wird auf dem 72. Ordent-

Wo Lehrqualität groß geschrieben wird

lichen Medizinischen Fakultätentag am 23. Juni 2011 in Rostock übergeben.

Mehr Informationen:Formulare für Vorschläge und Eigenwer-bung gibt es unter:

www.mft-online.de

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Page 6: MEDI-LEARN Zeitung 01/2011

6Seite Januar/ Februar 2011

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Landflucht in SichtBundesweite Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung rüttelt aufvon Jan-Peter Wulf

Page 7: MEDI-LEARN Zeitung 01/2011

www.medi-learn.deMLZJanuar/ Februar 2011 7Seite

Gründe gegen Niederlassung

Hohes finanzielles Risiko: 63%

Hohes Maß an Bürokratie: 58%

Unangemessene Honorierung: 53%

Drohende Regressforder-ungen von Krankenkassen 50%

Spätere ArbeitsorteSpätere Arbeitsorte

Heimatbundesland86%

Näheres Bundesland80%

Anderes Bundesland77%

Ausland63%

4% Einzelpraxis

40% Gemeinschaftspraxis

56% Beide Optionen

Niederlassung: Einzelpraxis oder Gemeinschaftspraxis?

Welche Facharztausbildungkommt in Frage?

Innere Medizin43%

30%

28%

27%

19%

5%

Kinder-/Jugendmedizin

Allgemeinmedizin

Chirurgie

Gynäkologie

Urologie

9%

Noch mal Medizin studieren?

Ja

Nein

9%

Ja

Nein

91%

Mit über 12.000 Teilnehmern ist das „Berufsmonitoring Medizinstu-

dent“, das die Kassenärztliche Bundes-vereinigung (KBV) und die Universität Trier durchgeführt haben, die bislang größte Umfrage ihrer Art in Deutsch-land. An fast allen Medizin-Unis gaben Studenten Auskunft über ihre berufl ichen Erwartungen, 53% in der Klinik, 32% in der Vorklinik, 15% im PJ. Zentrales Er-gebnis: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellt für die meisten Studenten aktuell das wichtigste Ziel dar – bei ei-ner der Medizinstudentenrealität entspre-chenden Frauenquote von über 60% rückt die „Work-Life-Balance“ nun endgültig in den Fokus des ehemals so männlich do-minierten Berufes. Ebenso relevant: Das „wo“ – eine Niederlassung als Hausarzt auf dem Land können sich nur wenige der Befragten vorstellen. Vor allem kleinen Gemeinden droht die ärztliche Nahver-sorgung abhanden zu kommen. Für den Auftraggeber der Studie ist klar: Die Rah-menbedingungen für Vertragsärzte müssen attraktiver gestaltet werden.

Der „female shift“ Fachkräftemangel? Auf den ersten Blick scheinen die Zahlen Gegenteiliges aus-zudrücken: Bis zu vier Abiturienten ha-ben sich in den vergangenen Jahren auf jeden der 10.000 freien Plätze fürs Medi-zinstudium beworben. Etwa 76.000 Me-dizinstudenten gab es 2008. „Das heißt: junge Menschen halten den Arztberuf immer noch für erstrebenswert“, so Dr. Carl-Heinz Müller, Vorstand der Kas-senärztlichen Bundesvereinigung, bei der Vorstellung des „Berufsmonitorings Medizinstudent“ im vergangenen Herbst.

Doch in die Studie geblickt, sieht die Sa-che schon ganz anders aus: Denn vor dem Hintergrund der „Verweiblichung“ in der Medizin drängen Aspekte wie „Work-Life-Balance“ stark in den Vordergrund. Fast 96% geben an, dass sie sich eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Fa-milie wünschen. Er operiert, sie kümmert sich um die Kinder – das ist in Zeiten von fast zwei Dritteln weiblicher Me-diziner endgültig passé. Vor diesem Hintergrund geben auch 60% der Be-fragten die schlechte Ver-einbarkeit von Job und Familie als Faktor an, der gegen eine Tätigkeit im Krankenhaus spricht – nach der hohen Arbeits-belastung (63%) der am zweithäufi gsten genannte Grund. 76% möchten sich ihre Arbeitszeit selbst ein-teilen können.

Niederlassung – jein Das ginge vor allem in der beruflichen Selbständig-keit. Also sich lieber als Arzt niederlassen? Jein. Mit 74% ist die Zahl derer, die eine Niederlassung als spezialisierter Facharzt in Betracht ziehen, durchaus hoch – übrigens bei Frauen wie Männern genau gleich hoch. Eine Nie-derlassung als Hausarzt hingegen – das fi nden dann nur noch 38% attraktiv, oder umgekehrt betrachtet: 62% schließen die Tätigkeit als Hausarzt für sich aus – ebenfalls geschlechtlich ziemlich ausge-

glichen. Dieses „No“ trifft die ländlichen Gegenden besonders hart: 54 % aller Be-fragten können es sich nicht vorstellen, in einer kleinen Kommune mit bis 2.000 Einwohner zu arbeiten, auch die nächst größere Einheit mit bis zu 5.000 Einwoh-nern ist für 46% unattraktiv. „Wenn Ärzte auf das Land gehen sollen, müssen am Niederlassungsort Infrastruk-turen für junge Familien vorhanden sein, d. h. Grund- und weiterführende Oberschulen (Gymnasium), Einkaufsmöglichkeiten und eine finanziell höhere Vergütung“, kommentiert ein Umfrageteilnehmer. 82% sehen daher die Unterstützung bei der Etablierung einer Arztfamilie in länd-lichen Regionen (Arbeitsplatzangebote für den Partner, Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder und ausreichendes schulisches Angebot) für wichtig an. Dass nur 4% aller Umfrageteilnehmer bevorzugt in einer Einzelpraxis arbeiten würden (vor die Wahl gestellt: Einzel- oder Gemeinschaftspraxis oder beide Opti-onen), einem Versorgungstypus, der auf dem Land essentiell ist, macht die Sache nicht weniger dramatisch. Am Interesse für die dort primär gefragte Disziplin man-gelt es indes nicht – rund 30% halten die Allgemeinmedizin nämlich für durchaus erstrebenswert.

Abschreckend:hohes finanzielles RisikoVor allem das fi nanzielle Risiko, das der Arzt-Unternehmer bei der Niederlassung in einer eigenen Praxis trägt, kommt hier zum Tragen: Fast 63% geben es als Punkt contra Niederlassung an. Ebenso: der hohe bürokratische Aufwand (58%) sowie ein

zu geringes Einkommen bzw. eine un-angemessene Honorierung (53%). Not-dienste, wenig Freizeit oder schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf stel-len nur für wenige Befragte ein Hinder-nis dar – hier sind es somit eindeutig be-triebswirtschaftliche und administrative Gründe, die einer sicheren Abdeckung der ärztlichen Grundversorgung im Wege stehen, nicht das Berufsbild selbst.

Urologen-Mangel?Doch das gilt nicht immer: Für gerade einmal 5% der Befragten kommt die Facharztrichtung Urologie in Frage, eine traditionell männlich dominierte Spar-te, die unter dem Schwund männlicher Kollegen leiden wird. Bei einem immer noch ziemlich ausgeglichenen Frauen-Männer-Verhältnis in der Gesamt-De-mografi e (von Personen über 65 Jahren einmal abgesehen) droht hier eine Unter-versorgung für die männliche Bevölke-rung. Gynäkologie hingegen können sich 28% der weiblichen Befragten vorstellen

(allerdings nur 5% der Männer). Die be-sten Aussichten hingegen gibt es für die Innere Medizin: Für fast 43% der Studie-renden kommt sie in Frage, gefolgt von der bereits genannten Allgemeinmedizin (rund 30%) sowie der Pädiatrie mit 28%.

Comeback? Not sureNicht nur Landflucht, sondern gleich Staats-fl ucht – für 63 % aller Be-fragten ist eine längere Tätigkeit im Ausland durchaus denkbar. Die dominierenden Gründe: bessere Arbeitszeiten/ mehr Freizeit (74%) so-wie höheres Einkommen (65%). Und für viele ist ein „Comeback“ alles andere als zwingend: Mit 41% können sich die meisten der Aus-lands-Aspiranten sogar ein dauerhaftes Wegge-hen (also: Wegbleiben) vorstellen. Doch nicht immer ge-ben die unattraktiven Arbeitsbedingungen den Ausschlag. Fast 60% wollen „neue Kulturen kennen lernen“ und auch die Medizin, wie

alle Branchen, befi ndet sich im Zeitalter der Globalisierung, die von Mobilität und einem internationalen Arbeitsmarkt ge-prägt ist. Vor diesem Hintergrund ist eine Quote von ausländischen Studierenden, die im Bereich Medizin derzeit rund 8% beträgt, zweifellos zu gering. Sie liegt da-mit ein Drittel unter dem Gesamtanteil

ausländischer Studenten in Deutschland (aktuell rund 12,5%). Und an dieser Stelle weist das „Berufs-monitoring Medizinstudenten“ einen Schwachpunkt auf: Nur drei Prozent der Befragten nämlich sind Nicht-Deutsche. Welche Erwartungen diejenigen also haben, die zum Medizinstudium nach Deutschland kommen – und vielleicht bleiben wollen –, das sollte in der an-gekündigten Wiederholung der Umfrage im Jahr 2012 repräsentativer berücksich-tigt, idealer Weise sogar mit speziell an diese Teilgruppe gerichteten Fragen ver-sehen werden. Denn ein Teil der durch Mediziner-Abwanderung entstehenden Versorgungslücke muss durch zuwan-dernde ausländische Medizinstudenten gefüllt werden, indem ihnen hierzulan-de attraktive berufliche Tätigkeiten in Aussicht gestellt werden.

Studium: weiter beliebtAbschließend ein äußerst positiv stim-mendes Umfrage-Ergebnis: Das Medi-zinstudium an sich ist ungebremst attrak-tiv. 91% würden es wieder tun, sprich ein Medizinstudium aufnehmen. Das ist eine sehr gute Basis, um die notwendi-gen berufl ichen Veränderungen angehen zu können.

Mehr Informationen zum Monitoring:www.kbv.de/37141.html

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8Seite Januar/ Februar 2011

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Die „Alternativmedizin“ wurde über Jahrzehnte aus den Hochschulen

verbannt. In den letzten Jahren scheint indes die „Komplementärmedizin“ zu-nehmend auf Akzeptanz zu stoßen. Zyklusstörungen, Endometriose, Tu-morerkrankungen – hier gibt es Thera-pieformen, die ergänzend zur Schulmedi-zin Schmerzen lindern, die Wundheilung verbessern, den Zyklus regulieren und psychisch stabilisieren können. Professor Dr. Ingrid Gerhard, auf Naturheilkunde und Umweltmedizin spezialisierte Fach-ärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, erläuterte auf dem DGGG-Kongress (5. bis 8. Oktober 2010, München) die Be-deutung der Komplementärmedizin in der Frauenheilkunde.„Die Komplementärmedizin stärkt die Selbstheilungskräfte der Patientin, setzt auf Prävention und Selbstverantwor-

tung und arbeitet mit Methoden, die keine nennenswerten Nebenwirkungen haben“, erklärte Professor Gerhard. Die Gynäkologin leitete viele Jahre die Na-turheilkunde-Ambulanz der Universitäts-Frauenklinik in Heidelberg.

Medizin, die ergänzend wirktBei hormonellen Störungen, besonders im Zusammenhang mit unerfülltem Kinderwunsch, haben sich sogenannte ordnungstherapeutische Maßnahmen als sinnvoll erwiesen. Professor Gerhard: „Sowohl mit Phytopharmaka als auch mit der Akupunktur und Homöopathie können Zyklen reguliert und gute Kon-zeptionsraten erzielt werden, ohne dass Nebenwirkungen, wie sie bei der hormo-nellen Therapie möglich sind, auftreten.“ Während die Endometriose und Tumo-rerkrankungen primär schulmedizinisch

behandelt werden müssen, können bereits perioperativ komplementäre Methoden eingesetzt werden. Postoperativ können sie dabei helfen, eine neue Lebensord-nung wiederherzustellen (Mind/Body Medizin) und Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. Auch könnten, so Gerhard, Omega-3-Fettsäuren, B-Vitamine und Magnesium bei Endometriose Schmerzen lindern und in die hormonelle Regulation eingreifen.

In der Tumortherapie haben sich ver-schiedene Methoden bewährt, die dazu beitragen, die Nebenwirkungen der Che-mo- und Strahlentherapie zu reduzieren und langfristig die Lebensqualität zu verbessern: Selen- und Vitamin C-Infu-sionen, Misteltherapie, Mikrobiologische Therapie, homöopathische Komplex- und Einzelmittel, Traditionelle Chinesische

Höchststand beim ärztlichen Nachwuchs10.000 Medizinstudenten absolvierten 2009 erfolgreich ihr Studiumvon Verena Wirwohl, Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland

Eine Alternative zur reinen SchulmedizinKomplementärmedizin im klinischen Alltag keine Seltenheit mehrvon Petra von der Lage, Öffentlichkeitsarbeit Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V.

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Medizin. Verschiedene Formen der Hy-perthermie und Sauerstofftherapie, eben-so wie Vakzinationen und zellbezogene Therapien (bspw. Dendritische Zellen) haben vielerorts ihren Einzug in die kon-ventionelle Medizin gehalten. Auch für häufi g eingesetzte immunmodulierende Therapien, wie medizinische Pilze, Tees und spezielle Pfl anzenextrakte, liegen in-zwischen aus der Grundlagenforschung Wirkmechanismen vor, so dass mit zu-nehmender Akzeptanz zu rechnen ist.

Im Prüfungsjahr 2009 haben mehr als 10.000 Absolventen des Studiengangs

Humanmedizin die Universitäten mit dem zweiten Staatsexamen verlassen.

STUDIENERFOLG VON ÜBER 92 PROZENT

Setzt man die Absolventen-zahl in Beziehung zu den Studienanfängern ergibt sich ein Studienerfolg von 92 Prozent. Unabhängige wissenschaftliche Un-tersuchungen zei-gen ferner, dass 94 Prozent der Absolventen eine Tätig-keit in der Krankenver-sorgung anstre-ben.

Kein VerlustVerschiedene Studien zum Problemkom-plex „Ärztemangel“ gehen von einem hohen Verlust von Medizinstudierenden

an den Universitäten aus. Der Studi-enerfolg der in- und auslän-

dischen Medizinstudieren-den in Deutschland und die Zahl der Absolventen erreichen jedoch Höchst-stände. Dies zeigen Daten des Statistischen Bundes-amtes und Absolventen-befragungen vom Inter-

nationalen Zentrum für Hochschulforschung der Universität Kas-sel.

Sonder-auswertung

Bei den bisherigen Stu-dien zum Problemkom-plex wurden weder um-

fassende Befragungen noch entsprechende

Daten des Statis-tischen Bundes-amtes zum Me-dizinstudium (nur

Staatsexamen) ausge-wertet. Ihnen dienten vor-

rangig Serien des Bundesamtes

zur „Medizin – Allgemein” oder sekundäre Quellen als Ausgangsmaterial. „Dort wird innerhalb der Medizin aber nicht zwischen den verschiedenen Studiengängen unter-schieden. Studierendenzahlen in Studien-gängen mit den universitären Abschlüssen Bachelor, Master, Magister, Diplom, Pro-motion und Staatsexamen werden nur als Summe angegeben. Der Medizinische Fa-kultätentag (MFT) hat deshalb eine Sonder-auswertung beim Statistischen Bundesamt für die Studierenden in der Humanmedizin mit dem Ziel „Staatsexamen“ in Auftrag gegeben,” erläutert Professor Dieter Bitter-Suermann, MFT-Präsident.

VOR 14 JAHREN GING MAN VON BIS ZU 60.000 DAUER-ARBEITS-

LOSEN MEDIZINERN AUS

Das Ergebnis legt eine erfreuliche Ent-wicklung offen: Nach Daten des Statis-tischen Bundesamtes haben inzwischen die Absolventen mit einem Staatsexamen den Stand aus den Jahren der sogenann-ten „Ärzteschwemme” wieder erreicht. Vor 14 Jahren gingen Ärzteorganisationen von 50.000 - 60.000 dauerhaft arbeitslo-sen Medizinern aus. Die Prognosen sind jedoch nicht eingetreten. Die Motivation des ärztlichen Nachwuchs, kurativ tätig zu werden, ist sehr hoch.

„Bereits das Rambøll-Gutachten, das im Auftrag des Bundesgesundheitsministeri-ums erstellt wurde, zeigt, dass der größte Verlust von Medizinern nicht im Studium, sondern erst nach der fachärztlichen Wei-terbildung auftritt. Schwierigkeiten bei der Besetzung von Landarzt- und Chirurgen-stellen können deshalb nicht durch eine Erhöhung von Studierendenzahlen gelöst werden,” gibt Bitter-Suermann zu beden-ken. Versorgungsprobleme ergeben sich insbesondere aus der Verteilung der Ärz-tinnen und Ärzte sowie den Arbeitsbedin-gungen. Nachteilig wirken sich aber auch mangelnde Möglichkeiten für Rückkehrer/innen aus. „Programme für Ärztinnen und Ärzte, die nach der Familienphase oder nicht kurativen Tätigkeiten wieder einstei-gen wollen, könnten die Nachfragesitua-tion entspannen. Volkswirtschaftlich und menschlich gesehen ist dies ein Mittel der Wahl,” sagt der MFT-Präsident. Nach dem Rambøll-Gutachten würden 44 Prozent der sogenannten „Aussteiger” gerne wieder kurativ arbeiten.

Das SEIRIN®-Akupunktur-SpecialDieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Akupunktur, den wir euch in Kooperation mit 3B Scientific und SEIRIN in der MLZ ausführlich vorstellen. Weitere Infos auch online unter:www.medi-learn.de/akupunktur

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Kurz notiert

Ein fancy PJDurch Famulaturen in England hatte Peter viel Gefallen am eng-lischsprachigen Ausland gefun-den: „Dort gab es Kollegen, die sich nahezu ausnahmslos ver-pfl ichtet fühlten, dem Studenten etwas beizubringen.“ Deshalb bewarb er sich sehr früh für ein Auslandstertial in Chicago. Der Aufwand hat sich wirklich ge-lohnt: In der ersten Woche gab es einen Einführungskurs und in den folgenden Wochen eine Rotation durch alle chirurgischen Fachge-biete mit der Versorgung vieler Schusswunden, Auto- und Motor-radunfällen sowie unglaublich viel „teaching.“www.medi-learn.de/info15397

Erste ErgebnisseWie steht es um Ärzte in der Wei-terbildung? Die ersten Jahre nach dem Studium sind anders geworden – nicht zuletzt aufgrund der Ein-führung der DRGs und der Ökono-misierung der Medizin. Ergebnisse einer Umfrage unter den Assisten-zärzten und ihren Ausbildern lie-gen vor: Der Notendurchschnitt für sechs der acht Fragenkom-plexe ist mittel bis gut. Deutliche Abweichungen nach unten gibt es dagegen bei „Kultur zur Fehler-vermeidung” und „Anwendung der evidenzbasierten Medizin.”www.medi-learn.de/info15398

Vorsicht und RespektBegrüßung zum Präparierkurs: „Vergessen Sie nie, Ihre Körper-spender mit derselben Vorsicht und demselben Respekt zu behandeln, wie Ihre künftigen Patienten. Der einzige Unterschied ist, dass die Körperspender geduldiger sind.“ Diese Worte sind Olga während des gesamten Kurses in Erinnerung geblieben. Und das war auch sehr wichtig, da beim „Präpkurs“ weni-ger Ekel und Berührungsängste das Problem sind, als die sich schnell einstellende Routine. Auf jeden Fall ist der Kurs eine gute Chance, Anatomie zu lernen.www.medi-learn.de/info15400

Don‘t be too shy!Bei einer guten Famulatur kannst du einiges lernen: Blut abnehmen, Zugänge legen, Untersuchungs- und Anamnesetechniken, EKGs befunden und Herz- und Lungen-geräusche richtig einschätzen. Doch wie wird eine Famulatur „gut“? Susanne berichtet: „Küm-mert euch frühzeitig um gute Famulaturplätze, denn die sind schnell weg. Habt keine Angst – sagt, wenn ihr euch etwas nicht zutraut oder nicht wisst, wie et-was geht. Frag viel. Nur nicht zu schüchtern, ihr wollt schließlich was lernen. Seid nett und höfl ich zu allen, dann sind es die meisten auch zu euch.“www.medi-learn.de/info15402

Summer school of AcupunctureDer Schwerpunkt der Summer school 2011 liegt auf den Wirkme-chanismen und Therapiemöglich-keiten der Akupunktur. Sie fi ndet im April in einem Schloss nahe Berlin statt.www.medi-learn.de/info15403

Arzt nicht mehr zu realisieren ist. Sie be-kommen auch keinen Euro, wenn während

einer Auslandsfamulatur Krankheiten oder Unfälle die weiteren Karrie-

reschritte als Arzt ausbremsen.Um sich fi nanziell abzusichern

bleibt nur die private Vorsor-ge. Doch welche Versiche-

rungsgesellschaft ist gut oder sogar sehr gut? Die Stiftung Warentest wie auch namhafte Rat ingagenturen testen jährlich die Anbieter von Be-rufsunfähigkeits-versicherungen. D i e D e u t s c h e Ärzteversicherung

erhält immer die Bestnoten in den je-

weiligen Ratings. Das hat mehrere Gründe. In der

Kommentierung der Tester-gebnisse weist zum Beispiel die

Stiftung Warentest darauf hin, dass neben dem Preis vor allem ein Versi-

cherungsunternehmen mit erstklassigen oder – besser noch – berufsbezogenen Bedingungen ausgewählt werden soll. Diese Anforderung erfüllt die Deutschen Ärzteversicherung.

Informieren Sie sich einfach und unver-bindlich über den besonderen Berufs-unfähigkeitsschutz für Studenten der akademischen Heilberufe. Fordern Sie unter [email protected] oder unter Telefon 0221 148-22700 die Broschüre „Berufsunfähigkeit“ an. Sie zeigt, wie die Berufsunfähigkeitsrente im Laufe der Jahre durch die Überschuss-beteiligung wächst und wie auch eine zusätzliche Altersvorsorge als weitere Option zu nutzen ist.

Basisinvestment für junge MedizinerDie Berufsunfähigkeitsversicherungvon Karl-Heinz Silbernagel

Selten sind sich die ansonsten eher distanziert gegenüberstehenden

Verbraucherschützer und Versiche-rungsunternehmen so einig wie bei der Beurteilung der Wichtigkeit einer Berufsunfähigkeitsver-sicherung. Die einhellige Meinung ist: Man muss sie haben. Berufsunfähigkeit ist ein Risiko, das von heute auf morgen eine hoffnungsvolle Berufs-karriere beenden kann und damit existentielle Auswirkungen auf Be-ruf und Familie hat.

Berufsunfähigkeit ist und bleibt ein existentielles Risi-ko. Eine rechtzeitige und um-fassende Vorsorge ist nicht nur der richtige Schritt, sondern auch notwendig, um sich vor den fi nan-ziellen Folgen von Berufsunfähigkeit zu schützen und den gewohnten Lebens-standard zu wahren. Zwei Beispiele aus der täglichen Praxis der Leistungsabtei-lung der Deutschen Ärzteversicherung verdeutlichen dies:

Angestellter Facharzt für Chirurgie, als Leitender Oberarzt an einem Unfall-krankenhaus tätig, 47 Jahre bei Eintritt der Berufsunfähigkeit im Jahr 2008 aufgrund degenerativer Erkrankung der Halswirbelsäule mit Schmerzen sowie Einschränkungen der Beweglichkeit des rechten Armes und des Tastsinnes in der rechten Hand, Restlaufzeit 13 Jahre, Be-rufsunfähigkeitsrente ca. 47.000 Euro p.a., Summe aller Rentenzahlungen: ca. 611.000 Euro zzg. Überschussbetei-ligung (z.Zt. 1,75 % p.a.) und Beitrags-befreiung für die mit abgeschlossene Rentenversicherung.

Assistenzärztin in Weiterbildung zur Fachärztin für Anästhesie, 29 Jahre bei Eintritt der Berufsunfähigkeit im De-zember 2003 aufgrund massiver Bewe-gungseinschränkung der linken Schulter (frozen shoulder) mit Bewegungs- und Dauerschmerz nach Sturz auf die linke Hand, Berufsunfähig-keitsrente ca. 18.000

Euro p.a. – nach mehreren Operationen, Krankengymnastik und Schmerztherapie seit Januar 2006 wieder im Arztberuf tätig als Assistenzärztin in Weiterbildung zur Fachärztin für Neurologie – Leistungen eingestellt zum 1.4.2006, Summe aller Rentenzahlungen 54.000 Euro zzgl. Bei-tragsbefreiung für die mit abgeschlossene Rentenversicherung.

Zwei Beispiele von vielen, die die Not-wendigkeit der Berufsunfähigkeitsver-sicherung zeigen. Sie ist als Ergänzung der Leistungen des Versorgungswerkes unverzichtbar, zumal dessen Leistun-

gen dem U m f a n g u n d d e r Höhe nach nicht ausrei-chend sind. So leistet das Versor-gungswerk nur bei 100%iger Berufsun-fähigkeit, wenn also der Arzt nicht mehr in der Lage ist, jede ärztliche Tätigkeit auszuführen.

Aber, so die berechtigte Fra-ge des Medizinstudenten, ich bin doch noch gar nicht berufstätig – weshalb schon jetzt eine private Berufsun-fähigkeitsversicherung? Die

A n t w o r t der Exper-

ten: Sie ist, gerade für jun-

ge Menschen, die wichtigste Versiche-

rung überhaupt. Denn junge Menschen in der Aus-

bildung, also auch Studenten, haben keinen gesetzlichen Versicherungsschutz und be-kommen keinen Euro, wenn nach einem Sportunfall (in jun-gen Jahren stehen Sportunfälle ganz oben in der Statistik der Berufsunfähigkeits-Ursachen) die Verletzung so schwer ist, dass der angestrebte Beruf als

Berufsunfähigkeit kommt oft. Doch für Dich gibt es einen besonderen Schutz.Als angehende Ärztin oder als angehender Arzt weißt Du: Jeder Fünfte wird berufsunfähig. Gerade für Berufsanfän-ger kann es dann finanziell ganz schön eng werden. Schütze Dich: Mit der mehrfach ausgezeichneten Berufs-unfähigkeitsversicherung der Deutschen Ärzteversicherung.

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10Seite Januar/ Februar 2011

www.medi-learn.deMLZ

IMPRESSUMHerausgeber: MEDI-LEARN Verlag GbR, ISSN 1860-8590 Elisabethstraße 9, 35037 Marburg/LahnTel: 04 31/780 25-0, Fax: 04 31/780 25-29E-Mail: [email protected], www.medi-learn.de

Redaktion: Jens Plasger (Redaktionsleitung), Christian Weier (V.i.S.d.P.), Trojan Urban, Dr. Marlies Weier, Dr. Lilian Goharian, Dr. med. Dipl.-Psych. Bringfried Müller, Thomas Brockfeld

Lektorat: Jens Plasger

Layout & Graphik: Fritz Ramcke, Nico Acksen

Berichte: Nina Dalitz, Carolin Proske, Bundesärztkammer, Laura Jahn, Verena Wirwoh (mft-online), Jan-Peter Wulf, Petra von der Kage (idw), Karl-Heinz Silbernagel (Deutsche Ärzteversicherung), Jan Messerschmidt (idw), Arsney Sokolov, Josefine Maier

Druck: Druckerei + Verlag Wenzel, Am Krekel 47, 35039 Marburg/LahnTel: 0 64 21/17 32 60, Telefax: 0 64 21/17 32 69

Anzeigenbetreuung: Christian Weier, Dorfstraße 57, 24107 Kiel-OttendorfTel: 04 31/780 25-0, Fax: 04 31/780 25-262E-Mail: [email protected]. – Es gilt die Anzeigenpreisliste 02/2005.

Bildnachweis: www.photocase.com, www.istockphoto.com, www.sxc.hu, www.pixelquelle.de, Artikelautoren, www.flickr.com, Oliver Vogelbusch

Erscheinungsort: MarburgDie MEDI-LEARN Zeitung erscheint fünfmal pro Jahr und wird als Beilage der Zeitschrift Via medici aus dem Georg Thieme Verlag, Stuttgart, zugelegt. Der Bezug ist für Abonnenten der Via medici in deren Abonnement bereits enthalten. Der Einzelpreis beträgt 1,90 €. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos etc. kann der Verlag keine Gewähr übernehmen. Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit vorheriger schriftlicher Zu-stimmung. Der Verlag kann für Preisangaben keine Garantie übernehmen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bei allen Gewinnspielen und Aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Anregungen und Redaktionskontakt per E-Mail unter: [email protected].

Verlosung: Bei allen Verlosungen in dieser Ausgabe ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Der Einsendeschluss ist am 30. April 2011. Die Gewinner werden regelmäßig im Internet unter www.medi-learn.de/gewinner bekannt gegeben.

Dein Artikel bei MEDI-LEARN? Wir freuen uns über die Zusendung von Erfahrungs-berichten und anderen Artikeln und belohnen die Autoren mit Fachbüchern. Alle weiteren Infos findest du unter www.medi-learn.de/artikel.

Wie gefällt dir diese Ausgabe unserer MEDI-LEARN Zeitung?

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Deine Meinung ist uns wichtig!

NEU!Der Hammerplan von MEDI-LEARN

In 100 Tagen zum 2. Staatsexamen

Der 2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung um-fasst laut neuer AO das gesamte klinische Wis-sen, so dass die gefor-derte Stoffmenge kaum zu bewältigen scheint.

Eine genauere Analyse der bisherigen Ham-merexamina hat jedoch gezeigt, dass inhaltlich eine große Übereinstim-mung mit dem alten 2. Staatsexamen gegeben ist, während der Stoff des alten 1. Staatsex-amens kaum geprüft wird.

Dieser Analyse folgend haben wir einen Lern-plan zusammen gestellt, in dem der Lernstoff auf das Wesentliche redu-ziert, strukturiert und auf 100 Tage verteilt wurde.

Der 100-Tage-Lernplan und ausführliche Erläu-terungen mit zusätzli-chem Kreuzplan stehen im Internet zur Verfü-gung unter:

www.medi-learn.de/hammerplan

amens kaum geprüft wird.

Greifswald wird mit Photonen bestücktAusbau der molekularen Bildgebungssysteme für die Medizinforschungvon Jan Meßerschmidt, Presse- und Informationsstelle Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

Mit einer Summe von 2,1 Millionen Euro fördert die Europäische Union

Projekte von Wissenschaftlern der Medi-zinischen Fakultät der Universität Greifs-wald. Finanziert wird der Ausbau mole-kularer Bildgebungssysteme, mit denen einzelne Körperzellen, z. B. Nervenzellen, so stark vergrößert werden können, dass kleinste Details sichtbar werden. Mit den bewilligten Mitteln wird unter anderem ein 2-Photonenmikroskop angeschafft.Neu an diesem 2-Photonenmikroskop ist die Tatsache, dass die Zelle während der Untersuchung am Leben bleibt und unter Beobachtung weiter funktioniert. Zum Beispiel kann beobachtet werden, wie eine Nervenzelle Ausläufer, sogenann-te Dendriten ausbildet, um mit anderen Nervenzellen zu kommunizieren. Dies ist ein Vorgang, der für Lernen und Ge-dächtnis wichtig ist. Die lebenden Zellen können mit dem neuen Gerät über Tage und Wochen beobachtet werden. Neben der extrem hohen Aufl ösung ergibt sich

als weiterer Vorteil, dass aufgrund der langwelligen Anregungsstrahlung eine dreidimensionale Abbildung der biolo-gischen Probe möglich ist.

Die Ziele des ProjektsHauptziel des Projektes ist es, die For-schung an der Medizinischen Fakultät Greifswald durch den Einsatz moleku-larer Bildgebungsverfahren zu stärken. Dabei soll eine zentrale Infrastruktur für die Bildgebungsverfahren aufgebaut wer-den. Zudem ist geplant, das methodische Know-how durch die Gewinnung erfah-rener Forscher zu stärken. Zusätzlich zu dem 2-Photonenmikroskop werden acht Wissenschaftlerstelle für die Dauer von drei Jahren fi nanziert.Der Antrag wurde im 7. EU-Forschungs-rahmenprogramm gestellt. Die Förderung läuft über drei Jahre. Koordinator des Pro-jektes ist Prof. Dr. Aurel Popa-Wagner, Leiter des Molekularbiologischen Labors, das zur Klinik für Neurologie (Direktor,

Prof. Kessler) gehört. Das Team von Prof. Popa-Wagner untersucht neue Therapien für eine verbesserte Wiederherstellung der verlorenen Funktionen nach einem Schlaganfall. Unter anderem werden Untersuchungen zur Anwendungen von Stammzellen beim Schlaganfall durch-geführt.

Interdisziplinäre ZusammenarbeitUm das Vorhaben umzusetzen, haben sich Wissenschaftler aus acht Abteilungen, In-stituten und Kliniken der Medizinischen Fakultät Greifswald zur interdisziplinären Arbeitsgruppe Molecular Imaging Group zusammengefunden. Die Gruppe umfasst mehrere thematische Schwerpunkte, die Stärke der Greifswalder Fakultät in der engen interdisziplinären Zusammenarbeit belegt. Neben der von Prof. Popa-Wagner geleiteten Arbeitsgruppe werden Neuromus-kuläre Erkrankungen durch Prof. Brinkmei-er, Institut für Pathophysiologie, untersucht.

Ferner ist Frau Prof. Bröker mit dem Projekt Infektionsbiologie und Immunabwehr, Frau Prof. Felbor, Institut für Humangenetik, mit dem Projekt: Vaskuläre Malformationen, der Kardiologe Prof. Felix mit einem Projekt zur Regeneration des Herzmuskels, Prof. End-lich aus dem Institut für Anatomie mit einem Projekt zu chronischen Nierenerkrankung, sowie der Gastroenterologe Prof. Lerch mit einem Pankreasprojekt und Prof. Kroemer mit einem Projekt zum Transport von Medi-kamenten durch die Zellmembran, beteiligt. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten wer-den in eine Reihe von Wissenschaftlichen Symposien der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das 3B-Scientific Anatomie-SpecialDieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Anatomie, den wir euch in Kooperation mit 3B Scientific in der MLZ ausführlich vorstellen.

Weitere Infos auch online unter:www.medi-learn.de/anatomie

MEHR CARTOONS UNTERWWW.MEDI-LEARN.DE/CARTOONS

Page 11: MEDI-LEARN Zeitung 01/2011

www.medi-learn.deMLZJanuar/ Februar 2011 11Seite

Die MEDI-LEARN Foren (www.medi-learn.de/foren) feiern bald ihr zehnjähriges Jubiläum und stehen ganz im Mittelpunkt dieses Rätsels in der MEDI-LEARN Zeitung. Die im Jahre 2001 gegründete

Mediziner-Community marschiert mittlerweile zügig auf die eine Million Beitragsgrenze zu und hat sich zu einem beliebten Treffpunkt unter den Bewerbern, den Studenten und jungen Assistenzärzten entwickelt. Die Diskussionsforen unter www.medi-learn.de/foren sind Thema die-

ses Rätsels, dem wir uns in insgesamt 17 Fragen widmen. Wenn du in den Foren online stöberst, kannst du die Antworten auf die Fragen ermitteln. Jeder zu erratende Rätselbegriff enthält einen oder mehrere Buchstaben für das Lösungswort, das es zu fi nden gilt. Dieser Buchstabe ist im Begriff grau hinterlegt

und muss an den entsprechenden Stellen in das Lösungswort unten auf dieser Seite eingetragen werden. Dort fi ndest du auch die Angabe, wie du am Gewinnspiel teilnehmen kannst und welche Preise dich erwarten. Viel Spaß beim Rätseln!

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Das Gewinnspiel zu den MEDI-LEARN Foren Immer am Puls der Zeit: der große Treffpunkt für junge Mediziner

Lösungswort-

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22

Die beiden Worte "Vor Ort" sind nur ein Teil der Beschreibung unserer mehr als 30 Unterforen, die sich den Universitätsstädten widmen. Wie lautet der weitere Name dieser Foren?

19

rfaL

In welchem Bereich der Foren darf nach Herzenslust geboten, gefeilscht und gehandelt werden?

16

tofeF

In welchem Areal der Foren findet sich eine große Plattform, die sich den "freien, themenungebundenen Diskussionen" widmet?

14

rnoseaS

Welches zusätzliche Foren-Feauture neben den Diskussionen bietet einen zeitweiligen Überblick über wichtige Termine (z.B. Kongressdaten, Ge-burtstage)?

12

deK

3

Name eines der Unterforen im Bereich der Foren für Assistenzärzte, in-nerhalb dessen Fallbeispiele und Kasuistiken diskutiert werden.

wnK h t3

Wie lautet der Name des Initiatoren mit dem Einstiegsbeitrag im Thread "Vorklinik-Frust" unter www.medi-learn.de/MF43072.

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Nicht nur nach Schlüsselwörtern in Beitrag, Text oder Betreff kann man in den Foren stöbern, sondern auch gezielt nach einem weiteren Kriterium die Suche über die Schlüsselwörter hinaus betreiben. Wonach?

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Es gibt Fragen, die tauchen immer wieder auf und die Antworten darauf finden sich gut sortiert in entsprechenden Sammlungen häufiger Fragen, in den FAQ´s. Wie viele FAQ-Bereiche gibt es in den MEDI-LEARN-Foren?

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Welche Benutzerin gab die zweite Antwort in dem von User harleky ge-starteten Beitrag namens "Der Es kotzt mich alle an Thread" unter www.medi-learn.de/MF8976.

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Laut Beschreibung geht es in diesem Forum um "As quite obvious from the title on this board only discussions led in English are apprecited." Wie lautet der Foren-Name?

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Im Bereich der Foren zum Thema "Studium und Allgemeines" dreht es sich in einem Bereich um die Belange von Kind, Nachwuchs sowie von "älteren Semestern". Wie lautet der Name dieses Unterforums?

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Benutzername des Initiatoren des "Hammerexamen-Frühjahr 2010" - Threads unter www.medi-learn.de/MF61036.

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Zu wie vielen Ländern existieren im Bereich der Auslandserfahrung geson-derte Unterforen mit eigenen Bereichen je Land?

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Wie heisst ein über die Hauptebene (www.medi-learn.de/foren) zugäng-liches, besonderes Unterforum, innerhalb dessen Medizinstudenten so richtig im Kleingedruckten schwelgen und medizinische Fachthemen "auf schlau" diskutieren können?

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Ein Benutzer namens cookiemonster startet unter dem Titel "Wie und wo seht ihr eure berufliche Zukunft" seinen Beitrag. Welcher Benutzer ist der Verfasser des siebten Antwortbeitrages auf die Eingangsfrage unter www.medi-learn.de/MF60981?

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Gewinnspiel: Trage einfach die Lösung unter www.medi-learn.de/foren-quiz ein. Hier erhältst du auch Beschreibungen der Rätselbegriffe, die dir das Rätseln ermöglichen. Zu gewinnen gibt es fünf Cartoonbücher von MEDI-LEARN Cartoons sowie wertvolle Lehrbücher im Wert von 250 €. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. Das Gewinnspiel läuft bis 30. April 2011.

Hier erhältst du auch Beschreibungen der Rätselbegriffe, die dir das Rätseln ermöglichen. Zu gewinnen gibt es fünf Cartoonbücher von MEDI-LEARN Cartoons sowie wertvolle Lehrbücher im Wert von 250 €. Der Rechtsweg ist wie

Im Bereich der Foren zum Praktischen Jahr gibt es ein gesondertes Un-terforum, das sich laut Titel dem Erfahrungsaustausch über das Klinikle-ben widmet. Wie lautet dessen Titel?

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Auch zum Bereich der Zahnmedizin findet bereits ein reger Austausch statt. Wie viele Unterforen zu diesem Studiengang finden sich auf der Haupteinstiegsseite www.medi-learn.de/foren ?

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Page 12: MEDI-LEARN Zeitung 01/2011

12Seite Januar/ Februar 2011

www.medi-learn.deMLZ

Die ExtraportionDiese Artikel findest du im Online-Teil unserer Zeitung:

Nachschlag

Online geht's weiterWie immer gibt es auch zu dieser Ausgabe der MEDI-LEARN Zeitung wieder eine Extraportion für besonders MLZ-Hung-rige: Ausgabe 29 unseres Digitalen Nach-schlags präsentiert dir weitere spannende Artikel – dieses Mal unter anderem zu den Themen Modellstudium und Palliativme-dizin – und Fortsetzungen von Beiträgen aus der gedruckten Version. All das er-fährst du im Digitalen Nachschlag. Er steht kostenlos als PDF im Internet zur Verfü-gung. Einfach die folgende Seite aufrufen:www.medi-learn.de/mlz-nachschlag

Aachen hat ModellcharakterDie zweiten Modellstudiengang-Absol-venten der RWTH haben das medizi-nische Staatsexamen erfolgreich ab-geschlossen und gehören zu den Top 5 aller deutschen Medizinfakultäten. Ein Erfolgsrezept, das auch unter den Re-formstudiengängen besonders ist: Die einzelnen medizinischen Disziplinen füh-ren die Studierenden meist zeitlich nach-einander durch alle wichtigen Aspekte ihres Faches.

Bedeutung von Palliativmedizin nimmt zuSeit den 1980er Jahren ist die Pallia-tivmedizin immer bedeutsamer gewor-den. Zentrales Anliegen: Die Versorgung eines sterbenden Menschen nicht durch ökonomische Interessen zu bestimmen. Mit Wirkung: Die Palliativmedizin wurde stärker in der medizinischen Versorgung verankert und 2010 als Querschnitts-bereich in die Approbationsordnung der Ärzte aufgenommen.

Kinderchirurgie in MontrealIm zweiten Teil ihres Berichts aus dem kanadischen Montreal, wo Josefine zur Zeit der grassierenden Schweinegrippe arbeitete, berichtet sie vom Tagesablauf im Haus. Ein strenger Umgangston im OP und viel Arbeit auf der Station gehörten dazu, aber auch spannende Einblicke in die Anamnese-Vorgehensweise, die im Hôpital St. Justine nämlich bausteinartig aufgebaut ist.

Von Kanada nach KalifornienArseny Sokolov resümiert: „In den Kon-silen sah ich eine Vielzahl an Krank-heitsbildern, von Morbus Wegener über Mukokutanes Lymphom, sowie die unter-schiedlichsten Formen von Lupus, Sarko-idose und Arthritiden.“ Wie die Vorstel-lung der Patienten, die Anamnese und die Therapie im Einzelnen aussahen, lest ihr im DNS.

Studium

Medizin

Ausland

PJ

Nachdem ich die erste Hälfte meines PJ-Tertials in Kanada absolviert hat-

te, zog es mich für Teil zwei an die Uni-versity of California San Diego (UCSD) in den USA. Hier arbeitete ich in den Spe-zialgebieten Intensivmedizin und Rheu-matologie.Für alle, die sich für einen Aufenthalt dort interessieren: An der UCSD kann man sich frühestens ab dem 1. August für das kom-mende Studienjahr bewerben. Erwartet wird aber, dass die Unterlagen mindestens drei Monate vor Praktikumsbeginn einge-reicht werden. Und genau darin lag mein Problem, da ich Ende August nach Montre-al abfl og und das Praktikum in San Diego ab Mitte Oktober beginnen wollte. Der Be-ginn der Bewerbungsperiode am 1. August hatte aber Vorrang vor der dreimonatigen Ausschlussfrist. Zum anderen reicht man zunächst ein Motivationsschreiben und einige weitere Unterlagen als Voranfrage ein und erhält dann – erst nach positiver Begutachtung – einen Bewerbungsbogen, für den aber fast identische Informationen wie für die Voranfrage benötigt werden, nur eben noch einmal. So musste ich einen Teil der Unterlagen per Fax aus Montreal einreichen und einen Teil der Unterlagen mit Bestätigungen vom Dekanat und vom Hausarzt bezüglich Impfungen durch mei-ne Eltern nach San Diego schicken lassen. Nur drei Wochen vor Praktikumsbeginn kam schlussendlich die Zusage.

Critical Care UnitMeinen ersten Monat in San Diego ver-brachte ich auf der Intensivstation (Criti-cal Care Unit) des Veterans’ Affairs Me-dical Center. Dieses befi ndet sich nahe des Campus der University of California San Diego in La Jolla. Als Student auf der CCU beginnt der Tag kurz vor 7.30 Uhr mit der Oberarztvisite. Während meiner Rotation waren wir drei Studenten. Wir arbeiteten gemeinsam mit fünf bis sechs Assistenzärzten, die sich allerdings wegen Diensten oft abwechseln, so dass immer drei bis vier von ihnen gleichzeitig da sind. Der normale Arbeitstag dauert bis etwa 16

oder 17 Uhr. Allerdings gibt es auch häufi g Tage, an denen bereits um 14 Uhr kaum noch Arbeit da ist, so dass es einem nahe gelegt wird, nach Hause zu gehen. Jeden dritten Tag sollen die Studenten zusätz-lich einen Spätdienst übernehmen, der bis mindestens 22 Uhr und manchmal die gan-ze Nacht hindurch dauert. Diese Dienste schließen Wochenenden und Feiertage mit ein. Dafür wird man am darauf folgenden Tag meistens kurz nach dem Mittagessen nach Hause entlassen.

Auf VisiteDie Oberarztvisite dauert häufi g über drei Stunden, wobei etwa 15 Patienten gese-hen werden. Sie teilt sich in zwei Teile: Die Tour mit dem kardiologischen Ober-arzt dauert selten mehr als eine Stunde, Teil zwei wird mit einem Pneumologen, Anästhesiologen oder Intensivmediziner gemacht, die wechselnd die nicht-kardi-ologischen Patienten betreuen. Während der Visite werden die Krankengeschichte und der stationäre Verlauf des Patienten sowie aktuelle Untersuchungsergebnisse oder eingeleitete Intensivmaßnahmen vor-gestellt und mit dem Oberarzt besprochen.

DISKUSSION IN LOCKERER AT-MOSPHÄRE

Hierbei sind die Studenten angehalten, ihre Vorschläge zum weiteren Vorgehen zu äu-ßern. In lockerer Atmosphäre wird darüber mit dem Oberarzt diskutiert, auch wenn oft inklusive Pfl ege, Pharmatherapie-Beratern und anderen Mitarbeitern über zehn Per-sonen dabei sind und es daher ab und zu Probleme gibt, der Diskussion folgen zu können. Insgesamt erhält man während des Aufenthalts auf der CCU aber sehr wert-volle Informationen zu Beatmung, zur Kreislaufstabilisierung, über Notfallme-dikamente oder intensivmedizinische An-tibiotika-Therapie. Darüber fungiert man als CCU-Besatzung gleichzeitig als Rea-nimationsteam des Krankenhauses. Wäh-rend meiner Rotation hatten wir etwa fünf

oder sechs mehr oder weniger ernsthafte Reanimationsalarme, und als Student war man stets aktiv an der Maßnahme beteiligt.

Vorwiegend MännerErst nach einigen Tagen im Veterans’ Af-fairs Medical Center fi el mir plötzlich auf, dass dort nahezu ausschließlich männliche Patienten behandelt werden. Die wenigen Patientinnen sind meistens Angehörige von Veteranen oder waren früher selbst in der militärischen Verwaltung tätig.

MILITÄRISCHER UMGANGSTON IM ARZT-PATIENT-GESPRÄCH

Die männliche Patientenpopulation bringt es mit sich, dass zum einen manche Krank-heitsbilder, die vor allem bei Frauen vor-kommen, kaum jemals dort gesehen werden, und es zum anderen auch einen anderen Umgang mit den Patienten gibt: Normalerweise werden bei weiblichen und männlichen Patienten unterschiedliche Umgangsweisen gewählt, die jeweils da-rauf abzielen, den Patienten das Krank-heitsgeschehen bestmöglich zu erklären und seine Kooperation bei der vorgese-henen Therapie zu sichern. Im Veterans’ Affairs Medical Center hingegen waren die meisten Ärztinnen und Ärzte stets sehr direkt und manchmal ziemlich befehlend in ihrer Kommunikation mit den Patienten. Möglicherweise ist das auch durch den mi-litärischen Hintergrund der Patienten zu erklären. Andererseits war der Umgang mit den Patienten durch eine besondere Art von Respekt und Ehrerweisung ge-prägt, wie ich ihn selten irgendwann zuvor erlebt hatte. War dann doch eine Frau in Behandlung, wurde dies an der Zimmertür gesondert vermerkt und um Anklopfen und Diskretion gebeten. Die Arbeit im Vete-rans’ Affairs Medical Center war auch aus diesem Grund eine besondere Erfahrung.

Rheuma-Rotation Den zweiten Abschnitt der Tertialhälfte absolvierte ich in der Abteilung für Rheu-

matologie der UCSD. Bei diesem Prakti-kum rotierte ich zwischen den drei mit der UCSD assoziierten Krankenhäusern, dem Veterans’ Affairs Medical Center, dem UCSD Medical Center in Hillcrest und dem UCSD Medical Center Thornton.In erster Linie übernimmt man als Student die Annahme von rheumato-logischen Konsilen und die Weiterbe-treuung, normalerweise zu zweit und gemeinsam mit einem Assistenzarzt und einem Fellow (Stufe zwischen Resident, dem Assistenzarzt, und Attending, dem Oberarzt). Oft hatte ich Patienten an den unterschiedlichen Standorten, und da man pro Tag jeden Patienten mindestens einmal visitiert, entstanden mitunter lan-ge Transferzeiten: Zwischen dem Vete-rans’ Affairs Medical Center und dem UCSD Medical Center Thornton verkehrt ein Shuttlebus, der etwa 20 bis 25 Minu-ten benötigt, zum UCSD Medical Center Hillcrest benötigt man mit öffentlichem Verkehr oder UCSD Shuttlebus von den beiden anderen Krankenhäusern in La Jolla jeweils ungefähr 50 Minuten.

DAS KRANKENHAUS HILLCREST ERINNERT AN EIN LUXUSHOTEL

Manchmal – und das war natürlich prak-tisch – konnte ich mich von den Ärzten mitnehmen lassen. Montagmorgens (9 bis 12 Uhr) nimmt man außerdem an der rheumatologischen Sprechstunde im Vete-rans’ Affairs Medical Center teil, Mittwo-chnachmittags (13 bis 17 Uhr) im UCSD Medical Center Hillcrest. Letzteres ist ein modernes Krankenhaus mit einer an-genehmen Stimmung und sehr guten Aus-stattung, das an ein Luxushotel erinnert. Es versorgt vor allem die Bewohner des Trendviertels Hillcrest, ist als Klinik für wohlhabende Privatpatienten und als Kon-kurrenz zu den zahlreichen Privatkranken-häusern in San Diego gedacht.

Fortsetzung im Digitalen Nachschlag

Erst Kanada, dann KalifornienInnere-PJ in San Diegovon Arseny Sokolov

Zwischen Kanada und Kalifornien