Neue Zeitung Nr. 40 10. Jahrgang 2011

12
40 Ausgaben mit je 12 Seiten in Farbe auf Hoch- glanzpapier NEUE ZEITUNG Nr. 40 Informationen des Ostdeutschen Heimatmuseums (OHM) 10. Jahrg. 2011 Aus dem Inhalt NZ aktuell S. 2 Bgm. Onkes: „Zeigen, dass Nienburg lebenswert ist“ Meinung kontrovers S. 3 Modell Hauptstadt Berlin Geschichte S. 4 Die erste deutsche Kolonie Brauchtum S. 5 Weihnachten in Deutschland OHM S. 6 Neu gestaltete Abteilungen heute: „Alt Brandenburg“ Blick in die Presse S. 7 Lebendige Erinnerungen Persönlichkeiten S. 8 Gustav Noske ein aufrechter Demokrat Tierwelt und Landschaft S. 9 Von Elchen, Dünen und Hochmooren Termine S. 10 Landsmannschaften und Freundeskreise - Frühjahrs- Programm: „Jour fix“ Kulinaria S. 11 Zu den Feiertagen: Berliner Napfkuchen Denkwürdige Ereignisse S.12 Oktober 1994: Eröffnung der „Heimatstube Schlesien“ - Vorläufer des Ostdeutschen Heimatmuseums Zeitungs-Geburtstag im OHM In Zehn Jahren verlegte die NZ vierzig Ausgaben -nt. Als der Startschuss Anfang 2002 fiel mochte niemand vorhersagen, wie lange die Hauspostille des OHM erscheinen würde. Ein Risiko wars, denn wer wollte schon auf Jahre die nicht eben billige Herstellung der NEUEN ZEITUNG für finanziell abgesichert erklären. Während die Redaktion auf Honorare verzichtete, blieben doch die erheblichen Druck-, Verteiler- bzw. Portokosten. Doch es fanden sich Sponsoren, die über Anzeigen die Hauptlast der Druckkosten sicherten. Verlangt wurde allerdings journalistisches „Know-how“, interessante Textgestaltung und eine professionelle Aufmachung. Das OHM hatte Glück. Es fand sich ein Journalist, der sein Handwerk von der Pike auf gelernt und der bei bedeutenden regionalen und überregionalen Blättern gewirkt hatte sowie ein Kommentator, der gelegentlich mit zeitkritischen Texten z.B. in „Meinung kontrovers“ für das Salz in der Suppe bürgen soll. Ein OHM-Vorstandsmitglied hat die Aufgabe des Korrektors über- nommen. Helfer sorgen für das Zusammenlegen und Heften der angelie- ferten Zeitungs-Bögen und organisieren Verteilung und Postversand. Heute erfreut sich die NZ eines großen Interessenten-Kreises, hat Leser in ganz Deutschland und auch in Polen. In den vergangenen zehn Jahre wurden fast 500 Seiten und zusätzliche Beilagen graphisch gestaltet und getextet. Der Arbeitsaufwand je Ausgabe beträgt allein für die Redaktion ca. 40 Stunden. Der Inhalt passt sich dem Leitbild des Museums an. Die Darstellung von Geschichte und Kultur der ehemals preußischen Ostpro- vinzen und der Siedlungsgebiete von Deutschen stehen im Vordergrund. Kulturprogramm „Jour fix“ wird 2012 fortgesetzt: Montag, 16. Januar 16. Uhr im OHM Wir zeigen den Historienfilm „Das Flöten- konzert von Sanssouci“ Wie immer: Erfrischun- gen und Kulinaria

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Informationen des Ostdeutschen Heimatmuseums

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40 Ausgaben mit

je 12 Seiten in

Farbe auf Hoch-

glanzpapier

NEUE ZEITUNG

Nr. 40 Informationen des Ostdeutschen Heimatmuseums (OHM) 10. Jahrg. 2011

nebenberuflich Schlesier“ - eine Idee: Nienburg brauct

ein Museum für die Heimat im Osten. Kurzer Hand

kaufte er das gerade verfügbare historische

Traufenhaus in der Weserstraße und zusammen mit

Dieter Lonchant, seit Jahrzehnten der Geschichte und

Kultur der Vertreibungs- und Siedlungsgebiete der

Deutschen verbunden, ging es an die Arbeit. Nach

Gründung des Trägervereins öffnete im Herbst 1996

das „Ostdeutsche Heimatmuseum“ (OHM). Nach 10

Jahren ist die anfängliche „Heimatstube“ nun zum öf-

fentlich anerkannten historischen Museum gewachsen,

das zugleich als Zentrum grenzüberschreitender Kul-

turarbeit weithin Anerkennung findet. In über drei Ge-

schossen präsentieren sich Hinterpommern, Ostbran-

denburg/Preußen, Ost-West-preußen, Danzig, Schlesi-

en sowie das Sudetenland mit den Siedlungsgebiete

von Deutschen in Osteuropa, Asien und Übersee.

Trotz beengtem Raum werden vielfältigste Exponate

aus Geschichte und Kultur gezeigt, darunter Volks-

trachten, Uniformen, Dokumente, Bilder, Landkarten,

Porzellane, sowie Glas- und Handwerkskunst. Vorträ-

ge und Kulturveranstaltungen ergänzen das Angebot.

Einmalig in Niedersachsen entsteht dieser Tage

Aus dem Inhalt

NZ aktuell S. 2

Bgm. Onkes: „Zeigen, dass

Nienburg lebenswert ist“

Meinung kontrovers S. 3

Modell Hauptstadt Berlin

Geschichte S. 4

Die erste deutsche Kolonie

Brauchtum S. 5

Weihnachten in Deutschland

OHM S. 6

Neu gestaltete Abteilungen

heute: „Alt Brandenburg“

Blick in die Presse S. 7

Lebendige Erinnerungen

Persönlichkeiten S. 8

Gustav Noske ein aufrechter

Demokrat

Tierwelt und Landschaft S. 9

Von Elchen, Dünen und

Hochmooren

Termine S. 10

Landsmannschaften und

Freundeskreise - Frühjahrs-

Programm: „Jour fix“

Kulinaria S. 11

Zu den Feiertagen: Berliner

Napfkuchen Denkwürdige Ereignisse S.12

Oktober 1994: Eröffnung der

„Heimatstube Schlesien“ -

Vorläufer des Ostdeutschen

Heimatmuseums

Zeitungs-Geburtstag im OHM

In Zehn Jahren verlegte

die NZ vierzig Ausgaben -nt. Als der Startschuss Anfang 2002 fiel mochte niemand vorhersagen,

wie lange die Hauspostille des OHM erscheinen würde. Ein Risiko war‘s,

denn wer wollte schon auf Jahre die nicht eben billige Herstellung der

NEUEN ZEITUNG für finanziell abgesichert erklären. Während die

Redaktion auf Honorare verzichtete, blieben doch die erheblichen Druck-,

Verteiler- bzw. Portokosten. Doch es fanden sich Sponsoren, die über

Anzeigen die Hauptlast der Druckkosten sicherten.

Verlangt wurde allerdings journalistisches „Know-how“, interessante

Textgestaltung und eine professionelle Aufmachung. Das OHM hatte

Glück. Es fand sich ein Journalist, der sein Handwerk von der Pike auf

gelernt und der bei bedeutenden regionalen und überregionalen Blättern

gewirkt hatte sowie ein Kommentator, der gelegentlich mit zeitkritischen

Texten z.B. in „Meinung kontrovers“ für das Salz in der Suppe bürgen

soll. Ein OHM-Vorstandsmitglied hat die Aufgabe des Korrektors über-

nommen. Helfer sorgen für das Zusammenlegen und Heften der angelie-

ferten Zeitungs-Bögen und organisieren Verteilung und Postversand.

Heute erfreut sich die NZ eines großen Interessenten-Kreises, hat Leser in

ganz Deutschland und auch in Polen. In den vergangenen zehn Jahre

wurden fast 500 Seiten und zusätzliche Beilagen graphisch gestaltet und

getextet. Der Arbeitsaufwand je Ausgabe beträgt allein für die Redaktion

ca. 40 Stunden. Der Inhalt passt sich dem Leitbild des Museums an. Die

Darstellung von Geschichte und Kultur der ehemals preußischen Ostpro-

vinzen und der Siedlungsgebiete von Deutschen stehen im Vordergrund.

Kulturprogramm

„Jour fix“ wird 2012 fortgesetzt:

Montag, 16. Januar

16. Uhr im OHM

Wir zeigen den

Historienfilm

„Das Flöten-

konzert von

Sanssouci“

Wie immer: Erfrischun-

gen und Kulinaria

Page 2: Neue Zeitung Nr. 40  10. Jahrgang 2011

Seite 2 NEUE ZEITUNG 10. Jahrg. 2011/40

+ NZ aktuell +++ NZ aktuell +++ NZ aktuell +

+++

Bürgermeister Onkes:

„Zeigen, dass es in Nienburg

lebenswert ist …“

Allen voran heißt dies, die konsequente Wei-

terentwicklung Nienburgs als familienfreund-

liche Stadt. Mit einer weit über dem Landes-

durchschnitt liegenden Krippenversorgung

haben wir gerade ein wichtiges Etappenziel in

dieser Richtung erreicht.

Handlungsbedarf besteht aber auch im schuli-

schen Bereich, wo wir uns nicht damit begnü-

gen sollten, die Schulen mit Lernmitteln zu

versorgen und die Gebäude zu unterhalten,

sondern uns als Schulträger mit Nachdruck

für eine gerechtere Schullandschaft einzuset-

zen, die allen Kindern unabhängig ihrer sozia-

len oder ethnischen Herkunft, eine faire Chan-

ce bietet.

Die angespannte Finanzlage der Stadt zwingt

uns heute und wohl auch noch in den nächsten

Jahren zu schmerzhaften Einschnitten, auch in

wichtigen Handlungsfeldern. Umso mehr liegt

es mir am Herzen, bürgerliches Engagement

überall zu generieren, wo Bereitschaft besteht,

Verantwortung zu übernehmen .

Übrigens wird das Leben für alle diejenigen,

die sich ehrenamtlich betätigen reicher! Positi-

ve Beispiele aus dem gesamten gesellschaftli-

chen Spektrum stimmen mich für die Zukunft

optimistisch.

Hohe Erwartungen setze ich aber auch in die

geplante infrastrukturelle Verbesserung durch

den Ausbau des Südrings und die damit ver-

bundene bessere verkehrliche Anbindung des

Industriegebietes im Sinne einer nachhaltigen

Wirtschaftsförderung.

Nicht zuletzt wird der gerade beschlossene

Neubau eines Ganzjahresbades zu einer we-

sentlichen Attraktivitätssteigerung für unsere

Stadt führen und einen echten Mehrwert an

Lebensqualität bilden“.

▲ Nienburgs Bürger-

meister:

Henning Onkes

Bürgermeister und Rats-

mehrheit aus SPD und CDU

finden sich beim Großpro-

jekt „Ganzjahresbad“, das

Realität werden soll.

Die NZ fragte Henning

Onkes nach seinen Visionen

für ein Mittelzentrum, das

sich unter seiner Führung

zunehmend mausert.

Nienburg

kommunal

Folge 5

„Ohne Zweifel hat unsere Stadt weit mehr zu bieten als eine attraktive Altstadt mit

dem schönsten Wochenmarkt Europas, die einzigartige landschaftliche Lage an

der Weser oder ein verlockendes Freizeit- und Kulturangebot, das sich einer stän-

dig wachsenden Beliebtheit erfreut und immer mehr Gäste in unsere Stadt lockt.

Zu einem nach Innen funktionierenden Gemeinwesen gehört aber nach meiner

festen Überzeugung zwingend auch eine, auf die Bedürfnisse der Bürgerschaft

ausgerichtete Stadtpolitik, die sich proaktiv den aktuellen Herausforderungen

unserer Gesellschaft stellt.

Page 3: Neue Zeitung Nr. 40  10. Jahrgang 2011

10

on Leo Warner

10. Jahrg. 2011/40 NEUE ZEITUNG Seite 3

Meinung kontrovers

In der Hauptstadt hat die Einsicht gesiegt. SPD und CDU bilden eine

Koalition. Das ist keine Liebeshochzeit aber es nützt der Stadt. Die

arrogant-überheblichen Grünen bleiben draußen, ebenso die

Kommunisten.

Im Bund ergeben sich jetzt neue Überlegungen. Die Liberalen als Part-

ner haben sich selbst massakriert. Ist das gelbe FDP-Lichtlein verglüht,

bleibt für die CDU nach der nächsten Wahl entweder die Opposition

oder ein Bündnis mit der SPD - dem Partner von gestern. Den schwar-

zen Tagträumern in der Union muss doch endlich dämmern, dass eine

Liaison mit den grünen Links-Ideologen keine tragfähige Basis bietet.

Auch wollen diese es auch gar nicht wirklich. Wer die Biographie der

führenden Gallions-Figuren der Querulanten-Partei sichtet, die sich in

der Hauptsache vorgeblich der Ökologie verpflichtet fühlen, stellt

schnell fest, dass allesamt ihre politische Heimat in der Linken Ecke

haben. So liest man es wenigstens in einem Info-Heft der „Deutschen

Konservativen“, das kürzlich im OHM-Briefkasten zu finden war.

Modell

Hauptstadt Berlin

auch für den Bund?

„Schwarz-Rot“ Koalition der Vernunft

von Leo Warner

Diese Einsicht sollte dem schwäbelnden Umfeld der Kanzlerin unions-

übergreifend frühzeitig vermittelbar sein. Die sozialen Demokraten um

Peer Steinbrück (Foto) haben in der Großen Koalition Verlässlichkeit

bewiesen. Ihnen gilt Deutschland offenbar mehr als den multi-kulti-

versessenen Aktivisten der Grünen Partei. In Berlin haben schwarz-

rote Koalitionen oft genug bestens funktioniert. SPD-Bürgermeister

Willy Brandt und sein CDU-Vize Franz Amrehn haben einst bewiesen,

dass es gemeinsam gut geht. In einer kleinen Kaffee-Runde im

Schöneberger Rathaus konnte man erleben, dass Rot-Schwarz

funktionierte. Die Worte galten - und das tat der Stadt wohl.

◄ Alt-

kanzler

Helmut

Schmidt.

Strippen-

zieher für

Steinbrück

und die

SPD

Page 4: Neue Zeitung Nr. 40  10. Jahrgang 2011

Seite 4 NEUE ZEITUNG 10. Jahrg. 2011/40

Geschichte

Die Kolonie wurde dem Befehlshaber der kurbranden-

burgischen Kriegsflotte, Major Otto Friedrich von der

Gröben (1657-1728) unterstellt, der mit 100 Seeleuten und

knapp 50 Soldaten und Handwerkern gelandet war. Er

ließ am 1. Januar 1683 die brandenburgische Adler-Flag-

ge auf dem „Kap der drei Spitzen“ hissen. Allein 34 Jahre

später wurde die Besitzung wieder veräußert.

Ein ca. 150 Meilen langer Küstenstreifen gegenüber den

kanarischen Inseln bis zum Senegal hatte durch Verträge

mit den dortigen 12 Negerhäuptlingen für wertlosen Glas-

schmuck und ein paar Gewehre den Eigentümer

gewechselt.

Das die Kolonie sichernde Fort, erbaut aus mitgebrachten

brandenburgischen Ziegeln, dessen Überreste noch heute

zu besichtigen sind, erhielt 44 Kanonen.

Mit der neuen Besitzung konnte Brandenburg - so wie

die anderen Kolonialmächte auch - seinen Überseehandel

ausweiten. Gehandelt wurde mit Sklaven, Gold, Elfen-

bein, Straußenfedern, Salz und Gummi. Es gelang dem

Großen Kurfürsten jedoch nicht, die „krämerhaften,

kurzsichtigen brandenburgischen Kaufleute“ zum

gewinnbringenden Handeln zu motivieren, So verkaufte

der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. für 7.200 Duka-

ten und 12 Mohren die Besitzung 1777 an die Holländer.

Die erste deutsche

Kolonie

„Groß-Friedrichsburg“

Eine Gründung des Großen Kurfürsten

Friedrich Wilhelm

von Brandenburg

▲ 1682 sandte der Große Kurfürst die Kriegs-

segler „Churprinz“ und „Mohrian“ an die

westafrikanische Elfenbein- bzw. Goldküste,

nahm das Land für wenige Gegengaben in

Besitz und ließ die Festung „Groß-

Friedrichsburg“ errichten. (Gemälde des

Marinemalers Klaus Forst - zu sehen in der

Ausstellung „Seefahrt“ im OHM).

▼ Die Eingeborenen bejubelten ihre neue Zu-

gehörigkeit zur ersten deutschen Kolonie.

Page 5: Neue Zeitung Nr. 40  10. Jahrgang 2011

10. Jahrg. 2011/40 NEUE ZEITUNG Seite 5

Brauchtum

Ostdeutsches Heimatmuseum

und

NEUE ZEITUNG

wünschen gesegnete Weihnachten

und ein glückliches

Neues Jahr

Weihnachten

in Deutschland

Markt und Straßen steh´n verlassen,

still erleuchtet jedes Haus,

sinnend geh´ ich durch die Gassen,

alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen

buntes Spielzeug fromm geschmückt,

tausend Kindlein steh´n und schauen,

sind so wundervoll beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern

bis hinaus ins freie Feld,

hehres Glänzen, heil´ges Schauern!

Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,

aus des Schnees Einsamkeit

steig´s wie wunderbares Singen –

o du gnadenreiche Zeit!

Joseph von Eichendorff, 1788 - 1857

Page 6: Neue Zeitung Nr. 40  10. Jahrgang 2011

Seite 6 NEUE ZEITUNG 10. Jahrg. 2011/40

Ostdeutsches Heimatmuseum

Heimatmlebendiges MuM

Museumuseum

Stahlbau Vieregge GmbH & Co. KG Telefon (05021) 97 46-0

Schipse 6 Telefax (05021) 6 26 25

31582 Nienburg [email protected]

Ostdeutsches

Heimatmuseum (OHM)

Historisches Museum

Redaktion:

Dieter Lonchant

Korrektur: Inge Koslowski

Auflg. 700 Expl.

Anschrift:

NEUE ZEITUNG Leinstr. 5, 31582 Nienburg

Tel./ Fax: 05021 / 91 15 63

Internet:

ohm-nienburg.jimdo.com/

E-Mail:

[email protected]

Die in Leserbriefen, Ar-

tikeln und Kommenta-

ren vertretenen Auffas-

sungen decken sich nicht

unbedingt mit der Mei-

nung der Redaktion.

Neu-

gestaltung

macht

Fortschritte

▲ Nach dem Umzug ins neue Haus an der „Nienburger Kulturmei-

le“ hat das OHM seine Ausstellungskonzeption überarbeitet und gibt

getreu des Museumsleitbilds Zug um Zug seinen Abteilunge ein neu-

es Gesicht. So haben im vorderen Haupttrakt die klassischen Ver-

treibungsgebiete „Ost- und Westpreußen mit Danzig“, „Historische

Mark Brandenburg und Alt-Berlin“ sowie „Königreich Preußen“

ihren Platz. Den provinzgerecht angeordneten Räumen folgen

„Mittel- und Hinterpommern“ und „Nieder- und Oberschlesien“. Im

anschließenden Trakt befinden sich die Siedlungsgebiete von Deut-

schen: „Böhmen, Egerland, Sudetenland, Siebenbürgen“, die

„Schutz- und Pachtgebiete in Afrika, Asien und der Südsee“, die

Dauerausstellung „Seefahrt“ sowie die Sonderausstellungen „Flucht

und Vertreibung“, „Partnerstadt Bartenstein / Bartoszyce“ und die

OHM-Gemäldegalerie „Preußen“. Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus der Abteilung „Historische Mark

Brandenburg“ mit Blick auf das 9 qm große Glasmosaik „Das Ostlandfenster“,

das auch von der Außenseite im Schaufenster zur Leinstraße zu betrachten ist.

Page 7: Neue Zeitung Nr. 40  10. Jahrgang 2011

10. Jahrg. 2011/40 NEUE ZEITUNG Seite 7

Blick in die Presse

▲ Hauptredner Dieter Lonchant

sprach auf Großveranstaltung in

Minden / 11.September 2011 ► „ … Das alte Preußen spielt eine große Rolle,

ebenso die einstigen Siedlungsgebiete entlang von

Donau, Weichsel, Warthe, Wolga und auf dem

Balkan. Gemeint ist die Ausstellung des

Ostdeutschen Heimatmuseums in Nienburg. Dem

stattete eine Gruppe des BdV aus NRW jetzt

einen Besuch ab. …“

▲ OHM-Chef begrüßt die Leiterin

einer Besuchergruppe aus NRW.

Foto WESTFALEN-BLATT.

OHM-

Besichtigungszeiten

Di. – Mi. – Do. 10 – 13 Uhr

Mi. und So. 14 – 17 Uhr

und nach Vereinbarung.

Der Eintritt ist frei.

Führungen ab 10 Personen

„Plädoyer für Heimatstube“ „ … Nach der Besichtigung des OHM will der

BdV Espelkamp eine Heimatstube einrichten, die

sich in der inneren Gestaltung an Leitbild und

Vorgaben des OHM orientiert … “

„Lebendige Erinnerungen im Ost-

deutschen Heimatmuseum“

Page 8: Neue Zeitung Nr. 40  10. Jahrgang 2011

Seite 8 NEUE ZEITUNG 10. Jahrg. 2011/40

Persönlichkeiten

Gustav Noske war 1884 Mitglied der SPD und

alsbald eines ihrer führenden Mitglieder

geworden. Er betrieb nicht die kompromisslose

Konfrontationspolitik seiner linken Genossen und

zeichnete sich durch Umsicht und Augenmaß aus.

Sein couragiertes Eintreten gegen extreme linke

und rechte Gegner der Weimarer Republik wie

u.a. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von

USPD und „Spartakusbund“ sowie gegen die

reaktionären rechten Freikorps, brachte ihm

Hass und Feindschaft von allen Seiten. Nach der

erfolgreichen Niederschlagung des „Kapp-

Putsches“ in Bayern konnte ihn Reichspräsident

Friedrich Ebert – der mit ihm in der Sache einig

war – insbesondere wegen der Gegner in der

eigenen Partei nicht als Reichswehrminister

halten. Die Genossen verübelten ihm seine

Weisung während der Berliner Märzkämpfe:

„Jede Person, die mit der Waffe in der Hand

gegen Regierungstruppen kämpfend angetroffen

wird, ist sofort zu erschießen – ich scheue die

Verantwortung nicht.“ Er erhielt dafür von

seinen linksradikalen Parteigenossen den

Beinamen „Bluthund“ oder „Blut-Noske“.

Gustav Noske zog sich darauf aus der aktiven

Politik weitgehend zurück, gehörte jedoch zum

Widerstandskreis gegen Adolf Hitler. Die darauf

erfolgte Haft im Konzentrationslager überlebte

er. Nach 1945 verzichtete die SPD darauf, den

aufrechten Mann zu reaktivieren.

▲ Entgegen des Verfahrens der NS-

Regierung 1933, politisch Unzuverlässige

aus ihren Ämtern zu entlassen, gestattete

Hermann Göring Noske, im Amt als

Oberpräsident in Hannover auf Zeit zu

verbleiben, das man ihm nach seinem

Rücktritt als Minister angeboten hatte.

Gustav Noske ein

aufrechter Demokrat

Korbmacher und Holzarbeiter.

Zeitungsredakteur - ab 1906

Reichstagsabgeordneter -

1919 Reichswehrminister.

* 9. Juli 1868 Brandenburg / Havel –

† 30. November 1946 Hannover

Page 9: Neue Zeitung Nr. 40  10. Jahrgang 2011

Afte von Ribbeck

10. Jahrg. 2011/40 NEUE ZEITUNG Seite 9

Tierwelt und Landschaft

Gleich an der Kurischen Nehrung stellt die Me-

melniederung eine landschaftliche Einheit dar,

die durch die Städte Memel, Labiau und Tilsit

abgegrenzt wurde. Zwischen der ostpreußi-

schen Haffküste mit ihren breiten Schilfsäu-

men und der fruchtbaren Hohen Niederung lie-

gen weithin Erlenbuschwaldungen, die von

zahllosen, schwarzes Moorwasser führenden

Bächen und Kanälen durchzogen werden. Hier

ist der Elch anzutreffen. Hochmoore mit Birken

und verkrüppelten Kiefern geben der Land-

schaft ihr Gepräge.

Hier fristeten Moosbruchbauern ihr kärgliches

Dasein. Im Großen Moosbruch mussten die

Pferde breite Holzschuhe tragen, um nicht ein-

zusinken. In den nördlichen Fischerdörfern an

der Küste wohnten die „Fischwirte“ in großen

breiten, mit Ecklauben und geschnitzten Gie-

belkreuzen verzierten Häusern. In der Hohen

Niederung lebten die Bauern auf Höfen mitt-

lerer Größe mit Wiesen, Weideland und frucht-

baren Äckern. Hier lagen auch die wichtigsten

Zuchtgebiete für das Rindvieh. In den Molke-

reien entstand der berühmte „Tilsiter Käse“.

Eine europäische Berühmtheit ist der ostpreus-

sische Bernstein, der auch noch heute an der

Westküste des Samlandes gewonnen wird.

Er entstand aus dem Harz untergegangener

Nadelwälder.

Von

Elchen,

Dünen

und

Hoch-

mooren

in Ost-

preußen

Page 10: Neue Zeitung Nr. 40  10. Jahrgang 2011

Seite 10 NEUE ZEITUNG 10. Jahrg. 2011/40

+++ Termine +++ Termine +++ Termine +++

LM POMMERN

Je 15.00 Uhr - OHM

06. Jan. 2012 Pommern-Nachmittag

03. Febr. 2012 Pommern-Nachmittag

03. März 2012 Pommern-Nachmittag

LM OST / WESTPREUSSEN –

DANZIG Je 15.00 Uhr – Kanu-Club

13. Jan. 2012 Schabber-Stunde

24. Febr. 2012 Hauptversammlung

23. März 2012 Schabber-Stunde

OHM-FREUNDESKREIS BERLIN-

BRANDENBURG

Programm wie „Jour fix“ (s. gleiche Seite)

OHM – Saal „Preußen“

Mo. 16. Jan. 2012 - 16.00 Uhr mit Kulinaria

Landsmannschaften und

OHM-Freundeskreise

Frühjahrsprogramm 2012

„Jour Fix“ (1) Montag, 16. Januar

16.00 Uhr - Saal „Preußen“

Wir zeigen den großen UfA-

Historienfilm aus 1936

mit Otto Gebühr

Voranzeige

Dienstag 14. Februar 2012 – 17 Uhr

Empfang zum Valentinstag Oratio

Dr. Stefan Birkner Niedersächsischer Umweltminister

Montag 16. April 2012 – 16 Uhr

Hauptversammlung Oratio

Dr. Joachim Mähnert Direktor Ostpreuß. Landesm. Lünebg.

„Das

Flöten-

konzert

von

Sans-

souci“

Page 11: Neue Zeitung Nr. 40  10. Jahrgang 2011

10. Jahrg. 2011/40 NEUE ZEITUNG

Seite 11

Kulinaria

Tipps

vom

Fach:

Chefköchin

Teresa

Lonchant

Zu den Festtagen

Berliner Napfkuchen

Zutaten: 30 g Hefe, einen halben Liter lauwarme Milch,

300 g Butter, 200 g Zucker, 500 g Mehl, 6 Eier, ½

abgeriebene Zitronenschale (unbehandelt), 25 g geriebene

Mandeln (halb süß, halb bitter),Salz, Muskatblüte, je 100

g Sultaninen und Korinthen in Rum eingeweicht, 50 g

gehacktes Zitronat, Puderzucker.

Anwendung: Die Hefe mit etwas Zucker und der

lauwarmen Milch anrühren und etwa 15 Min. bei

Zimmertemperatur stehen lassen. Die Butter mit dem

Zucker in einer Schüssel schaumig rühren, Eier und Mehl

sowie die Hefemischung, Zitronenschale, Mandeln, Salz

und Muskatblüte nach und nach unterrühren und zu

einem glatten Teig verarbeiten.

Den Teig an einem warmen Ort solange stehen lassen, bis

er sich sichtbar vergrößert hat, dann nochmals gut

durchkneten. Schließlich Sultaninen, Korinthen und

Zitronat unterkneten, den Teig in eine gut gebutterte

Napfkuchenform (etwa 20 cm Durchmesser) füllen und

nochmals an einem warmen Ort gehen lassen bis er sich

weiter vergrößert hat.

.

BLUMEN – OBST – WEIHNACHTSBÄUME

Alter Schulweg 14a 31634 Lichtenhorst Tel. 05165/412 Fax 05165/1749

E-Mail: [email protected] www.carsten-bolte.de/

31582 Nienburg Verdener Landstraße 125

Page 12: Neue Zeitung Nr. 40  10. Jahrgang 2011

Seite 12 NEUE ZEITUNG 10. Jahrg. 2011/40

Denkwürdige Ereignisse

Antwort, aber nur in einem Museum, „das alle Vertreibungs-

gebiete umfasst“. Praßler schluckte die „Kröte“, denn er war

durch und durch Schlesier. So war die Zusammenarbeit von

Anfang an nicht einfach: was nicht schlesisch war fand beim

Hausherrn wenig Gnade.

Als ihm die Finanzen ausgingen, kam fürs Museum, das

inzwischen die laufenden Kosten tragen ´konnte, die Kün-

digung und das inzwischen zum „Ostdeutschen Heimatmu-

seum“ erwachsene Institut fand mit Hilfe der Stadt eine neue

Bleibe in einer Holtorfer Schule. Ein erneuter Umzug in die

Nienburger Innenstadt und ein Zusammenwirken mit nam-

haften Wissenschaftlern ermöglichte die Umsetzung der im

Museumsleitbild festgeschriebenen Grundsätze. Jetzt strahlt

das OHM das aus, was der Leiter immer wollte: Es wurde

zum Haus der Ostdeutschen Geschichte und Kultur.

Der aus Langenbielau / Schlesien vertriebene

spätere Kaufmann Klaus Praßler hatte einen

Traum: eine „Heimatstube Schlesien“ sollte

in Nienburg erstehen. Die existierenden

landsmannschaftlichen Gliederungen

„Landsmannschaft Schlesien“ und „Heimat-

gruppe Rübezahl“ waren ob der Idee er-

freut, doch Hand anlegen wollte keiner. So

saß Praßler mit dem von ihm eigens dafür

erworbenen historischen „Traufenhaus“ in

der Nienburger Weserstraße auf dem

Trockenen. Wohl hatte er einige eigene

Exponate – doch Personal fand er nicht.

In seiner Not wandte er sich an den hiesigen

BdV und fand Gehör: Praßler stellte den

Raum, der BdV wollte geeignete Leute und

Schaustücke einbringen. Auch ein

qualifizierter Museumsleiter fehlte, denn

eine Honorierung war nicht zu realisieren.

Schließlich fand sich ein „Nichtvertriebe-

ner“ in Nienburg ansässiger ehem. Berliner

Politiker, der nach der Wende als Kurator

einer öffentl.-rechl. Kulturstiftung gewirkt

hatte. Einrichtungsleiter „Ja“ lautete seine

Oktober 1994:

Die Eröffnung der

Schlesischen

Heimatstube, dem

Vorläufer des

OHM

▲ Eröffnung der Heimatstube: Eigentümer des historischen

„Traufenhauses“ in der Nienburger Weserstraße Klaus Praßler

(li.) und Museumsleiter Dieter Lonchant präsentieren zur

Eröffnung der Heimatstube – dem späteren OHM - das Vor-

derrad eines Erntewagens, der eine vertriebene Bauern-Familie

auf ihrer Flucht bis nach Nienburg geführt hat