Neue Zeitung Nr. 17 5. Jahrgang 2006

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NEUE ZEITUNG 5 Adress- aufkleber Aus dem Inhalt NZ aktuell S. 2 OHM-Flyer Preußen: Herrscher, Land und Leute“ Neues OHM S. 3 Größer und schönerGeschichte S. 4 Staatsraison, Macht, Geist, Toleranz und Pflicht Persönlichkeiten S. 5 Generalfeldmarschall und Reichspräsident Lebendiges Museum S. 6 Gäste im OHM Landschaft S. 7 Von Krummhübel auf die Schneekoppe Soziale Konflikte S. 8 Großbürgertum und proletarische Revolution Schiffe und Schicksale S. 9 Der Großsegler „Gorch Fock“ Termine S. 10 „OHM-Club“- Gliederungen Kulinaria S. 11 Berliner Erbsen mit Ohr und Schnauze Partnerschaft S. 12 Feuerwehrfahrzeug für Bartenstein / Bartoszyce Festliche Eröffnung der Preußenausstellung im OHM in Nienburg-Holtorf. (v.l.n.r.) Landrat Heinrich Eggers, Kultusminister Lutz Stratmann, amtierender Bgm. Rolf Warnecke, stellv. Bgm. Hanno Liebtrau und Museumsleiter Dieter Lonchant. Nienburg. Über 100 „Promis“ aus Politik, Wirtschaft, Verwal- tung und Kulturleben drängten sich beim traditionellen „Valen- tins-Empfang“ am Montag, den 13. Februar im OHM an der Ver- dener Landstraße. Niedersachsens Kultusminister Lutz Stratmann, der das neue Domizil des Museums und zugleich die Ausstellung „Preußen: Herrscher, Land und Leute“ eröffnete, war voller An- erkennung für die Arbeit des OHM. Die Tatsache, daß bedeuten- de Museen Leihgaben bereitstellen, wertete er als Beweis der Wertschätzung auch der Fachwelt für die Qualität der Ausstellun- gen, die im neuen Haus noch eindrucksvoller präsentiert werden können. In Grußworten betonten Landrat Heinrich Eggers, amtie- render Bürgermeister Rolf Warnecke und Holtorfs Ortsbürger- meister Gerhard Munk die feste Einbindung des OHM in das Kul- turleben von Stadt und Landkreis Nienburg. Die vom Land Niedersachsen über die Landschaftsverbände neu gegliederte regionale Kulturförderung schaffe jetzt Möglichkei- ten, die Arbeit auch kleinerer Kulturträger besser zu unterstützen. Aus der vorläufigen Bleibe müsse ein dauerhaftes zu Hause er- wachsen. Ratsvorsitzender Janus Dabrowski, der mit einer Dele- gation aus der Partnerstadt Bartoszyce (Bartenstein) angereist war, unterstrich das gute völkerverbindende Miteinander zwi- schen den Einwohnern beider Städte. Vom gemeinsam geplanten Aufbau des Regionalmuseums in Bartoszyce erhofft er sich weite- re fruchtbare Impulse für die Städtepartnerschaft. -nt. Kultusminister Lutz Stratmann eröffnete Preußenausstellung im OHM

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Informationen des Ostdeutschen Heimatmuseums

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Page 1: Neue Zeitung Nr. 17  5. Jahrgang 2006

NEUE ZEITUNG 5

nebenberuflich Schlesier“ - eine Idee: Nienburg brauct

ein Museum für die Heimat im Osten. Kurzer Hand

kaufte er das gerade verfügbare historische Traufen-

haus in der Weserstraße und zusammen mit Dieter

Lonchant, seit Jahrzehnten der Geschichte und Kultur

der Vertreibungs- und Siedlungsgebiete der Deutschen

verbunden, ging es an die Arbeit. Nach Gründung des

Trägervereins öffnete im Herbst 1996 das „Ostdeut-

sche Heimatmuseum“ (OHM). Nach 10 Jahren ist die

anfängliche „Heimatstube“ nun zum öffentlich aner-

kannten historischen Museum gewachsen, das zugleich

als Zentrum grenzüberschreitender Kulturarbeit weit-

hin Anerkennung findet. In über drei Geschossen prä-

sentieren sich Hinterpommern, Ostbranden-

burg/Preußen, Ost-West-preußen, Danzig, Schlesien

sowie das Sudetenland mit den Siedlungsgebiete von

Deutschen in Osteuropa, Asien und Übersee.

Trotz beengtem Raum werden vielfältigste Exponate

aus Geschichte und Kultur gezeigt, darunter Volks-

trachten, Uniformen, Dokumente, Bilder, Landkarten,

Porzellane, sowie Glas- und Handwerkskunst. Vorträ-

ge und Kulturveranstaltungen ergänzen das Angebot.

Einmalig in Niedersachsen entsteht dieser Tage

Adress-

aufkleber

Aus dem Inhalt NZ aktuell S. 2

OHM-Flyer „Preußen:

Herrscher, Land und Leute“ Neues OHM S. 3

„Größer und schöner“

Geschichte S. 4

Staatsraison, Macht, Geist,

Toleranz und Pflicht

Persönlichkeiten S. 5

Generalfeldmarschall und

Reichspräsident

Lebendiges Museum S. 6

Gäste im OHM

Landschaft S. 7

Von Krummhübel auf

die Schneekoppe

Soziale Konflikte S. 8

Großbürgertum und

proletarische Revolution

Schiffe und Schicksale S. 9

Der Großsegler

„Gorch Fock“

Termine S. 10

„OHM-Club“- Gliederungen Kulinaria S. 11

Berliner Erbsen mit Ohr

und Schnauze

Partnerschaft S. 12

Feuerwehrfahrzeug für

Bartenstein / Bartoszyce

Festliche Eröffnung der Preußenausstellung im OHM in Nienburg-Holtorf. (v.l.n.r.)

Landrat Heinrich Eggers, Kultusminister Lutz Stratmann, amtierender Bgm. Rolf

Warnecke, stellv. Bgm. Hanno Liebtrau und Museumsleiter Dieter Lonchant.

Nienburg. Über 100 „Promis“ aus Politik, Wirtschaft, Verwal-

tung und Kulturleben drängten sich beim traditionellen „Valen-

tins-Empfang“ am Montag, den 13. Februar im OHM an der Ver-

dener Landstraße. Niedersachsens Kultusminister Lutz Stratmann,

der das neue Domizil des Museums und zugleich die Ausstellung

„Preußen: Herrscher, Land und Leute“ eröffnete, war voller An-

erkennung für die Arbeit des OHM. Die Tatsache, daß bedeuten-

de Museen Leihgaben bereitstellen, wertete er als Beweis der

Wertschätzung auch der Fachwelt für die Qualität der Ausstellun-

gen, die im neuen Haus noch eindrucksvoller präsentiert werden

können. In Grußworten betonten Landrat Heinrich Eggers, amtie-

render Bürgermeister Rolf Warnecke und Holtorfs Ortsbürger-

meister Gerhard Munk die feste Einbindung des OHM in das Kul-

turleben von Stadt und Landkreis Nienburg.

Die vom Land Niedersachsen über die Landschaftsverbände neu

gegliederte regionale Kulturförderung schaffe jetzt Möglichkei-

ten, die Arbeit auch kleinerer Kulturträger besser zu unterstützen.

Aus der vorläufigen Bleibe müsse ein dauerhaftes zu Hause er-

wachsen. Ratsvorsitzender Janus Dabrowski, der mit einer Dele-

gation aus der Partnerstadt Bartoszyce (Bartenstein) angereist

war, unterstrich das gute völkerverbindende Miteinander zwi-

schen den Einwohnern beider Städte. Vom gemeinsam geplanten

Aufbau des Regionalmuseums in Bartoszyce erhofft er sich weite-

re fruchtbare Impulse für die Städtepartnerschaft. -nt.

Kultusminister Lutz Stratmann

eröffnete Preußenausstellung im OHM

Page 2: Neue Zeitung Nr. 17  5. Jahrgang 2006

+ NZ aktuell +++ NZ aktuell +++ NZ aktuell +

Aus dem OHM-Gästebuch,,Es war wirklich eine tolle gelegenheit hier zubesuchen. Man lernt nicht so was in der Ame-rikanischen Schulen! Sie haben alles wunder-schön zusammengestellt. Alles war wirklichinteresant. Ich wunsche Ihnen alles Gute undviel spass als Sie sammeln weiter."

El{er Spencer Culler, Bountiful, luJAH, VSA

"Bs war sehr interesant, wir haben sehr vielerfahren, wir freuen uns hier gewesen zu sein,vielen Dank für alles."

Deutsche cesellschaFt Olecko (rüher TreuburgOstpreu{3en) - Michaela Dabrowski, Olecko

,,Exhibits beautiful presented and it is all veryinteresting."

Yill farnily, 84rkley, West Yorkshere, Enqland

Wrn BEGRüssEr.tAt*S

NEUE MI-rCIIEDERHermann Bartels (Steimbke), Anton Scher-baum (Liebenau), Günter Winckler (Draken-burg) Udo Tiede, Frtedrich-Wilhelm Gall-meyer, Werner Göllner, Jan-Peter Schicht,und Magdalena Sieling (alle Nienburg).

Neuer Flyerwirbt für das Museum

Erstmals in eigener Regie hat das OHM einenl2seitigen Museumsführer erstellt, der an Ver-eine, Reiseveranstalter und Interessengruppenversandt wird, um für den Besuch des Muse-ums zu werben. Er stellt in Texten und Bilderndie Abteilungen des OHM vor und beschreibtinsbesondere die neue Sonderausstellung

,,Preußen: Herrscher, Land und Leute".Er liest sich wie ein kleines Geschichtsbuch.Vom Ritterorden, den Fürsten Brandenburg-Preußens, ihrem Urnfeld, den Siedlungsgebie-

ten in Osteuropa undden Kolonien wirdberichtet.

Die Krönungs- undResidenzstädte Kö-nigsberg/Ostpreußenund Berlin findenebenso Erwähnung,wie Glanz und Glo-ria des Großbürger-tums und der Wegder in materiellerAbhängigkeit leben-den Arbeiterschaftin die ,,proletarischeRevolution".

m@firToHrgroRIscHES MUSEUM

PRASENTATIONENzvR

GESCHICHTE UND KULTURoER OSTPRoVINZEN

DES EHEMALIGENDEUTSCHEN REICHES

UND DERSIEoLUNGSGEBTETE VON

DEUTSCHEN

SoEderausstellung:

"iotcoben: 9>cnsc6en

2er:6,lurf, 26rtt"

OstdeutschesHeimatmuseum

(oHM)HrsroRlscHEs

MUSEUMRedaktion:

Dieter LonchantKorrektur:

lnge KoslowskiAuflage: 700 Expl.

Anschrift:

NBUS ZBmuNcVerdener Landstr.224

3 1582 Nienburg-HoltorfTel. / Fax:

05021 /91 15 63Die in [rserbriefen oderKommentaren vertrete-nen Auffassungen dek-ken sich nicht unbedingtmit der Meinung derRedaktion.

schöne ;iuros E;b{'s Lrei Ardeisl

Page 3: Neue Zeitung Nr. 17  5. Jahrgang 2006

5. Jahrg. 2006 / 17 NEUE ZEITUNG Seite 3

Besucher bewerten

das „neue“ OHM

übereinstimmend:

„Größer

und

Schöner“

Wer hätte das gedacht. Allen Unkenrufen zum Trotz, das OHM wird am neuen Standort besser

angenommen als zuvor in der Innenstadt. Die vom Zentrum entfernte Lage an der B 215 im

Nienburger Ortsteil Holtorf erweist sich in keiner Weise als hinderlich – im Gegenteil, sie scheint

extrem besucherfreundlich zu sein. Anders lässt sich der Besucherstrom nicht erklären, der dem Haus

bereits zur Eröffnung, dem „Tag der offenen Tür“ am Sonntag, den 22. Januar, mehr als 500 (!)

Besucher bescherte. Auch die neu eingeführten Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag und Freitag

von 10.00 – 13.00 Uhr, sowie Mittwoch und Sonntag 14.00 – 17.00 Uhr werden überraschend gut

angenommen. Hierbei hilfreich sind die Bushaltestellen vor der Tür für den Stadt- und

Regionalverkehr mit Direktanschlüssen zu Bahnhof und City-Treff und ebenso die günstige

Parkmöglichkeit vor dem Eingangsbereich.

Angetan zeigen sich die Besucher von den neu gestalteten Abteilungen „Brandenburg-Preußen“,

„Ostpreußen / Danzig“, „Pommern / Westpreußen“ und „Schlesien“. Mit neuem Gesicht stellen sich

ebenso vor die Siedlungsgebiete „Ost-Europa“ und „Übersee“, sowie die Sonderausstellungen

„Flucht und Vertreibung“ und „Partnerstadt Bartenstein – Bartoszyce“.

Als besonders günstig erweist sich das wesentlich größere Raumangebot, in dem sich die vielen

Exponate vorteilhafter vorstellen lassen. Der in die Abt. Schlesien integrierte Konferenzraum mit

Teeküche (40 Plätze) und der Vortragssaal (180 Plätze) bringen weitere Vorteile. Bleibt zu hoffen,

daß dem OHM ein längerfristig gesichertes Bleiberecht zugebilligt wird. –nt.

Integriert in die Abteilung „Schlesien“: der Konferenzbereich

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Seite 4 NEUE ZEITUNG 5. Jahrg. 2006/17

Bildergalerie und seltene Exponate aus der Zeit Friedrich des Großen in

der Abteilung Brandenburg-Preußen im Ostdeutschen Heimatmuseum.

vieren. Berlin machte er zum Mittelpunkt der

Warenproduktion. Bei der ersten Polnischen Tei-

lung (1772) gewann er das Ermland und West-

preußen.

Die von ihm veranlasste Zusammenfassung aller

Rechtsbestimmungen im später veröffentlichten

„Allgemeinen Landsrecht“ brachten beachtliche

Fortschritte in der Rechtspflege.

Das bereits von seinem Vater geübte Prinzip der

Toleranz gegenüber Religionsbekenntnissen war

Bestandteil der Innenpolitik des aufgeklärten

Königs. In Kunst, Wissenschaft und Literatur

wurde Friedrich zum Wegbereiter deutscher

Einigung.

Im Volk genoss er bereits zu Lebzeiten eine hohe

Verehrung. Manfred Schlenke

In den 46 Jahren seiner Regierungszeit hat Fried-

rich II. (* 1712, † 1786) - auch „Friedrich der

Große“ genannt - Leistungen erbracht, die Staat

und Gesellschaft in Preußen nachhaltig geprägt

haben. In drei Kriegen (1740-1742, 1744 -1745,

1756-1763) sicherte er – durch eigenes Verdienst

aber auch vom Glück begünstigt – seinem Land

die wirtschaftlich ertragreiche Provinz Schlesien.

Mit der Besitzergreifung Ostfrieslands (1744) ver-

schaffte er Preußen Zugang zur Nordsee. Als er-

ster europäischer Fürst schloss er 1785 mit den ge-

rade gegründeten Vereinigten Staaten von Ameri-

ka einen völkerrechtlich wegweisenden Handels-

und Freundschaftsvertrag. Er führte ein allgemei-

nes Schulwesen ein, ließ den Oder-Neiße-Bruch

im Zug einer weitsichtigen Siedlungspolitik kulti-

Page 5: Neue Zeitung Nr. 17  5. Jahrgang 2006

5. Jahrg. 2006/17 NEUE ZEITUNG Seite 5

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Paul von Beneckendorff und von

Hindenburg (* Posen, 2. Oktober 1847, †

Familiengut Domäne Neudeck bei Frey-

stadt / Westpreußen, 2. August 1934), bei-

gesetzt am 2. Oktober 1934 in der Gruft

der späteren „Reichsgedenkstätte“ Tannen-

berg. Das Gemälde von Prof. Walter Pe-

tersen „Unser Hindenburg“ zeigt Hinden-

burg als Generalfeldmarschall. (Ausstel-

lung, Abt. Brandenburg-Preußen im OHM)

Paul von Beneckendorff

und von Hindenburg Generalfeldmarschall und Reichspräsident

Hindenburg, kommandierender General der kaiserlichen Armee,

aus Altersgründen 1911 in den Ruhestand versetzt, wurde zu Be-

ginn des 1. Weltkrieges 1914 reaktiviert und nach dem Zusam-

menbruch der deutschen Front in Ostpreußen zum Oberbefehls-

haber der der 8. Armee ernannt. Zusammen mit seinem Stabschef

Ludendorff besiegte er im selben Jahr in einer der größten Ein-

kreisungsschlachten der Weltgeschichte die in Ostpreußen einge-

fallenen zahlenmäßig weit überlegenen Russen bei Tannenberg

und an den Masurischen Seen und gewann als „Befreier Ost-

preußens“ Volkstümlichkeit und Vertrauen.

Zum Chef des Generalstabs aufgestiegen, leitet er bei Kriegsende

1918 den Rückmarsch der geschlagenen deutschen Armeen, legte

sodann den Oberbefehl nieder und zog sich ins Privatleben nach

Hannover zurück. 1925 zum Reichspräsidenten gewählt, übte er

sein Amt, obwohl im inneren Abstand zur Weimarer Republik,

verfassungsgetreu aus.

Am 30. Januar 1933 ernannte er nach langem Zögern - dem Er-

gebnis der Reichstagswahl folgend und unter Einfluss seiner

engsten Umgebung – Adolf Hitler, den Führer der Nationalsozia-

listen zum Reichskanzler.

Nach seinem Tod am 2. August 1934 wurde er im ehem. Tannen-

berg-Nationaldenkmal bei Hohenstein/Ostpreußen beigesetzt. Das

Denkmal wurde aus Sorge vor Schändung durch die Rote Armee

zum Ende des 2. Weltkrieges von deutschen Truppen gesprengt.

Der Sarkophag mit den sterblichen Überresten Hindenburgs

wurde nach Marburg in die dortige Elisabethkirche überführt.

Paul Lindenberg

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Page 6: Neue Zeitung Nr. 17  5. Jahrgang 2006

Seite 6 NEUE ZEITUNG 5. Jahrg. 2006/17

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Traditioneller „Valen-

tins - Empfang“ im

OHM: über 100 Reprä-

sentanten aus Politik,

Wirtschaft, Verwal-

tung und Kulturleben

drängten sich am 13.

Februar in den neu

gestalteten Ausstel-

lungsräumen.

Einhelliges Urteil:

„Das OHM hat aus der

Not der Kündigung

eine Tugend gemacht“.

Und: “Dank an die

Sponsoren, Mitarbeiter

und den Vorstand“.

Das Komitee des „Freundeskreises Bartenstein“, das sich um Kon-

takte zur Partnerstadt Bartoszyce (ehem. Bartenstein / Ostpr.) be-

müht, tagte im Februar im OHM. Von den Ressortbeauftragten wur-

den beraten: Tagung der „Deutsch-poln.-Jugend-AG“ (April in

Nienburg), Entsendung von Jagdhorn-Bläsern, Reservisten und einer

Rockband zu den „Bartensteiner Tagen“ (Juni in Bartoszyce), Teil-

nahme poln. Sportler am internationalen Volley-Ball-Tournier in

Nienburg und das vom OHM konzipierte deutsch-poln. Symposium

im November in Nienburg. Auf dem Foto (v.l.n.r.): Dieter Meister

(Jagdhornbläser), Bernd Brieber (Jugend), Dieter Lonchant (Mu-

seum), Peter Goetze (Streitkräfte) und Rosemarie Volger (Landwirte).

Der alljährliche OHM-Kaminabend Ende Dezember fand

wiederum großen Zuspruch. Eingeladen waren diesmal alle

Helfer und Sponsoren, die zum Umzug beigetragen hatten.

Das neue Domizil in Holtorf war zunächst vorgerichtet und

die Räume mit Bilderschienen und Strahlern ausgestattet

worden. Ein großes Wandgemälde (Kurisches Haff) wurde

geschaffen. Dann erfolgte mit 12 LKW-Ladungen der

Transport aller Museumsgüter, darunter über 40 Vitrinen und

12 Stellwände.

Mit der Neugestaltung nach einer überarbeiteten Museums-

konzeption vergingen bis zur Eröffnung über 4 Monate.

Page 7: Neue Zeitung Nr. 17  5. Jahrgang 2006

5. Jahrg. 2006/17 NEUE ZEITUNG Seite 7

Schlesien:

Von Krummhübel

auf die

Schneekoppe

Blick auf das Riesengebirge, höchster Teil der Sudeten an der Grenze

vom heute polnischen Niederschlesien zur Tschechei. Das Bild zeigt das

Granitmassiv der Schneekoppe und die Riesenbaude. Das Riesengebirge

ist Quellgebiet der Elbe. Bedeutende Wasserkraftwerke wie die

Bobertalsperre versorgen die Region mit Stromenergie.

Das Riesengebirge ist das am schroffsten

ansteigende Mittegebirge. Der kahle, nur

mit Flechten überzogene und mit zahl-

losen Gesteinstrümmern bedeckte Kamm

überragt die Waldgrenze um mehrere

hundert Meter. Wie ein mächtiger Wall

von über 1000 m Höhe baut sich das

Gebirge vor uns auf – ein Anblick, wie er

sich in Mitteleuropa außerhalb der Alpen

sonst nirgends darbietet.

In den Hang des Riesengebirgskammes sind vier runde Kessel (Kare)

eingesenkt, die 250 m tiefen sogenannten Schneegruben. Ihre letzten

Schneereste blinken noch im Hochsommer in die Ebene hinaus, sie

halten sich mitunter sogar bis zum Frühherbst, wenn wieder Neuschnee

fällt.

Der Weg führt von Krummhübel, am Fuße des Gebirges zwischen den

Vorbergen, in einem Tal aufwärts. In etwa 600 Meter Höhe hören die

Felder auf. An ihre Stelle tritt der Wald, der sich zunächst streifenförmig

zwischen die Felder schiebt. Bäche eilen die Höhen herunter.

Der Melzergrund, eine lange Waldschlucht, zieht sich bis dicht an den

steilen Absturz der Schneekoppe hin. Am Ende der Schlucht führt der

Pfad in Windungen zum Gebirgskamm empor.

Die Bäume werden immer zerzauster und niedriger. Bei 1300 m

überschreitet man die Baumgrenze. Auf der Höhe liegen Bergwiesen.

Über dem kurzen Rasen wächst dicht an der Erde Knieholz und bildet

runde Büsche. Hier und dort ragen kahle Felsen über den moorigen

Wiesen empor.

Das weiße, zottige Haar des Teufelsbartes zwischen Moosen und

Steinflechten mahnt an den Berggeist Rübezahl.

Langsam windet sich der Werg aufwärts. Wenn der Nebel sich etwas

lichtet erkennt man auf der 1600 m hohen Gipfelfläche der Schneekoppe

die Wetterwarte mit der runden Kuppel und das Gasthaus. Kalt weht hier

oben der Wind.

Die mittlere Jahrestemperatur ist nur 0 Grad. Für Breslau beträgt sie +

8,5 Grad.

Eine herrliche Aussicht bietet sich. 100 bis 150 km weit schaut man

hinab in das Land ringsum. Wie auf einer Landkarte erscheinen der

schlesische und der böhmische Kamm, dazwischen die Sieben Gründe, in

denen sich die Quellbäche der Elbe sammeln.

Mehr als 1000 m tiefer liegt das grüne Land des Hirschberger Kessels.

Page 8: Neue Zeitung Nr. 17  5. Jahrgang 2006

5. Jahrg. 2006/17 NEUE ZEITUNG Seite 8

Großbürgertum

und

Proletarische Revolution

Das Großbürgertum genoss Glanz und Gloria der

„Wilhelminischen Epoche“, Wohlstand und Pracht

des höfischen Lebens. Damen und Herren der

besseren Gesellschaft“ gaben sich standesgemäß

von Kopf bis Fuß.

Zur gleichen Zeit gärte es in der in materieller und

sozialer Abhängigkeit lebenden Arbeiterschaft. Sie

forderte gleiche Rechte.

Auf Kaiser Wilhelm I. - dessen Kanzler Fürst von

Bismarck das „Sozialistengesetz“ geschaffen hatte

- und seinen Sohn Friedrich Wilhelm III., den „99-

Tage-Kaiser“, folgte 1888 Kaiser Wilhelm II.

In Erkenntnis der Diskriminierung der Arbeiter-

schaft, die unter Führung von Sozialdemokraten

und Kommunisten aufbegehrte, bemühte sich der

in der Außenpolitik gern säbelrasselnde Hohen-

zoller um inneren Frieden. Bei Ausbruch des 1.

Weltkrieges rief er dem Volk zu: „Ich kenne keine

Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche“.

Die Wandlung Deutschlands vom Agrar- zum

Industriestaat führte zu übervölkerten Städten,

deren Fabriken Arbeit gaben. In den hastig

errichteten Baracken und Mietskasernen mit

Wohnungen, die je Zimmer oft mit 6 und mehr

Personen belegt waren, entwickelte sich Frust.

Niedrige Löhne und hohe Lebenshaltungskosten

führten zur Erbitterung gegen „die da oben“,

zumeist gegen die Werkmeister, die vielfach als

„Antreiber“ verhasst waren und gegen die

„Kapitalisten“, wie die Fabrikherren allgemein

bezeichnet wurden. L. W.

Der Studentischer Zweikampf: Die Mensur. Satis-

faktionsdenken bestimmte das Leben in den

akademischen Kreisen.

Die Titelseite der sozialdemokratischen

Zeitung „DER WAHRE JACOB“ vom

18. April 1914 zeigt die für ihre Rechte

demonstrierenden Frauen.

Page 9: Neue Zeitung Nr. 17  5. Jahrgang 2006

5. Jahrg. 2006/17 NEUE ZEITUNG Seite 9

Segelschulschiff „Gorch Fock“ (I) nahe der damaligen Lotsensta-

tion im Stadthafen von Stralsund (Vorpommern). Der durch die

vorgelagerte Insel Dänholm geschützte Hafen von Stralsund diente

bereits 1287 als Ankerplatz. Wegen des niedrigen Wasserstandes

konnten größere Schiffe jedoch nicht anlegen. Sie mussten auf

Reede mit Hilfe von Schuten und Prahmen entladen werden.

Das Segelschulschiff wurde 1933 auf der

Hamburger Werft „Blohm & Voss“

gebaut und diente dem in Stralsund

stationierten 1. Schiffs-Stamm-Regiment

zur Ausbildung des Offiziersnach-

wuchses.

Am 30. April 1945 bei der Halbinsel

Drigge gesprengt und versenkt, wurde das

Schiff 1947 auf sowjetischen Befehl geho-

ben und in Rostock und Wismar wieder in-

standgesetzt. Am 15. Juni 1951 stellte die

sowjetische Marine den Großsegler unter

dem Namen „Towarischtsch“ in Dienst.

Die fast baugleichen Schwesterschiffe

„Horst Wessel“ und „Albert Leo Schlage-

ter“ gingen als Reparationsleistungen unter

den Namen „Eagle“ an die USA und „Sa-

gres“ an Portugal. Die „Gorch Fock“ (I)

konnte von einem Hamburger Verein

erworben werben. Am 25. September 2003

kehrte das aufgrund nachlässiger Pflege

stark beschädigte Schiff in seinen

ursprünglichen Heimathafen zurück und

liegt zur Reparatur auf der Stralsunder

Werft im Stadthafen. Ein Verein sorgt für

die völlige Wiederherstellung.

Der nach dem Krieg bei der Bundesmarine

– heute Deutsche Marine – in Dienst ge-

stellte Großsegler „Gorch Fock“ (II) dient

wiederum der Ausbildung des Offiziers-

nachwuchses.

Der Name Gorch Fock war das Pseudonym

des Dichters Johann Kinau (geboren am 22.

8. 1880, gefallen in der Skagerak-Schlacht

am 31. 5. 1916), der in Erzählungen und

Romanen volkstümlich, anschaulich und in

derbem Humor die Welt der Seefahrer und

Fischer, oft in Niederdeutscher Mundart

darstellte. Nach dem Schriftsteller Rudolf

Kinau, Bruder von „Gorch Fock“,

benannte die Stadt Nienburg eine Straße.

Der

Großsegler

„Gorch Fock“

Page 10: Neue Zeitung Nr. 17  5. Jahrgang 2006

ERB

V

Seite 10 NEUE ZEITUNG 5. Jahrg. 2006/17

Landsmannschaften

POMMERN Do. 02. 03. 15.00 Uhr OHM Pommernnachmittag

Do. 06. 04. 15.00 Uhr OHM Pommernnachmittag

Do. 04. 05. 15.00 Uhr OHM Pommernnachmittag

OST/WESTPREUSSEN–DANZIG

Fr. 17. 03. 15.00 Uhr OHM Schabberstunde

Fr. 21.04. 15.00 Uhr OHM Schabberstunde

Fr. 19. 05. 15.00 Uhr OHM Schabberstunde

Freundeskreise

BERLIN-BRANDENBURG

Di. 28. 02. 15.00 Uhr OHM Fasching

DIEPENAU (Termine und Tagungsort werden noch

bekannt gegeben)

EYSTRUP (VdV) Gasthaus Brinkmann , Eystrup

Sa. 18. 03. 15.00 Uhr Heimatabend

UCHTE Gasthaus Hofmeister, Uchte

Mi. 22. 03. 15.00 Uhr Plaudernachmittag

Mi. 16. 04. 15.00 Uhr Plaudernachmittag

Mi. 17. 05. 15.00 Uhr Plaudernachmittag

Exkursion 2006

2-Tages-fahrt

nach Berlin

Mo. 24./Di. 25. Juli 2006 (geplant)

Museumsinsel – Berliner Dom

Nds. Landesvertretung

Checkpoint Charly

Deutsche Staatsoper

Stadtrundfahrt - Pfaueninsel

Interessenten, bitte anmelden!

Neue Öffnungszeiten: Montag – Freitag 9.30 – 19.00 Uhr, Sonnabend 9.00 – 18.00 Uhr

-Montags-Club

Mo. 27. 03. 15.00 Uhr „Preußen: Herrscher, Land

und Leute“ Vortrag u. Film

Mo. 24. 04. 15.00 Uhr „Allradabenteuer Namibia“

„Bwana Tucke Tucke“ (Car-

sten Möhle) berichtet

Berliner Dom, erbaut 1894-1905 von Kaiser Wilhelm II.

Page 11: Neue Zeitung Nr. 17  5. Jahrgang 2006

5. Jahrg. 2006/17 NEUE ZEITUNG Seite 11

.

Tipps

vom

Fach:

Chefköchin

Teresa

Lonchant

Der stellt vor:

Berliner Erbsen

mit

Ohr und Schnauze

Berliner Erbsen sind seit Generationen

eine Berliner „Institution“ – ebenso wie die

Bierlokale von „Aschinger“, in denen

dieser Eintopf schon frühmorgens zu haben

war. Dazu gab es noch bis in die 50er Jahre

des vorigen Jahrhunderts kostenlos so viel

Schrippen wie man haben wollte.

Zutaten: Fleisch von ½ gepökeltem Schweinekopf

(Ohr, Backe, Schnauze), 250 g gelbe Erbsen, 2

Zwiebeln, 1 Lorbeerblatt, 2 Nelken, einige Pfeffer-

und Gewürzkörner, 1 Bund Suppengrün, 2 Kartof-

feln, Salz, 2 Esslöffel gewürfelter Speck oder

Schmalz, 1 Teelöffel Majoran.

Anwendung: Zunächst das Fleisch über Nacht wäs-

sern, sowie die gelben Erbsen über Nacht einwei-

chen. Fleisch mit 1 ½ Liter aufsetzen, 1 Zwiebel ab-

ziehen und in Würfel schneiden, mit Lorbeerblatt,

Nelken sowie Pfeffer- und Gewürzkörnern in den

Topf geben und alles etwa 1 ½ Stunden weich

kochen.

Dann das Fleisch aus der Brühe nehmen, in Würfel

schneiden und warm stellen. Die Erbsen in der

durchgesiebten Schweinebrühe weich kochen, das

geputzte und gewaschene Suppengrün und die ge-

schälten Kartoffeln zu den Erbsen geben. Nochmals

½ Stunde kochen lassen und mit Salz abschmek-

ken. Sodann die andere Zwiebel abziehen, würfeln

und mit zerlassenem Speck oder Schmalz goldbraun

anbraten. Mit Majoran und dem gewürfelten Fleisch

zu der Suppe geben. Sehr gern nimmt man auch

Spitzbein oder Würstchen. Die Suppe in einer Ter-

rine mit frischen Schrippen (Brötchen) servieren.

„Aschinger“ am Alexanderplatz im Jahre 1909

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Seniorensitz

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Page 12: Neue Zeitung Nr. 17  5. Jahrgang 2006

Seite 12 NEUE ZEITUNG 5. Jahrg. 2006/17

Der betagte Fuhrpark der Feuerwehr Bartoszyce / Bartenstein

hat Bedarf an brauchbarem Ersatz. Zu günstigen Konditionen

will Nienburgs Feuerwehr helfen. Gerade wird hier das Fahr-

zeug „FL 8“ mit einer Feuerlöschkreiselpumpe ausgemustert,

das trotz seiner 32 Jahre und bei nur 75.000 Kilometerleistung

noch voll einsatzfähig ist. Fachleute meinen: es kann noch gut

12 Jahre Dienste leisten.

Feuerwehrkommandant Leonard Boiwko war mit dem dorti-

gen Stadtkämmerer Jaroslaw Sielawa und Ratsvorsitzendem

Janusz Dabrowski erschienen, um nach Begutachtung in

Kaufverhandlungen einzutreten. Ratsherr Dr. Ralf Weghöft

und Museumsleiter Dieter Lonchant, beide Sprecher des

„Freundeskreises Bartenstein“, hatten die Kontakte zu Bartos-

zyce hergestellt. Stadtbrandmeister Ellermann stellte nicht nur

das Fahrzeug vor, sondern übernahm auch eine Führung durch

Nienburgs Feuerwehr-Hauptwache am Berliner Ring.

Dr. Ralf Weghöft und die poln. Gäste besichtigen das Löschfahrzeug

Feuerwehr Bartoszyce will

Löschfahrzeug aus Nienburg

Ratsvorsitzender Janusz Dabrowski, Leiter

der poln. Delegation aus Bartoszyce / Barten-

stein, die vom 11.- 14. Februar in Nienburg

zu Beratungen weilte, überbrachte Grüße von

Stadtverwaltung und Rat. Teresa Lonchant

zeichnete verantwortlich für die Organisation

und managte das Programm in Nienburg.