Klönschnack April 2015

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APRIL 2015 April 2015 l 33. Jahrgang www.kloenschnack.de l C 30154 Kostenlos jeden Monat Abonnement 18,– Jahresbezug 4 Wahres und Unwahres aus Hamburg und den Elbvororten l Jeden Monat neu l Auflage: 61.000 Weltklima-Frage Blankeneser Experten Denken und machen Bürgerinitiativen Bunte Ziele und handfeste Ideen Ein kleiner Einblick Hot Jazz Ein Fazit mit Abbi Hübner Das Interview WEDEL · RISSEN · SÜLLDORF · ISERBROOK · BLANKENESE · ALT-OSDORF · NIENSTEDTEN · FLOTTBEK · OTHMARSCHEN

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Unser kostenloses Lokalmagazin berichtet über Menschen und Meinungen, beweist Bürgernähe, erzählt Geschichten und präsentiert seinen Lesern das Wesentliche aus dem Hamburger Westen

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    15 April 2015 l 33. Jahrgangwww.kloenschnack.de l C 30154

    Kostenlos jeden MonatAbonnement 18, Jahresbezug 4

    W a h r e s u n d U n w a h r e s a u s H a m b u r g u n d d e n E l b v o r o r t e n l J e d e n M o n a t n e u l A u f l a g e : 6 1 . 0 0 0

    Weltklima-FrageBlankeneserExpertenDenken und machen

    BrgerinitiativenBunte Ziele undhandfeste IdeenEin kleiner Einblick

    Hot JazzEin Fazit mitAbbi HbnerDas Interview

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    A P R I L

    Wir sind online. Und wie! Absofort hat der HAMBURGERKLNSCHNACK eine neue Inter-netprsenz. Wie man im Fachjargon

    sagt: Wir haben unsere Seite relauncht.

    Unter www.kloenschnack.de finden Sie,

    lieber Leser und hoffentlich auch bald

    lieber User Aktuelles und Interessantes

    aus unserem Verbreitungsgebiet. Unsere

    Redaktion hat sich mit Elan und

    Vergngen auf dieses spannende neue

    Projekt gestrzt, mit dem wir in Zukunft

    auch online und tagesaktueller als in

    Print mglich ber Wissenswertes aus

    den Elbvororten berichten.

    Wir wollen Sie mit unseren Inhalten

    begeistern und freuen uns dabei auch

    ber Ihre tat krftige Unter sttzung.

    Versorgen Sie uns mit Infor mationen

    zu Terminen oder spannenden Geschich-

    ten aus Ihrer Nachbarschaft, Ihrem

    Verein oder Ihrem Umfeld, die auch

    fr andere Leser spannend sind. Gern

    nehmen wir Themenvorschlge,

    Anregungen und Kritik per E-Mail an

    [email protected] entgegegen.

    Weil der KLNSCHNACK immer ein bisschen

    anders ist als alle anderen, haben wir

    zustzlich zu den Online-Inhalten auch

    einen Magazin-Bereich geschaffen, in

    dem Sie die Heftinhalte als Online-

    Artikel nach lesen knnen. Auch die

    Anzeigen aus der Printausgabe werden

    hier abgebildet. Und weil die Anzeigen

    hier verlinkt sind, haben Sie bei Bedarf

    den direkten Draht zum Handwerker,

    Dienstleister oder Unternehmen Ihrer

    Wahl.

    Erhalten bleibt allen, die das Bltter-

    Gefhl auch online nicht missen mch-

    ten, unser e-Paper der KLNSCHNACK als

    pdf zum Durchblttern am Bildschirm.

    Ebenfalls erhalten bleibt Ihnen unser

    kostenloser Online-Kleinanzeigenmarkt.

    Denn auf www.kloenschnack.de ist das

    Einstellen von privaten Kleinanzeigen

    kostenlos. Wussten Sie das?

    Besuchen Sie unsere Seite, schauen Sie

    sich um und lernen Sie den digitalen

    Nachwuchs von Ihrem HAMBURGER

    KLNSCHNACK kennen.

    Ihnen einen frhlingsfrischen AprilHerzlich Ihre Anne-Marie Schlag

    PS.: Bei allem digitalen Schwung Papier ist und bleibt was Schnes! Viel Vergngen beim Lesen unsererApril-Ausgabe.

    Anne-Marie Schlag, Redaktions- und Marketingleitung Hamburger Klnschnack

    Vorweg

    Liebe Klnschnack-Leserin,werter Klnschnack-Leser

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    MENSCHEN 8Persnliches aus den Elbvororten INTERVIEW DES MONATS 11Abbi Hbner, Hot Jazzer MENSCH DES MONATS 14Ob sie ein Bestseller wird, steht noch in denSternen. Eines wird sie mit Sicherheit tun:den Leser zum Diskutieren anregen. Die Rede ist von der jngst erschienenen Streit-schrift des Blankenesers Dr. Wolf-DieterHauenschild. KLIMAWANDEL 16CO2-Aussto und Nachhaltigkeit sind nichtnur auf internationalen Konferenzen Thema,

    sondern immer mehr auch in Hamburg. Eine wichtige Initiative ist das Zukunfts -forum Blankenese e.V. BRGERINITIATIVEN 20Es geht um Lrm, Verkehr, Bauen und Wohnen: Menschen, die sich in ihrem Um-

    feld bedroht sehen, greifen heute auf daspolitische Instrument der Brgerinitiativen-bildung zurck hat sich das bewhrt? HAUSBESUCH 24Prof. Dr. Peter Kalmr, Mediziner KASERNENTAUFE 26Vor 50 Jahren taufte Helmut Schmidt dieIserbrooker Kaserne auf den Namen Reichs-prsident-Ebert-Kaserne. Im Mrz wurde ineiner Feierstunde an diesen Moment undan den Namensgeber erinnert. SEGELN 28Henrik Schnfeld sa als Kind in einer Opti-misten-Jolle. Spter beim Hochseesegelnentstand die Idee einer Weltumseglung.Demnchst geht der junge Mann fast einJahr lang auf Tour. GASTKOLUMNE 29Pastor Plank zu seinem Ruhestand MELDUNGEN I 30Neues aus der Lokalpolitik MELDUNGEN II 32Neues aus der lokalen Wirtschaft MELDUNGEN III 34Kultur in den Elbvororten und in der Stadt

    PANORAMA 38Vermischtes NEU & TRENDY 39Fr Sie entdeckt KUNST UND KNNEN 40Termine in Ateliers, Museen und Galerien SPORT IM WESTEN 428. Blankeneser Rundtrn, Box-Nanny SCHIFFE UND MEERE 44Barkasse Tokyo, maritimer Buchtipp LITERARISCHE SEITEN 45Buchtipps und literarisches Leben KINDER UND JUGEND 47Termine fr die Jungen BEMERKENSWERTES 49Amtsgericht, Wahres und Unwahres RATE MAL ... 53KLNSCHNACKS Rtselseite LEIB & SEELE 54Rezept des Monats, Winzerparty, Weintipp LEBEN UND TREIBEN 56Hafenempfang im Maritimen Museum, Gastro Premium Night

    DER FOTORCKBLICK 62Die Mnner der Osterfeuer in den 1930er-Jahren TIMS THESEN 64Hobbys SONDERTEIL DIE EXPERTEN 65Frhling in Haus und Garten DR. KLNSCHNACK DIABETES 85Meldungen rund um die Medizin FINANZWELT 108Rund ums Geld ... SONDERTEIL HANDEL UND WANDEL 109Unternehmer des Monats,Nachrichten aus der Geschftswelt KLNSCHNACK-SERVICE 113Steuertipp, Rechtliches, Finanztipp, Anwlte und Steuerberater LESERBRIEFE 116Lesermeinung AUS DEN KIRCHEN 118Informationen aus der Gemeinde DIE FAMILIENSEITE 119Bcherhalle Elbvororte, Filmabend IMMOBILIEN 120Preissprung bei Immobilien, Kolumnen KLEINANZEIGEN 122Alles, was der Westen so hergibt oder sucht MEIN ARBEITSPLATZ 130Thorsten Junge, Importeur

    Der Hamburger Klnschnack im April 2015

    April 2015Seit 1983 33. Jahrgang

    HAMBURGER KLNSCHNACKSlldorfer Kirchenweg 222587 HamburgTelefon 040 86 66 69-0Fax 040 86 66 69-40/-41ftp: //remote.ksv-hamburg.deInternet:www.kloenschnack.de

    Titel: detailblick/fotolia.com

    Herausgeber und ChefredakteurKlaus SchmannVerlagsleitungDirk Seidel (V.I.S.D.P.)Sigrid Lukaszczyk (-11), [email protected] Schfer (-56), [email protected] gilt Anzeigen-Preisliste Nr. 24/2014. Anzeigenverwaltung beim Verlag. Media-Unterlagen auf Anforderung. Media-Beratung: Panja Bohlmann (-55), [email protected] Grapatin (-59), [email protected] Hartmann (-50), [email protected] Schulze (-72), [email protected] Wehrhahn (-53), [email protected] Witt (-57), [email protected]: [email protected] Schlag (-61), [email protected] Holzhuser (-63), [email protected] Schwalbach (-20), [email protected] Walter (-12), [email protected]: [email protected] Hsch, Katharina Apostolidis (Stadtkultur), Myria Holz huser (Rezepte)LektoratDr. Alke [email protected]/LithografieJudith Jacob (-65), [email protected] DatentechnikAndreas Sommer (-21), [email protected] 040 86 66 69-54, Fax 040 86 66 69-40, Annahme bis zum 18. des Vormonatsoder: [email protected] Holzhuser (-63), [email protected] Schmann GmbH, Slldorfer Kirchenweg 2, 22587 HamburgTelefon 040 86 66 69-0, Fax 040 86 66 69-40, DruckKrger-Druck GmbH, Wedel, Auflage: 61.000 ExemplareVerbreitungsgebietIm Abonnement und ber kostenlose Haushaltsver teilung (93 bis 95 Prozent Abdeckung garantiert) in den Hamburger StadtteilenOthmarschen, Flottbek, Nienstedten, Blankenese, Slldorf, Iserbrook,Osdorf, Rissen und in Wedel/Schleswig-Holstein. Zustzliche Ausla-ge an Kios ken, Tankstellen und in der Gastronomie.VertriebHaushaltsverteilung: WBV Direktzustell GmbHTelefon 0800 86 86 006 (kostenlose Service-Nummer)[email protected] 18 Euro innerhalb der Bundesrepublik Deutsch-land, europisches Ausland/bersee 72 Euro (inkl. MwSt., Zustellge-bhr). Der Klnschnack erscheint monatlich zum Ersten. Abonnementbetreuung und LeserserviceGabriele Milchert (-54), [email protected]

    Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Mei-nung der Redaktion wieder. Nachdruck oder sonstige Wiedergabeund Verffentlichung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung desVerlages. Fr unverlangt eingesandte Manuskripte, elektronische Datentrger und Fotos wird keine Haftung bernommen. Nicht namentlich gekennzeichnete Fotos sind redak tionseigene Fotos.

    Im Verlag erscheinen auch:KLNSCHNACKS SONDERBNDE Die schnsten Ecken der Hansestadt, Bemerkenswertes aus derHansestadt, Erinnerungen an die Vergangenheit, 7,50 im ausge-whlten Buch- und Zeitschriftenhandel

    Erscheinungsort und Gerichtsstand ist Hamburg.Der HAMBURGER KLNSCHNACK erscheint in der Zeitungsgruppe Hamburg GmbH, Axel-Springer-Platz 1, 20355 Hamburg

    u Anzeigenschluss fr die Mai-Ausgabe ist Mittwoch, der 15. April

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  • DAS TAGEBUCHN E U E S A U S D E RK L N S C H N A C K - R E D A K T I O N

    Mo., 23.2.: Debatte berdie total berheizten Redaktionssrume, berfrierende Frauen und einenRedakteur. Helmut ist eigentlich kein Mann, bilanziert Klaus. Mi., 25.2.: Tim lffelt seit einer Woche Dosensuppenund wird von Siggi alsSuppenkasper tituliert. Fr., 27.2.: Panja sehr stolz.Wird jemand ihren neuenDesigner-Schal bemerken? Helmut: Neue Wolldecke?Mo., 16.3.: Helmut und Timwerden auf der Strae voneinem frisch Gefeuertenangesprochen mit der Einleitung: Sie sehen einigermaen intelligentaus. Ich habe eine Frage ...Di., 17.3.: Gefhlter Frh-ling in Hobbingen. Gittikombiniert Wald- mitMoosgrn. Slldorf-Chic? Mi., 18.3.: Anna-Lena undHelmut diskutieren, obBlasehase wirklich zumWortschatz der Unterstufegehrt. Fr., 20.3.: Helmut hrtSchmalz (Silje Nergaard), istgerhrt, wird ob der Sebeschimpft und bezeichnetsich als Romantiker.

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    07 Redaktionstagebuch.qxp_kloen 20.03.15 12:36 Seite 7

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    Peter und Wiwiek Chandra,beide Meister der asiatischenKche und Inhaber der Chi-nastube Blankenese amBlankeneser Bahnhof, kn-nen auf 30 Jahre Gastrono-mie zurckblicken. In der ih-nen eigenen bescheidenenArt ist der eigentliche Jubel-tag im vergangenen Novem-ber eher still ins Land gegan-gen. Grund genug, die Chefsdes ltesten Asiaten vonBlankenese mglicher -weise sogar der Elbvororte jetzt noch einmal ans Lichtzu zerren. 1984 begannen dieChandras an der Blankeneser

    Hauptstrae, wo ihr Vertrag nicht verlngert wurde. Fast wrendie beiden in die Innenstadt abgewandert, bis das Angebotvom Blankeneser Bahnhof kam. Und wenn Ihnen die Chandrasstets lchelnd begegnen, liegt das auch daran, dass sie sichber die groe Zahl der Stammkunden freuen .... Man sieht sich bei Nr. 54!

    Reiner Brggestrat,Sprecher des Vor-stands der Hambur-ger Volksbank, wirdam 9. April 2015 um19.30 Uhr im HausRissen (RissenerLandstrae 193) Ban-kerweisheiten aufden Grund gehenund fragen, ob nichtdie Grundstze einesehrbaren Kaufmannsdie Finanzkrise ver-hindert htten. Ich

    habe frher gedacht, die Welt wrde von der Liebe geprgt. Sor-ry, aber das ist Quatsch. Sie wird vom Geld geprgt. Geld, Geiz,Gier das sind die drei groen Konstanten. Diese uerungenvon Hilmar Kopper, dem ehemaligen Sprecher des Vorstands derDeutschen Bank, in einem Interview im SPIEGEL Ende 2011, schei-nen die kondensierte Erfahrung eines langen und erfolgreichenBankerlebens zusammenzufassen. Doch stimmen sie wirklich?Die Teilnahmegebhr fr Vortrag mit anschlieender Diskussionund einem kleinen Imbiss betrgt 25 und ist an der Abendkas-se zu entrichten. Eine Anmeldung ist notwendig: Fax 040/81907-59 oder E-Mail [email protected]

    Banker Dr. Reiner Brgge-strat von der HamburgerVolksbank

    China-Peter Chandra mit Ehefrau Wiwiek von den Chinastuben

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    G E S E L L S C H A F T

    Frank Oppermann,

    Polizeioberkommissar und neuer Stadtteil-polizist in Osdorf, tritt die Nachfolge des zum

    31. Januar in denRuhestand ge-gangenen HajoHeidenreich an.Frank Opper-mann ist seit1989 bei der Polizei Hamburg.Begonnen hat erseine Laufbahn1982 bei derBundespolizei.1991 wechselteer dann zum Polizeikommissa-riat 26 und arbei-tete dort ca. 15Jahre bis 2006 imStreifendienst. Im Anschlusswurde er ver -tretungsweise

    als Wachhabender in der Wachdienstgruppeeingesetzt. Dort wurden von ihm smtlicheAufgaben des innerdienstlichen Wachbetrie-bes wahrgenommen. Der Schwerpunkt seinerneuen Ttigkeit als Stadtteilpolizist wird zu-nchst darin liegen, die gute Zusammenarbeitmit den ortsansssigen Organisationen fort-zufhren und zu vertiefen. Darber hinaus istes sein Bestreben, fr jeden Brger des Stadt-teils prsent und wahrnehmbar zu sein, frdas Anliegen der Brger immer ein offenesOhr zu haben und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

    Bernd Aufderheide,

    Nienstedtener und Chef der Hamburg Messe,erledigt auch mal Geschfte auf alte hanse -atische Art und Weise. Fr das Gala-Men beider diesjhrigen Internorga-Erffnungsfeier in der Handelskammer Hamburg zeichnete 2-Sterne-Koch Karlheinz Hauser vom Sllbergverantwortlich. Den Meisterkoch verpflichteteer nach mit Hnden und Fen erfolgtemPublikumsvotum per Handschlag fr die Er-ffnungsfeier zur 90. Internorga im Mrz 2016wieder unterstrichen vom rauschenden Beifall aller Gste. Ein exquisites Men derSpitzenklasse, so die einhellige Meinung derrund 400 geladenen Gste. Ein Handschlag-vertrag vor 400 Zeugen typisch hanseatisch!

    Polizeioberkommissar Frank Oppermann

    Vertragspartner per Handschlag: Karlheinz Hauser (links)mit Messe-Chef Bernd Aufderheide

    08-10 Persnliches.qxp_kloen 23.03.15 08:22 Seite 9

  • G E S E L L S C H A F T

    AndreasKhlich,Journalist aus Blankenesemit Hang zum lokalenGeschehen, nahm bei seinem Skiurlaub imMrz den Klnschnackmit auf dem 3.303 Meterhohen Corvatsch in St.Moritz. Und wie es sichfr einen heimatverbun-denen Medienvertretergehrt, bltterte er inden Abfahrtspausen ge-dankenverloren in sei-nem Klnschnack. Dabeikonnte er dann feststel-len, dass es an der Elbe ja eigentlich auch ganzschn ist wenngleichmit weniger Schnee. Leser Khlich in St. Moritz

    Jan Schleifer,

    Designer-Legende undModellbaueraus Blankene-se, hat sichder Traditionder Festbu-me angenom-men und fest-gestellt, dasses einenWeihnachts-

    baum (und im Sden der Repu-blik auch einen Maibaum) gibt,aber keinen Osterbaum. Dem

    kann abgeholfen werden, dachte sich der Bastler und schuf denersten Blankeneser Osterbaum. Ob das Teil in Serie geht, hngtdavon ab, ob Meister Schleifer berhaupt Lust dazu hat. Das Uni-kat erfreut zunchst nur seine Familie.

    Designer Schleifer,Blankeneser Oster-baum

    DER SABBELBDELB E L A N G L O S E S B E W E G E N D E S

    E M P R E N D E S

    Ein Fugnger, ein Radfahrer und eine Mutter mit Kinder-

    wagen befinden sich auf dem Fuweg und kommen auf -

    ein ander zu. Das Radfahren ist hier erlaubt, das Gehen und

    Kinderwagenschieben auch. Der Weg verfgt ber die not-

    wendige Breite. Wie der hin und wieder unglaubliche Zu-

    fall es will, treffen sich alle gleichzeitig auf einer Hhe. Der

    Fugnger schimpft ber den breiten Kinderwagen, der

    Radfahrer nlt ber den Renter, der die Mitte des Wegs fr

    sich beansprucht und die Mutter meckert ber beide, da

    sie offenbar dem Nachwuchs zu nahe kommen. Das kleine

    Theaterstck ist innerhalb von 10 Sekunden gelaufen. Die

    Beteiligten streben auseinander. Niemand folgt. Bis zum

    Horizont ist in beiden Richtungen kein weiterer befugter

    Verkehrsteilnehmer zu sehen. Die drei htten das Zusam-

    mentreffen auch fr einen kleinen Schwatz, mindestens

    aber fr einen netten Gru nutzen knnen. Nichts da! Platz

    da! Das Revier will gesichert sein.

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  • I N T E RV I EW D E S M O N A T S

    Herr Hbner, ein Journalist schrieb einmalber Sie: der eigenwilligste KornettistEuropas. Was meint er? Dieser Satz ist nicht mehr so berechtigt, daich an der Weisheit des Alters teilnehme.Frher war ich schon recht streng, auch mitmeinen Mitmusikern. Da gab es Entlassun-gen direkt vom Podium weg.

    Damit macht man sich Freunde ... Mir wurde auch nachgesagt, ich htte maleinen Klarinettisten zurechtgewiesen. Erbeschwerte sich ber die Lautstrke einesKlavierspielers und ich soll gesagt haben:Was laut und leise ist in dieser Kapelle, be-stimme ich.

    (Lacht) Ich wre stinksauer gewesen.Letztlich haben Sie es aber geschafft, dieLeute bei der Stange zu halten. Unsere Melodiegruppe, Klarinette, Trompe-te und Posaune, spielt seit 50 Jahren zu-sammen in einer Band, das ist weltweit ein-malig. Das hat es nie gegeben und das wirdes wohl auch nie wieder geben.

    In diesen 50 Jahren ist aus Abbi Hbnerauch ein Eintrag in einschlgigen Lexikageworden. Hier ist zum Beispiel vom fr-hen Tod des Vaters zu lesen, ausgebombt,ein Leben im Wohnwagen. Klingt sehrnach Jazz. Ich war wohl der rmste Schler Hamburgsund auch der rmste Student. Das hatteaber auch Vorteile. Ich habe meine hand-werklichen Fhigkei-ten entwickelt, habeim Hoch- und im Tief-bau gearbeitet undauch nicht nur einpaar Tage, sondern in den Semesterferiendurchgehend. Wir hatten tatschlich einBehelfsheim und auch da war ein Handwer-ker gefragt. Spter habe ich einen Job alsTransportpfleger gehabt, im KrankenhausWandsbek. Nach einem Vierteljahr wussteich: Ich studiere Medizin. Mit einem be-tuchten Vater, ohne diesen Job, wre ichnie auf die Medizin gekommen.

    Spter mussten Sie sich entscheiden: wei-

    tere Spezialisierung als Mediziner oderProfimusiker. Fiel Ihnen die Entscheidungschwer? Nein. Ich hatte einmal whrend einer Beur-laubung ein Angebot von einem befreunde-ten Klarinettisten, hier in Hamburg, bersechs Monate. Danach kam ein Anschluss-engagement und so konnte ich ein dreivier-tel Jahr das Leben eines Profimusikers aus-probieren. Das hat mich schockiert. Ichkonnte die Musik, die ich liebte, nicht sospiele, wie ich wollte. Stndig hie es:Spielt nicht so laut, spielt nicht so leise,spielt Tango. Dann gab es Ungezogenheitenvon Gsten, die sich vor Freundinnen wich-tig machen wollten und an den Instrumen-ten herumschttelten. Ich bin dann ausge-stiegen, in aller Freundschaft, und habeweiter studiert.

    Die Armut von Jazzmusikern ist sprich-wrtlich. Ist das nichtdeprimierend, wennman sich eine Nachtlang abrackert unddann nur 50 Euro be-

    kommt? Nein. Ich habe es immer als unglaublichesGeschenk des Schicksals betrachtet, dassich in der Lage war, mitzuspielen, dass ichakzeptiert wurde, auch von berhmten Mu-sikern. Wir haben mit Pionieren dieser Musik zusammengespielt, mit George Lewisund Kid Ory ... Von diesen Leuten hat mirkeiner in den Hintern getreten und mir zuverstehen gegeben, dass er mich lieber imPublikum htte.

    Ich habe gelesen, der Start der Low DownWizards in den 60er-Jahren war schwierig,weil es kaum Jazzkneipen gab. Das wre

    Abbi Hbner im Gesprch mit Tim Holzhuser

    Spielt nicht so laut, spieltnicht so leise, spielt Tango!

    ZUR PERSONAlbert Charles Otto Hbner

    Abbi wurde 1933 geboren undmachte 1952 das Abitur in Hamburg.Er studierte Deutsch, Geschichte,Sport und Medizin und promovierte1964. Ab 1980 war er als LeitenderDirektor des rztlichen Dienstes derBehrde fr Inneres ttig. Hot Jazz spielt Hbner seit 1955, zuerst mit dem Original BarrelhouseOrchestra und ab 1964 mit den Abbi Hbners Low Down Wizards. Hbner war viele Jahre als freier Au-tor fr den NDR in Sachen Jazz ttigund verffentlichte u. a. die Arm-strong-Biografie Louis Armstrong,sein Leben, seine Musik, seine Schall-platten.

    ... Abbi Hbner, Musiker

    Hot Jazz in den GenenAls einer der profiliertesten Musiker des traditionellen Jazz hat AbbiHbner weltweite Bekanntheit bei den Fans des Genres erlangt. Seine Low Down Wizards feierten 2014 ihr 50. Jubilum.

    Sagen Sie mal ...

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    11-12 Interview.qxp_kloen 23.03.15 12:33 Seite 11

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    heute wohl einfacher, oder? StichwortSwing-Boom ... Ja, ich habe mit Freuden gehrt, dass auchwieder getanzt wird. Als wir anfingen, wur-de berall getanzt. Das hrte dann auf. Ir-gendwann kamen wieder Leute zu uns undbaten um die Erlaubnis, tanzen zu drfen.Wir freuen uns!, haben wir gesagt. DieseMusik hatte in New Orleans immer dieFunktion einer Tanzmusik gehabt. Jazzkon-zerte hat es in New Orleans in den Anfangs-zeiten nicht gegeben.

    Wie hat sich Ihr Publikum ber die Jahr-zehnte gendert? Ganz einfach: Es ist mit uns alt geworden.Ich frage mich, wo die Kinder und Jugend-lichen heute Hot Jazz hren sollen. DieseMusik wird totgeschwiegen. Wenn bermich etwas in der Zeitung steht, dann binich 70 oder 80 geworden. Wenn ber dieKapelle berichtet wird, dann ist sie gerade

    40 oder 50 geworden.Wir hatten frher das unglaubli-che Glck, diese Musik von mor-gens bis abends in den englischenund amerikanischen Soldatensen-dern hren zu knnen. Ich bin einKind des BFN.

    Haben Sie Kontakt zu Modern-Jazz-Musikern, oder gibt es daAnimositten? Es gibt keinen Kontakt. Ich glau-be, das ist genetisch determiniert.Ich kenne nicht einen einzigenMusiker, der mit traditionellemJazz angefangen htte und irgend-wann beim modernen gelandetwre. Umgekehrt genauso. Dabeihatten wir die freie Auswahl. BeimBFN konnten Sie damals ja auchschon Miles Davis hren und Diz-zy Gillespie.

    Probt eine Bandnach 50 Jahren noch?Fraktionsweise. Nichtimmer alle, aber manch-mal ist es schn, Stckezu arrangieren, sie imSatz zu spielen und das muss gebt wer-den.

    ben Sie selbst noch tglich? Ja. (Hbners Frau schaltet sich ein: FragenSie ihn, wo!)

    Wo?Nun ja ... (lacht). Vorm Fernseher. Um achtgehts los und dann mindestens eine Stun-de. Eigentlich msste ich mehr ben. Dasist wie bei Sportlern. Wenn Sie das Niveauhalten wollen, mssen Sie mit jedem Jahrmehr tun.

    Sonst kommt die Jazzpolizei. Gibt es diesesprichwrtliche Truppe wirklich?

    Das Publikum ist mit uns alt geworden.

    Ja. Die ist man selbst. Als wir angefangenhaben, waren wir absolut bornierte Puris-ten. Alles, was auch nur ein bisschen vonder klassischen alten Linie abwich ... Ichhtte es damals nie gewagt, Armstrong zuimitieren.

    Was Sie heute tun.(lacht) Ja, aber frher htte ich mich selbstdafr rausgeschmissen. Neulich habe ichBuona Sera gesungen (lacht schallend).

    Neben der Musik beschftigen Sie sich mit Lyrik und Parodien. Wann fing das an?Das fing in der Schule an mit Gedichtenwie Schillers Ring des Polykrates. Erstand auf seines Daches Zinnen und pinkeltmit vergngten Sinnen in alle seine Regen-rinnen ...

    Lyrik hatte damals einen anderen Stellen-wert. Ja, allerdings. Sie knnen es sich nicht

    mehr vorstellen, was es da-mals bedeutet hat, wennim NWDR ein bunter Nach-mittag stattfand, groerSendesaal, Heinz Erhardttrug eines von seinen Ge-

    dichten vor. Ich merkte mir die Zeilen undtrug sie dann am Montag in der Schule vor.

    Als KLNSCHNACK-Buch ist nun Spa- undParOdiesvogel von Ihnen erschienen. Parodierte Lyrik-Klassiker. Muss ich dieOriginale kennen, um das Buch zu lesen? Sie werden dann mehr Spa daran haben.Das Buch knnte aber auch Menschen, diemit den Klassikern noch nicht viel anfangenkonnten, dazu bringen, mal reinzusehen indie Originale.

    Herr Hbner, vielen Dank fr das Ge-sprch.

    www.abbihuebner.deAutor: [email protected]

    Hot Jazz ist genetischdeterminiert.

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    11-12 Interview.qxp_kloen 23.03.15 12:33 Seite 12

  • A N Z E I G E N S O N D E R V E R F F E N T L I C H U N G D I E E L B V O R O R T E , E U R O P A U N D D I E W E LT

    Die EUROPA 2 im Hamburger Hafen

    Neues Event-Format auf der EUROPA 2

    Soul Kitchen fr die Seele: Cooking, Dancing & SingingAuf den Hapag-Lloyd-Kreuzfahrtschiffen sind die Elbvororte zu Hause. Nicht nur als Passagier, wie Ihnen der KLNSCHNACK in seiner maritimen Seriebeweisen wird diesmal mit Nelson Mller und Stefan Gwildis.

    Feel the feeling! Soulfood und musi-kalisches Seelenbalsam das bietetEUROPA 2 mit einem neuen und ein-fhlsamen Thema samt frischer Luft undLebensfreude: Singing, Cooking, Dancing das ist die ungewhnliche Fusion von SoulKitchen, dem neuen Event-Format auf der

    EUROPA 2: Starkche, Musiker und be-kannte DJs zelebrieren diese einzigartigeKombination aus Lifestyle-Kche und Life-style-Musik an Bord des Luxusschiffes. Als Kick-Off findet die Premiere von SoulKitchen am 10. Mai 2015, dem zweitenGeburtstag der EUROPA 2 und dem Wo-

    chenende des HAFENGEBURTSTAGHAMBURG statt. Stargast des Abendsist der singende Sternekoch NelsonMller.Die Soul Kitchen-Premiere ist derAuftakt einer Ostseekurzreise derEUROPA 2 im Mai 2015. Die Gste er-leben an Bord ein ganz besonderesAmbiente mit ausgefallenen Gourmet-kreationen und musikalischem Enter-tainment. Stargast und SternekochNelson Mller vereint sogar beide Ele-mente von Soul Kitchen und begeis-tert die Gste sowohl beim Showcoo-king als auch als Soul-Snger. Auch die deutsche Soul-Stimme Nr. 1,Stefan Gwildis mit seiner Band, ist beider Soul Kitchen-Premiere dabei. DJReplay mixt Soul- und Dance-Klassiker

    und der Entertainer Yared Dibaba mode-riert den Abend.Eine gesamte Reise unter dem Thema SoulKitchen erleben Gste im Sommer 2016,wenn das ganze Schiff im Zeichen von Coo-king, Dancing & Singing steht.

    Traumhafte Ostsee-Kurzreise mit Soul Kitchen-Auftaktfr Kurzentschlossene5 Tage vom 10. Mai bis 14. Mai 2015

    Von Hamburg mit einer Tagespassagedurch den Nord-Ostsee-Kanal nachKopenhagen, Malm und Kiel.

    ab h 4.370, p. P.(nur noch ab Grand Ocean Suiten

    buchbar)Beratung und Buchung in Ihrem Reisebrooder bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten GmbH,Ballindamm 25, 20095 Hamburgunter Tel.: 040 3070 3070

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    Hamburger Starkoch Nelson Mller

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    MEN S C H D E S M O N A T S

    Dr. Wolf-Dieter Hauenschild

    Dr. Wolf-Dieter Hauenschild, Rechtsanwalt und Streitschriftverfasser

    Unsere Demokratie funktioniertnur ber ParteienOb sie ein Bestseller wird, steht noch in den Sternen. Eines wird siemit Sicherheit tun: den Leser zum Diskutieren anregen. Die Rede istvon der jngst erschienenen Streitschrift des Blankenesers Dr. Wolf-Dieter Hauenschild.

    Bereits der Titel Wir brauchen nichtmehr Demokratie, sondern mehr De-mokraten soll den interessiertenBrger zum Kauf der Streitschrift von Ver-fasser Dr. Wolf-Dieter Hauenschild anregen.Auf 75 Seiten thematisiert, kritisiert undanalysiert der ehemalige BlankeneserRechtsanwalt und Fachanwalt fr ffent -liches Recht sowielangjhriges SPD-Mitglied, kurz undvereinfacht gesagt,das mangelnde poli-tische Engagement der bundesdeutschenBrger in den Parteien. Ich glaube, dassdie Probleme, die wir heute in unserer De-mokratie haben, damit zusammenhngen,dass die Brger nicht verinnerlicht haben,dass wir eine Parteiendemokratie sind,sagt Hauenschild. Unsere Demokratie funk-tioniere eben nur ber Parteien, fgt derStreitschriftverfasser hinzu. So lautet derdritte Abschnitt seiner Streitschrift In derRegel verweigern sich die Brger den Par-teien. Er vertritt in diesem Absatz unter

    anderem folgende These: Ich bin davonberzeugt, dass manches in den Parteienund damit auch in der Politik besser liefe,wenn mehr aktive Brger, und zwar geradeaus dem Bereich der vielen Brgerinitiati-ven, in den Parteien mitarbeiteten. DieKandidaturen wren offener. Der politischeWillensbildungsprozess in der Republik w-

    re breiter und nach-haltiger.Kritik bt Hauen-schild im Gesprchmit dem KLN-

    SCHNACK in Bezug auf junge Menschen anEltern, Schulen und Universitten. Die po-litische Erziehung der Jugend versagt vl-lig, was das politische Engagement angeht.Auch junge Menschen mssen sich politischengagieren, so Hauenschild weiter. Zum Thema Politikverdrossenheit schreibter in seiner Streitschrift im zweiten Ab-schnitt unter Grnde gegen die Mitarbeitin einer Partei Folgendes: In einer Demo-kratie sind nun einmal grundstzlich allezum Mitregieren, zur Mitarbeit in der Poli-

    tik aufgerufen.Es gibt in einer De-mokratie niemand anderen, insbesonderekeine Obrigkeit, die fr die Politik zustn-dig wre.Ob Hauenschilds Werk reienden Absatzfindet oder eher ein Ladenhter wird,hngt wie immer vom Interesse der Leserab. So gesehen quasi Demokratie in Rein-kultur: Kaufen: Ja oder Kaufen: Nein.

    In der Regel verweigern sichdie Brger den Parteien.

    Autorin: [email protected]

    ZUR PERSONDr. Wolf-Dieter Hauenschildwar von 1969 bis 2012 als Rechtsanwaltund Fachanwalt fr ffentliches Rechtin Hamburg ttig. Von 1964 bis 1997war er aktives SPD-Mitglied. Er war un-ter anderem von 1974-1978 Vorsitzen-der der SPD-Fraktion in der Bezirksver-sammlung Altona und von 1979-1994stellvertretendes Mitglied des hambur-gischen Verfassungsgerichtes. Er enga-gierte sich in verschiedenen Brger -initiativen und in dem Verein MehrDemokratie e.V. 2015 erschien beiBooks on Demand seine StreitschriftWir brauchen nicht mehr Demokratie,sondern mehr Demokraten. Er lebt mitseiner Frau in Blankenese.

    14 Mensch.qxp_kloen 23.03.15 11:59 Seite 14

  • Wullkopf-Eckelmann 1-1-0415-ZW.qxp_Wullkopf-Eckelmann 18.03.15 08:39 Seite 1

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    U M W E LT U N D E N G A G E M E N T

    Energiewende und Nachhaltigkeit

    Klimawandel:Vom Szenariozur Realitt

    Der Ton wird drngender. Ange-sichts einer dramatischen Zunahmean extremen Wetterereignissen stel-len sich selbst in den USA Aktivistenund Politiker einem gefhrlichenKonglomerat aus Propaganda undDesinformation entgegen unddrngen auf ein Begrenzen der globalen Erwrumung. CO2-Aussto und Nachhaltigkeitsind jedoch nicht nur auf internatio-nalen Konferenzen Thema, sondernimmer mehr auch in Hamburg. Eine wichtige Initiative ist das Zukunftsforum Blankenese e.V.

    Der Ton wird drngender. Ange-sichts einer dramatischen Zunahmean extremen Wetterereignissen stel-len sich selbst in den USA Aktivistenund Politiker einem gefhrlichenKonglomerat aus Propaganda undDesinformation entgegen unddrngen auf ein Begrenzen der globalen Erwrumung. CO2-Aussto und Nachhaltigkeitsind jedoch nicht nur auf internatio-nalen Konferenzen Thema, sondernimmer mehr auch in Hamburg. Eine wichtige Initiative ist das Zukunftsforum Blankenese e.V.

    Der Ton wird drngender. Ange-sichts einer dramatischen Zunahmean extremen Wetterereignissen stel-len sich selbst in den USA Aktivistenund Politiker einem gefhrlichenKonglomerat aus Propaganda undDesinformation entgegen unddrngen auf ein Begrenzen der globalen Erwrumung. CO2-Aussto und Nachhaltigkeitsind jedoch nicht nur auf internatio-nalen Konferenzen Thema, sondernimmer mehr auch in Hamburg. Eine wichtige Initiative ist das Zukunftsforum Blankenese e.V.

    Wir sollten uns fragen, ob unsere Er-de nicht doch flach ist. Ernsthaft.Denken Sie an vermisste Schiffeund Flugzeuge, an die spurlos verschwun-denen Geschftsleute und Sektenfhrer.Die knnten ber den Rand gefallen sein,was den Schluss nahelegt, dass wir ebendoch auf einer Scheibe leben.Was bringt Menschen im Jahr 2015 dazu,an einem menschengemachten Klimawan-del zu zweifeln? Die Datenlage ist erdr-ckend. Forschungsinstitute publizieren seitJahrzehnten eine Flut von Messungen, dieauf eine starke Erwrmung des Klimasnoch in diesem Jahrhundert hinweisen undauch auf den kausalen Zusammenhang zuCO2-Emissionen. Dagegen stehen Verschwrungstheorienauf dem Niveau des einleitenden Beispielssowie kurzfristige Wetterkapriolen, wie kal-te Winter. Wer sich nun auf die Seite vonVerschwrung und Kapriole schlgt, kanndas mit logischen Schlssen schwerlich be-grnden, allenfalls mit Psychologie. InDeutschland den Klimawandel zu leugnen,

    ist eine peinliche Nummer, lsst sie dochRckschlsse auf die eigene Geistesverfas-sung zu.In Lndern wie den USA stellt sich dies,folgt man der Darstellung der kanadischenAktivistin Naomi Klein, leider anders dar. In Zusammenhang mit ihrem Buch DieEntscheidung Kapitalismus vs. Klima (S. Fischer), berich-tet Klein auf einerfundierten Basis vonmilliardenschwerenDes informat ions -kampagnen derEnergiekonzerne. Daneben stehen Nachrichten von bizarrenEntscheidungen, wie jene im drregeplag-ten Kalifornien, wo eine Mehrheit von Se-natoren ber den Klimawandel abstimmte.Szenenwechsel. Hamburg-Blankenese, 21.Januar 2015. Wir sehen Pastor HelmutPlank auf einem E-Fahrrad vor der Kircheherumradeln und das im Dienst des Zu-kunftsforum Blankenese, eines Vereins,der nicht weniger leisten will als

    lokale Beitrge zu einer Erde im Gleich-gewicht (www.zukunftsforum.blankene-se.de). Planck will ein Zeichen setzen undzwar in einem Stadtteil, dessen SUV-Muttisin ganz Hamburg kabaretttaugliche Be-kanntheit erlangt haben.Zweiter Szenenwechsel: Altona, Hafenter-minal, 7. November 2014. Wirtschaftssena -tor Frank Horch steht vor einer neuenLandstromanlage, mit der Kreuzfahrtschiffeam Kai versorgt werden sollen. RuendeSchiffsdiesel sind im Stadtgebiet nichtmehr sonderlich populr, das hat auch derehemalige Prses der Handelskammer er-kannt. Wir haben die besondere Verant-wortung, die Menschen vor Emission zuschtzen, sagt Horch. Vorausgegangen war ein jahrelanges Hinund Her zwischen Brgern, die ihre Atem-luft gerne ungiftig htten und Vertreternder maritimen Wirtschaft, die angesichts

    dieses Anliegens al-len Ernstes von Wett-bewerbsnachteilenund technischenHrden faselten. Hier hat die Vernunftgesiegt. Es drfte ei-

    ne Zeitfrage sein, bis Containerfrachter inHamburg ans Stromkabel kommen. Letzter Szenenwechsel: Indien, Januar2015. Energieminister Piyush Goyal kn-digt an, den Kohleabbau Indiens in denkommenden fnf Jahren zu verdoppeln.Kritikern hlt Goyal entgegen: Indias de-velopment imperatives cannot be sacrificedat the altar of potential climate changesmany years in the future ... Geplant ist eine

    Wir haben die besondereVerantwortung, die Menschen

    vor Emission zu schtzen.

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    Und so macht das Zukunftsforum unterdem Vorstand von Tiddens, Helmut Plank,Susanne Opatz und anderen unverdrossenweiter. Nach der Grndung 2009 durchMitglieder der evangelischen GemeindeBlankenese folgte 2011 die erste Diskussionber eine Neugestaltung des Ortskerns inBlankenese. Ziel des Zukunftsforums isthier eine gemeinschaftliche Nutzung insbe-

    U M W E LT U N D E N G A G E M E N T

    sondere des Marktplatzes,ohne die derzeitige Blech-lawine. Es folgten Veranstaltun-gen wie der Energietagam 22. Februar 2014 mitVortrgen zu Energiever-sorgung und energetischerStadtsanierung. Das Pro-blem hier sind fehlendeDaten. Zwar existierenZahlen zum Energiever-brauch fr die StadtHamburg und fr die ein-zelnen Stadtteile, aufge-arbeitet wurden sie bisheraber nur fr Pilotprojekte,wie etwa die Energeti-sche Stadtsanierung Ber-gedorf-Sd, die den Pri-

    mrenergiebedarf des Stadtteils bis zumJahr 2030 um etwa 50 Prozent gegenber1990 senken soll.Etwas hnliches wre auch fr Blankenesedenkbar, Daten und Know-how vorausge-setzt. Eine Grnderzeitvilla bentigt allerVoraussicht nach vllig andere Sanierungs-manahmen als eine typische Bauform inBergedorf.

    Steigerung von 565 Millio-nen Tonnen pro Jahr aufber eine Milliarde Tonnenim Jahr 2019 (zum Ver-geich: Die USA frdernjhrlich eine Milliarde Ton-ne Steinkohle, Deutschlandetwa 15 Millionen Ton-nen). Polemisch knnte man nunschreiben: Planks E-Fahr-rad gegen eine MilliardeTonnen Steinkohle unddann fragen: Was soll dasTheater?Harris Tiddens, Sinologeund ehemaliger Wirt-schaftskorrespondent derniederlndischen Presse inBonn, der die KLNSCHNACK-Redaktion im Mrz 2015 besucht, tippt aufein Thesenpapier des Zukunftsforums undbekrftigt: Think global act local. DerPhilosoph Peter Sloterdijk hat darauf hinge-wiesen: Jede einzelne Zelle im Krper istschwach und unbedeutend. Wenn aber allediese Zellen eine koordinierte Reaktion zu-stande bringen, knnen wir Krankheitenber unser Immunsystem abwehren.

    Susanne Opatz (Mitte), Vorstandsmitglied desZukunftsforums, auf einer Veranstaltung imJanuar 2015

    Harris Tiddens, Geschftsfhrer des Zukunfts-forums und Autor von Wurzeln fr die lebendeStadt whrend eines Vortrags

    Gesprchsteilnehmer einer Fahrradtagung des Zukunftsforums in Blankenese, im Januar 2015

    16-18 Klima.qxp_kloen 23.03.15 12:12 Seite 17

  • Ein weiterer Schwerpunkt in den Bem-hungen des Zukunftsforums ist, wie bereitsangedeutet, die Mobilitt. In Blankenese istRadfahren trendy,aber es fehlt an Infra-struktur. Dies warauch das Ergebnis ei-ner Tagung des Zu-kunftsforums am 21.Januar 2015. Unterden Gsten befandsich der HollnderCor van der Klaauw,von 2008 bis 2014Verantwortlicher frden Fahrradverkehr inGroningen (198.000Einwohner), einerStadt, die seit den70er-Jahren auf dasFahrrad setzt und da-mit gute Erfahrungengemacht hat. Die Hollnder lassen sich die-se Frderung etwa vier Millionen Euro proJahr kosten, zirka 20 Euro pro Einwohner.

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    Zum Vergleich, der Bezirk Altona mit260.000 Einwohnern verfgt ber ein Bud-get zur Frderung des Radverkehrs von

    218.000 Euro. Dasentspricht nichteinmal einemEuro pro Brgerund zeigt ein-drucksvoll, wel-chen Stellenwertdie Politik demRadverkehr ein-rumt. Kontrr dazu in-formiert die Stadtmit Verve und En-gagement aufwww.hamburg.deber die Vorteiledes Radverkehrs so erzeugten etwazwei Euro Investi-

    tion in den Radverkehr eine Ersparnis vonfnf Euro im Gesundheitssystem. Es sind diese Diskrepanzen, die Aktivistin-

    Es sind diese Diskrepanzen, dieAktivistinnen wie Naomi Klein da-zu bringen, radikaler zu denken ...

    nen wie Naomi Klein dazu bringen, radika-ler zu denken und letztlich die Systemfragezu stellen (die in den Hamburger Debattenso nicht vorkommt). Naomi Kleins BuchDie Entscheidung Kapitalismus vs. Kli-ma hat nicht zuletzt ein gewaltiges Echoerzeugt, gerade weil die Autorin unserWirtschaftssystem als Killer beschreibt. DieDynamik einer kapitalistischen Wirtschaftfrdert laut Klein das exakte Gegenteil vonNachhaltigkeit und degradiert die Bem-hungen, wie die des Zukunftsforums, zu ei-ner vllig wirkungslosen grnen Folklore. Ntig sei vielmehr ein radikales Umdenken.So sagte sie dem Magazin Der Spiegel(Nr. 9/2015): Das System, in dem wir le-ben, hat eine Wachstumsobsession, es hltWachstum grundstzlich fr gut. Aber dasist es nicht.Fortsetzung folgt. So oder So.

    BUCHTIPPWurzeln fr dielebende Stadt

    Mit fnf Thesen be-schreibt Autor HarrisTiddens in seinemBuch die Vorausset-zungen fr eine leben-dige Stadt, in der nachhaltiges Lebenmglich ist. kologieist hier eng verknpft mit der politi-schen und gesellschaftlichen Organi-sation des Gemeinwesens. So be-ginnt nachhaltiges Handeln bereitsauf Stadtteilebene. Ntig hierzu istjedoch unter anderem die Unterstt-zung des Einzelnen durch eine de-zentrale Verwaltung.

    Oekom Verlag, ISBN 978-3-86581-468-5, 29,75

    Die berhmte Keeling-Kurve, benannt nach dem Wissenschaftler Charles Keeling. Die Kurve gilt als Beleg fr denmenschengemachten Anstieg der Treibhausgase. Der Jahreszyklus ist auf die saisonale Schwankung der Kohlendi-oxidaufnahme der Pflanzen am Festland zurckzufhren. (Quelle: Wikipedia) www.zukunftsforum.blankenese.de

    Autor: [email protected]

    Helmut Plank auf dem E-Bike

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  • Edeka-Volker Klein 1-1-0415-ZW.qxp_Edeka-VolkerKlein 18.03.15 11:30 Seite 1

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    Engagement zeigen

    Brger wollen mitbestimmenEs geht um Lrm, Verkehr, Bauen und Wohnen: Menschen, die sich inihrem Umfeld bedroht sehen, greifen heute auf das politische Instru-ment der Brgerinitiativenbildung zurck hat sich das bewhrt?

    Gesittet geht es im Hamburger Wes-ten zu. Denkste! Die Elbvorortler sa-gen laut und deutlich ihre Meinung.Sie wollen mitbestimmen, gehrt werdenund Recht bekommen.Immer mehr Menschen ergreifen Initiative,um auf Probleme in ihren Gemeinden hin-zuweisen, berwiegend handelt es sich da-bei um Themen wie Bauen, Bildung undVerkehr. Aber warum fhlen sich viele Menschen da-zu berufen, Brgerinitiativen zu grndenund so die Politik zu beeinflussen?Kristopher Sell aus Rissen grndete 2012die Initiative Tinsdaler Kirchenweg Tempo30 (TKW30), weil der Tinsdaler Kirchen-weg immer mehr zur Rennstrecke fr Pend-ler zwischen Rissen und Wedel wird. DerBerufsverkehr weicht damit der berlaste-ten B431 aus. Unser Ziel ist eine baulicheVerkehrsberuhigung und Tempo 30. Auf-grund von Lage und Charakter der Straebietet sich eine fahrradgerechte Umgestal-tung mit einer Aufnahme ins geplante Veloroutennetz des neuen rot-grnen Senates nach Kopenhagener Vorbild an,so der Initiator.

    Tausende Hamburger sind in Initiativen aktiv und kmpfen fr ein gemeinsames Ziel

    Fast 45.000 Unterschriften sammelte die Initiative G9-Jetzt-HH 2013 fr die Rckkehr zur G9-Schulform. Das waren allerdings 18.000 Unterschriften zu wenig

    Der Familienvater engagiert sich, weil derSPD-Senat keinerlei Lsungen fr die drn-genden Verkehrsprobleme im HamburgerWesten vorlegt. Schlimmer noch: Planun-gen und Beschlsse fr eine innovative Ver-kehrslenkung seitens der Bezirkspolitik inAltona werden bislang vom Senat blo-ckiert. Weiter sagt er: Das mssen nunimmer mehr Menschen in Rissen, Blanke-nese und Slldorf vor ihrer Haustr ausba-den, da sich tglich tausende Pendler vonund nach Wedel im Berufsverkehr Schleich-wege durch Wohnstraen suchen. Uns bliebgar nichts anderes brig, als in unserer klei-nen Strae aufzustehen und selber Tempo30 und Verkehrsberuhigung zu fordern.Das hat uns Nachbarn zusammengebrachtund schlagfertig gemacht.Experte Michael Gwosdz (Bndnis 90/DieGrnen Hamburg), ehemaliges Mitgliedder Hamburgischen Brgerschaft, kennt dieGrnde, warum immer mehr Brger lieberselber Politik machen und Themen voran-treiben, als Abgeordneten, die oft wenigausrichten oder keine Ahnung von den Um-stnden haben, das Ruder zu berlassen.Eine Brgerinitiative zu grnden ist einangemessenes und gutes Mittel, um lokaleAnliegen voranzutreiben. Die formalen We-ge der Politik werden dadurch gut ergnzt.Dabei werden zwei Arten von Initiativenunterscheiden. Gwosdz erlutert: Es gibtdie, die gleich dafr eintreten, fr ihre Sa-che eine Volksabstimmung zu organisieren,und die, die zunchst nur auf ihr Anliegenaufmerksam machen mchten.

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    20-22 Brgerinitiativen.qxp_kloen 23.03.15 08:33 Seite 20

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    Mein Sportplatz IserbargThema: BauplneGegrndet: 2015Untersttzer: ca. 130

    Eltern und Kinder aus Rissen haben dienoch junge Initiative Nachbarschafts-initiative Iserbarg mein Sportplatzins Leben gerufen. Der neue Bebau-ungsplan Rissen 51 sieht den Bau neuerWohnungen auf dem letzten Sportplatzwestlich des Canyons vor. Fr die Ini-tiative sind diese Plne undenkbar. DieGrnder Katrin Hamann, Dirk Schauerund Sylvia Hollah haben der Stadt al-ternative Vorschlge vorgelegt. Jetztheit es warten.

    Kontakt:[email protected]

    VerkehrsberuhigungThema: VerkehrGegrndet: 2013Untersttzer: ca. 1.200

    40-Tonner raus aus Wohngebieten, solautet die Aufschrift auf dem Plakat derBrgerinitiative Verkehrsberuhigungim Hamburger Westen. Ihr Ziel ist es,den lnderbergreifenden Verkehr zwi-schen Schleswig-Holstein und demHamburger Westen (B431) zu beruhi-gen. Die Initiative setzt sich aus 7 Ini-tiativen zusammen. 2013 kam sogarBundesverkehrsminister Peter Rams-auer nach Rissen, um sich die Situationvor Ort anzusehen. Kontakt:

    www.verkehrsberuhigungim-hamburgerwesten.de

    Elbe-Este-FhrenThema: TourismusGegrndet: 2014Untersttzer: 25 Vereine/Verbnde

    Endlich wieder eine direkte Fhrver-bindung zwischen Landungsbrckenund Blankenese, dafr tritt die Interes-sengemeinschaft Elbe-Este-Fhrenunter der Leitung von Monika Lh-mann ein. Die Gemeinschaft erwartetvon der besseren Verbindung viele Vor-teile fr Pendler, Touristen und Um-welt. Die Initiative sucht derzeit dasGesprch mit den Schiffsbetrieben.

    Kontakt:Monika LhmannTelefon 86 34 41

    TKW30Thema: VerkehrGegrndet: 2012Untersttzer: ca. 50 80

    Die Initiative TKW30 grndete sich2012 und besteht aus vielen DutzendHaushalten im Tinsdaler Kirchenweg,einer Wohnstrae im Rissener Sden.Immer mehr Pendler zwischen Wedelund Hamburger Innenstadt nutzen dieStrae als Schleichweg, um im Berufs-verkehr der berlasteten B431 zu ent-kommen. Ihr Ziel ist eine bauliche Ver-kehrsberuhigung und Tempo 30.

    Kontakt:[email protected]

    Slldorf in NotThema: KulturlandschaftGegrndet: ca. 1990Untersttzer: zig Bauernhfe

    Der Verein Slldorf in Not setzt sichfr den Erhalt der Kulturlandschaft Ris-sen-Slldorf ein. Die Vereinsmitglieder,allesamt Landwirte, sehen durch Bau-plne ihre Existenz bedroht. Sie be-frchten, dass durch massive Bewirt-schaftungsauflagen die Ertragskraftreduziert wird und dass durch enge Be-bauung die Wirtschaftsfhigkeit einge-schrnkt wird. Im Februar protestiertendie Bauern mit einem Traktorkorso vordem Altonaer Rathaus.

    Kontakt:www.suelldorfinnot.de

    G9-Jetzt!-HH

    Thema: SchuleGegrndet: 2013Untersttzer: ca. 4.000

    Bei G9-Jetzt-HH handelte es sich da-mals nicht im eigentlichen Sinn um eineInitiative, sondern um den Aufruf zu ei-nem Volksbegehren. Initiatorin MareileKirsch tat sich 2013 mit anderen Elternzusammen, sie forderten SchulsenatorTies Rabe zur Rckkehr zur SchulformG9 auf und pldierten damit fr einentschleunigtes Lernen. Die Mitstreitersammelten fast 45.000 Unterschriften,leider fehlten 16.000 Stimmen, um einVolksbegehren durchzufhren.

    Kontakt:www.g9-jetzt-hh.de

    20-22 Brgerinitiativen.qxp_kloen 23.03.15 08:33 Seite 21

  • Wer eine Initiative ins Leben ruft, muss sichalso vorher genau berlegen, ob das Themaeher die sogenannte Mikropolitik betrifftoder auf eine hhere Ebene (Volksbegeh-ren) gehoben werden kann, weil es die gan-ze Stadt betrifft.Dass ein Thema den kleinen Stadtteil ver-lsst ist beispielsweise den beiden Initiati-ven fr und gegen IKEA in Altona gelungen.Was mit lautem Protest und zahlreichen Ak-tionen in Altona-Altstadt begann, wurdeschnell ein Thema fr den ganzen Bezirk.Die Folge: Die Altonaer durften abstimmen,ob IKEA in der Groen Bergstrae bauendarf oder eben nicht. Der Brgerentscheidfiel zugunsten des Kon-zernriesen aus die Whlerwaren fr den Bau. Die In-itiative hatte zwar ihr Zielder Abstimmung erreicht, aber den Bau ha-ben sie nicht verhindern knnen. Anders sieht es mit Mikrothemen, wie einerTempoveringerung in einer Wohnstraeoder einem Bauplan auf einem Sportplatzin Rissen, aus. Die Initiativen sorgen hier mit Flashmobsund Protestaktionen fr Aufmerksamkeit.Sie laden Bezirkspolitiker zu Gesprchenein und schlagen Bugwellen fr ihre The-men, aber ob sich etwas ndert oder nicht,hngt oft vom Kooperationswillen der Initi-

    ve und der Politik ab. Der Verein Mehr Demokratie!setzt sich fr mehr Mitspracheein und fordert, dass die Ham-burger Bezirke echte kommuna-le Rechte bekommen. Auch dasZusammenspiel der parlamenta-rischen und direkten Demo-kratie soll sich verbessern. Das wrde bedeuten, dass esstatt 7 Gemeinden 23 gbe. Dieneuen Bezirke wrden jeweilseinen eigenen Brgermeister ha-ben, der von den Einwohnern di-rekt gewhlt wird. Jeder Bezirk htte damit

    einen eigenen Haushalt.Finanzschwchere Bezir-ke, wie beispielsweiseBillstedt, wrden dann

    von Einkommensstrkeren Stadtteilen wieBlankenese mitgetragen. Der Verein setzt sich dafr ein, dass dieHamburger 2017 in einem Volksentscheidbestimmen knnen, ob sich Hamburg auf-teilt. Experte Michael Gwosdz sagt dazu: DieKernidee finde ich richtig, denn die Bezirkehaben im Moment kein richtiges Entschei-dungsrecht, die Landesebene kann die Be-zirksebene immer berstimmen. Die Idee,dass die Bezirke selbststndig bestimmen,

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    Ohne Dach ist KrachThema: LrmschutzGegrndet: 1994Untersttzer: ca. 600 bis 800

    Die Initiative Ohne Dach ist Krachkmpft seit 20 Jahren fr einen Auto-bahn-Deckel ber der A7. An drei Stel-len entlang der Autobahn sollen D-cher ber der Strae fr Lrmschutzsorgen. Denn beim Bau 1968 ist manvon 40.000 Fahrzeugen tglich ausge-gangen, heute sind es 155.000. Die Ini-tiative hat es weit gebracht, die erstenManahmen haben begonnen. Der De-ckel in Othmarschen/Bahrenfeld soll2019 gebaut werden.

    Kontakt:www.ohnedachistkrach.de

    Kein Mega-KraftwerkThema: EnergieversorgungGegrndet: 2012Untersttzer: ca. 500

    2012 rief Kerstin Lueckow Anwohneraus Rissen und Wedel dazu auf, sich ih-rer Initiative Stopp! Kein Mega-Kraft-werk Wedel anzuschlieen. Vattenfallplant an der Grenze zwischen Rissenund Wedel den Bau eines Gas- undDampfturbinenkraftwerks fr die um-gebenden Nachbarn undenkbar, dennneben Lrmbelstigung bangen dieMenschen auch um ihre Gesundheit.Die Anwohner klagen derzeit gegenVattenfall.

    Kontakt:www.kraftwerk-wedel.de

    finde ich gut allerdings wrde eine kom-plette Gebietsreform meiner Meinung nachHamburg lahmlegen. Dass jetzt eine Dis-kussion ber mehr Selbstbestimmung ange-regt wird, finde ich wichtig. Auch Kristopher Sell von der TKW30-Initia-tive hegt Sympathie fr die Idee von MehrDemokratie. Es liegt doch in der Natur derSache, dass die Bezirkspolitik und Verwal-tung nah dran sind an den Problemen vorOrt. Deshalb beschloss die Bezirksver-sammlung ja in unserem Fall mehrfachSchritte zur Verkehrsberuhigung im Tins-daler Kirchenweg und umliegenden Stra-en. Nichts ist passiert, da der Senat dieBeschlsse des Bezirkes jederzeit aufhebenkann. Der Bezirk ist nicht einmal in der La-ge, ein Tempo-30-Schild aufzuhngen. Wasist das fr eine Entscheidungskultur?Der Wunsch nach Selbstbestimmung derElbvorortler ist also kein reines Bezirksthe-ma, sondern eines, das die ganze Stadt be-trifft na dann kann die Diskussion ja los-gehen.

    Entwicklung der InitiativenEin-Punkt-OrganisationenEine Brgerinitiative ist eine aus derBevlkerung heraus gebildete Inte-ressenvereinigung, die aufgrund eines konkreten politischen, sozialenoder kologischen Anlasses in ihremBereich Selbsthilfe organisiert undsomit mglicherweise Einfluss aufdie ffentliche Meinung, auf staat -liche Einrichtungen, Parteien oderandere gesellschaftliche Gruppierun-gen nimmt. Sie werden auch Ein-Punkt-Organisationen genannt. Inden 70er Jahren grndeten sich diemeisten Initiativen fr bessere Um-weltbedingungen, daraus gingenspter die Grnen hervor. Hamburg liegt im Ranking der Volks-begehren (7 Stck in 2014) brigensauf Platz 1 aller Bundeslnder.

    Die Initiative Iserbarg - mein Sportplatz traf sich zum Flashmob aufdem Platz, um auf ihr Anliegen Aufmerksamkeit zu ziehen

    http://hh.mehr-demokratie.de/hh_altona1.htmlAutorin: [email protected]

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    23 Gemeinden mit eigenen Brgermeistern

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    Peter und Regine Kalmr in ihrem Haus in Blankenese. Das Ehepaar hat sich im Kran-kenhaus Eppendorf kennengelernt. In diesem Jahr feiert es Goldene Hochzeit.

    Prof. Dr. Peter Kalmr, Mediziner

    Mediziner und Master-SchwimmerAls Mediziner und Vorreiter der Desinfektion galt er als Koryphe.Heute sammelt er Medaillen als Schwimmer. Den Sport entdeckte dergebrtige Budapester frh, zum Wettkampf kam er im Rentenalter.

    Der Besuch bei Peter Kalmr beginntmit einem groen Fragezeichen. Zuviele Themen gibt es, um jedem ge-recht zu werden. Am augenflligsten sinddie vielen Bilder von Ehefrau Regine imHaus. Dicht an dicht hngen Aquarelle undlgemlde. Allein darber liee sich vielsagen.Doch im Mittelpunkt des Besuches steht derHausherr. So przise wie detailliert erzhlter von seiner Flucht aus Budapest, seinerersten Studentenbude an der Elbchaussee257, den fehlenden Sprachkenntnissen unddem Kauf seines ersten Radios (Modell Ori-on) im Technischen Kaufhaus Brinkmann. Wobei Deutschland fr Peter Kalmr unddie mit ihm fliehenden jungen Leute eherdritte Wahl war. Frankreich und Englandmachten Probleme, in Deutschland hinge-gen waren Ungarn-Flchtlinge willkom-men. Berlin war zu dicht an den Russen,Bonn war zu klein, von Hamburg hatte je-mand erzhlt, das Klima sei hier durch dennahen Golfstrom angenehm. Lachend er-innert sich Peter Kalmr an seine erste Zeitin Hamburg. Um die Sprache zu lernen, ha-be er die Bild-Zeitung gelesen. Von Vor-

    teil war, dass ich als Kind eine deutschspra-chige Nanny hatte.Spannend wird es, wenn der emeritierteProfessor von seiner Zeit im damaligen ander Max-Brauer-Allee gelegenen AltonaerKrankenhaus, der Unfall-Chirurgie und denspteren Herz-Operationen an der Uni-klinik Eppendorf erzhlt. Chirurgie ist ge-hobenes Handwerk, bringt es Kalmr l-chelnd auf den Punkt. ber die Herzchirurgie hinaus machte sichder Mediziner als Vorreiter auf dem Gebietder Hndedesinfektion einen Namen. Da-mit steht er in einer Reihe mit Ignaz Sem-melweis, bekannt als Retter der Mtter.Semmelweis hatte Mitte des 19. Jahrhun-derts die Idee der aktiven Hndehygieneentwickelt. Kalmr entwickelte 1965 das al-koholische Einreibeverfahren der Hnde-desinfektion, ein bis heute bliches Verfah-ren. Neben den Spuren in der Medizin machtsich der gebrtige Budapester heute alsSchwimmer einen Namen. 2014 wurde derheute 81-Jhrige zum Hamburger Master-Schwimmer. Der Deutsche Meistertitelber 5 Kilometer im Freiwasser sowie

    vor-dere Platzierungen bei

    der Weltmeisterschaft in Montreal gingendem voraus. Dort belegte er bei der 15. Fi-na Masters-Weltmeisterschaft ber drei Ki-lometer den dritten Platz. Davon erfuhr ererst drei Tage spter aus dem Internet. DieMedaille brachte meine Trainerin mit.

    www.hamburger-schwimmverband.deAutor: [email protected]

    ZUR PERSONPeter Kalmr,

    Jahrgang 1934, kam 1956 im Zugedes Volksaufstandes in Ungarn alsFlchtling nach Hamburg. Hier be-endete er sein in Budapest begon-nenes Medizinstudium und begannanschlieend als Assistenzarzt mitder chirurgischen Weiterbildung zumFacharzt in verschiedenen Kranken-husern und ab 1964 in der Herz-chirurgie im UniversittskrankenhausEppendorf (UKE). Nach verschiede-nen Stationen war der Mediziner biszu seiner Eremitierung im Jahr 1998Klinikdirektor am UKE. Der langjhri-ge Herzchirurg lebt mit Ehefrau Regine seit 1974 in Blankenese. DasPaar hat zwei erwachsene Kinder.

    HAU S B E S U C H

    24 Hausbesuch.qxp_kloen 19.03.15 14:00 Seite 24

  • Emporium 1-1-0415-ZW.qxp_Emporium 18.03.15 09:06 Seite 1

  • G E S C H I C H T E

    Die Einfahrt der Iserbrook-Kaserne 1964, kurz vor der Umbenennung in Reichsprsident-Ebert-Kaserne

    Jubilum

    Kasernentaufe mit Helmut SchmidtVor 50 Jahren taufte Helmut Schmidt die Iserbrooker Kaserne auf denNamen Reichsprsident-Ebert-Kaserne. Im Mrz wurde in einer Feier-stunde an diesen Moment und an den Namensgeber erinnert.

    Die Iserbrook-Kaserne so hie derKasernenkomplex zwischen Osdor-fer Landstrae, Schenefelder Land-strae und Isfeldstrae 30 Jahre lang, be-vor schlielich der damalige Innensenatorund sptere Bun-deskanzler Hel-mut Schmidt derKaserne vor 50Jahren im Februar1965 ihren heuti-gen Namen gab:Reichsprsident-Ebert-Kaserne. Unter diesem Na-men kennen dieHamburger ausIserbrook, Osdorfund Blankenesedie Kaserne mitdem markanten,geklinkerten Turmauf dem Gelnde.Wenn die Kasernenmauern Geschichten er-zhlen knnten, wren das sicher interes-sante Stories. Die Historie beginnt um dieJahrhundertwende, als das Gelnde nochzur Gemarkung Dockenhude gehrte undsehr lndlich, weit auerhalb der Stadt lag,

    mit dem Bau eines Krankenhauses. Als manim nahen Altona lngst eine bessere medi-zinische Versorgung hatte einrichten kn-nen, folgte die Schlieung des LandratScheiff Krankenhauses und die Umwid-

    mung und Er-weiterung desKomplexes alsKaserne. Auf dem Geln-de des altenKrankenhausesentstand 1935eine Kaserne, indie im Laufeder Jahrzehnteeine ganze Rei-he verschie-denster Mie-ter eingezogensind. Von derFlak im Zwei-

    ten Weltkrieg ber britische Einheiten nachdem Krieg bis hin zu Fhrungsakademieund Logistikschule der Bundeswehr. Promi-nentester Reserveoffizier war Ende der50er Jahre Helmut Schmidt, der in Osdorfzur Wehrbung antrat.Heute sitzt im ehemaligen Krankenhausge-

    bude das Landeskommando Hamburg.Dessen stellvertretender Kommandeur undKasernenkommandant OberstleutnantRemmer Kutscher ist der Organisator einerFeierstunde zur Erinnerung an das histori-sche Jubilum der Umbenennung durchHelmut Schmidt: Bereits im Jahre 1959hatte der damalige Bundesprsident Heuin einem Schreiben an Verteidigungsminis-ter Strau seinen Wunsch ausgedrckt,dass eine Kaserne der jungen Bundeswehrnach Friedrich Ebert benannt werden solle.Es vergingen noch sechs Jahre, bis dieserAnsto in Hamburg schlielich umgesetztwurde, beschreibt Kutscher die Entste-hungsgeschichte. Wir haben uns im Vor-feld des Jubilums natrlich die Frage ge-stellt: In welcher Form begehen wir diesenTag und was bedeutet Friedrich Ebert fruns heute?Am 10. Mrz fand eine Feierstunde unterBeteiligung von Innenstaatsrat VolkerSchiek, Bezirksamtsleiterin Dr. Liane Mel-zer und weiteren Vertretern benachbarterInstitutionen und Vereinen statt. Ein Fest-vortrag skizzierte die LebensleistungEberts, eine Ausstellung im Foyer des Lan-deskommandos stellt die Hintergrnde derNamensgebung anhand historischer Auf-nahmen da. Hier, sozusagen unter EbertsAugen, wollen wir uns in Erinnerung rufen,wofr Friedrich Ebert mit seiner Lebensleis-tung stand, was sein Vorbild heute noch be-deutet und dass es angemessen ist, seinerweiterhin zu gedenken, erklrt Oberstleut-nant Kutscher.

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    Helmut Schmidt und Gste bei der Umbenennung am 28.2.1965

    Die Reichsprsident-Ebert-Kaserne

    beherbergt neben dem Landeskom-mando Hamburg mit ber 500 Sch-lern und Lehrern auch die Bundes-wehrfachschule, der sich Soldatenam Ende ihrer Dienstzeit fr einen zi-vilen Beruf weiterbilden. Dazu kom-men Soldaten, zivile Angestellte undBeamte der Bundeswehr. Die Fach-schule gehrt zu einer ganzen Reihevon Dienststellen, kleinere sind zumBeispiel das Bundeswehrdienstleis-tungszentrum oder das DezernatMarineschifffahrtleitung, aber aucheine Kompanie Feldjger, die Militr-polizei der Bundeswehr, die vonHamburg aus fr ein Gebiet bis nachSchleswig-Holstein und Mecklen-burg-Vorpommern zustndig ist.

    Autor: Dennis Schneider vom Landeskommando Hamburg

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  • Haspa 1-1-0415-ZW.qxp_Haspa 06.03.15 13:55 Seite 1

  • S E G E L N

    Beim Clipper Round The World Yacht Race 15/16 geht es zu 15 Hfen auf 5 Kontinenten

    Untersttzer willkommen

    Lngste Segelregatta der Welt Henrik Schnfeld sa als Kind in einer Optimisten-Jolle. Spter beimHochseesegeln entstand die Idee einer Weltumseglung. Demnchstgeht der junge Mann fast ein Jahr lang auf Tour.

    Das International Business-Examender Universitt Maastricht hat Hen-rik Schnfeld bereits in seinem See-sack, wenn er Ende August in Sdenglandan Bord einer 70-Fu-Yacht geht. Fast einJahr lang hat er dann Zeit, unter rund 200Quadratmeter Segelflche ber seine be-rufliche Zukunft nachzudenken. Im Rah-men der RegattaClipper Round TheWorld Yacht Race15/16 segelt derjunge Mann zu fnfKontinenten. Insge-samt zwlf Yachten starten am 30. August.Bevor ich anfange zu arbeiten oder denMaster mache, will ich etwas Neues erle-ben. 2016 werde ich mich dann entschei-den, sagt Henrik Schnfeld. Whrend der genaue Starthafen in Sdeng-land im Frhjahr noch nicht bekannt war,stand mit Rio de Janeiro das erste Ziel fest.Fr Henrik Schnfeld ist das ein bisschenwie nach Hause kommen. Denn hier hat er

    vier Jahre lang gelebt und das Segeln ge-lernt. Spter, die Familie wohnte in Mn-chen, sa er in greren Booten, segelteRegatten in 420ern und Drachen. Erfahrun-gen, die ihm bei seiner Bewerbung fr dieRegatta, die in 15 Hfen fhrt, ntzlichwaren.Von Rio segeln die Boote dann im Sdat-

    lantik, mit demZiel Kapstadt. MitSpannung erwarteich, dabei an mei-ne persnlichenGrenzen herange-

    fhrt zu werden. Dabei begeistert mich dieVorstellung, neue, wertvolle Erfahrungenzu machen und viel fr mein Leben dazu-zulernen.Zu den vielfltigen Herausforderungenzhlt das Leben mit bis zu 18 Menschen ausaller Welt an Bord ber einen so langenZeitraum. Bis zum Start der Regatta Ende August be-reitet sich Henrik Schnfeld krperlich auf

    die Reise mit Kraft- und Ausdauersport wieRadfahren vor.Daneben bemht sich der junge, zuknftigeWeltumsegler um Unternehmen und Men-schen, die ihn untersttzen, indem sie eineKooperation mit ihm eingehen. Das knn-ten gemeinsame Veranstaltungen im Aus-land oder spter in Deutschland sein oderich knnte ausgesuchte Produkte einemLangzeittest auf meiner Reise unterziehen.Ich knnte auch ein Jahr lang Botschaftereiner Marke oder eines Unternehmenssein.

    70 Fu lang, 200 Quadratmeter Segelflche

    www.henrikinaction.comAutor: [email protected]

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    Henrik Schnfeld segelt elf Monate lang um die Welt

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    Die Idee, Ihnen diesen Artikel zuschreiben, kommt von Klaus Sch-mann. Er meinte, ich knne an die

    KLNSCHNACK-Gemein-de schreiben. Alle lesenden KLNSCHNACK. Alsoein Artikel an alle. The-ma: s.o. Kurzes Erstau-nen. So dramatisch wares dann doch nicht ge-meint aber die Rich-tung stimmt. Ich habeheute noch 53 Tage.Dann endet zumindestdie Dienstzeit.Ich bin kein Blankene-ser. Immerhin aber sindmeine Frau und ich seit1977 an der Kirche amMarkt.Wie ist das, wenn manseinen Dienst beendet?Ich kann die Frage nichtbeantworten. Es liegtnoch so viel auf meinem Schreibtisch. DieIdeen sind nicht abgestellt. Wir leben mit-ten in der Gemeinde, im Dorf und es er-geben sich jeden Tag neue Anknpfungs-punkte. Ostermontag wird es diesogenannte Entpflichtung vom Dienst ge-ben. Danach kann ich vielleicht mehr sa-gen. In meinem Kopf habe ich das Datum, aberwas es bedeutet, hier die Schlssel der Kir-che abzugeben? Was es bedeuten wird,nicht mehr Ansprechpartner zu sein frSchnes und Schweres von Alt und Jung?Wie ich damit umgehen kann, dass sich be-stimmte Dinge jetzt wirklich nicht mehr n-dern lassen, Versumtes sich nicht mehrnachholen lsst, Schuld bleibt? Indem ich das schreibe, wird das Schluckenmerkwrdig schwer. Und falls Sie zu denen

    zhlen sollten, denen ich eher eine Lastwar, bitte ich auch jetzt noch ernstlich umEntschuldigung. Vielleicht kennen Sie das auch: Wenn esum solche eher schwierigen Dinge geht,dann zhlen wir auf, was der andere allesGutes getan hat. Ich darf das auch hren,aber mir fallen dann unwillkrlich irgend-welche von diesen nicht aufholbaren Zeitenein. Die wiegen fr mich viel schwerer als

    die vermeintlichen Gut-taten.Und was ist da schon?Ich will meine Gaben garnicht unter den Tischstellen. Aber beim Zu-rcksehen war fr michdas Schnste an meinemBeruf, da sein zu drfen.Irgendwie mitten darin.Auch mitten in einemgroem Wohlwollen hierin Blankenese, fr daswir sehr dankbar sind.Mitten in der Kirche, imOrt. Dann kommt je-mand und hat eine Idee,um etwas Neues zu ver-suchen, Altes neu zu ma-chen, in der Kirche, amOrt und dann im Ge-

    sprch miteinander, in den Husern mit of-fenen Tren da knnen sich Herzen undHnde ffnen und so oft auch Portemon-naies. Da sein, den Dank und die Heraus-

    forderung spren, Rume ffnen. Da seinmit offenen Ohren. Zeit geben, mitgehen.Ein Stck jedenfalls. Und Feiern. Gottes-dienst feiern. Ein wichtiger Aspekt dabei: Was ich an We-sentlichem weitergeben kann das ist ja et-was, was ich gar nicht habe. Verstehen Sie?Wir sprechen in der Kirche in diesem Zu-sammenhang von Segen, vom Himmel, von

    Gott, vom Glauben. Und wir meinen: Leis-tung ist ntig und wertvoll. Aber da gehrtmehr zu unserem Leben, das nmlich, waswir selber schaffen knnen. Was uns ir-gendwie gegeben ist, wie eine Begabung.Die gilt es anzunehmen, zu pflegen, sie mitanderen zu teilen. Die Liebe ist so eine Ga-be, die Hoffnung und da, wo man es er-fahren darf, auch Vergebung. Nichts davonkann ich mir selber erarbeiten. Das Schnste und manchmal auch Schwie-rigste an unserem Glauben: Ich gebe etwasweiter, worber ich gar nicht verfge: EinMensch ist gestorben. Was kann ich daschon sagen?! Ich nehme von dem, was mirgar nicht gehrt und zeichne den Himmelweit ber aller Enge und Trauer. Ein Ehe-paar wnscht sich die Trauung und ichspreche ihnen mit leeren Hnden denganzen Segen Gottes zu. Oder den Tauf-segen. Ein Segen, der nie endet. Klar, derSegen kann im Alltag aus dem Blick gera-ten. Stimmt. Das Schnste unseres Glaubens aber wohlallen Glaubens auf dieser Erde ist, dasswir vor allem eigenen Tun geliebt sind undGeliebte bleiben in guten und schwerenZeiten! Von Gott sagen wir ganz mutig.Aus dieser berzeugung hat Jesus gelebt.Ihm glaube ich seinen Gott. In seiner ber-zeugung lebe ich. Will ich leben. Und daswollte ich weitergeben. Ich habe das in der Gemeinde mit anderentun drfen: Mit den Kollegen, dem Kirchen-gemeinderat, mit Mitarbeitenden, mitFreunden, mit der Gemeinde, mit Fremden.Dann kann die Freude geteilt werden. Undes wird miteinander gelitten, gerade dann,wenn die Hnde sich gar nicht fllen wol-len mit Himmel. Wenn nur Fragen blei-ben, Gott fern scheint. In solcher tragendenGemeinschaft durfte ich leben.Pastoren gehen ja nicht in Rente. Bei unsspricht man von Emeritierung. Das Wortbedeutet u.a. auch ausgedient oder un-

    brauchbar werden ... Das klingt schon sehrnach dem ursprnglichen Titel von KlausSchmann. Dann doch lieber in Pension ge-hen und ein Ruhegehalt beziehen Oderaber: Weiter mit offenen Hnden leben.Mal sehen, was da nach den 53 Tagen hi-neingelegt wird und was sich teilen lsst.Wo auch immer.

    Helmut Plank

    Falls Sie zu denen gehren, denen ich eine Lastwar, bitte ich ernstlich um Entschuldigung...!

    GASTKOLUMNE: Pastor Helmut Plank zu seinem Ruhestand

    Das Ende eines PastorenlebensBlankeneses Pastor Helmut Plank geht in den Ruhestand. Der um -triebige evangelische Geistliche kommentiert seine Gedanken beimAbschied vom Kirchen-Altar.

    Helmut Plank, seit 1977 Pastor in Blankenese

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    StellungnahmeGASTKOLUM

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    ffentliche Sicherheit in Gefahr

    berflle, Einbrche, Taschendiebe, eine seit Monaten vor allem nachts krakeelende Obdach -lose im sonst so beschaulichen Blankenese istdas Klima rauher geworden. Der Supermarkt Rewe wurde berfallen, in einem Wscheladen100 Euro erbeutet. Einer alten Dame, hilfsbereitwollte sie einem Paar den Weg erklren, wurdebei dieser Gelegenheit das Portemonnaie gestoh-len. Drei Flle aus der letzten Zeit. Wenn ich dasnchste Mal angesprochen werde, gehe ich ein-fach weiter, sagt das Blankeneser Opfer HarrietVoigt. Die Polizei scheint trotz aller Vorfllehauptschlich damit beschftigt zu sein, bei Park-sndern zu kassieren.Blankenese entwickele sich zunehmend zum

    Kriminalittsschwerpunkt in Sachen schwerer Einbruch, berfall und Raub, so die CDU-Brger-schaftsabgeordnete Karin Prien. Zugleich beklagtdie Blankeneser Politikerin die eklatant rcklu -fige Aufklrungsquote, jedenfalls im Bereich derRaubdelikte. So sei die Aufklrungsquote im Zeit-raum 2013/2014 um 45 Prozent zurckgegangen. Karin Prien: Die Blankeneser Brger wurden bereits in den ersten Wochen des Jahres 2015 miteiner auffllig hohen Zahl einschlgiger Straftatenkonfrontiert. Mitverantwortlich fr die sinkende Aufklrungs-quote seien sinkende Prsenzstunden und andere Sparmanahmen bei der Polizei.Wenn sich dieser Trend fortsetzt, sagt Karin Prien,ist die Erfllung des staatlichen Auftrags zurWahrung der ffentlichen Sicherheit in Gefahr.

    K O M M U N A L P O L I T I K

    Mitarbeit imNachbarschaftsrat Der Ausschuss fr Umwelt, Ver-braucherschutz, Gesundheit undSenioren sucht ab sofort fr dieDauer der Wahlperiode der Be-zirksversammlung Altona zweiehrenamtliche Vertreter sowiederen Stellvertreter aus derNachbarschaft des Airbus Wer-kes fr die Mitarbeit im Nach-barschaftsrat. Der wurde vonAirbus und der Behrde frStadtentwicklung gegrndet,um die Interessen der Bevlke-rung im Umfeld des Werkes ge-genber der Werksleitung , denBehrden und den kommunal-politischen Gremien zu vertre-ten.Der Nachbarschaftsbeirat trifft

    sich mindestens zwei Mal imJahr und sucht den Dialog, umso zu einer partnerschaftlichenBeziehung beizutragen. Dabeigeht es um alle Fragen unterden Gesichtspunkten des Um-weltschutzes und der rtlichenLebensqualitt.Grundlagen fr die Arbeit desNachbarschatsrates sind dabeiInformationen der Werksleitungsowie bekannt gewordene Beei-trchtigungen des Wohnumfel-des. Altonaer Vertreter derWerksnachbarschaft mssen inder Nhe des Landplatzes Fin-kenwerder und im Bezirksamts-gebiet wohnen. Interessierte senden eine form-lose Bewerbung mit einer kur-zen Begrndung ber ihre Eig-nung bitte bis zum 05.05.2015

    an die Geschftsstelle der Be-zirksversammlung Altona, Platzder Republik 1, 22765 HamburgMail: [email protected]

    H A U S R I S S E N

    Vortrag und Diskussion Der studierte Wirtschaftswissen-schaftler Dr. Reiner Brggestratist am 9. April um 19.30 Uhr Gastim Haus Rissen und spricht zumThema: Htten die Grundstzeeines Ehrbaren Kaufmannes dieFinanzkrise verhindert? Hintergrund des Referates: DasHaus Rissen mchte die Bankenund Banker nicht so leicht ausihrer Verantwortung und ihremBerufsethos entkommen lassen.Es gebe auch Finanzinstitute, dienicht nur mit Regeltreue und

    besonderem ethischem Verhal-ten laufend in den Medien hau-sieren gingen, so Haus-RissenVorstand Dr. Philipp-ChristianWachs, sondern auch solche, diediesen Anspruch schon seit lan-ger Zeit im Alltag umsetzen zum Besispiel die Genossen-schaftsbanken.Der Referent Dr. Brggestrat stu-dierte Wirtschaftswissenschaf-ten und Geschichte an der Ruhr-Universitt Bochum, wo er auchpromovierte. Nach Stationen beiSparkassen rckte er spter inden Vorstand der HamburgerBank von 1861 auf und ber-nahm dort 2002 den Posten desVorstandsprechers. Mehr Informationen unter:www.hausrissen.org

    ME L DUNG E N

    O T H M A R S C H E N

    Fehlende Zebrastreifen sorgen fr ngstliche Kinder Am Holmbrook in Othmarschen liegen zwei Kindergrten, drei Schulen und mehrere Spielpltze.Bisher konnten die Eltern ihre Kinder unbesorgt auf den Weg schicken. Das ist nun anders. DieVerkehrsbehrde verordnete 2013 die Entfernung des ersten Zebrastreifens, vor einigen Monatenfolgte pltzlich der zweite Fugnger-berweg. Laut der Behrde ist hier Tempo 30 vorgeschrieben und dieberquerung der Strae msste somitunbedenklich sein. Die Eltern sind alarmiert, denn leiderhalten sich viele Autofahrer nicht an dasTempolimit. Andreas Schieweck-Gsmer,besorgter Vater, versucht derzeit die be-teiligten Schulen, Kitas, die Polizei undBehrde an einen Tisch zu bringen, umdarber zu sprechen, die Sicherheit imHolmbrook wieder herzustellen. WennDrittklssler Angst haben, alleine zurSchule zu gehen, dann stimmt etwasnicht!, Schieweck-Gsmer erwgt eineInitiative ins Leben zu rufen.

    Eine knstliche Verengung vor der Gehrlosenschule im Holmbrookverfhrt zum Rasen. Der Zebrastreifen wurde hier 2013 entfernt

    Politik

    Herbert Cords

    1919 2015

    Fast htte HerbertCords die Hundert ge-schafft. Doch das wardem gebrtigen MarkBrandenburger nicht ganzvergnnt. Er starb am 2.Mrz. Seit dem Ende des2. Weltkrieges lebte Cordsin Nienstedten, wo die Fa-milie seit 300 Jahren zuHause ist. Der Vater warals preuischer Kataster-amtsbeamter nach Bran-denburg versetzt worden.Schon frh interessierteHerbert Cords sich fr dieGeschichte seines Stadt-teils. Keiner prgte denBrger-und Heimatvereinspter so stark wie derstudierte Bauingenieur.Fr sein Engagement auchim Hamburgischen Ge-schichtsverein wurde Her-bert Cords mit dem Portu-galeser in Bronze geehrt.

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  • Gnther-Immo 1-1-0415-ZW.qxp_Gnther-Immo 16.03.15 15:44 Seite 1

  • G U T E S G E S C H F T S J A H R

    Hamburger Dienstleister aufErfolgskurs Hamburgs Dienstleistungsbrancheblickt laut Handelskammer weiterhinoptimistisch in die Zukunft. Die Hamburger Dienstleister erwartenerneut ein gutes Geschftsjahr. Insbesondere bei der Hamburger Immobilienwirtschaft hat sich das Geschfts-klima gegenber dem Vorjahr deutlichverbessert, sagte Handelskammer-Chefvolkswirt Dr. Dirck S zu den aktuellen Umfrageergebnissen desHamburger Dienstleistungsbarometers. Die vierteljhrlich erhobene Kammer-befragung ergab, dass mehr als jedes

    zweite befragte Dienstleistungsunter-nehmen seine derzeitige Geschftslageals gut einschtzt. Genauso optimis-tisch fallen die Prognosen fr das lau-fende Jahr aus: 53,5 Prozent der Firmenglauben an eine stabile Geschfts -entwicklung, ein Drittel erwartet knf-tig sogar eine bessere Geschftslage.Der daraus resultierende Geschfts- klimaindex fr die Dienstleistungswirt-schaft, ein Mittelwert aus aktueller underwarteter Geschftslage, ist mit 133,4Punkten knapp 5 Punkte hher als imVorjahr. Die Hamburger Immobilienwirtschaftschtzt die Geschftssituation mit 151Punkten noch positiver ein.

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    B E R U F

    Abi und nun? EMBA stellt ihrBachelor-Studienangebot vor

    Privat und praxisnah studieren und dasmit staatlichem Abschluss: Die EuropischeMedien- und Business-Akademie (EMBA)bildet die Medienmacher, Marketing- undEventmanager von morgen aus. Bei den nchsten Infoabenden am 9. und23. April, knnen sich Interessierte um 17Uhr ber die verschiedenen Studienange-bote an der EMBA informieren und in derOsterfeldstrae 12-14 den Campus besich-

    tigen. Die Infoabende bieten Abiturienten,Schlern und Eltern die Mglichkeit, sichber das Studium an der EMBA in Eppen-dorf zu informieren. Campusmanager undGeschftsfhrer Sebastian Milbrandt stelltdas EMBA-Studium mit den neun unter-schiedlichen Bachelor-Studienrichtungenausfhrlich vor. Die Europische Medien- und Business-Akademie (EMBA) wurde 2007 gegrndet.Derzeit sind an ihren drei Standorten inHamburg, Berlin und Dsseldorf 500 Stu-denten eingeschrieben.www.emba.de

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    N E U

    Neues Porsche-Zentrum Ham-burg Nord-West erffnet

    Seit Februar gibt es in Hamburg ein neuesPorsche-Zentrum. Gnstig gelegen am Autobahndreieck Nord-West (A7 und A23)soll es Kunden aus dem Norden und Westen Hamburgs anlocken.

    Porsche investiert in Zusammenarbeit mitVertriebspartnern insgesamt 200 MillionenEuro in die Erweiterung und Modernisie-rung der deutschen Porsche-Zentren. Der Neubau an der Holsteiner Chausseeentstand fr rund 15 Millionen Euro. Holsteiner Chaussee 151, 22523 Hamburg

    Der neue Showroom im Porsche-Zentrum

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    N A C H F O L G E

    Neue Geschftsfhrung beiKrger Druck Seit dem 15. Februar verstrkt RalfMosbacher als Geschftsfhrer die Krger Druck GmbH. Der 43-Jhrigeverantwortet fortan den Bereich Ver-trieb, Marketing und Finanzen.Zustzlich hat Saskia Wermke die kaufmnnische Leitung bernommen, mit dem Schwerpunkt Finanzen undControlling.Ralf Mosbacher hat uns fachlich undpersnlich voll berzeugt, so Gesell-schafter und Co-Geschftsfhrer KaiKrger. Wir sind froh, in ihm einen tatkrftigen und hoch engagierten Ge-schftsfhrer gefunden zu haben, deraus seiner frheren leitenden Ttigkeitin den Bereichen Vertrieb, Marketingund Strategieentwicklung viel Erfah-rung mitbringt. Zuletzt war der studierte Betriebswirtbei der Dhler Gruppe in Darmstadt fr das globale Marketing und die Neustrukturierung des Unternehmens-

    bereiches verantwortlich. Zuvor war erunter anderem ber acht Jahre im stra-tegischen Marketing und Vertrieb so-wie der Produktentwicklung und im Innovationsmanagement bei dem weltweit ttigen Verpackungshersteller,SIG Combibloc GmbH in Linnich ttig. Krger Druck zhlt seit mehr als 135Jahren als Spezialist fr Zeitungsbeila-gen, Prospekte, Kataloge und Zeitschrif-ten zu den fhrenden Offsetdruckereienweit ber die Grenzen Norddeutsch-lands hinaus.

    N E U

    Die Blankenese Interessen-Gemeinschaft e.V. ist onlineFr interessierte Brger und Interessens-gruppen ist mit der neuen Homepage derBlankenese Interessen-Gemeinschaft einePlattform entstanden, die aktuelle Entwick-lungen abbildet. Diese Transparenz ist einwichtiger Informationskanal und damitauch ein Kommunikations- und Marketing-instrument der Blankenese Interessen-

    Gemeinschaft e.V.Konzeption, Redaktion und Gestaltung der Webseite erfolgte mithilfe eines Web-seiten-Baukasten-Systems von der Quar-tiersmanagerin Ina Wrdemann.Das verwendete Fotomaterial wurde vonder Stadtteil- und Gemeinde-Webseitewww.blankenese.de und der FotografinDrthe Hagenguth sowie Carsten Genz zur Verfgung gestellt. www.blankenese-ig.de

    P K W

    Von der Werkstatt zum TraditionsunternehmenEin Blick in die Chronik macht deutlich,welche Entwicklungen das UnternehmenWilly Tiedtke durchlaufen hat. Im Mrz1935 begann Willy Tiedtke mit einemWerkstattbetrieb fr Hanomag Land- undZugmaschinen, nach dem Krieg folgte eineVolkswagen Werkstatt und kurz daraufauch der Vertrieb von Volkswagen Fahr-zeugen.

    Nach dem unerwarteten Tod des Firmen-grnders im Jahre 1960 bernahm SohnPeter Tiedtke die Firmenleitung mit nur 21 Jahren. Unter seiner Fhrung wurden inden folgenden 40 Jahren weitere Betriebeund Servicestandorte erffnet. Im Jahr 2000 bergab er das Geschft anseinen Sohn Dr. Alexander Tiedtke, der dasUnternehmen in dritter Familiengenera -tion seit nunmehr 15 Jahren erfolgreichfhrt.Insbesondere die Standort-Entwicklungender vergangenen fnf Jahre sind unver-kennbar und haben die Weichen fr dieZukunft eindrucksvoll gestellt: Dazu zhlender 2011 erbaute exklusive Schauraum frdie Marke Volkswagen PKW, der 2013 er-ffnete Audi-Terminal und die vor exakt einem Jahr erffnete koda City als neuerLeuchtturm der Marke koda am Friedrich-Ebert-Damm in Hamburg-Wandsbek. Dochnicht nur im Hamburger Osten hat sich ei-niges getan, sondern auch im Westen. Sowurde 2012 in der Griegstrae in Othmar-schen ein gnzlich neuer Standort fr Gebrauchtwagen und Werkstattservice erffnet. Willy Tiedke, Friedrich-Ebert-Damm 118,Telefon 69 40 62 06, www.willytiedke.de

    Geschftsfhrender Gesellschafter Dr. Alexander Tiedtke

    Saskia Wermke und Ralf Mosbacher

    32-33 Meldungen-2-Wirt.qxp_kloen 20.03.15 12:02 Seite 33

  • ME L DUNG E N

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    L E S U N G I I

    Peter Schtt liest imWitthsAm Mittwoch, 22. April um 15Uhr liest Peter Schtt im Witt-hs Gedichte. Schtt, dessen2010 erschienene Autobiogra-fie Von Basbeck am Moor berMoskau nach Mekka. Stationeneiner Lebensreise viel beach-tet wurde, kann auf ein be -wegtes Leben zurckblicken.Aufgewachsen in einem win -zigen Dorf an der Niederelbe,

    in dem er 1956 dem Witths-Bewohner Hans Henny Jahnnbeim Unterschriftensammelngegen die Bombardierung desWattenmeeres half, wurde erspter in Hamburg einer derAktivisten der Studentenbe -wegung und machte mit sei-nem Spruch Unter den TalarenMuff von hundert Jahren Fu-rore. Eintritt 5 Euro. Anmeldungunter Telefon 86 01 73. Elbchaussee 499a

    K O N Z E R T

    Goodbye AstorDrei junge Musiker, alle Preistrgernamhafter Wettbewerbe, spielen be-rhmte Werke der europischen Klassikin einem eigenen, von den Tangos desAstor Piazolla beeinflussten Stil. In ih-ren Arrangements wird oft Gehrtesvon Mozart und Beethoven, Grieg undVivaldi, Rachmaninow und Rossini wie-der zum Geheimtipp. Der Auftritt vonNikolaj Abramson (Klarinette), Arthur Hornig (Violoncello) undJan Jachmann (Konzert-Akkordeon) am Mittwoch, den 8. April isteine Liebeserklrung an den Tango und zugleich eine Verbeu-gung vor der klassischen Musik. Beginn 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr. Eintritt 15 Euro, fr Mitgliederdes Frdervereins Golerhaus 10 Euro. Anmeldungen unter Tele-fon 86 66 69-54, Gabriele Milchert, werktags von 14 bis 16 Uhroder per E-Mail an [email protected] Park 1

    Trio Neuklang

    T H E A T E R B A L L

    Volksspielbhne Rissenfeiert Jubilum Die Volksspielbhne Rissen feiertam 2. Mai ihr Jubilum mit einemTheaterball. 60 Jahre Volksspiel-bhne Rissen, das sind 60 JahreTheaterleidenschaft, Spielbegeis-terung und Lebensfreude. Dassind rund 200 groe und kleinereInszenierungen, unzhlbare Auf-tritte auf Stadtfesten, in Seniorentreffen, auf Hochzeiten, rundenGeburtstagen. Das sind unzhlige Mitglieder, die den Verein zudem gemacht haben, was er heute ist. Mehr als ein guter Grund zum Feiern: Die Volksspielbhne ldtaus diesem Grund zu einem Theaterball in der Aula der SchuleIserbarg in Rissen ein. Ein reichhaltiges Buffet wird fr das leibli-che Wohl sorgen, fr kulturelle Unterhaltung einige Verbands-bhnen vom Verband Hamburger Amateurtheater mit kurzenDarbietungen. Die Band Just for fun bringt die Tanzbeine inSchwung.Also schmeien Sie sich in Schale und feiern Sie am 2. Mai mit derVolksspielbhne. Getreu dem Motto Mach Dich hbsch, aber fhlDich wohl dabei sind Ballkleider und Smokings willkommen,aber kein Muss. Erlaubt ist, was gefllt. Karten und Informationen gibt es hier: www.volksspielbuehne.de

    Rissener Volksspielbhne wird 60

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  • ME L DUNG E N

    J U B I L U M

    100 Jahre Lili Marleen

    In der Nacht zum Ostersamstag, also in der Nacht vom 3. auf den 4. April, wird LiliMarleen 100 Jahre alt. Das 1939 von LaleAndersen gesungene und zum erstendeutschen Millionenseller avancierte Liedbasiert auf einem Text des HamburgerDichters Hans Leip. Samy Semtner, seit mittlerweile vier Jahrenmusikalischer Botschafter in Sachen Leip,nimmt dieses Datum zum Anlass einer Geburtstagsparty mit dem Kabarett DieWendeltreppe im Restaurant Parlamentdes Hamburger Rathauses. 19.30 Uhr, Ein-lass ab 18.45 Uhr, Eintritt 13 Euro, ermigt9 Euro. Semtner hatte bereits 2012 in der CD Die Schiffe, die Sterne, die silberne FerneGedichte von Hans Leip vertont. Zum Jubi-lumsjahr erscheint eine weitere CD (er-hltlich ber [email protected] bzw. Tele-fon 552 23 75). Auf der neuen CD findensich Gedichte wie Marlen am Hafen, Vi-talier, Santa Kathrin oder Neue Gebete,

    vertont grtenteils mit sparsamer Beglei-tung. Groe Johannisstrae 2

    Samy Semtner, links, 2012 bei der Prsentation derersten Hans-Leip-CD

    J A Z Z

    Album ohne Genre-Grenzen Die norwegische Sngerin Silje Negaard ist schon eine ganze Weile im Grenzgebiet zwischen Jazzund Pop unterwegs. Bereits 1990 erschien ihr De-btalbum. Dabei ist ihre Musik damals wie heutenur schwer einzuordnen. Sie changiert zwischenpurem Jazz und eingngigen Popmelodien. So sindauch auf ihrem krzlich verffentlichten 15. Album Chain of Days ganz unterschiedliche Stcke ver-sammelt. Dabei werden die Genre-Grenzen ganzspielerisch berschritten, verschmelzen so zu ei-nem eigenstndigen Sound; es finden sich Ankln-ge an Folk, Pop und Jazz. Zu den besonderen Stcken auf dem neuen Album zhlt das Duett mitdem amerikanischen Jazzsnger und Grammy-Ge-winner Kurt Elling. Mit dem Pop-Klassiker Hunting

    High and Low befindet sich auf dem Album auch ein Pop-Klassiker der norwegi-schen Band A-ha. Silje Nergaard hlt das Stck fr einen der besten Pop-Songsberhaupt.Silje Nergaard gastiert am 22. April in der Laieszhalle.www.siljenergaard.com

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    A U S S T E L L U N G

    Uwe Knuth: Kunst inder St. Pauli-KircheHistorische und neue Motiveaus St. Pauli, dem Fischmarktund Hafen sind ab dem 17. Aprilin der St. Pauli-Kirche zu sehen. Knstler ist der auch im Ham-burger Westen bekannte UweKnuth. Vernissage am Freitag,17. April, 19 Uhr. Zur Einfhrungspricht Pastor Martin Paulekun.Bis 3. Mai.Pinnasberg 80

    K O N Z E R T

    Kammermusik aus Bhmen undMhrenAm 26. April spielen im Ernst Barlach Hausum 18 Uhr Studierende der Hochschule frMusik und Theater Werke von Antonn Dvo-rk, Smetana, Bohuslav Martinu, Leo Janekund anderen. Vorverkauf: Buchhandlung Harder, Waitzstr. 24, Konzertkasse Gerdes, Telefon 45 33 26 und im Ernst Barlach Haus,Di. bis So., 11 bis 18 Uhr. Telefonische Vorbe-stellung unter Telefon 82 60 85, Abendkasseab 17.30 Uhr, Erwachsene 15 Euro, Schlerund Studenten 5 Euro. Baron-Voght-Strae 50a

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    ME L DUNG E N

    Katharina Apostolidis, Geigen- und Klavierlehrerin, Kulturredaktion

    [email protected]

    Lila Khe, Hackbretter und Akkordeon-Pop

    Alpenmusik-FestivalZehntausende Hamburger jhrlich knnen nicht irren:Sie lieben die Alpen und reisen immer wieder hin. Dabei stehen bei vielen norddeutschen Alpenfans nachSkifahren, Wandern, Festspiel- und Opern-Besuchenmusikalisch oft nur Httengaudi und Blasmusik imVordergrund. Doch Alpenmusik kann und ist viel mehr.

    D I T - R E B E L L

    Ich bin dann malschlank live

    Diten sind nicht lustig,aber man kann wunderbardarber lachen - ComedianPatric Heizmann begeistertdas Publikum mit krperli-chem und gei