Kulturexpress 47 2014

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Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996 Kulturexpress unabhängiges Magazin Ausgabe 47 16.22. November 2014 Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab. Impressum Herausgeber und Redaktion Rolf E. Maass Adresse Postfach 90 06 08 60446 Frankfurt am Main mobil +49 (0)179 8767690 Voice-Mail +49 (0)3221 134725 www.kulturexpress.de www.kulturexpress.info www.svenska.kulturexpress.info Kulturexpress in gedruckter Form erscheint wöchentlich ISSN 1862-1996 Finanzamt IV Frankfurt a/M St-Nr.: 148404880 USt-idNr.: 54 036 108 722 E-Mail: [email protected]

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Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996

Kulturexpress unabhängiges Magazin

Ausgabe 47

16.– 22. November 2014

Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu

berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten

aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin

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Bosco Verticale in Mailand gewinnt den InternationalenHochhaus Preis 2014Meldung: DAM, Frankfurt a/M, den 19. 11. 2014

Die Wohnhochhäuser Bosco Verticale inMailand/Italien gewinnen den mit 50.000Euro dotierten Wettbewerb um dasweltweit innovativste Hochhaus. DerArchitekt Stefano Boeri (vormals BoeriStudio, heute Stefano Boeri Architetti)und Bauherr Manfredi Catella (Hines ItaliaSGR S.p.A.), nahmen die Preisstatuetteund das Preisgeld am 19. November imRahmen eines Festakts in der Frankfurter

Paulskirche entgegen. Überreicht wurde der Preis von Felix Semmelroth, Dezernentfür Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main, sowie Matthias Danne,Immobilien- und Finanzvorstand der DekaBank. Mit Bosco Verticale wurde ein Projektausgezeichnet, das Pionierarbeit für die Bepflanzung von Hochhäusern geleistet hatund als Prototyp für die Städte von morgen gelten kann.

Aus über 800 Hochhäusern, die innerhalb der letzten zwei Jahre weltweit fertig gestellt wurden,hat das Deutsche Architekturmuseum (DAM) 26 herausragende Gebäude aus 17 Ländernnominiert. Eine internationale Expertenjury aus Architekten, Tragwerksplanern undImmobilienspezialisten wählte daraus fünf Finalisten.

Der Internationale Hochhaus Preis wird seit 2004 alle zwei Jahre von der Stadt Frankfurt am Mainausgelobt. Initiiert wurde der IHP 2003 gemeinsam von der Stadt Frankfurt, dem DeutschenArchitekturmuseum und der DekaBank. Finanziert wird er vom Deutschen Architekturmuseumund der DekaBank. Im Jahr 2014 wird er zum sechsten Mal verliehen. Kriterium ist, dass dasGebäude Nachhaltigkeit, äußere Form und innere Raumqualitäten wie auch soziale Aspekte zueinem vorbildlichen Entwurf verbindet. Der IHPrichtet sich an Architekten und Bauherrn, derenGebäude mindestens 100 Meter hoch sind und inden vergangenen zwei Jahren fertig gestellt wurden.

Der diesjährige Gewinner überzeugte auf mehrerenEbenen: Die beiden begrünten Wohnhochhäuserbasieren auf einfachen rechteckigen Grundrissenund sind mit 19 bzw. 27 Stockwerken (80 Meter und112 Meter) unterschiedlich hoch.

Jede der 113 Wohnungen hat Zugang zumindestens einer Terrasse, die einem kleinen Gartenoder einem kleinen Waldstück gleicht: Mehrerehundert Bäume, durchmischt mit Stauden,Sträuchern und Bodendeckern wachsen an denFassaden. Die Pflanzen sorgen für eine natürlicheKlimatisierung der Wohnungen und bieten denBewohnern eine außergewöhnliche Wohnqualität.

Die Pionierarbeit, die für die Bepflanzung einerHochhausfassade in Europa notwendig war, wurde von Boeri Studio zusammen mit denBotanikern und Landschaftsplanern Laura Gatti und Emanuela Borio entwickelt.

„Bosco Verticale ist ein wunderbares Projekt! Es ist Ausdruck des allumfassenden menschlichenBedürfnisses nach Grün. Die ‚bewaldeten Hochhäuser‘ sind ein anschauliches Beispiel einer

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Symbiose von Architektur und Natur", so das Urteil der Expertenjury unter dem Vorsitz des letztenIHP-Preisträgers Christoph Ingenhoven. Das Projekt sei definitiv ein Vorbild für die Bebauungdichter Gebiete in anderen europäischen Staaten.

Die beiden verhältnismäßig kleinen Wohntürmesind Teil einer umfangreichenQuartiersentwicklung im Mailänder Norden.Neben der hohen skulpturalen Qualität und derinnovativen Begrünung beeindruckten dieDoppeltürme von Boeri Studio auch kontextuell:Die Lobbys bieten den Bewohnern nicht nureinen Eingangsbereich für gemeinschaftlicheNutzungen, vielmehr sind sie direkt an denkünftigen Park angebunden und gehen visuell in

diesen über, wodurch die vertikale Bepflanzung fortgeführt wird.

Das Projekt wurde von Hines Italia SGR S.p.A., entwickelt, einem unabhängigen Marktführer imBereich Assetmanagement für Immobilienfonds im Auftrag von italienischen und internationaleninstitutionellen Anlegern, der seinen Hauptsitz in Mailand hat und seinen Fokus auf Sanierungs-und Stadterneuerungsprojekte legt.

CEO von Hines Italia ist Manfredi Catella, der zusammen mit dem Architekten Stefano Boeri denPreis entgegengenommen hat. Gemeinsam haben sich die Gewinner des IHP 2014 entschieden,die Preissumme in Höhe von 50.000 Euro für die Umsetzung von gemeinnützigen Projekten imIsola Viertel in Mailand zu verwenden, in dem sich auch der „Vertikale Wald" befindet.

Eine mutige, radikale Idee für die Städte von morgen

In seiner Rede betonte der Kulturdezernent Felix Semmelroth, der auch Mitglied der IHP-Jury2014 war: „Mit dem Engagement für den Internationalen Hochhauspreis möchte die StadtFrankfurt deutlich machen, dass nicht Höhenmeter, sondern zukunftsweisende Konzepte inBezug auf Nachhaltigkeit, Einbindung in den urbanen Kontext und identitätsstiftende Wirkungeines solchen Bauwerks entscheidende Kriterien für die Auswahl eines Entwurfs sind."

Dr. Matthias Danne, Immobilien- undFinanzvorstand der DekaBank,erklärte: „Der diesjährige Gewinner istein herausragendes Beispiel fürinnovative Innenstadt-Revitalisierung.Die Idee, Hochhäuser zu begrünenund Gärten auf jedem Balkon zuschaffen, ist zukunftsweisend. BoscoVerticale erfüllt die Anforderungen vonMietern und Investorengleichermaßen."

Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseum und Mitglied der IHP-Jury2014: „Ich bin sehr angetan von der Art und Weise, was dieses Hochhaus leistet, was Architekturleisten kann. Bosco Verticale bietet auf ehrliche Art Schutz und Raum, bezieht zugleich Natur,Licht und Luft ein und bringt damit die menschlichen Grundbedürfnisse in ein ausgewogenesVerhältnis und ist dabei nicht komplexer als nötig. Eine mutige und radikale Idee für die Städtevon morgen. Anhand der Projekte, die für den IHP 2014 nominiert wurden, lässt sich der Trendzum Wohnhochhaus weiter bestätigen", erklärte Schmal weiter.

Stefano Boeri sagte: „Ich freue mich sehr über diese renommierte Auszeichnung. Vor allem freutes mich, weil der Preis für ‚Bosco Verticale‘ eine Anerkennung der Bedeutung desExperimentellen in der Architektur ist. Es ist eine Einladung über Architektur als Antizipation derZukunft nachzudenken und nicht nur eine Frage von Stil und Formensprache."

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Manfredi Catella erklärte: „Bosco Verticale in Porta Nuova ist eine architekto-nische Ikone fürMailand und entspricht den höchsten neuen Standards der Stadt-erneuerung in Italien, überdiesunterstreicht das Projekt die historische Tradition und die Gabe dieser Nation, wunderschöneStädte zu erschaffen. Diese außer-ordentlich bedeutende Auszeichnung empfinden wir als großeEhre, da wir mehrere Jahre Arbeit in dieses Projekt investiert haben. Vor allem ist sie aber einegroße Anerkennung und ein wichtiger Impuls für Italien und Mailand mit solchen Projektenvoranzugehen."

Während der Preisverleihung wurden auch die übrigen vier Finalisten geehrt: • „De Rotterdam" in Rotterdam, Niederlande (151,3 Meter) von Office for MetropolitanArchitecture (OMA) aus Rotterdam • „One Central Park" in Sydney, Australien (64, 5 Meter und 116 Meter) von AteliersJean Nouvel aus Paris • „Renaissance Barcelona Fira Hotel" in Barcelona, Spanien (105 Meter) von AteliersJean Nouvel aus Paris • Sliced Porosity Block in Chengdu, China (123 Meter) von Steven Holl Architects ausNew York

Das Deutsche Architekturmuseum zeigt alle nominierten Projekte

Die Ausstellung "Best Highrises 2014/2015 – Internationaler Hochhaus Preis 2014", die dasDeutsche Architekturmuseum (DAM) vom 20. November 2014 bis 1. Februar 2015 in Frankfurtzeigt, präsentiert nicht nur den Preisträger und die Finalisten, sondern alle 26 nominiertenProjekte.

Kurator der Ausstellung „Best Highrises" Peter Körner

Medienpartner des Internationalen Hochhaus Preises 2014 aspekte/ZDF

Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 19. November 2014

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MY OLD LADY - Eine Erbschaft in Paris(USA/ Frankreich 2014)

Ascot Elite Verleih Spieldauer: 106 Min. Kinostart: 20. November2014

Zum Trailer: My Old Lady Ein Film vonIsrael Horovitz

Der mittellose New Yorker Mathias Goldreist nach Paris, um ein Apartment zuverkaufen. Er hat es von seinemverstorbenen Vater Max geerbt, zu demer seit Jahren keinen Kontakt mehrhatte. Doch an Stelle des schnellenGeldes erwartet ihn in Frankreich die92 Jahre alte Mathilde. Sie hat vorlanger Zeit mit Mathias' Vater eineImmobilienleibrente vereinbart, darfalso bis zu ihrem Tod im Apartmentwohnen und erhält darüber hinaus einemonatliche Rente von 2400 Euro. Die

fordert sie nun von Mathias ein, der sich plötzlich mit antiquiertenfranzösischen Gesetzen und Mathildes streitlustiger Tochter Chloéauseinandersetzen muss.

MY OLD LADY ist die erste Kinoregiearbeit des weltweit gefeiertenDramatikers und Drehbuchautors Israel Horovitz. Die perfekte Mischungaus Komödie, Drama und Liebesfilm basiert auf Horovitz' gleichnamigemBühnenerfolg. In den Hauptrollen brillieren Oscar®-Preisträger KevinKline (Last Vegas, Ein Fisch namens Wanda), die zweifache Oscar®-Preisträgerin Dame Maggie Smith (Harry Potter, Gosford Park) und KristinScott Thomas (Only God Forgives, Der englische Patient).

Was bedeutet Immobilienrente auf Französisch?Die Immobilienleibrente (französisch: Rente viageré) ermöglicht es denmeist älteren Eigentümern von Häusern oder Wohnungen, den Wert ihrerImmobilie in eine lebenslange Zusatzrente umzuwandeln. Der Käuferverpflichtet sich, einen Teil des Kaufpreises sofort und den Rest alsmonatliche Leibrente zu zahlen. Der Verkäufer erhält ein im Grundbuchgesichertes Wohnrecht, das bis an sein Lebensende gilt. So kann er in

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der vertrauten Umgebung wohnen bleiben, bis er stirbt. Erst danach kannder Käufer das Haus oder die Wohnung vermieten, verkaufen oder selbstbeziehen. Falls der Vertrag keine Anpassung an die Inflationsratevorsieht, hat dies für den Käufer den Vorteil, dass seine Einkünftesteigen, während der Wert der Leibrente durch die Inflation sinkt. DieImmobilienleibrente ist vor allem in Frankreich beliebt und wird meist mitPersonen im Alter von 70 Jahren und mehr vereinbart. Für den Käuferbesteht dabei die Hoffnung, dass der Verkäufer früh stirbt und er dieZahlung der Leibrente schnell beenden kann. Experten sprechen in einemsolchen Fall von versicherungsmathematischem Gewinn.

Bevor MY OLD LADY zu einem Kinofilm wurde, war es bereits einerfolgreiches Theaterstück, das im Oktober 2002 seine Off-Broadway-Premiere im New Yorker Promenade Theater feierte. Danach wurde esauch in anderen Ländern ein Hit, zum Beispiel in Deutschland, Russlandund natürlich in Frankreich. Sowohl der Film als auch das Theaterstückbasieren auf der recht undurchsichtigen französischen Idee derImmobilienleibrente, bei der ein Käufer dem Verkäufer statt eines hohenPauschalbetrags jeden Monat eine kleinere Summe zahlt und daraufverzichtet, die Immobilie zu nutzen, bis der Verkäufer stirbt. Für dieErben des Käufers kann diese Vereinbarung später eine jahrelangeBelastung sein, falls sich der Verkäufer einer besonders robustenGesundheit erfreut.

Drehbuchautor und Regisseur Israel Horovitz nahm gewisse Änderungenan seiner Geschichte vor, um sie von der Bühne auf die Leinwand zuübertragen und dabei alle Möglichkeiten des Films nutzen zu können. Diealte Dame Mathilde wurde zur Engländerin, die in Frankreich lebt. Sokonnte Horovitz die Sprachbarriere zwischen ihr und Mathias umgehen.Der Idee und den Konsequenzen der Immobilienleibrente räumte er imFilm noch mehr Platz als im Theater ein. „Es ist eine sehr seltene und,soweit ich weiß, nur in Frankreich bekannte Tradition”, sagt IsraelHorovitz. „Man zahlt in kleinen Raten für eine Immobilie und wartetdarauf, dass ein anderer Mensch möglichst bald stirbt. Ich fand esamüsant, einen ahnungslosen Amerikaner mit diesem hoch explosivenKonzept zu konfrontieren.”

BESETZUNGMathias Gold Kevin Kline Mathilde Girard Maggie SmithChloé Girard Kristin Scott ThomasAuguste Levebvre Dominique PinonFrançois Roy Stéphane FreissDr. Florence Horowitz Noémie LvovskyMöbelhändler Christian RauthPhilippe Stéphane de GroodtPhilippes Frau Nathalie NewmanKoch Jocelyne VignonPutzfrau Delphine LansonVormund Gillian Horovitz

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STABRegie und Buch Israel Horovitz Kamera Michel Amathieu Produktionsdesign Pierre-François LimboschKostüm Jacqueline Bouchard Schnitt Jacob CraycroftStephanie AhnMusik Mark OrtonProduzenten Rachael HorovitzGary FosterNitsa BenchetritDavid C. BarrotCo-Produzenten David AtrakchiGaël CabouatBoris MendzaMarie Cècile RenauldAssociate Producer Marc Bell Executive Producer Mike GoodridgeIsrael Horovitz Raphaël BenolieRuss KrasnoffCharles S. CohenDaniel BattsekChristine LanganJoe Oppenheimer

Produktionsfirmen

BBC Films Protagonist PicturesTumbledown Productions Ltd.Deux Chevaux / Katsize Films

Krasnoff / Foster EntertainmentVerleih Ascot Elite Filmverleih GmbH

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