Kulturexpress 01 2015

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Je Woche 11. Jahrgang ISSN 1862 - 1996 Kulturexpress unabhängiges Magazin Ausgabe 01 28. Dezember 2014 03. Januar 2015 Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab. Impressum Herausgeber und Redaktion Rolf E. Maass Adresse Postfach 90 06 08 60446 Frankfurt am Main mobil +49 (0)179 8767690 Voice-Mail +49 (0)3221 134725 www.kulturexpress.de www.kulturexpress.info www.svenska.kulturexpress.info Kulturexpress in gedruckter Form erscheint wöchentlich ISSN 1862-1996 Finanzamt IV Frankfurt a/M St-Nr.: 148404880 USt-idNr.: 54 036 108 722 E-Mail: [email protected]

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Je Woche 11. Jahrgang ISSN 1862 - 1996

Kulturexpress unabhängiges Magazin

Ausgabe 01

28. Dezember 2014 – 03. Januar 2015

Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu

berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten

aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin

um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab.

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erscheint wöchentlich

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Inhal

Litauen tritt als drittes baltisches Land dem Euro-

Währungsgebiet bei

Vorstandschef Dekkers gab zur Jahresbilanz

des VCI nicht nur positive Wachstumssignale

aus. Eine rasche Belebung für 2015 sei nicht zu

erwarten

Häuser lesen (2012) von Franz Göger erschienen

bei Königshausen & Neumann

Mit dem Neubau des Historischen

Museum feiert ein weiteres Stück

Frankfurter Stadtgeschichte

Richtfest

Das Neueste von der Schönheitsfront

Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 01 - 2015

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Litauen tritt als drittes baltisches Land dem Euro-Währungsgebiet beiMeldung: Europäische Zentralbank, Frankfurt a/M, den 01. 01. 2015

● Litauen führt den Euro ein.● Die Lietuvos bankas wird Mitglied des Eurosystems.● Litauen nimmt im Rahmen des Einheitlichen Aufsichtsmechanismus auch an der EZB-Bankenaufsicht teil.

Der Euro wurde am 01. Januar 2015 in Li-tauen eingeführt. Lettland trat 2014 undEstland schon 2011 bei. Die Zahl der EU-Mitgliedstaaten, welche die einheitlicheeuropäische Währung verwenden, ist so-mit auf 19 gestiegen, wie die EuropäischeZentralbank (EZB) bekannt gab. „Der EZB-Rat begrüßt diese erneute Erweiterungdes Euroraums. Litauen hat in schwierigenZeiten außergewöhnliche Maßnahmen er-griffen, um dieses Ziel – die Einführungder einheitlichen Währung – zu errei-chen“, so Mario Draghi, Präsident der EZB.

Litauen nimmt damit auch am Einheitli-chen Aufsichtsmechanismus teil, der grö-ßere Kreditinstitute unter die Aufsicht derEZB stellt. Drei litauische Banken (SEBbankas, Swedbank und DNB bankas) un-terliegen somit der direkten Aufsichtdurch die EZB. Sie wurden bereits der um-fassenden Bewertung, einer Überprüfungder finanziellen Solidität von 130 Bankenim Eurogebiet, unterzogen. Die Lietuvosbankas hat den Restbetrag ihres Anteilsam Kapital der EZB eingezahlt und ihrenBeitrag zu den Währungsreserven der EZBübertragen.

Die Aufnahme der litauischen monetärenFinanzinstitute (MFIs) in das Bankensys-tem des Eurogebiets am 01. Januar 2015wurde bei der Veröffentlichung des Liqui-ditätsbedarfs des Euroraums und bei derBenchmark-Zuteilung am 30. Dezember2014 bereits berücksichtigt.

Die litauischen Geschäftspartner des Eu-rosystems können an den Offenmarktge-schäften der EZB teilnehmen, die nachdem 01. Januar 2015 angekündigt wer-den. Die Liste der in Litauen ansässigenmindestreservepflichtigen Kreditinstituteund sonstigen MFIs sowie die Listen derMFIs in den übrigen EU-Mitgliedstaaten,die den Euro eingeführt haben, werden inKürze auf der Website der EZB veröffent-licht.

Für die Auferlegung der Mindestreserve-pflicht für litauische MFIs wurde aucheine übergangsweise geltende Mindestre-serve-Erfüllungsperiode festgelegt (01. Ja-nuar 2015 bis 27. Januar 2015). Außer-dem werden die Vermögenswerte in Li-tauen, die als Sicherheiten für Kreditge-schäfte des Eurosystems verwendet wer-den können, in das Verzeichnis markt-und notenbankfähiger Sicherheiten desEuro-Währungsgebiets aufgenommen,das auf der EZB-Website abrufbar ist.

Mit dem Beitritt Litauens, das nunmehr19. Mitglied des Eurogebiets ist, tritt am01.01. 2015 auch das neue Rotationssys-tem der Stimmrechte im EZB-Rat in Kraft.Auf der EZB-Website sind Informationenzu diesem System sowie ein Kalender zurRotation der Stimmrechte in den Jahren2015 und 2016 zu finden.

Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 02. Januar 2015

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Eine rasche Belebung für 2015 ist nicht zu erwarten

Vorstandschef Dekkers gab zur Jahresbilanz desVerbandes der Chemischen Industrie nicht nur positive Wachstumssignale aus. Foto: © Kulturexpress

ie ein Blick durchs Schlüssel-loch, der neue Verbandsvorsit-

zende Dekkers blickt in die Kamerades Fotografen. Was er zu melden hat,unterscheidet sich vom sonstigenKommentar des VCI. Meist sind esWachstumszahlen und Steigerungsra-ten, wie sich das für gut gehende In-dustriesparten gehört. Doch der Nie-derländer sprach in einem anderenTon als gewohnt. Die Chemie ist für dieRhein-Main-Region von elementarerBedeutung, auch was den hiesigenArbeitsmarkt betrifft. Wachstum mo-derat, ist deshalb eine etwas verhalte-ne Äußerung. Bei Betrachtung derwirtschaftlichen Zahlen und Bilanzenvom 08. Dez. 2014 wird verständlichwarum.

W

PreiseDie Chemieproduktion stieg im Jahr2014 nur um 1,5 Prozent. Europa konn-te sich von der Rezension zwar erho-len, viele Schwellenländer enttäusch-ten jedoch mit niedrigem Wachstum.Größter Kunde ist die verarbeitendeIndustrie, die im zweiten Quartal einenkonjunkturellen Dämpfer hinnehmen

musste. Die Nachfrage nach Chemi-kalien wuchs weniger als gedacht,die Kapazitäten waren nur zu 84,5Prozent ausgelastet. Bei geringer Aus-lastung der Kapazitäten in der chemi-schen Industrie ist Kurzarbeit die Fol-ge.

Die Herstellung von Petrochemikalienist um 2,5 Prozent gesunken. Nochschlechter entwickelte sich das Ge-schäft mit anorganischen Grundstof-fen. Die Produktion von Industriega-sen, Düngemittel und anderen anor-ganischen Grundstoffen sank um 4,5

Prozent.

Währendem belebten sich die Ge-schäfte mit Fein-- und Spezialchemika-lien im Jahresverlauf. Im Vergleich zu2013 ergab sich für dieses Segment in2014 ein Produktionsplus von 4 Pro-zent. Das Pharmageschäft stieg imJahresverlauf 2014 auf 5,5 Prozent.

Obwohl sich der Rohölpreis im Jahres-verlauf um rund 10 Prozent verbilligte,fiel diese Entlastung durch die Entwer-tung des Euro gegenüber dem Dollarwieder ein. Rohbenzin verbilligte sichdaher nur um 2 Prozent.

UmsatzAufgrund der rückläufigen Preisekonnte die chemische Industrie ihrenGesamtumsatz mit insgesamt 193,3Mrd. Euro nur um 1,5 Prozent steigerngegenüber dem Vorjahr 2013. Wäh-rend der Inlandsumsatz im gleichenZeitraum um 2 Prozent auf 77,8 Mrd.Euro stieg. Der Auslandsumsatz erhöh-te sich um 1 Prozent auf 115,8 Mrd.Euro.

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Eine rasche Belebung für 2015 ist nicht zu erwarten

Direkte Auswirkungen der Russland-U-kraine Krise auf die deutsche Chemiehalten sich bisher in Grenzen, sagteMarijn Dekkers am 8. Dezember. Zwarseien die Chemie- und Pharmaexpor-te 2014 in die Region stark rückläufig,Russland habe minus 6 Prozent, Ukrai-ne minus 20 Prozent erreicht. Insge-samt stehen diese beiden Länderaber nur für rund 4 Prozent der deut-schen Chemieexporte. Der Anteil derUkraine mit 0,7 Prozent ist deutlich klei-ner als der Russlands mit 3,3 Prozent.Minus 5,5 Prozent erbrachten die Um-sätze in Lateinamerika und Asien liegtbei minus 1,5 Prozent.

Chemiekapital wächst in anderenLändern deutlich stärker als in der EUund in Deutschland. Durchschnittli-ches Wachstum nach Ländern in Pro-zent, 2008 - 2013. Vorreiter sind China15,9 Prozent und USA mit 14, 5 Prozent.Dann folgt Brasilien 4,3 Prozent; Indien4,0 Prozent. In den MinusbereichenDeutschland minus 0,8 Prozent; EU mi-nus 2,2 Prozent; und Japan minus 3,1Prozent.

Moderater Zuwachs in 2015Das bedeutet für 2015 ein Zuwachsvon 1,5 Prozent. Die Erzeugerpreisedürften leicht sinken, um minus 0,5 Pro-zent. Der Branchenumsatz soll dannauf 196,5 Mrd. Euro steigen. Auch dieBeschäftigungszahlen sollen stabil blei-ben. Diese konnten in 2014 einenleichten Zuwachs verzeichnen. In derchemischen Industrie in Deutschlandsind aktuell 442.500 Mitarbeiter be-schäftigt.

HandlungsempfehlungenDie Innovationsfähigkeit der Unterneh-men stärken und für bezahlbare Ener-gie sorgen. Von erneuerbaren Energi-en war hier keine Rede, wie das The-ma ökologisches Denken immer nochein Dorn im Auge der chemischen In-dustrie zu sein scheint. Die Frage ist,was hier Abhilfe schaffen könnte.Denn ein Konflikt zwischen Interessender chemischen Industrie und derEnergiepolitik innerhalb der Bundesre-gierung wird unausweichlich fortbe-stehen. Die Energiewende habe zuKostensteigerungen geführt, heißt es.Die minimale Verringerung der EEGUmlage bleibe nur ein kleiner Trost.Dekkers plädiert deshalb für einenStrategiewechsel in der deutschenEnergie- und Klimapolitik. Ein politi-scher Alleingang scheint kaum sinn-voll. Mit der geplanten Minderung derTreibhausgase bis 2030 von minus 40Prozent hat sich die EU ein hohes Zielgesetzt. Die chemische Industrie ak-zeptiere die politischen Vorgaben, seigleichwohl an einer Umverteilung derLasten zugunsten des Verbandes inter-essiert. Als Bereiche der Umverteilung,die es stärker zu belasten gelte, nann-te er Wohnen und Verkehr.

Der Verband der Chemischen Indus-trie hatte Dr. Marijn E. Dekkers am 26.September 2014 in Frankfurt a/M zumVCI-Präsidenten gewählt. Dekkers istVorsitzender des Vorstands der BayerAG, in Leverkusen, und gehört seit2011 dem Präsidium des Verbandesan. Die Amtszeit begann am 27. Sep-tember 2014 und währt satzungsge-mäß zwei Jahre bis zur Mitgliederver-sammlung 2016.

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Häuser lesen (2012) von Franz Göger erschienen bei Königshausen & NeumannBuchumschlag: Königshausen & Neumann

as ist so ein Buch, welcheszum Lesen anregen soll undvor allem diejenigen angeht

mit Interesse an der Thematik. WiesoHäuser lesen, welchen Zusammen-hang gibt es zwischen zwei unter-schiedlichen Disziplinen, der Literaturund der Architektur. Die Antwort isteinfach, denn es handelt sich um einLesebuch, welches über Erzählungender Häuser berichten will. Das gehtschon aus der Unterüberschrift hervor.Das Häuser sprechen und erzählen, istwohl mehr durch eine genaue Be-schreibung baulicher Details bedingt.Was gesagt ist, darüber geben dreiKapitel mit Prolog und einem Postskriptnäher Auskunft.

D

Eine Vielzahl an Autoren gehen in dieErläuterungen ein, sind Grundlage fürden Text von Franz Göger. Einige we-nige Beispiele stammen auch aus derBaupraxis überwiegend aus der fränki-schen Heimat des Autors. Das läßt die

Sache natürlich spannender werden.Zu Anfang werden Grundlagen ver-mittelt. Griechische Tempel sind Klang-gebäude und Castel del Monte stichtheraus in seiner Architektur und achte-ckigen Form aus dem 13. Jahrhundert.Wobei meist kurze Passagen abge-handelt werden, deren Zitate sich derAutor bedient oder Quellen nennt.Vereinzeltes füllt dann mehrere Seitenoder taucht im Verlauf des Textes anmehreren Stellen wiederholt auf. FranzGöger unterrichtet Entwurf und Kon-struktion in Coburg. Der lehrbetontenVermittlung steht die ruhige Stimmungentgegen, mit der erzählt wird. Es gibtHöhen und Tiefen im Buch, insofernhandelt es sich auch um ein Klangmo-dell, welches vor einem steht. Die Kon-zeption verlangt didaktisch einzuwir-ken, ohne einen abschließenden Plandamit zu verfolgen. Der Leser steht imVordergrund der Betrachtungen, wirdeingebunden in das scheinbare Pla-nungsgeschehen. Nüchterne Berech-nungslogik wird absichtlich vermieden,um den Leser nicht zu erschrecken. Esgeht ums ganze Gebäude, das zu-sammenhalten soll.

Dem Text sind 37 s/w Abbildungenbeigeordnet, meist sind es Fotos zumTeil sind kleinformatige technischeZeichnungen wie Grundrisse und Auf-risse von Gebäuden dabei. Zum an-deren sind schematische Darstellun-gen und Cartoons vorhanden, die mitden Fotos korrelieren und immer imKontext zum daneben befindlichenText zu verstehen sind. Der broschierteBand umfasst 169 Seiten. Nach demProlog werden mit Kapitel eins einfa-che Grundkenntnisse vermittelt. Wel-che Hilfsmittel werden benötigt, umHäuser überhaupt lesen zu können.Dazu gehören zu aller erst einmal dieZahlen, dann folgen Zeichen, weiter

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geht es mit den Konstruktionen, denFunktionen, die Räume und die Wege.Nach diesem Grundlagenkursus ist derLeser vorbereitet, um sich dem inhaltli-chen Teil im Buch besser widmen zukönnen.

Beispielsweise die Dichtkunst und dieArchitektur nehmen sich den Philoso-phen Ernst Bloch "Prinzip Hoffnung"(1959), ein Klassiker der Philosophievor. Erwähnt ist der Schriftsteller OrhanPamuk, der häufig architekturbetonteAusdrucksformen in seinen Romanenverwendet. Dieses Interesse kommtnicht von ungefähr. Pamuk ist vorge-bildet in Sachen Architektur, eine Diszi-plin die er jedoch niemals beruflichbetrieben hat, wie er sagt, sondernnur eine Abfärbung auf sein literari-sches Werk bildet. Gewissermaßeneine dichterische Komponente in sei-nen Romanen ist.

Solche Beispiele reihen sich aneinan-der, diese aufzuspüren, das ist dieKunst. Denn erst wenn der Roman mitseiner Textvorlage durchgelesen undverstanden ist, kann beurteilt werden,inwieweit Architekturbezüge eine Rollespielen. Insofern handelt es sich beiden Namen und Buchtitel um einenwahren Fundus, der aus Literatur, Phi-losophie und Kunstgeschichte schöpft.Eine Idee, die durchaus weiter verfolgtwerden kann, indem jemand einNachschlagewerk schafft, in welchemalle literarischen Werke aufgezähltsind, die für eine architekturbezogeneBetrachtung in Frage kommen.

Passagen aus Hegels Architekturtheo-rie, 2. Band, 3. Teil, Vorlesungen überdie Ästhetik. Die Elementargesetze derBildenden Kunst, Friedrich Schinkel.Das Centre Pompidou von Renzo Pia-no und Richard Rogers ist Teil der Be-trachtungen. Dargestellte Zeichnun-gen der Lastabtragungen am CentrePompidou. Axel Schultes und Charlot-te Franks Bundeskanzleramt. Hagia So-

phia in Istanbul und Cordoba, West-goten, spanische Halbinsel. MarcelDuchamps Treppe aus dem Jahre1912 liefert Einblicke. Robert Musils Ro-man "Der Mann ohne Eigenschaften",Palladios Architektur, Alte Pinakothekin München, Würzburger Residenz, Gis-bert Kranz "Das Architekturgedicht",Eduard Mörike, Gedicht über die Zis-terzienserabtei, Rosseaus zurück zurNatur und mehr.

In der geographischen Beurteilungstammen mehrere der aufgeführtenAnwendungen dann wieder aus derbayrischen Heimat des Autors, wieetwa die "Kappel" in Waldsassen, des-sen Grundriss als Beleg für die Zahl dreiverwendet wird. Die Alhambra, Basti-on der Mauren in Spanien zeigt wie-derum eine geographische Unabhän-gigkeit bei der Auswahl der Objekte.Ergebnis ist dann ein internationalesGeflecht der ähnlichen oder völlig un-terschiedlichen Bauweisen. Die Physikist überall gleich bei der Konzeption,daraus kann kausal auf Belange aufdem irdischen Planeten geschlossenwerden. Manche der Passagen undLiteraturbelege waren schon im Band"Wortlose Geschichten" (2010) vomgleichen Autor verwendet worden.

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Inhalt

Prolog

9

Kapitel I Die Hilfsmittel der Häuser zum Geschichtenerzählen

15

Zahlen 17Zeichen 26Konstruktionen 38Funktionen 48Räume 59Wege

76

Kapitel II Die Dichtkunst und die Architektur 87Goethes Gartenhaus in Weimar 89Wie Dichter von Häusern erzählen 93Eine Stadt als Biografie 99Der gebaute Roman in La Scarzuola

108

Kapitel III Über das Lesen 113Wie Lesen die Wirklichkeit verändert

115

Alltägliches lesen 121Die Deutung des Gelesenen

140

Postskript

151

Anhang Abbildungsverzeichnis 157(Quellen, Literaturhinweise und Abdruckgenehmigungen

158

Dank 169

Siehe auch: Wortlose Geschichten. Ein Lesebuch über die Architektur

(2010) von Franz Göger bei Königshausen & Neumann

Siehe auch: Stadt & Text (2011) herausgegeben von Vittorio Lampugnani.

Ein Buch zur Ideengeschichte des Städtebaus aus dem Gebr. Mann

Verlag, Berlin

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Dachbalken Handskizze Rolf E. Maass/ Kulturexpress

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Mit dem Neubau des Historischen Museum feiert ein weiteres Stück Frankfurter Stadtgeschichte Richtfest Foto: © Kulturexpress

eben der Nikolaikirche entsteht derneue Bau aus dem Architekturbüro

Lederer Ragnarsdóttir Oei. Das neue Mu-seum mit Giebeldach ist vielgestaltiger alsdas frühere dem Brutalismus zugehörigeBetongebäude. Ähnlich wie die Schirnhandelt es sich beim neuen Gebäude umein Langhaus. Die Erschließung erfolgtüber Treppenhäuser im vorderen am Rö-mer gelegenen Bereich, als auch ein zurSaalgasse an der Stirnseite gelegenesTreppenhaus. Im Moment und bei derWitterung ist der nasse Rohbau nochziemlich ungemütlich. Überall stehenbreite Pfützen in den Etagen. Highlight istder Blick auf den Frankfurter Römer vomEckfenster im ersten Stock. Zur Festveran-staltung am 17. Dezember waren nebenJournalisten zahlreiche Gäste geladen. Fürausgiebige Verköstigung war gesorgt. Esgab Glühwein und alkoholfreien Punsch,Tee und kalte Getränke. Das Buffet warreichhaltig mit Hausmannskost gedeckt,Kassler Kotelett mit Sauerkraut oderWürstchen mit Senf und Brötchen. DieLeute standen Schlange, um an eine derbegehrten und warmen Mahlzeiten imüberdachten Rohbau zu gelangen. Bevorder bedeutungsvolle Richtkranz vom Kran

N

im kalten Regen draußen nachoben gezogen wurde und in einerZeremonie nach altem Hand-werksbrauch, wie ihn die altenZünfte kannten, eingeweiht wur-de, sprachen noch mehrere Red-ner aus dem Magistrat und dembeteiligten Architekturbüro untergroßer Anteilnahme.

An einem schnell zurechtgerück-ten Podest neben dem vorderenTreppenaufgang redete der

Oberbürgermeister, Peter Feldmann(SPD), ihm folgte der Direktor des Histori-schen Museum, Jan Gerchow, dannsprach Bürgermeister und Baudezernent,Olaf Cunitz (Grüne), Architekt Arno Lede-rer sowie Kulturdezernent, Felix Semmel-roth (CDU), die sich ineinleitenden und bekräf-tigenden Worten durch-weg positiv über das Ge-lingen des aktuellen Bau-projektes aussprachen.Die Baukosten seiennicht explodiert, sondernhielten sich im abge-steckten Rahmen, ob-wohl bei den Ausschacht-arbeiten eine historischeKaimauer aus der Stauferzeit zu Tage ge-fördert wurde, die nachträglich in denAusstellungsbereich des neuen Histori-schen Museum integriert werden mußte.Felix Semmelroth betonte die vielen Bau-leute, die allesamt in hervorragender Ar-beit an diesem Bauprojekt mitwirken undsomit die eigentlich Beteiligten am Gelin-gen sind.

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Auf der Baustelle zum Richtfest des Historischen Museum, am 17. Dez. 2014, Entwurfsplaner und Architekt Arno Lederer deutet auf Schnittzeichnung des Neubaus in den Händen von Harald Heußer, leitender Architekt vom Hochbauamt.

Siehe auch: Der Entwurf des Historischen Museum in Frankfurt nimmt zusehends

bauliche Formen an

Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 30. Dezember 2014

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Die jährliche Abrechnung mit deutschem Schön- und Saubersein durch den Industrieverband Körperpflege und Waschmittel für 2014 in Frankfurt am Main Meldung: Gerhard Wiedemann, vom 25 November.2014

Am 25. November fand früherals sonst die jährliche Wirt-schaftspressekonferenz statt,wo Zweierlei passiert: auf dereinen Seite wird den Journalis-ten neben dem Zahlenwerk

auch die Einschätzung desVerbandes bezüglich der Ent-wicklung der vom IKW vertre-tenen Märkte mitgeteilt, aufder anderen Seite könnenFragen gestellt werden.

Zusammenfassend teilt der Industrie-verband mit: Auf ein attraktives Äuße-res und ein gepflegtes Zu-hause legendie deutschen Verbraucher viel Wert.Entsprechend gestiegen sind die pri-vaten Ausgaben für Schönheits- undHaushaltspflege. Wie der Industriever-band Körperpflege- und Waschmittel(IKW) mitteilt, wird der Markt für Schön-heitspflege im Jahr 2014 um 1,6 Pro-zent gegenüber dem Vorjahr wach-

sen. Für Haushaltspflegeprodukte mel-det der IKW einen Zuwachs von 0,8Prozent.

Diese Zahlen machen langjährige Er-fahrungen zunichte. Demnach sind esnämlich vor allem wirtschaftliche Kri-senjahre, die den Wunsch nach Kos-metik, nach Verschönerung des Äuße-ren, sozusagen die negative Situationzu überschminken, so daß regelmäßig

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dann zumindest die Zahlen zur Ge-sichtskosmetik nach oben driften. Jetztaber wird auch im relativen, für vieleauch absoluten Wohlstand die Pflegeund Verschönerung des eigenen Kör-pers so wichtig, daß die Verbraucherhier ihr Geld lassen. Immerhin rund 13Milliarden Euro und wenn man aus-rechnet, daß das 1,6 Prozent mehrsind als 2013, dann weiß man, daß esum 201 Millionen mehr geht!

Wieder sind es die Haarpflegemittel,die mit 0,8 Prozent zulegen und auchdie Gesichtspflegemittel – wir sagten

es ja – sind mit 0,9 Prozent dabei.Wenn Mund- und Zahnpflegemittel so-gar ein Plus von 2,4 Prozent haben,heißt das gleichzeitig, daß sie auf ge-ringerem Level starteten. Die Säulendes Wachstums in diesem Bereich sindmit 5,5 Prozent – wie gesagt, wir sag-ten es ja – die dekorative Kosmetik,worunter man Produkte wie Lippen-stift, Nagellack und Make-Up zählt.Schon wieder sind die Enthaarungs-mittel dagegen weniger gefragt, wieauch – wie in den letzten Jahren – Sei-fen und Rasierpflegemittel.

Waschen, Pflegen und Reinigen imHaushalt stehen ebenfalls hoch imKurs: Im Jahr 2014 wer-den Haushalts-pflegemittel im Wert von 4,34 Milliar-den Euro verkauft. Das sind 34 Millio-nen Euro oder 0,8 Prozent mehr als imVorjahr. Die mit einem gemeldetenUmsatz von 1,17 Milliarden Euro wert-mäßig mit Abstand bedeutendste Pro-duktgruppe der Universal-/Voll- undColorwaschmittel erzielte ein Plus von0,9 Prozent. Dagegen verloren Fein-und Spezial-Waschmittel ein Prozent

an Wert. Mit plus 2,3 Prozent zeigt dieProduktgruppe Weichspülmittel dasstärkste Wachstum und konnte damitan die positive Entwicklung im Jahr2013 an-knüpfen. Geschirrspül- undReinigungsmittel sowie Raumdüftezählen ebenfalls zu den Gewinnern anden Ladenkassen. Dagegen meldendie Hersteller für Wohnraum-, Leder-und Autopflegemitteln stagnierendeUmsätze oder leichte Rückgänge

In den letzten Jahren werden diese

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Zahlen, die eine Hochrechnung desIKW auf der Basis der Daten von Janu-ar bis September 2014 durch die Infor-mation Resources GmbH sind, vondessen Geschäftsführer Rainer Anski-newitsch erläutert. Der Verband orga-nisiert sich durch in der PrivatindustrieTätige, die die Verbandsaufgabenübernehmen. So ist seit Jahren RüdigerMittendorff als Vorsitzender des IKWbei Sebapharma Vorsitzender der Ge-schäftsleitung. Georg Held, jetzt Stell-vertretender Vorsitzender des IKW, istMitglied des Direktionskomitees L'Ore-al Deutschland, Eckhard von Eys-mondt als Schatzmeister des IKW Mar-ketingdirektor des deutschen Wasch-und Reinigungsmittelgeschäfts HenkelWasch- und Reinigungsmittel. AndreasLange, der einst bei Henkel war, istjetzt Geschäftsführer des IKW.

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