Kulturexpress 51 2014

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Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996 Kulturexpress unabhängiges Magazin Ausgabe 51 14.20. Dezember 2014 Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab. Impressum Herausgeber und Redaktion Rolf E. Maass Adresse Postfach 90 06 08 60446 Frankfurt am Main mobil +49 (0)179 8767690 Voice-Mail +49 (0)3221 134725 www.kulturexpress.de www.kulturexpress.info www.svenska.kulturexpress.info Kulturexpress in gedruckter Form erscheint wöchentlich ISSN 1862-1996 Finanzamt IV Frankfurt a/M St-Nr.: 148404880 USt-idNr.: 54 036 108 722 E-Mail: [email protected]

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Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996

Kulturexpress unabhängiges Magazin

Ausgabe 51

14.– 20. Dezember 2014

Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu

berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten

aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin

um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab.

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Rolf E. Maass

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Kulturexpress in gedruckter Form

erscheint wöchentlich

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USt-idNr.: 54 036 108 722

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Page 2: Kulturexpress 51 2014

Inhalt

Einstweilige Anordnung im „Suhrkamp-

Insolvenzverfahren“ wurde abgelehnt

IHR EINKAUFSBAHNHOF präsentiert Rockfotografie-Projekt

ON STAGE

SPD Arbeitskreis Region und Flughafen fordert von

hessischer Landesregierung Luftverkehrskonzept für das 21.

Jahrhundert

Caspar Wolf - staffiert und dokumentiert

Schweizer Alpenpanoramen des 18.

Jahrhunderts als noch kein Mensch an den

Siegeszug des Tourismus dachte

SERENA (USA, Frankreich, Tschechien 2014) Verleih StudioCanal Spieldauer: 110 Min. Kinostart: 18. Dezember 2014

Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 51 - 2014

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Einstweilige Anordnung im „Suhrkamp-Insolvenzverfahren“wurde abgelehntMeldung: Bundesverfassungsgericht, Karlsruhe, den 19. 12. 2014

Mit Beschluss hat die 1. Kammer des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts

den Antrag des Miteigentümers der Suhrkamp Verlag, Hans Barlach auf Erlass einer

einstweiligen Anordnung abgelehnt.

Die Entscheidung der Kammer beruht auf einer Folgenabwägung. Die Nachteile, die der

Schuldnerin mit Ursula Unseld Berkewicz und ihren Arbeitnehmern, ihren Gläubigern und ihren

Anteilseignern bei Erlass der einstweiligen Anordnung drohen, überwiegen erheblich.

Sachverhalt und Verfahrensgang:

Die Beschwerdeführer sind eine Aktiengesellschaft schweizerischen Rechts und ihr alleiniger

Aktionär. Die Aktiengesellschaft ist mit 39 Prozent an der insolventen Suhrkamp Verlag GmbH

& Co. KG beteiligt.

Ein von der Gläubigerversammlung angenommener Insolvenzplan sieht vor, die Suhrkamp Verlag

GmbH & Co. KG in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Mit ihrer Verfassungsbeschwerde

wenden sich die Beschwerdeführer gegen die Eröffnung des Insolvenzverfahrens und die

Bestätigung des Insolvenzplans.

Im Wesentlichen machen sie einen Verlust ihrer Minderheitsrechte durch die Umwandlung

geltend. Ein mit der Verfassungsbeschwerde verbundener Antrag auf Erlass einer einstweiligen

Anordnung ist unter anderem darauf gerichtet, die Eintragung der neuen Rechtsform der

Schuldnerin in das Handelsregister zu verhindern. Mit Beschluss vom 4. Dezember 2014 hatte die

Kammer hierzu eine befristete Anordnung getroffen.

Siehe auch: Befristete Anordnung im „Suhrkamp-Insolvenzverfahren“

Die Schuldnerin hat durch eine Liquiditätsplanung für das Jahr 2015 dargelegt und durch

eine eidesstattliche Versicherung ihres Geschäftsführers glaubhaft gemacht, dass sie bei einer

weiteren Verzögerung spätestens ab dem Monat Juni 2015 nicht mehr in der Lage sein wird, ihre

fälligen Verbindlichkeiten zu begleichen.

www.bundesverfassungsgericht.de

Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 19. Dezember 2014

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Ausgabe 51 - 2014

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IHR EINKAUFSBAHNHOF präsentiert Rockfotografie-Projekt ONSTAGE Meldung: Carolin Bolle, UGW Communication GmbH, Wiesbaden, den 18. 12. 2014

Wer Musik und Fotografie liebt, sollte sich diese Ausstellung

nicht entgehen lassen: Die Geschäfte in den

Einkaufsbahnhöfen präsentieren bundesweit das einmalige

Konzertfotografie-Projekt „ON STAGE“ der Hochschule für

Gestaltung Offenbach (HfG). Zu sehen sind spektakuläre

großformatige Bühnenbilder aus über 500 Konzerten,

darunter so legendäre Aufnahmen bedeutender Fotografen

der Rockfotografie-Geschichte wie Jill Furmanovsky, Mick

Rock, Baron Wolman oder des deutschen Didi Zill, mit Bildern

von Mick Jagger, David Bowie, Jimi Hendrix oder Pink Floyd.

Der Eintritt ist frei!

Mick Jagger, Frankfurt, 1976 ® Didi Zill www.didi-zill.com

Die Ausstellungstermine sind:

• Berlin Ostbahnhof: 17.02.- 26.02.2015

• Nürnberg Hauptbahnhof: 02.03.- 13.03.2015

• Halle (Saale) Hauptbahnhof: 23.03.- 03.04.2015

• München Hauptbahnhof: 16.04.- 26.04.2015

• Düsseldorf Hauptbahnhof: 01.06.-10.06.2015

• Dresden Hauptbahnhof: 16.10.- 26.10.2015

• Karlsruhe Hauptbahnhof: 18.09.- 28.09.2015

• Mannheim Hauptbahnhof: 30.09.-14.10.2015

Jimi Hendrix 1968 ® Baron Wolman www.fotobaron.com

Kreatives Studentenprojekt trifft auf

Konzertfotografie-Legenden

„Um mich herum war viel Lärm, doch als ichdurch den Sucher blickte, konnte ich meineeigene Welt erschaffen und den Lärmausblenden.“ (Baron Wolman)

Das Projekt ON STAGE von Studierenden der

HfG Offenbach vereint Konzertfotografie von

gestern und heute auf hohem technischen und kreativem Niveau. Ohne den Druck des

Kommerziellen sind mutige Bilder entstanden, die sich durch Bewegungsunschärfe und

Farbverschiebungen ins Auge und Gehirn der Besucher brennen. Professionelle Orientierung

boten den Studierenden dabei die Konzertfotografien der legendärsten Rockfotografen der

Geschichte.

Der „historische“ Teil über die Fotografenkoryphäen entstand in enger Zusammenarbeit mit dem

Rockmagazin „eclipsed“. So ist der erste „Rolling Stone“ Cheffotograf Baron Wolman mit

beeindruckenden Bildern von Mick Jagger, Jimi Hendrix, Frank Zappa und Angus Young in der

Ausstellung vertreten. Wolmans Bilder erwecken die Sehnsucht nach den Mythen des Rocks:

Sex, drugs and Rock´n´Roll. Der Betrachter wird auf teils skurrile Art und Weise förmlich in den

Strudel des Glamours gezogen.

Pink Floyd, David Gilmour Guitar Solo, New York,1980 ® Jill Furmanovsky www.rockarchive.com

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Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 51 - 2014

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Doch nicht nur sehen, sondern auch hören können

die Ausstellungsbesucher ihre Rockidole. Mit Hilfe

einzelner QR-Codes auf den Fototafeln kann sich

jeder Besucher mit seinem Smartphone die

dazugehörigen Songs direkt über Spotify kostenfrei

anhören, dank des halbstündigen WLAN-Angebots

der Deutschen Bahn im Hauptbahnhof.

Furmanovsky: Von Pink Floyd über U2 zu

Oasis

„Früher hieß es einfach: ‚Du gehst mit Pink Floydauf Tour. Wir brauchen ein Cover.‘ Und los ging’s!“(Jill Furmanovsky)

Den Bildern von Jill Furmanovsky ist anzusehen, wie

nah die Künstlerin an den Musikern war. Das ausgestellte Bild von Pink Floyd beim Genuss

berauschter Getränke nach der Show macht den Charme der großen Rock-Ära der siebziger

Jahre förmlich greifbar. Einen wahrhaft magischen Moment zeigt ihr Foto von Pink Floyd-Gitarrist

David Gilmour bei einem Solo zu „Comfortably Numb“ während der „The Wall“-Tour 1980.

Furmanovsky bezeichnet das Foto als „eines der besten Live-Bilder, das ich je geschossen

habe“.

Ihr Doppelportrait des euphorisierten Oasis-Leadsängers Liam Gallagher und dem überheblich-

lässig blickenden Bono von U2 während der gemeinsamen Amerika-Tour 1997 ist ein weiterer

Höhepunkt der Ausstellung.

Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 18. Dezember 2014

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Ausgabe 51 - 2014

Originales Rock-Erlebnis dank Spotify

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SPD Arbeitskreis Region und Flughafen fordert von hessischerLandesregierung Luftverkehrskonzept für das 21. JahrhundertMeldung: SPD Niederrad, den 16. 12. 2014

Mit der Ankündigung der Airbus Industries die Produktion des A380 einzustellen wird

einmal mehr offenbar, dass die Luftverkehrskonzepte des mittleren 20. Jahrhunderts

längst überholt sind. „Mit dem Terminal 3 soll nun im schon fortgeschrittenen 21.

Jahrhundert ein überkommenes Luftverkehrskonzept, nämlich das der Megahubs, in

Beton gegossen werden.“, so Stefanie Then, Sprecherin des SPD Arbeitskreises

Region und Flughafen.Foto: Wikipedia

Sowohl der Bau der Landebahn Nordwest als auch

das sich derzeit in Planung befindliche Terminal 3

sind dem des letzten Jahrtausends von der

Luftverkehrswirtschaft getriebenem ehrgeizigen

Konzept Megahub geschuldet, das in dem seit den

frühen Neunziger Jahren mit veralteter und

ineffizienter Technologie entwickelten

Großraumflugzeug zunächst seinen Ausdruck fand.

Währenddessen Airbus mit dem A380 tatsächlich

mit hohem finanziellen Aufwand mit dem

entsprechenden Luftverkehrsfahrzeug auf den Markt kam, hat Boeing schon bald die kostspieligen

Entwicklungen hierfür eingestellt und auf den veränderten Markt, der höhere Flexibilität fordert, mit

dem Dreamliner B787 reagiert.

Der SPD Arbeitskreis Region und Flughafen begrüßt aus diesem Grund ausdrücklich den Vorstoß

des Frankfurter OB Peter Feldmann im Aufsichtsrat der Fraport AG, den Bau des Terminal 3 ad

acta zu legen. Eine solche Entscheidung schützt die Fraport AG und damit die Eigentümer, das

sind vor allem das Land Hessen und die Stadt Frankfurt, vor weiteren Fehlinvestitionen wie sie es

schon die Landebahn Nordwest ist. Diese kann durch die seit Jahren sinkenden Flugbewegungen

am Frankfurter Flughafen die Investitionskosten nicht einspielen. Das selbe ist für Terminal 3 zu

erwarten.

„Wir fordern von der Landesregierung, dass nun endlich ein Luftverkehrskonzept für das 21.

Jahrhundert vorgelegt wird, das dem geänderten Konsumentenverhalten gerecht wird und die

Bedürfnisse der Region in den Vordergrund stellt. Nur dann kann der Flughafen am jetzigen

Standort zukunftssicher betrieben werden.“, ist sich Then sicher. „Für den Arbeitskreis Region und

Flughafen bedeutet das möglichst wenig gesundheitsschädigende Belastungen durch Abgase und

Lärm, der verantwortlich für Lern- und Entwicklungsstörungen unserer Kinder ist, sowie sichere

und gut bezahlte Arbeitsplätze für die Mitarbeiter der Fraport AG.“

SPD AK Region und Flughafen

Im SPD-Arbeitskreis Region und Flughafen organisieren sich die vom Ausbau des Frankfurter

Flughafens betroffenen Ortsvereine. Ziel ist es, einen Ausgleich zwischen den wirtschaftlichen

Interessen der Luftverkehrsindustrie und der Gesundheit der im Rhein-Main-Gebiet lebenden

Menschen zu finden. Der Arbeitskreis fordert unter anderem verbindliche Lärmobergrenzen, die

Reduzierung überflüssiger Flugbewegungen, Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr sowie den Verzicht auf

das geplante Terminal 3.

Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 16. Dezember 2014

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Ausgabe 51 - 2014

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Caspar Wolf - staffiert und dokumentiert SchweizerAlpenpanoramen des 18. Jahrhunderts als noch kein Mensch anden Siegeszug des Tourismus dachte Abb: Kunstmuseum Basel

Die ästhetische Eroberung der Natur ist

ihm angedacht. Seine Bildsprache ist

einzigartig. Der Katalog zur Ausstellung

im Kunstmuseum Basel beschreibt am

Anfang den Künstler und Geologen Per

Kirkeby, der sich für Caspar Wolf (1735

-1783) einsetzt. Als Maler des 18.

Jahrhunderts unternahm er Bergtouren

zusammen mit geologisch,

mineralogisch und naturgeschichtlich

Interessierten, die über entsprechende

Kenntnisse verfügten. Am arkadischen Scheideweg zu sein, bezeichnet ihn eine

Überschrift im vorderen Bereich des Katalogs. Diese Umschreibung im Beitrag von

Andreas Beyer ist zutreffend, denn Caspar Wolfs massive Bergwelten sind Obsession.

Er sah sie wie niemand zuvor und verfälschte nicht, dekorierte nicht mit barockem

Pomp und überhöhte nicht durch mittelalterliche Schäferstimmung, sondern erkannte

die überwältigende Natur in den Bergen als einzig wahres Anschauungsobjekt.

Ursprüngliche Felsformationen der rohen Natur entnommen, bilden den Grundstock seiner

Ideenvielfalt. Wie bewegliche Panoramen streifen diese Bilder in Riesenschritten daher, als wären

es Hologramme des 18. Jahrhundert. Gletscher, deren Verlauf nach der Erderwärmung niemand

mehr zu erahnen vermag, weil diese längst nicht mehr vorhanden sind in dieser Form. Eiswelten,

ungestüm, ragen spitz empor. Bläulich schimmernde Eisberge zusammengerafft an einer Stelle,

erstarrt und links liegen geblieben, harren bis auf weiteres.

Caspar Wolfs Bilder haben eine surreale Komponente, weil gläserne Berge wie erstarrtes Wasser

von innen heraus scheinen. Jederzeit sind diese transparenten Verlaufsformen in sich wieder

verformbar. Abgeschiedene Berglandschaften, die nach Einsamkeit rufen, wenn der Maler mit

seiner Dokumentation nicht die unstillbaren Gemüter und Sehnsüchtigen auffangen würde.

Die flämische Kunst des 16. Jahrhunderts kennt die Apokalypse. Doch zugleich bildete sich ein

erweiterter Horizont mit dem Blick in die Ferne, das unbekannte Land, das mit dem neuen

Weltbild und der Entdeckung Amerikas zusammenhing. Bei Caspar Wolf finden sich eben jene

unbekannten Welten wieder, aufbrausend, unheimlich. Bilden dann gleich wieder nüchterne

Betrachtungsebene, die jeden Wanderer in die Pflicht rufen, um die Orientierung zu behalten. Wie

überhaupt das Bild des Wanderers durch schroffe Bergwelten später in der Romantik eine

rückwärtsgewandte philosophische Dimension erthielt. Nicht zuletzt war es Caspar David

Friedrich, der mit seinem bräunlichen Eisberg auf offener See Kunstgeschichte schrieb. Caspar

Wolf ist Stürmer und Dränger und empfindsam zugleich. Diese Entwicklungsphase ist sehr

bedeutsam in Bezug auf kunstgeschichtliche und literaturwissenschaftliche Weiterentwicklungen,

wobei viele Protagonisten dieser Jahre gerade dem Zürcher Kreis entstammen und somit aus der

Schweiz kamen.

Beeindruckend sind nicht nur Bilder, sondern

auch die Skizzen Caspar Wolfs, die

perspektivisch viel selbstsicherer wirken, weil

spontan und direkt nach der Natur gezeichnet.

Diese Skizzen sind viel frischer und wacher,

während die Ölbilder meist im Atelier

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entstanden. Auftragsarbeiten die anhand der

Skizzen und Studien umgesetzt wurden. Seine

Zeichnungen jedoch sind Architektur der

Landschaft, genannt Alpen. Über deren

Begrifflichkeit sich Caspar Wolf selbstverständlich völlig im Klaren war und alle Nuancierungen

beständig anwandte, die ihm als strenger Naturbeobachter geläufig gewesen sind.

Auch ein gewisses technisches Verständnis kann ihm bescheinigt werden, wenn

Brückenuntersichten die ingenieurtechnische Leistung der doch so risikobehafteten Bauwerke

über Teufelsschluchten aufzeigen. Wobei die Untersicht dazu dient, die Befestigung der Brücken

am Fels zu verdeutlichen.

Im oberen Stockwerk, die Ausstellung Caspar Wolf im Kunstmuseum Basel läuft bis 01. 02. 2015.

Im ersten Stock des Museums parallel die Ausstellung, Zeichnungen und Druckgrafik.

Caspar Wolf

und die ästhetische Eroberung der Natur

19.10.2014 – 01.02.2015 | Kunstmuseum Basel

Kuratoren: Bodo Brinkmann und Katharina Georgi

Im Buch blättern...

Zur Ausstellung ist ein bilderreicher 232seitiger Katalog bei

Hatje und Cantz erschienen. Im breiten Treppenhaus oben zu

den Ausstellungsräumen des Kunstmuseum Basel wird in

einzelnen Foto-Tafeln nochmals anschaulich dargelegt,

welche Orte: Schluchten, Täler und Gebirgshänge Caspar Wolf

mit seinen Gemälden dokumentiert hat und überprüft in

welcher Weise diese mit der heutigen Wirklichkeit

übereinstimmen.

Diese Vergleiche sind frappierend, mit welcher Authentizität

der Maler arbeitete. Förderer und Auftraggeber seiner Arbeiten

war Verleger Wagner, der seinerzeit für sein Alpenprospekt zahlreiche Illustrationen bei Wolf in

Auftrag gab und Alpenbilder zur neuerlichen Erbauung des Publikums unter anderem in Pariser

Hotels zur Präsentation brachte. Dennoch verstarb der Maler verarmt im Jahre 1783 in einer

deutschen Stadt, in Heidelberg.

Caspar Wolfund die ästhetische Eroberung der NaturHrsg. Kunstmuseum Basel, Texte von Andreas Beyer, Bodo Brinkmann, Viktoria von der Brüggen,

Katharina Georgi, Gilles Monney, Regula Suter-Raeber, Gestaltung von Gabriele Sabolweski

Deutsch, 1. Auflage 2014. Verlag Hatje und Cantz

232 Seiten, 182 Abb.

22,60 x 26,50 cm

gebunden

ISBN 978-3-7757-3832-3

Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 15. Dezember 2014

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SERENA (USA, Frankreich, Tschechien

2014)

Verleih StudioCanal Spieldauer: 110 Min. Kinostart: 18.Dezember 2014

Zum Trailer: Serena Regie: Susanne Bier

1929 lassen sich George (BradleyCooper), Spross einer altenHolzfällerdynastie und seine FrauSerena (Jennifer Lawrence) in denendlosen Wäldern von NorthCarolina nieder. Hier wollen diefrisch Verheirateten reich werden und ihr eigenes Imperiumaufbauen. Abenteuerlicher geht es

fast nicht. Bald schon zeigt sich die junge Serena ihrem Mannebenbürtig: Sie übernimmt das Kommando über die Holzfäller undverdient sich in der rauen Wildnis bald deren Respekt. Beflügelt von ihrerLeidenschaft und der Macht, die sie bald haben, gehen Serena undGeorge ihren Weg ohne Rücksicht auf Verluste. Doch als Serena erfährt,dass George ein Kind mit einer anderen Frau hat, lässt sie der Gedankedaran nicht mehr los. Von Eifersucht getrieben schmiedet sie einenmörderischen Plan.

George Pemberton (Brodley Cooper) ist ein Mann mit großen Träumen. lnden Smoky Mounteins von North Corolino hat er sich 1929 eine Existenzals Holzunternehmer aufgebaut und treibt mit Eifer die Rodung derWälder voran. Auch in Brasilien besitzt er Grund und Boden, und zurperfekten Zukunft fehlt nur noch die richtige Frau an seiner Seite. Als erder selbstbewussten Serena (Jennifer Lawrence) begegnet und siekurzentschlossen heiratet, scheint sein Glück perfekt. Die junge Frau,stammt selbst aus einer Holzfällerdynastie, die jedoch unter tragischenUmständen ums Leben gekommen ist. Wie George Pemberton, hat auchsie Reichtum und Macht vor Augen und ist dabei mindestens so ehrgeizigwie ihr Mann.

ln der Männerwelt der unwirtlichen Wildnis wird Serena zunächstmisstrauisch beäugt. Nicht zuletzt Buchanan (David Dencik), Georgesbester Freund und rechte Hand, ist wenig erfreut über ihre Ankunft. DochGeorge macht gegenüber seinen Mitarbeitern und Angestelltenunmissverständlich klar, dass seine Frau eine gleichberechtigte Partnerin

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ist und genau weiß, was sie tut. Und tatsächlich gewinnt Serena bald denRespekt des schweigsamen Vorarbeiters Galloway (Rhys lfans) und dermeisten anderen Männer, als sie im Wald schon mal selbst die Axt in dieHand nimmt oder eigenhändig einen Adler abrichtet, um das Problem mitden Klapperschlangen in den Griff zu bekommen.

Allzu lange bleibt das Glück von George undSerena allerdings nicht ungetrübt.Umweltschützer im Kongress wollen ihrenAktivitäten ein Ende setzen und aus denWäldern einen Nationalpark machen. Nichtnur deswegen beäugt Sheriff McDowell(Toby Jones) das Treiben der Pembertons

mehr als kritisch und würde nur zu gerne etwas gegen sie in der Handhaben. Tatsächlich könnte er einiges finden, denn wie Serena baldfeststellen muss, steht es trotz manipulierter Bilanzen und jeder MengeBestechungen um die Finanzen längst nicht so gut, wie George siezunächst hatte glauben lassen. Das sind allerdings längst nicht dieeinzigen Geheimnisse, die langsam zu Tage treten. Denn auch dieTatsache, dass George noch vor seiner Heirat seine Angestellte Rachel(Ana Uloru) geschwängert hat, lässt sich nicht einfach ignorieren.

Zunächst versucht das Paar, all dieser Umständenzum Trotz weiter seine Ziele zu verfolgen, und vorallem Serena scheint geradezu skrupellosentschlossen zu sein, ihre Träume von der perfektenZukunft nicht aufzugeben und alle Hindernisse ausdem Weg zu räumen. Als sie schließlich selbst ihr erstes Kind erwartet, sieht es für eine Weile so aus, als könnte ihr und George das Glück dochnoch hold sein. Doch weder die dunklen Schatten der Vergangenheit nochdie Gegenspieler lassen sich so einfach abschütteln, und als das Schicksalunerbittlich zuschlägt, nimmt die leidenschaftliche Liebesgeschichte vonGeorge und Serena eine tödliche Wendung.

BESETZUNGBradley Cooper - George Pemberton

Jennifer Lawrence - Serena Pemberton (née Shaw)Rhys Ifans - GallowaySean Harris - Campbell

Toby Jones - Sheriff McDowellSam Reid - Vaughn

David Dencik - BuchananBlake Ritson - LowensteinNed Dennehy - Ledbetter

Charity Wakefield - AgathaMichael Ryan - Coldfield

Ana Ularu - Rachel

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STAB

Regie Susanne Bier Drehbuch Christopher Kyle Kamera Morton Soborg Produzent Nick Wechsler Produzent Ben Cosgrove

Ausstattung Richard Bridgland Kostüm Signe Sejlund

Lauflänge 1:49:44

Format: Scope 2K

FSK 12 beantragt

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