Kulturexpress 44 2014

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Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996 Kulturexpress unabhängiges Magazin Ausgabe 44 26. Oktober 01. November 2014 Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab. Impressum Herausgeber und Redaktion Rolf E. Maass Adresse Postfach 90 06 08 60446 Frankfurt am Main mobil +49 (0)179 8767690 Voice-Mail +49 (0)3221 134725 www.kulturexpress.de www.kulturexpress.info www.svenska.kulturexpress.info Kulturexpress in gedruckter Form erscheint wöchentlich ISSN 1862-1996 Finanzamt IV Frankfurt a/M St-Nr.: 148404880 USt-idNr.: 54 036 108 722 E-Mail: [email protected]

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Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996

Kulturexpress unabhängiges Magazin

Ausgabe 44

26. Oktober – 01. November 2014

Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu

berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten

aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin

um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab.

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Herausgeber und Redaktion

Rolf E. Maass

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erscheint wöchentlich

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Inhalt

Gentrification – Wissenschaft trifft Wirklichkeit, eine Veranstaltungsreihe der Johann Daniel Lawaetz-Stiftung in Hamburg

Stadt & Text (2011) herausgegeben von Vittorio Lampugnani. Ein Buch zur Ideengeschichte des Städtebaus aus dem Gebr. Mann Verlag, Berlin

INTERSTELLAR (USA 2014) Warner Bros. Spieldauer: 170 Min. Kinostart: 06. November 2014

Industrie 4.0 auf der EuroMold 2014: Mass

Customization und cyber-physische Systeme

BaFin und Bundesbank legen gemeinsam Ergebnisse zum Comprehensive Assessment in Deutschland vor

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Gentrification – Wissenschaft trifft Wirklichkeiteine Veranstaltungsreihe der Johann Daniel Lawaetz-Stiftung in HamburgMeldung : Lawaetz Stiftung, Hamburg, den 01. 11. 2014

Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos! Getränke sind nicht inbegriffen.

Bitte melden Sie sich jeweils per Mail unter [email protected] an.

Fragen der Aufwertung innerstädtischer Quartiere haben in den vergangenen Jahren bundesweit

an Bedeutung gewonnen. In Hamburg kulminierten die Auseinandersetzungen Ende letzten

Jahres auch in gewalttätigen Demonstrationen. Dabei spielt der Stadtteil St. Pauli sicherlich eine

herausgehobene Rolle. Die Lawaetz-Stiftung beabsichtigt den Themenkomplex im Rahmen der

Veranstaltungsreihe „Gentrification – Wissenschaft trifft Wirklichkeit“ aufzugreifen - im Rahmen

des EU-Projektes SEEDS www.seeds-project.com und in den Räumen des Nochtspeichers

www.nochtspeicher.de, mitten in St. Pauli. Nach einer Einführung und einem wissenschaftlichen

Vortrag werden Praktiker, Politiker und Journalisten um einen Kommentar gebeten, bevor das

Publikum sich rege beteiligen kann.

Nochtspeicher (Bernhard-Nochtstraße 69a - Hinterhof), jeweils 18.00 bis ca. 20.00 Uhr

Moderation: Karin Schmalriede (Lawaetz-Stiftung)

Montag, 03. November 2014

Dr. Jan Glatter (Universität Köln):

Gentrification in der Bundesrepublik – eine Bestandsaufnahme

Kommentatoren: Michael Sachs (Staatsrat in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt),

Mathias Iken (stellvertretender Chefredakteur des Hamburger Abendblattes)

Montag, 01. Dezember 2014

Katharina Wischmann (Universität Hamburg):

Gentrification in St. Pauli – aktuelle Forschungsergebnisse

Kommentatoren: N.N.

Montag, 12. Januar 2015

Prof. Dr. Jens Dangschat (TU Wien):

Gentrification und eine sozialverträgliche Stadtentwicklung

Kommentatoren: N.N.

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Stadt & Text (2011) herausgegeben von Vittorio Lampugnani.Ein Buch zur Ideengeschichte des Städtebaus aus dem Gebr.Mann Verlag, Berlin Buchumschlag: Gebr. Mann Verlag

Schon im Jahr 2011 erschienen, bildet dieser Spiegel

theoretischer Schriften seit dem 18. Jahrhundert eine

moderne Anthologie unterschiedlicher Autoren und

Autorinnen. Vittorio Lampugnani leitete von 1990-1995 das

Deutsche Architekturmuseum DAM in Frankfurt. Seit langem

ist er an der ETH Zürich tätig und lehrt dort Städtebau.

Städtebauliche Umgebung ist mit einer Vorarbeit verbunden,

die sowohl architektonischer Natur ist als auch theoretische

Ursprünge hat. Solche übergreifenden Belege aus Text und

Architektur seit dem 18. Jahrhundert hat die

Beitragssammlung zum Inhalt. Will solche gewissermaßen

aufspüren, um die historischen Bezüge unmittelbar in den

Kanon der modernen Wissenschaften einzubinden. Insgesamt sind elf Autoren an

diesem Projekt beteiligt.

Textualisierung bedeutet zusätzliche Dimension für die Stadt. Die textbezogene

Herangehensweise bedeutet dann eine Bereicherung, die im urbanen Lebensnerv der Städte

eine Erfüllung hat. Arbeitsgrundlage sind historische Schriftquellen. Die unterschiedlichen

Beiträge bedienen sich dabei philologischer, philosophischer, sprachanalytischer und historischer

Bedeutungshintergründe. Die Untersuchungen dienen vor allem dazu, um den Grundlagen im

Städtebau näher zu kommen. Die Eingrenzung wichtiger Konzepte, Begriffe und Problemfelder im

Band werden durch eine vergleichende Textanalyse erarbeitet.

Die engen Beziehungen zu benachbarten wissenschaftlichen Disziplinen sollen bevorzugt

behandelt werden. Interdisziplinär soll es sein, wenn damit auch nur die herkömmlichen

Wissenschaften gemeint sind, die sich über die rationale Ergründung erschließen, wie Pädagogik,

Soziologie, Politologie und ähnliches. Wobei das Okkulte oder ungewöhnliche mindestens

genauso eminent im Städtebau vorhanden wäre, wenn dies nicht sogar ein Schwerpunkt ist bei

der Erforschung der Städte. Was aber nicht Bestandteil der vorliegenden Untersuchung sein soll.

Stadt & Text ist das Ergebnis der gleichnamigen Arbeitstagung zur Geschichte des Städtebaus,

die an der ETH Zürich im Jahre 2008 stattfand.

Herausgeber Lampugnani selbst verweist mit seinem Beitrag auf ontologische und strukturelle

Verbindungen zwischen Sprache und Architektur und untersucht anhand städtebaulicher

Fallbeispiele den Beweis der Verbundenheit zwischen Städtebau, Urbanistik und

Geistesgeschichte. Dazu zählen Planbeschreibungen und Erläuterungsberichte in den

Begleitschriften des Wiener Architekten Otto Wagner, aber auch andere Beispiele werden

herangezogen.

Susanne Hauser liefert eine Studie und sieht das Phänomen der Sinnlichkeit im Kontext der

urbanen Wahrnehmung, wie sie in Literatur und städtebaulicher Theorie vorkommt. Dokumentiert

werden ältere ästhetische Wahrnehmungsmuster der Stadt und mit neuen

naturwissenschaftlichen Formulierungen verknüpft. Susanne Hauser ist Autorin des Buches: Der

Blick auf die Stadt. Semiotische Untersuchungen zur literarischen Wahrnehmung bis 1910 (1990)

Dietrich Reimer Verlag.

Eduard Führ nutzt den phänomenologischen Ansatz und denkt dabei an Martin Heideggers

Architekturverständnis wie in "Bauen, Wohnen, Denken" beschrieben. Die Poetik des Raumes

ebenso wie der "genius loci" werden angesprochen und diskutiert. Schließlich wird bei Eduard

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Führ eine soziale Phänomenologie an den Tag gelegt.

Der Aufsatz von Andri Gerber wiederum nimmt sich Stadt und Text und untersucht diese nach

Metaphern. Städtebaumetaphern werden hierbei zwischen illustratorischer, heuristischer und

konstitutiver Metapher unterschieden. Den letzteren gilt besondere Aufmerksamkeit, weil nur

diese eine gestalterische Konsequenz auf den Städtebau ausüben.

Jean-Claude Höfliger denkt an Platons Hauptwerk Staat im Atlantisbericht und nimmt sich

Platons Werk zum Ausgang seiner Untersuchungen. Denn hier wird literarische Fiktion als

Mythos ausgelegt. Drei Stufen der Entwicklung zum idealen Staatsgebilde sind beschrieben.

Inhalt: Vorwort der Herausgeber 7-12 Vittorio Magnago LampugnaniStädte erschreiben, Städte entwerfenAnmerkungen zur Verwicklung von Text und Projekt 13-32 lean-Claude HöfligerÜber den (literarischen) Status des Idealstadtentwurfsund des Atlantisberichts bei Piaton 33-45 Eliana PerottiVom „workhouse" zur „Company town"Der britische Diskurs über Städtebau, Sozialpolitik und Arbeit im Zeitalter derIndustrialisierung 46-65 Susanne HauserDie Sinnlichkeit der StadtÜber Großstadtstraßen in Städtebautheorie und Literalui 66-79 Katia FreyDer grüne Ring um die StadtVorläuferkonzepte des „greenbelt" und Gedanken zu den Grünanlagenin den Städtebau- und Stadterweiterungstheorien des 19. Jahrhunderts 80-98 Philipp SarasinDie moderne Stadt als hygienisches ProjektZum Konzept der „Assanierung" der Städte im Europa des19.Jahrhunderts 99-112 Thomas GnägiDer distanzierle Blick aus dem Luftschiffauf die ideale Sladt der ZukunftDei Beobachterstandpunkt des Schriftstellers im 19. Jahrhundert 113-126 Michael Hagner und Georg VrachliotisDie Sladt als kybernetische Kommunikationsmaschine 127-138 Stephanie WarnkeZur Kontextualisierung eines „Klassikers"Wolf Jobst Siedlers und Elisabeth Niggemeyers Essay-Foto-Buch „Die gemordeteStadt" 139-152 Andri Gerber „Stadt als Text"oder Anmutungen über Städtebaumetaphern 153-167 Eduard Heinrich Führ Die Situation der StadtAnsätze zu einer kritischen Phänomenologie 168-185 Abbildungsnachweis 186-188 Kurzbiographien der Autorinnen und Autoren 189-190

Stadt & TextZur Ideengeschichte des Städtebaus im Spiegel theoretischer Schriften seit dem 18. Jahrhundert

Herausgegeben von Vittorio M Lampugnani, Katia Frey und Eliana Perotti

Gebr. Mann Verlag, Berlin, 1. Auflage

Größe: 24 x 17 x 1,4 cm

Broschiert, 190 Seiten

ISBN: 978-3786126133

Siehe auch: Stadt ist gleich Handlungsraum: "URBANOGRAFIEN - Stadtforschung in Kunst,

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Architektur und Theorie" (2008) herausgegeben von Elke Krasny und Irene Nierhaus im DietrichReimer Verlag Berlin Siehe auch: Die Eigenlogik der Städte. Neue Wege für die Stadtforschung (2008) Herausgegebenvon Martina Löw und Helmuth Berking im Campus Verlag

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INTERSTELLAR (USA 2014)

Warner Bros. Spieldauer: 170 Minuten Kinostart: 06.November 2014

Zum Trailer: www.Interstellar-derFilm.de

Im Film neigt sich die Zeit auf der Erde demEnde zu. Ein Forscherteam unternimmt die wohlwichtigste Mission in der Geschichte derMenschheit: Es reist jenseits dieser Galaxie, umandere Lebensräume im Weltall für dieMenschen zu erkunden. Interstellar ist ein Filmvon Filmemacher Christopher Nolan („The DarkKnight“-Filme, „Inception“), der nicht ohneOscar®-Gewinner Matthew McConaughey(„Dallas Buyers Club“) und Oscar-GewinnerinAnne Hathaway („Les Misérables“) auskommenmag. Weiter spielen Jessica Chastain („Zero

Dark Thirty“), Bill Irwin („Rachels Hochzeit“) und Oscar-Gewinnerin EllenBurstyn („Alice lebt hier nicht mehr“) sowie Altstar und Oscar-GewinnerMichael Caine („Gottes Werk & Teufels Beitrag“) in den Hauptrollen. EinFilm der die Ultima-ratio zu sprengen versucht, unglücklicherweise sinddie aktuellen Nachrichten mit gescheitertem Raktenstart schnellergewesen, noch bevor das Filmspektakel in die Kinos gelangen konnte. Mit170 Minuten kann hier nicht von Kurzatmigkeit gesprochen werden,vielmehr nimmt der Film im Widescreen und nicht ohne Possen die volleAufmerksamkeit ein. „Astronaut Farmer" (USA 2006) war da schonfamilienbetonter, während „Interstellar" gelegentlich mit leichtenHorroreffekten wie rätselhafte Spurensuche und mysteriöseErscheinungen aus dem Hintergrund agiert.

Christopher Nolan inszeniert den Film nach einemDrehbuch von Jonathan Nolan und Christopher Nolan.Emma Thomas, Christopher Nolan und Lynda Obstproduzieren „Interstellar“, als Executive Producerssind Jordan Goldberg, Jake Myers, Kip Thorne undThomas Tull beteiligt.

Nolans Kreativteam wird angeführt von KameramannHoyte Van Hoytema („Her“), dem Oscar-nominiertenProduktionsdesigner Nathan Crowley („The DarkKnight“), dem Oscar-nominierten Cutter Lee Smith („The Dark Knight“)

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und der Oscar-nominierten Kostümdesignerin Mary Zophres („True Grit –Vergeltung“). Der Soundtrack wurde komponiert von Oscar-GewinnerHans Zimmer („The Dark Knight“-Trilogie, „Der König der Löwen“).

Warner Bros. Pictures und Paramount Pictures präsentieren inZusammenarbeit mit Legendary Pictures eine Syncopy/Lynda ObstProductions Produktion, einen Film von Christopher Nolan, „Interstellar“.Der deutsche Start von „Interstellar“ ist für den 6. November 2014vorgesehen.

MATTHEW MCCONAUGHEY

ANNE HATHAWAY

JESSICA CHASTAIN

BILL IRWIN

ELLEN BURSTYN

and MICHAEL CAINE

Directed by CHRISTOPHER NOLAN

Produced by EMMA THOMAS, CHRISTOPHER NOLAN, LYNDA

OBST

Written by JONATHAN NOLAN and CHRISTOPHER NOLAN

Executive Producers JORDAN GOLDBERG, JAKE MYERS, KIP

THORNE, THOMAS TULL

Director of Photography HOYTE VAN HOYTEMA, F.S.F., N.S.C.

Production Designer NATHAN CROWLEY

Editor LEE SMITH, A.C.E.

Music by HANS ZIMMER

Costumes designed by MARY ZOPHRES

im Verleih von Warner Bros. Pictures Germany

a division of Warner Bros. Entertainment GmbH

www.Interstellar-derFilm.de

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vom 25. - 28. November 2014

Industrie 4.0 auf der EuroMold 2014: Mass Customization undcyber-physische SystemeMeldung:EuroMold, Frankfurt a/M, den 28.10. 2014

Auf der der EuroMold 2014 werden Möglichkeiten des Mass Customization als

zukunftsweisendes Geschäftsmodell anschaulich präsentiert. Kundenindividuelle

Massenproduktion bezeichnet eine Fertigungsmethode, bei der ein Produkt vom

Kunden mittels Modulbauweise individualisiert bzw. konfiguriert und dennoch zum

Preis eines vergleichbaren Standardprodukts angeboten werden kann.

Um Mass Customization als Sparte im Unternehmen oder als eigenständige Nische

aufzubauen, müssen sämtliche Bereiche wie Produktdesign, Beschaffung, Kundenkontakt,

Lagermanagement, Supply Chain und Qualitätssicherung aufeinander abgestimmt werden. Sind

alle Qualitätsanforderungen umgesetzt, gelingt es Herstellern, die Nachfrage besser zu planen,

gewünschte Preise ohne höhere Zusatzkosten zu erzielen sowie ihren Cashflow zu optimieren, da

die Produktion in der Regel erst beginnt, sobald die Bezahlung eingetroffen ist.

Gemäß dem Zukunftsbild Industrie 4.0 investieren Hersteller auch verstärkt in cyber-physische

Systeme (CPS).

CPS sind Netzwerke kleiner mit Sensoren und Aktoren ausgestatteter Computer, die als

sogenannte „Eingebettete Systeme“ in Materialien, Geräten und Maschinenteilen eingebaut und

über das Internet miteinander verbunden werden. Anlagen, Maschinen und einzelne Werkstücke

tauschen kontinuierlich Informationen aus, sämtliche Produktions- und Logistikprozesse werden

integriert.

EuroMold Messeleiter Dr.-Ing. Eberhard Döring: „Individualisierte Konsumprodukte verschaffen

uns eine erste Vorstellung, wohin die Reise geht. Die Technologie des Mass Customization wird

stetig effizienter und ausgereifter. Personalisierte Turnschuhe, selbst zusammengestellte

Lebensmittel und individuell gefertigte Handyschalen erfreuen sich steigender Nachfrage und

Beliebtheit. Die Markenhersteller gewinnen an Renommee und kurbeln ihre Geschäfte an. Daraus

können auch andere Branchen in hohem Maße lernen. Wichtig ist, die Heterogenität in den

Absatzmärkten nicht als Hindernis, sondern als wesentlichen Profit-Treiber zu erkennen und

konsequent zu nutzen.“

Siehe auch: Vorschau auf die Euromold 2014

Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 28. Oktober 2014

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Ausgabe 44 - 2014

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BaFin und Bundesbank legen gemeinsam Ergebnisse zumComprehensive Assessment in Deutschland vorMeldung: Deutsche Bundesbank ,Frankfurt a/M, den 26. 10. 2014

Die hier betrachteten deutschen Institute haben von Jahresbeginn bis Ende September 14,4 Mrd.

Euro hartes Eigenkapital (CET1) aufgenommen.

In der Bilanzprüfung, dem Asset Quality Review, wurden in Deutschland nach einheitlichen

Vorgaben mehr als 18.000 Kreditakten und 15.000 Sicherheiten geprüft. Die risikoorientiert

ausgewählten Portfolien deckten rund zwei Drittel der risikogewichteten Kreditpositionen je Bank

ab. Diese Positionen erwiesen sich zum allergrößten Teil als werthaltig und angemessen

bilanziert – sowohl im Kredit- als auch im Handelsgeschäft. Im gewichteten Durchschnitt lag der

im Asset Quality Review festgestellte Wertberichtigungsbedarf in Deutschland bei 0,3 Prozent

der risikogewichteten Aktiva. Dieser niedrige Wertberichtigungsbedarf macht deutlich, dass die

deutschen Institute konservativ bilanziert haben, zumal der Asset Quality Review in einzelnen

Bereichen Anforderungen gestellt hat, die deutlich strenger waren als die geltenden

Rechnungslegungsvorschriften. Der Wertberichtigungsbedarf in Deutschland ließ sich

größtenteils auf diese aufsichtlichen Anforderungen zurückführen, dieser wird also nicht bilanziell

wirksam. ""Dieses Ergebnis entspricht unseren Erwartungen. Die zusätzlichen aufsichtlichen

adjustments machen deutlich, dass in einzelnen Marktsegmenten weiterhin Vorsicht geboten ist"",

führte König aus. Dies gelte insbesondere für die Schiffs- und Immobilienfinanzierung.

Die Kapitalausstattung der deutschen Banken erwies sich auch unter der Annahme eines sich

deutlich verschlechternden wirtschaftlichen Umfelds als gut. In der Gesamtschau aus

Bilanzprüfung und hartem Stresstest wurde ein Kapitalverzehr von mehr als 30 Mrd. Euro für die

Summe der deutschen Institute geschätzt. Dadurch sank die harte Kernkapitalquote (CET1) der

deutschen Institute in der Summe auf 9,1 Prozent. Die Kapitalquote lag nach der Übung in der

Summe um etwas mehr als 4 Prozentpunkte unter dem Ausgangswert per 31. Dezember 2013.

Davon waren knapp 0,5 Prozentpunkte darauf zurückzuführen, dass nicht nur die Ausgangswerte

im Asset Quality Review korrigiert, sondern auch die Risikoparameter im Stresstest entsprechend

angepasst wurden. Dies zeigt, dass die Gesamtergebnisse des Comprehensive Assessment für

die deutschen Institute zum weit überwiegenden Teil durch den Stresstest bestimmt worden sind.

Im Vergleich zum Stresstest des Jahres 2011 waren die Annahmen dieses Mal deutlich strenger.

Besonders die Berücksichtigung wesentlicher Erkenntnisse des parallel durchgeführten Asset

Quality Review stellte einen deutlichen Fortschritt dar. Für Deutschland gab das Stressszenario

bis 2016 (d. h. über einen Zeitraum von drei Jahren) einen kumulativen BIP-Rückgang von 7,6

Prozent vor. Die Banken mussten zudem steigende Zinsen sowie Preisrückgänge bei

Staatsanleihen verkraften, ohne dass Anpassungen der Geschäftspolitik berücksichtigt werden

durften.

Die höchsten Verluste (gemessen an der CET1-Kapitalquote) fielen durch Abschreibungen und

Wertberichtigungen im Bankbuch an. Dies verringerte das Ergebnis um 2,18 Prozentpunkte.

Handelsverluste und der stressbedingte Anstieg der risikogewichteten Aktiva trugen mit 0,88

Prozentpunkten und 1,88 Prozentpunkten zu den Verlusten bei. Durch das Auslaufen von

Übergangsregeln bei der aufsichtlichen Anerkennung von Kapitalinstrumenten reduzierten sich

die Eigenmittel der Institute bis 2016 um zusätzliche 0,72 Prozentpunkte. Dem konnten die

Banken positive Einkommenseffekte vor Berücksichtigung von Verlusten und Wertberichtigungen

in Höhe von 2,13 Prozentpunkten gegenüberstellen.

Am Comprehensive Assessment, bestehend aus Asset Quality Review und Stresstest, nahmen

130 europäische Institute teil, darunter 25 aus Deutschland. 21 der 25 deutschen Institute werden

künftig unter die direkte Aufsicht der EZB fallen. Der Einheitliche Aufsichtsmechanismus für die

Banken des Euro-Raums startet am 4. November 2014. Die deutsche Aufsicht wird weiterhin eng

in die Beaufsichtigung dieser Banken eingebunden sein.

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Die Erkenntnisse aus dem "Comprehensive Assessment" stellen eine wichtige Basis für die

Aufsichtsagenda des Einheitlichen Aufsichtsmechanismus dar. ""Auch wenn die größten

deutschen Banken im Stresstest keine Kapitallücken aufweisen, ist das kein Grund, sich

entspannt zurückzulehnen. Denn nach dem Stresstest ist vor dem Stresstest"", sagte Dombret.

""Die großen deutschen Banken müssen sich weiter anstrengen, um ihre Kapital- und

Ertragsposition gerade auch im internationalen Wettbewerb zu verbessern.""

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