Kulturexpress 31 2014

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Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996 Kulturexpress unabhängiges Magazin Ausgabe 31 27. Juli 02. August 2014 Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab. Impressum Herausgeber und Redaktion Rolf E. Maass Adresse Postfach 90 06 08 60446 Frankfurt am Main mobil +49 (0)179 8767690 Voice-Mail +49 (0)3221 134725 www.kulturexpress.de www.kulturexpress.info www.svenska.kulturexpress.info Kulturexpress in gedruckter Form erscheint wöchentlich ISSN 1862-1996 Finanzamt IV Frankfurt a/M St-Nr.: 148404880 USt-idNr.: DE249774430 E-Mail: [email protected]

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Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996

Kulturexpress unabhängiges Magazin

Ausgabe 31

27. Juli – 02. August 2014

Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu

berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten

aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin

um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab.

Impressum

Herausgeber und Redaktion

Rolf E. Maass

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Kulturexpress in gedruckter Form

erscheint wöchentlich

ISSN 1862-1996

Finanzamt IV Frankfurt a/M

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USt-idNr.: DE249774430

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Inhalt

Brückenschlag Ostend–Momentaufnahmen aus

nächster Nähe - nennt sich lapidar eine Ausstellung

im DAM bis 24. August 2014

Dachausbauten und Aufstockungen. Attraktive Räume

zum Wohlfühlen (1. Auflage, 2014) von Johannes Kottjé -

DVA

Unwetter über Deutschland überfordern die

Kanalsysteme - die neue Norm für Schachtdeckel ISO

15398 soll hilfreich sein

Energieoptimiertes Bauen ganzheitlich ausüben - Gebäudeplaner mit

Angebotspalette

Kosten senken mit Wärmedämmung in neuen Fenstern

Kleine Rittergasse 11 - Franken Architekten - Wohn- und Atelierhaus

Die 'Nordstil' in Hamburg hat nichts mit Ikea zu tun

Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 31 - 2014

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Auf dem Foto: Klaus und ElkeMalorny im Hintergrund Architekt

Ferdinand Heide

Brückenschlag Ostend – Momentaufnahmen aus nächster Nähenennen sich die Fotos im DAM bis 24. August 2014 Foto: © Kulturexpress

Die 175 m lange Stahlkonstruktion der

Osthafenbrücke nach Entwürfen von Ferdinand

Heide Architekten BDA und Grontmij GmbH bildet

gemeinsam mit der historischen Honsellbrücke

nicht nur ein anspruchsvolles Bauprojekt, sondern

einen Brückenschlag zwischen den

Jahrhunderten.

In der Fotoausstellung über den Bau der Osthafenbrücke und die Ertüchtigung der

Honsellbrücke dokumentieren die Schwarzweiß-Fotografien von Klaus und Elke

Malorny das Werden und den Wandel der beiden Brücken aus nächster Nähe und

gewähren einmalige Einblicke in die Details des Konstruktionsprozesses.

Hintergrundinformationen zum Projekt ergänzen die eindrucksvollen Aufnahmen.

Nicht ein Rundgang, vier Ecken hat der Raum im Museum, in dem s/w

Fotodokumente an den Wänden demonstrieren sollen, wie die

Bauarbeiten an Osthafen- und Honsellbrücke vonstatten gegangen sind.

Natürlich ist das Arbeit, die sich die Fotografen gemacht haben. Und was

festgehalten ist, birgt authentisches. Ich frage mich, worin liegt eigentlich

die Spannung dieser Expertise ausgewählter Fotografien, die geeignet

sind ins Frankfurter Stadtarchiv aufgenommen zu werden. Nüchterne

Industriefotografie will dokumentieren, sie dient nicht dazu, präsentiert zu

werden wie in einem Museum. Die Autobahnschleife an der

Honsellbrücke in der Nähe der Europäischen Zentralbank, welche in den

nächsten Wochen und Monaten dort ihre Pforten öffnen wird, kann auch

als Zubringerarchitektur verstanden werden. Damit soll die Infrastruktur

für den Stadtteil erweitert werden. Dieser Eindruck entsteht zumindest bei der Betrachtung der

Straßenführung und der Brücken, die über den Main gespannt sind. Wenn die Ausstellung eine

Reportage wäre, dann müsste sie eine Story haben, doch das ist nicht der Fall. Vielmehr soll die

Story erst entstehen mit der neuen Straßenanbindung.

Was die Förderung zum konstruktiven Verständnis

beim Brückenbau angeht, stellt sich die Frage, sind

die Vorgänge wirklich nachvollziehbar dokumentiert

in der Ausstellung oder zeigen sie, wie meistens, nur

einen Ausschnitt vom Ganzen? Die strenge

Schlichtheit: schwarze Rahmung, ausschließlich s/w

Fotografien mögen dem grafischen Verständnis

förderlich sein. Ästhetisch sind die Fotos deshalb

reizvoll und wirklich gelungen. Die Geschichte

jedoch, die am Werden ist, die ist nicht erzählt und noch nicht ausgereift oder will die ganze

Wahrheit noch nicht umfassend preisgeben.

Aufschlussreich ist die 35seitige Broschüre des Verkehrsdezernats der Stadt Frankfurt,

'Brückenschlag Ostend. Neue Wege über den Main', die parallel erschienen ist. Die

Dokumentation über den Bau der Osthafen- und der Honsellbrücke nimmt nur indirekt Bezug auf

die Ausstellung der beiden Fotografen Klaus und Elke Malorny.

Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 02. August 2014

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Ausgabe 31 - 2014

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Dachausbauten und Aufstockungen. Attraktive Räume zumWohlfühlen (1. Auflage, 2014) von Johannes Kottjé - DVA Buchumschlag: Deutsche Verlags-Anstalt

Dieser Bildband von DVA kann einen schon neidisch

machen, so schöne Bilder finden sich darin. Eine

Einleitung erklärt grundlegende Dachformen. Was

folgt, ist eine Ansammlung repräsentativer Bilder auf

Kunstdruckpapier. Hier entfaltet sich vor dem

Betrachter die ungeahnte Welt der perfekt

ausgebauten Dachböden. Nicht das was sie einmal

waren, sondern was aus ihnen geworden ist,

nachdem sich Architekten und Gestalter an die

Arbeit gemacht haben. Unterschiedliche

Perspektiven zeigen den Innenausbau, um den es

vorrangig in diesem Band gehen soll. Nur das

Ergebnis zählt. Der Weg dorthin ist mühsam und

schon beschritten, wenn der Betrachter die Bilder zu

Gesicht bekommt. Den einzelnen Beispielprojekten

nach Architektennamen sortiert, sind schematische

Grundrisse beigefügt, so dass sich jeder einen

Überblick über die Situation verschaffen kann. Es ist ein Wechselspiel zwischen dem Grundriss,

um von diesem auf die Fotos zu schließen und umgekehrt, von den Bildern aus gesehen auf die

Pläne Rückschlüsse ziehen.

Dieser DVA-Band zeigt sich von seiner ganz professionellen Seite, da bleibt kein Härchen auf

dem Fußboden liegen. Wie aus dem Katalog geschnitten, erscheinen die Hochglanzbilder.

Dennoch scheint gerade diese Wahl der Wiedergabe äußerst sinnvoll, denn erst durch die klare

Aufgeräumtheit, die von den Abbildungen ausgeht, werden dem Betrachter die konstruktiven

Zusammenhänge deutlich. Diese Aufgabe ist dem Autor und dem Verlag ein Anliegen. Die

Zielgruppe die erreicht werden soll, ist ja thematisch bereits festgelegt. Bei der Betrachtung

werden bauliche Abläufe sichtbar, die sonst im verbogenen liegen. Sozusagen durch den Filter

des Aha-Erlebnisses soll dem Betrachter ein Licht aufgehen. Womit dieser in die Lage versetzt

wird, eigene Ideen zu haben. Das ist die positive Seite dieser Publikation. Wenn hier eine

Dachschräge erscheint und dort die Stützen stehen, die den gesamten Dachstuhl tragen und so

unverrückbar die andauernden Umbaumaßnahmen überdauert haben. Also nicht vor Neid

erstarren, sondern das Gesehene aufnehmen, denn manches ist durchaus nachahmenswert.

Wie Skulpturen durchschneiden Balken und Streben die Räumlichkeiten in den oberen

Stockwerken. Mal sind diese farblich angepasst, ein andermal heben sie sich im Kontrast von der

übrigen Bauweise ab. Über die Kosten wird nur im geringeren Umfang spekuliert. Das ist

bedauerlich, aber nicht unbedingt notwendig.

Textprobe

und

Beispielseiten mit Fotos

Dachausbauten und AufstockungenAttraktive Räume zum Wohlfühlenvon Johannes KottjéDVA, 1. Auflage, 2014, Münchenmit ca. 200 Farbabbildungen sowie Grundrissen144 Seiten, gebundene Ausgabe mit SchutzumschlagGröße: 21,5 x 28,0 cmISBN: 978-3-421-03895-1

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Im Buch beteiligte Architekten und Projekte

Geöffnet und gegliedert, belichtet und beleuchtet 16

Dachgeschossumbau einer Dreißiger-Jahre-Villa

Pool Leber Architekten, Susanne Birkel und Martin Pool

Scheune, Denkmal, Dachwohnung 24

Ausbau des Obergeschosses einer denkmalgeschützten

Scheune in Großburgwedel

rott .schirmer .partner, Thorsten Schirmer

Aus einem Guss 30

Umgestaltung einer Dachwohnung

raumkontor Düsseldorf

Ein neuer Lebensmittelpunkt unterm Dach 36

Sanierung eines historischen Stadthauses

baurmann.dürr Architekten

Auch Garagen haben Dächer 42

Garagenaufstockung am Bodensee

Peter Riether

Runderneuerung mit unsichtbaren Möbeln 48

Neuaufbau eines Dachgeschosses im Allgäu

architektur+raum, Peter Fakler

Das Prinzip Dachwohnung 56

Ausbau eines Dachbodens zur Wohnung

schüller.innenarchitektur, Bernd Schüller

Lichtdurchfl utet und multifunktional 62

Dachgeschoss eines historischen Reihenhauses

schüller.innenarchitektur, Bernd Schüller

Alles beim Alten 66

Aufstockung eines Einfamilienhauses bei Coburg

[lu:p] Architektur, Renee Lorenz

Dem Himmel ganz nah 72

Dachgeschosswohnung in Hannover

RAUMPLAN Architekten Ingenieure

(Un)möglicher Wohnraum 78

Zwei Spitzbodenausbauten in Lübeck

Mißfeldt Kraß Architekten

Dach der Generationen 86

Dachausbau, Neuerschließung und energetische

Sanierung bei Tirschenreuth

Kuchenreuther Architekten und Stadtplaner

Die Flügel gehoben 92

Drempelerhöhung und Neuausbau

eines Dachgeschosses in Darmstadt

Boch + Keller Architekten

Eine sympathisch schlichte Lösung 96

Arbeitszimmer und Gästebereich

in einem Einfamilienhaus bei Ravensburg

roterpunkt architekten

Vom intelligenten Umgang mit scheinbaren

Widrigkeiten 100

Dachausbau eines städtischen Eckhauses in Wien

Koeberl Doeringer Architekten

Ein Schlafraum zum Wohnen 108

Dachgeschossumbau am Starnberger See

Steiner Architektur, Erwin Johann Steiner

Nur eine kleine Änderung 114

Neugestaltung des Schlafgeschosses

Pool Leber Architekten

Warme Mütze fürs alte Haus 120

Aufstockung um eine Maisonette in Hamburg

Johannes Walther

Neue Wohnlichkeit mit Nutzwert 126

Dachgeschossausbau in Düsseldorf

Iris Preller

Wohnen auf dem Heuboden 130

Winzerhaus in Würzburg

Jürgen B. Schrader

Form statt Formalismus 134

Neuaufbau des Dachs eines Wiener

Gründerzeit hauses

lakonis Architekten

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Unwetter über Deutschland überfordern die Kanalsysteme - dieneue Norm für Schachtdeckel ISO 15398 soll hilfreich seinMeldung: Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung (fbr), Darmstadt, den 24. 07. 2014

fbr fordert Umdenken in der Siedlungswasserwirtschaft

Die Starkregenereignisse in Deutschland nehmen zu. Mehr als 40

Liter Niederschlag pro Quadratmeter in kurzer Zeit sind dabei keine

Seltenheit. Das Kanalnetz in deutschen Städten und Gemeinden ist

für diese Niederschlagsereignisse nicht ausgelegt und kann die

Wassermassen nicht abführen, die Auswirkungen sind

Überschwemmungen mit hohen Folgekosten. Experten

prognostizieren auch in Zukunft deutlich mehr Starkregenereignisse.

Die Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e.V. fordert seit langem geeignete

Retentionsmaßnahmen sowohl auf Privatgrundstücken als auch auf kommunalen Liegenschaften.

Regenwasser rückhalten, nutzen, versickern und Regenwasser verdunsten sind die dezentralen

Bausteine, die es gilt, maßgeblich in die Siedlungswasserwirt-schaft zu integrieren. „Es muss

endlich Schluss damit sein, dass Bürger und Ge-bäudeeigentümer, die in

Regenwassernutzungsanlagen investieren und damit einen wesentlichen Beitrag zur

Regenrückhaltung und nachhaltiger Regenwasserbewirtschaftung leisten, ausgebremst werden“,

so Dietmar Sperfeld, Fachreferent der fbr. Behörden und Verwaltungen sind aufgerufen,

Hemmnisse z. B. in Satzungen abzubauen und die Regenwassernutzung beratend zu

unterstützen.

Regenwasserspeicher sollten Bestandteil jeder privaten und gewerblichen Neu-baumaßnahme

sein. Der Mehrwert der Regenwassernutzung, angefangen bei der Retention, den

Betriebswasserkonzepten, über die Löschwasserbevorratung bis hin zu neuen Möglichkeiten der

Kühlung und Klimatisierung in der Gebäudetechnik, ist erheblich. Um dieses Ziel zu erreichen, ist

ein generelles Umdenken in der Siedlungswasserwirtschaft notwendig. Die bestehende

konventionelle Wasserinfrastruktur muss zukünftig mit den dezentralen flexiblen Systemen weiter

vernetzt werden. Die Akteure aus Politik, Forschung und Praxis sind aufgerufen, gemeinsam zu

diskutieren und Lösungen zu erarbeiten.

Neue Norm für Schachtabdeckungen aus

Kunststoff, die ISO 15398

Schachtabdeckungen aus Kunststoff sind

mittlerweile sowohl für Regenwasserspeicher als

auch für Technik- und Inspektionsschächte weit

verbreitet. Die Internationale Organisation für

Normung (ISO) – der weltweite Zusammenschluss

aller Normungsinstitute - hat deshalb mit der neuen

ISO 15398 „Specifications for thermoplastics covers

and frames for manholes and inspection chambers

used in non-traffic areas“ erstmals ein entsprechendes Regelwerk erarbeitet.

Wieder einmal war die innovative Regenwassernutzungstechnik deutscher Qualitätshersteller

auch hier Vorreiter und der Zeit voraus. Schon Mitte der neunziger Jahre wurden in

Regenwassernutzungsanlagen erste Kunststoffschachtabdeckungen eingesetzt und speziell für

diesen Einsatz bereits in der Regenwassernorm DIN 1989-1 auch entsprechende

Klassifizierungen geschaffen. Durch das Zugpferd Regenwassernutzung haben sich auch bei den

Kunststoffschachtabdeckungen von Deutschland aus sukzessive dynamische Märkte entwickelt –

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Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 31 - 2014

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weshalb heute entsprechend auch deutsche Hersteller die internationale Technologie- und

Marktführerschaft inne haben und eine ähnliche Erfolgsgeschichte schreiben wie die

Regenwassertechnik. Inzwischen sind weltweit bereits mehrere Dutzend Hersteller bekannt.

Anwendung findet die Norm für Schachtabdeckungen aus thermoplastischen Kunststoffen die im

sog. Bereich „Haus und Hof“ eingesetzt werden. Bis zur max. Nennweite DN 800, für die

Belastung durch Fußgänger (Klasse A 15 kN) oder leichte Fahrzeuge (max. Klasse B 125 kN -

PKW). Für klassische Verkehrsflächen im öffentlichen Raum gilt nach wie vor ausschließlich die

EN 124.

Nach ISO 15398 sind neben den Belastungsprüfungen nach EN 124 wie sie auch für

Beton/Guss-Abdeckungen gelten, darüber hinaus in erheblichem Umfang zusätzliche Nachweise,

wie Alterungsverhalten, Rutschfestigkeit, UV- und Kältestabilität, zu erbringen.

Die Eignungstests nach EN 124 beinhalten im Wesentlichen div. Druckprüfungen auf einer

Prüfpresse (Bild), die Messung der Verformung unter Last, bzw. nach der Lastaufbringung. Hier

dürfen z.B. in der Belastungsklasse A 15 kN nach mehrmaligem dynamischem Aufbringen der

Last keinerlei Rissbildungen entstehen und die Verformung darf 6mm nicht übersteigen.

Zusätzlich sind nach ISO 15398 unter anderem folgende wesentliche materialspezifische

Standard-Nachweise zu erbringen:

Materialfestigkeit

Homogenität

Kriechverhalten

Dauerelastizität

Alterungsverhalten

sowie die Resistenz und Beständigkeit gegen häusliches Abwasser der eingesetzten

Kunststoff

Außerdem unter anderem folgende Sicherheitsanforderungen:

Ebenheit der Deckel

Spaltweiten zwischen Rahmen und Deckel

Passgenauigkeit von Deckel und Rahmen

Die rutschhemmende Eigenschaft der Oberflächenstruktur

sichere Lage und zuverlässige Fixierung des Deckels

ordnungsgemäße, für den Verbraucher verständliche Kennzeichnung der

Schachtabdeckungen

Eine besondere Herausforderung sind der sog. „Cold-Climate-Crack-Test“, ein Schlagtest bei -

20°C und der UV+-Test, der als Nachweis für die UV-Beständigkeit angegeben wird.

Mit der Erarbeitung der neuen Norm und der Entwicklung der seit längerem verfügbaren

Schachtabdeckungen hat die Branche der Betriebs- und Regenwassernutzung wieder einmal ihre

Innovationskraft unter Beweis gestellt. Neben der kontinuierlichen Entwicklung von Produkten der

Regenwassernutzung und Innovationen bei der Grauwassernutzung konnten in den letzten

Jahren auch verschiedene Systeme zur Reinigung von Regenwasser von Verkehrsflächen

entwickelt werden, die wesentlich zur Entlastung der Umwelt beitragen.

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Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 31 - 2014

Page 8: Kulturexpress 31 2014

Die Berufsbezeichnung 'Energieberater' ist bisher nicht geschützt

Energieoptimiertes Bauen ganzheitlich ausüben -Gebäudeplaner mit AngebotspaletteMeldung: ina Planungsgesellschaft mbH, Emilstraße 25, 64293 Darmstadt www.ina-darmstadt.de

Ab sofort können Energieberater und Fachplaner den Bauherren rund um das

energieeffiziente Bauen kompetent beraten. Dies beinhaltet das Abwickeln von

Förderanträgen ebenso wie das Einhalten von Standards. Der Mindeststandard für

energiesparendes Bauen wird in Deutschland durch die Energieeinsparverordnung

(EnEV) definiert und mit jeder Novellierung in einem zumutbaren Rahmen verschärft.

Erst kürzlich – am 1. Mai – ist die EnEV 2014 in Kraft getreten.

In Relation darauf setzen Förderinstitutionen wie die KfW ihre eigenen Bestimmungen fest, um

zukunftsträchtige Optimierungen wirtschaftlich attraktiv zu machen. Gute Lösungen bringen dabei

die konstruktiven und technischen Maßnahmen zu Wärme, Kälte, Luft, Licht und Strom in

Einklang. Dies ist nicht nur effizient, sondern auch zum Erreichen des ab 2021 von der EU

geforderten Niedrigstenergiestandards notwendig.

Mit der zunehmenden Bedeutung des energieeffizienten Bauens wächst auch der Bedarf an

entsprechendem Fachwissen. Dieses Rüstzeug erhalten Architekten, Ingenieure und Handwerker

in den Fernlehrgängen, die die Ina Planungsgesellschaft mbH (ina) in Kooperation mit dem

Fachbereich Architektur der Technischen Universität (TU) Darmstadt anbietet:

Zertifikatslehrgang „Wohngebäude im Bestand“ zum „Energieberater TU Darmstadt“

Zertifikatslehrgang „Nichtwohngebäude im Bestand“ zum „Energieberater TU Darmstadt“ (wird aktualisiert und

ist ab Herbst wieder buchbar)

Zertifikatslehrgang „Vom Passiv- zum Plus- Energie-Haus“ zum „Fachplaner TU Darmstadt für Passiv-, Null-

und Plus-Energie- Häuser“

Fortbildungslehrgänge „Auffrischung für Energieeffizienz-Experten“ zum Thema „EnEV 2014 und BAFA-

Richtlinie 2012“ vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie „Wege zum

Niedrigstenergiegebäude 2020“.

Fachwissen und Qualitätslabel sind gefragt

„Leichte Handhabung, Praxisnähe und Flexibilität zeichnen die Fernlehrgänge aus. Zudem

können wir uns so ein neues Geschäftsfeld erschließen und uns dabei durch das Zertifikat mit

dem Titel „Energieberater TU Darmstadt“ von anderen Anbietern auf dem Markt positiv

absetzen“, stellen die Absolventen fest.

Bislang hatten insgesamt 298 Teilnehmer die Energieberater-Prüfung für Wohngebäude und 28

die für Nichtwohngebäude bestanden. Sie und die 26 Fachplaner für Passiv-, Null- und Plus-

Energie-Häuser haben sich intensiv mit den Anforderungen des zukunftsfähigen Bauens und

Sanierens auseinander gesetzt - vom Wärmeschutz der Gebäudehülle, über den Einsatz der

Haustechnik bis hin zu Förderanträgen. Ohne entsprechende Kenntnisse wird zukünftig kein

Planer mehr arbeiten können.

"Bauherren achten beider Vergabe ihrer Aufträge immer genauer auf einen Nachweis dieser

Fertigkeiten. Wichtig ist deshalb, fundiertes Wissen erwerben und anwenden zu können 2008

bei“, erläutert Ingo Lenz, Geschäftsführer von ina und Tutor der Fernlehrgänge. Die

Berufsbezeichnung „Energieberater“ ist nicht geschützt, zugleich steigen energetische

Anforderungen an Gebäude und ihre Technik immer weiter. Die nach der EnEV 2014

berechtigten Architekten, Ingenieure, Fachplaner, Handwerker und Techniker werden mit den

Fernlehrgängen qualifiziert, Energieausweise für bestehende Wohn- und Nichtwohngebäude

ausstellen zu dürfen. Die Absolventen können damit die Aufnahme in die Liste der

Energieeffizienz-Experten Datenbank der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) beantragen.

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Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 31 - 2014

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Ab 1. Juni 2014 müssen Sachverständige für die KfW-Programme „Energieeffizient Bauen und

Sanieren“ in dieser Liste eingetragen sein. Mit ihr unterstützt die dena Hausbesitzer bei der

Suche nach qualifizierten Planern, die für die Förderprogramme des Bundes zugelassen sind.

Diese Experten sind insbesondere für die Vor-Ort-Beratung des Bundesamts für Wirtschaft und

Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie für die energetische Fachplanung und Baubegleitung von KfW-

Effizienzhäusern in Neubau und Sanierung befähigt. Sämtliche Zertifikatslehrgänge von ina und

der TU Darmstadt erfüllen die Anforderungen der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht

(ZFU).

Nähere Informationen und kostenfreie Demo-Versionen unter:

www.energieberater-ausbildung.de

Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 31. Juli 2014

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Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 31 - 2014

Page 10: Kulturexpress 31 2014

Bis zu 15 Prozent weniger Energie verbraucht ein

Haus mit modernen wärmedämmenden Fenstern.

© thingamajiggs - Fotolia.com

Kosten senken mit Wärmedämmung in neuen FensternMeldung: Deutsche Bundesstiftung Umwelt, dbu, Osnabrück, den 24. 07. 2014

Moderne Fenster tragen im Vergleich zu

alten, ein- oder zweifach verglasten Scheiben

viel zur Wärmedämmung im Haus bei. Ihr

Einsatz kann dazu führen, dass das Haus bis

zu 15 Prozent weniger Wärmeenergie

verbraucht. Das sorgt für geringere

Heizkosten. Andreas Skrypietz, Projektleiter

der Klimaschutz- und Informationskampagne

„Haus sanieren – profitieren“ der Deutschen

Bundesstiftung Umwelt (DBU) erklärt, was

man beim Einbau wärmedämmender Fenster

beachten sollte.

„Neue energieeffiziente Fenster einzusetzen, ist besonders dann sinnvoll, wenn man im Haus

ständig das Gefühl hat, es zieht“, so Skrypietz. Wenn ohnehin die Fassade saniert werden soll,

bietet sich auch ein Austausch der Fenster an. Mit dem Einbau wärmedämmender Fenster

und einer neuen, gedämmten Fassade könnte viel Wärmeenergie eingespart werden. Das wird

schon allein dadurch deutlich, wie groß die Außenfläche eines Hauses ist, die allein durch

Außenwände und Fenster abgedeckt wurde.

Wärmedämmende Fenster sparen viel Energie

Ersetzt werden sollten bei passender Gelegenheit in erster Linie Fenster, die vor 1990

eingebaut wurden, da diese bis zu sechs Mal so viel Wärme durchlassen wie moderne

Wärmeschutzgläser. Durch ihre Doppel- oder Dreifachverglasung und eine zusätzliche

hauchdünne Metallschicht reflektieren moderne Fensterscheiben Wärmestrahlen zurück in den

Raum. Der mit einem Edelgas befüllte Zwischenraum läßt noch weniger Wärme entweichen.

„Dadurch sind auch große Fensterflächen heutzutage überhaupt kein Problem mehr“, so der

Energieberater. Wenn die Fenster richtig ausgerichtet sind, können sie sogar im Winter das

Sonnenlicht einfangen und zur Erwärmung des Raums beitragen. Um eine Überhitzung im

Sommer zu vermeiden, ist deshalb sinnvoll, an den Fenstern des Hauses Jalousien, Rollläden

oder ähnliches anzubringen.

Große Fensterflächen sind heutzutage kein Problem mehr

Beim Fensterkauf sollten Hauseigentümer auf den sogenannten U-Wert des gesamten Fensters

achten oder einen Fachmann danach fragen. Häufig werde vom Hersteller nur der U-Wert des

Glases genannt, der in der Regel niedriger ist als der Gesamtwert von Rahmen und Scheibe.

U-Wert des gesamten Fensters beachten

Wie wirkungsvoll das Fenster die Wärme im Raum hält, ist abhängig vom Zusammenspiel

zwischen Fensterrahmen und -verglasung. „Fenster mit geringen U-Werten zwischen 0,7 und

1,3 entsprechen den neuesten Effizienzanforderungen und sind mittlerweile Standard“, erklärt

Skrypietz. Werte von 0,4 würden mittlerweile immerhin schon erreicht.

Fenster sollen die kälteste

Stelle sein an der

Außenwand

„Es ist in jedem Fall sinnvoll,

einen Energieberater, Planer

oder Architekten in die

Entscheidung einzubeziehen,

welche Fenster gekauft werden“,

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Page 11: Kulturexpress 31 2014

Der U-Wert gibt an, wie das Fenster die Wärme im Raum hält. Wichtig ist,

U-Wert von Rahmen und Scheibe mit zu beachten.

erklärt Skrypietz. Wenn zum

Beispiel neue Fenster eingebaut

würden ohne die Außenwand zu

dämmen, besteht die Gefahr,

dass sich der kälteste Punkt der

Außenseite des Hauses in die Wand verlagert. „Wenn das passiert, kann sich Feuchtigkeit an

den Wänden sammeln, welche die Bildung von Schimmel begünstigt. Deshalb müssen Fenster

immer die kälteste Stelle an der Außenwand sein“, so Skrypietz.

Staat bezuschusst neue Fenster und Außentüren

Einen Investitionszuschuss oder zinsgünstigen Kredit für die Erneuerung von Fenstern und

Außentüren bietet aktuell die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Rahmen ihres

Förderprogramms „Energieeffizient sanieren“ an. Auch wenn die neuen Fenster Teil eines

größeren Sanierungsvorhabens sind, können Hauseigentümer bei der KfW einen Kredit

beantragen. Voraussetzung ist immer die Planung der Maßnahmen durch einen zertifizierten

Energieberater und die Durchführung von Fachunternehmen des Bauhandwerks.

Kostenloser Energie-CheckWer wissen möchte, wie energieeffizient Fenster sind, der kann den kostenlosen

Energie-Check der DBU-Klimaschutzkampagne nutzen. Dabei werden alle Gebäudeteile und

die Heiztechnik auf ihre Energieeffizienz untersucht. Auf www.sanieren- profitieren.de können

sich Interessierte über die Initiative informieren.

Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 29. Juli 2014

Seite 11

Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 31 - 2014

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Hinterhaus Altbausanierung Fassadengestaltung

Kleine Rittergasse 11 - Franken Architekten - Wohn- undAtelierhaus Meldung: Franken Architekten, Frankfurt a/M, den 28. 07. 2014

Die Architekten wurden von einem privaten

Bauherren beauftragt, im Kern der

Sachsenhausener Altstadt, durch den Neubau

eines Wohn- und Atelierhaus in der Kleinen

Rittergasse 11 einen neuen Impuls zu schaffen.

Wenn auch ohne weitere Infos, so stellt sich die

Kapitalfinanzierung des Immobilienprojektes

durchaus interessant dar.

Der Bestand setzte sich aus einer maroden

dreiteiligen Häusergruppe zusammen. Aus der

Summe der Gutachten ergab sich, dass die

ursprünglich angestrebte Rekonstruktion weder

bauhistorisch begründbar noch konstruktiv oder

wirtschaftlich darstellbar war. Dieser

Auffassung schloss sich auch das Amt für

Denkmalschutz an und Franken Architekten

plante nun den Abriss des Bestandes und einen kompletten Neubau. In der historischen

Recherche kam zutage, dass die Lücke zwischen Vorder- und Hinterhaus einstmals geschlossen

war. Der Baukörper des Neubaus nimmt diese Kubatur der Bestandsgebäude abstrahiert auf und

schliesst die Lücke mit einem dritten Baukörper. Es entsteht ein dreigiebliges Gebäude ohne

Dachüberstände mit einem gläsernen Mitteltrakt. Der Sockel ist mit Naturstein verkleidet. Im

Kontrast zu den zahlreichen touristischen Lokalitäten im Umfeld wird durch das Ansiedeln einer

Mischnutzung aus Fotoatelier, Büro und Wohnungen eine kreative Zelle gesetzt und die in Alt-

Sachsenhausen traditionelle Verbindung von Wohnen und Arbeiten wiederbelebt.

Im Erd- und Untergeschoss befindet sich ein Atelier und Fotostudio mit Ausstellungsräumen,

Küche, Bar und einer Apfelweinpresse, im 1. Obergeschoss die Büros der Fotografen und einer

Galeristin und im 2. Obergeschoss zwei Wohnungen.

In der Fassadengestaltung wird die von Franken Architekten entwickelte Strategie des

Nachbildes angewendet. Aus dem Aufmass des konstruktiven Fachwerks des Vorderhauses

wurde eine Zeichnung angefertigt. Ein digitaler Algorithmus erzeugte einen parametrischen

Zitterstrich immer an den Stellen, an denen einstmals Fachwerkbalken saßen. In der Fernwirkung

erscheint durch den verdichteten Schwarzwert das Fachwerk als Andeutung um sich bei

Annäherung in abstrakte Zitterstriche aufzulösen. Die Putzfassade lässt so das Fachwerk des

Ursprungsbaus als "Nachbild" durch eine maschinelle Fräsung wiederauferstehen, welche erst im

Licht als Schattenriss erkennbar wird. Diese Reminiszenz an das alte Gebäude stellt einen

subtilen und zeitgemäßeen Umgang mit dem Genius Loci und mit dem Thema Rekonstruktion

dar.

Filmlink zum Sto Projektinterview "Kleine Rittergasse 11"

http://vimeo.com/101722096

Bauherr: Rittergasse GmbH

Ort: Frankfurt a.M.

Projektteam: Bernhard Franken, Kai Heyd, Robin Heather, Natascha Baier, Felix Schneider

Partner TSB Ingenieurgesellschaft mbH

Baudimension: 600 m²

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Fertigstellung: 2014

Siehe auch: Franken Architekten planen Boutiquehotel der Althoff Group

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Noch mehr Besucher wären wünschenswert

Die 'Nordstil' in Hamburg hat nichts mit Ikea zu tunMeldung: Messe Frankfurt GmbH, den 28. 07. 2014 Foto: Sandra Gätke

Die Nordstil – Regionale

Ordertage Hamburg – dauerte

vom 26. - 28. Juli und schloss mit

mehr als 14.000 Besuchern ihre

Tore in der Hansestadt.

Das Highlight der norddeutschen

Ordersaison im Sommer lockte 15

Prozent mehr Fachbesucher auf

das Hamburger Messegelände.

Die Besucher hoben das klare

Konzept der Nordstil hervor.

852 Aussteller waren an der ersten Sommer-Nordstil vor Ort und ließen diese zu

einem Saisonhighlight werden. Die Messe Frankfurt bot dem Handel im Norden damit

drei Tage lang auf 58.000 Quadratmetern ein breites Angebot an Lifestyleprodukten.

Insgesamt 141 der 852 Aussteller kamen aus dem Ausland – vorwiegend aus den

Anrainerländern Dänemark, Niederlande und Schweden.

Bei strahlendem Sonnenschein ging in Hamburg am 28. Juli die erste Sommerveranstaltung der

Nordstil zu Ende. Mit 14.000 Besuchern ist es gelungen den Trend der sinkenden Besucherzahlen

in den vergangenen Jahren deutlich umzukehren. Seit Januar 2014 wird die Nordstil – Regionale

Ordertage Hamburg – von der Messe Frankfurt auf dem Gelände der Hamburg Messe und

Congress GmbH veranstaltet.

”Die erste Sommer-Nordstil ist ein voller Erfolg. Die Reaktionen der Besucher sind durchweg sehr

positiv. Das zeigt, dass die Nordstil am Standort Hamburg als Branchenhighlight im Sommer

gesetzt ist”, so Philipp Ferger, Leiter Konsumgütermessen regional, bei der Messe

Frankfurt.

Ähnlich beurteilt Thomas Grothkopp, Geschäftsführer Bundesverband für den gedeckten

Tisch, Hausrat und Wohnkultur e.V. die zweite Ausgabe der Nordstil. „Die Händler im

nördlichen Teil Deutschlands und die Hamburg Messe und Congress GmbH können sich

glücklich schätzen, eine attraktive Messe wie die Nordstil zu haben. Viele spannende Produkte

für alle Geschäftsausrichtungen, engagierte Aussteller und eine Reihe von Sortimentsbereichen,

die eine Reise nach Hamburg doppelt lohnenswert machen.“

Besucher wie Aussteller heben das klare

Konzept und die übersichtliche Struktur

der Nordstil hervor. „Die Nordstil ist eine

gut aufgeplante Messe mit einer super

Hallenstruktur. Das Angebot ist top und

wir haben sowohl unsere bestehenden

Zielgruppen erreicht als auch neue

Kontakte geknüpft. Damit haben wir

unsere Messeziele erreicht“, urteilt René

Mertens, Gesellschafter, Mertens

Import Export GmbH & Co. KG über die

vergangenen Messetage.

Das Urteil der überwiegenden Mehrheit der Aussteller aus den Bereichen Wohnen & Lebensart,

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Schönes & Schenken und Verwöhnen & Wohlfühlen ist eindeutig positiv. „Ich bin mit dem

Messeverlauf sehr zufrieden. Alles ist gut gelaufen. Wir hatten ein bisschen mehr Kunden als im

letzten Jahr. Also insgesamt ein super positives Erlebnis. Wir sind nächstes Jahr ganz sicher

wieder da“, sagt Thomas Ewald, CCO von Ib Laursen.

Dorothee Lehnen Martins, Geschäftsführerin von Dorothee Lehnen Textildesign, findet „die

zweite Nordstil deutlich klarer strukturiert. Wir haben viele Aufträge geschrieben und die

Zielgruppe ziemlich gut erreicht.“ Einer ihrer Nachbarn in der Halle A4 zieht ebenfalls eine

positive Bilanz. „Insgesamt sind wir genauso zufrieden wie eigentlich immer. Besonders der

Sonntag war stark. Es war ausgewähltes Fachpublikum bei uns am Stand, Leute die auch wirklich

an den Produkten interessiert sind“, so Marvin Metzke aus der Geschäftsführung von Crispy

Wallet.

Insgesamt bewerten die Aussteller der Nordstil die Besucherqualität mit sehr zufriedenstellend

„Die Besucherfrequenz war besser als gedacht und von der Qualität her gut, weil die Besucher,

die da waren, auch bestellt haben“, sagt beispielsweise Constantin von Schierholz aus dem

Verkauf der Porzellanmanufaktur Tettau GmbH.

In der neu konzipierten Halle A2 mit dem Schwerpunkt „Junges Wohnen“ freut sich

beispielsweise Ramin Mossapour, Geschäftsführender Gesellschaftler von Mossapour

Interior Designs über das neue Hallenkonzept: „Es waren gute Kunden unterwegs, die auch gut

bestellt haben. Das Konzept der Halle A2 finde ich sehr gut. Das soll so bleiben. Es ist eine

schöne kleine Halle mit tollen Ständen. Das ist sehr hochwertig und alle Besucher sind begeistert

von der Halle.“

Auch Norbert Killmaier von der Geschäftsführung der House Proud GmbH, die zum ersten

Mal in der Halle A2 und auf der Nordstil überhaupt ausstellt, sagt: „Die Qualität der Besucher ist

gut. Es kommen viele Einzelhändler mit Geschäften unterschiedlicher Größen, die gut informiert

sind und gezielt nach Produkten suchen.“ Die Zufriedenheit der Besucher mit der Erreichung ihrer

Messeziele liegt mit 92 Prozent auf sehr hohem Niveau.

Auch in den anderen Messehallen ist die Stimmung gut. „Die Kunden, die kommen sind sehr

positiv eingestellt und man merkt, dass sie sich freuen, dass die Messe so gut organisiert ist. Wir

sind froh, dass die Frankfurter die Messe machen“, sagt Margit Wurzer- Stummer,

Geschäftsführerin von Topteam aus München. Alexander Waap von Andrea Design GmbH

& Co. KG sagt: „Die Frequenz war ruhiger als im Januar. Trotzdem sind wir zufrieden, weil wir

das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr gesteigert haben. Die Kunden sind mit der Aufteilung sehr

zufrieden. Die Struktur ist sehr viel besser geworden als früher.“ Werner Lorenzen,

Geschäftsführer der Pusteblume GmbH findet, „die Messe ist gelungen. Es hätten ein paar

Besucher mehr sein können.“ Eckart Wurm, President der G. Wurm GmbH & Co. KG sagt, „die

Nordstil schätze ich positiv ein. Die Messe ist perfekt organisiert und sehr schön

zusammengestellt. Eine Verbesserung gegenüber früheren Zeiten. Auch mit unserem Stand sind

wir sehr zufrieden. Wir würden es aber gern sehen, wenn noch etwas mehr Leute kommen

würden.“ Positiv ist auch das Urteil von Dr. J. Volkmar Stöber von der Dr. J. Volkmar Stöber

Import-Handelsvertretung CDH: „Die erste Sommer-Nordstil macht einen guten Eindruck und

ist für die Aussteller gut organisiert. Die Besucher scheinen zufrieden zu sein. Einfache Wege,

gute Kommunikation. Also professionell und gut gemacht.“ Für Jan Harrendorf, Inhaber der

Theodor Maass GmbH, ist die „erste Sommer- Nordstil genauso erfolgreich verlaufen wie auch

die erste Frühjahrsmesse. Wir sind mit der Messe zufrieden. Hoffentlich geht es so weiter und ich

freue mich schon auf die Frühjahrsmesse 2015.“

Besonders großer Beliebtheit erfreut sich das

Besucherprogramm der Nordstil und das Village in der

Halle A4, in dem sich elf designorientierte Unternehmen

gemeinsam präsentieren und lösungsorientierte Ansätze für

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die Umsetzung am Point of Sale bieten. Jan Philippi,

Geschäftsführer der Philippi GmbH und Mitinitiator des

Village- Areals auf der Nordstil sagt: „In einem schwierigen

Marktumfeld behauptet sich die Nordstil wunderbar. Ich

sehe viele Besucher. Ich sehe relativ zufriedene Gesichter.

Das Village wird gut angenommen. Die Kunden vom

letzten Januar kommen wieder. Das Thema ‚relaxed

shopping‘, also dass kein Druck hinter dem Shopping ist,

sondern dass man hier einfach erstmal in Ruhe einen Tee

trinken und betrachten kann, dass kommt sehr, sehr gut

an.“

Auch das Förderareal „Nordlichter – Manufakturen & Design“ in der Halle A4 war gut

frequentiert und zieht das Interesse von Besuchern wie Ausstellern auf sich. „Im Nordlichter-

Areal, werden neue Designer und Manufakturen in einer klaren Ausstellungsumgebung gezeigt.

Die Aussteller haben hier ein schönes Forum für ihre Produkte. Firmen haben Kontakte geknüpft,

um mit Designs in Produktion zu gehen und es werden Lizenzverträge vereinbart. Es ist super,

dass die Messe Frankfurt diese Möglichkeit bietet und die Kunden reagieren sehr positiv auf das

Areal. Ich bekomme eigentlich nur Komplimente“, freut sich Peter De Vries, Mitglied des

Bundesverbands Kunsthandwerk, freischaffender Textildesigner und Dozent an der

Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg.

Detlef Klatt, der im Nordstil Forum im Rahmen des Vortragsprogramms unter dem Titel

„Produkte zum Wohlfühlen“ Lösungen für das Sortiment präsentierte, hat die Nordstil Spaß

gemacht. „Ich habe einen Teil der Trendpräsentation gestaltet und bei der Auseinandersetzung

mit den Themen Living und Beauty und Wellness gemerkt, wie toll beide Themen kombiniert

werden können. Das ist für die Sortimentsgestaltung und -präsentation ein spannender Ansatz

auch für weitere Produktgruppen. Das sind Impulse, die man von einer Messe wie der Nordstil

mitnimmt.

Welche Produkte in der kommenden Saison im Trend liegen, zeigt die Nordstil an jeweils drei

Messetagen im Januar und im Juli. Als wesentliche Trends zeigen sich die Tendenz zu Glanz und

Glamour und die Sehnsucht nach Ursprünglichkeit, die sich in natürlichen Materialien wie Holz,

Filz oder Textilien ausdrückt.

Glanz und Glamour zeigen sich im Herbst und Winter bei Einrichtungsaccessoires und

Dekorationen zum Beispiel durch Strasssteine und Pailletten. Es glitzert gewaltig. Fest steht auch

jetzt schon: Weihnachten wird in diesem Jahr auf jeden Fall weiß – egal, ob es schneit oder nicht.

Die Kombination Weiß und Silber steht in der Winterzeit bei den saisonalen Dekorationen und

beim Baumschmuck ganz hoch im Kurs.

Für ein gemütliches Wohlfühlambiente

sorgen im Herbst und Winter

Naturmaterialien wie naturbelassenes

Holz, geflochtene Zweige, Leder oder

Wollfilz – auch mal kombiniert mit

Metallen in warmen Farbtönen wie

Kupfer und Messing. Auf glitzernde

Steine setzt auch der Schmuck. Und

zwar deutlich mehr als in der

vergangenen Saison. Bei den

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Fashionaccessoires sind Schals und

Tücher und individuell designte Mützen

ein großes Thema. Für den Herbst kommen Schals und Tücher eher in dunkleren Farben daher:

Schwarz, Dunkelgrau, Bordeaux, dunkles Blau und Farben mit Metalliceffekten wie Kupfer, Gold

oder Silber dominieren bei den modischen Accessoires. Sinnhaft, nostalgisch oder emotional –

Schriftzüge, Sprüche und einzelne Wörter zieren in der kommenden Saison nicht nur

Papeterieartikel sondern auch Wohnaccessoires wie Lampenschirme, Aufbewahrungsboxen oder

Dekoobjekte für Drinnen und Draußen. Auch dekorative Schilder sorgen im Vintage-Look mit

optimistischen Sprüchen für gute Laune und farbliche Akzente.

Aus Alt mach Neu: Upcycling ist und bleibt eines der Zukunftsthemen. Das der

Produktionsprozess dabei sichtbar wird, ist ein beabsichtigtes Element im Design. Darüber hinaus

stehen Designs mit Vintage-Anmutung für Nostalgie und das Bedürfnis nach einer gelebten

Vergangenheit. Die Produkte erzählen durch ihr Äußeres quasi eine Geschichte. Kulinarisch

kommen in der kommenden Saison Geschmacksrichtungen mit herberen Noten: Ingwer in

Limonade, Bratapfellikör oder Lavendel-, Chili-, Fenchel- oder Pfeffernoten in Marmelade.

Eingewecktes allgemein steht bei den Gourmettrends in der ersten Reihe. Backen ist ein

Ganzjahresthema geworden.

Das Angebot reicht von stylischen

Papierförmchen für Cupcakes und Muffins über

Silikon- Backformen für Cakepops bis zu

Plätzchenformen für die verschiedensten

Anlässe und Vorlieben. Schokolade zum

Verschenken gibt es in den unterschiedlichsten

Formen: Von der Bierflasche über die Schultüte

bis zur Zigarre. Natürlichkeit spielt auch bei

Körperpflegeprodukten eine wichtige Rolle.

Inhaltsstoffe wie Kuh- oder Schafsmilch stehen

für Ursprünglichkeit. Farbenfrohe

Badepatisserie in Form von Badecupcakes, -

schokolade und -pralinen bildet nur optisch einen Gegensatz. Oft werden die Produkte aus

hochwertigen Zutaten handgefertigt. Kunterbunt bleibt es bei Produkten für Kinder. Neben

klassischen Stofftieren wie Hund, Katze oder Pferd werden Fantasiewesen in knalligen Farben

und mit großen Augen immer beliebter. Auch Füchse sind im Kommen, ob als Stofftier oder auf

Taschen und Rucksäcken. Beliebt sind weiterhin auch Patchwork-Muster, um unterschiedliche

haptische Erlebnisse zu bieten.

Die nächsten Veranstaltungen der Nordstil finden vom 17. bis 19. Januar 2015 und 25. bis 27.

Juli 2015 auf dem Gelände der Hamburg Messe und Congress GmbH statt.

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