Kulturexpress 11 14

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Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996 Kulturexpress unabhängiges Magazin Ausgabe 11 09. 15. März 2014 Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft und Wirtschaft Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab. Impressum Herausgeber und Redaktion Rolf E. Maass Adresse Postfach 90 06 08 60446 Frankfurt am Main mobil +49 (0)179 8767690 Voice-Mail +49 (0)3221 134725 www.kulturexpress.de www.kulturexpress.info www.svenska.kulturexpress.info Kulturexpress in gedruckter Form erscheint wöchentlich ISSN 1862-1996 Finanzamt IV Frankfurt a/M St-Nr.: 148404880 USt-idNr.: DE249774430 E-Mail: [email protected]

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Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996

Kulturexpress unabhängiges Magazin

Ausgabe 11 09. – 15. März 2014

Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft und Wirtschaft

Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu berichten.

Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten aus Wirtschaft und

Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin um eine aktive und

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Inhalt

'Invasionen' (2014) von Rolf Hochhuth zur 'Ethologie der Geschichte' aus dem Schweizer Schwabe Verlag

36 Bände umfassende Wieland-Edition in Jena verlängert

Bundesbank erzielt 2013 Überschuss von 4,6 Mrd Euro

Musikmesse und Prolight + Sound 2014 für vier Tage eröffnet

Der erprobte Bildhauer Tobias Rehberger in der Frankfurter Schirn fühlt sich fast wie zu Hause, aber es heißt: 'Home and Away and Outside'

Drittmittelrekord an der Goethe-Universität

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Schwabe reflexe 33

'Invasionen' (2014) ein Band von Rolf Hochhuth zurEthologie der Geschichte aus dem Schweizer SchwabeVerlagBuchumschlag: Schwabe Verlag

Im Schweizer Schwabe Verlag aus Basel sind von Rolf HochhuthEssays und Gedichte mit dem Titel 'Invasionen' erschienen. Diebroschierte Ausgabe im Taschenbuchformat umfasst 231 Seitenund will etwas wie eine 'Ethologie der Geschichte' sein. Was dasist, wird erläutert. Das Hochhuth Themen der Geschichte aufgreift,um seine politischen Ansichten zu verbreiten, ist weithin bekannt.Dazu zählen sicherlich seine "Dokumente zur Politischen Wirkung"(1980) seine 'Berliner Antigone' (1963) oder 'Die Hebamme'(1971). Dass er dies jetzt auch in der Schweiz versucht, istdagegen weniger bekannt. Dennoch ist dies nicht sehr weithergeholt, denn Hochhuths langjähriger Wohnsitz liegt in Weil amRhein unweit der Deutsch-Schweizer Grenze. Ein Gebiet, in demder nahe Grenzverkehr in und aus der Schweiz voll zum tragen kommt. Angstgefühle derSchweizer vor dem Ausland und vor den Deutschen werden bei Hochhuth dagegen nichtgeschürt, was ja aufgrund der aktuellen Entwicklungen durch Volksbefragungen in derplebiszitären Schweiz nahe liegen könnte. Hochhuth ist auch nicht kleinlich, wenn er sichsonst fast nur mit der Problematik der deutschen Geschichte und deren Aufarbeitungauseinandersetzt, kommen im Band aus dem Schwabe Verlag auch Schweizer vor, wieJacob Burckhardt, der bereits im 19. Jahrhundert 'Briefe an einen Architekten' veröffentlichteund damit das Gedankenspiel an einer historischen Baukunst entfaltete. Der Kunsthistorikerwird bei Hochhuth auf seine Bedeutung als Philosoph befragt. Ein anderer ist der SchweizerTheologiestudent Maurice Bavaud, der 1941 in Plötzensee hingerichtet wurde. 'GroßeSchweizer' benennt das Kapitel gegen Ende. Am Schluss folgt 'Epilog: Station Basel' einAusblick auf die Großstadt. Danach das Nachwort des Dresdner Philosophen JohannesRohbeck, der erkennt, wie Hochhuth gegen eine allzu starke Männerwelt ausbremst, um ananderer Stelle den Philosophen Karl Jaspers in Schutz zu nehmen. Am Anfang steht das Konterfei des 1931 im nordhessischen Eschwege geborenen Autors.Eine sensibel nachdenkliche Zeichnung von Johannes Grützke, die dort auf einer Seite mitgeneigten aber schwungvollen Linien abgebildet ist. Neben Textbeiträgen in überwiegenderZahl finden sich auch Gedichte Hochhuths, eines über 'Churchill' fast wie ein Nachruf aufden großen Strategen. Die Deutschen waren 1944 durch die Invasion in der Normandie imWesten bezwungen worden. Diese Strategie ist aufgegangen. Die Zerstörung Dresdens istdagegen ein Makel geblieben. Oswald Spenglers geschichtliche Dimension 'Der Untergangdes Abendlandes' greift Hochhuth auf, um darin jemanden zu erkennen der unsere Kulturniederbrennt. Was jedoch nicht Spenglers einzige Wirkung geblieben ist. Es ist eine vonHochhuths Reden aus den vergangenen Jahren, wie diese hier über Spengler vor derBayrischen Akademie der Schönen Künste zur geschichtlichen Ethologie. Der Versuch den 17. Juni 1953 in Erinnerung zu rufen. Ein Gedicht heißt einfach 'Mauer'.Das sind historische Zerwürfnisse, die aus der Erinnerung abgerufen werden. Sie betreffendoch im wesentlichen die deutsche Geschichte. Ich habe den Eindruck daran ist demKritiker Hochhuth gelegen. Die Schweiz ist nicht so empfänglich für Anklagen gegen Hitlerund die Attentäter, die es auf ihn abgesehen haben. Ein Zerwürfnis, denn allesamt sind siegescheitert von Johann Georg Elser bis Stauffenberg trotz deren geschichtlicher Einbindung

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in das eigene Land. Warum haben diese Attentate misslingen müssen? Welcher Pakt ist imSpiel gewesen? Sind das Wellen? Ist Geschichte eine Naturgeschichte fragt der Autorungläubig. Der Rückbezug auf die Natur als Urheber der Geschichte nimmt dem Menschendie aktive Rolle am Geschehen. Das wäre doch langweilig aus Hochhuths Sicht, der immerauf der Suche nach einem oder den Schuldigen ist, für die er bereit ist anzuklagen schonsein Leben lang. InvasionenZur Ethologie der GeschichteEssays und Gedichte von Rolf HochhuthSchwabe Verlag, Basel, 1. Auflage 2014broschiert 231 Seiten,Größe: 19,5 x 12,1 x 1,7 cmISBN: 978-3-7965-3253-5

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Friedrich Schiller-Universität Jena

Wieland-Edition verlängertMeldung: Friedrich Schiller-Universität Jena, den 10. Februar 2014

Das an der Friedrich-Schiller-Universität Jenaangesiedelte Langfristprojekt „Historisch-kritischeWieland-Edition“ geht in die zweite Verlängerung. Dievon der Deutschen Forschungsgemeinschaft jährlich mitrund 350.000 Euro geförderte sog. „OßmannstedterAusgabe“ kann damit eine neue Förderphase eröffnenund die auf 36 Bände projektierte Edition, die integral Werke und ÜbersetzungenChristoph Martin Wielands in chronologischer Folge zusammenführt, fortsetzen. „Sie zählt zu den herausragenden Editionsprojekten, die gegenwärtig im deutschenSprachraum gefördert werden“, unterstreicht Mitherausgeber Klaus Manger aus Jena. Vonder Ausgabe liegen bereits elf Textbände im Druck vor. Sie enthalten die Werke von 1764bis 1782. Herausgegeben wird die Oßmannstedter Ausgabe gemeinsam von Klaus Manger,Literaturwissenschaftler der Jenaer Universität, und Jan Philipp Reemtsma, Vorstand desHamburger Instituts für Sozialforschung.

Wieland (1733-1813), der zu den wichtigsten Dichtern und Schriftstellern im 18. undbeginnenden 19. Jahrhunderts zählt, hat wie kaum ein Autor seiner Zeit die Epochen undliterarischen Bewegungen seiner Zeit geprägt. Als Autor des Rokoko und derEmpfindsamkeit, des Sturm und Drang sowie der klassischen Periode „ist sein Wirken langeZeit unterschätzt worden“, weiß Manger und verweist auf eine Aufgabe des aktuellenEditionsprojekts: Der Ausgabe des Aufklärers werde bescheinigt, dass sie dazu beitrage,das Bild des in der öffentlichen Wahrnehmung hinter Goethe zurückgefallenen Autors zukorrigieren.

In diesem Jahr werden Kommentarbände mit einer aufwendigen Textkritik und derumfänglichen Sachkommentierung folgen. Ein eigenes Kolloquium zu „Problemen derApparatgestaltung“ soll ebenfalls noch 2014 die vom Wieland-ForschungszentrumOßmannstedt mitgetragene Arbeit begleiten. „Mit dieser streng chronologischen und dasGesamtwerk erfassenden Edition wird Pionierarbeit geleistet“, sagt Germanist Manger.„Allein die Tatsache, dass in schwieriger Zeit ein so umfängliches Projekt gefördert wird,darf als hohe Anerkennung der Editionsarbeit gewertet werden.“ Dass für dasÜbersetzungswerk – das von Shakespeare über Horaz und Lukian bis zu Xenophon,Euripides, Aristophanes und Cicero reicht – auswärtige Spezialisten gewonnen wurden,zeuge vom Rang der Edition. Mit ihr wird nun gerade dem Autor, der ungeachtet seinerBedeutung lange im Schatten der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit stand, eine nachmodernsten Kriterien konzipierte Edition zuteil, sind die Herausgeber überzeugt.

Editionsgeschichtlich widerfährt damit Wieland vergleichsweise spät Gerechtigkeit, stand erdoch schließlich am Anfang der neuen Bedeutung Weimars. Herzogin Anna Amalia hatteihn 1772 als Erzieher des Erbprinzen Carl August von der Erfurter Universität nach Weimarberufen. Von diesem Augenblick datiert der Aufstieg, die unvergleichlicheEreignisgeschichte der Residenz Weimar und – durch Goethes Berufung – der UniversitätJena. Dass hier die „Weltliteratur“ heimisch wurde, „daran hatte Wieland mit seinerimmensen Gelehrsamkeit größten Anteil“, betont Manger. Keiner habe das schärfergesehen als Goethe, der den einzigen Lorbeer, den er je vergeben hat, Wieland 1780 fürden „Oberon“ zuteil werden ließ.

www.wieland-edition.uni-jena.deKulturexpress ISSN 1862-1996 vom 14. März 2014

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Bundesbank erzielt 2013 Überschuss von 4,6 Mrd EuroMeldung: Deutsche Bundesbank, in Frankfurt a/M, den 13. März 2014

Die Deutsche Bundesbank hat im Geschäftsjahr 2013 einen Jahresüberschussvon 4,6 Mrd € erzielt, nach 664 Mio. € im Vorjahr. Dieser wurde gemäß § 27 Nr.2 Bundesbankgesetz am 13. März in voller Höhe an den Bund abgeführt. Höherer Gewinn als im Vorjahr trotz niedriger Zinserträge"Trotz niedrigerer Zinserträge liegt der Gewinn höher als im Vorjahr, weil sich kein Bedarffür eine weitere Aufstockung der Risikovorsorge ergeben hat", erklärteBundesbankpräsident Jens Weidmann am Donnerstag auf der Jahrespressekonferenz derDeutschen Bundesbank. Die Wagnisrückstellung bleibt demnach mit 14,4 Mrd €unverändert. "Die Risikosituation hat sich aufgrund des geringeren Volumens anRefinanzierungskrediten und des Rückgangs der Bestände an Staatsanleihen aus demSecurities Markets Programme (SMP) etwas entspannt", erläuterte Weidmann. EineAuflösung der Rückstellung sei aber nicht angebracht, weil angesichts der gesunkenenLeitzinsen für das Jahr 2014 ein niedrigeres Ergebnis zu erwarten sei und damit auch eingeringeres Risikodeckungspotenzial der Bundesbank. Das vergangene Jahr immer noch im Zeichen der FinanzkriseDas vergangene Jahr habe abermals im Zeichen der Finanz- und Staatsschuldenkrisegestanden. "Die notwendigen Anpassungsprozesse in den von der Krise besondersbetroffenen Ländern sind erkennbar vorangekommen, das Vertrauen kehrt allmählichzurück", sagte Weidmann. Aufgrund der drückenden Verschuldung und der fortbestehendenStrukturprobleme in der Währungsunion bleibe die Störanfälligkeit der europäischen und derglobalen Wirtschaft aber hoch. Mit Blick auf die fortbestehenden Herausforderungen sei esnoch zu früh, die Staatsschuldenkrise für beendet zu erklären. "Um die Krise und ihre tieferliegenden strukturellen Ursachen tatsächlich dauerhaft zu überwinden, sind weiterhinerhebliche Anstrengungen und ein langer Atem nötig." Anziehende Konjunktur robuste Verfassung der VolkswirtschaftUnter anderem angetrieben durch eine ausgesprochen expansive Geldpolitik habe dieWeltwirtschaft im Verlauf des vergangenen Jahres wieder Fahrt aufgenommen. Im Zugedessen habe sich auch die deutsche Volkswirtschaft von ihrer kurzzeitigen Schwächephaseim Winterhalbjahr 2012/2013 erholt. "Die Konjunktur in Deutschland dürfte auch in diesemsowie im kommenden Jahr weiter anziehen", sagte der Bundesbankpräsident. Seit einigerZeit werde das Wachstum von der Binnenkonjunktur getragen. "Dafür ist die robusteVerfassung der deutschen Volkswirtschaft verantwortlich", befand Weidmann. Diese schlagesich unter anderem in einer vergleichsweise niedrigen Arbeitslosenquote, einemandauernden Beschäftigungswachstum und einem Anstieg der Bruttolöhne undBruttogehälter je Arbeitnehmer nieder. In Verbindung mit dem niedrigen Zinsniveau triebendiese Faktoren besonders den Wohnungsbau an. Wichtigste Quelle des Bundesbankgewinns waren im vergangenen Jahr Zinserträge von7,3 Mrd € (im Vorjahr: 11,0 Mrd €). Dem standen Zinsaufwendungen von 1,7 Mrd € (imVorjahr: 2,7 Mrd €) gegenüber, so dass sich ein Nettozinsertrag von 5,6 Mrd € (im Vorjahr:8,3 Mrd €) ergab. "Der Rückgang des Nettozinsertrags um 2,7 Mrd € ist vor allem durch dieLeitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank im Mai und November 2013 verursacht",sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Rudolf Böhmler auf der Jahrespressekonferenz.

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Nicht erfolgswirksam sind hingegen Bewertungsgewinne. Diese entstehen bei derBewertung von Bilanzpositionen, die Marktpreisschwankungen unterliegen. Sie werden ineinem passivischen "Ausgleichsposten aus Neubewertung" ausgewiesen. Dieser hat sich imVergleich zum Vorjahr vor allem aufgrund des um rund 31Prozent gesunkenen Marktpreisesfür Gold von 132,6 auf 88,1 Mrd € verringert (Gold 86,9 Mrd €, Devisen 1,1 Mrd €,Wertpapiere 0,1 Mrd €).

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Musikmesse und Prolight + Sound 2014 für vier Tage eröffnetFoto: © Kulturexpress

Für vier Tage ist Frankfurt das Zentrum der internationalen Musik- undVeranstaltungsbranche: Vom 12. bis 15. März bieten Musikmesse und Prolight +Sound eine großartige Schau der Musikinstrumente, Musiknoten, derMusikproduktion und -vermarktung über Veranstaltungstechnik, bestehend ausAudio-, Licht-, Theater- und Bühnentechnik, bis hin zu AV-Medientechnik,Bildkommunikation und Systemintegration.

v.l.n.r. Gerhard A. Meinl, Vorsitzender des Bundesverbandes derdeutschen Musikinstrumentenhersteller e.V., Christian Höppner,Generalsekretär des Deutschen Musikrates, Cordelia von Gymnich,Bereichsleiterin Messe Frankfurt Exhibition GmbH, Detlef Braun,Geschäftsführer Messe Frankfurt GmbH und MusikmessePressesprecherin, Julia Krell

Mit mehr als 2.242 Ausstellern aus 57 Ländern sind Musikmesse und Prolight + Soundstartet das aktuelle Programm der diesjährigen Messeschau.Die für 2013 prognostizierten3,5 Mrd. Euro Umsatz sollen auch 2014 laut Verband für Medien- und Veranstaltungstechnikerreicht werden. Die Prolight + Sound vermittelt mit 897 Ausstellern aus 42 Ländern (2013: 893, FKM-zertifiziert) den Eindruck der Vielseitigkeit und der Stabilität. Neben der Ausstellerzahl steigtin diesem Jahr die Internationalität: 64 Prozent der ausstellenden Unternehmen kommenaus dem Ausland (2013: 60 Prozent). Die am stärksten vertretenen Nationen sind, nebenDeutschland, die USA, China, Italien, die Niederlande, Taiwan, Belgien und Frankreich. Die Fachmesse ist internationaler Impulsgeber und mit ihrem umfassendenKonferenzprogramm wie der Eventplaza und der International Event Safety Conference

eine Plattform für Betreiber von Veranstaltungsstätten, Sound-Experten, Lichtdesigner,Bühnenbildner, Studiotechniker und Eventplaner. Neue Produktentwicklungen sind wichtigerBestandteil der diesjährigen Messe.

Rückläufige Ausstellerzahlen auf der Musikmesse 2014 um 2 Prozent

Anders als die Prolight + Sound ist die Musikinstrumentenwirtschaft seit den letztenJahren von einem Auf und Ab geprägt. Für 2013 prognostiziert das Institut fürHandelsforschung Köln in Deutschland einen Umsatzrückgang mit Musikinstrumenten undMusikalien um 4 Prozent auf 930 Mio. Euro, wobei das wichtige Weihnachtsgeschäft nochnicht voll berücksichtig ist. Das Umsatzniveau gleicht dem aus dem Jahr 201: Seit 2010liegt dieses deutlich oberhalb der Marke von 900 Mio. Euro.

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Die rückläufige Gesamtmarktsituation spiegelt sich auch in der Ausstellerentwicklung derMusikmesse wider. 2014 stellen mehr als 1.345 Firmen aus 51 Ländern ihre Produkte undDienstleistungen vor; knapp 2 Prozent weniger als noch 2013 (FKM-zertifiziert: 1.370). 68Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland – vor allem aus den USA, China, Italien,Großbritannien, Spanien und Frankreich. Der Dachverband Musikwirtschaft und Veranstaltungstechnik e.V. unterstreicht dieunterschiedliche Geschäftsentwicklung der Musikinstrumentenbranche. „Deutsche Herstellerberichten von steigenden Umsätzen und deutlichen Produktionszuwächsen – nicht zuletztdurch eine hohe Exportquote deutscher Instrumentenqualität. Vor allem Klaviere und Flügel waren in 2013 echte Exportschlager in Richtung USA undChina“, sagt Gerhard A. Meinl, Vorsitzender des Bundesverbandes der deutschenMusikinstrumentenhersteller e.V. Der deutsche Musikfachhandel konnte hingegen in 2013trotz erhöhter Kundenfrequenz seine Umsätze nur unter großen Anstrengungen stabilhalten und so das positive Konsumklima in Deutschland nicht für sich nutzen. Umsatzbringer im Handel waren 2013 digitale Pianos, akustische Gitarren, Percussions,Noten und Trompeten. Andere Blasinstrumente wie die Blockflöte, Oboe und das Fagottsowie E-Gitarren und Schlagzeuge wurden deutlich weniger nachgefragt als noch 2012. Musikwirtschaft fordert mehr Musikalische Bildung in Schulen Ein weiterer Trend wurde im vergangenen Jahr deutlich: Der Handel klagt über fehlendeUmsätze im instrumentalen Einsteigerbereich, da immer weniger Kinder und Jugendliche andas aktive Musizieren herangeführt werden. Diese Beobachtung untermauert Prof.

Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Die Verkürzung undVerdichtung der Schulzeit, bis zu 80 Prozent ausfallender oder fachfremd erteilterMusikunterricht an Grundschulen sowie der entstehende Fachkräftemangel in Musikvermittelnden Berufen sind nur einige der Probleme, die mittel- und langfristig drastischeAuswirkungen – nicht nur auf das Musikleben und die Musikwirtschaft – haben werden.“ Als Impulsgeber mit umfassendem Besucherprogramm leistet die Musikmesse zurMusikalischen Bildung und Förderung der Musikerziehung einen signifikanten Beitrag: „DieMusikmesse-eigene Initiative Music4Kids führt Kinder spielerisch an das Musizieren undden Umgang mit Rhythmus heran. Dabei ist ausprobieren und anfassen ausdrücklicherlaubt“, sagt Cordelia von Gymnich, Bereichsleiterin Messe Frankfurt Exhibition GmbH. Dazu unterstützt die Musikmesse viele weitere Initiativen wie „Klassenmusizieren“ derAkademie für Musikpädagogik oder „Ein Anfang mit Musik“ des Gesamtverbands DeutscherMusikfachgeschäfte, die Musikerziehung in allgemeinbildenden Schulen undKindertagesstätten fördern. Beachtung und eine wichtige öffentliche Plattform finden auf derMusikmesse auch Aktionen wie das SchoolJam-Finale oder die Verleihung desEuropäischen Schulmusikpreises. All diese Aktivitäten sollen über die Musikmesse hinausdem aktiven Musizieren in der Gesellschaft einen größeren Stellenwert verschaffen und soneue Impulse für die kreative Musikwirtschaft geben.

Publikumstag am Freitag, den 14. März. 2014 ab 14 Uhr

Da Musizieren etwas für Alle ist, öffnet die Musikmesse am Freitagnachmittag (ab 14 Uhr)und am Messe-Samstag für zehntausende Musikbegeisterte und diejenigen, die es werdenwollen. Das Frankfurter Messegelände wird dann zur größten Musikhandlung der Welt mit

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mehr als 30.000 Instrumenten, die nicht nur bestaunt sondern auch ausprobiert werdenkönnen. Daneben beweisen Musiker ihr Können mit Live-Darbietungen auf verschiedenenBühnen. Auch zahlreiche Autogrammstunden sind bereits angekündigt, wie von TheBOSSHOSS, Rod Gonzales, Jeff Beck, Meshuggah, Wolf Hoffmann, Jeff Loomis und vielemehr.

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bis 11. Mai in der Frankfurter Schirn

Der erprobte Bildhauer Tobias Rehberger in der FrankfurterSchirn fühlt sich fast wie zu Hause, aber es heißt: Homeand Away and OutsideFoto: © Kulturexpress

Heimatliche Gefühle ließ der Künstler verklingen, der sonst aus demsüddeutschen Raum aus Esslingen stammt. Ein gewachsener Bildhauer, derviele tatkräftige Werke umgesetzt hat. Als Städelschul-Professor eineBereicherung, denn solche Charaktere entdecken, schätzen lernen und am Orthalten zu können, ist schon etwas Herausragendes.

Im gegenüberliegenden Steinernen Haus im Frankfurter Kunstverein läuft bis 13. April dieAusstellung: VOM DASEIN & SOSEIN. SKULPTUR, OBJEKT & BÜHNE, welche sich mitneun Künstlern auseinandersetzt, die auf unterschiedliche Weise mit Bildhauerei zu tunhaben. Sie kombinieren subtraktive und additive Verfahren, Skalierung undRauminszenierungen. Die Ausstellung entfaltet sich entlang der Begriffe ‚Skulptur’, ‚Objekt’und ‚Bühne’. Städelschule und Kunstverein suchen nach einer neuen Leitung. EntsprechendeStellenangebote waren im Umlauf. Für die Städelschule wird der Belgier Phillippe Pirotte abApril 2014 die Leitung übernehmen. Im Kunstverein ist die neue Stelle noch nicht vergeben,nachdem Holger Kube Ventura den Kunstverein auf eigenen Wunsch in diesem Jahrverlassen wird.

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Drittmittelrekord an der Goethe-UniversitätMeldung: Goethe-Uni Frankfurt a/M, den 06. März 2014

Hessens größte Universität wirbt 171,1 Mio. € an Drittmitteln im Jahr 2013 ein.Müller-Esterl bezeichnet dies als Beleg für die große Leistungsfähigkeit der Uniin Frankfurt. Freude an der Goethe-Universität: Hessens größte Universität verzeichnet 2013 mit 171,1Mio. € Drittmitteln ein Allzeithoch und den höchsten Wert aller hessischen Universitäten.Damit hat die Hochschule erneut rund 8,5 Mio. € mehr Drittmittel eingeworben als imVorjahr. Seit Beginn der Amtszeit von Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl hatsich die jährliche Drittmitteleinwerbung sogar um mehr als 50 Mio. € gesteigert. 2009 hattediese noch bei 120 Mio. € gelegen.

Als Drittmittel bezeichnet man im Wissenschaftsbetrieb jene Anteile an der Finanzierungvon konkreten Forschungsvorhaben, die den Hochschulen nicht direkt aus den Etats derzuständigen Ministerien zur Verfügung gestellt werden – so genannte Grundmittel. Drittmittelstammen aus öffentlichen Forschungsförderungen wie z. B. der DeutschenForschungsgemeinschaft, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung oder der EU,aber auch von privaten Stiftern oder aus der Wirtschaft.

Gleich um 16 Prozent auf 60 Mio. € stieg 2013 die projektbezogene Förderung derDeutschen Forschungsgemeinschaft - mehr als je zuvor. Wieder stark präsentiert sich dieStiftungsuniversität auch bei der Einwerbung von Spenden und Stiftungsgeldern.

Universitätspräsident Prof. in Werner Müller-Esterl erklärte: „Die Drittmittelquote ist einaussagekräftiger Indikator für die Leistungsfähigkeit einer Universität. Denn hier zeigt sich,in welchem Maß es unseren Forschern gelingt, gegen starke Konkurrenz aus externenQuellen große Summen für ihre Forschungsprojekte einzuwerben. Der Erfolg der Goethe-Universität ist umso bemerkenswerter, als viele Wissenschaftler aufgrund der starkgestiegenen Studierendenzahlen immer höhere Lehrverpflichtungen übernehmen müssen.Unter den großen und forschungsstärksten deutschen Volluniversitäten nimmt die Goethe-Universität damit einen vorderen Platz ein.“

Bezogen auf die Grundfinanzierung des Landes von rund 340 Mio. € betrage derDrittmittelanteil 2013 bereits knapp 50 Prozent. In Relation zum Gesamtetat der Goethe-Universität von 560 Mio. EUR liegt der Drittmittelanteil 2013 bei 31 Prozent.

Müller-Esterl betonte, dass die Goethe-Universität dank der stark gestiegenen Drittmittel seit2007 knapp 600 neue befristete Stellen geschaffen habe, die Forschung und Lehrezugutekommen: „Wir haben damit im Rhein-Main-Gebiet einen signifikantenBeschäftigungsimpuls ausgelöst, der ohne Drittmittel nicht möglich gewesen wäre.“

Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in dereuropäischen Finanzmetropole Frankfurt. 2014 feiert sie ihren 100. Geburtstag.1914 gegründet mit rein privaten Mitteln von freiheitlich orientierten FrankfurterBürgerinnen und Bürgern fühlt sie sich als Bürgeruniversität bis heute dem Motto„Wissenschaft für die Gesellschaft“ in Forschung und Lehre verpflichtet. Viele derFrauen und Männer der ersten Stunde waren jüdische Stifter. In den letzten 100Jahren hat die Goethe-Universität Pionierleistungen erbracht auf den Feldernder Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Chemie,

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Quantenphysik, Hirnforschung und Arbeitsrecht. Am 1. Januar 2008 gewann siemit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität eineinzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Heute ist sie eine der zehndrittmittelstärksten und drei größten Universitäten Deutschlands mit dreiExzellenzclustern in Medizin, Lebenswissenschaften sowieGeisteswissenschaften.“

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