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7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.11 November
1/28
BERLIN
IM
NOVEMBER
19'35
NR
5.
JAHRGANG
ZEITSCHRIFT FR DAS GESAMTE GEBIET DES GAS UNO LUFTSCHUTZES DER VILBEVLKERUNG
MITTEILUNGS BL TT MTLICHER N CHRICHTEN
Die
erste Gefechtsbung der Luftwaffe
Hauptmann
E r l man n, Reichsluftfahrtministerium
In
Auswirkung seines neuen Wehrgesetzes vom
21. Mai 1935 verfgt D
eu
t s ch i a n d
heute
wie.
der ber
eine
Luftwaffe
, die die Verteidigung deut.
sehen
Bodens gegen feindliche Luftberflle in der
Luft und von der Erde aus zu b
ewirken
hat. Es
war von vornherein klar - und auch and
ere
Staa.
ten haben sich dieser Einsicht nicht entziehen kn .
nen -
da der
Ausbau eines zivilen Luftschutzes,
selbst wenn
er
noch so vollkommen ges taltet wird,
niemals in der Lage sein kann, die Zivilbevlkerung
vor
feind lichen Luftangriffen auch nur einigep
maen
zu sch
tzen
.
Rekerinnernd
sei
hier noch
einmal auf die Beschlsse der X I V. In t e r
na t i ona l e n
Rot
.
Kreuz
.
Kon f e r en z
(Ob
tober 1930) in Brssel hin gewiesen, die die
Ent.
schlieung zeitigte: Die RobKreuz.Konferenz
wnscht, da
die Regierun gen auf eine aktive Ver.
teidigung der dicht bevlkerten Siedlungen gegen
Luftangriffe bedacht sind, Manahmen rein mili.
trischcr Natur, die aber zum Schutz der Bcvlke.
rung in erster Linie erfo rderlich sind. Aus dieser
Begrndung erg ibt sich v llig eindeutig,
da
auch
unsere
diesbezglichen Rstungen lediglich als
Ver.
teidigungsmittel gegen etwaige feindliche Luft.
angriffe
und
keinesfalls als
Angriffsmitte
l zu
wer
.
ten sind, ein l
ei
tender Gesichtspunkt, den unser
F h r e
rund
R e ie h s k a n z e r nicht nur ein.
mal, son dern
wiederholt
in a
ll
er ffentlichkeit aus .
gesprochen hat.
Unte r diesem Gesichtspunkte ist auch die
nachstehend beschri ebene
E
r s t e G e fee h t s
b
u n g de r d e u t s ehe n L u f t w a f f e zu
werten. Sie fand
Anfang
September statt. Alle Waf .
fengattungen der Luftwaffe, wie Aufklrungs.,
Kampf. und Jagdflieger, Flakartillerie, Luftnachrich .
tentruppe
und
Flugmclded ienst,
waren
an diesem
von der
Insp
e
ktion
der Flakartillerie geleiteten
Lu
f t man ve r beteiligt. Im
Kampf
zwischen
Flieger
und
Flakartillerie sollte
erpro
bt
werden,
mit
welcher Abwehrwirkung gegen
Hoch
.
und
gegen
Tiefflieger bei
Tag und
bei Nacht
gerechnet
wep
den
knne. Das
Manver
war auerdem mit Ver .
dun
k
0
u n g s b u n gen groen Ausmaes
ver.
bund
en, bei
denen
das Zusammenwirken des zivilen
Luftschutzes mit der
akt iven Flugabwehr zur Dar .
st ellung kam.
Die
b ung bestand aus zwei Abschnitten. Im
ersten Teil
wurde der
Schutz eines als
lebenswieb
tig
angenommenen
Betriebes, im zweiten Teil ein
Flubergang gebt.
Dem
c rs
t
enTei l
der bung war eine sehr ein.
fache Lage zugrunde gelegt: Zwischen einem blauen
West
. und einem
roten
Oststaat
(Grenze die
Eibe) ist Krieg ausgebrochen. Blau hat, da es mit
feindlichen Bombenangriffen rechnet, als erstes
seine Flakartillerie mobil gemacht.
Starke
Abwehr.
krfte
- 2 schwer
e,
1 leichte
Flak. und
1 Schein.
werferabteilung - sind zum Schutz eines als
lebenswichti g angenommenen Rstungsbetriebes,
des
Pe
in e r Vv a z wer k es bestimmt.
Unter
einheitlicher Fhrung des Flakregt. 3
wep
den die Abteilungen herangezogen
und
in und um
Peine herum eingesetzt. Whrend
am
Wasserwerk
in
Pein
e der
Regts
}(dr. seinen Einsatzbefehl gibt,
rck
en
die Batterien, in Staffeln zerlegt, schon
nher an ihre Einsatzorte heran, voraus die Bat.
tcrietrupps auf gelndegngigen Kraftfahrzeugen ,
gefolgt von den Me . und achrichtenstaffeln und
mit weiterem Abstand den Geschtzstaffeln.
Auf
drei
Marschstraen,
unter
Umgehung
von
Braunsehweig, auf das jederzeit
rote
Bomben.
angriffe zu erwarten sind, sieht man die
blauen
Flakbatterien
vorrcken, schwere Geschtze auf
Gummirdern,
gezogen von gelndegngigen Rder.
raupenfahrzeugen , leichte Geschtze,
Mewagen,
Scheinwerfer, Funkwagen, alles in mustergltiger
Ordnung und doch bei jedem Halt kreuz und
quer
gesch ickt
unt
e r Bumen und in Ortschaften aufge.
stellt, so
da
kein feindlicher Flieger sie von oben
erkennen kann.
Von den beiden
schweren
Abteilungen (Bild 1
ist eine nrdlich, die andere sdlich
von
Peine ein.
gesetzt.
Die leichten Batterien
stehen
zugweise
verteilt
in unmittelbarer Nh e des
Schutzobjektes,
ein
Zug sogar
oben auf dem Dach des
Walzw
erkes
(Bild 2). Die
Scheinwerferbatterien
sind
rund
um
das
Schutzobjekt in zwei Ringen aufgestellt. Gegen
Mittag
stehen alle Batterien in Stellung,
gespannt
auf
das
eine Ziel gerichtet,
den Luftangreifer frh.
zeitig und wirksam zu
bekmpfen
.
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Tatschlich
versucht dcr Gegn
er
am Nachmittag
auch,
in
zwei Wellen
mit mchrsitzigen Kampf.
flugzeugen Peine anzugreifen. Der in
dem
ganzen
Obungsgebiet eingesetzte Flugmc\dedienst
hat
die
angreifenden Geschwader fr hzeitig
erkannt
und
schon
von jenseits der Eibe gemeldet.
Die dem
blauen Flakkommandeur
unterstellte
Jagdgruppe
wird
dem
Angreifer
entgegengeschickt,
und noch
ehe der Gegner
in
den wirksamen
Be.
reich der Flakartillerie
kommt,
strzen sich die
Jagdflieger
auf
die
roten
Bombcr;
immer
wieder
greifen sie an: ein prachtvolles Schauspiel
Die zweite
rote Kampfgruppe
kommt in erheb.
lieh
grcren
[hen
heran.
Aber auch sie wird
von den
wachsamen
Flugmcldeposten
der
blauen
Flakartillerie erkannt, und berall zeigt das Knallen
der Manverkartuschen, da
die blauen
Batterien
das Feucr gegen den Angrcifer
erffnct
haben.
Bei Manvcrn auf der Erde
ist
es
verhltnis
.
mig cinfach, s
chi
e d s r
ich
t e r I i ch c E n t .
sc h
e id
u n
gen
zu fllcn und in dic
Tat
umzu.
sctzen.
Entschlsse
der Fhrung, h r ~ i f t c v e r h l t n i s
der
bciden
Gegncr,
Gclndegestalt ung
und
zwcck.
miges
odcr
unzwcekmigcs
Verhalten
der
Truppe
bilden
die
Grundlage
schiedsrichterlicher
Entscheidungen, die sich durch
Zudiktieren
von
Verlusten
schnell zur
Wirkung
bringen lassen.
Wieviel schwieriger sind derartige Entscheidun.
gen
jedoch
im Luftmanver Gewi ist auch hier
durch die beim Scharfschieen ermittelte Prozent.
zahl dcr Trcffcr der Flakartillcrie a ll
er
Kalibcr ein
Anhalt
fr
dcren
Wirkung gcgeben, aber wic soll
man
z B verhindern, da cine Staffel, die soebcn
in den Wirkungsbereich zahlreicher
Flakbattericn
geraten 1st, in den
nchsten
Sekundcn crneut zum
Angriff ansetzt? Ebenso
sind
die
Wirkung
der Jagd .
flicger gegen die Kampfflieger und deren Erfolg
gegen ihre Gegner auf der Erde schwierig zu er
mitteln
und auszuwerten. Zielphotographie
und
drahtlose Telegraphie wird man
noch
mehr als
bisher fr diesen Zweck
ausntzen
mssen.
In
der
Nacht herrscht Ruhe. Schwere Gewitter.
wolken
und
strmender Regen machen fr Rot
einen
Angriff
unmglich. Aber auch bei klarem
Wetter
wre
es keine leichte
Aufgabe
fr die
roten
Flieger gewordcn, ihr Ziel zu erreichcn: die ganze
Gegend liegt in tiefste
Dunkelheit
gchllt,
jede
Lampe, jedes fenstcr ist abgedunkelt. Langsam
kriechen die Autos mit
verdeckten
Scheinwerfcrn
vorwrts.
Die
ganze Bevlkerung arbeitet mit
daran, da kein Lichtstrahl
sichtbar
wird.
Der
nchste
Morgen
zeigt
wieder
ein besseres
Ges icht.
Strahlend
leuchtet die Sonne
und trocknet
die na gewordenen Flakartilleristen.
Zwei Batterien,
durch feindliche
Aufklrungs;
flugzeuge
erkannt,
haben ihre Stellung wechseln
mssen. Die anderen
sind
stehengeblieben, wohl
gerstet,
neue Bombenangriffe
von Rot
abzu.
wehren.
Diese
lassen
auch
nicht
lange auf sich
wap
ten. Aber,
whrend
die Bomber am Vortage in
groen Hhen erschienen, greift diesmal Rot i m
i c fan g r i
f
f an.
Ganz
niedrig stoen die
Staffeln aus den Wolken heraus auf ihre Ziele hep
unter. Die leichten
Batterien knattern und
bellen
an allen
Ecken
und Kantcn. Unheimlich schnell
jagen
die roten Flieger ber unsere Kpfe hinweg.
vVahre Duelle spiel
en
sich zwischen ihnen
und
den
leich ten Batterien ab.
phot. Reic
hsanstalt
fr Luftschutz.
Bild 1 TiefangriH auf
schwere
Flakbatlerie .
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Um 24 Uhr ist Schlu der bung. Befriedigt
legen sich Flieger
und
Flakartillcrist schlafcn,
frieoigt aber auch die Bcvlkcrung mit dem G e
fhl, da sic nicht mehr wehrlos feindlichen o m ~
benangriffen ausgesctzt ist, sondern im Ernstfall
durch die jngste unSl.:fer Waffen, die Flakartillerie,
gut geschtzt sein wird. -
Eins ist klar: Um den bergang ocr 2 Armee
wirksam gegen Fliegerangriffe zu schtzen, mssen
einzelne Flakbatterien und Scheinwerfcr frhzeitig
auf das andere Elbufer hinbergebracht werden.
Aber wie? Die
Brcken
sind
gesprengt.
Eiscrn
v r ~
spcrrcn die Schiedsrichter dcn Weg, und von den
drei Fhren
hlt nur
die
Fhre
bei Buch die
G e
Bild 2. Leichles Flakg0Schlz
m F ~ u c r
phot. Reichsanstall fr Luftschutz.
Der z w e i
tc
Abschnitt
dcs
Luftmanvcrs
spielte
sich an dcr Elbc bcidcrscits a n
ger
m n d c ab.
Auch
dicscm Manvcrabschnitt
war
eine i n ~
fache Kriegslage ) zugrunde gelegt: Rot
ist
in s i g ~
reichem
Vorgehcn nach
Osten an der Eibe auf
starken
Widerstand
gestoen. Motorisierten K r f
ten
ist
es in berraschendem Vorsto gelungen,
die Eibe
ostwrts
Stendal
zu
berschreiten
und
weiter
nach Osten
vorzudringen.
Die
Brcken bei
Stendal und Tangermnde sind von Blau gesprengt.
Die roto Armee soll auf
Fhrcn
ber die Eibe
setzt
werden. Aufgabe der roten Flakartillerie
ist
es, dic
Fhren
zwischen Ferchland
und
Storkau
sowie den bergang der 2
Armec
ber diesen
E l b e ~ A b s c h n i t t gegen Hoch. und Tiefangriffe bei
Tag und acht
zu schtzcn.
Fr diese Aufgabe
stehen
Rot die gleichen Krftc
wie Blau bei Peine, also 2 schwere, 1 leichte
und
1 Scheinwerferabteilung, zur Vcrfgung.
Auf
blauer
Seite
sind nur
die F
li
egerkrftc dargestellt. 1
Auf.
klrungsstaffel, I
Jagdgruppc und
1 Kampfgeschwa .
der
haben
den
Auftrag,
den
Vormarsch
des
Geg.
ners
aufzuhalten.
vVhrend der
hhere Kommandeur der
Flak.
artillcric
zur Erkundung
an den
Elbe.Abschnitt vor.
fhrt,
werdcn
die Flakabtcilungen
auf
get
rennten
Straen vorgezogen und
in
den
groen
Wldcrn
westlich der EIbe gcdeekt bcreitgestellt.
'I W.sts .at Rot , Oststaal Blau .
wichte der schweren Geschtze und Schcinwerfer
aus.
Noch
whrend der leitende bersetzoffizicr mit
dem
Fhrmann
die Einzelheiten dcs berse tzcns
bespricht
, erscheinen pltzlich feindliche
Auf
.
klrungsflugzeuge
und
k reiscn mehrfach
bcr dem
Elbtal
und dem Vormarsch
raum. Unbehelligt
dre.
hen
sic
nach
Osten
ab;
denn noch ist
keine
Ka.
none
in Stellung.
Soeben kommen die ersten
Erkundungsfahrzeuge
an dio Eibe heran.
Das
gleiche Bild wie vor drei
Tagen bci Pcine.
Voran
dcr Battcriechef. Schnell
sind
Gcschtzstellungen
und
Befchlstelle
ausge.
flaggt,
und schon kommt
quer durchs
Gelnde
das
Kommandogert heran.
Umgehcnd
wird es in
Stcllung gc
bracht und
eingerichtet, Leitungen wep
dcn gelcgt, und
noch whrend
die
Geschtze
ein.
fahren, wird
schon "mebercit"
gemeldet.
Das nchste, was herankommt, ist
eine leichte
Battcrie; sie hat Befehl
zum bersetzen.
Langsam
rollcn die
schweren
Fahrzcuge auf
die
Fhre.
Ein
2 c m ~ G c s c h t z wird
auf
der Fhre
selbst in Stel.
lung
gebracht. Dcr nchste Augenblick
zeigt, wie
richtig dicse
Manahme
war: denn wie cin Blitz
aus
heiterem Himmel jagt pltzlich
eine
Kette
blaucr
Kampfflieger nur
wenige
Meter ber dem
Wasser
dcs E
lb t
als
ent
lang.
Geschickt haben
sie
sich, gcdcckt du rch das vValdgclnde des ostwp
tigcn
Ufers,
herangeschlichen und greifcn
nun im
79
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Tiefflug mit Bomben und
Maschinengewehren
die
Fhren und die zum bersetzen bereitgestellte
Truppe an.
Ganz ist den blauen Fliegern die berraschung
aber
doch
nicht gelungen. Denn
durch das
Feuer
der Flakbatterien bei
Ferchland sind
die Batterien
bei Tangermnde und Buch gewarnt
und
knnen
so
frhzeitig ihr Feuer erffnen. Vielleicht wre
es
taktisch
richtiger gewesen, den ersten Angriff
sogleich gegen die beiden
Hauptbergangsstellen
zu
richten
.
Die
berraschung
wre noch
vollstndiger,
die Verluste bei Rot wren
noch grer
gewesen.
Den
ganzen
Tag ber
bis tief in die Nacht hinein
se tzen sich die
Kmpfe
fort. Die Flieger haben es
in dieser Nacht leichter als bei Peine; denn die
Eibe
kann man nicht
so leicht
versetzen
wie das
Walzwerk; sie bietet
den
Fliegern
den
besten
An
halt. Immer wieder kommen in
der
Nacht
Kampf
flugzeuge heran
und
greifen
vor
allem die in
zwischen wiederhergestellte Brcke bei Tangep
mnde an. Horchgerte
und
Scheinwerfer
arbeiten
ausgezeichnet; nur selten entgeht
ihnen
ein An
greifer.
Auf dem Gefechtsstand des Regiments ist die
Nacht
ber durchgearbeitet
worden.
Jede
Flugmel
dung
ist
ausgewertet, jede Feuerstellung in Karten
eingezeichnet. Mde liegen Offiziere und Mann-
schaftcn durcheinander auf den harten Holzbnken
der Dorfwirtschaft.
Pltzlich kommt
Leben
hinein. Denn
soeben
trifft
vom hheren Flakkommandeur der Befehl ein, eine
schwere Abteilung
und
eine leichte Batterie her
auszuziehen
und zum
Schutz der Havelbrcke
nach
Rathenow vorzuwerfen. Die
Funkstellen
arbeiten,
Fernsprecher
klingeln,
Motorradfahrer
sausen, alles
kommt in Bewegung. Schnell ist die Abteilung in
Marsch gesetzt; aber
bevor
sie
noch
ihre
neuen
Feuerstellungen erreicht, befiehlt die Leitung Be
endigung
der
bung. -
Die
vorstehend geschilderten
ersten
Gefechts'
bungen
der Luftwaffe
in
Deutschland haben
den
Beweis
erbracht,
da alle Beteiligten
bestrebt
ge
wesen sind, in hchstem Mae
ihre
Pflicht zu
tun
.
Es besteht
der Wunsch,
da sich in Zukunft der
artige bungen
mit denen
des
Heeres verbinden
mgen.
Dadurch
wrde unzweifelhaft das Ge
fechtsbild fr
Angreifer
und Verteidiger, fr
Truppe und Zuschauer sehr viel vollstndiger wep
den. Allerdings wrden
alsdann
auch die Schwie'
rigkeiten der Durchfhrung nach jeder Richtung
hin erheblich wachsen; so
ist
ja beispielsweise die
Fhrung groer motorisierter
Verbnde
um so
mehr erschwert. je
strker
die Straen von an
deren Truppen belegt sind.
autrmmer und Schutzraumdecke
Ingenieur
W. e r
es, erlin
Fr die Berechnung von Schutzraumdecken sind
in der Vorlufigen Ortsanweisung fr den Luft,
schutz
der Zivilbevlkerung Richtlinien angegeben.
Als Last
sind
in die
Rechnung
einzusetzen: Eigen
gewicht der Decke,
Nutzlast und eine
stellvertre
tende
Last, deren
Gre
mit
der Zahl der
Stock,
werke und
der Gre der Nutzlast
wchst.
Stellvertretende Last bis zu 2
Geschossen
1500
k m
Stellvertretende Last bis zu 4 Geschossen
=
2000 kg/m
2
Stellvertretende Last
bis zu 6 Geschossen
=
2500
k m
Durch die Bercksichtigung einer s t e l l v e r t r e t e n ~
den Last soll erreicht werden, da die
Schutzraum
decke der bei einem Zusammenbruch des Gebudes
auftretenden
auergewhnlichen
Beanspruchung
ge
wachsen ist. Die in einem solchen Fall auftretende
Beanspruchung setzt sich aus zahlreichen
v e r s c h i e ~
denen Vorgngen zusammen. Im vorliegenden Fall
soll die Wirkung
von
nur zwei dieser Vorgnge,
die wahrscheinlich die
grten Anforderungen
an
die Festigkeit
der
Decke stellen, betrachtet werden.
Es ist zu unterscheiden zwischen:
1 den
Beanspruchungen
der Decke, die nach
dem
Zusammenbruch eines Gebudes
treten, wenn die Trmmer wieder zur Ruhe
gekommen sind,
und
2. den
Beanspruchungen
der Decke. die
von
den
in Bewegung befindlichen, auf die Decke auf
fallenden
Bautrmmern
hervorgerufen
werden.
Die im ersten Fall auftretenden Beanspruchun
gen sind nach den allgemein blichen Berechnungs
methoden berechenbar. Die T r m me r l as t ist
dabei als ruhende Last' anzusprechen. ber die
Gre der mglichen Trmmerlast sind Vermutun'
gen ausgesprochen und
Berechnungen
angestellt
worden. Allgemein ist die Auffassung, da der
28
voraussichtlichen Belastung der Decke durch
Trm'
mer
durch
die Gre des statischen
Einsatzes
in
Hhe der oben angegebenen
Zuschlge (stellver'
tretende
Last) ausreichend
Rechnung getragen
ist,
besonders,
wenn man
bercksichtigt, da die Be
anspruchung
in
der
Regel eine einmalige sein wird,
und
da
es in
einem
solchen
Katastrophenfall
durchaus verantwortbar
erscheint, in
den
einzelnen
Bauteilen
Spannungen
zuzulassen, die
ber
das
baupolizeilich zugelassene Ma hinausgehen.
Ungeklrt sind
die im zweiten Fall eintretenden
Vorgnge, die zu
durchleuchten und
in ihren
A u ~
wirkungen zu ermitteln Aufgabe dieser ArbeIt
sein soll.
Angestellte Versuche haben
bisher
zu
einer
ein'
wandfreien Klrung der vorliegenden Verhltnisse
nicht
gefhrt. Lediglich die Kriegserfahrung (v
gI.
Bild 1 und 2 und die bei Gelegenheit von Explo'
sionen gewonnenen Eindrcke lassen die
V e ~ -
mutung zu, da die zerstrende Kraft der auf dIe
Kellerdecken strzenden Bautrmmer
weit ber'
schtzt wird.
Um einen Anhalt fr die Grenordnung der
voraussichtlichen Beanspruchung zu
erhalten, soH
versucht werden, die Vorgnge zu zergliedern u n ~
in groben Zgen zahlenmig zu umreien . B ~ I
dem
heutigen
Stand
der
Forschung
und ErkenntntS
wird es nicht mglich sein, in diesem ersten
V ~ r
such einer ffentlichen Behandlung der Frage W I S ~
sensehaftlieh eindeutige
und
einwandfreie E r g e ~ -
nisse zu erzielen.
Wenn
die
Arbeit
aber
dazu beI
tragen sollte,
berufene Fachleute
zur Mitarbeit zu
gewinnen
und
zu einem
e i n u n g s ~
und Erfahrungs
austausch anzuregen, so wre im Interesse der
Sache viel gewonnen.
Bei dem Versuch einer Berechnung der
Wir
kung von Fallkrpern auf Tragwerke ist bewut
davon abgesehen worden, neue Theorien zu cnt-
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.11 November
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K r i c ~ s a u f n a h m e n 2)
Bild I Durch Beschieung und
Brand
eingestrzte
Wohn-
und Ge
schftshuser in Lilie. Die Kellerdeck e n, die
woh
l kaum fr mehr als
500 kg/m
2
Nutzlost
be r
ec hn et waren, erw i
esen
sich a ls genge nd st
ark
zu r Aufnahm e d r Trmmerlast
wickeln.
Es
soll vielmehr versucht werden, die
o r
gnge so zu zergliedern
und
zu vereinfachen, da
sie
mit
Hilfe der in der
Bautechnik
blich
en
verfahren nachgeprft werden knnen.
Wesentlich
unt erst tzt wurde ich bei
der
Lsung
der Aufgabe
durch
Besprechungen mit
DiplAn
g. A. W e i l). Im
Verlauf der mit ihm
gefhrten
Gesprche wurde
das Problem klarer herausgeschlt. Seinem s a c h ~
verstndigen Urteil in Materialfragen verdanke
ich viel.
Die Prfung der Vorgnge soll zunchst an dr ei
verschiedenen, fr eine mgliche Trmmerwirkung
typischen Beispielen
und
nach zwei verschiedenen
Betrachtun
gsweisen erfolgen. I-Jierbei
ist
sich d
er
Ve rfasser bewut , da auf diese
Weis
e weder die
verschiedenen Wirkungsmglichkeiten der T r m
mer
noch alle in Betracht zu ziehenden
W i d
standsmglichkeiten der Deckenkonstruktion er
schpft sind. Vllig auer acht blieben i n s b
dere die auerhalb des Bereichs der
Elastizitt
genden Vorgnge.
Bei allen Beispielen sei angenommen, da die
Trmmer unmittelbar
auf die
Decke
fallen, d. h.,
da sich kein schtzendes, Energie verzehrendes
Polster aus
anderen
T rmmern auf der Decke g e ~
bildet hat.
Die Beispiele sollen betrachtet werden unter dem
Gesich
ts
punkt:
A. des Durchschlagens der Decke, d. h. der
rechnung der Eindringungstiefe der Fallkrper
in
den getroffenen Krper,
B. der Stowirkung, die Fallkrper auf Tra gwerke
auszuben vermgen.
1 V ~ 1 d
essen
V
er ff
entli c
hun
g in Gassch ut z und
Luftschutz
,
s t h c
1935 ,
S. 200
H.
Um
eine Vergleichsmglichkeit der
Wirkung der
Bautrmmer mit
den
beim Auftreffen
einer
Bomb
e
auftretenden
Krften zu haben, soll
kurz
an eine
frhere
Verffentlichung in
der Zeitschrift Gas
schut
z
und
Luftschutz (Peres: Wirkung
von
Sprengbomben ,
1932, S. 253)
erinnert werden
Di e Eindringungstiefe einer 100 kg schweren
Bombe
in
Beton
wurde
bei einer Auftreffgeschwin
digkeit von 250 m/sek. zu 33 cm bis 55 cm errech
net.
Der Grenunterschied erklr
t sich aus
der
Gte
des Betons,
die
durch
die
Wertzahl
w ge
kennzeichnet wird.
Die
Berechnung erfolgte
mit
Hilfe der Formel:
E
d . . f Energie W hl
m rm g
un
gs
tte
e
= Flche' ertza
E
h= F'
w
.
w ist
die
Widerstandszahl
des
Materials,
die
fr
Beton
mit bis
1;00
angegeben wurde. Bei den
nachfolgenden Berechnungen soll der Einfachheit
1
halb
er
ein
Bet
on
mittlerer
Gte
mit
w
=
1000
an-
ge
nommen
werden.
Die Widerstandszahl w wurde ermittel t unter
der Annahme, da ein fes ter Krper, der im vor
liegenden Fall seine Form nicht verndert (Bombe).
in einen Krpe r geringerer Festigkeit (Beton. Erde)
eindringt. Bes teh t die Wahrscheinlichkeit. da nicht
nur der ge troffene Krper, sondern auch der fal
lend o Krper seine Form b
eim
Auftreffen nder t .
so
ist
die Einfhrung eines besonderen Koeffizien
ten c zum Ausdruck der Widerstandsfhigkeit des
Bild
2. Trmmer einer Kirche in Lan
llemarck (Flandern) im
Jahre 1917.
Der Schutt l a ~ an ei nzeln
en
Stellen mehrere
Meter
hoch. Groe Trum
mer des Chorgewlbcs waren
u n m i t t e b a r
auf den oden der Kirche
~ e f a Die
Kellergewlbe
blieben un versehrt. Die Trmmer schtz
ten die
Gewl
be vor der unm ittelbaren Wirkung der Artillerie-
bCBchieung.
28
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.11 November
6/28
Fallkrpers unerl
lich.
Di
e
Formel mu
demnach
richtiger heien:
E
h =
p
w
c.
Bei den fr die ErmIttlung des Eindringungsver:
mgens einer
Bombe
frher n ~ e s t e l l t e n Rechnun:
gen wre c gleich 1 zu setzen.
Der Aufbau
der Formel lt
erkennen,
da
auer
den Widerstandszahlen
wund c die
Gre der
auf
die Flcheneinheit der Projekti
on
des grten
Qu
ersch
nitt
es
entfallenden
Ene
rgie magebend fr
die
Tiefe
des
Eind
ringens ist. Bei dem vorerwhn :
ten Beispiel (100:kg:Bombe)
betrgt
die auf diese
Flcheneinheit (F) wirkende lebend ige Kraft (E)
etwa 670 mkg/cm
2
In diesem Zusammenhang sei
daran
erinnert,
da
infolge der auerordentlich
groen
Geschwindig:
keit,
mit der
sich der
Vorgang
abspielt,
nicht
das
Verhalten
des ge
troff
enen Krpers in se iner
Ge
:
samtheit (Masse), sondern die rtliche Wider:
standsfhigkeit
seines Materials gegen Eindringen
eines
Fallkrpers
(Gescho) magebend
fr die Be:
rech
nun
g
der
Eindringungstiefe eines solchen
Kr
:
pers in eine
Schutzkonstruktion
ist.
D
er
Rech
nun
g sollen
Annahmen
zug
rund
e ge:
legt werden, die
den
wirklichen Verhltnissen
etwa en tsprechen. Sie drften in ihrer Art
und
Grenordnung eher zu ungnstig als zu gnstig
gewh
lt
sei n. Es wurde angenommen, da Bau >
trmmer verschiedener
Art
vllig frei auf eine
kreuzweise bewe
hrt
e Betond
ecke
von e twa 5 m
Spannweite und 25 cm bzw.
10
cm Strke nieder.
fallen.
Die
Widerstandsverhltnisse anderer D ecken:
konstruktion
en brauchen durchaus nicht ungn :
s tiger als bei der der Betrachtun g unterworfenen
Deckena
rt
zu sein , zumal
jen
e in der Regel den
Vorteil
einer
st
ar ken
Schutzschicht in
Form von
Holzdielen, Estrich oder einer Aschenlage haben ,
Bild
3.
8
die sie vor der
unmittelbaren Wucht der
trmmer
schtzt.
A
Eindringungstiefe.
B e i s p i e l .
Ein Trger
I 30 etwa 6 m lang,
Gewicht
G
=
300 kg, strzt aus 12 m
Hhe
senkrecht ab und
trifft mit einer Profilseite auf die D ecke auf (vgl.
Bild 3).
Theoret
ische Hchstfallgeschwindigkeit
v
=
15
m/sek
G r
c der
A uftreff:Flchc des Profils
E
h = p 'w . c
G
E= g
h =
Eindringungstiefe
in m
g = E r d b e s c h l e u n i g u n ~ ~ 10
F =
70
cm
2
1
w = WIderstandszahl (Beton) = 1000
c
=
Widerstandszahl
(Fallkrper) = 1
3
00
. 15
2
1
h = 10 .2.70 1000 1 = 0,048 m
~
5 cm.
Bei s p i e I 2.
Ein Steinblock, etwa 50 X
50
X
50
cm gro, e
wicht G = 300 kg, s trzt aus 12 m
Hhe
senkrecht
ab
und
trifft mit einer Flche von
50
cm X 50 cm
auf die D ecke auf.
Theoretische
H chstfa
ll
geschwindigkeit
v
= 15
m/sek.
Gre
der
Auftreff:Flche
F =
2500
cm .
Di e Widerstandszahl c
kann
in diesem Fall
nicht
gleich 1 bleiben, da mit Sicherheit
mit
einer T e
il
:
verfo
rmung
des Steinblocks
zu
rechnen ist.
Auf
Grund
besond
erer berl egungen sei in diesem
Falle : c = ~
300.15
2
1 1
h
=
10.2.2500 1000 2
=
0,000675 m ~ 07 mm.
B ei s
pie I
3.
In
dem na chfolgend en Beispiel soll die Rechnung
in gleicher W eise
durch
gefhrt werden wie in Bei:
spiel 1 und 2 obwohl bereits erkennbar wird, da
die
Eindringungstiefe
praktisch gleich Null wird
und
es sich offensichtlich
um
einen Grenzfall
han
:
delt. Bei der Geringfgigkeit der sich
ergebenden
Eindringungstiefe (Bremsweg) ist mit Sicherheit zu
erwarten, da die Ansprche an die Festigkeit des
Bautrmmers (Wand) derartig hoch werden, da
sie von diesen nicht mehr aufgenommen werden
knnen. Eine erhebliche Teilverformung bzw. ein
Zerbrec
hen des Fallkrpers ist zu erwarten.
Eine unmittelbar auf oder an der zu prfenden
Decke stehende
Wand
von 2 m Breite, 4 m Hhe
und 51 cm Strke, Gewicht G = 7500 kg, kippt um
und fllt ohne wese ntliche nderung ihres
G e ~
rges auf die Decke (vgI. Bi ld 4).
Fa
llhhe
des
Schwerpunktes
2 m
Theoretische
Hchstfallgeschwindigkeit 6 m/sek.
Gre der Auftreff.Flche
80000 cm
7500.6
2
1 1
h = 10 . 2.80000 1000 2 = 0,00009 m
~
0,
09
mm.
Selbst, wenn
man
Zweifel in die Richtigkeit der
fr wund c ermittelten bzw.
angenommenen
Werte
setzt,
so
offenbart ein Vergleich der bei der
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.11 November
7/28
Bombe
und
bei den Bautrmmern auftretenden
Beanspruchung der Flcheneinheit, da von dieser
Art der Trmmerwirkung
kaum
wesentliche,
das
Gefge
der
Schutzraumdecke an
der Auftreffstelle
des Bautrmmerteiles
gefhrdende
B e a n s p r u c h u n
gen
zu erwarten
sind.
Bild 4.
Verg l e i c h ende
Zu s ammen s t e l l u n g
der
Bean sp ru chung je F l ch ene i nh e i t :
1 0 0 ~ k g ~ B o m b e v
=
250 m/sek. 670 mkg/cm
2
300
i s e n
v
=
15 m/sek.
48
mkg/cm
2
300 " Mauerblock v = 15 m/sek . ] ,35
mkg
/cm
2
7500 ..
Wand v =
6 m
/se
k. 0,17 m m
Z w i s ehe n b e t r
ach
tun g.
Wenn man annimmt. da die
E i n c l r i n g u n g s g e ~
schwincligkeit eines
Fallkrpers
in einen
ruhenden
Krper
im Mittel gleich der halben F a l l g e s c h w i n
digkeit im Augenblick des Auftreffens ist, so
trg t die Ei
nwirkungsd
auer bei Beispiel 1:
s2
t
= =
0,007 sek.
v
s
=
h
=
0,048 m
v
=
15 m/
sek
.
Es wrde sich demnach eine Eindringungszei t von
0,007 sek. ergeben. Bei den beiden anderen B e i ~
spielen wrde sie noch wesentlich krzer sein. In
Anbetracht der Krze der Einwirkungsdauer der
Krfte mu bezweifelt werden, ob in dieser Zeit
eine bertragung auf die nicht unmittelbar
troffen en Deckenteile berhaupt mglich ist.
In
wie
geringem
Mae
pltzlich wirkende Krfte auf die
ganze Masse
c1es
getroffenen Krpers bertragen
werden, lehrt der bekannte Versuch, eine auf zwei
Glsern
liegende Holzl
atte mit
einem schnell
fhrt
en Sbelhieb zu durchschlagen,
ohne
die
Glser
zu
besch
d
igen.
Soweit bekannt, bestehen noch keine E r f a h r u n ~
gen darber, bei welcher Auftreffgeschwindigkeit
eines fallkrpers und bei welcher Beschaffenheit
einer frei tragenden Konstruktion eine Verformung
des Krpers
stattf
indet oder die auftretende
Energie in Biegungsarbeit umgewandelt wird bzw.
in welchem Mae
die bei den
Vorgnge
jeweils
gleichzeitig auftreten oder ineinander bergehen.
Bei den nachstehenden Untersuchungen soll ange.
nommen werden, da die Energie des Fallkrpers
in
der Decke
sich ausschlielich in B i e
gun
g s
a
rb
e i
tumsetzt.
B. Stowirkung.
\ \ .
F
r s t e r g ibt in dem Taschenbuch fr
Bauingenieure" folgende Grundlagen fr die Be.
rechnung der Stowirkung
einer
fallenden Last auf
ein elastisches
Tragwerk:
= ~ V 8
. c V 8 ~ ~
g.y
5
Die Einzelwerte
errechnen
sich wie folgt:
48 EJ
y =
- 1
3
-
[kg/cm]
pv
c
=
p 1/
2
G [m/sek.]
5
~ = 8 G P [kg].
In den Gleichungen bedeuten :
5
=
Durchbiegung in
m,
P
= Gewicht der fallenden Last in kg,
G = Gewicht des Tragwerks in kg,
E =
Elastizittsmodul
[kg/
cm
2
]
J = Trgheitsmoment [cm
4
]
I =
Sttzweite
in m,
v = V gh =
Fallgeschwindigkeit
[m/sek.],
h =
Fallhhe in
m,
g - ] 0 m/
sek.
2
I-Iierbei ist angenommen,
da
die
Stowirkung
einer fallenden Last P gegen die
Mitte
eines
T r a g ~
werkes vom
Gewicht
G gerichtet ist.
Das T r a g ~
werk wird aufgefat
als
Trger
auf zwei
St
tzen
(Sttzweite
1 .
Die Berechnungen
mit der von Frster aufgestell.
ten Formel sollen
nach
seincn Angaben ihre
B e ~
sttigung durch Versuche
gefunden
haben, ber
deren Ergebnis in der Zeitschrift des
Verbandes
der A r c h i t e k t e n ~ und
Ingenieur
Vereine
" 1912,
N
r.
47 und 48, und in der Zeitschrift Der Brcken.
bau" 1912,
Nr. 10
und 11
(DrAng.
F. K g
I
e r :
Stowirkung fallender Lasten auf Tragwerke ),
berichtet wurde.
K g 1erstellte Versuche an, um die Durchbiegung
einzelner
Bauelemente
, wie z. B.
von
I ~ T r g e r n und
Bohlen, festzus tellen. Bei den Versuchen lie man
Sandscke
verschiedenen
Gewichtes aus
verschie
denen Hhen
auf die
Versuchsobjekte
fallen.
Die
gemessenen Durchbiegungen
stimmen mit den
rech
nerisch ermittelten
Werten
weitgehend berein.
Mitteilungen
ber
das Ergebnis gleichartiger
Ver-
suche auf D
eckenp latten
liegen
nicht
vor. Trotz.
dem
erscheint
es gerechtfertig t, die von F r s t e r
entwicke
lte
und von
Kgler erprobte Rechnungs.
weise hier anzuwenden.
Voraussetzung der
Rech
nung
is t
, da die
Decke
in ihrem Gefge
erhalten
bleibt.
Das Trgheitsmoment der Decke J ist berechnet
nach den Eisenbetonbestimmungen DIN 1045, 17,
Absatz 4. Hiernach wird der volle Betonquerschnitt,
ohne
Bercksichtigung
der Eisenquerschnitte,
in die
Rechnung
eingestellt.
Fr die nachstehende Rechnung sollen die glei
chen Beispiele wie bei der Ermittlung der Eindrin
gu ng tiefe gewhlt werden. Beispiel 1 und 2 knnen
hicrbei zusammengefat werden, da es sich in bei
den Fllen um gleichschwere Fallkrper (300 kg)
handelt.
83
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.11 November
8/28
Bei s p ie I 1 und
2.
(Siehe: A, Beispiel
1 und 2.)
Ein Fallkrper mit
einem Gewicht
von 300
trifft mit
ein
er
Fallgeschwindigkeit von
15
m/sek.
(12
m Fa llhhe) auf
das Tragwerk
auf.
Es
wird
an
:
~ e n o e n , da
die Stowirkung sich auf
einen
Deckenstreifen
von
1
m
Breite vertei
lt.
Diese
un:
gnstige Annahme wird gemacht,
da sie in diesem
Fa ll der Wirk lichkeit
nherkommen
drfte
als die
sonst bliche
Annahme, nach
wel
cher
7:l
der
Lnge
des
Deckenfcldes
(3,32
m) als
wirksam
in die Rech:
nung eingesetzt werden drfen. Die Decke bestehe
aus einer 25
cm
starke
n,
kreuzweise
bewehrten
Platte, wie sie fr einen Schut zraum von etwa
. ) X
7 m
Grundf
lche
notwcndig
ist.
Die
frei
tragende Lnge des Deckenausschnittes betrage 5 m.
A ls
Verg
leichsbeispiel
wird
die
Rechnung
auch
fr eine gleicharti ge,
jedoch
nur 10 cm
starke
D ecke
durchgefhrt. Die
Grenbezeichn
un
gen
w
urd
en in
gleich
er
Weise
in die Rechnung eingesetzt , wie dies
in
den Berichten
ber die An we
ndbarkeit der For
:
mel Frster geschehen ist.
P
=300
kg
E = '210000 kg/cm
2
1
=500
cm
v = 15 m/
sek
.
7t = 3.14; n
2
= 10
g = 10
m
a) Decke 25 cm stark:
G =31'25 kg
J = b = 100
1
''2'25
3
=
130'200 cm.1
= 48
E J
= 48 '210000130'200 -10499
y
1
3
1 2 5 0 0 0 0 0 0 -
'= 10000 kg/cm
p v 3
00
15
c
=
1
=
31'25
'= '2.5
m/
sek.
P +
2
G 300+
2
5 5
=
8 . G + P = "8.
31
'25 + 300 '= '2'250 kg.
1 V 48 V - '2 . 300
rl
= - - - .
2.5
. - . 2'250 + 10000
10 ' 10 1 0000 5
= 0,405
cm.
b) Decke 1 0 cm stark:
G =
1'250
kg
J =
8000
cm
4
y = 650 kg /cm
c = 5 m/
sek.
=
1080 kg '= 1100 kg.
1
VB
300
10
10 .
650.
5
. 5
1100
+ 650-
= 2,831 cm .
B e i s pie I
3
(Siehe: A, Beispiel 3.)
Der
von der e
instrz
enden Wand
VOn
7500 kg
Gewicht getroffene Deckentcil
wird
auf jede r Scite
um je
1
m
breiter
angenommen als die auftreffende
Wandflche,
da
r
ec
hnungsmig die der Auf tr e
ff
:
stelle unmittelbar benachbarten Deckentei1c mit
zur
Aufnahme
der
Last
he
ran
gezogen we
rden
drf
en.
Wird
,1
nach
der gle
ichen
'Weise berechn et wie
in Beispiel 1 und
2, so
ergibt sich:
P = 7500 kg
E
=
'210000 kg /cm
2
v
=
6 m/se k.
84
a Decke 25 cm stark :
G
=
1'2500 kg
400 '25
3
J = 1'2
= 5'20800
'= 5'21
000 m
48. '210000 . ~ 2 1 000
y = 1'25000000 =41000kg/cm
75006
c = 7500 + 6'250 = 3.'2 m/sek.
=
~
1'2500 + 7500 = 15300 kg
1
V
48
V
'2
. 7500
0 =
10' 10. 41000 .
3
.
2
. 515300 41000
=
0,906 cm.
b) Decke 1 0 cm stark:
G
=
5000 kg
J = 100 1_0 '= 33000 cm .
4821000033000
y
=
125000000 = 2660 kg/cm
7500 6
c
=
7500
1_
2500
=
4.5 m/
sek.
5
=
8.5
000 + 7500 = 10625 kg.
1
V
48 V8
2 . 7500
J
= 10 . 10 . 2660 ' 4,5 5 10625 + 2660
= 7,745 cm .
V e r g l e i c h en d e Z u s a m m e n s t e l l u n g
dor
D u r c h b i eg un g d es T r a g w e r k s
d u r
c h
S t o w i r k u n g :
Durchbiegung
Fall- bei Deckenstrke :
geschwindigkeit
aLLkrper
1 m
5 m
300 kg I
:E isen
\
k} 05
}
83
300 MauerblockJ v =
15
mise ' . 0,4 cm ', cm
7500
Wand v = 6m
/se k. 0,9cm 7,75cm-
Wie kaum
anders
erwartet werden konnte ,
wird
mit
eier Zerstrung der 10 cm starken
Decke
ge:
rechne t
werden
msse n. Zumindest drfte die
Decke
nicht mehr
in der Lage se in, die vermehrte
Last der etwaigen Bautrmmer zu tragen.
Es
sei
aber
daran erinnert , da dic Berechnung dieser
Decke lediglich als Vergleich
durchgefhrt wurde
,
um
an
einem Beispiel die Grenzen
der Wider:
s
tand
sfhigkeit
nachzuweis
en. In
Wirklichkeit
elrfte eine
so
schwache Decke
mit
e
iner
frei
tr a
:
gen den
Ln
ge
von I
=
5
m als Abschlu eines
Schutzraumes nicht in
Fra
ge komm en.
I n elen
anderen
F llen kann die Gre der
Durchbiegllng nicht als fr da s Tragwerk kritisch
angesehen werden.
Ermittelt man die bei der
er:
rechneten Durchbiegun g auftretende Spannung. so
ergibt sieh fr die
25
cm
starke Decke
(B, Bei:
spiel
3
a) unt er der Annahme eines
homo
genen
Querschnittes eine Inans
pruchnahm
e von etwa
5 m
1 rr ]2
f = . .
12 E e
f
1 2
E
e
IJ =
O.g
12210000 12.:; /
.,
IJ
= -
250000 = 113.4 kg cm-.
f ~ ,1 = DlIrchbiegun g
IJ
=
Spannun g
E
=
Elastizittsmodul
I = Sttzweite
e
=
Abstand der Schwer:
punktfaser.
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.11 November
9/28
Die
durch
die
Leistung
der
Biegungsarbeit
auf,
tretende
Spannung erreicht zuzglich der
durch
Nutzlast und
Eigengewicht
bedingten Vorspannung
kaum
die Wrfclfestigkeit des
Materials.
Bereb
s
iehtigt
man auch
hier wieder
die Krze der Ein '
wirkungsdauer und die
Wahrscheinlichkeit,
da
di
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.11 November
10/28
Gas l
i ch t eT a n k e : ach den B e s t i m m u n ~
gen
der Minerallverkehrsordnung mssen
alle
Tanke
vor ihrer Inbetriebnahme durch
eine
Wasserfllung auf ihre Dichtigkeit geprft w e r ~
den.
Diese Prfung
erstreckt
sich
auf Boden und
Mntel, die Decke bleibt
unbercksichtigt.
Es
erscheint aber
erforderlich,
da
die
Prfung
auch
auf die Decke ausgedehnt wird
etwa
derart,
da sie bei einem
bestimmten
berdruck,
z.
B.
200 mm WS,
gasdicht
ist. Auf vielen Tankanlagen
findet
man auch
undichte Decken,
bei
denen
i n ~
folgedcssen Gasgemische
austreten
und so neben
Gasverlusten auch eine
Gefahr
fr die Anlage
bedingen.
V a c u u m r u c k v e n t i I
e: Die
Mineral
lverkehrsordnung
schreibt
weiter
vor, da auf
jed
em
Tank ein gegen Flammeneintritt
geschtztes
Entgasungsrohr
anzubringen
ist. Diese Vorschrift
mu
erweitert werden. Eine neuzeitliche Tank
anlago soll
Vacuum-Druckventile erhalten, um
die
Vergasungsverluste
zu verringern.
Dabei
sollen
jedoch diese
mit eingebautem
flammenschutz ver
sehenen
Ventile
nur als Sicherheitsventile dienen
und
im normalen B
etrie
be nicht arbeiten.
E n t gas u n g s - b z w. Gas p
end
e l a n I a
gen sollen den normalen Betrieb bernehmen.
Die aus dem Tank entweichenden Gas-Luftge
mische werden durch eine Gasleitung
auerhalb
der Tankanlage ins Freie gefhrt, so da inner
halb der Anlage sich keine explosiblen Gase an
sammeln knnen. Die Gasleitung
ist
am
Tank
durch einen Flammenschutztopf gegen Eindringen
von Feuer oder
anlaufende Explosionen
in den
Tank zu sichern. Auerhalb der Anlage wird
zweckmig ein Gassammelbehlter aufgestellt,
in den dio aus den Tanken austretenden Gasge
misehe geleitet werden. eben einer Tanksiche
rung
verringert
dieser
Sammelbehlter alsdann
auch die Flssigkeitsverluste.
Eino
vollkommene
Lsung wird erreicht,
wenn
dio ganze
Entgasungsanlage
als
Gaspendelanlage
ausgebaut
wird.
Die
Deutsche
Reichsbahn
hat
auf diesem
Gebi
ete
bereits
durch
Einfhrung und
Normung
des
Gaspendelstutzens an ,
den
Kessel
wagen
vorgearbeitet.
Der ganze
Umschlag geht
hiel'bei ohne Gasaustritt vor sich. Die e r g a s u n g s
verluste
werden verringert und die
Brand-
und
Explosionsgefahren
beseitigt. Derartige
Gaspen
delanlagen sind wenig bekannt. ,
Hinzu kommt,
da in den
behrdlichen
Vorschriften die
Anwen
dung
dieser
Gaspendelanlagen
noch
nicht gefordert
wird. So
ist
es
zu
erklren,
da
derart
wichtige
Schutzanlagen leider
bisher
nur sehr wenig aus
gefhrt
wordcn sind.
T a n k Aus r s tun g s t ei l e: Die V
hinderung des Vorhandenseins
brennbarer
bzw.
explosibl,er Gas-Luftgemische in der Tankanlage
kann nur dann
mit Erfolg durchgefhrt werden,
wenn allo Tankausrstungsteile bestimmten r
schriften entsprechen. Auch hierber
mten
in
die Minerallverkehrsordnung bindende Rieht.
linien aufgenommen werden. Die Mannlcher,
Peilvorrichtungen, Probenehmer, Seildurehfhrun .
gen fr Inhaltsanzeiger und Schwenkrohr lISW.
mssen
so
ausgebildet werden,
da
kein
Gas
aus.
treten kann.
S c h w i m m e n l e T a n k d eck e n : Schwim.
mendo Tankdecken werden in
tropischen
G e g e n
den mit
Erfolg
verwendet, um
die
Vergasungs
verluste
zu verringern.
Das
Tankdach liegt
hier
stndig
unmittelbar auf der Flssigkeitsober.
flche und verhindert die Verdunstung und Bi -
286
dung explosibler
G a s ~ L u f t g l : m i s e h e
Erfahrungen
in
unseren Gegenden
liegen
mit diesen Decken
noch nicht
vor, vielleicht
bieten
sie
aber
auch
eine gute Schutzmglichkeit gegen B r a n d ~
und
Explosionsgefah r.
B e r i e seI u n gen : Bei einem Luftangriff
werden praktisch nicht alle Tanke getroffen,
dern
nur wenige zerstrt bzw. in Brand gesetzt.
Sind alle brennbaren Gasgemische von den T a n ~
ken und aus ihrer
nchsten
Umgebung entfernt,
so ist das Hauptgefahrenmoment
des
b e r s p r i n ~
gens des
Feuers
beseitigt. Jetzt mssen alle dem
brennenden Tank
benachbarten
Tanke berieselt
werden, um die
Temperaturen
in denselben h e r ~
abzudrcken und dadurch dio
Gasbildung
und
die damit verbundene Zndgefahr zu verringern.
Eine
solche
Berieselung hat
aber
nur dann
Zweck,
wenn sie gut ist, also gengend Wasser liefert,
und
den
Tank berall gleichmig in einen
Wasserschleier
einhllt.
Neben
dem Z u f h r u n g s ~
rohr
mssen auf
der Tankdecke eine
Verteiler
einrichtung
sowie Traufbleche
am
Deckenrand
angebracht
werden,
die das gleichmige H e r a b
rieseln am Tankmantel gewhrleisten. Beriese.
lungen,
bei
denen man
einfach
nur
ein
Zufh
.
rungsrohr
zur
Tankdecke fhrt, gengen
zwar
den bestehe
nden
Bestimmungen, nicht aber
den
praktischen
Anforderungen.
Sc
hau m l s e h a nl ag e
n: Whrend
durch
die Berieselung mit
Wasser
die unversehrten
Tan
ko geschtzt werden so llen, erfolgt die
Lschung der
brennenden Tanke
durch Schaum.
Eine Reihe brauchbarer Schaumlschmittel, so.
wohl chemischer wie Luft . Schaum, ist in den
letzten
Jahren
entwickelt
worden.
Genau wie bei
den Berieselungen
ist
es auch hier erforderlich.
brauchbare Vorrichtungen zu schaffen. Es gengt
nicht
ein
einfacher
Sehaumeintrittstutzen
am
Tank,
sondern
innerhalb
des Tanks mssen
Schaumrinnen angebracht werden, auf denen der
Schaum zum Flssigkcitsspiegel hinuntergleitet.
Beim Fehlen dieser Rinnen zerreit der Schaum
beim Fallen und verliert seine Deckfhigkeit.
Sowohl fr Berieselung als auch fr Schaum.
lschanlage sind richtige L
0
i
t un
g s f h
run
gen fr
den sicheren
Betrieb
von groer
Bedeu.
tung.
Zweckmig
werden
Ersatzleitungen
vor
gesehen, damit bei Zerstrung eines L e i t u n ~ s
stranges
di
,e
Lsehungen ohne weiteres
f o r t ~ c s e t z t
we
rden knnen.
Fe
u
er
s
eh
u
tz
s
chi
n
el :
Flulufe,
Ha
fcnausschnitte oder vor Anker I i e ~ e n d e Tank.
schiffe sind durch Schlngel zu sichern. Diese
Feuerschutzschlngel mssen g e n ~ e n d e
Eintauch
.
tiefo besitzen,
ihre
Verbindungen
mssen
so auS
gebildet werden, da kein
l
hindurchRieen
kann;
sie bieten
dann
einen
guten Schutz gegen
Ausbreitung cles Treibstoffes auf dem Wasser
2
.
Betriebliche
Schut
zmanahmen.
Vorstehend
beschriebene Schutzvorrichtungen
gelten fr alte und neuzuerrichtendc Tankanlagen;
hinzu kommen noch besondere b e t r i e b I i ch e
Sc
hu t
z
ma
nah
m e n.
Das
sichere
Arbeiten
aller Vorrichtungen ist
nur
,dann gewhrleistet,
wenn sie stndig auf ihre
Betriebsfhigkeit
ge
prft werden. Besondere
Betriebsanweisyngen
mssen
erlassen
und bestimmte Leute mIt der
2 V ~ \ jedoch dazu die V e r s u c h s e r ~ c b n ; s . die Zaps in ..Schutzma'
na
hm
en aur WJ.s Scrflchen gegcn A u s m ~ e n von Minerall' i m Feuer
schutz ,
Jdnuarhcft
1935 .
S.
611. , mitteilt.
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.11 November
11/28
Nachprfung beauftragt
werden. Ersatzteile
mssen fr alle Teile bereitliegen.
Es
ist d. E. verkehrt, die Tanke bei drohender
Gefahr so weit zu entleeren, da ihre Fllung
dcm Fassungsvermgen der Tankumwallung en t.
spricht, wie es beispielsweise in einem der ein.
gangs erwhnten Aufstze
verlangt
wird. Viel.
mehr mu mit allen Mitteln danach ,gestrebt
wer.
den, die Tanke vollstndig gefllt zu halten, da.
mit der gefhrliche, mit explosiblem Gasgemisch
angefllte
Tankhohlraum
mglichst verschwindet.
Bei greren Tanklagern wird eine solche Auf.
fllung
immer
mglich sein,
indem
man eine
Tankfllung auf die anderen Tanke verteilt
und
den entleerten
Tank mit
Wasser fllt. Wird ein
Tank in Brand geschossen,
so
kann
der
Treibstoff
eino Zeitlang unten
aus
dem brennenden Behlter
entnommen und in den
entleerten
Tank umge.
pumpt
werden.
Auch bei vollstndiger Zerstrung
eines Tanks wird
der
in die Grube laufende Treib.
stoff, soweit
es
mglich ist, abgepumpt,
da
die
hier stehende
Flssigkeit
alle Tanke gefhrdet.
Ist dicso
Flssigkeit
bereits
in Brand
geraten,
so
mu die
ganze
Tankgrube
beschumt werden.
Ba
uliche Ma
n
ahmen.
In den meisten
Fllen sind
sie die wirksamste,
allerdings auch die
teuerste
Art des Schutzes. Bei
vorhandenen
Tankanlagen lt
sich
allerdings im
allgemeinen durch bauliche
Manahmen
wenig
verbessern.
Die von
ai
s e r
3
) aufgestellte Forderung:
alle oberirdischen Tanke
mssen
eine unter.
irdische Reservelagerung besitzen , lt sich aus
praktischen und wirtschaftlichen Erwgungen
schwer durchfhren.
Bekanntlich befinden
sich
fast
alle
greren
Tanklager und
Umschlagstellen
in den
See.
und
Binnenhfen
in unmittelbarer
Nhe
des Wassers.
Meist
sind
an diesen
Stellen schlechte
Bodenver
.
hltnisse vorhanden,
so da die Tankfundamente
oft nur unter
Zuhilfenahme von
Pfahlgrndungen
hergestellt werden knnen . Wegen des hohen
Grundwasserstandes verbieten
hier die
rtlichen
Verh ltnisse in den meisten Fllen eine unter.
irdische
Anordnung
von
Grotanken,
denn um
solche handelt ,es sich.
Die
Mglichkeit, diese
Grotanke
oberirdisch anzulegen und nach Fertig.
stellung durch
eine
Erdberdeckung unterirdisch
zu
machen,
ist ebenfalls in
den
wenigsten
Fllen
mglich, da bekanntlich in den vorhandenen l.
hfen die Platzverhltnisse dies nicht zulassen.
Selbst, wenn
so
l
che
praktischen
Schwierigkeiten
einer
unterirdischen
Reservelagerung in
den
ein.
zeInen
Fllen
nicht
entgegenstehen
wrden,
ver.
bieten
. meist die
rein wirtschaftlichen
Erwgun.
gen
dlO Ausfuhr
ung
derartiger
Bauvorhahen.
Bei neuzuerrich tenden Tankanlagen wird man
allerdings den baulichen Manahmen erhhte Be.
deutung zumessen mssen.
Aber
auch hier er.
sc heint die von a i s e r geforderte unterirdische
Anordnung smtlicher neuen Tankanlagen aus
Grnden der Wirtscha
'
ftlichkeit
recht
fraglich.
Wenn Kaiser der Ansicht ist, da alle diese
unter
.
irdischen Tanke ohne Verwendung von Eisenblech
der Billigkeit ha lber nur aus Eisenbeton herge.
stellt zu werden brauchen, so spricht dies gegen
alle bishcr in der Lagerung
von
Benzin und len
gemachten
Erfahrungen. A
ll
e in dieser Richtung
unternommencn
Versuche
haben
bewiesen, da
Eisenbeton auf
die
Dauer nicht dicht
gegen l
und Benzin ist,
da
Beton durch das 01 angegriffen
wird. Will man
unterirdische
Behlter anlegen,
so mu man unbedingt neben dem Beton noch
eino Blechauskleidung verwenden. Praktische
Vorschlge fr solche unterirdischen Bauten
hat
vom
Fe I d gegeben').
Er
fhrt dabei ganz rieh.
tig an, da derartige Lagerungen
nur
fr Treib .
stoffe in Frage kommen, die zur Landesverteidi.
gung dienen, da solche Bauten naturgem teurer
sind
als
normale
oberirdische Anlagen.
Fr dio normalen oberirdischen, der Wirtschaft
dienenden
Neu an l ag e n
kann
man aber eben.
falls weitestgehenden Schutz schaffen. Man
wird
eine
Verteilung
der
gefhrdeten Anlagen im
Gelnde
mit
mglichst
groen
Abstnden
voneinander
vornehmen.
Dadurch
erreicht man, da bei einem
erfolgreichen
Angriff
immer
nur
ein
geringer
Teil
des gesamten Bestandes auer
Betrieb
gesetzt
bzw. vernichtet wil'd. Eine
weitere,
sehr gute
Schutzmanahme bei
der
Verwendung stehender
normaler zylindrischer
Grotanke
ist deren
teil.
weise
Versenkung
bzw.
Umgebung
mit
einem
Erdwall,
wodurch der
Tank
einen guten Seiten
.
schutz
erhlt.
Ober den Zweck
einer
solchen
An
.
ordnung macht
j\\arineoberbaurat
Ti bu r t i u S5)
auf
Grund
eines
voraufgegangenen Vortrages
ber
unterirdische Tankanlagen nachstehende bemer.
kenswcrte Angaben und Vorschlge, die in
An
.
betracht
ihrer Wichtigkeit hier wiedergegeben
werden
sollen:
..Mit
dem
Bau
unterirdischer, ausreichend
g
eschtzter
und
g
etarnter lbehlter wird auf
einen
wirksamen
Schutz
der vorhandenen
oberirdischen Blechbehlter
und
auf weiteren
Bau
solcher
Behlter
verzichtet.
Ich
halte
diese
Entwicklung
nich t fr
wahrscheinlich
und
auch
aus
folgender berlegung
nicht
fr
ntig:
Ein
normaler Behlter von
5000 m
bietet
etwa
500 m
2
waagerechte
Treffflche. Er ist aber
von der
Seite her
durch Luftdruck und Splitterwirkung auf
40 bis 50 m
gefhrdet,
also
innerhalb einer
Auftrcffflche
von rund
1
m
t
In einem
Tankgarten kann
eine zwischen
die
Tanke
fallende
Bombe
4 bis 6 Tanke auf einmal
ycrnichten.
Ein
Treffer
in einen
Tank wird zwar
diesen
vernicht
en,
aber
nicht mehr.
Der Seitenschutz der
Tanke ist also weit wichtiger
als eier
Deckenschutz. der auch
bei B1echbehiiltern aus
verschiedenen Grnden gar nicht durchfhrbar
ist.
Als
wirksamer Schutz wird eine Ummantelung
der
Tankwnde
mit
etwa 25 cm Eisenbeton vor
geschlagen; richtiger drfte d. E. eine vllige
bzw. teilwei c
Versenkung der
Tank
o sein.
Ge
.
rade dio teilwei e Versenkung drfte bei Neu .
bauten Aussicht
auf
weitestgehende
Verwendung
haben . I-Herbei knnen
normale
zylindrische
Grotanke benutzt
werden.
Diese werden teil .
weise vertieft in ,die Erde gestellt. Der Erdaus .
hub
wird dazu verwendet,
eine Anschttung um
den
ober
,en Tankmantel herzu teilen,
so da
der
ganzo Tank
seitlich geschtzt
ist. Auf jeden Fall
wird hierdurch
eine brauchbare
und
in ihren
Kosten auch fr die Wirtschaft tragbare
Lsung
gefunden.
Es wre erwnscht, wenn vorstehende Ausfh.
rungen
einer
sachlichen
Kritik an
dieser
Stelle
unterworfen wrden, und es
wird
an alle Fach.
leute die Bitte gerichtet, dureh ihre Mitarbeit zur
Lsung
dieser
wichtigen technischen Aufgaben
beizutragen.
3
.,C, schulz und
Lufts
chutz 193-1. S. 259,
4
und 6
..
l
und Kohle 1934,
Heft
9. Vgl.
au
ch
d.s
Rel da
rb er
in
,Gas8chutz
und
Luftschutz
' 1934, S , 305.
87
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.11 November
12/28
Manahmen
zur Sicherung der asversorgung
im
Luftschutz
Mitteilung der Berliner Stdtischen
Gaswerke A.-G.
Die
Gasversorgung
mu im Kriegsfalle nach
.\l g
liehkeit auf
rechterh alten bleiben, zumal da,
wo lebensw ichtige
Indu
s trien N
ut zniee
r si
nd
.
Das
erfordert
~
unter
der
Voraussetzung, da
die
Gasproduktion
keim
:
Stockung
erleid
et
-
weitestgehende Manahmen
zur
Sicherung der
Verteilungsanlagen, also
der Druckreglerstationen
lind des
Stra.cnrohrnetzes.
Dio Cefahren, die sich aus
der
Zerstrung yon
Gasleitungen ergeben knnen, drfen nicht
sch
tzt
werden. Schon geringe Gasmengen
nen
unter
be timmten U mstn den recht erheb ,
liehe Zerstrungen anrichten . Dabei sp ielt der
Gasdruck kein e ausschlaggebende Ro lle.
Be s
timmend
fr die
Auswirkung der
Rohrzer '
s trungen durch Bombeneinschl
ge
is t, ob im
Straenkrper auer dem Gasrohr
noch
Wasser
'
rohre,
S t a r k s t r o m ~ P o s t ~
und
andere
Kabel
liegen,
in welchem
Umfange
Baulichkeiten beschdigt
sind , ob
Hohlr
ume, wie
Po
srkan iile,
Kanalisa
tion ,
U ~ B a
USW.,
best
ehen , und ferner die
O b c r ~
fhichcnbefestigung. \tVcnn
z. B.
ein ne
ben
dem
zerstrten
Gasroh r liegendes Kabel be
schdi
gt
wird und
ein
Kabelbrand
entsteht, so
ist
an
L
sc
hen des
austretenden Gases
zunchst
nicht
zu denken. Oder
wenn
ausstrmendes Gas in
einen I fohlkanal gelangt, was
sehr
leicht
der
Fall
sein
kann, dann
ist
sofort
ein Gasluftgemisch in
dem
Kanal vorhanden
und
damit
hchste E x ~
plosion
sgcfahr gegeben.
Es
mu
also
mit
vielen
Mglichkeiten
gerechnet
werden,
die
auerhalb des Normalen
liegen .
D a r
aus e rgibt sich di e Forderung, da die Ausbildung
der verschiedenen Fachtrupps sehr grndlich
unter
Betonung
der praktischen
bungen
zu
g e ~
sehehcn hat. Der Fachtruppfhrer mu
sich
dieser
groen Verantwortung
bewut
sein; Mut, m
sicht und Sachkenntnis sind die Eigenschaften,
die ihn auszeichnen sollen.
Bei den gewhnlich weitverzweigten
V e r t e i
lungsnetzen
kann
im Falle
einer
Rohrzerstrung
in
den
se
ltensten Fllen eine Sperrung') des
treffenden Abschnittes erfolgen. Die zu t r e f f e n
den Maregeln mssen daher genau
durchdacht
und
nprobt
sein.
I Hauszuleitungen
.
Bei Beschdigungen der Hauszuleitungen in
mittelbarer
ho der
Hauswand kommt
fr
Berlin in erster Linie ein Schlieen des A b s p e r r ~
schiebers vor dem Hause und der H a u p t a b s p e r r
vorrichtung
(feuerhahn) im Keller in frage,
s o ~
fern diese
unversehrt
sind. In vielen Fllen
drfte
aueh
die ge ringe Wassermenge zum berfllen
der Absperrtpfe
in
den
Hau sz uleitungen zu
schaffen se in.
11.
Verteilungsleitungen
bis
200
mm Durchmesser.
Bei zerstrten Rohren, deren Gasaustrittstellen
du rch
Schutt
und Gerll verschttet sind , ist ein e
Sper rung der Gaszufuhr du rch Blasen ode r
Fcher zeitraubend und gefahrvoll.
Gewaltsames
Zerschlagen und Zustopfen
des
Rohres
zu
beiden Seiten der SchadensteIle, um
88
dio Gasz
ufuhr
abzudrosseln, sind ebenso s e h w i e
rig wie gef hrlich wegen
etwa
i
ger Entzndung
des
Gases
durch
Funkenbildung oder
wegen
u
rck
schlagens
der Flamme
'bei Brand an
der
schlagste
Ile. Bei
Stahlrohren
erfordert
es
auer
,
dem erheb li
ch
en Zeitaufwand. Das Wegrumen
der Hindernisse
aus dem Sprengtrichter
und
die
Bekmpfung
des Feuers
oder
d
er Gasausstrmung
an der Zerstrungsstelle se lb
st werden
wohl in
allen Fllen schneller zum Ziele fhren.
Brennende Leitungen bis etwa 200 mm 0
den
sich durch Zuwerfen mit feuchtem E rdboden
ablschen lassen, wenn die beschdigte Stelle
e i n i
ge rmaen erreichbar ist.
Zweckmige .\\anahmcn fr das
b e h d f
migo
Abdichten der
zerstrten Rohrleitun 1cll
gibt G o
0
s, Hamburg, an
2
.
BI
Verteilungsleitungen ber
200
mm Durch.
messer.
Das Lschen von
Gasbrnden
aus vollem Quer ,
sc hnitt bei Rohren von 250 bis 1200 mm Durch ;
messer is t
nach unseren
Erfahrungen durch Au f ,
werf
en von feuchter Erde nicht mehr mglich .
Infolge der ,groen Wrmeentwicklung trockn et
die Erdo derart rasch aus,
da
sie
Gas d u r c h ~
treten lt, das dann an vielen kleinen Stellen
weiterbrennt.
Vor allem ist bei
greren
Leitungen (von
400 mm
an)
die
Wrmestrahlung
so enorm gro.
da man
sich dem
Flammenherd
nur
allf
etwa
15
- 2
0 m
nhern kann,
falls keine
besondere
Schutzkleidung
(A bestanzug) vorhanden
ist.
Ein
Anbohren
des
Rohres und Einsetzen
von
Blasen
oder
Fchern
knnen
nicht in Frage
o m
men. Einmal erfordert dies viel zu viel
Zeit,
zum
amiern
ist
es aber durchaus mglich ,
da
die
Flamme
sich
in greren
Rohren
bis an die Blase
zurckzieht. Da die Blase kaum
imstande
sein
wird, die
Gasausstrmung
vollstndig zu
dem,
so werden an den
Gasdurchtrittstellen
kleine
Flammen
brennen, die unbedingt
in
kurzer
Zeit
zur Zerstrung der
Blase
fhren
. In diesem
Augenblick
brennt
das Gas
wkder
aus
dem
vollen Rohrquerschnitt
, so
da nicht
s
erreicht is t
.
Da mit einem Vorhandensein von gengend
\tVasser zum berfllen des Rohres
oder
VOll
Schiebern zum Abschlieen der Leitung nicht
rechnet werden darf, so m sse n andere J\ittel
zum Sperren der Leitungen gefunden werden.
Das behelfsmige
Abdichten
erfolgt am zweck ,
mig
s ten
mit Erdboden.
Um
aber
zu vermei ,
den, da
durch das ausstrmende Gas
die in das
Rohrende geworfene Erc\o
wieder herau
sge
drckt
wird (was s ich b ei Versuchen geze igt
hat), kann
man
vorher ein
Entlastungsrohr
von etw a 50 mm
Durchmesser, das
nach
oben
ge
bo
gen is t , in das
Gasrohr hineinstecken.
D a
durch wird der
Gas
,
druck soweit herabgeminclert
,
da
da s
Gasrohr
nun
zugeworfen
werden kann
.
Zum
Schlu
wird
ein im
Entla
tungsrohr
\'orgesehener
T ahn
1
V ~ l . dazu die na ""s lehend " Ar boit. D. S e h r i f t
2
s. D i p 1 . I n ~ . G o
0 : Die F a c h
~ p p s
Gas) im zivil en Luftschut z
in
.Ga s
schutz
und Lurt sc hutz "
1934
. S.
317
rr.
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.11 November
13/28
schlossen, so da
nun
jede
Casausstrmung
hrt.
Weitere
Mg
li
chkeiten
des provisorischen
b
diehtens gibt Go
0
s an (vgl. Funo te 2 auf S.288).
Dio Berliner
Stdtischen Gaswerke haben
reits
umfangreiche Vers
uche
ber
das
s ehe
n
von
Gasbrnden
anges tellt.
Darber sind
~ e h e n d e Darstellungen in F
e u e r s e hu t z ,
Z e
schrift eies
Reichsvereins
Deutscher F e u e r w e h r
ingeni
eure
E.
v
Nr.
8 (1935), ersc
hi
enen.
IV. Leitungen unter
erhhtem
Druck.
I
[ochdruckleitungen
werden im a
ll
gcmeinen
nicht so stark wie
Niederdruck
lei tungen durch
Rombenabwrfe
gefhr
,
det se
i
n,
weil sie
seltcn
durch dicht bebaute Stadtgegenden
fhren ,
dcrn
im allgemeinen
durch wen
ige r bebautcs
e
lnde. T r
otzdem ist den
Leitungen
unter
h
ht
em Druck gr
te
A ufmerk
samkeit
zu
men, da sie meistcns wichtige
Hauptleitungen
sind .
Ob und
in welchem Mae w
hr
end
ei
ncs
L u f t
angriffes
der
Druck
h
crabgesetzt werden
kann,
mu von
Fall zu Fa
ll
en t
sc
hi
eden werden.
Bei einer
Zerstrung
des Rohres sinkt
gem der Druck
se
hr sta rk. Wenn man jedoch
nun
diese Leitung ebenso wie eine Niederdrueb
leitung abdicht
en
wollte,
dann
wrde
inf
ol,ge der
Dr osse
lun
g der
Gasa
uss trmun g der
Dru
ck
der ansteigen, so da die beabsichtigten M a
nahme n sich nicht weiterfhren lieen.
Wegen der \Viehtig
keit
die se r
Leitungen
is t es
richti g, sie
durch
Einbau vo n Schiebern in e i n ~
ze
ine Abschnitte zu unte
rt
eilen . Tm
Notfa
ll e
braucht
dann stets nur der
betroff ene
Abschnitt
gesperrt zu wer
den
. Selbst
wenn
die Schieber
nicht dicht
schlieen,
so
sin:kt
doch
der
Druck
so weit ,
da er
in der b eschdigten Leitung nur
noch ge ring ist . Im brigen m ssen di e Schieber
dauernd
gangbar erhalten
werden
, damit sie
leicht
bedient
werden knnen.
Die Abdiehtung
der
SchadensteIle und g e ~
gebenenfa ll
s vorher das
Lschen
des
Brandes
folgen
dann ebenso
wie bei
Niederdruckleitungen
in
oben geschilderter
Weise.
Die
Fachtrupps,
die an
Hoehdrueklcitungen
beiten so llen ,
mssen
bersichtspln
e
erha
lten,
um
den
zu
sperrenden Abschnitt
zu
ermitteln,
und auerdem
genaue Lageplne
der
einzel
nen
Sc
hieb
er, um sie
leicht aufzufinden.
V. Brckenleitungen.
Es e
mpfiehlt
sich der Einbau von b s p e r r s e h i e
bern
zu bei
den
Seiten der Brcken. Bei B e s e h d i ~
gung des Brckenrohres we rd
en
die Schieber ge.
sc hl ossen. Da dia
Absperrorgane verh
ltnismig
weit auf
Land
liegen ,
wird der Fachtrupp
in den
se
ltensten
Lilien mit
der
Brcke
etwas
zu tun
h
aben.
Wenn
also ein
Einsturz der beseh
,
digten
Broko zu
befrchtcn
ist,
dann braucht sich der
Fachtrupp nicht
in
Gefahr
zu
begeben.
Ob
st
ur
zgefahr
besteht, das wird der
F a c h t r
fhrer auch ka
um
zu
beurteilen
in
der
Lage sein.
Wie
bereits a
nf
angs bctont , ist die Frage des
Sc
hut
zes vo n Gasve rt eilungsan lagen gegen F li elge
in
Deutschland auch das
letzte fr die Erhaltung del
Nation
im Falle kriegerischer
Verwicklungen tun
wollen. P.
Mathematik
im Dienste der nationalpolitischen Er
ziehung. Im Auftrage des Reichs\'erbandes deutscher
mathematischer
Gesellschaften
und Vereine heraus
gegeben von Studienrat Adolf D 0 rn e r. Mit einem
Vorwort von Prof. Dr.
Ha
me
I
118 S. mit 73 Abb.
und
29
Tabellen im Anhang. Verlag Moritz
Diester
weg,
F r a
n k u r t a. M.
19
35.
Preis kart.
4,90 RM.
Unter
Mitarbeit namhafter deutscher Mathematiker
an Technischen Hochschulen, hheren Lehranstalten
und aus dem Reichsverband dcr ffentlich -
recht
lichen Versicherung ist ein Werk
entstanden, das be
stimmte Gebiete der
Volks- und
Wehrwissenschaften,
die
sic h mathematisch erfassen lassen, in eine scharf
umrissene Aufgabenform fat,
um
dem mathematischen
Unterricht aller Stufen gegenwartsnahe Stoffe zur
Ver
fgung zu stellen. Darber hinau s soll das Buch der
bevorstehenden
Schulreform
Hinweise
geben, wie die
Mathematik in den Einheitsrahmen nation a lpolitischer
Erziehung geste ll t werden kann. - Aus dem Inh alt
ddten unseren Leserkreis vornehmlich die Kapitel 5
und
6
interessieren,
in
denen Dr.
-Ing.
La
c
man
n ,
Prof. an
der Technischen Hochschule
Berlin,
Aufgaben
aus dem
Gebiet der
Bildmessung und
der
Flugzeug
ortu
ng
bringt
und
Studienrat
D ego sa n gl)
den Luft
schutz fr schulmige
Zwecke
heran zieht. Das 6. Ka
pitel zeigt, wie die
heute
bereits
bekannten
Zahlen ber
Luftflotten, \Vaffen des Fliegers und ber Luftempfind
lichkeit verschiedener Lnder vielfltige Mglichkeiten
bieten, die Luftgefahr durch zahlenmige Auswertung,
Tabellen und Schaubilder
eindrucksvoll
zu verdeut
lichen. Organisatorische, gassc hutz
-, luftschutz
- und
bautechnische Probleme
sind in einzelnen
Aufgaben
festgeha
lten.
Mgo das von hervorragenden Fachleuten - den
ob en bereits Genannten seien die Namen Prof.
Dr.
Ro t
h
e ,
Prof. Dr.
T im
p e
und
Dr.
R i e b
es
e I I hin
zugefgt -
zusammengetragene Werk
in den
Hnden
der
Lehrerschaft eine Auswertung in
der Form
finden.
da die deutsche Jugend
zugleich
auch zu brauchbaren
Sttzen
des
Luftschutzes erzogen
wird. Bm.
Praktischer
Luftschutzbau. Heft 1:
Bautechnisches
Merkblatt 26 des Deu t s c h e n
Zemen t b u n d e s .
12 S. mit 12 Abb. Zementverlag,
Berlin
- C h a r io t -
te
n bu r g 1935. Preis 0,25 RM.
Das soehen erschienene erste
Heft
der
Luftsehutz
merkbliitter des Deutschen Zementbundes enthlt Bei
spiele fr den luftschutztechnischen Ausbau des Dach
geschosses
und
des Schutzraumes in bestehenden Ge
buden. - A ls
Ersatz
einer versteifenden B ra n d -
d
eck
e
werden
vorgeschlagen: Ein
Zementestrich auf
dem Holzfuboden (4 cm stark, mit Drahtnetzbeweh
rung),
ein
Leichtestrich (5 cm stark, aus
Leichtbeton)
und Terrastdecken. Massivdecken knnen
ber
der
obersten Decke
nachtrglich eingebaut werden und
dienen
als versteifende Branddecke :
Vorgeschlagen
werden
Eisenbetondecken
und
sog. aufgelste
Decken,
bei denen die Betonrippen in die Zwischenrume der
vorhande
nen Balkendecke
versenkt
werden
2
.
- A ls
Sc
hu t
z r au m d eck e n werden fr den
nachtrg
lichen Einbau vo rgeschlagen: Zementdielen zwischen
Stah ltriigern, die kreuzweis bewehrte Eisenbetonplatte
als beste Decke und Rahmenkonstruktionen aus Eisen
beton.
Der
Wert diesel
kleinen
Druckschrift
liegt in
der
Betonung
der
Praxis.
An
Hand
von Bildern
wird
nicht
nur jede Deckenbauweise
genau
erlutert, sondern
auch
der Bauvorgang
wird beschrieben,
ja
in
e i n z e h ~ e n
F ll en werden sogar die notwendigen
\Verbeuge bIld
lich dar
ges tellt, so da die
Ausfhrung
selbst
dem
erfahrenen keine Schwierigkeiten
bietet. Das
Bchlell1
sei daher a
ll en
Leuten vom Bau anempfohlen. Scho.
1] V ~ 1 ,.Gasschutz und Luftschulz 1934,
S.
1t8
H.
2
VgJ. ,.Gasschutz
und Lufts
c hut
z , Junuarheft
193 5, S. 22.
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.11 November
27/28
Merkbltter
fr
di e
bauli
c
hen Luftsc hutzm
anahmen.
Von Dr.
L.
Ben de I
I
ngenieur
,
Luzern.
23
S. mit
8
Abb
. Verlag
Hallwag,
Be rn 1935. Preis 2,80 Fr.
Verf. betont
im
Vorwort,
da
ihn Studien ber bau
hehe Luftsehutzmanahmen im Ausland
ycranlat
haben,
die Druckschrift herauszugeben. Dic Bchand lun g des
Stoffes entspric
ht etwa
dcm
St :lOd de s
buutec
h
nlschen
Luftschutzes vo m Jahre 1933. Der Eisenbctonbau wird
zu einscitig gelobt. Neu ist
das
Bild
cin
es
Luftschutz
tunnc ls
nach cincm Vorschlag
von
Dr.
Pe t
r y V0111
Deutschcn Bctonverei
n.
- - Beim
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Fachschrifttum
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cint Verf. ciniges mivcr
standcn
zu
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B.
dic
Idealstadt
von
\1 a r i an i') zur ernsthaftcn
Diskussion.
Auch
zweife
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man biswcilen,
da Verf.
tatschlich
alle
die Quellen
kennt und gc l
esen hat, dic
cr in
seinem
Sc h rifttullls-
vcrzc
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chnis
an fhrt. Scho.
Das Kohlenoxyd, seine Bedcutung und
V
crwcndul1g
in der Tcchnischen Chemic . Von Dr. - In
g.
.Jrgcn
Sc h m i d t. 235 S. mit 44 Abb. und 51 Tabc
ll
en. Ak a
dcmischo Ve rlagsgesc
ll schaft,
L c i p z i g 1935.
Preis
hrosch. 15, -
RM., gcb.
16,50
RM.
Das Buch
von .J
rgcn
Sc
h
m i d t bringt
cine ausge
zcichnete
be
r
sicht
bcr
die
tcchnisc hc 1[
crste
Ilung
und
Verwendung
von
h.ohlenoxyd.
Bci dcm knappcn
Umfang
ist die Reichhaltigkeit
bcwundernswert. Jedes
J(apitel
enthlt
cinge
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ende Patentlisten und
wird be
sc
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ossen durch ein Verzeichnis der wichtigsten Lite
ratur. - Fr den Gasschu tzmann ist von bcsonderem
Interessc das Ictzte Kapitel ber dic p h y s i 0 log i
s c h e \V i r k u n g des K 0 h I e n 0 x y d s.
Es
be
handelt
die
Giftwirkun g auf
den
lVl
cnschen und die
Giftigkeitsgrenzen, die Gefahrenq
ue
ll en der Vergiftung.
die Behandlung Ko
hl enoxyderkrankter
und die
Sc
hut
z
manahmen gegen Kohlenoxyd,
bci
dcnen
in
erster
Linic die Gassc hu tzgertc: Hopcalitc-Filtergcrt,
Frisch
lu Ftger
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und Sauerstoffgert wi rksa
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Sc hu
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bieten.
\Nie in dem ganzen
Buch ist
a uch hi c r der nc uestc
S tand dcr wissenschaftlichen Erk
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und der Tech
nik kurz und
klar
darge l
egt.
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Das Buch
kann nur
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Gassc
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grtem Vorteil
se
in . U lri ch Hofmann.
Die Bedeutung
des
Stickstoffmonoxyds
bei
der Ver
giftung
durch nitrose Gase. Von Marineoberstabsarzt
Dr.
P f I es s e r. In
augu raldisserta
t
ion
aus
dem
Phar
makologischen
U ni vc rsitts-
In
sti
tu
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Wrzburg
(
Direk
tor Prof. Dr
. F .
Flury),
W r z
bu r
g 1935.
itros
e Gase
ze
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Einwirkung
auf
Mensch und
Tier durchau
s verschiedene Vergift
un gsbilder,
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y in vier
Grup pen
zu
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: 1. R e
izgas
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pus mit Lungendem
nach mehr
oder minder
ausge
pr gter Latenzze it; 2. rcvers
ibler
Typus ohn e Lungen
dem mit zentra len Erscheinun ge n
(Schwindel.
Ohn
macht,
Er
br
ec
hen
usw
.)
und Methmoglobinbildung,
wobci Erholung
bei
rechtzeitiger Ent f
er n
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G
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gasbereich ci
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; 3.
Schocktypus,
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mit sofortigen ze rebralen
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dann ab er Auf
treten von Lungendem mit a ll en
Folgen.
Die Unter
sc h icde sind bedin gt durch die jeweils verschi edene
qua
nt
itative
und
qualitative Zusammensetzun g der ni
tI
'ose
n
Gasc,
di e bekanntlich stets
ein
Gemi
sch aus
den ver sc
hi e
denen
Oxyda
tionsstufen des
Stickstoffs
dar
s
tellen.
Die
Hufigk
eit der
Nitrosegasvergiftung,
d
as unklarc Ver
g
iftun
gs
bild
,
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