Marktbericht 201411 2

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1 Müller & Sohn Marktbericht MARKTBERICHT 01.2013 11.2014

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Marktbericht, Wirtschaft

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Müller & Sohn Marktbericht

MARKTBERICHT

01.2013 11.2014

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DIE WELTWIRTSCHAFT � China wieder im Mittelpunkt Zuletzt kamen wieder belastende Daten rund um die jüngsten Einkaufsmanagerindizes aus China. So teilte das Nationale Statistikbüro Chinas mit, dass der offizielle Einkaufsmanagerindex im November um 0,5 auf 50,3 Prozentpunkte zurück gefallen ist. Somit lag die Performance der chinesischen Wirtschaft im November unter den Erwartungen der Analysten, was nicht unmaßgeblich zu den jüngsten Maßnahmen der chinesischen Zentralbank beigetragen haben dürfte. Ebenso wurde zuletzt mitgeteilt, dass die Produktion von Industriemetallen in China in den ersten zehn Monaten nur um 6,5 Prozent gewachsen ist. Ein deutlicher Einbruch zum Vorjahr, als die Wachstumsrate noch bei 10,3 Prozent lag. In China bewilligte die staatliche Kommission für Entwicklung und Reform für insgesamt 21 neue Projekte knapp 90 Milliarden Euro. Das Reich der Mitte möchte außerdem neue Straßen und Brücken für rund 230 Milliarden Euro bauen, in Flughäfen und Häfen investieren und für 600 Milliarden Euro ein modernes Schienennetz in noch so entlegene Teile des Landes bauen. Ein ambitioniertes Programm für die Zukunft, wofür der Staat gigantische Mengen an Kupfer, Stahl und Aluminium benötigen wird. China ist schon heute nahezu auf allen Rohstoffmärkten der größte Nachfrager. Für die größte Überraschung aller Marktteilnehmer sorgte aber die chinesische Notenbank, die erstmals seit 2012 den Leitzins senkte. Durch die Zinssenkung ist es wieder wahrscheinlicher geworden, dass China seine herausfordernde Projekte auch stemmen kann und wohl auch wird. Es wird ferner erwartet, dass China bis zum nächsten Sommer weitere Zinsschritte folgen lassen wird, um die ermüdende Konjunktur anzukurbeln. Es wird sich in der Zukunft zeigen, inwieweit man noch Zinsen senken und mehr Geld in Umlauf bringen muss, damit die Wirtschaft Chinas wieder belebt wird. � Bedeutungsverlust der OPEC Ein Blick auf die Zapfsäulen der Tankstellen erfreut derzeit die meisten Konsumenten. Die Spritpreise sind so niedrig wie schon lange nicht mehr. Grund dafür sind die jüngsten Beschlüsse der zwölf Mitglieder der Organisation erdölexportierender Staaten (Opec), die ihre Förderquote zu beraten hatten.

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Etwa vor fünf Monaten hatte es begonnen und die Öl-Welt war ins Rutschen geraten. Der Preis ist seitdem um etwa 30 Prozent auf aktuell nur noch knapp 80 Dollar je Fass (159 Liter) gefallen und mit ihm auch die Macht des einst so einflussreichen Öl Kartells. Wegen des andauernd sinkenden Ölpreises drängen die ärmeren Mitglieder zwar auf eine Kürzung der Förderung, doch Saudi-Arabien weigert sich. Vor allem die ärmeren Länder wie Nigeria, Iran oder Venezuela, die nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) auf Preise zwischen 117 und 130 US-Dollar je Fass angewiesen sind, drängen auf eine Reduzierung der Fördermenge. Für diese Länder ist es nahezu existenznotwendig, die Preise wieder zu stabilisieren, um damit auch ihre Haushalte zu sanieren. Zu der Überkapazität haben die unerwartet hohen Förderungen in Libyen und im Irak und allem voran der Schieferöl-Boom in den Vereinigten Staaten beigetragen. Die kränkelnde Wirtschaftslage in vielen Ländern ist ebenfalls ein Faktor, denn ein großes Angebot trifft somit auf eine relativ geringe Nachfrage. Das Scheichtum Saudi Arabien fördert nicht nur 30 Prozent des Rohöls innerhalb der Opec, sondern verfügt auch über die größten freien Produktionskapazitäten. In der Vergangenheit mit ähnlichen Marktkonstellationen hat Saudi-Arabien in Krisenzeiten die Rolle eines sogenannten Swing-Produzenten übernommen, heißt seine Förderung dem Marktumfeld angepasst. Es sieht allerdings nicht so aus, als wolle Saudi-Arabien seine Produktion herunterfahren, um die Preise nach oben zu treiben. Derzeit geht man noch davon aus, dass der Markt sich selbst regulieren kann. Die wahrscheinlichste Erklärung ist jedoch, dass Saudi-Arabien seine Marktanteile in den Vereinigten Staaten mit aller Kraft verteidigen will. Auch die Aktivitäten in den USA zur Förderung von Schieferöl setzen ein gewisses Niveau des Ölpreises voraus, um kostendeckend zu arbeiten. Ein weiter sinkender Ölpreis setzt somit auch die Produzenten in den USA unter Druck.

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EUROPA � Wachsende Sorgen um die Wirtschaft in Europa Die fallenden Energiepreise und die schwache Konjunktur lässt die Inflationsrate nach Ansicht der EZB deutlich geringer ausfallen. Der Trend aus den Vormonaten setzt sich weiter fort, begünstigt durch den immer weiter fallenden Ölpreis. Die Jahresteuerung lag im November bei nur 0,3 Prozent. Entspannung ist hier erst dann zu erwarten, wenn die konjunkturelle Situation in Europa deutliche Entspannungssignale senden wird. Doch die weiter rückläufigen Energiepreise lassen auch in den kommenden Monaten eine anhaltend niedrige Inflationsrate erwarten. Die Konjunktur in der Eurozone ist immer weiter rückwärts gerichtet und die Prognosen für das zukünftige Wachstum werden von nahezu allen Institutionen reihenweise zurückgenommen. Auch In einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung bekräftig sich die Sorge und Experten beurteilen sowohl die aktuelle Situation als auch die Aussichten für die nächsten sechs Monate deutlich schlechter als noch vor drei Monaten. Die drängendsten Wirtschaftsprobleme sind weiterhin die hohe Arbeitslosigkeit, eine fehlende Nachfrage und öffentliche Haushaltsdefizite. Die Konjunkturforscher vom Ifo-Institut befragen vierteljährlich Experten in zahlreichen Ländern zu ihrer Einschätzung der europäischen Wirtschaftslage. Die Antworten aus Europa fließen in den Ifo-Index für das Wirtschaftsklima im Euroraum ein. Dieser Index ging im vierten Quartal von 118,9 auf 102,3 Punkte zurück und liegt damit nach einem Zwischenhoch wieder auf dem Stand vom Herbst 2013. Der Einkaufsmanagerindex für die Dienstleistungen der Eurozone wurde im November in der finalen Fassung von 51,3 auf 51,1 nach unten revidiert. Zudem waren die Einzelhandelsumsätze im Oktober auf Monatsbasis mit 0,4 Prozent Plus hinter den erwarteten 0,5 Prozent zurückgeblieben. Der Euro weitete seine Verluste zum US-Dollar weiter aus und Geldmarktexperten sehen Raum für einen weiteren Anstieg des US-Dollars zum Euro.

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DEUTSCHLAND � Deutscher Arbeitsmarkt weiter robust Krise rund um Europa, doch in Deutschland scheint dies bislang keinen Einfluss zu zeigen. So erweist sich der deutsche Arbeitsmarkt weiter sehr robust. Seit Jahresbeginn haben mehr als eine Million Menschen Arbeit gefunden und die Zahl der Arbeitslosen sinkt auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren. Somit hat sich der Arbeitsmarkt trotz verhaltenen Wirtschaftswachstums günstig entwickelt. Die Zahlen erscheinen umso erfreulicher als die deutsche Wirtschaft derzeit eine konjunkturelle Schwächephase durchlebt. Die Arbeitslosenquote bleibt im November 2014 bei 6,3 Prozent und es waren 2,717 Millionen Erwerbslose registriert. Das sind 16.000 weniger als im Oktober und ein Rückgang um 89.000 im Vergleich zum Vorjahr. Für Zuversicht sorgen auch die jüngsten Daten der Bundesagentur für Arbeit über die Entwicklung der offenen Stellen. Derzeit suchen Betriebe in Deutschland soviel Personal wie zuletzt vor knapp drei Jahren, berichtete die Bundesanstalt, und viele Betriebe suchen Fachkräfte. � Ifo-Index überraschend gestiegen In Deutschland konnte sich das Ifo-Geschäftsklima nach sechs aufeinander folgenden Rückgängen endlich stabilisieren. So berichten die Konjunkturexperten von einer überraschend aufgehellten Stimmung in der deutschen Wirtschaft im November. Das wichtigste Stimmungs-Barometer, der Ifo-Geschäftsklimaindex, stieg von 103,2 Punkten im Vormonat auf 104,7 Punkte. Dabei schätzen die befragten Manager die aktuelle Geschäftslage besser ein als zuvor, und auch ihre Erwartungen für die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten sind positiver als in den Umfragen zuvor. Volkswirte hatten dagegen im Vorfeld mit einer weiteren Eintrübung der Indizes gerechnet. Gravierende Einflüsse aufgrund der Russland-Sanktionen werden vom Ifo-Institut aktuell nicht gesehen.

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Quelle: faz.net

NE-METALLE ALUMINIUM � Das Leichtmetall verliert Der Superzyklus der Rohstoffe scheint vor seinem Ende zu stehen und nun fallen die Preise für viele Rohstoffe. Besonders die Nachfrage aus China bereitete den Marktteilnehmern der Industriemetalle zuletzt Kopfzerbrechen. Aluminium folgte der Bewegung von Kupfer, wenn auch mit deutlich geringeren Ausschlägen. Insgesamt heißt die Botschaft: Preisrückgang auf breiter Front im November. Die Unterstützung bei 2.000 USD wurde noch nicht durchbrochen, doch die Notierungen bewegten sich zwischenzeitlich nahe dieser Grenze. So notierte Aluminium an der LME am 19.11.14 mit 2.005 USD, danach festigten sich die Notierungen dann wieder bis auf 2.062 USD am 27.11.14. Das höchste Preisniveau vom 08.11.14 mit 2.074 USD konnte nicht wieder erreicht werden und so schloss der Berichtsmonat November mit 2.020 USD.

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Der Rückgang des Einkaufsmanger Index in China schürt bei den Marktteilnehmern weitere Sorgen, dass sich die Nachfrage nach Aluminium spürbar abschwächen könnte. Die Wirkung der Zinssenkung im November scheint somit bereits vollständig verpufft. Die chinesischen Aluminiumexporte waren trotz der Feiertage im Oktober fast so hoch wie im September. Die anhaltende Überproduktion in China dürfte mittelfristig die Verfügbarkeit von Aluminium auf dem Weltmarkt erhöhen. Der Preis an der Londoner Metallbörse LME, aber auch die hohen Prämien, die der künstlichen Verknappung der Vorräte durch Finanzierungsgeschäfte geschuldet sind, dürften weiter unter Druck geraten. Die LME-Lagerhausbestände bauen werden hingegen weiter abgebaut und im Markt macht man sich bereits jetzt Gedanken über mögliche Versorgungsengpässe im nächsten Jahr. Die LME-Bestände reduzierten sich von 4.435.525 t bis auf 4.324.175 t, wenn es auch zwischenzeitlich zu einem kurzen Lageraufbau bis auf 4.437.125 t (06.11.14) kam. Nach den jüngsten Daten des World Bureau of Metal Statistics hat der globale Aluminiummarkt von Januar bis September ein Angebotsdefizit von 521.000 Tonnen aufgewiesen. Dies ist angesichts der hohen Produktionsraten und gut gefüllten Lager erstaunlich. Die Überproduktion in China dürfte mittelfristig die Verfügbarkeit des Leichtmetalls auf dem Weltmarkt erhöhen. Zudem könnte das Angebot zusätzlich ausgeweitet werden, sollten einige der noch zahlreichen Finanzierungsgeschäfte aufgelöst werden, da sich die Terminkurve zuletzt spürbar verflacht habe. Dies sollte den Aluminiumpreis weiter unter Druck bringen und zu fallenden physischen Prämien führen. KUPFER � Kupfer fällt auf ein 4½-Jahrestief Zwischenzeitlich sah es schon fast danach aus, als ob das rote Metall den Aktienmärkten folgt und aus der Range nach oben ausbricht (6.700 USD am 18.11.14). Im nachhinein betrachtet war das aber nur eine schöne Bullenfalle. Der Markt reagierte auf die schwachen Chinadaten sowie rückläufige Energiepreise und unterschritt im Handel die Unterstützung bei 6.500 USD. In der Folge fiel der Preis bis auf 6.450 USD, ein Niveau, das man zuletzt 2010 gesehen hatte. Mit 6.382 USD schloss der Markt den November.

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Bei Kursen von unter 6.300 USD könnte es zu Verkäufen bis in den Bereich von 6.000 USD kommen. Das Unterschreiten von Trendlinien signalisiert jetzt ein hohes Abwärtspotential für das Rote Metall. Besonders das Industriemetall Kupfer gilt als der klassische Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung auf der Welt. Läuft es in der Wirtschaft rund, steigt schon Monate vorher die Metallnachfrage und die Preise ziehen an. Gleiten die Weltwirtschaften aber in eine Rezession ab, geben die Preise frühzeitig nach. Doch die Frage, die sich derzeit stellt, lautet: In welcher Phase befindet sich die Konjunktur derzeit nun? Erneut konzentrieren sich die Marktteilnehmer auf die Entwicklung in China. Die Konjunkturaussichten sind derzeit eher schwach und das erwartete Nachfragewachstum zumindest im Moment unklar. Diese Unsicherheit sorgt dafür, dass sich die Marktteilnehmer zurückhalten, was die Kupfer Preise unter Druck setzt. Eine Baisse am Kupfermarkt könnte auf eine weniger weiche Landung der chinesischen Wirtschaft hindeuten. Für Aufwind am Kupfermarkt dürften die zahlreich anstehenden Infrastrukturprojekte Chinas, die relativ niedrigen Kupfervorräte an der LME und eine recht steile Terminkurve sorgen. Der unbefristete Streik in der größten peruanischen Kupfermine Antamina zeigt zudem das Risiko von Angebotsausfällen, wobei viele Minengesellschaften unmittelbar vor den turnusmäßigen Lohnverhandlungen stehen und weitere Streiks somit nicht unwahrscheinlich sind. Die Lagervorräte der LME lagen bei Kupfer in einer Bandbreite von 159.775 t (07.11.14) und 164.300 t (30.11.14). Der sich abzeichnende Trend spricht für einen weiteren Bestandszuwachs. Analysten sind sich weiter nicht einig, wie der Kupferpreis sich im Rest des Jahres entwickeln wird. Der ursprünglich für dieses Jahr erwartete, erhebliche Marktüberschuss hat sich bisher nicht gezeigt. Ein Anstieg der Notierungen in der Range von 6.700 bis 6.900 USD könnten wieder als bullenfreundlich eingestuft werden. Die aktuelle Preiskurve von Kupfer mahnt jetzt zur Vorsicht.

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NICKEL � Preise wieder auf dem Weg nach oben Die scharfe Korrektur bei den Ölpreisen setzte auch die Industriemetalle unter Druck. Die Investoren reagierten verschreckt, nachdem der Ölpreis um rund sechs Prozent abrutschte und so konnte sich der Nickelmarkt den bearischen Bewegungen auf dem Metallsektor auch nicht entziehen. Die Notierungen rutschten bis auf 15.150 USD am 11.11.14 ab. Inzwischen scheint der Nickelmarkt jedoch einen Boden gefunden zu haben und hat sich am 20.11.14 wieder auf über 16.000 USD erholt und festigte sich zum Berichtsende immer weiter. Mit 16.700 USD wurde der höchste Wert am 25.11.14 erreicht, am 30.11.14 notierte Nickel mit 16.275 USD. Dieses Niveau dürfte sich vorerst halten, da die Nachfrage weiterhin konstant bleibt. Darüber hinaus hat die multinationale Bergbaugesellschaft Rio Tinto Pläne für eine große Mine erst einmal verschoben, da die aktuellen Preise zu niedrig liegen, als das sich Investitionen lohnen. Weiterhin beeinflusst wird der Markt durch das Exportverbot von Nickelerzen in Indonesien. Der Inselstaat ist der größte Exporteur des Industriemetalls weltweit. Ziel der Anordnungen ist es, heimische Minenfirmen zum Bau von Schmelzanlagen und Raffinerien zu zwingen, um höherwertige und teurere Nickelprodukte ausführen zu können. Der erst vor ein paar Monaten zum neuen Präsidenten gewählte Joko Widodo hat die Fortsetzung dieser Politik bekräftigt, was nicht jeder Marktteilnehmer in dieser Form erwartet hat. Vor allem China benötigt zur Herstellung von Nickelroheisen den hochwertigen Rohstoff aus Südostasien, das in der Stahlerzeugung Verwendung findet. Das Reich der Mitte ist der mit -Abstand größte Nickelverbraucher weltweit. Werden dort die vielen geplanten Infrastrukturprojekte im Zuge der jüngsten Konjunkturbelebungsmaßnahmen in Angriff genommen, dürfte die Nachfrage wieder steigen. Derweil sind die Nickelbestände weiter geklettert und nahmen im November um 12.000 t auf zuletzt 240.438 t zu.

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Allerdings kann es auch zu schnellen Kurseffekten kommen, wenn sich die Ukraine-Krise weiter verschärft. Drohen erneute Sanktionen gegen Russland, könnten sich auch die Ausfuhren des global größten Exporteurs von raffiniertem Nickel, Norilsk Nickel, reduzieren. Mit einer Spanne zwischen 16.500 und 18.000 Dollar je Tonne könnten viele Minengesellschaften gut leben. Der Preis für Nickel wird von den Aussichten auf eine starke Verengung des Angebots getrieben bleiben und das Metall weiter unter Druck setzen. ZINK � Unter Druck geratener Preis könnte schon bald steig en Die Zinkpreise starteten weitgehend unverändert in den neuen Monat, doch die negativen Nachrichten, die merklich steigenden Preisen wohl entgegenstehen, reißen nicht ab. Die Notierungen bewegten sich vom Trend her seitwärts mit kleinen Ausschlägen. Am 22.11.14 konnte Zink die 2.300 USD-Linie kurz antesten, aber nicht nachhaltig festigen. So war der Trend zum Berichtsmonatsende dann auch leicht negativ mit 2.217 USD am 30.11.14. Die im Vergleich zu den anderen Basismetallen überdurchschnittlichen Preisentwicklung bei Zink ist auf eine defizitäre Marktbilanz, rückläufige Lagerbestände sowie auf die Sorge vor einem mittelfristigen Engpass in der Minenförderung zurückzuführen. Die deutliche Aufwertung des US-Dollars seit Jahresmitte sowie der schwächelnde chinesische Immobilienmarkt haben dagegen den Preisanstieg des Legierungsmetalls begrenzt. Nach den Angaben der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) zufolge hat der Zinkmarkt in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres ein defizitäres Angebot in Höhe von 297.000 t aufgewiesen. Entsprechend dieser Entwicklung wurde die Jahresprognose von der ILZSG für 2014 angepasst. Nach zuvor 117.000 t erwartet das Institut nun ein defizitäres Angebot in Höhe von gut 400.000 t, was 3,0 Prozent der Jahresnachfrage entspricht. Für das nächste Jahr geht die ILZSG davon aus, dass die Nachfrage das Angebot um rund 370.000 t übersteigt. Die Lagervorräte in den LME-Lägern konnten sich im November bis auf 666.075 t am 26.11.14 reduzieren. Der Berichtsmonat startete noch mit 700.975 t.

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Mit einem zunehmenden Preisanstieg steigen bei Zink allerdings auch die Möglichkeiten, Projekte, die bislang nicht realisierbar bzw. finanzierbar gewesen sind, wieder aufzunehmen und Kapazitäten aufzubauen. Auf der anderen Seite trüben die schwächeren Wachstumsraten in der chinesischen Bauwirtschaft etwas die Nachfrageperspektiven. In Summe erwarten die Metallanalysten einen weiteren Preisanstieg, wenngleich mit geringerer Dynamik.

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Redaktionsleitung: Matthias Kämper (V.i.s.d.P.) Rainer Kämper Redakteurin: Petra Reuther Schriftleitung: Michael Obst Erscheinungstermin : Monatlich Rechtliche Hinweise: Die Marktinformation und alle in ihr enthaltenen Beiträge, Abbildungen und Charts sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung, wie Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung in elektronischen Systemen, ist nur für eigene Zwecke statthaft. Eine Bearbeitung oder Änderung ohne unsere Zustimmung ist unzulässig und strafbar. Müller & Sohn übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der in diesem Marktbericht mitgeteilten Informationen und haftet ncht für abgeleitete Folgen.

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