Marktbericht Mai 2011

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Marktbericht Wirtschaft Mai 2011

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���� Die Welt kompakt Die Erholung der Weltwirtschaft gewinnt nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) trotz des Anstiegs der Ölpreise an Kraft. Die Weltwirtschaft werde in diesem Jahr um 4,4 Prozent und um 4,5 Prozent im kommenden Jahr zulegen, prognostiziert der Fonds im neuen Weltwirtschaftsausblick. Der Fonds betrachtet einen längerfristigen Anstieg des Ölpreises als Folge der politischen Verwerfungen im Mittleren Osten und in Nordafrika dennoch als größtes Risiko für den Ausblick. Größere Inflationsgefahren aus den höheren Rohstoffpreisen sieht der Fonds in den Industriestaaten nicht. Damit die Erholung andauere, müssten die Industriestaaten ihre Haushalte konsolidieren, sagte Blanchard. Größtes Sorgenkind bleibt der Euro-Raum. Deutlich wie selten aber ermahnt der IWF auch die Vereinigten Staaten, endlich mit der Sanierung des Staatshaushalts zu beginnen. Amerika sei unter den großen Industriestaaten das einzige Land, das 2011 von der Haushaltskonsolidierung auf expansive Fiskalpolitik umgeschaltet habe. Dabei erscheine die Wirtschaft hinreichend stark, um mit einer moderaten Konsolidierung zu beginnen. Nach dem Erdbeben und Tsunami ist die japanische Industrieproduktion kräftig eingebrochen. Allein die Autoindustrie erlitt einen Produktionsrückgang um gut 57 Prozent. Wie die Regierung am Donnerstag in Tokio mitteilte, betrug der saisonbereinigte Rückgang im Vergleich zum Vormonat 15,3 Prozent. Im April und Mai soll die Produktion wieder zulegen. Die japanische Notenbank beließ den Leitzins unterdessen unverändert praktisch bei Null. Damit solle die Wirtschaft nach der Naturkatastrophe gestützt werden, hieß es am Donnerstag. Seit dem Erdbeben und dem nachfolgenden Tsunami hat die Notenbank riesige Summen in die Finanzmärkte gepumpt, um die Wirtschaft zu stabilisieren.

Die Weltwirtschaft

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Die amerikanische Wirtschaft hat sich im ersten Quartal des Jahres spürbar verlangsamt. Das reale Bruttoinlandsprodukt wuchs von Januar bis März nur mit einer Jahresrate von 1,8 Prozent gegenüber 3,1 Prozent am Jahresschluss 2010. Das teilte das Wirtschaftsministerium nach einer vorläufigen Rechnung mit. Nach europäischer Rechnung entsprechen die Daten einer Wachstumsverlangsamung von 0,8 auf 0,4 Prozent. Bankvolkswirte werteten die Wachstumsverlangsamung überwiegend als Delle, nicht aber als Ende der wirtschaftlichen Erholung. Am Devisenmarkt sank der Kurs des Dollar nach Veröffentlichung der Daten; ein Euro kostete nun 1,483 Dollar. Schon am Mittwoch hatte der Dollar an Wert verloren, nachdem die Zentralbank Federal Reserve keine Absicht erkennen ließ, ihre Geldpolitik bald zu straffen. Grund für das schwächere Wachstum im ersten Quartal war ein geringerer Export, wogegen der Import zunahm. Bernanke stellte klar, dass die Zentralbank das Ankaufprogramm von Staatsanleihen für 600 Milliarden Dollar im Juni beenden werde. Die geldpolitische Debatte konzentriert sich nun darauf, wann die Fed mit einer Straffung beginnt. „China und die Inflation“ – Die chinesische Zentralbank hat abermals die Mindestreservesätze für Banken angehoben – auf nun 20,5 Prozent Die Rohstoffpreise reagieren ähnlich wie nach der letzten Zinserhöhung mit leichten Preisaufschlägen, da mit dem neuerlichen Schritt die Hoffnung verbunden ist, dass der Kampf gegen die Inflation sich dem Ende nähert. Der Anstieg der Preise für Neubauten in Peking und Shanghai hat sich im März abgekühlt – trotz der Tatsache, dass die Konsumentenpreise im März deutlich um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen sind. Insgesamt ist jedoch das chinesische Wirtschaftswachstum mit 9,7 Prozent p.a. im ersten Quartal sehr robust ausgefallen und lag über den Schätzungen der Analysten.

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� Druck auf EZB durch steigende Inflation Ein unerwartet kräftiger Anstieg der Inflation in der Euro-Zone erhöht den Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) für eine rasche Zinserhöhung. Die Verbraucherpreise zogen im April zum Vorjahr um durchschnittlich 2,8 Prozent an, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Brüssel nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. Das ist der stärkste Preisanstieg seit Oktober 2008. Experten hatten damit gerechnet, dass die Teuerungsrate vom März im April unverändert bei 2,7 Prozent bleibt. Die Zentralbank hatte im April erstmals seit drei Jahren den Leitzins angehoben und das mit der anziehenden Teuerung begründet. Stabile Preise sehen die Währungshüter um Jean-Claude Trichet mittelfristig bei einer Inflation von knapp unter zwei Prozent gewährleistet. In Deutschland liegt die Teuerungsrate bei 2,4 Prozent, für den europäischen Vergleich bei 2,6 Prozent. Details zur Inflation in der Euro-Zone legen die Statistiker erst Mitte Mai vor, aber nach Ansicht von Experten dürfte erneut teure Energie der Hauptantrieb hinter dem Preisdruck sein. Allerdings gehen immer mehr Fachleute davon aus, dass die Preise langsam auch auf breiter Front zulegen. Für die nächste Zinssitzung rechnen alle 76 von Reuters befragten Analysten aber damit, dass die Notenbank ihr Pulver noch trocken hält. Die meisten Experten erwarten die nächste Zinserhöhung erst im Juli. Gerüchte über eine Umschuldung Griechenlands sind bei EU und Internationalem Währungsfonds auf heftigen Widerspruch gestoßen. Die Stimmen aus Deutschland zu einer Umschuldung der Kredite für Griechenland klingen jedoch nicht mehr harmonisch. Der IWF dementierte, dass er eine Umschuldung der gesamten griechischen Staatsschuld inklusive der privaten Gläubiger empfehle.

Europa

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���� Trend am Arbeitsmarkt Der positive Trend am Arbeitsmarkt hat sich im April fortgesetzt: Die Zahl der Arbeitslosen sank um 132.000 auf 3.078.000. „Unspektakulär, aber solide“ findet das die Arbeitsministerin. Im Mai könnte sogar die 3-Millionen-Marke unterschritten werden. Die Zahl der Erwerbstätigen ist im März laut Statistischem Bundesamt unbereinigt um 141.000 auf 40,51 Millionen gestiegen. Der Arbeitsmarkt profitiert vom stabilen Aufschwung der Wirtschaft. Dies schlägt sich auch in den Finanzen der Behörde nieder. Sie erwartet inzwischen für das laufende Jahr noch ein Defizit von 4,3 Milliarden Euro statt ursprünglich 5,4 Milliarden Euro. Die Zahl der offenen Stellen stieg laut Bundesagentur für Arbeit im April auf Rekordniveau. ���� Aluminium Überkapazitäten prägen den Markt Die Welt muss sich von der Idee im Überfluss vorhandener Rohstoffe grundsätzlich verabschieden, ebenso unwiederbringlich vorbei sind die Zeiten fallender Preise in diesem Sektor. Trotz beachtlicher Überkapazitäten und hoher Lagerbestände zeigt der Preistrend weiter nach oben, wobei viele die Preisanstiege fundamental untermauert sehen. Am 10.04.11 kostet die Tonne des Metalls an der London Metal Exchange 2.717 Dollar je Tonne. Das ist der höchste Stand seit September des Jahres 2008. Ähnlich wie bei vielen anderen Rohstoffen zeigt der Preistrend weiterhin eindeutig nach oben.

Deutschland

NE-Metalle

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Derzeit eird der Preis weniger vom fundamentalen Verhältnis von Angebot und Nachfrage bestimmt als vom enormen Risikoappetit der Anleger, dem abwertenden Dollar, von Substitutionseffekten und nicht zuletzt vom hohen Ölpreis. Schließlich ist die Verhüttung von Erzen hin zu Aluminium sehr energieintensiv. Hohe Energiekosten schlagen erfahrungsgemäß rasch auf die Preisentwicklung bei Aluminium durch. Auf der anderen Seite liegt der Preis von Kupfer, das immer öfter durch Aluminium ersetzt wird, bei 9.865 Dollar je Tonne und damit nur knapp unter Rekordniveau. Auch das trägt zu einem gewissen Preisauftrieb bei Aluminium bei. Die Aluminiumproduktion Chinas ist im März auf ein Rekordniveau angestiegen. Gestiegene Marktpreise und eine spürbar entspannte Situation bei der lokalen Stromversorgung haben diese Entwicklung begünstigt. Man geht für das erste Halbjahr davon aus, dass die Nachfrage Chinas den eigenen Bedarf um 700.000 Tonnen übersteigen wird. Dieses Marktdefizit wird zum Ende des Halbjahres wahrscheinlich abnehmen.

Quelle: FAZ.net

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Auf Basis der jüngsten Zahlen des International Aluminium Institute legte die globale Hüttenproduktion von Aluminium im Februar um 2,2 Millionen Tonnen auf den Rekordwert von annualisierten 42,4 Millionen Tonnen zu. In China hat die Produktion nach einem Anstieg um 13 Prozent im Vergleich mit dem Januar beinahe schon wieder die Spitzenwerte des vergangenen Sommers erreicht. Selbst wenn die Produzenten im arabischen Raum, die aufgrund der günstigen Versorgung mit Energie immer bedeutender werden, durch die politischen Unruhen in Produktions- oder Lieferschwierigkeiten geraten sollten, wäre der Markt an sich noch solide versorgt. Dazu kommen Nachfragerückschläge, die von Erdbeben und Tsunami in Japan ausgelöst werden. Insgesamt ist der Preisauftrieb bei Aluminium kurzfristig nur eine Folge der hohen Energiepreise und kaum auf eine knappe Versorgung zurückzuführen. Der Aluminiummarkt hat laut Daten von WBMS bereits im letzten Jahr einen Überschuss von annähernd 1 Mio. Tonnen aufgewiesen. Dieser dürfte sich laut Einschätzung von Brook Hunt, einem unabhängigen Research-Institut, im laufenden Jahr auf 1,3 Mio. Tonnen ausweiten. Angesichts dessen halte sich der Aluminiumpreis mit knapp 2.700 USD je Tonne auf einem sehr hohen Niveau. Der Börsenkurs werde zum einen durch die Preisrallye an den Rohstoffmärkten getragen, zum anderen könnten aktuell die hohen Energiekosten, die den größten Kostenanteil an der Produktion ausmachen würden, den Preis unterstützen ���� Kupfer In Bewegung Viele Rohstoffpreise haben sich in den vergangenen Monaten nach oben entwickelt, teilweise sogar so stark, dass unter Marktteilnehmern schon über die Möglichkeit einer Blasenbildung diskutiert wird. Die chinesische Kupferproduktion ist im März auf ein neues Rekordhoch von 470.000 Tonnen angestiegen (+24 Prozent ggü. März 2010), nachdem die Treatment Fees nach dem Erdbeben in Japan und dem Rückgang der japanischen Produktion deutlich angestiegen sind. Auch die Aluminiumproduktion ist im März gegenüber Februar mit 9,2 Prozent auf 1,43 Mio. Tonnen deutlich angestiegen. Diese Erhöhung der Produktion hat sich im Kupferpreis niedergeschlagen. Experten sehen China jedoch aktuell gut versorgt und glauben, dass dies auf den Kupferpreisen lasten wird.

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Analysten sprechen aufs Jahr gesehen von einem Defizit von 300.000 bis zu 800.000 Tonnen. Dies sei auf die Wiederaufbauarbeiten in Japan und der Wiederkehr der chinesischen Importeure auf den Weltmarkt zurückzuführen. ���� Nickel Rekord-Angebotsüberschuss in 2011 erwartet Die International Nickel Study Group (INSG) erwartet für dieses Jahr am globalen Nickelmarkt einen Rekord-Angebotsüberschuss von 60 Tsd. Tonnen. Während die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr um knapp 5 Prozent auf 1,54 Mio. Tonnen steigen könnte, dürfte die Produktion mehr als doppelt so stark um 11 Prozent auf 1,6 Mio. Tonnen zulegen. Die massive Ausweitung der Produktion sei u.a. auf die kürzliche Inbetriebnahme neuer Minenprojekte und die Wiederaufnahme der Produktion in den kanadischen Nickelminen von Vale (ISIN BRVALEACNPA3/ WKN 897998), die über ein Jahr lang bestreikt worden seien, zurückzuführen. Im vergangenen Jahr habe der Nickelmarkt laut INSG aufgrund der hohen weltweiten Edelstahlproduktion und der damit verbundenen hohen Nickelnachfrage ein Angebotsdefizit von 30 Tsd. Tonnen aufgewiesen. Dies scheine sich somit als Eintagsfliege herauszukristallisieren. Die Analysten hätten bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass insbesondere aufgrund des steigenden Angebots das aktuelle Preisniveau nicht zu rechtfertigen sein Norisk Nickel und andere russische Nickelproduzenten werden nach einer Anordnung von Premierminister Vladimir Putin in Zukunft ihre Exportsteuern in Abhängigkeit der Höhe des LME Preises bezahlen. Die Änderung der Besteuerung wird ab nächsten Monat gelten und die Höhe der Steuer wird vierteljährlich überprüft. Im Dezember hatte Russland angekündigt, die Besteuerung der Nickelexporte zu überarbeiten. Es wird festgelegt, dass die Nickelproduzenten keine Steuern zahlen, wenn der LME Preis unter USD 12.000 pro Tonne fällt. Eine Exportsteuer von 5 Prozent wird bei einem Preis von USD 12.000 – USD 15.000 pro Tonne erhoben, ein Steuersatz von 15 Prozent findet bei Preisen bis USD 20.000 pro Tonne Anwendung. Darüber hinaus wird ein Steuersatz von 30 Prozent angewendet. Die BNP Paribas geht davon aus, dass die Nickelnachfrage das Nickelangebot dieses Jahr um 30.000 Tonnen übertreffen wird. Trotzdem erwartet das Geldhaus eine Preisreduktion in Richtung USD 20.000 pro Tonne, da sich die Versorgung deutlich verbessern sollte.

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Informationsservice für de n Metallhandel

Herausgeber: Müller & Sohn GmbH & Co. KG Metall-Aufbereitungswerk Harkortstraße 22 D-45549 Sprockhövel-Haßlinghausen Telefon: +49 (0)2339-605-5 Fax: +49 (0)2339-605-888-88 E-Mail: [email protected] Internet: www.aluminiumonline.de Redaktionsleitung: Rainer Kämper (V.i.s.d.P.) Redakteurin: Petra Reuther Schriftleitung: Michael Obst Layout: Matthias Kämper Erscheinungstermin : Monatlich Rechtliche Hinweise: Die Marktinformation und alle in ihr enthaltenen Beiträge, Abbildungen und Charts sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung, wie Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung in elektronischen Systemen, ist nur für eigene Zwecke statthaft. Eine Bearbeitung oder Änderung ohne unsere Zustimmung ist unzulässig und strafbar. Müller & Sohn übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der in diesem Marktbericht mitgeteilten Informationen und haftet nicht für abgeleitete Folgen. Rechtsform: Müller & Sohn GmbH & Co. KG Sitz der Gesellschaft: Sprockhövel Amtsgericht Essen, HRA 8543 Steuernummer: 323/5819/0278 USt-ID-Nr.: DE 247 385 649 Persönlich haftende Gesellschafterin: Müller & Sohn Geschäftsführungsgesellschaft mbH Sitz der Gesellschaft: Sprockhövel Geschäftsführer: Rainer Kämper, Matthias Kämper Amtsgericht Essen, HRB 20164