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1 Seite 10 Dünger fürs Zusammenwachsen Erfahrungen aus der Kappeler Kirchentagung Sorge tragen Auf der Zielgeraden gegen die Kirchensteuer-Initiative Seite 8 Passion und Ostern als Drama Wie der Glaube an Ostern begehbar wird nota bene Nr 3 / April 2014 Zeitschrift für die Mitarbeitenden der Zürcher Landeskirche

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Sorge tragen: Nein zur Kirchensteuer-Initiative

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Dünger fürs ZusammenwachsenErfahrungen aus der Kappeler Kirchentagung

Sorge tragenAuf der Zielgeraden gegen

die Kirchensteuer-Initiative

Seite 8

Passion und Ostern als DramaWie der Glaube an Ostern begehbar wird

notabeneNr 3 / April 2014Zeitschrift für die Mitarbeitenden der Zürcher Landeskirche

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Liebe Leserin, lieber Leser

Mit dieser Nummer rühren wir noch

einmal die Werbetrommel für die Ab-

stimmung vom 18. Mai. Die Chancen

stehen gut, dass es gelingt, eine Mehr-

heit der Zürcherinnen und Zürcher da-

von zu überzeugen, die Initiative zur

Abschaffung der Kirchensteuern juristi-

scher Personen abzulehnen. Das grosse

Interesse, das die Kirchgemeinden seit

Beginn der Kampagne an den Tag gelegt

haben, macht Mut und stimmt jeden-

falls zuversichtlich. Der Draht für die

Bestellung von Kampagnenmaterial lief

bei uns auf dem Sekretariat in den letz-

ten Wochen heiss. Und wäre unser Ku-

rier nicht mit einer stählernen Konstitu-

tion gesegnet, man hätte um seine

Gesundheit in Sorge geraten können, bei

all den Paketen mit Hängekartons und

Sorge-Tragen-Taschen, die er zur Post

schleppen musste.

Wir sind also gut unterwegs. Aber

noch nicht am Ziel. Weitere Möglichkei-

ten, die uns und Ihnen offenstehen, um

sich auf der Zielgeraden des Abstim-

mungskampfs zu engagieren, haben wir

auf der nächsten Seite noch einmal auf-

gelistet. Danke jetzt schon, dass Sie dran

bleiben! Und danke, dass Sie möglichst

viele Menschen in Ihrem Umfeld dazu

motivieren, an der Abstimmung dann

auch teilzunehmen.

Es sei noch einmal kurz gesagt: Für

die Kirche geht es um viel: um rund ei-

nen Viertel ihres Aufwandes, aber auch

um die Anerkennung der Leistungen der

Kirche, die Tausende von Menschen un-

eigennützig im Namen der Kirche für

die ganze Gesellschaft erbringen. Diesen

Leistungen wollen wir Sorge tragen. Die

Abstimmung bietet dabei die Chance, zu

zeigen, wo die Kirche ganz konkret mit

anpackt: zum Beispiel in der

Jugend- oder Altersarbeit in

Ihrer Gemeinde, mit Bil-

dungs- und Beratungsange-

boten in Ihrer Region, in der

Unterstützung von Rand-

ständigen und Stellenlosen

im Kanton. Ohne dieses En-

gagement, an dem Sie als Mitarbeitende

der Kirche grossen Anteil haben, wäre

unsere Gesellschaft um einiges ärmer

und kälter. Darauf darf man selbstbe-

wusst hinweisen. Auch darauf, dass dies

nur möglich ist, weil unzählige Freiwil-

lige dieses Engagement unentgeltlich

verstärken und weil immer noch hun-

derttausende Kirchenmitglieder im

Kanton Zürich den Dienst und Auftrag

der Kirchen mittragen.

Christian Schenk

Redaktor «notabene»

Aktuell

Palliative Care

Reformationsjubiläum

Katholiken in Zürich

Taufanerkennung4 – 6

Kolumne «Frauensache»

War Zwingli ein

Frauenheld? 5

Schwerpunkte

BüDa: Starthilfe mit

kirchlichen Mitteln7

Ostern feiern – Drama

und Wahrheit8 – 9

Kappeler Kirchentagung:

Dünger fürs

Zusammenwachsen10 – 11

Rubriken

Themen und Termine12 – 14

Stellenmarkt14

kreuz & quer:

Wie Erlenbach für

Wohnraum sorgt15

Impressum / Cartoon16

Editorial / Inhaltsverzeichnis

«Wir sind gut unterwegs, aber noch nicht am Ziel.»

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Kirchensteuer-Initiative / «Sorge tragen» auf der Zielgeraden

kom. Noch einen Monat – und dann

entscheiden die Zürcherinnen und Zür-

cher am 18. Mai über die Kirchensteuer-

Initiative. Für die Kirche geht es um viel,

wie der Kirchenrat in einem Schreiben

an die Kirchenpflegen und die Pfarrper-

sonen Ende März nochmals unterstri-

chen hat: «Die Kirchensteuer der juristi-

schen Personen deckt rund einen Viertel

unseres gesamten Aufwandes. Würde sie

ohne Übergangsfrist entfallen, wie dies

die Initiative fordert, wären einschnei-

dende Massnahmen unumgänglich.»

Der Kirchenrat ruft deshalb nochmals

dazu auf, sich engagiert in den Abstim-

mungskampf einzubringen. Ein klares

Nein zur Initiative sei vor allem auch

wichtig als Zeichen der Anerkennung

für die Leistungen, die Tausende von

Menschen uneigennützig im Namen der

Kirchen erbringen.

• Spenden: Alle Werbemassnah-

men der Abstimmungskampagne

werden aus Spenden finanziert.

Das Komitee ist deshalb auf Zu-

wendungen angewiesen.

• Komitee-Mitglieder gewinnen:

Bitten Sie Persönlichkeiten aus

Ihrer Gemeinde, sich unserem

Abstimmungskomitee anzuschlies-

sen.

• Informieren: Nutzen Sie die Ge-

meindeseite bzw. reformiert.lokal,

aber auch Veranstaltungen bis

zum 18. Mai, um auf die Abstim-

mung und ihre Bedeutung auf-

merksam zu machen.

• Info-/Werbematerial einsetzen:

Nutzen Sie die Flyer, Plakate, Trag-

taschen und Schilder vielfältig –

zum Beispiel auch an einer eige-

nen Standaktion. Bestellen auf:

kirchensteuerinitiative-nein.ch

• Leserbriefe / Stellungnahmen: Er-

klären Sie in Ihrer Regional- oder

Lokalzeitung kurz und prägnant,

weshalb Sie gegen die Kirchen-

steuer-Initiative sind. Nehmen Sie

Bezug auf Leistungen, die Ihre Ge-

meinde erbringt. Auch eine offizi-

elle Stellungnahme der Kirchen-

pflege (allenfalls gemeinsam mit

der katholischen Kirchenpflege)

hat gute Chancen, in Ihrer Lokal-

zeitung aufgenommen zu werden.

• Mails, Webseiten und Briefe:

Versehen Sie Ihre Mails und Ihre

Webseiten mit einem «Sorge

tragen»-Button – ein Paket mit

Varianten steht auf der Website

zum Download bereit.

• Facebook / Twitter / Website:

Das Komitee ist auch auf Twitter

(@SorgeTragen) und auf Facebook

(www.facebook.com/Kirchensteu-

erInitiativeNein) präsent. Bitte be-

teiligen Sie sich auch dort an der

Diskussion. Auf der Komitee-Web-

site kann man selber ein Testimo-

nial mit Bild erfassen.

• Kontakt: Nicolas Mori, Leiter

Kommunikation, nicolas.mori@

zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 70;

Christian Bretscher, Komitee Nein

zur Kirchensteuer-Initiative, mail@

kirchensteuerinitiative-nein.ch,

Tel. 043 244 55 88

• www.kirchensteuerinitiative-

nein.ch

Die Arbeit des Komitees Nein zur

Kirchensteuer-Initiative und seine

«Sorge tragen»-Kampagne biegt derweil

gut gerüstet auf die Zielgerade ein. Über

400 Mitglieder zeugen von einer breiten

Abstützung. Die verschiedenen Infor-

mationsmittel (Flyer, Hängekartons und

Papiertaschen) mit dem Slogan «Sorge

tragen» stossen seit Wochen auf grosses

Interesse, und werden von den Kirchge-

meinden rege in Umlauf gebracht. Ab

Mitte April werden die laufenden Mass-

nahmen ergänzt durch Plakate und Zei-

tungsinserate. In «Testimonial-Insera-

ten» werden Persönlichkeiten kurz und

prägnant erklären, weshalb sie Nein zur

Kirchensteuer-Initiative stimmen.

Einsatz ist aber auch in den letzten

Wochen vor dem Urnengang gefragt.

Der Kirchenrat listet die Möglichkeiten

und Kanäle wie folgt auf:

Die Plakatkampagne

zeigt, was mit den

Kirchensteuerfranken

der Firmen finanziert

wird.

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Kirchensynode / Mehr Engagement bei Palliative Care und Mitreden beim Reformationsjubiläum

mo. Die Landeskirche will sich stärker

im Bereich von Palliative Care engagie-

ren. Die Kirchensynode unterstützte am

25. März die vom Kirchenrat formulier-

ten Massnahmen einstimmig. In einem

Bericht an die Kirchensynode hatte der

Kirchenrat dargelegt, dass die Kirche

auf eine lange Tradition in der Beglei-

tung schwerkranker und sterbender

Menschen zurückblicke und deshalb

auch heute Verantwortung übernehmen

wolle. Die spirituelle Begleitung ist ne-

ben der medizinischen, pflegerischen

und psychosozialen Betreuung eine der

Säulen von Palliative Care. Kirchenrätin

Irene Gysel würdigte in ihrem Votum

die Errungenschaften der modernen

Medizin, wies aber auch auf deren

Grenzen hin, wenn es darum gehe, der

Individualität und dem Schicksal eines

einzelnen Menschen am Ende seines Le-

bens gerecht zu werden. Im Bericht

schreibt der Kirchenrat dazu: «Die Kir-

che ist einem inklusiven Menschenbild

verpflichtet, in welchem auch leidende

Menschen aufgehoben sind. Diese Sicht

des Menschen steht im Gegensatz zu ei-

nem Menschenbild, das Autonomie und

Unabhängigkeit verabsolutiert.»

Zu den anvisierten Massnahmen zählt

die Sensibilisierung und Vernetzung so-

wie Aus- und Weiterbildung, v.a. von

Pfarrerinnen und Pfarrern und nicht zu-

letzt auch von Freiwilligen. Zudem will

sich der Kirchenrat im Rahmen eines

Forschungs-Engagements mit 80 000

Franken und zusammen mit der katholi-

schen Kirche an einer Professur an der

Universität Zürich beteiligen. Die Pro-

fessur soll einen Beitrag leisten, dass

christliche Theologie und Spiritualität in

den nationalen Forschungsprojekten

wahrgenommen wird und dass sich die

künftige Pfarr- und Ärzteschaft in Palli-

ative Care auskennt.

Mitreden beim Jubiläum

Die Kirchensynode diskutierte ein zwei-

tes zukunftsweisendes Projekt: das Re-

formationsjubiläum. Bereits 2012 hatte

die Kirchensynode eine Kommission

«Kirche 2019» damit beauftragt, eine

Aussprachesynode vorzubereiten und –

zusammen mit dem Kirchenrat – Über-

legungen zum Reformationsjubiläum

anzustellen. Die Kommission legte der

Synodeversammlung nun einen Bericht

ihrer Arbeit vor. Matthias Rüesch, Prä-

sident der Kommission, bemängelte da-

bei, dass unterschiedliche Zuständig-

keitsauffassungen zu einer gewissen

Blockierung der Kommissionsarbeit ge-

führt hätten.

Amtlich / Bezirkskirchenpflege als Rechtsmittelinstanz

Im Zusammenhang mit den Gesamter-

neuerungswahlen der Kirchenpflegen

und der Rechnungsprüfungskommissio-

nen für die Amtsdauer 2014 – 2018 errei-

chen den Rechtsdienst immer wieder

Anfragen zur zuständigen Rechtsmittel-

instanz gegen Wahlbeschlüsse. Auch be-

zeichnen Wahlpublikationen im kanto-

nalen Amtsblatt wiederholt die

unzutreffende Rechtsmittelinstanz. Es

ist daher daran zu erinnern, dass infolge

der Entflechtung von Staat und Kirchen

(neues Kirchengesetz und neue Kirchen-

ordnung) Entscheide der Kirchenpfle-

gen sowie der Stimmberechtigten in der

Kirchgemeindeversammlung und an der

Urne seit 1. Juli 2011 grundsätzlich bei

der Bezirkskirchenpflege anfechtbar

sind. Einzig im Bereich der Pfarrwahlen

besteht eine Ausnahme: Rechtsmittel ge-

gen Entscheide der Stimmberechtigten

in der Kirchgemeindeversammlung und

an der Urne im Zusammenhang mit

Pfarrneu- und Pfarrbestätigungswahlen

sind nach wie vor an den Bezirksrat zu

richten. Die Kirchenpflegen sind gebe-

ten, in der Publikation von Beschlüssen

der Kirchgemeindeversammlung und

von Wahl- und Abstimmungsergebnis-

sen die richtige Rechtsmittelinstanz an-

zugeben. Ist eine bereits erfolgte Publi-

kation unzutreffend, muss diese nicht

wiederholt werden: Die irrtümlich be-

zeichnete Behörde hat die Eingabe von

Amtes wegen an die zuständige Rechts-

mittelinstanz zu überweisen.

Martin Röhl, Barbara Mathis,

Rechtsdienst

Aus der Verknüpfung der Ergebnisse

der Aussprachesynode mit den Erfor-

dernissen des Reformationsjubiläums

heraus reichte die Kommission schliess-

lich eine Motion und drei Postulate ein.

Die Motion wurde an den Kirchenrat

überwiesen. Sie will die Zielsetzungen

des Reformationsjubiläums vorgeben,

beispielsweise, dass ersichtlich werden

soll, was reformierte Kirche heute be-

deutet, oder dass das Jubiläum im

Dienste der Erneuerung der Kirche und

der Stärkung des Glaubens stehen soll.

Um diese Ziele möglichst zu erreichen,

wollte die Kommission die Vorbereitun-

gen zum Reformationsjubiläum breit

abstützen und dafür eine Resonanz-

gruppe einrichten. Die Mehrheit der Sy-

nodalen war jedoch der Auffassung,

dass die Errichtung solcher Strukturen

Aufgabe des Kirchenrates ist und lehnte

die Überweisung des Postulats ab.

Ein weiteres Postulat wurde ebenfalls

knapp nicht überwiesen. Es zielte auf

die Schaffung einer ständigen synodalen

Kommission zur Kirchenentwicklung.

Das letzte Postulat schliesslich, das den

Kirchenrat beauftragt, das Profil bzw.

die Ausstrahlung der Landeskirche in

Öffentlichkeit und Medien zu überprü-

fen, wurde hingegen überwiesen.

www.zh.ref.ch/kirchensynode

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Pfrn. Sabine Scheuter und Pfr. Mark

Schwyter sagen in dieser Kolumne ab-

wechselnd, was in der Kirche Sache ist:

aus Männersicht und aus Frauensicht.

FrauensacheZwingli als Frauenheld?

Das Reformationsjubiläum soll auch

in Zürich anständig gefeiert werden

und Zwingli damit. Dagegen ist auch

aus Frauensicht nichts einzuwenden,

und auch nichts gegen die verschie-

denen Projektideen, die schon im

Raum stehen, wie zum Beispiel die-

jenige, einen neuen Zwingli-Film zu

produzieren. Unter dem Titel «Gros-

ses Kino für Zürichs Zwingli» wird mit

einem Flyer (siehe unten) dafür ge-

worben, Ideen und vor allem Geld

fliessen zu lassen, damit ein solcher

Film geschaffen werden kann. Dass

Zwingli dafür kinogen aufgemacht

wird, um mögliche Produzenten an-

zusprechen, ist verständlich. Dass

dabei auch die Kategorien Sex and

Crime bemüht werden, noch halb-

wegs nachvollziehbar. Zwingli als

Frauenhelden zu inszenieren, ist je-

doch unnötig und historisch schlicht

falsch. In einem Brief an einen engen

Freund «gibt Zwingli, damals Pilger-

seelsorger in Einsiedeln, ohne Reue

eine Affäre mit der Tochter des örtli-

chen Coiffeurs zu», so heisst es im

Begleittext zur Filmwerbung.

Tatsächlich gibt Zwingli in diesem

Brief zu, in Einsiedeln «gefallen» zu

sein und die Tochter eines Barbiers

geschwängert zu haben. Von Reuelo-

sigkeit kann keine Rede sein, wenn

er schreibt: «Mit tiefer Beschämung

(Gott weiss es) hole ich dies aus den

Tiefen meines Herzens herauf.» Dass

die Beschämung mehr dem Bruch

seines Keuschheitsgelübdes gilt als

der Situation der schwangeren Frau,

könnte aus heutiger Sicht auch hin-

terfragt werden. Doch Zwingli als

Macho zu karikieren, der sich im

Kino über verführerisch aufge-

machte, mit Männern spielende

Frauen amüsiert (so die Illustration

auf dem Flyer), wird ihm nicht ge-

recht. Ich hoffe, der neue Zwingli-

Film findet eine Produzentin, die sich

durch solche Männerphantasien und

Rollenstereotype nicht abschrecken

lässt.

«notabene» 2/14: Auf Werkspionage im

Lutherland

Lassen wir die Deutschen (ich selbst

komme ja von dort) doch den Luther

museal aufblasen, wie sie wollen. Ich

kenne einige Kollegen in Deutschland,

denen das Reformationsjubiläumsgetue

schon mächtig auf die Nerven geht. Als

Reformierte machen wir das selbstbe-

wusst auf unsere typische Art: Kein

gros ses museales Getön, welches nur

nach medialer Aufmerksamkeit heischt,

dafür eine längst notwendige, grundso-

lide und radikale Reformation nach dem

Vorbild von 1519 (und den nachfolgen-

den Ratsbeschlüssen und Disputatio-

nen) und 1984. Ziel: Eine neue refor-

mierte Kirche mit modernen Strukturen,

Berufsbildern und einer modernen

Theologie, welche endlich und konse-

quent die Erkenntnisse des 19. Jahrhun-

derts (Leben-Jesu-Forschung, Feuer-

bachsche Projektionstheorie etc.), der

Sprach- und Erkenntnisphilosophie des

20. Jahrhunderts (Wittgenstein, Karl

Popper etc.) und die neuesten Erkennt-

nisse der Evangeliumsdatierung (Mar-

kus Vinzent) verwertet. Das alles gemäss

Zwinglis Motto: «Tut um Gottes Willen

etwas Tapferes!» Ich erwarte mir davon

eine wesentlich höhere Nachhaltigkeit.

Pfr. Joachim Korus, Schöfflisdorf

Leserbrief / Reformen statt Getön

kom. Stadt und Kanton Zürich sowie

Zürich Tourismus bereiten sich zusam-

men mit der reformierten Kirche auf

das 500. Jubiläum der Reformation vor.

Mit einer gemeinsamen Organisations-

plattform sollen die vielfältigen Projekte

koordiniert werden, heisst es in einem

Communiqué vom 21. März. Die Platt-

form fusst auf einem Grundlagenpapier,

in dem die Bedeutung der Zürcher Re-

formation herausgestrichen wird. Zü-

rich sei mit Genf und Wittenberg eines

der drei wichtigsten Zentren der europä-

ischen Reformation des 16. Jahrhun-

Jubiläum / Stadt und Kanton ziehen mit

derts, heisst es darin. Die emanzipatori-

schen Inhalte der Reformation hätten

die Ideen von individueller Menschen-

würde und Demokratie ebenso wie Un-

ternehmergeist, Wertekanon, Bildungs-

wesen, Kultur und Mentalitäten in der

westlichen Welt mitgeprägt. Zürich habe

so ein Stück Freiheitsgeschichte ge-

schrieben. Das vom Kirchenrat verab-

schiedete Grundlagenpapier wird unter-

stützt von Stadtpräsidentin Corine

Mauch und Regierungsrat Martin Graf

sowie den Verantwortlichen beim Refor-

mierten Zürcher Stadtverband.

Zwingli soll ins Kino kommen: Hoffentlich nicht als Macho, findet Kolumnistin Sabine Scheuter.

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Katholiken in Zürich /

Keine Abstriche bei der Ökumene

sch. Generalvikar Josef Annen will die

Ökumene und die eucharistische Gast-

freundschaft in Zürich weiterhin hoch-

halten. Im Rahmen einer Medienkon-

ferenz zur Jubiläumspublikation

«Katholiken im Kanton Zürich» sagte

Annen am 5. März, es gebe kein Zurück

hinter den Ökumenebrief, den der dama-

lige Kirchenratspräsident Ruedi Reich

und Weihbischof Peter Henrici 1997 ge-

meinsam unterschrieben haben. Der

Brief beginnt mit den Worten «Längst

ist uns bewusst, dass unsere Kirchen viel

mehr miteinander verbindet als trennt».

Das wegweisende Ökumenedokument

hält auch fest, dass in manchen Gemein-

den die eucharistische Gastfreundschaft

geübt werde. Sinn dieser Gastfreund-

schaft könne nicht sein, dass Menschen

unvorbereitet am Mahl teilnehmen.

«Vielmehr soll das Gewissen jedes und

jeder respektiert werden, damit sie nach

redlicher Selbstprüfung im Sinne ihrer

Konfession am Mahl teilnehmen.» An-

nen wies darauf hin, dass in der Schwei-

zer Bischofskonferenz die Absicht be-

stehe, die eucharistische Gastfreundschaft

«sehr restriktiv» auszulegen. Einen sol-

chen «Rückschritt» könne man sich in

Zürich aber nicht leisten.

Die Entstehung des Ökumenebriefs ist

Thema im neu erschienenen Buch «Ka-

tholiken im Kanton Zürich», das der

Synodalrat und der Generalvikar an-

lässlich des 50-Jahr-Jubiläums der öf-

fentlich-rechtlichen Anerkennung der

Katholischen Kirche im Kanton Zürich

herausgegeben haben. Die Publikation

zeigt auf, wie sich die römisch-katholi-

sche Kirche in Zürich in den letzten 200

Jahren als Kirche von Einwanderern

entwickelt hat. Sie lässt zahlreiche Zeit-

zeugen und gegenwärtige Akteure der

Zürcher Kirche zu Wort kommen. Zu

den Gastautoren zählt auch Kirchen-

ratspräsident Michel Müller.

Alfred Borter, Urban Fink, Max Stierlin,

René Zihlmann: Katholiken im Kanton

Zürich. Eingewandert, anerkannt,

gefordert.

TVZ, 2014.

292 Seiten,

Fr. 43.90.

Taufanerkennung / Taufe gilt auf reformiert, katholisch und anglikanisch

sch. Während beim Abendmahl die

Gastfreundschaft über die Konfessions-

grenzen problematisch bleibt (siehe Be-

richt oben), macht die Ökumene beim

Sakrament der Taufe weiter Fortschritte:

Die evangelisch-reformierte, die rö-

misch-katholische und die christkatholi-

sche Kirchen in der Schweiz haben be-

reits 1973 gegenseitig ihre Taufe

anerkannt. Nun wird die Taufanerken-

nung weiter ausgebaut. Mit im Boot

sind neu die Anglikanische Kirche in der

Schweiz und der Bund Evangelisch-Lu-

therischer Kirchen in der Schweiz und

im Fürstentum Liechtenstein. Die Be-

kräftigung der Taufanerkennung sowie

die Neuunterzeichnung geschieht im

Rahmen einer feierlichen Vesper am 21.

April in Riva San Vitale im Tessin. Fe-

derführend bei der Einigung in der Tauf-

frage ist die Arbeitsgemeinschaft Christ-

licher Kirchen in der Schweiz AGCK.

Sie führte die Gespräche auch mit der

Heilsarmee, dem Bund Schweizer Bap-

tistengemeinden und mit den orthodo-

xen Mitgliedkirchen der AGCK.

In Sachen Taufe ist die Ökumene weit

fortgeschritten. Jetzt wird die Taufanerken-

nung noch weiter ausgebaut.

Abendmahl und Eucharistie: An der Gastfreundschaft zwischen Reformierten und Katholiken

soll nicht gerüttelt werden – zumindest nicht in Zürich.

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Die Kirche kümmert sich nicht nur ums Seelen-heil ihrer Mitglieder. Wer plant, sich neu zu orientieren und noch nicht über genügend Mittel verfügt, findet bei der Bürgschafts- und Darlehensgenossenschaft der Landeskirche Beratung und Unterstützung. Von Christian Schenk

BüDa / Starthilfe aus kirchlichen Mitteln

Flachbildschirm und Weltreisen, hüb-

sche Sportwagen und Designmöbel – so-

fort kaufen und später bezahlen. Mar-

tina Köchli mag sie nicht, diese Plakate,

die für Kleinkredite werben und die

Konsumwut zum Normalfall erklären.

Sie weiss, wie schnell die Schuldenfalle

zuschnappen kann bei Menschen, die

nicht so gut kalkulieren gelernt haben.

Es sind nicht selten diese Menschen,

die sich in Schulden verstrickt haben,

die bei ihr anklopfen. «Jungen Men-

schen wird etwas vorgegaukelt – ein Le-

ben, in dem Geld keine Rolle spielt und

Konsum alles ist. Die Rechnung wird

ihnen später präsentiert», sagt die Ge-

schäftsführerin der BüDa, der Bürg-

schafts- und Darlehensgenossenschaft

der Evangelisch-reformierten Landes-

kirche des Kantons Zürich.

Nicht für Fässer ohne Boden

Solche Schuldensanierungen überstei-

gen dann leider auch vielfach die Mög-

lichkeiten der kirchlichen Einrichtung.

Sie ist nicht dazu da, Fässer ohne Boden

zu füllen. Vielmehr will sie mit Rat und

Tat zur Seite stehen, wenn es darum

geht, einen Gewerbebetrieb zu erweitern

oder zu sanieren, ein Eigenheim zu er-

werben oder zu renovieren oder eine

Aus- oder Weiterbildung zu realisieren.

In all diesen Fällen sind die Chancen in-

takt, um bei der BüDa Unterstützung zu

finden.

Martina Köchli überprüft, wie die Si-

tuation der Gesuchsteller aussieht und

wie gross die Risiken sind. Der Vor-

stand trifft sich monatlich zur Beratung

und entscheidet schlussendlich über die

Darlehensgewährung. 150 bis 200 An-

fragen treffen jährlich bei der Geschäfts-

stelle ein. In einem Viertel der Fälle kann

die BüDa helfen. Die Kriterien erfüllt

hat kürzlich ein junges Paar, das beim

Einstieg ins Geschäftsleben in einen Li-

quiditätsengpass geriet. Das Optiker-

und Optometrieunternehmen hat aber

langfristig gute Erfolgschancen. Die

BüDa vergab den Jungunternehmern

deshalb ein Darlehen von 50 000 Fran-

ken zu einem moderaten Zins von 3 Pro-

zent und einer Laufzeit von 12 Jahren.

Muss die Kirche immer helfen?

Nicht immer gelingt eine solch zukunfts-

orientierte Lösung. Und wenn Martina

Köchli den Klienten negativen Bescheid

geben muss, dann berührt sie deren Ent-

täuschung hautnah. «Manche meinen,

die Kirche müsse immer helfen», sagt

die Präsidentin der Genossenschaft,

Rosmarie Bähler-Spörri. Aber Unter-

stützung sei an strikte Bedingungen ge-

bunden. Rosmarie Bähler-Spörri gibt

der Geschäftsführerin den nötigen

Rückhalt bei schwierigen Gesprächen.

Hilfreich ist ihnen beiden die Gewiss-

heit: Wenn man auch nicht immer mit

Geld einspringen kann, so zeigen allein

schon die Beratungen den Hilfesuchen-

den mögliche neue Wege auf.

Existenzen sichernDie BüDa wurde 1949 gegründet.

Sie will durch Gewährung von Dar-

lehen den Angehörigen der Zür-

cher Landeskirche Erwerb und Be-

trieb von Liegenschaften für

eigene Wohn- und Gewerbezwe-

cke ermöglichen oder die Schaf-

fung und Erhaltung der beruflichen

oder geschäftlichen Existenz si-

chern helfen. Die Genossenschaft,

gebildet aus den reformierten

Kirchgemeinden, verfügt zudem

über einen Hilfsfonds. In Härtefäl-

len kann eine einmalige Unterstüt-

zung gesprochen werden. Alle In-

fos auf: www.bueda-zh.ch

Mehr übergemeindliche DiakonieDie BüDa ist nur eines von zahlrei-

chen übergemeindlichen diakoni-

schen Angeboten der Zürcher Lan-

deskirche. Um diese Vielfalt allen

Gemeindegliedern zugänglich zu

machen, wird den Gemeinden

empfohlen, eine Übersicht auf ihre

Homepage zu stellen. Zu finden als

Download unter: zh.ref.ch/hand-

lungsfelder/ds/gemeindediakonie

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Noten für Notlagen: Die Kirche verleiht auch Darlehen.

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«Zu allen Zeiten wurden Feuer und Licht als Symbole der Anwesenheit eines lebendigen Gottes verstanden. Nie würde sein Licht verlöschen, auch wenn die Nacht noch so dunkel erscheinen sollte.»

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Die Nacht vor dem Ostermorgen ist

für die Christen seit alters eine

Nacht des Hörens, des Nachdenkens

und des Betens. Die Geschichte wurde

durchgegangen und nach den Spuren

der Anwesenheit Gottes gesucht. Den

Anfang dieser Welt mit ihrer Erde, ihren

Gestirnen, ihren Menschen, den Tieren

und Pflanzen habe Gott gemacht – so

erzählten es sich Juden und Christen.

Und immer wieder habe er sein Volk,

das sich in die Dunkelheit verirrt hatte,

aus der Nacht gerettet und zu neuem

Licht geführt. Höhepunkt dieser österli-

chen Nacht der Lesungen wurde der Os-

termorgen. Bei aufgehender Sonne hör-

ten die Christen den Bericht von der

Auferstehung Jesu. So wurde die Ge-

schichte des Menschen zur Heilsge-

schichte, zur Geschichte, die Gott mit

dem Menschen gegangen ist. In der

Feier des Lichts und des Wassers und

des Wortes erinnern wir uns an Gottes

wunderbare Tat. Ein neuer – achter –

Tag ist angebrochen: der Sonntag. Er

wird als kleines wöchentliches Osterfest

den Rhythmus des Feierns prägen.

Zu allen Zeiten wurden Feuer und

Licht als Symbole der Anwesenheit ei-

nes lebendigen Gottes verstanden. Nie

würde sein Licht verlöschen, auch wenn

die Nacht noch so dunkel erscheinen

sollte. Jahrhundertelang haben die

Christen bei Kerzenlicht die Osternacht

durchwacht, im tiefen Vertrauen, dass

das Licht niemals auslöschen würde.

Und die aufgehende Sonne des Oster-

morgens wurde ihrem Glauben zum Zei-

chen der Gewissheit, dass ihr Meister

und Rabbi, Jesus von Nazareth, lebt.

In vielen reformierten Gemeinden

wird an diesem Feuer um Licht und

Wärme für uns, für diese Welt, gebetet

und eine neue Osterkerze entzündet, de-

ren Licht den Umstehenden weiterge-

reicht, deren Botschaft weitergesagt und

deren Schein übers Jahr die Anwesen-

heit des Auferstandenen in seiner Kirche

versinnbildlicht.

Die Nacht durchwachen

Nicht der geringste Teil des Osterge-

heimnisses ist es, dass Gott uns Men-

schen darum bittet, mit ihm zu wachen.

Nüchtern und wachsam sollten die

Christen in der Welt bleiben. Ihren Ver-

stand scharf halten und brauchen – und

so ihrem Gott dienen. An manchen Or-

ten trifft man sich deshalb zu früher

Stunde, noch in tiefer Nacht, und bleibt

bis zum hellen Tag beieinander.

Überhaupt tritt die Vorgeschichte im-

mer mehr ins Bewusstsein: die Karwo-

che mit ihren dramatischen Szenen und

Krisen der Jesusbewegung – die Jesus-

Bewegung zieht auf ihrem Höhepunkt

in der heiligen Stadt ein, der Prophet aus

Galiläa reinigt den Tempel und kündet

die Apokalypse an, der Rabbi hält das

letzte seiner provokativ integrativen

Mähler, blickt aus auf die grosse Wende

in der Geschichte Israels, verdichtet sei-

nen Dienst als Fusswaschung an seinen

Schülern, lässt sich ausliefern, foltern

und hinrichten.

Das Drama nacherzählen

Wie kann die Wahrheit eines menschli-

chen Lebens Gestalt finden, wenn des-

sen prägendstes Charakteristikum der

Wandel in der Zeit ist? Die Antwort der

Liturgie lautet: Indem sie seine Ge-

schichte gleichsam wie einen Leib in der

Zeitdimension abtastet und als Drama

nacherzählt. Mit dem lateinischen Wort

zelebrieren (celebrare) bezeichnen Litur-

gie und Volksmund das, was an einer

Feier getan wird: man begeht sie. Das

Osterfest mit seiner Auferstehungsbot-

schaft bildet nicht nur den theologischen

Kern des christlichen Glaubens, son-

dern ist auch seine liturgische Urstunde:

ein Drama, weil es das Drama des Jesus

aus Nazareth nacherzählt. Christologie

und Trinitätslehre sind tastende Versu-

che der Alten Kirche, dieses Drama auf

den Begriff zu bringen. Werden sie da-

von abgelöst, verkommen sie zu ge-

spenstischen Schemen einer theoreti-

schen Theologie. Im Drama der

Jesus-Geschichte begangen wird der

Glaube begehbar.

Was für die Darstellung gilt, trifft

auch für die Aneignung zu: Der Mensch

lernt glauben auf dramatische Weise,

wie er sich selbst erst in seinen Krisen

und Schicksalswendungen kennen lernt.

Wenn Gottesdienst etwas ist, das die

ganze Person umfasst und neu orien-

tiert, hat er dramatische Qualität.

Diese Sicht der Liturgie hat vor 50 Jah-

ren auch die liturgische Konstitution des

Zweiten Vatikanischen Konzils geprägt

und das römisch-katholische Verständ-

nis aus reformierter und altkirchlicher

Sicht vom Kopf auf die Füsse gestellt:

Gottesdienst nicht mehr als ein Soll zu

erfüllender Gebetspflichten und Kult-

handlungen, sondern als Drama des

«Pascha-Mysteriums» (siehe Kästchen)

gemeinschaftlich zu vollziehen.

Begehen statt abhandeln

Welches Urbild leitet uns beim Entwer-

fen und Begehen unserer Gottesdienste

im Kirchenjahr und in der einzelnen

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notabene 3 / 2014 9

Das Osterfest mit seiner Auferstehungsbotschaft ist theologischer Kern des christlichen Glaubens und seine liturgische Urstunde. Ein Plädoyer für eine «begehbare» Passionszeit und eine «dramatische» Osterfeier. Von Roland Diethelm*

Ostern feiern /

Wahrheit und Drama

Feier? Nicht selten scheint die Regie die

Feier wie Schritte einer pädagogischen

Hinführung zur heiligen Befehlsausgabe

oder Traktanden einer pastoralen Orien-

tierung zu verstehen und pflichtgemäss

«abzuhandeln», im Stil von: «Wir kom-

men nun zu den Fürbitten …» Demge-

genüber schlägt österlicher Gottesdienst

mit dem Pascha-Mysterium einen wei-

ten dramatischen Bogen von der Erret-

tung Israels aus Ägypten über die öster-

lichen Geheimnisse von Leiden, Tod,

Auferstehung und Erhöhung Christi bis

hin zur endgültigen Überwindung des

Todes und der vollen Durchsetzung der

Herrschaft Gottes am Ende der Zeiten.

Zugleich kennzeichnet es die Weise, in

der die Gläubigen diesem Heilshandeln

eingefügt werden. Im stilisierten Ge-

meinschaftsmahl, in dessen Verlauf sich

die Versammelten an den Stifter von

Mahl und Gemeinschaft erinnern, an

seinen Ort in der Geschichte Israels und

sein Schicksal, und auf sein Wort hin

Gottes Handeln Raum lassen und erfle-

hen. So werden das geschichtliche Heils-

handeln Gottes und sein Heilshandeln

im Gottesdienst der Kirche miteinander

verzahnt: Als Vollzug des Priesteramtes

Christi realisiert sich die Liturgie der

Kirche in der gemeinschaftlich vollzoge-

nen Feier des Pascha-Mysteriums.

Passions- und Osterzeit bieten litur-

gisch Gelegenheit, Glauben und eigenes

Leben begehbar zu machen – zelebrier-

bar im eigentlichen Sinn des Wortes.

*Roland Diethelm ist Pfarrer und Beauf-

tragter für Verkündigung und Gottesdienst

«Pascha» (gesprochen Pas-cha) ist die

griechische Übersetzung des hebräi-

schen Pesach und bedeutet Vorüber-

gang. Es bezeichnet das jüdische

Pesach-Fest, an dem der Auszug des

Volkes Israel aus Ägypten als Erlösungs-

tat Gottes gefeiert wird. «Pascha» aus

christlicher Sicht bedeutet analog, dass

Christus von seinem Vater aus dem Reich

des Todes ins Leben hinübergeführt

wurde. www.praxis-gottesdienst.net

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notabene 3 / 201410

Die Kappeler Kirchentagung 2014 stand unter dem Motto «ZusammenWachsen». Mitglieder von Kirchenpflegen und Mitarbeitende der Zürcher Kirche probten an sechs Wochenenden die verstärkte regionale Zusammenarbeit. Von Christian Schenk

Kappeler Kirchentagung 2014 /

Dünger fürs Zusammenwachsen

Die Kirchenpflege der Kirchgemeinde

Berg am Irchel hätte eigentlich ziemlich

unbeschwert an die Tagung nach Kap-

pel reisen können. «ZusammenWach-

sen» – das Thema der traditionellen

zweitägigen Veranstaltung – hat die

Kirchgemeinde nämlich mehr als nur

angedacht: Die Fusion mit der Nach-

bargemeinde Buch am Irchel steht kurz

vor dem Vollzug. Im Juni werden die re-

formierten Stimmbürger der beiden Ge-

meinden im Bezirk Andelfingen über

den Zusammenschluss abstimmen. Wie

man so etwas aufgleist, welche Hürden

es zu nehmen gilt und welche Vorteile

ein Zusammenlegen der Kräfte bringen

kann, das wussten die Bergemer Kir-

chenpflege und ihr mitgereister Pfarrer

also bis ins Detail aus eigener Erfah-

rung. All diese Fragen sollten nun in den

verschiedenen Workshops und Refera-

ten in Kappel wieder zur Sprache kom-

men. Die Bergemer hätten es sich also

gut in der Position der Experten einrich-

ten können.

Dass es nicht dabei blieb, dafür sorgte

die Delegation der Kirchgemeinde

Flaach-Volken. Die Flaachemer Kir-

chenpflegepräsidentin Bettina Kilchs-

perger wollte das Kirchentreffen näm-

lich dazu nutzen, Sondierungsgespräche

für eine allfällige Kooperation mit den

Bergemern zu führen. Die Bergemer

Kirchenpflege war also wieder mitten-

drin im Thema.

Von langer Hand geplant war das

nicht. Der Zufall wollte es, dass Berg

und Flaach-Volken aus den sechs zur

Auswahl stehenden Tagungsdaten in

Kappel dasselbe pflückten. Und dass

sich in Flaach-Volken ein Pfarrerwech-

sel anbahnte und sich deshalb die Frage

nach einer verstärkten Zusammenarbeit

mit der Nachbargemeinde stellte, wusste

man bei der Anmeldung noch nicht.

«Das kommt mir fast schon wie eine Fü-

gung vor», sagte Bettina Kilchsperger.

Jetzt wolle man die Gelegenheit nutzen

und mit den Nachbarn zusammensit-

zen. Ihr Amtskollege Emil Fehr und

seine vollzählig mitgereiste Behörde

zeigten sich offen: Man wolle zwar die

Fusion mit Buch nun erst einmal sauber

über die Bühne bringen und mit einem

ordentlichen Fest an Ostern 2015 ab-

schliessen. Man halte aber die Türen

auch offen für die anderen Gemeinden

aus dem Flaachtal. Und so kam eine

erste Auslegeordnung in einem sponta-

nen Gespräch der beiden Kirchenpfle-

gen in Kappel zu Stande.

Im Sinn von KirchGemeindePlus

Dass der Boden für das Zusammenar-

beiten und Zusammenwachsen von Ge-

meinden gut bereitet und gedüngt ist,

dafür sorgt neben der Eigeninitiative der

Kirchgemeinden der von Kirchenrat

und Kirchensynode 2012 in Gang ge-

setzte Prozess von KirchGemeindePlus.

Der Reformprozess zielt auf eine Bün-

delung der Kräfte und auf eine Reduk-

tion der Kirchgemeinden. Er stellt die

grundlegenden Fragen nach dem «Kir-

che sein», nach der Identität von Kirch-

gemeinden und danach, wie die Refor-

mierten auch in Zukunft ihren

geistlichen Auftrag erfüllen und sich an

der Gesellschaft beteiligen können.

Diese Fragen wurden 2013 bereits in

sechs Regionalkonferenzen aufgewor-

fen. Und sie standen auch an den sechs

Wochenenden der diesjährigen Kappeler

Kirchentagung auf der Themenliste.

Über 800 Kirchenpflegerinnen und Kir-

chenpfleger, Pfarrpersonen und Mitar-

beitende der Kirchgemeinden nahmen

insgesamt teil und arbeiteten nicht nur

an der Gestaltung der Strukturen der

Kirchgemeinden, sondern auch an der

inhaltlichen Ausrichtung. Die Arbeits-

gruppen beschäftigten sich mit den Wel-

ten der Erwerbstätigen, der Jugend, des

Alters. Sie diskutierten über regionale

Vernetzungsmöglichkeiten, über die

Ausgestaltung des Gottesdienstes und

die Aufrechterhaltung der seelsorgerli-

chen Nähe in grösseren Gemeindever-

bünden.

Über den eigenen Garten hinaus

Gerade die Erfahrung, dass viele Kolle-

ginnen und Kollegen mit ähnlichen Pro-

blemen beschäftigt sind, sei an einer sol-

chen Tagung besonderes wertvoll, sagten

einige der Teilnehmenden über den An-

lass, den es in dieser

Form schon seit Jahr-

zehnten – erst auf Bol-

dern und seit zwei Jahren

in Kappel – gibt. Eine

Kirchenpflegerin aus

dem Dorf Hütten disku-

tierte in einer Arbeits-

gruppe mit einer Sozial-

diakonin und einer Sigristin aus

Winterthur und einer Sekretariatsmitar-

beiterin von Oberrieden, wie man die

Talente und Wünsche von Jungsenioren

in die kirchliche Arbeit einfliessen lassen

kann. Eine ähnlich durchmischte

«Wertvoll zu erfahren, dass man mit den eigenen Problemen nicht allein ist.»

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notabene 3 / 2014 11

Gruppe tauschte Erfahrungen darüber

aus, wie man Hochbetagte weiterhin am

gesellschaftlichen Leben teilhaben las-

sen kann. In einem anderen Workshop

streckten Liegenschaftsverwalter die

Köpfe zusammen und tüftelten an Im-

mobilienstrategien und Bewirtschaf-

tungsmodellen. Und wieder andere

suchten nach Wegen, den reformierten

Gottesdienst zu profilieren und dabei

verschiedenen Frömmigkeitsstilen ge-

recht zu werden. Solcher Austausch

über den eigenen Gemeindegarten hin-

aus war das formulierte Ziel der Tagung.

Die Teilnehmenden haben es in Kappel

geübt und temporär erfolgsverspre-

chend umgesetzt. Ob daraus in den

nächsten Jahren verbindliche Zusam-

menarbeit in der Region wächst, wird

sich weisen.

Pfarrkonferenzen mit selber StossrichtungAuch die Pfarrkonferenzen sind

dem Reformprozess der Zürcher

Landeskirche und ihren Gemein-

den gewidmet. Die Pfarrschaft

trifft sich im Mai und Juni 2014 an

sechs Konferenzen im Kloster

Kappel, an denen sie exemplarisch

sechs Schwerpunktthemen bear-

beitet: Seelsorge, Diakonie, Be-

rufsbild Pfarramt, Gottesdienst

und Kasualien, Gemeindeleitung,

Freiwillige. Jede Pfarrkonferenz

wird von einem Team mit Mitglie-

dern aus der Dekanenkonferenz,

den Gesamtkirchlichen Diensten

und der Arbeitsgruppe Pfarrerin-

nen des Pfarrvereins vorbereitet.

Die Teilnahme an einer Konferenz

ist für alle aktiven Pfarrpersonen

des Kantons Zürich vorgesehen.

www.zh.ref.ch/pfarrkonferenzen

www.kirchgemeindeplus.ch

Zusammenschluss im WehntalDer jüngste Zusammenschluss von

Kirchgemeinden zeichnet sich im

Wehntal ab: Die Stimmberechtig-

ten der reformierten Kirchgemein-

den Schöfflisdorf-Oberweningen-

Schleinikon und Niederweningen

haben am 12. März einer Fusion

zugestimmt. Die für einen Zusam-

menschluss nötige Zustimmung

der Kirchensynode dürfte eine

Formsache sein. Die neue Wehnta-

ler Kirchgemeinde wird knapp

3000 Mitglieder zählen.

Wie arbeiten wir künftig enger zusammen? Wie erreichen wir die Menschen?

Engagierte Diskussionen und Planspiele an der Kappeler Kirchentagung 2014.

Fotos: sch

Fo

tos: sch

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12 notabene 3 / 2014

Themen und Termine

Verkündigung &

Gottesdienst

Das Abendmahl in der reformierten Tradition

Öffentliche Vorlesung des Lehr-

stuhls für Praktische Theologie:

Prof. Ralph Kunz und Dr. Luca

Baschera mit Gästen. Fragen

wie diese stehen im Zentrum:

• 29. April: Warum liegt uns das

Abendmahl auf dem Magen?

• 6. Mai: Ist die Agape eine

Alternative?

Die Reihe beginnt um 12.30 Uhr

in der Wasserkirche mit einer

Abendmahlsfeier. Vorlesung von

14.15 bis 16 Uhr im Theologi-

schen Seminar der Universität

Zürich, Seminarraum 201

Passionskonzert 2014

«Requiem» von Franz von

Suppé. Aargauer Kantorei,

Collegium Vocale Grossmüns-

ter, La Chapelle Ancienne,

Orchester mit historischen

Instrumenten.

Karfreitag, 18. April, 15 Uhr.

Grossmünster Zürich.

www.aargauerkantorei.ch

20. Ökumenischer Zürcher Kreuzweg

Ein ökumenischer Gottesdienst

in den Strassen von Zürich. Im

Gedenken an Jesu Leiden und

Sterben – die Not und das Lei-

den von Menschen heute mit

anderen Augen erkennen. Auf-

Stehen in seinem Namen. Auf-

Erstehen mit ihm. Texte und

Gebete von Seelsorgerinnen

und Seelsorgern verschiedener

christlicher Kirchen und dem

Arbeitskreis «Ökumenischer

Kreuzweg Zürich». Der Kreuz-

weg führt via Zeughausplatz,

Bärenbrüggli, Neue Börse,

Hallwylplatz zur Serbisch-ortho-

doxen Kirche Heilige Dreifaltig-

keit, wo der Abschluss um 14

Uhr stattfindet.

Karfreitag, 18. April. Beginn um

12 Uhr. Augustinerkirche, Münz-

platz, Zürich.

www.kreuzweg-zuerich.ch

Ökumenischer Gottesdienst

Gastpredigt des Beauftragten

für Verkündigung und Gottes-

dienst, Pfr. Roland Beat Diet-

helm.

Ostersonntag, 20. April, 10 Uhr.

Christ-katholische Augustinerkir-

che, Münzplatz, Zürich

Predigt Kirchenratspräsident Pfr. Michel Müller

Lukas 5,12–16: «Herr, wenn du

willst, mache mich rein.»

27. April, 10 Uhr.

Grossmünster, Zürich

5. Kirchenmusiktag

Ein Weiterbildungstag des Zür-

cher Kirchenmusikvereins

(ZKMV): Musikalische Fragen

und Themen aus dem Berufs-

feld eines Kirchenmusikers.

23. Mai, 8.30 bis 17.30 Uhr. Kirch-

gemeindehaus und Kirche Pau-

lus, Zürich. www.zkmv.ch

Diakonie &

Seelsorge

Kinder zwischen den Kulturen

Impulstag Migration 2014. Wie

Kirchgemeinden Projekte für

Kinder aus Migrantenfamilien

anbieten können. Mit Markus

Truniger und Habie Delihasani.

Leitung: Gabriela Bregenzer.

10. Mai, 9.30 bis 17 Uhr. Hirschen-

graben 50, Zürich. Anmeldung:

[email protected]

Tel. 044 258 92 37

Diakoniekampagne Hoffnungsstreifen

Der 12. Mai, Start der Diako-

niekampagne, rückt näher. Die

Kampagne-Ideen in den Kirch-

gemeinden beginnen zu spru-

deln. Allein im Kanton Zürich

sind über 100 Gemeinden

dabei. Aktuelle Infos:

www.diakonie-verbindet.ch

Spannende Entspannung für Jugendliche

Besinnungsmomente und -tage

für Jugendliche gestalten.

Erlebnis und Information.

Bekannte und neue Methoden

werden vorgestellt und auf ihre

Jugendtauglichkeit hin geprüft.

Leitung: Monika Dillier, Brigitte

Becker, Barbara Schleuniger.

22. Mai, 14 bis 22 Uhr. Zürich-

Leimbach, im Kirchgemeinde-

haus und draussen in der Natur.

Anmeldung: Tel. 044 266 69 69,

[email protected]

Bildung &

Spiritualität

Himmel und Hölle

Ausstellung im Haus am Lin-

dentor. Wettbewerb auf Einla-

dung der Schweizerischen St.

Lukasgesellschaft für Kunst

und Kirche. Zahlreiche Künstle-

rinnen und Künstler reichten

Beiträge ein.

Ausstellung: 28. März bis 27. Mai,

jeweils 8 bis 17 Uhr. Hirschengra-

ben 7, Zürich.

Wer trägt gesellschaftliche Verantwortung?

Podiumsdiskussion des Refor-

mierten Hochschulforums zur

Kirchensteuer-Initiative. Müssen

wir uns von gesellschaftlichen

Zwängen und alten Zöpfen

befreien? Oder kann unsere

Freiheit nur deshalb bestehen,

weil wir Verantwortung für die

Gesellschaft übernehmen, in

der wir leben? Es diskutieren:

Hans-Ulrich Bigler, Direktor des

Schweizerischen Gewerbever-

bands, FDP; Prof. em. Georg

Kohler, Politische Philosophie;

Markus Notter, Alt-Regierungs-

rat, SP. Moderation: Jeannette

Behringer.

30. April, 18.15 bis 19.45 Uhr. Uni-

versität Zürich, Rämistrasse 71,

Zürich. www.hochschulforum.ch

Forum der Religionen zeigt «Augenweide»

An fünf Veranstaltungen bietet

sich die Gelegenheit, religiöse

Ornamente, Illustrationen oder

Symbole aus nächster Nähe zu

betrachten, Erklärungen dazu

zu hören und dabei einen Ein-

blick in die verschiedenen

Glaubenswelten zu erhalten.

Infos und Termine auf:

www.forum-der-religionen.ch

«Kleider machen Leute – auf der Bühne wie im Leben»

Frauentreff Winterthur. Referen-

tin: Jacqueline Kobler, Kostüm-

bildnerin, Zürich

26. April, 9 bis 11 Uhr. Restaurant

Krone, Marktgasse 49, Winterthur.

Kosten für Frühstück und Veran-

staltung: Fr. 25.–. www.vefz.ch

Mittendrin

Impulse für spirituelle Erfahrun-

gen mitten im Alltag. Leitung:

Brigitte Becker.

Ab 5. Mai, jeweils am Montag,

18.30 bis 20 Uhr. Hirschengraben

7, Zürich. Anmeldung:

[email protected],

Tel. 044 258 92 80

Engel

Wenn Kinder und Erwachsene

von Engeln sprechen. Wie ant-

worten wir, wenn ein Kind fragt,

ob es Schutzengel gibt? Lei-

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13notabene 3 / 2014

tung: Stephanie Gysel, Sabine

Stückelberger.

7. Mai, 18.30 bis 21.30 Uhr.

Hirschengraben 50, Zürich.

Anmeldung: dorathea.morf@

zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 66

Stammtisch Eltern-Kind-Singen

Austausch-Treffen für Eltern-

Kind-Singleiterinnen. Leitung:

Andreas Manig.

9. Mai, 9.15 bis 10.45 Uhr. Hir-

schengraben 50, Zürich. Anmel-

dung: [email protected],

Tel. 044 258 92 66

Starke Eltern – Starke Kinder

Ausbildung zum Kursleiter, zur

Kursleiterin. In der viertägigen

Schulung wird der Kursinhalt

exemplarisch durchgearbeitet.

Zwischen den beiden Ausbil-

dungsblöcken hilft eine Aufga-

benstellung, sich mit dem

Kurskonzept vertraut zu

machen. Leitung: Andreas

Manig, Petra Gerster.

Ab 16. Mai. Infos und Anmeldung:

www.starkeeltern-starkekinder.ch

Kongo, Musik & Menschenrechte

Abendveranstaltung mit Infos

zur Lage in der Demokratischen

Republik Kongo, zum dortigen

HEKS-Projekt, das die ländliche

Bevölkerung in Lubero unter-

stützt und mit Musik von Bon-

daa & Rootfire. Eine Veranstal-

tung des Ethik-Zentrums der

Universität Zürich, von HEKS

und dem Reformierten Hoch-

schulforum Zürich.

14. Mai, 18.30 bis 20 Uhr. Obere

Mensa der Universität Zürich.

Ohne Anmeldung. Kollekte.

Jugendgottesdienst

Jugendgerecht gestalten und

beteiligen. Die Teilnehmenden

werden für die gottesdienstli-

chen Bedürfnisse Jugendlicher

sensibilisiert. Sie können Got-

tesdienste und Feiern jugend-

gerecht gestalten und Jugendli-

che altersgerecht beteiligen.

Leitung: Barbara Schleuniger,

Dorothea Meyer.

23. Mai und 6. Juni, jeweils 8.30

bis 16.15 Uhr. Hirschengraben 50,

Zürich. Anmeldung: Tel. 044 258

92 93, [email protected]

Wie lebt es sich in Zürich?

Das Zürcher Forum der Religio-

nen bietet auch dieses Jahr ein

Informationsangebot für Men-

schen an, die in ihrer religiösen

Gemeinschaft seelsorgerische,

vermittelnde oder organisatori-

sche Aufgaben wahrnehmen.

Die Kursteilnehmenden erhalten

praktische Informationen zum

Alltag in der Stadt Zürich. Sie

erkennen neue Wege zur Betei-

ligung ihrer Gemeinschaft an

unserer multikulturellen Gesell-

schaft und sie fragen nach der

Rolle von Religionen in der

Gesellschaft. Organisation:

Zürcher Forum der Religionen,

Virginia Suter Reich.

Ab 22. Mai. Vier Kursabende,

jeweils von 18 bis 21 Uhr. Infor-

mation und Anmeldung:

www.forum-der-religionen.ch

5. Männertag Töss: Kongress der Söhne

Wir Männer sind Söhne.

Ausnahmslos. Söhne unserer

Eltern, unserer Väter. Was

bedeutet mein Sohnsein für

mein Mannsein? Was trage ich

mit, was lasse ich los, was

gebe ich weiter von dem, was

mich als Sohn geprägt hat? Wir

Männer sind Söhne. Das gibt

zu erzählen, führt zusammen

zum Gespräch, zum

Nachdenken, gibt Impulse für

das eigene Leben. Alles

möglich beim «Kongress der

Söhne» am 5. Männertag Töss.

Mit Impulsreferat von Allan

Guggenbühl, Psychologe,

Autor, Zürich.

24. Mai, 9 bis 21 Uhr. Kulturzent-

rum Gaswerk, Winterthur. Anmel-

dung: [email protected],

www.maennertag-toess.ch

Gymi-Förderprogrammfür Migranten

Zu viele begabte Jugendliche

mit Migrationshintergrund

schliessen ihre Schulzeit in Sek

A- oder B-Klassen ab. Obwohl

sie eigentlich das Potenzial und

den Willen hätten, eine Mittel-

schule zu bestehen. Mit dem

Projekt ChagALL hilft das Gym-

nasium Unterstrass seit 2008

durch fachliche und persönliche

Förderung, die Aufnahmeprü-

fung an ein Gymnasium, eine

Fachmittelschule oder an eine

Berufsmittelschule zu beste-

hen.

Anmeldeschluss für das Trai-

ningsjahr 2014 für jetzige 2. Sek.-

Schülerinnen und Schüler: 27.

Mai. Infos und Anmeldung auf:

www.unterstrass.edu/projekte/

chagall/

Gemeindeaufbau &

Leitung

ZusammenWachsen – ein Leitfaden gibt Unterstützung

Die neu erarbeitete Hilfestellung

will Kirchgemeinden, die den

Zusammenschluss mit einer

anderen Kirchgemeinde ange-

hen, einen Überblick über die

rechtlichen Vorgaben geben

und die erforderlichen Schritte,

die Rahmenbedingungen, den

voraussichtlichen Zeitbedarf

und weitere wichtige Gesichts-

punkte beschreiben.

Download unter:

www.kirchgemeindeplus.ch

Milieugerechte Öffentlichkeitsarbeit

Vom Flyer zur Social-Media-

Präsenz. Unterschiedliche

Lebenswelten nutzen verschie-

dene Kommunikationsinstru-

mente in ihrem Alltag. Es gilt,

sie dort abzuholen und ihnen in

ihren Gewohnheiten entgegen-

zukommen, um sie zu errei-

chen. Leitung: Erik Senz (Refor-

mierte Medien).

23. Mai, 9 bis 17 Uhr. Hirschen-

graben 50, Zürich. Anmeldung:

[email protected],

Tel. 044 258 91 40

www.zh.ref.ch/kommunikation

Neue Freiwillige gewinnen

Neue Freiwillige zu gewinnen,

ist eine Herausforderung, wel-

che Kompetenzen in verschie-

denen Bereichen erfordert. Die

Teilnehmenden lernen, welche

Anforderungen die «neuen»

Freiwilligen an ihr Engagement

stellen, welche Möglichkeiten

es gibt, attraktive Einsätze zu

gestalten, und wie man mit

dem geeigneten Medienmix

attraktive Botschaften transpor-

tiert. Leitung: Fränzi Dürst,

Simone Strohm.

13. Mai, 9 bis 13 Uhr. Hirschen-

graben 50, Zürich. Tel. 044 258 92

66. [email protected]

Authentisch und wirkungsvoll auftreten

Bei Gesprächen mit Kollegin-

nen, Vorgesetzten und Kirchge-

meindemitgliedern setzen Sie

bewusst oder unbewusst Hal-

tung, Mimik und Blicke ein. Lei-

tung: Irene Orda.

21. Mai, 8.30 bis 12 Uhr. Hirschen-

graben 50, Zürich. Anmeldung:

[email protected],

Tel. 044 258 92 87

Von & für

Gemeinden

Schöpfungszeit 2014:

Gemeinsam daheim

In der diesjährigen Schöp-

fungszeit, die im September

beginnt, geht es um das Sied-

lungsgebiet. Der Slogan

«Gemeinsam daheim» macht

darauf aufmerksam, dass in

den Siedlungen nicht nur Men-

schen leben, sondern auch

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14 notabene 3 / 2014

Tiere und Pflanzen ihr Zuhause

haben. Kirchgemeinden besit-

zen von alters her Land in den

Kerngebieten unserer Siedlun-

gen. Mit ihrem Handeln gestal-

ten sie das soziale und öko-

logische Leben in den

Siedlungen mit. Der Schöp-

fungszeit-Prospekt gelangt in

diesen Tagen in die Kirchge-

meinden. Die von oeku Kirche

und Umwelt zusammengestell-

ten Aktionsmaterialien liegen

Anfang Juni vor.

Infos: www.oeku.ch

Gottesdienste mit Schriftstellerinnen aus Zürich

Schriftstellerinnen und Schrift-

steller aus Zürich halten in der

Citykirche Offener St. Jakob die

Predigt.

15. Juni: Beate Rothmaier

17. August: Hugo Ramnek

12. Oktober: Melinda Nadj Abonji

14. Dezember: Gerhard Meister

Jeweils ab 10 Uhr. Citiykirche

Offener St. Jakob, Zürich.

www.citykirche.ch

Kloster Kappel

Auskunft/Anmeldung:

Tel. 044 764 88 30

www.klosterkappel.ch

KlosterTage zu Ostern: «Zerreissprobe»

Für alle, die die Festtage indivi-

duell gestalten und gleichzeitig

in Gemeinschaft verbringen

möchten. Leitung: Pfr. Markus

Sahli und Pfrn. Elisabeth Wyss-

Jenny. (Detailprogramm erhält-

lich).

17. bis 21. April

Musik und Wort

Zerreissprobe mit Martin Geiser

(Klavier/Gesang): mit Werken

von Bach, Mozart, Schubert,

Ligeti, Cage und speziell zum

Thema «Zerreissprobe» kompo-

nierte Werke von Martin Geiser.

18. April, 17.15 Uhr

Musik und Wort

Lucerne Chamber Brass (Basil

Hubatka, Philipp Hutter, Trom-

pete; Philipp Schulze, Horn;

Pirmin Rohrer, Posaune; Daniel

Schädeli, Tuba) und Robert

Metzger, Orgel, unternehmen

eine österlich musikalische

Zeitreise von Bach bis in die

Moderne.

20. April, 17.15 Uhr

Vernissage

der Ausstellung «Klingt ein Lied

in allen Dingen». «Notenbilder»

von Beatrix Schären

27. April, 15.30 Uhr

Musik und Wort

Der Oberaemtler Chor Hausen

unter der Leitung von Luzia

Büchler-Meier spielt «Uf und

dervo»: Lieder über Fernweh,

Reisefieber und Heimweh.

27. April, 17.15 Uhr

Abendrundgang durch den Klostergarten

Thema: Kompost. Christine

Schmid, Gartenbauing. HTL,

Leiterin Garten.

2. Mai, 17 Uhr

Tomatentage

Tomatensetzlingsverkauf im

Garten des Klosters Kappel

2. Mai, 9 bis 18 Uhr

3. Mai, 9 bis 16 Uhr

Apotheke aus dem Garten

Kräuterschätze aus dem Klos-

tergarten – altes Heilwissen neu

entdecken. Pia Hess.

3. bis 4. Mai

Fernweh – Heimweh

mit Kreistänzen rund um die

Welt. Rita Kaelin-Rota.

5. Mai

Die befreiende Kraft des Schreibens

Durch Schreiben zum Herzen

des Lebens. Angela Croce.

10. bis 11. Mai

Ruhe und Leichtigkeit aus dem Augenblick

Ein Einführungswochenende

ins Programm Stressbewälti-

gung durch Achtsamkeit

(MBSR). Marc R. Oberer.

10. bis 11. Mai

Buchtipp:

Religionsunterricht

auf zwei Gleisen

sch. Religionsunterricht ist

nicht nur ein Thema für Spezia-

listen, sondern ein Politikum.

Gerade in der derzeit laufenden

Diskussion um den Lehrplan 21

wird dies einmal mehr deutlich.

Wenn Inhalte über Religionen

und Konfessionen an staatli-

chen Schulen vermittelt wer-

den, dann hat dies bekennt-

nisunabhängig zu geschehen.

Parallel zu diesem verläuft ein

anderes Gleis des Religionsun-

terrichts: eines, das die Religi-

onsgemeinschaften – in der

Schweiz insbesondere die Kir-

chen – unterhalten und betrei-

ben. Hier geht es nicht nur um

Wissensvermittlung, sondern

Beheimatung im Glauben der

eigenen Konfession. Im Idealfall

ergänzen sich die beiden Gleise

und tragen parallel zu einer fun-

dierten kirchlichen und religiö-

sen Bildung bei. In der Praxis

verläuft die Linienführung aber

nicht konfliktfrei. Das vorlie-

gende Buch versucht eine

Bestandesaufnahme der ver-

schiedenen kantonalen Ausge-

staltungen des Religionsunter-

richts und regt zur Reflexion

der verschiedenen Modelle an.

Die Situation im Kanton Zürich

ist in zwei Aufsätzen beschrie-

ben und zur Diskussion gestellt.

Dominik Helbling e. a. (Herausge-

ber): Konfessioneller und

bekenntnisunabhängiger Religi-

onsunterricht. Eine Verhältnisbe-

stimmung am Beispiel Schweiz.

TVZ, 2013. 400 Seiten, Fr. 42.–.

Mann – Lebensmitte – Wechseljahre

Von der Kunst, im Älterwerden

zu sich selber zu finden. Mark

Schwyter und Walter Lüssi.

16. bis 18. Mai

Papierschöpfen

Sinnlich-meditatives Erlebnis.

Katrin Bringolf.

24. bis 25. Mai

Chortage Auffahrt 2014

Vier Tage Chormusik in Zusam-

menarbeit mit dem Kantorat

Grossmünster und dem

Schweizerischen Kirchenge-

sangsbund. Daniel Schmid und

Markus J. Frey.

29. Mai bis 1. Juni

Stellenmarkt

Vakante Pfarrstellen

Adliswil 16.02.14

Altikon-Thalheim 1.08.13

Buch am Irchel 1.06.14

Eglise française,

30%, EPS* 16.08.13

Ellikon an der Thur, 70% 1.05.11

Fällanden, 80% 1.01.14

Hinwil 1.07.13

Kilchberg 1.08.13

Langnau am Albis 1.09.14

Oberwinterthur 1.01.13

Opfikon, 80% 1.11.13

Rümlang 1.03.12

Rümlang, 30%, EPS 1.07.12

Rüti 1.08.13

Schönenberg 1.08.13

Turbenthal 1.07.12

Wallisellen 1.07.13

Winterthur Stadt,

50%, EPS 1.05.13

Zürich Höngg 1.06.13

Zürich Matthäus 1.08.13

Zürich Industriequartier 1.09.11

Zürich Industriequartier,

50%, EPS 1.09.11

Zürich Saatlen 1.02.14

Zürich Wipkingen,

30%, EPS 1.08.12

Zürich Wollishofen 1.12.15

Zürich Wollishofen,

50%, EPS 15.08.13

*Ergänzungspfarrstelle

Weitere Stellen für kirchliche Berufe im Web

Offene Stellen in den Gesamt-

kirchlichen Diensten und den

Kirchgemeinden finden Sie auf:

www.zh.ref.ch/stellen

Page 15: notabene 3/2014

notabene 3 / 2014 15

von den ansässigen Wohngenossen-

schaften übernommen. «Allgemein fra-

gen wir uns, was wir tun können, damit

das Dorf nicht auseinanderfällt», sagt

Hedy Anderegg-Tschudin. Durch die

Explosion der Bodenpreise und die rege

Bautätigkeit in den letzten Jahren gibt es

viele Neuzuzüger, die keinen Bezug

mehr zu Erlenbach haben. Wohnten

1990 gut 4000 Menschen in der Seege-

meinde, sind es mittlerweile gut 5000.

Die Kirchenpflegepräsidentin ist über-

zeugt, dass die Wohnungen auch im In-

teresse des Dorfes sind – und der guten

Durchmischung dienten.

Diese Meinung teilt Andreas Ca-

balzar, seit 1993 Pfarrer in Erlenbach:

«Eine soziale Monokultur hält nicht zu-

sammen. Das Spezielle hier ist, dass wir

noch ein Dorf sind. Mir ist es wichtig,

dass wir eines bleiben.» Der Pfarrer ist

überzeugt, dass es eine der Aufgaben der

Kirche sei, für das Dorf da zu sein –

«das Dorf zu machen», wie man auf

Romanisch sage. Gemacht hat er schon

viel für das Dorf, aber auch darüber hi-

naus. «Durch die Seelsorge erfahre ich

die sozialen Brennpunkte der Gesell-

schaft», so Andreas Cabalzar, «und auf

diese Weise entstehen Projekte.» Eines

kreuz & quer / Wenn die Kirche Wohnraum schafftWo einst das Pfarrhaus stand, entstehen zwei Mehrfamilien-häuser. Die Kirchgemeinde Erlenbach sorgt auch sonst dafür, dass Menschen ein Dach über dem Kopf bekommen. Von Martina Seger-Bertschi

«Verwandelt», sagt die Erlenbacher

Pfarrerin Gina Schibler über ihr ehema-

liges Zuhause unweit vom Bahnhof.

Dort, wo sie 13 Jahre lang mit ihrer Fa-

milie gewohnt hat, entstehen zehn Woh-

nungen: zentral, an einer Quartierstras se,

in den oberen Etagen Aussicht auf See

und Berge. «Klar ist ein Umzug immer

mühsam, aber ich finde es gut, dass nun

viele Menschen an dem Ort wohnen

können, wo es zuvor nur für eine Familie

möglich war», sagt die Pfarrerin. Um

das alte, energietechnisch schlecht gerüs-

tete Pfarrhaus zu renovieren, hätte die

Kirchgemeinde viel Geld in die Hand

nehmen müssen: circa eine Million

Franken. Diese investiert sie lieber in ein

Projekt, das jungen Menschen aus Er-

lenbach ermöglicht, weiterhin im Dorf

zu wohnen. «Die Wohnungen sollen für

Menschen mit einem normalen Budget

sein», sagt Hedy Anderegg-Tschudin,

Präsidentin der Kirchenpflege. Die

3,5-Zimmer-Wohnung im Erdgeschoss

mit 77 Quadratmetern soll 2200 Fran-

ken kosten.

Ein Dorf bleiben

Seit Anfang Jahr kann man sich für die

Wohnungen bewerben, wenn man ge-

wisse Bedingungen erfüllt: Die zukünfti-

gen Mieterinnen und Mieter sollen ei-

nen Bezug zur politischen Gemeinde

haben und Mitglied der reformierten

Kirche sein. Zudem gilt für die Woh-

nungsbelegung die «Minus-eins-For-

mel»: Dies heisst, dass zum Beispiel in

einer 3,5- Zimmer-Wohnung mindestens

zwei Personen leben. Auch die Maximal-

höhe des Einkommens und Vermögens

ist festgelegt. Die Vermietungs-Bedin-

gungen der Kirchenpflege sind zum Teil

davon ist das Zeit-Haus: Männer, die

durch Trennung oder Scheidung heimat-

los geworden sind, finden dort vorüber-

gehend für sich und ihre Kinder ein Zu-

hause.

Den Menschen Chancen geben

76 Ehemänner, die in Trennung leben,

haben mittlerweile Zuflucht gefunden:

ein paar Tage oder bis zu ein paar Mo-

naten. 2009 entstand die Idee. Damals

suchten den Pfarrer innert Kürze vier

von ihm getraute Ehemänner auf, die

vor einem Scherbenhaufen standen.

Das ehemalige Restaurant Fischstübli

stand in jener Zeit seit Jahren leer. Der

Pfarrer sprach mit dem Besitzer, und in-

nert drei Monaten wurde das Fischstübli

durch den Einsatz von ehemaligen Kon-

firmanden und deren Kollegen verwan-

delt. Ein Maurerlehrling engagierte sich

damals besonders stark. Für beide Sei-

ten ein Gewinn: Für das Zeit-Haus die

Umwandlung, für den jungen Mann,

weil er sah, dass er gebraucht wird und

etwas bewegen kann. Es gehe es immer

um Ermöglichung, sagt Pfarrer Ca-

balzar: Menschen die Möglichkeit zu

geben, zu zeigen, was in ihnen steckt.

In Erlenbach

baut die Kirche

bezahlbaren

Wohnraum.

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Impressum «notabene» ist die Zeitschrift aller, die beruflich, ehrenamtlich oder regelmässig freiwillig als Mit-glieder in der Zürcher Landeskirche mitarbeiten.Redaktion und GestaltungChristian Schenk (sch), Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich, Tel. 044 258 92 97www.zh.ref.ch / notabene, [email protected] Helena Klöti, [email protected]. 044 258 92 13

HerausgeberinEvangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich. KommunikationDruck Robert Hürlimann AG, ZürichAuflage 7000 ExemplareErscheint monatlich mit Doppelnummern im Juli / August und Dezember / Januar.Nächste AusgabenNr. 4 / 2014 (Mai, Woche 18)Nr. 5 / 2014 (Juni, Woche 23)Redaktionsschluss: Am 15. des Vormonats

Titelbild: Gut unterwegs in der Abstimmungskampagne. Foto: Peter Hürlimann

... und würde damit erst noch den Rummel um den Hafenkran locker in den Schatten stellen.