notabene 10/2013
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Transcript of notabene 10/2013
Nr 10 / Dezember 2013Zeitschrift für die Mitarbeitenden der Zürcher Landeskirche
Seite 12
Mitten im Umbruch Martin Peier steht als Projektleiter mitten im Umbruchsprozess von KirchGemeindePlus: Wie fühlt sich das an?
Hip-Hop mit BodenhaftungStreetdance-Netzwerk «roundabout»
Seite 19
365 Tage der Offenen Tür«Macht hoch die Tür» gilt hier nicht nur im Advent: Die Kirche von Bachs ist immer offen.
notabene
notabene 10 / 20132
Liebe Leserin, lieber Leser
Im kleinen Dorf Bachs steht eine Kir-
che, die tagsüber immer offen ist. Man
kann dort jederzeit hineinsitzen (mehr
dazu auf Seite 19), zum Beispiel wenn
man den Bus verpasst hat oder einem
die Füsse vom Wandern wehtun. Wenn
es der Zufall will, spielt die Organistin
zu Übungszwecken gerade ein Werk, in
dem sie sich selbst und die ganze Welt
vergisst und man Klänge zu hören be-
kommt, die man den blankpolierten
Pfeifen auf der Empore nicht zugetraut
hätte. In den meisten Fällen ist man bei
einem Spontanbesuch in der Bachser
Kirche allerdings allein mit sich selbst
und fragt sich, was man in einer Kirche
tun könnte, ohne sie besichtigen zu wol-
len, weil sie ja eigentlich eine ganz ge-
wöhnliche reformierte Kirche ist.
Gut möglich, dass bald schon Erinne-
rungen hochkommen von früher, als
man als Kind auf einer solch harten Kir-
chenbank neben den Eltern endlos still-
sitzen musste oder als Könfler in der
hintersten Reihe herumgeblödelt hat.
Vielleicht münden die Gedanken in ein
Schmunzeln oder in wohlige Melancho-
lie. Vielleicht machen sich auch die klei-
nen Sorgen und die grossen Fragen des
Lebens plötzlich ganz breit, und viel-
leicht ist man genau deswegen hierher-
gekommen, um ihnen einmal etwas
Raum zu geben.
Kann sein, dass man von Trauer ge-
packt oder von Hoffnung überrascht
wird, wenn man die dünnen Kerzen im
Chor flackern sieht, die Besucher dort
entzündet haben und die in einer refor-
mierten Kirche Seltenheitswert haben.
Vielleicht zündet man selbst ein Licht-
lein an. Oder man lässt es bleiben, weil
sich das dann doch irgendwie zu katho-
lisch anfühlt, oder man kein Münz fürs
Kässeli im Portemonnaie findet.
Man könnte auch auf die Idee kom-
men, einmal auf die verwaiste Kanzel zu
steigen. Man wüsste genau,
was von hier oben wieder
einmal gesagt sein sollte und
wer die Zuhörer sein müss-
ten, denen man gerne die Le-
viten lesen würde. Man
könnte in der Bibel blättern,
ein Solo vor leeren Bänken singen oder
die Aussicht von der Empore geniessen.
Manch einem sagt das alles wenig: zu
langweilig, allein in einer leeren Kirche.
Das ist nicht weiter schlimm, weil die
Türen ja auch zum Hinausgehen immer
offen sind und weil man niemandem er-
klären muss, warum man denn jetzt
schon wieder geht, obwohl der Bus ja
noch immer nicht fährt.
Es kann einem einiges passieren in ei-
ner Kirche. Und nicht nur in Bachs.
Aber natürlich nur, wenn sie offen ist.
Christian Schenk
Redaktor «notabene»
Aktuell
Nachrichten3 – 6
Kolumne «Männersache»5
Schwerpunkte
Hoffnungsstreifen quer
durch die Schweiz7
Hip-hop macht stark –
«roundabout» in Oerlikon8 – 10
«Konflikte kriegen ein
Gesicht» – Zu Gast beim
Ökumenischen Rat
der Kirchen11
«Bei Kirche denke ich an
Trauben»: Im Gespräch
mit Martin Peier12 – 14
Rubriken
Themen und Termine15 – 18
Stellenmarkt18
kreuz & quer:
Offene Türen in Bachs19
Impressum / Cartoon20
Editorial / Inhaltsverzeichnis
«Es kann einem einiges passieren in einer Kirche.»
Wir wünschen Ihnen eine gesegnete
Adventszeit und frohe Weihnachten!
Das nächste «notabene» finden Sie im
Februar 2014 wieder in Ihrem Briefkasten.
Aktuell informiert bleiben Sie jederzeit
auf: www.zh.ref.ch
notabene 10 / 2013 3
Ja zum Budget 2014 / Mitgliederverlust «kostet» 600 000 Franken
mo. Eigentlich sah der Voranschlag der
landeskirchlichen Zentralkasse, der den
Synodalen am 26. November vorlag, bei
einem Gesamtaufwand von 107 Mio.
Franken einen leichten Aufwandüber-
schuss von 13 000 Franken und damit
ein ausgeglichenes Budget vor. Auf-
grund einer unvorhergesehenen Anpas-
sung bei der Verteilung der Staatsbei-
träge auf die anspruchsberechtigten
Kirchen und Religionsgemeinschaften
im kommenden Jahr zeichnet sich je-
doch ab, dass der Kirchenrat aufgrund
des Mitgliederverlustes weitere 600 000
Franken einsparen muss. Das Budget
2014 wurde dennoch mit grossem Mehr
genehmigt.
Gleichzeitig wird der Beitragssatz für
die Kirchgemeinden um 0.05 Punkte
auf 3.15 gesenkt, um die Belastung der
Kirchgemeinden so gering wie möglich
zu halten. Im Durchschnitt beträgt diese
Belastung damit 30.27%. Der Beitrags-
satz soll gemäss Finanzplan 2015–2018
in den kommenden Jahren beibehalten
oder sogar noch weiter gesenkt werden.
Die Steuereinnahmen der Kirchgemein-
den sind 2013 allerdings tiefer ausgefal-
len als budgetiert, so dass die weitere
finanzielle Entwicklung schwierig abzu-
schätzen ist. Keine Freude an der Sen-
kung des Beitragssatzes hatte die Reli-
giös-soziale Fraktion, die dazu eine
Fraktionserklärung abgab. Präsident
Matthias Reuter wies darauf hin, dass
die Senkung zu einer weiteren Reduk-
tion des ohnehin schon tiefen Eigenka-
pitals führe und gegebenenfalls ja auch
noch die 600 000 Franken verkraftet
werden müssen. Zudem schlug er vor,
den Beitragssatz künftig schon vor der
Budgetdebatte festzulegen.
Kirchensynode / Not der
Christen in Syrien
mo. Auf Einladung der Kirchensynode
hielt der Islamwissenschaftler Wolfgang
Schwaigert zu Beginn der Nachmittags-
sitzung ein Referat zur Lage der Chris-
ten in Syrien. Schwaigert war bis im
Sommer Honorarprofessor an der Päd-
agogischen Hochschule Schwäbisch
Gmünd. Laut dem Syrienexperten ist
die Situation im Land katastrophal und
fast nicht zu beschreiben. Die Christen
seien die Hauptverlierer des Krieges. Be-
reits seien rund 450 000 von den früher
1,5 Mio. Christen geflohen, viele in den
Libanon und von dort weiter nach Eu-
ropa und in die USA. Aus Angst vor
muslimischen Übergriffen würden viele
die Flüchtlingslager meiden.
Schwaigert ist überzeugt, dass es für
die Christen in Syrien ums Überleben
geht. In mehreren Provinzen seien alle
Kirchen zerstört und die Christen ver-
trieben worden. In eindringlichen Wor-
ten lud er die Synodalen ein, die Chris-
ten in Syrien zu unterstützen. Es dürfe
nicht sein, was ein Flüchtling in eine
Kamera sagte, dass sich der Westen
nicht für die orientalischen Christen in-
teressiere.
Kirchensynode / Keine
PUK für Werner
mo. In der Synodesitzung vom 17. Sep-
tember 2013 forderte der Synodale Hel-
muth Werner, provisorisch im Amt ein-
gestellter Kirchenpflegepräsident der
Kirchgemeinde Zürich Industriequar-
tier, die Einsetzung einer Parlamentari-
schen Untersuchungskommission. Das
Büro der Kirchensynode hat das Anlie-
gen in der Zwischenzeit geprüft. Syno-
depräsident Kurt Stäheli teilte der Kir-
chensynode mit, dass der Wunsch von
Helmuth Werner nicht erfüllt werden
könne. Es fehlten die gesetzlichen
Grundlagen. Die Angelegenheit müsse
im Rahmen der laufenden Verfahren ge-
klärt werden.
Im Sommer hatte der Kirchenrat Hel-
muth Werner provisorisch im Amt einge-
stellt und Strafanzeige eingereicht, unter
anderem wegen ungetreuer Geschäfts-
führung und Nötigung. In der Zwischen-
zeit haben die verbleibenden Mitglieder
der Kirchenpflege ihren Rücktritt einge-
reicht oder sind vom Kirchenrat aus dem
Amt entlassen worden. Als interimisti-
scher Präsident amtiert bis spätestens zur
Konstituierung der neuen Kirchenpflege
im Frühjar 2014 Uwe Müller-Gauss.
kom. Der TVZ Theologische Verlag Zü-
rich hat eine neue Leitung: Der Verwal-
tungsrat hat Ende November die Lei-
tung des Verlags an Lisa Briner und
Hansruedi Hausherr (Co-Leitung)
übertragen. Sie haben nach dem plötzli-
chen Tod der langjährigen Verlagsleite-
rin, Marianne Stauffacher, den Verlag
bereits interimistisch geleitet.
Der Theologische Verlag Zürich ist
der traditionsreichste reformierte Verlag
der Schweiz für theologische und christ-
liche Literatur aller Bildungsstufen.
Theologischer Verlag / TVZ
mit neuer Leitung
Im Rathaus / Auf-geschnappt
«Wir dürfen nicht wegschauen und
uns nicht abstumpfen lassen.»
Kurt Stäheli, Präsident der Kirchensyn-ode, zur Not der Christen in Syrien.
«Warum fangen wir als Synodale mit
dem Sparen nicht bei uns selbst an?
Hanna Marty in der Budgetdebatte.
notabene 10 / 20134
Zum zweiten Mal bietet die Landeskir-
che im Herbst 2014 Badeferien für Fa-
milien, Paare, Singles und Senioren an.
Reiseziel ist wie bei der ersten Auflage
von «Sonne und Mehr» im Jahr 2012 ein
Ferienhotel auf dem Peloponnes in
Griechenland. Damals genossen 240
Sonnenhungrige die von der Landeskir-
che und einem Reiseveranstalter organi-
sierten Ferien am Meer und ein «Mehr»
in Form eines kirchlichen Rahmenpro-
gramms. Dieses «Mehr» steht für die
Gäste auch 2014 auf dem Programm:
Nach einem Strandtag besteht die Mög-
lichkeit, thematische Workshops zu be-
suchen oder den Tag mit einer stillen
Feier ausklingen zu lassen. Am Morgen
stehen zwei Chorleiter und eine Eltern-
Kind-Singleiterin bereit.
Kontakt: [email protected]
Verfassung SEK / Auch Zürcher sagen Nein zur neuen SEK-Verfassung
kom. Im vergangenen Sommer gab der
SEK den Entwurf für eine neue Verfas-
sung in die Vernehmlassung. Der Kir-
chenrat hat am 6. November seine Stel-
lungnahme eingereicht. Er teilt darin die
Auffassung, dass der Kirchenbund ge-
stärkt werden soll, indem dieser erkenn-
barer, verbindlicher und kirchlicher
wird. Es sei unbestritten, dass die evan-
gelisch-reformierten Kirchen in der
Schweiz näher zusammenrücken müss-
ten, um der sinkenden gesellschaftlichen
und zahlenmässigen Bedeutung und den
schwindenden Mitteln etwas entgegen-
setzen zu können.
Der Kirchenrat will eine Stärkung der
kirchlichen Gemeinschaft aber eher in
Form eines «Staatenbundes» erreichen
und nicht als «Bundesstaat», wie dies
der Verfassungsentwurf des SEK vor-
sieht: Die schweizerische reformierte
Ekklesiologie sehe keine Bundesebene
vor und die Basis der kirchlichen Ge-
meinschaft seien die kantonal verfassten
öffentlich-rechtlichen Kirchen. Der Kir-
chenrat sieht im Verfassungsentwurf im-
merhin einige wesentliche Anliegen auf-
genommen, darunter eine veränderte
Form der Stimmengewichtung. Die Zür-
cher Kirche sieht sich untervertreten,
sowohl was ihre Mitgliederzahl als auch
ihre finanzielle Verantwortung betrifft.
Die vorgeschlagenen Lösungen über-
zeugen den Kirchenrat aber nicht. Dem
Kirchenrat fehlen zudem Vorschläge für
konkret anstehende Herausforderun-
gen: zum Beispiel der Umgang mit klei-
ner werdenden finanziellen Mitteln und
die Verbesserung des Austauschs unter
den Mitgliedskirchen. Aufgrund dieser
Einschätzungen und weil auch andere
Kantonalkirchen Ablehnung signalisiert
haben, geht der Kirchenrat davon aus,
dass der Verfassungsentwurf umgear-
beitet und erneut in eine Vernehmlas-
sung gegeben wird.
Kirchensteuer-Initiative / Es geht los!
mo. Der Abstimmungstermin für die
Kirchensteuer-Initiative ist nach wie vor
offen. Noch hat der Kantonsrat die Ini-
tiative nicht traktandiert, da das Ge-
schäft nochmals an die vorberatende
Kommission zurückging. Grund dafür
waren Meinungsdifferenzen in der Kom-
mission bezüglich der Übergangsfrist im
Falle einer Annahme des Gegenvor-
schlags. In der Zwischenzeit hat sich in-
sofern eine neue Situation ergeben, als
die Staatskanzlei die Bearbeitungsdauer
zwischen Kantonsratsbeschluss und
Volksabstimmung grundsätzlich ver-
kürzt hat. Konkret heisst das, dass wenn
das Parlament die Initiative bis spätes-
tens 24. Februar behandelt, am 18. Mai
2014 darüber abgestimmt wird. Erfolgt
die Beschlussfassung des Kantonsrates
später, verschiebt sich die Abstimmung
auf den 28. September 2014.
Trotz der zeitlich und inhaltlich unkla-
ren Ausgangslage hat das Komitee Nein
zur Kirchensteuer-Initiative seine Kam-
pagne gestartet. Es handelt sich in dieser
ersten Phase um eine Vorkampagne, die
mit dem Slogan «Sorge tragen» auf die
zahlreichen gemeinnützigen Leistungen
der Kirchen hinweist, beispielsweise
«Sorge tragen zu praktischer Lebens-
hilfe».
Die Kirchgemeinden bekommen für
diese Vorkampagne im Dezember ein
Paket mit Materialien, u. a. einen Hän-
gekarton, ein Kleinplakat und Infoflyer
zum Verteilen. Sie erhalten Vorschläge
für Gemeindeaktivitäten und ein juristi-
sches Merkblatt, das darüber informiert,
was Kirchgemeinden dürfen und was
nicht. Grob gesagt ist Informationsar-
beit erlaubt, klassische Abstimmungs-
propaganda verboten. Aufgrund der
Deklaration des Komitees als kirchli-
cher Verein ist es jedoch möglich, dass
Kirchgemeinden das Komitee in ver-
hältnismässigem Rahmen finanziell un-
terstützen. Die Hauptkampagne, für die
zu einem späteren Zeitpunkt weitere
Materialien zur Verfügung stehen wer-
den, wird sich dann auf die kurze Phase
vor der Abstimmung konzentrieren.
kirchensteuerinitiative-nein.ch
Mit der Kirche in die Ferien / Neuauflage von «Sonne und Mehr»
Fo
to:
A.
Manig
notabene 10 / 2013 5
Pfrn. Sabine Scheuter und Pfr. Mark
Schwyter leiten die Fachstelle
Geschlechter & Generationen.
In dieser Kolumne sagen sie abwech-
selnd, was in der Kirche Sache ist:
aus Männersicht und aus Frauensicht.
MännersacheWir sind Volkskirche. Als Kirche für
alle veranstalten wir Feiern für Krab-
belkinder und für Senioren; für
Gospel fans und für Bachliebhaber;
für Bergwandernde und für Daheim-
gebliebene. Und einmal im Jahr fin-
det in der Krypta des Grossmünsters
sogar eine Adventsfeier speziell für
Männer statt.
Braucht es wirklich einen speziellen
Männergottesdienst? Es gibt doch
bereits viele gute Gottesdienstange-
bote für Männer: vom Krabbelgottes-
dienst (da sind ja auch Väter willkom-
men) bis zum Fernsehgottesdienst.
Zudem bedeutet der Advent vielen
Männern wenig, manche Männer
mögen nicht singen und andere fin-
den Stille eine Zumutung. Auch dem
Männergottesdienst wird es daher
nicht gelingen, die Männer in Scha-
ren in die Kirche zu locken.
Ja, es gibt ein breites Gottes-
dienstangebot, das viele Männer an-
spricht. Und nein, auch mit speziel-
len Männergottesdiensten wird es
nicht gelingen, alle Männer anzu-
sprechen. Und ja, es braucht sie
dennoch: spezielle Anlässe nur für
Männer, für unterschiedliche Männer
in ihren spezifischen Lebenszusam-
menhängen.
Gott ist Mensch geworden und sucht
die Nähe aller Menschen. Das ist die
Botschaft von Weihnachten. Ich
glaube, dass Männer diese Botschaft
nur hören können, wenn sie nicht
bloss als Mensch oder Wanderer
oder Bachliebhaber, sondern auch
als Mann angesprochen werden.
Wenn ein Mann zugesprochen be-
kommt, erfahren und glauben kann,
dass Gott ihn auch und gerade in
seiner geschlechtlichen Identität, mit
seinen individuellen und seinen ty-
pisch männlichen Stärken, Schwä-
chen und Verletzungen sieht, liebt
und annimmt, dann ist Weihnacht.
Leserbriefe / Kann man als aufgeklärter Mensch an Gott glauben?
«notabene» 9/13: Zum Leserbrief von
Christine Keusen – «Leere Kirchen und
altertümliches Gottesbild»
In ihrer Antwort auf den Leserbrief
«Gottesdienstbesuch» äussert sich Frau
Keusen als Liberale und ehemalige
kirchliche Mitarbeiterin. Angelpunkt
ihrer Darlegung ist das Glaubensbe-
kenntnis an die Evolution. Ganz abge-
sehen davon, dass wesentliche Teile der
Schultheologie bereits auf diese Linie
eingeschwenkt sind, muss ich widerspre-
chen. Eine ganze Anzahl von bedeuten-
den Wissenschaftern und Entdeckern
waren und sind gläubige Christen.
In letzter Zeit beginnen auch säkulare
Denker am gegenwärtig herrschenden
Weltbild zu zweifeln. Ein Schwergewicht
auf diesem Gebiet ist der amerikanische
Philosoph Thomas Nagel. Er ist Träger
des Balzan-Preises und arbeitet auf dem
Gebiet der Erkenntnistheorie. Von ihm
ist kürzlich eine deutsche Übersetzung
seines Buches «Mind and Cosmos» mit
dem Untertitel «Warum die materialisti-
sche neodarwinistische Konzeption der
Natur so gut wie sicher falsch ist» er-
schienen. Ich zitiere die letzten zwei
Sätze seines Buches: «Ich würde darauf
wetten wollen, dass der gegenwärtige
Konsens, was zu denken richtig ist, in
einer oder zwei Generationen lachhaft
wirken wird – auch wenn er vielleicht
durch einen neuen Konsens ersetzt wer-
den wird, der ebenso wenig triftig ist.
Des Menschen Wille, zu glauben, ist un-
erschöpflich.»
Hans Kuhn, Bubikon
Was soll daran aufgeklärt sein?Ich nehme die Sichtweise, dass sich die
Menschen Gott erschaffen hätten statt
umgekehrt, zur Kenntnis. Allerdings
sehe ich nicht, was daran «aufgeklärt»
sein soll. Das Motto «ich glaube nur,
was ich sehe» ist doch nicht entschei-
dend für die Existenz oder Inexistenz
der Wahrheit. Falls es Gott gibt, ist er
immer grösser als unser Vorstellungsver-
mögen. In all diesen Fragen nach Gott,
auf die es nur vorläufige Antworten ge-
ben kann, fällt mir doch auf: Zahlreiche
moderne ernsthafte Physiker gelangen
in ihren Studien zur Erkenntnis, dass da
ein Schöpfer sein muss. Man kann also
in guten Treuen auch aufgeklärt sein
und an die Existenz Gottes glauben.
Wenn es aber einen Gott gibt, dann
könnte er doch auch Wunder tun!? Nun
sehen das nicht alle so in der reformier-
ten Kirche. Aber genau diese Fähigkeit,
trotz unterschiedlicher Meinungen mit-
einander auszukommen, würde ich als
wahrhaft liberal und reformiert bezeich-
nen.
Felix Geering, Illnau
Dargebotene Hand / Wie geht es dir? Wie gehts der Schweiz?
kom. Eine neue Web-Plattform der Dar-
gebotenen Hand zeigt die Stimmungs-
lage der Schweizer Bevölkerung. Mit ei-
nem Klick können Besucherinnen und
Besucher auf 143heartbeat.ch die eigene
Befindlichkeit einstufen und das mo-
mentane Gesamtergebnis wie auf einer
Börsenkurve ablesen. Das Sorgentelefon
will mit seiner Kampagne im Vorfeld der
Weihnachtszeit insbesondere jüngere
Menschen auf seine kostenlose Dienst-
leistung aufmerksam
machen. Die rund 640
Mitarbeitenden von
Tel 143 haben ein Ohr für die grossen
und kleinen Sorgen und leisten Hilfe
auch per E-Mail oder Chat.
Die Telefonseelsorge gibt es seit 1957.
Sie wurde vom damaligen Leiter der
Zürcher Stadtmission, Pfarrer Kurt
Scheitlin, lanciert.
www.143heartbeat.ch
notabene 10 / 20136
Das Hilfswerk der Evangelischen Kir-
chen Schweiz hat seine Soforthilfe für
die Opfer des Taifuns auf den Philippi-
nen auf zwei Millionen Franken erhöht.
Da HEKS seit Jahrzehnten auf den Phi-
lippinen tätig ist und über ein gutes
Partnernetzwerk verfügt, konnten die
Fachleute vor Ort gemeinsam mit ihrer
Partnerorganisation kurz nach der Na-
turkatastrophe mit der Verteilung drin-
gend benötigter Güter beginnen.
Humanitäre Hilfe leistet HEKS der-
zeit auch an anderen Fronten: Zusam-
men mit der Partnerorganisation Naj-
deh versorgt HEKS syrische Flüchtlinge
in Beirut mit Lebensmittelgutscheinen
und den in den Wintermonaten drin-
gend benötigten Decken, Öfen und
Brennstoffen. In der langfristigen Ent-
wicklungszusammenarbeit fördert das
evangelische Hilfswerk Kleinbauernfa-
milien in Indien, Bangladesch, Kolum-
bien und im Kongo. Es sorgt mit der
Kampagne «Entwicklung ermöglichen»
(siehe Bild) dafür, dass die Familien
Land und Nutzungsrechte erhalten und
ermöglicht ihnen damit eine Sicherung
ihrer Existenz. Die Sammlung «Ent-
wicklung ermöglichen» steht auch im
Zentrum der Weihnachtsaktion, die
Kirchgemeinden dieses Jahr mittragen
und mitgestalten können. www.heks.ch
HEKS / Hilfe an vielen Fronten
Mit gemeinsamem Tisch und gemeinsa-
mem täglichem Gebet während der vier
Wochen Adventszeit haben rund zwei
Dutzend Menschen begonnen, als
Gruppe miteinander die Stille zu hüten,
die einem alleine so leicht abhanden-
kommt. Täglich morgens um 7 Uhr und
abends um 18 Uhr beten sie in der
Bullingerkirche in Zürich-Hard die be-
nediktinische Laudes und Vesper und
nehmen in Gemeinschaft ihr Frühstück
und Abendessen ein. Damit setzen sie
ausufernder vorweihnächtlicher Hektik
einen klaren Rahmen und öffnen ein
Zeitfenster für das Göttliche. In der
Dunkelheit an den Tagesrändern dem
Lichterfest entgegenwarten, täglich, eine
ganze Adventszeit lang: damit der Ad-
vent seinen Namen wieder verdient.
Die Schlichtheit des gregorianischen
Singens stellt die Psalmen und Hymnen
in den Mittelpunkt und richtet die Teil-
Evangelisches Stadtkloster Zürich auf Probe / Kloster-leben im Advent
nehmenden im Hören daran aus. Das
Experiment mit einer für viele unge-
wohnten, strengen Gebetsform taktet
den normalen beruflichen und familiä-
ren Alltag in einen klösterlichen Rhyth-
mus. Gäste sind bei Gebet und Mahlzeit
willkommen.
Getragen wird das Kloster im Advent
von einer Gruppe von Freiwilligen, die
sich um die Vision versammelt hat, in-
mitten von Zürich ein evangelisches
Stadtkloster zu gründen. Einen definiti-
ven Standort gibt es dafür noch nicht.
Der Freundeskreis zählt mittlerweile
deutlich über 100 Namen von Leuten
aus Stadt und Kanton Zürich.
Pfr. Roland Beat Diethelm
Kloster im Advent: Bullingerkirche
Zürich-Hard, Bullingerstrasse 10, Zürich.
30. November bis 25. Dezember.
Kontakt: Beat Schwab: [email protected]
Kirchen der Stadt Zürich mit Plakataktion / Was man nirgends kaufen kann
mp. Die reformierte, die römisch-katho-
lische und die christkatholische Kirche
der Stadt Zürich wünschen der ganzen
Bevölkerung mit einer Plakataktion
im Tram und im Kino gesegnete Weih-
nachten.
Bereits im letzten Jahr sandten die
Kirchen eine ökumenische Weihnachts-
karte an alle Bewohnerinnen und Be-
wohner der Stadt. Mit der diesjährigen
Aktion und dem Slogan «Wir wünschen
Ihnen all das, was es nirgends zu kaufen
gibt: Liebe, Hoffnung, Vertrauen» sollen
auch kirchenferne Menschen, Konfessi-
onslose und Menschen anderen Glau-
bens angesprochen werden. Ohne zu
moralisieren und ohne zu missionieren
möchten die Kirchen die Menschen an
die Kraft des Glaubens erinnern und
auf das Angebot der Kirchen aufmerk-
sam machen. Die Botschaft wird im De-
zember in den Zürcher Trams und in
den Zürcher Kinos präsent sein.
www.kirche-zh.ch
notabene 10 / 2013 7
Am 12. Mai 2014 startet die Diakonie-
kampagne der reformierten Kirchen der
Schweiz. Sie wird eröffnet durch eine
Plakataktion, die während zweier Wo-
chen vom Tessin bis nach Schaffhausen
und vom Genfersee bis zum Bodensee
reicht. Möglich wird diese einmalige
Präsenz durch die Unterstützung der
Stiftung fondia des Schweizerischen
Evangelischen Kirchenbundes SEK.
Fünf Sujets auf den Plakaten
Die fünf Sujets der Kampagne lehnen
sich an die biblische Rede vom Weltge-
richt an. Dort heisst es unter anderem:
«Ich war hungrig, und ihr habt mir zu
essen gegeben» (Matthäus 25,30). Ähn-
lich ist die Plakatserie aufgebaut. «Ich
war in einer hoffnungslosen Situation.
Und du bist mein Hoffnungsstreifen ge-
worden.» Bei Matthäus kommen im
Weiteren die Durstigen, die Fremden,
die Unbekleideten, die Kranken und die
Gefangenen vor. Auf den Plakaten wer-
den es ein trauernder Mann, eine über-
lastete Mutter mit ihrem Kind, eine
übergewichtige junge Frau, eine Mig-
rantin mit ihrem Kind und ein nach
Sinn suchender junger Mann sein.
Der richtige Zeitpunkt
Die Kappeler Kirchentagung 2013 war
der Startschuss zur Umsetzung des Dia-
koniekonzepts. Auf diesem Weg befin-
det sich die Landeskirche nun in der
Phase der Kommunikation. Für 2014
bietet die Kampagne eine Steilvorlage
für die Kirchgemeinden, ihr diakoni-
sches Profil zu zeigen. Liebe lebt von
Zeichen und Diakonie auch. Es geht da-
rum, innerhalb der Kirchgemeinde und
darüber hinaus sichtbare diakonische
Zeichen zu setzen oder das viele schon
geschehende Gute publik zu machen.
Als Kirchgemeinden bestimmen Sie
selber, in welcher Form und mit wel-
chem Inhalt Sie die Kampagne umset-
zen. Hier sind Ihre Kreativität und Ihre
Originalität gefragt und natürlich auch
Ihre Flexibilität, denn im Mai 2014 ist es
schon so weit. Ein paar Beispiele:
• Die Kirchgemeinde Stäfa hat mit
ihrem «kirchenbanking» für Aufsehen
gesorgt. Ahmen Sie das nach und profi-
tieren Sie von den Erfahrungen.
www.kirchestaefa.ch/bericht/779
• Ihre Gemeinde hat einen grossen
kirchlichen Besuchsdienst aufgebaut, in
welchem viele Freiwillige engagiert mit-
arbeiten. Nutzen Sie die Diakoniekam-
pagne, um diese Arbeit sichtbar zu ma-
chen (Porträts von freiwillig Engagierten
in der lokalen Presse).
• Auf dem Areal Ihres Kirchgemein-
dehauses ist informell ein Kinderspiel-
platz entstanden. Mit wenigen Ressour-
cen könnte daraus ein richtiger Spielplatz
werden. Ein regionaler Serviceclub
würde sich bestimmt an den Investitio-
nen mitbeteiligen.
Diakoniekampagne / Hoffnungsstreifen quer durch die Schweiz Liebe lebt von Zeichen. Diakonie auch: 2014 startet die Diakoniekampagne der reformier-ten Kirchen der Schweiz. Sie ist eine Steilvorlage für Gemeinden, ihr Tun zu zeigen. Von Frieder Furler
• Sie stellen – angeregt vom Titelbild
des Zürcher Diakoniekonzepts – an ei-
nem zentralen Ort Ihrer Kirchgemeinde
an einem belebten Tag einen Riesentisch
auf, an welchem Sie einige VIPs einla-
den, die sich mit Passantinnen und Pas-
santen unterhalten werden. Also ein
«kirchentisching».
Gratis Unterstützung
Unterstützungsmaterial in Form von
Werbemitteln wird kostenlos zur Verfü-
gung gestellt. Vorschläge zur Gestaltung
eines Gottesdienstes, des kirchlichen
Unterrichts (Unter- und Mittelstufe so-
wie Konfirmationsunterricht), von Ju-
gend- und Freiwilligenanlässen werden
zurzeit erarbeitet. Sie werden am
6. März an einem Einführungsabend am
Hirschengraben 50 (18 bis 21 Uhr) prä-
sentiert. Online verfügbar sind sie ab Ja-
nuar: www.diakonie-verbindet.ch.
• Bei Fragen wenden Sie sich gerne an
[email protected], Tel. 044 258 92 44.
• Melden Sie sich bis Ende Jahr für
die Teilnahme an der Kampagne an.
Dann erhalten Sie automatisch das
Werbe paket: www.diakonie-verbindet.ch
• Informieren Sie in der Kirchen-
pflege und am Gemeindekonvent über
die Kampagne und begeistern Sie alle
dafür. Nützen Sie dazu die Powerpoint-
präsentation auf
www.zh.ref.ch/diakoniekampagne
notabene 10 / 20138
Tanzprojekt «roundabout» / Hip-Hop macht fit und frech Das Tanzprojekt «roundabout» bewegt Mädchen in der ganzen Deutschschweiz. Auch im Kanton Zürich lernen Mädchen und junge Frauen in über zwanzig Gruppen coole Choreografien zu Hip-Hop-Sound. Träger des erfolgreichen Tanzprojekts sind Institutionen, die sich in dieser Disziplin bisher kaum einen Namen gemacht haben: das Blaue Kreuz und die Kirchen. Fotos: Reto Schlatter, Text: Christian Schenk
«Ja, macht diesen Kick mit dem Gesäss
so, als ob ihr jemanden damit wegspi-
cken wolltet.» Das mit dem frechen
Hüftschwung zum satten Ragga-Beat
will noch nicht so gelingen. Zu zaghaft,
findet Tanzleiterin Nati, und führt den
Kick ihren Mädchen im Saal des Ge-
meinschaftszentrums Oerlikon vor der
Spiegelwand nochmals vor. Die acht
Mädchen getrauen sich etwas mehr, und
üben den Move nochmals und noch-
mals, bis die Schüchternheit allmählich
der Keckheit weicht und die Sequenz so
frech gelingt, wie sie soll.
Um dieses Selbstbewusstsein, um die
Freude am Bewegen, um ein gutes
Körpergefühl, darum geht es bei round-
abaout. Das Streetdance-Netzwerk
sucht nicht künftige Tanzprofis, sagt
Jessica Tegg, kantonale Leiterin von
roundabaout Zürich und Glarus: «Es
geht darum, dass sich die Mädchen
mehr und gerne bewegen und einen
Platz haben, wo sie dazugehören, egal
wie sie sind.»
Rezept gegen Selbstzweifel
Das kommt an. Das vom Blaukreuz lan-
cierte und von lokalen Partnern getra-
gene Tanzprojekt bringt in der deutsch-
sprachigen Schweiz gegen 1000 junge
Frauen zum Tanzen. 250 roundabout-
Mädchen sind es im Kanton Zürich, wo
die Landeskirche am Projekt mit nam-
haften Beiträgen beteiligt ist. Jessica
Tegg betreut die 24 Gruppen in der Re-
gion zusammen mit Jael Hiltbrunner
und Natasa Regojevic. Sie bilden die
Tanzleiterinnen aus, organisieren Wei-
terbildungen und sorgen dafür, dass das
Konzept vor Ort richtig umgesetzt wird.
«Mädchen in diesem Alter haben viele
Selbstzweifel, wissen nicht, ob sie genü-
gend schön, genügend gut oder genü-
gend beliebt sind. Im Tanzen lernen sie
selbstbewusst mit ihrem Körper umzu-
gehen. In der Gruppengemeinschaft pa-
cken sie Auftritte und Projekte gemein-
sam an, lernen im Team, auf ein Ziel
hinzuarbeiten», sagt die 33-jährige Regi-
onalleiterin. Wichtig sei auch das Aufge-
hobensein in einer Gruppe, Freundin-
nen finden, mit denen man über alles
reden kann, sagt die ausgebildete Atem-
und Bewegungstherapeutin. Sie wisse als
klassische Seconda aus eigener Erfah-
Fo
tos: R
eto
Schla
tter
notabene 10 / 2013 9
rung, wie wichtig der Halt in einer
Gruppe und die Bestätigung sei, die
man sich im Sport holen könne.
«Tanzen hilft, mich zu verstehen»
Freundschaften knüpfen, das spielt auch
in der roundabout-Gruppe Oerlikon
eine grosse Rolle. Aysha, beispielsweise,
ist das sehr wichtig. Ihre Freundinnen
haben sie damals zu roundabout mitge-
schleppt. Und jetzt fegt die 12-Jährige
mit ihren Kolleginnen jede Woche übers
Parkett. Heute so intensiv, dass sie sich
nach einer halben Stunde kurz aufs Sofa
setzten muss, weil ihr im Kopf alles
dreht. «Tanzen macht Spass und hilft,
sich selber zu verstehen», sagt sie noch,
bevor sie nach der Verschnaufpause wie-
Streetdance-Netzwerkroundabout ist ein Streetdance-
Netzwerk, lanciert vom Verband
Blaues Kreuz Prävention und Ge-
sundheitsförderung und mitgetra-
gen von den Kirchen. Das Angebot
richtet sich an Mädchen zwischen
8 und 11 Jahren und junge Frauen
zwischen 12 und 20 Jahren. Als
niederschwelliges Gesundheitsför-
derungsangebot will roundabout
junge Frauen in ihrer Einzigartig-
keit und Entwicklung unterstützen
und sie dazu ermutigen, sich und
ihren Körper zu schätzen. Die
Gruppen treffen sich wöchentlich
zum Training. Beim gemütlichen
Teil mit Snacks und Plaudern wer-
den die Beziehungen gepflegt und
aktuelle Themen besprochen. Alle
Infos und die Gruppen in Ihrer Re-
gion finden Sie auf:
www.roundabout-network.org
Hip-Hop stärkt die Beine und das Selbstbewusstsein: roundabout-Tanzgruppe in Oerlikon.
der zu den Kolleginnen hüpft, die an ei-
ner neuen Sequenz der Choreografie
feilen. Leiterin Natasa Regojevic zeigt
diese Sequenz geduldig und gekonnt im-
mer wieder vor, muntert auf, stachelt an.
Die Lektion hat nichts Verbissenes. Es
geht aber gleichwohl konzentriert zu
und her. Niveau und Altersklassen sind
bunt gemixt und – typisch Oerlikon –
auch die Nationalitäten der Mädchen.
Natasa Regojevic arbeitet wie die
meisten roundabout-Leiterinnen ehren-
amtlich. Tanzen ist seit eh und je ihre
Leidenschaft. Hier könne sie etwas von
ihrem Können und von ihrer Begeiste-
rung weitergeben und profitiere gleich-
zeitig von den Erfahrungen, die sie als
Unterrichtende sammeln kann. Dazu
gehört bei roundabout auch das Plau-
notabene 10 / 201310
dern und Zusammensitzen nach dem
Training. Da fläzen sich die Mädchen
auf dem Boden, plaudern, chillen. Und
mit der Leiterin haben sie so etwas wie
eine grosse Schwester dabei, die man
nicht nur bei schwierigen Tanzschritten
um Rat fragen kann.
«Ein bestechendes Angebot für Mäd-
chen», findet auch Frieder Furler, Leiter
der Abteilung Diakonie der Landeskir-
che. «Nichts Kopflastiges, sondern et-
was, das zum Mitmachen bewegt, das
junge Frauen aus allen Milieus anspricht
und sie später auch als Leiterinnen par-
tizipieren lässt.» Dazu
kommen Aspekte der
Gesundheitsförderung
und der Suchtpräven-
tion und die Möglich-
keit, Gemeinschaft zu
erleben. «roundabout
erfüllt alle Kriterien
für ein diakonisches
Projekt», sagt Furler und freut sich, dass
es bei den Mädchen so gut ankommt. Er
hofft, dass noch mehr Kirchgemeinden
auf diese Art der Jugendarbeit aufmerk-
«Nichts Kopfl astiges, sondern etwas, das junge Frauen aus allen Milieus bewegt.»
sam werden. Sie funktioniert sowohl in
städtischen wie ländlichen Gemeinden,
in Oerlikon und Albisrieden genauso
wie in Bassersdorf-Nürensdorf oder
Dürnten. Gemeinden müssen nicht alles
neu erfinden, sondern können ein be-
währtes Projekt bei sich einführen und
umsetzen. Und tönt aus den Boxen ein-
mal der richtige Beat, dann braucht es
kaum mehr grosse Motivationskünste,
um junge Mädchen auf die Tanzfläche
zu bringen.
Natasa Regojevic mit Kapuzenpulli: Die Leiterin kann man nicht nur bei schwierigen Tanzschritten um Rat fragen.
Dehnen und chillen: Nach dem Training machen es sich die Mädchen gemütlich auf dem Tanzparkett. Es bleibt auch Zeit zum Plaudern.
Fo
tos: R
eto
Schla
tter
notabene 10 / 2013 11
Ökumenischer Rat der Kirchen / «All die Konflikte bekommen ein Gesicht» Vom 30. Oktober bis 8. November trafen sich die Mitglieder des Ökumenischen Rates der Kirchen in Korea. «Der Weg zu Gerechtigkeit und Frieden» – das Motto der Tagung – ist in vielen Ländern noch weit. Und bei uns? Von Peter Dettwiler
Das Thema der 10. ÖRK-Vollversamm-
lung in Busan im Südosten der koreani-
schen Halbinsel war ein Gebet: «Gott
des Lebens, weise uns den Weg zu Ge-
rechtigkeit und Frieden.» Biblische
Grundlage ist der schöne Psalmvers: «Es
küssen sich Gerechtigkeit und Friede»
(85,11). Für die gastgebenden Kirchen
Koreas ist dieses Szenario weit weg: Seit
60 Jahren ist ihr Land geteilt und kein
Friede und keine Wiedervereinigung in
Sicht. Eine Waffenstillstandslinie trennt
bis heute die koreanische Halbinsel.
Grenzzäune und Bürgerkrieg
Der Weg zu Gerechtigkeit und Friede ist
auch in anderen Ländern dieser Welt
sehr weit: Ein Grenzzaun beeinträchtigt
auch das Leben der palästinensischen
Christinnen und Christen. Friede in Ge-
rechtigkeit würde für sie zunächst ein-
mal das Ende der israelischen Besetzung
bedeuten. Für die Delegierten der
«Evangelical Christian Church in Tanah
Papua» wiederum bedeutet Friede und
Gerechtigkeit die Befreiung von der Be-
setzung Westpapuas durch Indonesien.
Für die Glaubensgeschwister aus Syrien
ist der Bürgerkrieg (mit ausländischer
Einmischung) ein Albtraum, und Friede
eine ferne Utopie. Wieder anders stellt
sich die Lage für eine junge Iranerin dar:
Sie richtete einen bewegenden Appell an
die Versammlung zur Aufhebung der
Sanktionen gegen ihr Land. Unter dem
Embargo leide nämlich die einfache Be-
völkerung am meisten.
Wieder etwas anderes bedeutet Ge-
rechtigkeit für den Delegierten aus Tu-
valu: Der höchste Punkt dieses Inselpa-
radieses im Pazifik liegt vier Meter über
Meer. Bei einer Erhöhung des Meeres-
spiegels um einen halben Meter steht
den Inselbewohnern buchstäblich das
Wasser am Hals. Sie werden früher oder
später emigrieren müssen. Ihre Schuld
ist es beileibe nicht. Wo bleibt da der
Friede, wo die Gerechtigkeit?
Leidet ein Glied, leiden alle Glieder
Was bedeutet das für uns in der Schweiz,
die wir von Wohlstand und politischer
Stabilität verwöhnt sind? Wenn wir ein
Smartphone in der Hand halten oder
uns im Kleidergeschäft eine neue Jeans
aussuchen, dann fragen wir uns viel-
leicht, unter welchen Bedingungen diese
Produkte hergestellt wurden. Und schon
sind wir beim Thema Gerechtigkeit!
Das Eindrückliche an der Versamm-
lung in Busan: All die Konflikte beka-
men auf einmal ein Gesicht. Die Schwes-
tern und Brüder aus anderen Ländern
und Kontinenten leiden und kämpfen
mit ihren Mitmenschen um Gerechtig-
keit und Frieden: «Leidet ein Glied, so
leiden alle Glieder mit.» Das Bild vom
einen Leib und den unterschiedlichen
Gliedern wurde an der Versammlung le-
bendig. Vielleicht sind wir Reformierten
aus der Schweiz manchmal versucht zu
denken, wir hätten die weltweite Kirche
nicht nötig und könnten uns selber ge-
nügen. Doch «reformiert sein heisst
ökumenisch sein», wie Setri Nyomi, Ge-
neralsekretär der Weltgemeinschaft Re-
formierter Kirchen, betonte. Man kann
heute nicht mehr reformiert sein ohne
die katholischen Geschwister, ohne die
Ergänzung durch Methodisten, Baptis-
ten oder andere Freikirchen, ohne die
Migrationsgemeinden unter uns, ohne
die Spiritualität der orthodoxen Kirchen
– und auch nicht ohne sich bewusst als
Teil des weltweiten ökumenischen Netz-
werkes auf dem Weg zu Gerechtigkeit
und Friede zu verstehen.
Peter Dettwiler (zweiter von rechts), Lei-
ter der Fachstelle Ökumene, war Teilneh-
mer der ÖRK-Versammlung in Busan.
ÖRK vereinigt 500 Millionen ChristenDie Mitgliederbasis des ÖRK um-
fasst mehr als 500 Millionen Chris-
ten in Kirchen und kirchlichen Ge-
meinschaften in aller Welt: Zu
ihnen zählen die Mehrzahl der or-
thodoxen Kirchen, anglikanische,
baptistische, lutherische, metho-
distische und reformierte Kirchen.
Ende 2012 zählte der ÖRK 345 Mit-
gliedskirchen.
Berichte zur Versammlung in
Busan: www.zh.ref.ch/busan
notabene 10 / 201312
Martin Peier, wie fühlt es sich an, mit-
ten in einem der grössten Umstruktu-
rierungsprozesse der Zürcher Kirche
zu stehen?
Ich erlebe, dass eine grosse Körperschaft
von historischer Bedeutung in einem
Veränderungsprozess steht. Ob sie will
oder nicht. Niemand in der Kirche hat
diesen Prozess ausgelöst. Die ganze Ge-
sellschaft befindet sich in diesem Verän-
derungsprozess. Und die Kirche steigt
jetzt endlich auch darauf ein.
Nicht überall sehr freudig – wie man
den Medien entnimmt. Sie müssen ge-
legentlich eine dicke Haut haben, die-
sen Job zu machen. Oder eine Vorliebe
für Gegenwind?
In diesem Prozess gibt es Missverständ-
nisse. Es gibt Menschen, die meinen, da
gehe es um oben und unten, um Wertun-
gen und Abwertungen. Es gibt die Angst
vor Macht- und Identitätsverlust, die in
eine Opferhaltung mündet. Das wiede-
rum ist Futter für die Medien, die sich
gerne auf die Seite der vermeintlichen
Opfer stellen und nach Tätern suchen.
Damit bin ich mittendrin in einem hoch-
spannenden Prozess, und zwar als Inter-
mediär. Ich bin Vermittler, weil alle an
diesem Prozess mitgestalten können, die
zu dieser lernenden Organisation gehö-
ren. In dieser Allparteilichkeit beob-
achte ich, dass viele Vorgeschichten den
Prozess hemmen können. In diesem
Sinn bin ich auch Projektionsfigur. Und
das braucht tatsächlich eine dicke Haut.
Meine grösste Sorge gilt aber nicht der
Haut. Sondern: Schafft die Kirche als
Gesamtheit diesen Umbruchsprozess?
Wie gehen Sie damit um, dass sich
nicht alle auf diesen Umwandlungspro-
zess einlassen wollen, dass Ihnen bei-
spielsweise aus dem Zürcher Oberland
viel Gegenwind entgegenkommt?
Ich würde nicht sagen, dass der Gegen-
wind aus einer bestimmten Region
bläst. Aus allen Regionen gibt es so-
wohl ermutigende Zeichen als auch Wi-
derstand: Manchmal spürt man mehr
Widerstand von Mitarbeitenden und
Behörden und dafür Zustimmung bei
den Mitgliedern. Manchmal ist es um-
Martin Peier, Prozess-Beauftragter KirchGemeindePlus
«Bei Kirche denke ich an Trauben» Die Zürcher Kirche ist in Bewegung. Und nicht überall ganz freudig: Zusammenrücken soll man. Sparen muss man. Und Neues wagen darf man. Mittendrin in diesen Umbrüchen steht Martin Peier, Prozess-Beauftragter für KirchGemeinde-Plus. Wie fühlt sich das an? Interview: Christian Schenk
Fo
to:
Christian S
chenk
notabene 10 / 2013 13
gekehrt. Aber da ist überall Energie
drin; Menschen setzen sich mit ihrer
Kirche auseinander, auch mit schwieri-
gen Fragen. Und diese Auseinanderset-
zung ist notwendig.
Wie argumentieren Sie bei Widerstand?
Es geht doch um die Frage: Genügt man
sich selber und dem Bild, das man von
Kirche hat? Die Kirchgemeinde ist Kir-
che, gleichzeitig aber auch ein Teil des
Ganzen. Es geht also darum, dass sich
die Menschen als ein Teil des Ganzen se-
hen und sich deshalb auch für das Ganze
einsetzen. Natürlich hat jeder die Frei-
heit, sich diesem Prozess zu verweigern.
Aber den Prozess kann man nicht stop-
pen und wegbefehlen.
Haben Sie Verständnis für Gemeinden,
die keine Lust auf Gemeindezusam-
menschlüsse haben, weil sie eine fami-
liäre Grösse haben und so gut funktio-
nieren?
Ich habe vor allem dort Verständnis, wo
die Leute die Sorgen zu diesem Verände-
rungsprozess wirklich benennen. Das ist
besser, als wenn man nur Behauptungen
aufstellt: z. B. Fusion zerstört Identität.
Das ist eine Behauptung, die ich im Be-
reich von Gemeinwesen nie bestätigt be-
kommen habe. Schauen Sie in den Kan-
ton Graubünden, da erstreckt sich eine
Kirchgemeinde auf über zehn Dörfer,
ohne dass die Dörfer dabei ihre Identität
verloren hätten.
Aber familiär gehts da nicht mehr zu ...
Zusammengehörigkeitsgefühle können
sich auch in grösseren Einheiten und mit
grösseren Mitgliederzahlen einstellen.
Das funktioniert heute schon im Kan-
ton Zürich: Zu Andelfingen gehören
vier Dörfer. Und dann habe ich auch
eine grundsätzliche Anfrage an das «Fa-
miliäre»: Wenn wir Kirche nur als Fami-
lie wie anno dazumal denken, dann
schliessen wir heute ganz viele Men-
schen aus. «Wir haben es schön mitein-
ander» signalisiert etwas ziemlich Ex-
klusives. Stimmt das mit Kirche überein?
Kirche muss auch als Freundschaftssys-
tem angelegt sein, damit sie Menschen
erreicht. Überdies sind die Lebensräume
heute viel grösser. Kann es dann sein,
dass sich die Kirche in kleine Einheiten
zurückziehen will?
Ist es nicht gerade die Sehnsucht nach
dem Überschaubaren, die in der Zeit
der Umbrüche und der Mobilität
wächst?
Das kann sein. Und das müsste man
überprüfen. Und zwar, indem man mit
den Mitgliedern spricht und sie fragt.
Da darf man sich diesem Dialog nicht
schon von Anfang an verweigern.
Kritik an KirchGemeindePlus kommt
auch, weil man findet, man müsse
nicht alles über den gleichen Kamm
scheren, Gemeinden auf dem Land
funktionierten anders als in Städten.
Was sagen Sie dazu?
Wenn es um Richtgrössen bei Mitglieds-
zahlen geht, muss man variabel denken.
Und natürlich sind die Verhältnisse auf
dem Land an-
ders. Aber die
Durchmischung
der Bevölkerung
ist in vollem
Gang. In Egli-
sau ist die Bevöl-
kerung um über
1000 Personen
gewachsen, aber nur acht Prozent davon
sind reformiert. Es sind urbane Men-
schen, die sich in Eglisau niedergelassen
haben. Ländliche Gebiete haben eine
andere Situation, aber auch eine, die sich
eindeutig verändert. Ziemlich schnell
beginnen sich da Urbanität und Länd-
lichkeit an einem einzigen Ort zu vermi-
schen.
Es gibt also verschiedene Wege und
verschiedene Tempi?
Es gibt verschiedene Modelle, aber die
Regionen selbst sollen sie entwickeln.
Wir müssen unsere Produktepalette auf
die Zukunftstauglichkeit überprüfen.
Das braucht Zeit, und es ist besser, dies
zusammen mit den Nachbarn, mit den
Nachbargemeinden zu tun. Nutzen wir
die Zeit und die Mittel! Wir haben mit
KirchGemeindePlus einen Zeitplan für
die Strukturveränderungen aufgezeigt,
und natürlich gibt es Gründe, den zu än-
dern, aber Lethargie oder Verdrängung
sollten keine sein.
Sie sind also auch als Motivator ge-
fragt. Hat man deshalb einen ausge-
wiesenen Spezialisten für Kommunika-
tion an diesen Posten gesetzt?
Meine Rolle sehe ich als Sensibilisie-
rungsmotor für all die gesellschaftlichen
und kirchlichen Veränderungsprozesse
und als Animator, sich in diesem Prozess
zu engagieren. Ich möchte vermitteln,
dass nicht nur all die anderen sich bewe-
gen sollen, sondern dass man selbst dar-
auf einsteigen soll. Passivität macht mir
tatsächlich am meisten Sorgen.
Vermittler in Sachen KirchGemeindePlusMartin Peier, 53, ist Pfarrer,
Kommunikationsfachmann
und Sprechausbildner. Er war
geschäftsführender Sekretär
des CVJM St. Gallen, wäh-
rend dreizehn Jahren Radio-
und Fernsehbeauftragter der
Reformierten Medien in Zü-
rich und sechs Jahre Präsi-
dent einer städtischen Schul-
behörde in St. Gallen. Seit
Januar 2013 ist er Prozess-
Beauftragter für KirchGe-
meindePlus. Martin Peier ist
Vater von drei Söhnen und
wohnt in Uetikon am See.
«Wenn wir Kirche nur als Familie wie anno dazumal denken, dann schliessen wir heute ganz viele Menschen aus.»
notabene 10 / 201314
Was sind denn Ihre Rezepte dagegen?
Wir können als öffentlich-rechtliche
Kirche ein gewichtiger Partner sein in
dieser Gesellschaft. Wir haben etwas zu
sagen, wenn es um die Frage geht, was
dem Leben Sinn gibt. Wir haben wichti-
ges Gut. Wir müssen es in unserer Zeit
mit den Menschen gestalten, sie teilha-
ben lassen. Das Bild mit der Herde und
Schäfchen ist passé. Das neue Bild der
Kirche ist ein Ensemble von unter-
schiedlichen Welten. Als Kirchgemein-
den sehe ich das, was man im Züritütsch
«Trübel» nennt: ein Trübel besteht aus
verschiedenen Beeren am gleichen
«Strüpf». Die Trauben sind miteinander
verbunden, und zwar verbindlich. Nicht
nur, weils zufälllig gerade passt.
Wo sehen Sie in der Zürcher Kirche
schon solche Trübel wachsen?
An ganz vielen Orten hat es Menschen,
die sich auf die Veränderung einlassen
und sie gestalten wollen. Aus Rücksicht
auf den zerbrechlichen Prozess der An-
näherung möchte ich die Dörfer und Re-
gionen nicht explizit nennen. Auf jeden
Fall weiss ich von vielen Gruppen von
Gemeinden, die Gespräche über das Zu-
sammenwachsen führen, in mehreren
Vierer-, Fünfer und sogar Sechsergrup-
pen. Und diese Gemeinden erkennen,
dass sie nicht mehr alles allein tun müs-
sen, sondern dass die Stärken der einen
den Schwächen der andern helfen.
Welche Hilfe bieten Sie jenen, die wil-
lens sind, sich auf die Umgestaltung
und das Zusammenwachsen einzulas-
sen?
Ich bin in der jetzigen Phase jeden Tag
bei einer Gemeinde am Ort. Es geht da-
rum, dass die Menschen den Mut haben,
die Gespräche mit den Menschen ihrer
und der Nachbargemeinde zu führen.
Eine wichtige Rolle spielen dabei auch
die Bezirkskirchenpflegen; auch sie er-
lebe ich als Menschen mit Motivation
zum Aufbruch. Dann sind wir daran,
Handreichungen für juristische Fragen
zu erstellen und Prozessbegleiter und
-begleiterinnen auszubilden. Die Kap-
peler Kirchentagungen Anfang 2014
bieten ebenfalls Hilfestellungen. Das In-
teresse daran ist riesig.
Welche Rolle spielt die Pfarrschaft?
Wir sind stark auf sie angewiesen. Wir
müssen das Zusammenwachsen auch
theologisch entwickeln und darüber dis-
kutieren, was es für die einzelnen Hand-
lungsfelder der Kirche bedeutet. Es ist
ein gemeinsames Bilden, und zwar nicht
auf einer theologischen Metaebene. Wir
wollen konkrete, verbindliche, zukunfts-
weisende Aktualisierungen unseres
kirchlichen Handelns.
Sie sind bald ein Jahr im Amt. Wie sieht
Ihre Zwischenbilanz aus?
Die Ziele stimmen immer noch: nahe am
Ort, stark in der Region, bedeutsam im
Kanton, glaubwürdig für die Gesell-
schaft und verwurzelt im Glauben.
Wenn ich zurückblicke
auf das erste Jahr, sehe
ich viele Begegnungen
mit guten Menschen, die
die Kirche tragen. Ich
sehe auch, wie an-
spruchsvoll der Prozess
ist. Er wird sicher Jahre
dauern. Aber es geht um
viel, um die Gestaltung unserer Kirche,
und das holt neue Leute an Bord, die
gern Veränderung haben. Halt gibt uns
dabei das, was wir als Kirche glauben,
und unsere reformierte Tradition: Vor
500 Jahren gab es Streit um Ablassgel-
der. Die damaligen Reformatoren hätten
sich auf den Knatsch ums Geld be-
schränken können. Das haben sie aber
nicht. Sie gingen grundsätzlich über die
Bücher. Und wir? Wir könnten uns auch
nur um das schwindende Geld küm-
mern. Aber eigentlich sollten auch wir
neue Antworten suchen. Wir, als Ensem-
ble, nicht allein, sondern zusammen als
«Trübel».
«Als Kirchgemeinden sehe ich das, was man im Züritütsch ‹Trübel› nennt.»
KirchGemeindePlus kurz erklärtKirchGemeindePlus ist ein kirchli-
cher Aufbruchsprozess, ausgelöst
durch die Synode, weiterentwi-
ckelt durch den Kirchenrat und
ausgestaltet durch alle, die sich
daran beteiligen. Die Zürcher Lan-
deskirche reagiert damit auf die
rückläufige Mitgliederentwicklung
und sucht nach neuen Formen für
ein vielfältiges kirchliches Leben.
Der Kirchenrat räumt Gemeinde-
zusammenschlüssen die grössten
Chancen ein, dieses Anliegen zu
unterstützen. Alle Infos auf:
www.kirchgemeindeplus.ch
Altikon-Thalheim und Ellikon gehen zusammen Ohne Gegenstimme verabschiede-
te die Kirchensynode jüngst den
Zusammenschluss der Kirchge-
meinden Altikon-Thalheim und Elli-
kon an der Thur zur Kirchgemein-
de Altikon-Thalheim-Ellikon. Die
neue Kirchgemeinde zählt rund
1450 Mitglieder und wird dem Be-
zirk Andelfingen zugewiesen. Ge-
mäss kirchenrätlichem Bericht
liegt die Vereinigung von kleinen
Kirchgemeinden zu grösseren Ein-
heiten auf der Linie, wie sie das vor
einem Jahr lancierte Projekt
«KirchGemeindePlus» verfolgt,
auch wenn die Initiative zum Zu-
sammenschluss der Gemeinden an
der Thur bereits länger unterwegs
ist. Da die neue Kirchgemeinde-
grösse noch erheblich unter der
Orientierungsgrösse liegt, die der
Kirchenrat vor Jahresfrist postu-
liert hat, haben die Kirchenpflegen
der beiden fusionierenden Ge-
meinden angekündigt, dass die
Gemeindevereinigung ein erster
Schritt auf dem Weg zu einer noch
grösseren Kirchgemeinde bilde.
Für den Kirchenrat hat die erfolgte
Zusammenlegung Vorbildcharak-
ter für weitere Kirchgemeinden,
weshalb die gemachten Erfahrun-
gen in einen Leitfaden einfliessen.
15notabene 10 / 2013
Themen und Termine
Verkündigung &
Gottesdienst
Treffpunkt Krippe
Seit etlichen Jahren feiern Män-
ner in der Vorweihnachtszeit
einen besonderen Gottesdienst
an einem besonderen Ort: die
Oekumenische Adventsfeier in
der Krypta des Grossmünsters.
Sie steht dieses Jahr unter dem
Motto «Treffpunkt Krippe». Lei-
tung: Pfr. Christian Eggenberger.
19. Dezember, 19 Uhr.
Weitere Infos: zh.ref.ch/maenner
Sprechen und auftreten im Gottesdienst
Die Teilnehmenden erhalten
eine lebendige Beziehung zur
eigenen Stimme und zu vorzu-
lesenden Texten. Leitung: Doro-
thée Reize (Schauspielerin).
18. Januar und 1. Februar, jeweils
9 bis 12.30 Uhr. Hirschengraben
50, Zürich. Anmeldung: dorathea.
[email protected], Tel. 044 258 92 66
Grooviges Begleiten am Klavier, Frühjahrskurs
Popularmusik in der Kirche
Im Einzelunterricht werden
Liedbegleitungen eingeübt.
Berücksichtigt wird vor allem
das Jugendliederbuch «rise
up». Eigene Lieder können ein-
gebracht werden. Leitung:
Eugenio Giovine.
Ab 24. Februar, neun Lektionen.
Kursort: Reformierte Kirche
Effretikon. Anmeldung: dorathea.
[email protected], Tel. 044 258 92 66
Diakonie &
Seelsorge
Die Saat von heute ist das Brot von morgen
Impulsveranstaltungen zur öku-
menischen Kampagne 2014
von Brot für alle, Fastenopfer
und Partner sein. Ateliers für
Katechese und Gottesdienst.
Leitung: Peter Dettwiler, Monika
Baechler.
11. Januar, 9 bis 16 Uhr. Hir-
schengraben 50, Zürich.
15. Januar, 14 bis 17 Uhr. Pfarrei-
heim St. Peter und Paul, Labora-
toriumsstrasse 5, Winterthur
www.zh.ref.ch/oeme
Intervisionsgruppe «va bene – besser leben zuhause»
Kollegiales Coaching mit Mode-
ration. Die Teilnehmenden
unterstützen sich gegenseitig in
ihrer Arbeit als Verantwortliche
von Kirchgemeinden im Projekt
«va bene – besser leben
zuhause». Leitung: Silvia Nigg
Morger.
21. Januar, 14.15 bis 16 Uhr. Hir-
schengraben 50, Zürich. Anmel-
dung: [email protected],
Tel. 044 258 92 95
Wie Kirchgemeinden Familien alltagsnah stärken
Eine Kindertagesstätte unterm
Kirchendach wäre eine Chance,
aber…? Die Teilnehmenden
können die Bedarfslage und
Kooperationsmöglichkeiten vor
Ort systematisch klären und
kennen die Projektphasen
sowie die Rahmenbedingungen
für den Aufbau einer Kita.
Leitung: Gerda Zbinden, Talin
Stoffel (Geschäftsführerin KiTaS).
24. Januar, 16 bis 19 Uhr. Hir-
schengraben 50, Zürich. Anmel-
dung: [email protected],
Tel. 044 258 92 66
Partizipation und Gemeindeaufbau
Ressourcen neu entdecken. Die
Gemeinwesenarbeit nutzt Parti-
zipation in allen Formen, sei
dies in der Quartiersarbeit, der
Jugendarbeit oder im Gemein-
deaufbau. Folgende Fragen
führen durch den Kurs: Welche
Ressourcen sind zu entdecken?
Wie erreiche ich Zielgruppen?
Wie funktioniert zeitgemässe
Freiwilligenarbeit? Leitung: Bar-
bara Schleuniger, Fränzi Dürst.
28. Januar, 9 bis 13 Uhr. Hir-
schengraben 50, Zürich. Anmel-
dung: [email protected],
Tel. 044 258 92 93
Intervisionsgruppe Jugendarbeit
Kollegiales Coaching mit Mode-
ration. Leitung: Barbara Schleu-
niger.
4. Februar, 8.30 bis 11 Uhr. Hir-
schengraben 50, Zürich. Anmel-
dung: barbara.schleuniger@
zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 41
Bildung &
Spiritualität
Erde – guten Boden finden:KiK-Bolderntagung 2014
In der Bibel spielt der frucht-
bare Boden eine wichtige Rolle.
Wir spüren der Bedeutung von
Boden und Erde nach. Auch
Probleme der heutigen Zeit wie
«Landgrabbing» und Umwelt-
fragen werden angesprochen.
Ziel der Tagung ist, dass die
Teilnehmenden theologisches
Hintergrundwissen sowie prak-
tische Ideen für Unterricht und
Feiern mit nach Hause nehmen
können. Leitung: Stephanie
Gysel und KiK-Kommission
11. Januar bis 12. Januar.
Tagungszentrum Boldern, Män-
nedorf. Anmeldung: dorathea.
[email protected], Tel. 044 258 92 66
Intervisionsgruppe Altersarbeit
Kollegiales Coaching mit Mode-
ration. Erfahrungsaustausch,
Reflexion und Entwicklung
eigener Konzepte und Projekte
in der Arbeit für und mit Senio-
rinnen und Senioren. Leitung:
Walter Lüssi.
Starttermin: 13. Januar, 14 bis 16
Uhr. Hirschengraben 7, Zürich.
Anmeldung: petra.huettner@
zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 80
Gymnasium Unterstrass
Zwei Klassen pro Jahrgang,
innovative Lernformen und der
respektvolle Umgang
ermöglichen eine breite
intellektuelle und musisch-
kreative Bildung. Das
evangelische Gymnasium ist
allen Jugendlichen unabhängig
vom Portemonnaie zugänglich.
Es bietet das Kurzgymnasium
mit dem musischen Profil und
einzig im Kanton Zürich mit
dem Profil PPP (Philosophie/
Pädagogik/Psychologie).
Informationsabend:
14. Januar, 19.30 bis 21.30 Uhr.
Tag der offenen Tür:
17. Januar, 7.50 bis 16.30 Uhr.
Seminarstrasse 29, Zürich.
www.unterstrass.edu/gymna-
sium. Tel. 043 255 13 33
Entwicklungspsychologie
Grundwissen für die Religions-
pädagogik. Die Teilnehmenden
eignen sich Grundlagen der
Entwicklungspsychologie an
und lernen Modelle der religiö-
sen und moralischen Entwick-
lung kennen. Leitung: Katharina
Sigel und Markus Zimmermann.
Ab 14. Januar. Vier Studien(halb)-
tage. Hirschengraben 50, Zürich.
Anmeldung: Tel. 044 258 92 45,
Die Eltern mit ins Boot nehmen
Was für eine Rolle spielen die
Eltern hinter «unseren» Kin-
dern? Die Teilnehmenden ler-
nen Formen der Elternarbeit
kennen, die an die verschiede-
nen religionspädagogischen
Angebote (von Elternkindsingen
bis JuKi) anknüpfen. Leitung:
Andreas Manig.
16. Januar, 9.15 bis 11.15 Uhr.
Hirschengraben 50, Zürich.
Anmeldung: dorathea.morf@
zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 66
16 notabene 10 / 2013
Von & für
Gemeinden
Krippenausstellung in Zürich-Wollishofen
Weit über 200 Krippen aus aller
Welt können an der Krippen-
ausstellung in der Kirche auf
der Egg bewundert werden.
29. November bis 2. Januar.
Kirche auf der Egg, Zürich-Wol-
lishofen. Öffnungszeiten auf:
www.kirchewollishofen.ch
Engel in der Offenen Kirche in Pfäffikon
Während 13 Tagen steht die
Kirche über die üblichen Öff-
nungszeiten hinaus offen und
ist mit Engeln geschmückt. Die
Engel wurden angefertigt von
Können wir wollen?
Witiker Gespräche. Kaum eine
andere wissenschaftliche Diszi-
plin stellt unser Menschenbild
so in Frage wie die Neurowis-
senschaft. Die dreiteilige Veran-
staltung der Paulus-Akademie
in Zusammenarbeit mit der
katholischen und reformierten
Kirchgemeinde Witikon
beleuchtet das Thema aus
Blickwinkeln:
• Was bleibt vom Ich und vom
freien Willen?
• Was lösen die neurowissen-
schaftlichen Erkenntnisse in
der Philosophie, Psychologie
und Theologie aus?
• Genügt Wissen, um das
eigene Verhalten zu ändern?
15. Januar, 22. Januar, 29.
Januar, jeweils 19.30 bis 21 Uhr.
Paulus-Akademie Zürich, Carl
Spitteler-Str. 38, Zürich.
www.paulus-akademie.ch
Glaubenskurse – und dann?
Was bieten wir den Menschen
an, die nach dem Besuch eines
Glaubenskurses offen sind für
mehr? Mit einem Anschlussan-
gebot können Glaubenskurse
ihre Wirkung für den Gemein-
deaufbau entfalten.Mit Klaus
Douglass, Referent für missio-
narisches Handeln, Frankfurt.
1. März, 9.30 bis 16.30 Uhr, Hir-
schengraben 50, Zürich.
www.weiterbildungkirche.ch
Geht uns die Sprache für den Glauben aus?
Christian Lehnert, Leipzig, stellt
sich dieser Frage in Vortrag und
Gespräch in der Reihe «frag-
würdig». Leitung: Beatrice Ack-
lin, Brigitte Becker.
23. Januar, 18.30 bis 20 Uhr, Was-
serkirche, Zürich. Infos: www.
fragwürdigblog.blogspot.ch
«still»
Die Reihe lädt ein, den Weg, in
der Stille zu sitzen, kennen zu
lernen und zu üben. Leitung:
Brigitte Becker, Wanda Wol-
fensberger.
26. Februar, 12. März, 26. März
und 9. April, jeweils 18.30 bis 20
Uhr. Hirschengraben 7, Zürich.
Infos: [email protected]
Milieus, Profile und der Leib Christi
Gemeinschaft (anders) denken.
Studientag für die Milieuverant-
wortlichen in den Gemeinden,
für alle, die in der Kirche Ver-
antwortung tragen und Kirche
weiterdenken wollen. Leitung:
Christina aus der Au und Bri-
gitte Becker.
17. Mai, 9 bis 17 Uhr, Zürich. Infos
und Anmeldung (ab Januar):
Über 80: Fachtagung
Nationale Fachtagung von Pro
Senectute 2014 in Biel.
Demographische Schätzungen
gehen davon aus, dass der
Anteil von Menschen über 80
Jahre von heute 400 000 bis
2040 auf 1,2 Millionen Men-
schen anwachsen wird. An der
Fachtagung werden die gesell-
schaftlichen Fragestellungen
rund um die Hochaltrigkeit the-
matisiert und Lösungsansätze
diskutiert.
15. Mai 2014. Kongresshaus Biel.
Infos und Anmeldungen unter:
www.pro-senectute.ch/nf2014
Gemeindeaufbau &
Leitung
Weiterbildung für Freiwillige planen
Die Teilnehmenden kennen
Möglichkeiten, Weiterbildungen
für Freiwillige selber oder durch
externe Referenten zu gestal-
ten. Sie reflektieren Fragen zur
Weiterbildung ihrer eigenen
Freiwilligen. Leitung: Silvia Nigg
Morger, Fränzi Dürst.
15. Januar, 9 bis 12 Uhr. Hir-
schengraben 50, Zürich. Anmel-
dung: [email protected],
Tel. 044 258 92 66
Auf neue Weise gemeinsam denken
Den Bohmschen Dialog ken-
nenlernen: Dialog statt Diskus-
sion erleben. Mit dem Bohm-
schen Dialog steht eine
Kommunikationsmethode zur
Verfügung, deren Anwendung
die Hintergründe kontroverser
Ansichten ausleuchtet, das Ver-
ständnis für unterschiedliche
Positionen weckt und Gemein-
samkeiten aufzeigt. Leitung:
Lisa Jud, Martin Heyer.
Ab 20. Januar, sechs Montag-
abende, jeweils 17 bis 19 Uhr.
Hirschengraben 50, Zürich.
Anmeldung: edwin.blumer@
zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 36
Werben für die Kirche
Öffentlichkeitsarbeit in Kirchge-
meinden, Pfarreien und ande-
ren kirchlichen Institutionen.
Der Kurs vermittelt Basiswissen
der Kommunikation und
ermöglicht den Einstieg in die
Öffentlichkeitsarbeit. Die Teil-
nehmenden lernen, wie man
Kommunikationsaktivitäten
plant, und erhalten Hinweise
von Fachleuten aus der Praxis.
Leitung: Nicole Zeiter, Simone
Strohm, Aschi Rutz.
23., 24. und 31. Januar. Hirschen-
graben 50, Zürich.
www.paulus-akademie.ch
Freiwilligkeit und Recht
Juristische Betrachtungen zur
Freiwilligenarbeit. Die Teilneh-
menden kennen Grundsätze,
Rechtsverhältnisse und Haftung
in Bezug auf Freiwilligenarbeit.
Leitung: Dr. Markus Edelmann
(Rechtsanwalt, Präsident Bene-
vol St. Gallen), Fränzi Dürst
(Fachstelle Freiwilligenarbeit).
30. Januar, 17 bis 20 Uhr.
Hirschengraben 50, Zürich.
Anmeldung: freiwilligenarbeit@
zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 66
Dossier freiwillig engagiert
Die Einführung gibt Sicherheit
für die Nutzung des «Dossiers».
Sie befähigt dazu, Kompeten-
zen in der Freiwilligenarbeit zu
benennen und aussagekräftige
Beurteilungen freiwilliger Ein-
sätze zu erarbeiten. Leitung:
Fränzi Dürst.
4. Februar, 16 bis 18.30 Uhr. Hir-
schengraben 50, Zürich. Anmel-
dung: [email protected],
Tel. 044 258 92 66
Geschenkgutscheine für Hochzeitspaare
Pfarrer und Pfarrerinnen können
Hochzeitspaare nach der Trau-
ung mit einem Gutschein
beschenken. Die Landeskirche
stellt Geschenkgutscheine für
Angebote der Paarberatungs-
stelle «PaarImPuls» zur Verfü-
gung. Ziel des Geschenkes ist
es, dass die Kirche dem Paar
über den Hochzeitstag hinaus
eine Anregung zur Gestaltung
der Paarbeziehung gibt.
Infos: www.paarimpuls.ch
Kirchen an der Hochzeitsmesse
Heiraten in der Kirche – das ist
etwas Besonderes und bei vie-
len Pärchen, die sich trauen
lassen möchten, tauchen in der
Vorbereitung Fragen auf. Darf
ein katholischer Pfarrer ein Paar
in einer reformierten Kirche
trauen? Dürfen die Lieder für
den Gottesdienst selbst ausge-
sucht werden? Alle Fragen
beantworten Seelsorgende der
Katholischen Kirche im Kanton
Zürich und der reformierten
Landeskirche an ihrem Messe-
stand.
11. und 12. Januar.
Messehallen Zürich-Oerlikon.
17notabene 10 / 2013
Kindergärten, Schulklassen und
sämtlichen Sozialinstitutionen
des Dorfes inklusive Bezirksge-
fängnis und UR-Dörfli von Pfar-
rer Sieber. Abends findet immer
ein kurzer musikalischer Akzent
statt. Alle Infos:
www.refkirchepfaeffikon.ch
Koffermarkt in Wallisellen
Der evangelische Frauenverein
Wallisellen lädt im Januar zum
ersten Koffermarkt in Wallisel-
len ein. An Koffermärkten wird
Selbstgemachtes in liebevoll
dekorierten Koffern ausgestellt
und verkauft. Mehr als fünfzig
Anbieter bieten Handgefertig-
tes, Accessoires, Schmuck und
Mode feil.
25. Januar, 10 bis 16 Uhr. Saal
zum Doktorhaus, Wallisellen.
Infos und Teilnahmebedingungen:
www.frauenvereinwallisellen.ch/
koffermarkt
Ausstellung «Respekt für Carl Lutz»
Carl Lutz hat im Zweiten Welt-
krieg als Vizekonsul der
Schweizer Botschaft in Buda-
pest über 60 000 Juden vor der
Deportation und Ermordung
durch die Nazis gerettet. Die
Ausstellung im Chor der Kirche
St. Peter informiert über die aus
eigener Initiative gestartete Ret-
tungsaktion.
Öffnungszeiten: 6. bis 18. Januar,
10 bis 18 Uhr, (So geschlossen).
4. Januar, 17 Uhr: Eröffnung mit
Orgelkonzert.
19. Januar, 10 Uhr : Gedenkgot-
tesdienst.
Himmelszeichen vom «frauen forum»
Unter dem Stichwort «Him-
melszeichen» geht das
Advents heft von «frauen forum»
auf die vielfältigen Wahrneh-
mungen der Sterne ein. Mit
Meditationen zu Sternentexten
aus der Bibel, mit alten und
neuen Geschichten und
Gedichten erzählt es Tag für
Tag von Himmelszeichen und
von Menschen, die sich von
ihnen leiten lassen.
Weihnachtsheft (mit Kunstkarte
A6): Fr. 8.–. Bestellen auf:
www.zeitschrift-frauenforum.ch
Chilemüüs mit neuem Programm
Vier lustige Mäuse sind ganz
Ohr für die brennenden Alltags-
fragen der Menschen rund um
die Kirche, die ihnen lieb ist.
Gewitzt und gewürzt, mal mit
überraschenden Perspektiven,
mit Charme oder mit visionä-
rem Weitblick und stets mit fei-
nem Humor präsentiert das
Cabaret Chilemüüs sein neues
Programm «Schalter auf». Die
Szenen zum Lachen und Nach-
denken eignen sich als Rah-
menprogramm für Mitarbeiter-
anlässe oder Kirchenfeste.
Kontaktperson: Pfr. Andres Boller
Tel. 043 477 88 30.
Kloster Kappel
Den offenen Himmel suchen
Ästhetische und spirituelle
Wege, den Himmel zu fassen.
Brigitte Becker, Birgit Weindl.
13. bis 15. Dezember
KlosterTage zu Weihnachten
«Zur Abendzeit wird Licht sein!»
Für alle, die die Festtage indivi-
duell gestalten und gleichzeitig
in Gemeinschaft verbringen
möchten. Pfrn. Elisabeth Wyss-
Jenny, Pfr. Markus Sahli.
23. bis 26. Dezember
KlosterTage zum Jahreswechsel
«… gehen im Licht Gottes». Für
alle, die die Festtage individuell
gestalten und gleichzeitig in
Gemeinschaft verbringen
möchten. Pfr. Markus Sahli,
Pfrn. Elisabeth Wyss-Jenny.
30. Dezember bis 2. Januar
Musik und Wort
Besinnliche und festliche
Klänge zu Weihnachten mit
dem Ilios Quartett (Andrzej
Kilian, Violine; Seiko Morishita,
Violine; Dominik Ostertag, Viola;
Anita Federli-Rutz, Violoncello).
25. Dezember, 17.15 Uhr
Der du die Zeit in Händen hast
Mit Kreistänzen das Leben fei-
ern. Rita Kaelin-Rota.
29. Dezember
Silvesterabend im Kloster Kappel
Gottesdienst um 18 Uhr; festli-
cher Abend ab 19.30 Uhr im
Klosterkeller (Tischreservation).
31. Dezember, ab 17.30 Uhr
Musik und Wort
Bettina Boller, Violine, und Srd-
jan Vucasinovic, Akkordeon,
spielen Werke von Giger, Piaz-
zolla, Bériot, Saint-Saëns.
Lesungen: Pfr. Markus Sahli.
1. Januar, 17.15 Uhr
Yoga & Singen
Die Befreiung des inneren Sän-
gers. Angela Croce, Bettina
Keller.
10. bis 12. Januar
LAufmerksamkeit
Pilgerweg von Zürich über den
Albiskamm nach Kappel am
Albis. Treffpunkt: Krypta Gross-
münster. Infos: Pilgerzentrum
St. Jakob, Tel. 044 242 89 15.
25. Januar, 9.30 Uhr
Musik und Wort
Duo Praxedis (Praxedis Hug-
Rütti, Harfe; Praxedis Genevi-
ève Hug, Klavier): Werke von
Carl Rütti, Claude Debussy,
Maurice Ravel, nach Texten von
Silja Walter, Walther von der
Vogelweide, Paul Celan. Lesun-
gen: Pfr. Markus Sahli
26. Januar, 17.15 Uhr
Gruppe Atem Klang 9
Insel der Ruhe, wo Heilung und
Wandlung möglich wird. Kurs-
reihe von sieben Vormittagen.
Verena-Barbara Gohl.
Start: 7. Februar
Wer mich findet, findet Leben
Mit Kreistänzen auf den Spuren
von Frau Weisheit. Rita Kaelin-
Rota.
14. bis 16. Februar
Kalligrafie – Zeichen – Ornament
Kompositionen mit Buchsta-
benteilen. Hansulrich Beer.
21. bis 23. Februar
Trinke vom Wasser des Lebens
Einübung in die Kontemplation.
Elisa-Maria Jodl.
21. bis 23. Februar
Auskunft/Anmeldung:
Tel. 044 764 88 30
www.klosterkappel.ch
Stellenmarkt
Vakante Pfarrstellen
Altikon-Thalheim 1.08.13
Bauma 1.08.13
Buchs 1.07.12
Bülach, 50% 1.04.13
Dietikon 1.12.12
Dübendorf 1.06.13
Eglise française,
30%, EPS* 16.08.13
Ellikon an der Thur, 70% 1.05.11
Fällanden, 80% 1.01.14
Hinwil 1.07.13
Kilchberg 1.08.13
Maur 1.01.14
Oberwinterthur 1.01.13
Opfikon, 80% 1.11.13
Regensdorf 1.10.10
Rümlang 1.03.12
Rümlang, 30%, EPS 1.07.12
Rüti 1.08.13
Schönenberg 1.08.13
Turbenthal 1.07.12
Uster, 50% 1.01.14
Wallisellen 1.07.13
Winterthur Stadt,
50%, EPS 1.05.13
Zürich Höngg 1.06.13
Zürich Matthäus 1.08.13
Zürich Im Gut 1.07.14
Zürich Industriequartier, 1.09.11
50%, EPS
Zürich Industriequartier 1.09.11
Zürich Saatlen 1.02.14
Zürich Seebach 1.02.14
Zürich Wipkingen,
30%, EPS 1.08.12
Zürich Wollishofen,
50%, EPS 15.08.13
*Ergänzungspfarrstelle
Weitere Stellen für kirchliche Berufe im Web
Offene Stellen in den Gesamt-
kirchlichen Diensten und den
Kirchgemeinden finden Sie auf:
www.zh.ref.ch/stellen
18 notabene 10 / 2013
Flughafengeschichten von Walter Meier*
Selbstverständlichkeit oder Wunder?
Im Andachtsraum an unserem Flughafen sollen sich
ausdrücklich alle Menschen, das heisst Glaubende aus
allen Religionen, willkommen fühlen. Für Muslime zeigt
ein Pfeil mit arabischer Schrift die Gebetsrichtung zur
Kaaba an, weil sie sich ja bekanntlich während des Ge-
bets Richtung Mekka verneigen. Für die jüdischen
Gläubigen sei die genaue Gebetsrichtung nicht so
wichtig, hat mir einmal ein Rabbiner gesagt. Allerdings
kam es schon vor, dass wir von jüdischen Gläubigen
gefragt wurden, in welche Richtung es zur Klagemauer
in Jerusalem ginge. Sie würden sich beim Gebet gerne
dorthin richten. Diesen Menschen antworten wir je-
weils, dass vom Standort Zürich aus die Richtung nach
Jerusalem etwa die gleiche sei wie nach Mekka. Sie
könnten sich also an den Pfeil Richtung Kaaba halten.
Kürzlich trafen wir in unserem Andachtsraum eine
schöne und ergreifende Szene an: Der jüdische Gläu-
bige, der sich zuvor nach der Richtung zur Klagemauer
erkundigt hatte, begrüsste herzlich einen Moslem, der
nach ihm die Kapelle betrat, um ebenfalls zu beten.
Dieser erwiderte den Gruss ebenso herzlich, und ge-
meinsam bereiteten sich die beiden Männer vor zum
Gebet. Nebeneinanderstehend, riefen sie, in die glei-
che Richtung betend, den einen Gott, den Schöpfer
von Himmel und Erde, an, jeder auf seine Weise und in
seiner Sprache, wobei Hebräisch und Arabisch ja mit-
einander verwandte Sprachen sind. Im Stillen beteten
wir mit, auf unsere Weise. Mir kam das, was eigentlich
eine Selbstverständlichkeit ist, wie ein Wunder vor.
Hallelujah, Alhamdu lillah, Gott sei gelobt.
*Walter Meier ist Seelsorger am Flughafen Zürich. Einige seiner Begegnungen hat der Pfarrer aufgeschrieben und als «Flughafengeschichten» veröffentlicht. «notabene» bringt Auszüge daraus. Flughafengeschichten. Jordan-Verlag 2013.127 Seiten, Fr. 27.–.
Buchtipps:
Darüber reden
sch. «Nach dem Tod kommt die
Ohnmacht, weil ich Dir nicht
helfen konnte.» So formuliert
eine Hinterbliebene ihre Lage
nach der Selbsttötung eines
nahen Angehörigen.
Der Trauerprozess bei Suizid ist
ein unendlich langer und
schwerer Weg. Angehörige
gehen ihn oft allein. Tausend
Fragen quälen sie. Antworten
werden sie nie finden. Das
Thema ist so schwer, dass
kaum jemand wagt, darüber zu
sprechen. Das vorliegende
Buch bricht das Schweigen.
Betroffene versuchen je auf ihre
Weise, das Unfassbare in Worte
zu fassen. Die persönlichen
Texte und Gedichte zeigen, was
in diesen Menschen vorgeht.
Sie sprechen von Wut, Ver-
zweiflung, von Resignation und
Auflehnung. Sie sprechen aber
auch von Liebe und Dankbar-
keit. Die Texte wollen Men-
schen in gleicher Situation in
ihrer Trauerarbeit unterstützen
und «Nichtbetroffene aus der
blockierenden Sprachlosigkeit
im Umgang mit Hinterbliebenen
führen».
Jörg Weisshaupt (Hersg.):
Darüber reden. Perspektiven
nach Suizid. Lyrik und Prosa von
Hinterbliebenen. Verlag Johannes
Petri, 2013. 173 Seiten, Fr. 24.–.
Das Buch enthält einen Anhang
mit Adressen zu Anlaufstellen:
www.nebelmeer.net; verein-refu-
gium.ch; verein-regenbogen.ch;
seelsorge.net; ipsilon.ch
Heimat oder Exil?
sch. Im Irak ist der arabische
Frühling nie angekommen. Von
einem hoffnungsvollen gesell-
schaftlichen Umschwung war
nie etwas zu spüren. Im Zwei-
stromland prägten auch nach
dem Sturz des Diktators Sad-
dam Hussein Gewalt, Unsicher-
heit und Wirtschaftskrise den
Alltag der Menschen. Ethnische
und religiöse Minderheiten –
darunter auch die ansässigen
Christen – sind seit Jahren
stark gefährdet. Ausharren in
der Heimat oder flüchten ins
Exil? Für orientalische Christen
wird die Frage immer dringli-
cher, da sich die Lage auch in
den umliegenden Ländern wie
Syrien zuspitzt. Das Buch von
Horst Oberkampf und Thomas
Prieto Peral (beides Kenner der
Region und als Vertreter deut-
scher evangelischer respektive
lutherischer Landeskirchen
engagiert in der Irakhilfe) zeigt
die aktuelle Lage der Christen
im Irak aus verschiedenen Per-
spektiven und blendet zurück in
die biblische Zeit und in die
2000 Jahre alte Geschichte der
Christen zwischen Euphrat und
Tigris.
Thomas Prieto Peral, Horst Ober-
kampf: Heimat oder Exil? Zur
Lage der Christen im Irak. Erlan-
ger Verlag für Mission und Öku-
mene, 2013. ISBN 978-3-87214-
538-3. 264 Seiten, 19.80 Euro.
Hoffnung schöpfen
sch. Die Gärten auf der Insel
Tresco vor der Küste Cornwalls
haben etwas Paradiesisches.
Sie sind so üppig und farben-
prächtig, so artenreich und
dicht. Lars Lepperhoff hat sie
fotografiert und setzt die Bilder
im Buch von Alfred Eglin wir-
kungsvoll in Szene. Sie sind die
visuellen Begleiter und Verstär-
ker der Worte, die in diesem
Werk trösten und Mut machen
wollen. Es sind lyrische und
Prosatexte, die der pensionierte
Pfarrer selber geschrieben oder
aus Psalmen-, Bibeltexten oder
Gedichten ausgewählt hat. Das
Buch kann zur seelsorgerlichen
Hilfe für Menschen in schwieri-
gen Lebensphasen werden. Die
Beiträge eignen sich zum Vorle-
sen oder Vorzeigen am Kran-
kenbett oder bei seelsorgerli-
chen Besuchen bei Betagten.
Alfred Eglin-Weidmann: Hoffnung
schöpfen. Worte, die trösten und
Mut machen. Blaukreuz-Verlag.
176 Seiten, 47 Bilder, Fr. 29.80.
notabene 10 / 2013 19
300-jährige Bauwerk spektakulär wäre.
Der Kirchenraum strahlt reformierte
Schlichtheit und Aufgeräumtheit aus.
Trotzdem entdeckt man bald die kleinen
Zeichen, die den Besuchern sagen, dass
Menschen hier jederzeit willkommen
sind: Auf dem Taufstein steht ein Blu-
menbouquet, auf dem Tisch im Chor
liegen Handzettel zur Baugeschichte der
Kirche, eine Zürcher Bibel und ein Buch
mit Kugelschreiber, das zum Schreiben
persönlicher Gedanken und Wünsche
«Bis jetzt wurde nichts gestohlen – ausser einer Bibel.»
kreuz & quer / Wir haben offen Im Advent sind Kirchentüren mancherorts länger geöffnet als sonst. In Bachs ist kein Sonderservice nötig. Dort ist die Kirche immer offen. Von Christian Schenk
Es gehört bei Familie Lang zum Mor-
genritual wie das Zähneputzen. Nach
dem Frühstück geht man kurz hinüber
zur Kirche und öffnet dort das Portal.
Magrit und Peter Lang wechseln sich ab.
Sie ist Sigristin. Er Kirchenpflegepräsi-
dent. In seltenen Fällen macht auch der
Sohn den kurzen Fussmarsch mit dem
Schlüssel, um die Kirche aufzuschlies-
sen. Die Kirche soll offen sein in Bachs,
nicht nur sonntags, nicht nur bei speziel-
len Anlässen, sondern immer: Vom
Morgengrauen bis zum Eindunkeln,
dann, wenn die Glocken zum Betzeitge-
läut einsetzen.
Seit dem Auffahrtstag 2004 ist das im
kleinen Dorf im Zürcher Unterland die
Regel. Kirchenpflege und Pfarrerin ha-
ben es so beschlossen. Und Familie
Lang – schon seit Generationen mit dem
Sigristenamt bekleidet – setzt den Be-
schluss tagtäglich in die Tat um.
Man habe bis jetzt sehr gute Erfahrun-
gen damit gemacht, berichten Peter und
Margrit Lang. Die Kirche als Ort der
Einkehr werde oft genutzt. Wanderer,
die vom Frühling bis Herbst durch das
malerische Bachsertal marschieren,
machten gerne einen Halt in der Kirche.
Und auch die Einheimischen nutzten die
Möglichkeit, in der Kirche einen Ort der
Stille zu finden. Nicht dass das bald
einlädt. Dem Schmerz, dem Dank und
der Hoffnung kann man in der Bachser
Kirche auch mit dem Entzünden einer
Kerze Ausdruck verleihen. Ein kleiner
Kerzentisch steht dazu da, ein Bündel
Andachtskerzen und Zündhölzer liegen
griffbereit. Die Sigristen müssen oft
Nachschub liefern. Auch dieses Ange-
bot in ihrer Kirche wird rege genutzt.
Ob die Bachser Offenheit und Gast-
lichkeit nicht manchmal missbraucht
werde, will man wissen. Andere Kirch-
gemeinden sind mit dem Öffnen ihrer
Kirchentüren oft viel zurückhaltender,
haben schlechte Erfahrungen mit Van-
dalenakten oder Diebstahl gemacht.
«Nichts dergleichen» heisst es in Bachs.
Nur einmal in diesen bald zehn Jahren
der offenen Tür habe einmal ein Besu-
cher – vielleicht ziemlich durchfroren –
den Heizregler aufs Maximum gescho-
ben und damit die Kirche am andern
Tag kurzfristig zur Schwitzkammer wer-
den lassen. Und nur einmal sei etwas ge-
stohlen worden. «Jemand hat eine Bibel
mitlaufen lassen», erzählen die Langs.
Kein Grund zur Sorge, findet man in
Bachs. Dem stimmt auch Pfarrerin
Sonja Weisenhorn zu: «Was kann uns
besseres passieren, als dass uns jemand
eine Bibel klaut.»
Und wie halten Sie es mit offenen Kirchentüren?Die Zürcher Kirchgemeinden hal-
ten es unterschiedlich mit den Öff-
nungszeiten in ihren Kirchen. Eini-
ge (wie z. B. Bülach, Pfäffikon,
Stäfa, Winterthur oder die Alt-
stadtkirchen in Zürich) halten die
Türen werktags durchgehend of-
fen. Andere öffnen ihre Pforten nur
zu Gottesdienstzeiten oder ermög-
lichen mit einem speziellen Auf-
sichtsdienst längere Öffnungszei-
ten. Letzteres geschieht häufig in
der Adventszeit. Uster, Rüschlikon,
Bassersdorf oder Pfäffikon u. a.
laden dieses Jahr im Advent mit
unterschiedlichen Projekten zu Ta-
gen der Offenen Kirche ein.
Mit generell geöffneten Türen pro-
filieren sich reformierte Kirchen in
den Kantonen Graubünden und St.
Gallen.
Der SEK hat zum Thema «Offene
Kirchen» eine Handreichung er-
stellt, zu finden auf:
www.kirchenbund.ch/de/themen
Margrit und Peter Lang sorgen für lange
Kirchenöffnungszeiten in Bachs.
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Impressum «notabene» ist die Zeitschrift aller, die beruflich, ehrenamtlich oder regelmässig freiwillig als Mit-glieder in der Zürcher Landeskirche mitarbeiten.Redaktion und GestaltungChristian Schenk (sch), Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich, Tel. 044 258 92 97www.zh.ref.ch / notabene, [email protected] Helena Klöti, [email protected]. 044 258 92 13
HerausgeberinEvangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich. KommunikationDruck Robert Hürlimann AG, ZürichAuflage 7000 ExemplareErscheint monatlich mit Doppelnummern im Juli / August und Dezember / Januar.Nächste AusgabenNr. 1 / 2014 (Februar, Woche 6) Nr. 2 / 2014 (März, Woche 10)Redaktionsschluss: Am 15. des Vormonats
Titelbild: roundabout in Oerlikon: Ein Streetdanceprojekt für Mächchen. Foto: Reto Schlatter
Frohe Weihnachten! Ein Cartoon von Max Spring.