Hessenseiten im BUNDmagazin 3 / 2010

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[3-10] Hessen-Seiten im BUNDmagazin 1 HESSENseiten HESSENseiten BUNDmagazin 3. Quartal Heft 3 / 2010 EDITORIAL Neue Impulse von einer neuen Landesregierung? Brigitte Martin, Vorstandsmitglied des BUND Hessen m Mai verkündete Noch-Ministerpräsident Roland Koch überraschend seinen Rücktritt zum 31. August 2010. Auch die Umweltministerin und der Finanzminis- ter werden auf eigenen Wunsch dem neuen Kabinett unter Volker Bouffier nicht mehr angehören. Der BUND hofft nun auf neue Impulse. Nach einer aktuellen Forsa- Umfrage sind 53 Prozent der Deutschen der Ansicht, dass bei Entscheidungen über große Bauprojekte zu wenig Rücksicht auf den Natur- und Artenschutz ge- nommen wird. Die Umfrage zeigt klar, dass den Men- schen der Naturschutz wichtig ist. Die Landesregierung unter Ministerpräsident Roland Koch setzte dagegen stets einseitig auf mehr Beton und möglichst wenig Ausgleich für immense Eingriffe in Natur und Land- schaft. Zu hoffen ist, dass zukünftig die Landespolitik dem Naturschutz in Hessen deutlich größeren Stellen- wert einräumt. Vor allem der Ausbau und Neubau des Fernstraßennet- zes in Hessen muss mit Maß erfolgen. Es kann nicht sein, dass wie im Raum Darmstadt geplant, Freihalte- flächen für gigantische Autobahnverbreiterungen (von acht auf 16 Spuren) und LKW-Umfahrungsspuren in un- gewisser nicht absehbarer Zukunft bewirken, dass eine für die nahe Zukunft geplante Schnellbahnstrecke der Deutschen Bahn immense Abstandsflächen einhalten soll, die unnütz Landschaft verbrauchen und Lebens- raum für Natur und Menschen auf Dauer entziehen. Hier erwartet der BUND, dass jetzt flächensparend ge- plant wird und die Bahntrasse an die jetzige Autobahn so nah als möglich heranrückt. Sollte irgendwann eine Straßenverbreiterung erfolgen müssen, so kann das auch anders als durch einen schon jetzt erfolgenden Flächenverbrauch gelöst werden. Und:Warum soll die Geschwindigkeitsbeschränkung dort und anderswo aufgehoben werden? Weniger unterschiedliche Ge- schwindigkeiten der Fahrzeuge auf Schnellstraßen be- wirken mehr Sicherheit, einen besseren Verkehrsfluss, eine größere Durchflusskapazität, weniger Lärm und weniger Luftschadstoffausstoß. Genau das sollte die neue Überlegung der neuen Landesregierung sein. Nicht die Aufhebung von Tempolimits dient den Men- schen sondern ein generelles Tempolimit – insbesonde- re in hochbelasteten Ballungsgebieten mit stets ge- sundheitlich bedenklich erhöhten Fein(st)staub- und Stickoxidwerten. In der Energiepolitik müssen nach Auffassung des BUND endlich Energieeffizienz und erneuerbare Energi- en im Vordergrund stehen und auf eine unverantwortli- che Laufzeitverlängerung von Biblis A und B sowie den Klima killenden Kohlekraftwerksblock 6 am Standort Staudinger verzichtet werden. Heiße Sommerwochen zeigten wieder, dass Großkraftwerke wie diese die Flüs- se zum Schwitzen bringen und die Fische darin in große Atemnot. Die Kinder im Musical „Eisbär,Dr. Ping und die Freunde der Erde“ (siehe S. 7) machen es vor – wir wünschen der neuen Landesregierung gute Ideen, Einsichten und kluges Handeln, damit Klima- und Naturschutzziele in Hessen in greifbare Nähe rücken. Helfen Sie uns dabei, sie immer wieder neu darauf hinzuweisen, Ihre Brigitte Martin I Spendenkonto des BUND Hessen: Konto-Nr. 369 853 Frankfurter Sparkasse BLZ 500 502 01 Herausgeber: BUND Hessen e.V., Ostbahnhofstraße 13, 60314 Frankfurt a. M., Tel. (069 ) 67 73 76-0, w w w .bund-hessen.de Spendenkonto: Konto-Nr. 369 853, Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01 Redaktion: Brigitte Martin (Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.) Layout und Satz: Julia Beltz IMPRESSUM Foto: Heinfried Auerswald, OV Karben

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Vier Mal im Jahr erhalten BUND-Mitglieder das bundesweite BUNDmagazin – in Hessen mit den extra Hessenseiten. Die Mitgliederzeitschrift des BUND informiert über zentrale Fragen des Umwelt- und Naturschutzes, berichtet über die Arbeit des BUND und gibt Öko-Tipps für den Alltag. Im Hessen-Einleger gibt es zusätzliche Informationen auf Landesebene, von den Orts- und Kreisverbänden, den Arbeitskreisen und der BUNDjugend Hessen. Ein Abonnement kostet 15 Euro im Jahr. Mitglieder erhalten das BUNDmagazin kostenlos.

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HESSENseitenHESSENseitenBUNDmagazin

3. QuartalHeft 3 /2010

EDITORIALNeue Impulse von einer neuen Landesregierung?

Brigitte Martin,Vorstandsmitglieddes BUND Hessen

m Mai verkündete Noch-Ministerpräsident RolandKoch überraschend seinen Rücktritt zum 31. August

2010. Auch die Umweltministerin und der Finanzminis-ter werden auf eigenen Wunsch dem neuen Kabinettunter Volker Bouffier nicht mehr angehören. Der BUNDhofft nun auf neue Impulse. Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage sind 53 Prozent der Deutschen der Ansicht,dass bei Entscheidungen über große Bauprojekte zuwenig Rücksicht auf den Natur- und Artenschutz ge-nommen wird. Die Umfrage zeigt klar, dass den Men-schen der Naturschutz wichtig ist. Die Landesregierungunter Ministerpräsident Roland Koch setzte dagegenstets einseitig auf mehr Beton und möglichst wenigAusgleich für immense Eingriffe in Natur und Land-schaft. Zu hoffen ist, dass zukünftig die Landespolitikdem Naturschutz in Hessen deutlich größeren Stellen-wert einräumt.

Vor allem der Ausbau und Neubau des Fernstraßennet-zes in Hessen muss mit Maß erfolgen. Es kann nichtsein, dass wie im Raum Darmstadt geplant, Freihalte-flächen für gigantische Autobahnverbreiterungen (vonacht auf 16 Spuren) und LKW-Umfahrungsspuren in un-gewisser nicht absehbarer Zukunft bewirken, dass einefür die nahe Zukunft geplante Schnellbahnstrecke derDeutschen Bahn immense Abstandsflächen einhaltensoll, die unnütz Landschaft verbrauchen und Lebens-raum für Natur und Menschen auf Dauer entziehen.Hier erwartet der BUND, dass jetzt flächensparend ge-plant wird und die Bahntrasse an die jetzige Autobahnso nah als möglich heranrückt. Sollte irgendwann eineStraßenverbreiterung erfolgen müssen, so kann dasauch anders als durch einen schon jetzt erfolgendenFlächenverbrauch gelöst werden. Und: Warum soll dieGeschwindigkeitsbeschränkung dort und anderswoaufgehoben werden? Weniger unterschiedliche Ge-schwindigkeiten der Fahrzeuge auf Schnellstraßen be-wirken mehr Sicherheit, einen besseren Verkehrsfluss,eine größere Durchflusskapazität, weniger Lärm undweniger Luftschadstoffausstoß. Genau das sollte dieneue Überlegung der neuen Landesregierung sein.Nicht die Aufhebung von Tempolimits dient den Men-schen sondern ein generelles Tempolimit – insbesonde-

re in hochbelasteten Ballungsgebieten mit stets ge-sundheitlich bedenklich erhöhten Fein(st)staub- undStickoxidwerten.

In der Energiepolitik müssen nach Auffassung desBUND endlich Energieeffizienz und erneuerbare Energi-en im Vordergrund stehen und auf eine unverantwortli-che Laufzeitverlängerung von Biblis A und B sowie denKlima killenden Kohlekraftwerksblock 6 am StandortStaudinger verzichtet werden. Heiße Sommerwochenzeigten wieder, dass Großkraftwerke wie diese die Flüs-se zum Schwitzen bringen und die Fische darin in großeAtemnot.

Die Kinder im Musical „Eisbär, Dr. Ping und die Freundeder Erde“ (siehe S. 7) machen es vor – wir wünschen derneuen Landesregierung gute Ideen, Einsichten undkluges Handeln, damit Klima- und Naturschutzziele inHessen in greifbare Nähe rücken. Helfen Sie uns dabei,sie immer wieder neu darauf hinzuweisen,

Ihre Brigitte Martin

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Spendenkontodes BUND Hessen:Konto-Nr. 369 853Frankfurter SparkasseBLZ 500 502 01

Herausgeber: BUND Hessen e.V., Ostbahnhofstraße 13,60314 Frankfurt a. M., Tel. (069 ) 67 73 76-0, www.bund-hessen.deSpendenkonto: Konto-Nr. 369 853,Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01 Redaktion: Brigitte Martin (Namentlich gekennzeichnete Beiträgegeben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.)Layout und Satz: Julia Beltz

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Vorstandsreise des BUND in Hessen:Upländer Bauernmolkerei und Beberbeck

Mitte Mai 2010 trafen sich Mitglieder des Bundesvorstands, des Vor-stands der Landesvorstände Nordrhein-Westfalen und Hessen sowieMitarbeiter der Geschäftsstellen in Willingen-Usseln zur gemeinsa-men Projektbereisung.

Upländer Bauernmolkerei

Die Geschäftsführerin der Upländer BauernmolkereiKarin Artzt-Steinbrink betonte in ihrem Vortrag die guteZusammenarbeit mit dem BUND, die es ermöglichte,die 1898 gegründete Molkerei 1996 nach zwei JahrenSchließung als GmbH wieder in Betrieb zu nehmen.Der Landesverband NRW gründete hierzu einen Be-teiligungsfonds, in den auch hessische Mitglieder ein-zahlten. 18 Landwirte lieferten eine Jahresmenge voneiner Million Liter Bio-Milch. Heute sind es 132 Bio-milch-Lieferbetriebe und eine Bio-Milchmenge von 32Millionen Liter jährlich. Über 30 Arbeitsplätze wurdenseitdem neu geschaffen. Zur Auslastung der Anlagenverarbeitet die Molkerei getrennt noch rund vier Mil-lionen Liter konventionell erzeugte Milch jährlich.

Eine aktuelle Studie der Universität Kassel bescheinigtder Upländer Bauernmilch einen hohen Anteil an Ome-ga-3-Fettsäuren, denen zahlreiche positive gesund-heitliche Effekte wie beispielsweise eine entzündungs-hemmende Wirkung zugeschrieben werden. Haupt-grund für den hohen Anteil der gesunden Fettsäurenist der Studie zufolge der vergleichsweise sehr geringeAnteil an Silo-Maisfutter. Die Kühe ernährten sich statt-dessen vor allem von gesundem Grünfutter wie Grasdirekt auf der Weide, Heu und Grassilage.

Die Landwirte der Milcherzeugergemeinschaft liefernnicht nur die Milch, sie verarbeiten und vermarkten sie

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auch in eigener Regie. Die Anteile an der Gesellschaftwerden mehrheitlich von den Bio-Landwirten gehal-ten, daneben sind Privat- und Geschäftsleute sowie derBUND Gesellschafter der Upländer Bauernmolkerei.Weiterer Gesellschafter ist die Biobauernbeteiligungs-AG, deren Aktionäre das besondere Molkerei-Projektebenfalls unterstützen.

Das Marketingkonzept der Upländer Bauernmolkereinutzt den Markt der Region mit dem Slogan „In jedemLiter Milch steckt ein schönes Stück Region“, auch wennein kleiner Teil der Produkte bundesweit, beispielswei-se über die Alnatura-Biomarktkette, vermarktet wird.Frischmilch, Buttermilch, Sahne, Sauerrahm, Schmand,Crème Fraîche, Butter und Handkäse werden über denregionalen Naturkostgroßhandel, regionale Großhänd-ler, den Lebensmitteleinzelhandel und Regionalwa-renläden vermarktet. Drei Sorten leckere Bio-Schul-milch werden an Schulen in der Region geliefert. Selbst-verständlich war es den Betreibern der Molkerei schonimmer, auch bei konventionell erzeugter Milch nurMilch von Kühen zu verarbeiten, die mit gentechnik-freiem Futter ernährt wurden. Zudem ist die UpländerBauernmolkerei schon seit 2005 Vorreiter in der „Er-zeuger-Fair-Milch“. Der Aufpreis von fünf Cent wird,so Aufsichtsratsvorsitzender Josef Jacobi, von den Ver-brauchern gerne bezahlt, da sie die regionale Nähe, denGeschmack und die Frische der Produkte zu schätzenwissen und so dazu beitragen, die Existenz der Bio-Bau-ern zu sichern und die Kulturlandschaft zu erhalten.

Im Mai 2002 wurde im alten Molkereigebäude ein„Milchmuhseum“ eröffnet. Schulklassen, Einheimischeund Besucher der Region erfahren dort auf anschauli-che und unterhaltsame Weise, wie Milch gewonnen undverarbeitet wird. Ein Milchcafé und der Molkereiladensind ebenfalls dort untergebracht.

Bio-Landwirt und Aufsichtsratsvorsitzender Josef Jacobi

Karin Artzt-Steinbrink von derUpländer Bauern-

molkerei imMilchmuhseum

(oben),Sortiment der

Upländer Bauern-molkerei (unten)

Josef Jacobi und Karin Artzt-Steinbrink mit VertreterInnen desBundesvorstands und der Landesverbände Hessen und NRW

Mehr Infos:www.bauernmolkerei.de

www.bund-nrw-natur-schutzstiftung.de/

bauernmolkerei.htm

GEWÄSSER

VERKEHR

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Bedrohte Idylle Beberbeck

In der Staatsdomäne Beberbeck (Hofgeismar) nördlichvon Kassel erläuterte Vorstandssprecher Otto Löwervom BUND Hessen die neue Planung für ein Resort Be-berbeck. Dem Vernehmen nach soll das 900 Hektar um-fassende Gut bald an eine Investorengruppe aus Spa-nien, der Schweiz und den Niederlanden verkauft wer-den, die eine Ferienanlage mit 2500 Betten (vorher biszu 6000 Betten) mit späterer Erweiterungsoptionen er-richten wollen. Auch der jetzt reduzierte und auf spä-teren Gesamtausbau setzende Planungsentwurf ist ganzund gar nicht landschaftsangepasst. Das geplante Fe-rienresortprojekt mit mehreren tausend Betten würdeals Fremdkörper in eine umgekrempelte, lediglich alsKulisse dienende Landschaft gestellt. Durch den zu er-warteten starken Verkehr sei beispielsweise der Tod derAlleen programmiert. Empörend ist es für den BUND-Vorstand, dass das Land hier 30 Millionen Euro Zu-schüsse in ein Areal investieren will, das allen Steuer-zahlern gehört und auch als Bauruine enden kann.BUND-Vorsitzender Professor Dr. Hubert Weiger ver-deutlichte, dass der BUND gegen die Pläne auch kla-gen würde. Alternativ will der BUND der hessischenLandesregierung einen Architektenwettbewerb vor-schlagen, dessen Vorgaben landschafts- und umwelt-politische Aspekte, Alleenerhaltung und Förderung vonsanftem Tourismus sind.

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Blick auf das Gelände der Staatsdomäne Beberbeck

Die BUND-Reisegruppe vor einer uralten Eiche in Beberbeck

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BUND begrüßt Verzicht auf die A 4

Der BUND begrüßt den Verzicht auf den Neubau einerFernstraßenverbindung zwischen Olpe und Hatten-bach, der im Mai 2010 durch Hessens VerkehrsministerDieter Posch nach einer neuen Verkehrsuntersuchungverkündet wurde. Der früher alsA 4 und zuletzt als B 508 n be-zeichnete Neubau der Bundes-fernstraße sollte nach den letztenPlanungen eine Länge von 152 Kilo-metern haben, von denen über 100Kilometer vollständig neu gebaut wer-den sollten. Der Verzicht ist ein Gebotder wirtschaftlichen Vernunft und einschönes Ergebnis unseres konsequentenWiderstands, so der BUND. Der BUNDfordert nun die Streichung desProjektes aus dem Bundes-verkehrswegeplan. bm

Samstag, 25. September 2010Exkursion mit dem Arbeitskreis Wasser:Stationen zur Durchgängigkeit der Flüsse Der AK Wasser des BUND lädt alle Interessierten zueiner Besichtigung ein.

Treffpunkt: 11 Uhr Parkplatz der Gaststätte BootshausBootshausstraße 12, 35390 Gießen

Der Dezernatsleiter für die obere Fischereibehördeund den Artenschutz in der oberen Naturschutz-behörde des RP Gießen wird die zwei in Gießen inkurzem Abstand befindlichen Wehre vorstellen, diemit unterschiedlichen Bautechniken für Fischedurchgängig gemacht wurden. Beim Lahn-Fensteran der Kinkelschen Mühle wird durch ein großesGlasfenster ein Blick in den Fluss und auf die ersteFischaufstiegshilfe ermöglicht. Ein zweites Wehrwurde mit Steinriegeln für die Wandermöglichkeitder Fische angepasst.Das anschließende Mittagessen dient zum gegen-seitigen Kennenlernen der Teilnehmenden.

Infos & Anmeldung:AK Wasser, Dr. Reiner Plasa Wixhäuser Straße 39, 64390 ErzhausenTelefon (06150) 73 [email protected]

Dieses Schild zierte die gepflanztenWiderstandseichen längs der Strecke

ARTEN-

SCHUTZ

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lljährlich zur Erntezeit bei den Gemüsebauern:Karotten und Fenchel werden gerodet – doch vor-

her schauen die Biobauern und Mitglieder des BUNDWetterau mit geschultem Blick über das Grün der Pflan-zen: man sucht nach den auffälligen Raupen eines un-serer schönsten und größten Schmetterlinge – denendes besonders geschützten Schwalbenschwanzes. Beider herkömmlichen Ernte im landwirtschaftlichenGemüseanbau werden die Knollen bzw. Rüben gero-det – das Grün wird gemulcht, damit sind alle daraufbefindlichen Raupen und Puppen dem Tode geweiht.

Durch den starken Rückgang der Blumen- und Kräu-terwiesen in den letzten Jahrzehnten mit Doldenge-wächsen wie Wilder Möhre, Bibernell, Pastinak, Küm-mel, Wiesensilge und Wildem Fenchel sucht der Schwal-benschwanz nach anderen Möglichkeiten, seine Eierauf geeigneten Futterpflanzen der Raupen abzulegen.Vermehrt weicht der Schmetterling auf die Haus- undPflanzgärten und auf die Flächen der Gemüsebauernaus. Dort bevorzugt er für die Eiablage Möhren, Peter-silie, Fenchel und Dill.

Alleine auf den mehrere tausend Quadratmeter großenFenchel- und Möhrenäckern der Biobauern rund umReichelsheim und Echzell in der Wetterau wurden vomBUND im Herbst vor der Ernte Hunderte von Raupenvorsichtig abgesammelt, in besonderen Gehegen aufihre gewohnten, eingetopften Futterpflanzen umge-setzt und bis zum Verpuppen gefüttert.

Nachdem sich die gesammelten Raupen der Schwal-benschwänze im Herbst verpuppt haben werden diePuppen in besonderen Behältnissen unter geeignetenklimatischen Bedingungen gelagert, in denen sie auchgegen natürliche Feinde wie Schlupfwespen geschütztsind. Im April/Mai des folgenden Jahres werden diePuppen ins Freie gebracht, die Schmetterlinge könnendort schlüpfen und werden in die Freiheit entlassen.

Kreisverband Wetterau

Schutzmaßnahmen fürden Schwalbenschwanz

Seit zehn Jahren rettet der KV Wetterau Raupen des Schwalben-schwanzes vor dem Shredder. Das Beispiel soll Schule machen.

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Durchschnittlich wurden in den letzten zehn Jahrenauch zur Freude der Unteren Naturschutzbehörde desLandkreises, die das Projekt begleitet, mehr als 200 Rau-pen jährlich gesammelt, aus fast hundert Prozent derPuppen schlüpften gesunde Schmetterlinge.

Der BUND Wetterau plant, das Projekt überregional be-kannt zu machen, damit Gemüseanbauer und BUND-Gruppen in ganz Deutschland zum Nachahmen ange-regt werden. Da der Schmetterling der Bundesarten-schutzverordnung unterliegt, muss auch der Kontaktzur jeweils zuständigen Naturschutzbehörde gesuchtwerden. Die Gemüseanbauer sollen das Absammelnder Raupen vor der Ernte zulassen. Auch in Kindergär-ten und Schulen können Kinder und Schüler mit ihrenLehrern und Erziehern die Raupen und Puppen bis zumSchlüpfen der Falter begleiten und Verständnis für Na-turzusammenhänge bekommen.

Jürgen Hutfiels

Auch im Hausgarten erfolgreichWer im Hausgarten beispielsweisebei der Karottenernte Raupen desSchwalbenschwanzes entdecktkann genauso verfahren: ein-fach einige Karotten mit vielGrün daran in Erde in einnicht benötigtes Aquarium,Terrarium oder eine Kiste ein-topfen (ein luftiger Insektenkäfigist in den seltensten Fällen zur Hand),ein paar festere Stängel von Stauden hineingeben, andenen sich die Raupen verpuppen können, Fliegenga-ze oder eine engmaschige Gardine darüberspannen,in eine regengeschützte und frostsichere Ecke ohnepralle Sonne bringen und warten bis die Tiere sichdarin verpuppen. Die Puppen benötigen einen Kälte-reiz (Frost), aber keinesfalls Nässe zur Entwicklung,deshalb sollte die Kiste beispielsweise in der Garten-hütte, im Gewächshaus oder im ungeheizten Winter-garten überwintert und die Puppen im April/Mai vorFressfeinden geschützt ins Freie gebracht werden,damit die Schmetterlinge schlüpfen und davonflie-gen können. Vielleicht können auch Sie dabei daskleine Wunder des Schlüpfens erleben. bm

Mehr Infos:KV Wetterau

OV RockenbergJürgen Hutfiels

Sudetenstr. 435519 Rockenberg

Tel. (06033) 97 07 10bund.rockenberg

@bund.netwww.vorort.bund.

net/rockenbergwww.abenteuer-

faltertage.de

Tipps zur Haltung :UNB Gießen

www.lkgi.de/wwwunb

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MAGAZIN

3. –5. September 2010in Gelnhausen

Rund 600 ehrenamtliche Arbeits-stunden wurden vom BUND Orts-verband Seeheim-Jugenheim –Bickenbach-Fischbachtal-Mo-dautal in Zusammenarbeit mitdem NABU im Landkreis Darm-stadt-Dieburg geleistet, um in derTalaue des Beerbachs am nördli-chen Ortsrand von Ober-Beer-bach einen 750 Quadratmetergroßen und maximal einen Metertiefen „Himmels-Teich“ (gespeistnur mit Niederschlagswasser undGrundwasser) mit einem Fas-sungsvermögen von 400 Kubik-metern Wasser zu schaffen. Gefei-ert wurden Anfang April der ersteSpatenstich und Ende Juni 2010die Einweihung. Voran gingen fastdrei Jahre Planung, Erfassung vor-handener Fauna und Flora, Infor-mieren über Rechtsvorschriften,das Bemühen um Zuschüsse undSpenden sowie zahlreiche Infoge-spräche und Begehungen zur Öf-fentlichkeitsarbeit. Viele Gäste ausPolitik und Verwaltung sowie in-teressierte Bürger wohnten derEröffnung mit der Pflanzung desGehölzrands und der Wasser-pflanzen bei. Nach Abschluss derArbeiten ist die längerfristige Pfle-ge der Landschaft vorgesehen, umdas Anwachsen neu gesetzterPflanzen und Gehölze sicherzu-stellen. Nachpflanzungen, Entfer-nen von Brennnesseln und teil-weise Schilfmahd sind in den ers-ten Jahren notwendig, um den ab-wechslungsreichen Gesamtein-druck der Anlage dauerhaft zu er-halten. Wolfgang Feiß

OV Seeheim-Jugenheim

Amphibienweiher inOber-Beerbach

Sechslinge erlebte Steinkauzbe-ringer Uwe Dreier bei der dies-jährigen Beringungsaktion desBUND Flörsheim zum ersten Mal.Insgesamt vierzig überwiegendselbstgebaute Niströhren fürSteinkäuze betreuen die Flörshei-mer Naturschützer seit rundzwanzig Jahren in den Gemarkun-gen von Flörsheim, Weilbach undWicker. In acht von ihnen schlüpf-ten in diesem Jahr 23 Steinkäuze.

OV Flörsheim

Steinkauznachwuchsund Jungstörche

Auch die Störche hatten Nach-wuchs, denen der amtliche Stor-chenberinger Richard Mohr ausOberursel im geraden Jahr 2010ebenfalls Anfang Mai den Plas-tikkennring im Storchenhorst inluftiger Höhe ans rechte Bein be-festigt. Die rund 20 gespannt nachoben blickenden Zuschauer freu-en sich darüber. Drei Kinder ausFlörsheim dürfen den Jungstör-chen Namen geben und erfahrenspäter vom BUND immer, wann„ihr“ Patenstorch gesichtet wurde.

Bernd Zürn

Zum zehnten Mal veranstaltetder BUND Gelnhausen gemein-sam mit der Stadt die jährlicheUmweltmesse ÖKO-TRENDS imSport- und Kulturzentrum Geln-hausen-Meerholz. Aussteller um-weltfreundlicher und damit zu-kunftsfähiger Produkte undDienstleistungen aus allen Le-bensbereichen, Arbeit und Ange-bote sozialer Einrichtungen undUmweltgruppen sowie Vorträgeund Seminare stehen im Vorder-grund. Das Konzept der ÖKO-TRENDS ist als Beitrag zur UN-Dekade „Bildung für nachhaltigeEntwicklung“ anerkannt.

Vieles von dem, was auf derMesse gezeigt und vermitteltwurde, fand inzwischen prakti-sche Anwendung und Realisie-rung im Main-Kinzig-Kreis undangrenzenden Gebieten. Vor al-lem auf dem Energiesektor be-wegte sich viel. Die Nutzung derSonnenenergie in all ihren direk-ten und indirekten Formen undMöglichkeiten verbreitete sichrasch über das Kreisgebiet, dasBewusstsein für ökologische undfair gehandelte Waren wuchs.Der Eintritt ist frei, für Kinderwird am Sonntag ein Beschäfti-gungsprogramm angeboten.

Dr. Stephan Consemüller

ÖKO-TRENDSSport- und KulturzentrumGelnhausen-MeerholzAm Viadukt 20Fr, 03. 09: 12 – 20 UhrSa, 04.09 u. So, 05. 09: 10– 19 Uhr

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Mehr Infos zumAmphibienteich:BUND OrtsverbandSeeheim-JugenheimWolfgang FeißIm Kirchwald 364342 Seeheim-JugenheimTel. (06257) 8 61 [email protected]

Mehr Infoszu ÖKO-TRENDS:BUND OrtsverbandGelnhausenwww.bund.net/[email protected]

Mehr Infos zu Störchen und Käuzen:OV FlörsheimBernd ZürnSchillerstraße 165439 Flörsheim a. M.Tel. (06145) 3 26 [email protected]/floersheim

STADTNATUR

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ereits seit drei Jahren besteht zwischen dem BUNDOrtsverband Kirchhain, der Stadt und dem Hessi-

schen Bieneninstitut Kirchhain eine Kooperation, diemittlerweile über die Stadtgrenzen hinaus blühendeWellen schlägt. Das Anliegen, mehr blühende Flächenals Nahrungsquellen für Insekten anzubieten, steht da-bei im Mittelpunkt. Aufgrund der Intensivierung in derLandwirtschaft werden blühende Pflanzen mit ihremreichhaltigen Nektar- und Pollenangebot immer wei-ter zurück gedrängt. Durch das Mulchen der Straßen-und Wegränder durch Mähgut können sich blühendePflanzen weniger gut vermehren. Da Wildbienen teil-weise nur einen Aktionsradius von 50 bis 100 Meternhaben wird deutlich, dass das Zurückschneiden der Ve-getation an Wegerändern die Verbreitung und Ver-mehrung von Insekten und Wildbienen verhindert odersogar unmöglich macht. Aber auch in den Städten wer-den die Gärten für Insekten und Wildbienen immer un-attraktiver. Es werden Koniferen ohne Blüten gepflanzt,Stein- und Kiesgärten angelegt, in denen kein Krautwachsen darf, Rasen kurzgeschnitten und Gartenwege

sowie Garagenzufahrten gepflastert oder asphaltiert.All dies trägt zur Nahrungsarmut und somit zum Ar-tensterben von Insekten und insbesondere Wildbienenund Hummeln bei.

So wurde in Kirchhain Rasen zur Blühflache umge-wandelt. Bereits im Startjahr 2008 waren die Kirchhai-ner Bürgerinnen und Bürger von den üppigen Blüh-flächen an verschiedenen Standorten in ihrer Stadt be-geistert. Auch Nachbargemeinden von Kirchhain, soinsbesondere Cölbe und Rauschenberg, ließen sich vonder Blühidee anstecken. Abgestufte Mähtermine ver-halfen auch Schmetterlingsraupen, sich zu verpuppenund vor der Mahd zu schlüpfen. Für Interessierte wur-den Samenmischungen zusammengestellt, die von derStadt aber auch von den Herstellern bezogen werdenkönnen.

Dr. Ralph Büchler, BUND-Sprecher und Mitinitiatorder Blühaktion: „Auch die Bürgerinnen und Bürger vonKirchhain haben zum großen Erfolg der Blühaktion bei-getragen, indem sie die angebotenen Blühmischungenin ihren Gärten ausgesät und so aus grünen Rasen-flächen viele blühende Oasen geschaffen haben.“ DieAktiven des Ortsverbandes Kirchhain hoffen sehr, dassnoch mehr Bürgerinnen und Bürger, aber auch weite-re Kommunen die Idee aufgreifen und in Hessen vieleweitere blühende Flächen schaffen und die Mahdter-mine auf den Turnus der sie besuchenden Insekten ab-stimmen.

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Hessentag 2010

Projekt „Kirchhain blüht“ vorgestelltAnlässlich des Hessentages in Stadtallendorfrückten die Aktiven des Ortsverbandes Kirchhainmit Kästen voller blühender Pflanzen, reichhalti-gen Infotafeln, viel Wissen und Elan im Bemühenum neue Projektinteressierte an.

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beim Hessentag

Kokardenblume,Mohn und vieleandere Blumen

zwischen Gehwegund Straße

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Mehr Infos:BUND OV Kirchhain

Dr. Ralph BüchlerHintergasse 30

35274 KirchhainTel. (06422) 18 38

Stadt Kirchhain,Frau Bonsa

Tel. (06422) 80 82 35www.kirchhain.de

> Umwelt/Natur > Kirchhain blüht

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Wir lassen uns treiben –

Kanutour auf der Lahn

Vom 21. bis 24. Mai fand unsereKanutour auf der Lahn statt.

Am Frankfurter Hauptbahnhofging es am Freitagnachmittag los.Wir hatten tolles Wetter und derCampingplatz war direkt gegenü-ber vom Bahnhof Gräveneck – miteiner wunderschönen großenWiese direkt an der Lahn, die wirauch gleich für ein paar Kennen-lernspiele sowie ein uns bis dahinvöllig unbekanntes Spiel namensFußball nutzten. Nach dem Auf-bau der Zelte und nur zwei Stun-den Kochzeit gab es die köstliche,vegetarische und lange ersehnteMahlzeit: Nudeln mit Tomaten-soße, leeecker!!! Nach dem Essenfielen wir erschöpft in unsere Zel-te und freuten uns auf den näch-sten Tag.

Am Samstagmorgen nach einemsuperleckeren Frühstück, als wiralles abgebaut und eingepackthatten, kam auch schon Lorenz,um unser Gepäck zum nächstenCampingplatz zu bringen. In Für-furth ließen wir dann schließlichdie ersten Boote ins Wasser undtrafen in Aumenau auf den Restder Gruppe. Mit dem Paddeln hat-te niemand große Schwierigkei-ten. Unterwegs konnten wir die

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wundervolle, unberührte Naturgenießen und uns von der Sonnebräunen lassen. Nach etwa derHälfte der Strecke legten wir an,um zu rasten und endlich einmalin den kühlen und erfrischendenFluss zu springen. Auch die Schleu-sen konnten wir ohne große Pro-bleme durchqueren. Gegen Nach-mittag kamen wir auf dem Cam-pingplatz in Runkel an, zogen mitvereinten Kräften die Boote anLand und begannen mal wiederdamit, unsere Zelte aufzubauen,juhu! Den Abend ließen wir mitGrillen ausklingen. Es gab Bio-würstchen, aber auch super-leckeren Schafskäse sowie ge-mischtes Gemüse.

Am Sonntag konnten wir etwaslänger schlafen, da die zweiteEtappe bis Limburg nicht so weitwar. Nach dem Frühstück starte-ten wir mit einer leicht veränder-ten Aufteilung der Boote. Das Wet-ter war nach wie vor super undwir konnten unsere Tour unge-stört fortsetzen, ganz vorne der2er-Kanadier und ganz hinten derberüchtigte und gefürchtete „La-dybomber“, der dafür sorgte, dasswir sicher zum Ziel kamen.

In Limburg angekommen wardie Freude groß, endlich mal wie-der Zelte aufbauen zu dürfen. Ineinem Schwimmbad direkt nebenunserem Campingplatz kühltenwir uns ab. Nach dem Essen ver-

Das Klima-Musicalgibt es als Hörspielim BUNDladen

Mehr Infos:Ulrike LoosPeter-Geibel-Straße 561184 KarbenTelefon (06039) 28 [email protected] www.bund-karben.de

OV Karben:Theateraufführung Eisbär,Dr. Ping und die Freunde derErdeKurz vor den Sommerferien führ-ten Schülerinnen und Schüler derJahrgänge 5 und 6 der KarbenerKurt-Schumacher-Schule das vomBUND geschriebene Musical „Eis-bär, Dr. Ping und die Freunde derErde“ auf, das sich mithilfe vonTierfiguren dem Abenteuer „Kampfdem Klimawandel“ stellt. Beteilig-te und Zuschauende waren begeis-tert bei der Sache. Der OV hofft aufdie Gründung einer neuen Kinder-gruppe.

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Kontakt

BUNDjugend HessenOstbahnhofstr. 13, 60314 FrankfurtTel. (069 ) 67 73 [email protected]

� •� •�Das komplette Jahresprogramm

und eine Übersicht derKinderfreizeiten gibt es

als Pdf auf unserer Homepage. Es kannauch in Papierform

kostenlos bei uns bestellt werden.

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12. September • Freizeit-Nachtreffen in Frankfurt • 13–16 Uhrkostenfrei, Beitrag zum Brunch-BuffetZum Austauschen, Klönen und Fotosschauen, mit Ausblick auf das nächsteJahr.

25.–26. September • Fortbildung: Survival, Outdoor, Wildlifeab 16 Jahre • 15 €Bei dieser Fortbildung lernen wir einiges über das „Überleben in der Wild-nis“: Notunterkunft bauen, Spuren lesen, Feuer machen, Orientierung imGelände, essbare Kräuter und alles, was sonst noch wichtig ist, um mit Kin-dern oder Jugendlichen Natur intensiv zu erleben.

01–03. Oktober • Interaktiv- Treffen • Bad Nauheim • ab 15 Jahre kostenfreiGroßes Aktions- und Planungstreffen der BUNDjugend Hessen zum Ken-nenlernen, Ausprobieren, Informieren, Diskutieren und Mitbestimmen. Mittraditioneller Aktion am Samstag-Vormittag in der Nauheimer Innenstadt.

22.–24. Oktober • Das einzigartige Koch & Back-WochenendeBad Nauheim • 15–27 Jahre • 45/38 € Wir kochen und backen, mahlen, rühren, schneiden, hacken, schlemmen, de-korieren und vieles mehr. Dazu gibt es jede Menge Tipps und Tricks aus dervegetarischen Vollwertküche. Wir backen Brot und Kuchen, stellen Aufstri-che und Energiebällchen her und lernen Einiges vom Kochen für Singles bisKochen für Großgruppen. Und wir gehen der spannenden Frage nach: wiehängen unsere Einkaufsgewohnheiten und unser Ernährungsverhalten mitdem Klimaschutz zusammen?

Fahrraddemo in Gießen

Die BUNDjugend Gießen hatte fürSamstag, den 8. Mai zu einer De-monstration durch die Innenstadtaufgerufen. Los ging es um 13 Uhram Berliner Platz. Erfreulich vieleLeute folgten dem Aufruf – etwa150 Menschen machten sich aufihren Rädern für eine fahrrad-freundliche Verkehrspolitik inGießen stark. Stationen der drei-stündigen Tour waren u.a. derBahnhof, das Neustädter Torund der Markt- bzw. Kirchplatz,an denen beispielhaft neuralgi-sche Punkte der Verkehrssituati-on aus Sicht der Radfahrer/innendargestellt wurden.

Die BUNDjugend fordert mehr si-chere und überdachte Abstellplät-ze für Fahrräder, den Ausbau vonFahrradstreifen an stark befahre-nen Straßen und einen verbesser-ten Winterdienst. Außerdem sollteeinmal im Monat ein autofreierSonntag in Gießen etabliert wer-den, um den Menschen Gelegen-

heit zu geben, umweltfreundlicheAlternativen zum Auto auszupro-bieren. Auch die Bereitstellungvon kostenlosen Leihfahrrädern -wie in anderen Städten bereits üb-lich – gehört zu dem Forderungs-katalog der BUNDjugend, der zu-sammen mit einer Unterschrif-tenliste an den Verkehrsdezernen-ten Thomas Rausch übergebenwurde.

sammelten wir uns, um diese kur-ze, aber dennoch sehr spaßige,abenteuerreiche und gelungeneFreizeit mit einer Abschlussrundeausklingen zu lassen. Wir warenalle der Meinung, dass wir einesolche tolle Kanutour auf jedenFall wiederholen sollten. An-schließend trafen wir uns in ei-nem der Zelte, in dem sich kurzeZeit später einige von uns in Wer-wölfe, Seherinnen oder Hexenverwandelten, um gegeneinanderanzutreten. Glücklich und zufrie-den gingen dann alle schlafen, umfür die letzte Etappe fit zu sein.

Am Montag hatten wir noch einganzes Stück bis nach Balduin-stein vor uns. Unterwegs machtenwir auf dem Wasser Mittagspauseund kamen schließlich pünktlichin Balduinstein an, wo unsereBoote abgeholt wurden und wirauf den Zug nach Hause warteten.Traurig darüber, dass alles schonvorbei war, jedoch voller Freudeauf die nächste Kanutour, mach-ten wir uns auf den Heimweg…

Mit dem nun vorliegenden Ant-wortschreiben und dem fürGießen aufgestellten Fahrradent-wicklungsplan wollen sich dieMitglieder der BUNDjugend in-tensiv beschäftigen, um sich auchweiterhin fachkompetent mitihren Forderungen nach einerVerbesserung der Infrastruktur fürRadfahrer/innen in die GießenerLokalpolitik einzumischen.

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